Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 2: Hirnbruch -------------------- Weil ich gut in Form bin - Teil 2. Ich mag Takeru, wirklich! Ich finde ihn so niedlich, dass ich ihn gern als Haustier haben möchte. Bekomm ich aber nicht. Der ist doch echt ein Mensch und damit frei! Hirnbruch Mal wieder hatte Aoi es geschafft, dass er völlig verwirrt auf dem Sofa saß. Uruha starrte auf den Flyer in seiner Hand und schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht ernst meinen.“ „Doch.“ „Yoga? Ich?“ „Besser, als dass du dir vor den Auftritten weiterhin einen hinter die Binde kippst.“ Sein Freund zuckte die Schultern. „Weißt du, es gehen schon Gerüchte, du hättest ein echtes Problem.“ „Hab ich aber nicht.“ Nur, weil er gerne was trank, war er kein Alkoholiker. Manchmal trank er wochenlang nicht einen Tropfen. „Und das sollte auch so bleiben.“ Aoi kuschelte sich an ihn. „Ich will nicht, dass du irgendwann nachts das Haus verlässt um dir was zu trinken besorgen. Ich will, dass du, wenn du Lust hast, dich genüsslich betrinken kannst und es nicht musst. Ich will, dass du deinen Sake und Champagner genießen kannst. Und ich will nicht, dass es zum Zwang wird.“ „Siehst du das so?“ Das schockierte Uruha doch. Wirkte er wirklich so schlimm auf andere? „Leider ja. Weißt du, ich trinke ja auch gerne was. Aber es muss Genuss bleiben. Und wenn du so weitermachst, habe ich Angst, dass du doch zum Alkoholiker wirst.“ „Dann versuch ich halt den Yoga-Kurs. Aber nur für dich!“ „Danke!“ Aoi stürzte sich auf ihn und küsste ihn stürmisch. Für solche Aktionen liebte Uruha ihn. Und wenn sein Freund sich solche Sorgen um ihn machte, musste er einfach einlenken. Zudem fand er es auch nicht toll, vor jedem Konzert solch ein Lampenfieber zu haben. Bisher war er mit Alkohol gut gefahren, aber Aoi hatte Recht – zum Zwang werden durfte es nicht. „Was knutscht ihr denn schon wieder rum?“ Kai betrat den Raum und war schon wieder sichtlich an gefressen. „Uruha macht mit mir einen Yoga-Kurs.“ Verkündete Aoi. Dabei hätte Uruha das lieber für sich behalten. „Lernt ihr da auch, euch auf der Bühne nicht mehr zu bespringen?“ „Das war doch nur, weil ich was getrunken hat-“ „AOI!“ Nie, nie würde dieser Schussel es lernen! Die Reihenfolge von Denken und Reden ging einfach nicht in Aois Kopf. Uruha sah die nächste Strafe auf sich zukommen. „Getrunken?“ Kai setzte sich und sein Lächeln war so liebenswürdig, dass Uruha Angst bekam. „Was an „Kein Alkohol hinter der Bühne vom PSC-Konzert“ habt ihr nicht verstanden? Drück ich mich so undeutlich aus?“ „Es war doch nur, weil Uruha so dolles Lampenfieber hat!“ Verteidigte Aoi sich. „Wisst ihr was? Ich geb es auf!“ Kai schloss die Augen. Er wirkte mehr als angespannt. Dabei hatte er gestern, nach seinem StarBucks-Ausflug, deutlich ruhiger gewirkt. „Nachher ist das Interview. Habt ihr eure Antworten?“ Uruha hielt ihm schweigend die Liste hin. Aoi und er hatten sich wirklich Mühe gegeben, nur vernünftige Sachen zu sagen und sich nicht rein zu reiten. Mit Glück würde Aoi das schaffen und sich daran halten. Nachdem Kai die Liste überflogen hatte, nickte er. „Sieht gut aus. Und wenn sie zu dem Kuss was sagen, sagt ihr, das war mit der PSC abgesprochener Fan-Service, klar?“ „Klar.“ Uruha und Aoi nickten synchron. Mehr Ärger konnten sie wirklich nicht vertragen. „Hey, Kai, schau mal, was wir draußen gefunden haben!“ Ruki kam gemeinsam mit Reita rein und schob Takeru vor sich her. Der Kerl war, wie Uruha bemerkte, genauso groß wie Ruki, wirkte aber deutlich jünger. Bisher hatte er ihn sich noch nicht genauer angesehen, aber eigentlich war er ganz niedlich. Große Augen, ein Grinsen im Gesicht, das Kai in den Schatten stellte und wuschelige Haare. „Hi Takeru.“ Nuschelte Kai, ohne ihn wirklich zu beachten. Das fand Uruha gar nicht nett. Dabei gab Takeru sich doch solche Mühe! „Hallo Kai!“ Schwungvoll landete der Kerl neben Kai auf Rukis angestammten Platz auf dem Sofa. „Hab dir was mitgebracht!“ Er zauberte eine kleine Tüte von StarBucks aus der Tasche. „Blaubeermuffin! Das magst du doch, oder?“ Jetzt konnte Kai sich das Lächeln nicht verkneifen. „Danke. Aber warum machst du das?“ „Hab doch gesagt, ich mag dich gern. Bis nachher!“ Takeru gab Kai noch einen Kuss auf die Wange, dann wirbelte er wieder aus dem Proberaum. „Sag nie wieder, Aoi oder Miyavi seinen überdreht.“ Reita lachte. „Aber der Kleine ist knuffig.“ „Ja, schon.“ Kai drehte den Muffin in der Hand. „Aber... was soll das Ganze?“ Uruha hatte den Eindruck, dass Kai wirklich schwer von Begriff war. Zumindest, was Liebe anging. Halbwegs entspannt lehnte Kai sich vor seinem Arbeits-PC zurück. Das Radiointerview vorgestern von Aoi und Uruha war problemlos über die Bühne gegangen. Eigentlich hatte er von seinen beiden Chaoten ganz was anderes erwartet. Er stellte das Radio auf dem Sender, der heute das Glück hatte, sich mit den Beiden zu befassen und betete, dass alles gut ging. „Und hier sind wir mit Aoi und Uruha von Gazette! Sagt mal was!“ Forderte der Moderator auf. „Hi?“ Klang Uruhas Stimme unsicher aus dem Radio. Noch brachte der Kurs offensichtlich nichts. „HI!“ Aoi klang deutlich aufgeweckter. Der erste Teil des Interviews verlief so reibungslos, dass Kai überlegte, die Strafen der Jungs zu lockern. Dann kam die Frage, die Aois Ende einläutete. „Der Kuss auf der Bühne war ja doch ungewöhnlich für euch.“ „Fan-Service!“ Platze Aoi heraus, zu schnell für Kais Gefühl. „Nichts anderes!“ „Werdet ihr das jetzt öfter machen?“ „Vielleicht. Mal sehen.“ Uruha klang zurück haltender. „Dann kann man davon ausgehen, dass es einige Neuerungen in eurer Show geben wird, oder?“ „Vermutlich.“ „Aber ihr bleibt eurem Stil optisch treu? Heute tragt ihr beide, was die Zuhörer nicht sehen können, ja auch nur Jeans und Shirts.“ „Natürlich.“ Uruha antwortete. „Privat laufen wir nicht so wie auf der Bühne herum, sondern ganz normal. Ich hoffe, wir haben trotzdem noch Stil.“ „Du siehst immer zum anbeißen aus.“ Kais Kopf schlug nach vorne auf die Tastertur. Das konnte Aoi nicht gesagt haben! Absolut unmöglich! An welchen Gott auch immer er sein Gebet gerichtet hatte, es war wohl der falsche gewesen. Uruha versuchte offensichtlich Aois Patzer mit Lachen zu überspielen, aber es war deutlich, dass er aus dem Konzept war. Kein Wunder, die Frage nach der Kleidung war nicht abgesprochen gewesen. „Kai?“ Takeru kam in den Proberaum. „Wenn du mich nicht erschießt, dann geh bitte.“ Oder vielleicht sollte jemand einfach Aoi erschießen? Zumindest würde es keine Lockerung der Strafen für sie geben. Er hob den Kopf nicht vom Tisch. „Ich hab dir was mitgebracht.“ Schon wieder? Kai wunderte sie über die Hartnäckigkeit des anderen. Nach dem Muffin vorgestern hatte Takeru ihm gestern selbst gemachten Apfelsaft aus dem Garten seiner Oma mitgebracht, der wirklich lecker gewesen war. Und heute schon wieder ein Geschenk? „Du sollst das nicht machen.“ „Warum nicht?“ Der Junge setzte sich auf den Tisch und schlug die Beine unter. „Ich mag es, wenn du dich freust.“ „Heute freu ich mich aber nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil Aoi und Uruha bald nicht mehr um ein Outing herum kommen.“ Warum erzählte er das Takeru eigentlich? Eine kleine kühle Hand legte sich auf seinen Nacken. „Sieht doch eh jeder, dass da mehr ist als Freundschaft. Nerven sie dich so schlimm?“ Jetzt sah er doch auf. So ernst hatte er die Augen noch nie gesehen. „Eigentlich nicht. Aber wenn Aoi nur einmal sein Hirn einschalten würde, wäre alles einfacher.“ „Das höre ich auch immer von meiner Band. Ich soll erst denken, bevor ich etwas tue. Aber wenn ich das mache, kommt dabei auch nichts gescheites raus. Also lasse ich es ganz. Hier, das ist für dich!“ Takeru hielt ihm einen unförmigen, kleinen und schwarzen Gegenstand hin. „Was ist das?“ „Ein Schlüsselanhänger. Er piept, wenn du pfeifst. Dann verlierst du deinen Schlüssel nicht immer.“ Okay, das war wirklich süß. Und nützlich. „Danke.“ „Chiyo hat mir auch solche geschenkt. Ich habe einen an meinem Geldbeutel, einen am Terminplaner, einen am Schlüssel, einen am Handy und einen immer in meiner schwarzen Jacke. Ich vergesse auch ständig Dinge, weißt du?“ Vermutlich piepte es in der SuG-Garderobe dauernd an allen allen Ecken und Enden. „Kommst du heute Abend auch zum Bowling?“ Fragte Kai ihn. Mit SuG hatten sie noch nie gebowlt. Er war gespannt, ob das Spiel diesmal anders ausgehen würde, als in den letzten Jahren und nicht alice nine verloren. „Klar. Ist das so was wie ein Date?“ Takeru klimperte mit seinen Wimpern. „Nur du und ich und der Rest der PSC?“ „Klingt wie Orgie, nicht wie Date!“ Kai lachte. Dann wurde er sich bewusst, dass Takeru mit ihm flirtete und er darauf einging. „Nein, kein Date.“ „Schade.“ Wieder ein Mimikwechsel, der Kai überraschte. Das Gesicht war plötzlich traurig. „Vielleicht übermorgen?“ „Auf einen Kaffee und einen Muffin gern.“ Verdammt, dass hatte er wirklich gesagt! Hatte er sich schon bei Aoi angesteckt? Aber das Leuchten, dass Takeru wieder in den Augen hatte, war es wert. Himmel, das durfte ihm nicht passieren. Oder? Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)