Tamashi-ni von Black-Dagger-Ren (My Soul) ================================================================================ Kapitel 1: Ende des normalen Tages ---------------------------------- Der Wind… er ist so kühl. Als der Wind mir eine Gänsehaut am ganzen Körper verpasst hat bildete sich ein leichtes lächeln in meinem Gesicht. Dieser Ort wo du nur das klare Wasser und die untergehende blutrote Sonne sehen kannst. Der Rest liegt in einer weit entfernten Finsternis zurück. Und hier bin nur ich, alleine. Der Stein… mein Stein der mitten im Wasser zum Vorschein kommt, ein Ort der nur mir gehört, weil es sich alles in meinem Kopf abspielt… in meinen Träumen. Hier, wo kein anderer zutritt hat außer ich. Hier will ich vergessen, vergessen, vergessen was mich alles plagt. Hier will ich, ich sein und kein anderer. »Luzi, sag bist du es wirklich leid so zu leben? Dann lauf nicht mehr weg, warte. Ich komme und hole dich… bald bist du frei.« Ich? Frei? ... Warum? Bin ich es nicht? … »AAAAHHHHHHH, Fuck, Fuck…! « Mein Wecker… ist es schon Morgen? »Luzi, stell dein Verdammten Wecker endlich aus! « Schrie mein älterer Bruder die Treppen hoch. Verschlafen kickte ich meinen Wecker von der Kommode die neben meinem Bett stand. Und setze mich an die Kante meines Bettes. Ich musste erst mal realisieren das ich grade wieder in die Realität zurück gekehrt bin. Schon wieder dieser Traum, ich verstehe ihn nicht, der Traum passt nicht zu mir. Ich bin ein Typ der keine Probleme hat, ich meine immer hin bin ich einer der beliebtesten aus meiner Klasse und diese Träume sind alle so… mir fällt nicht das richtige Wort dafür ein aber ich finde sie bemitleidend und ICH bin nicht bemitleidend. Manchmal ist es schon anstrengend beliebt zu sein aber es aufgeben ist nicht grade mein Wunsch, ich würde lieber eine kleine Pause haben von den ganzen Mädchen die mich mit ihrer Liebe überschütten. Ich hörte das Geräusch das ich jeden Morgen hörte. Mein Bruder der wütend die Treppen hinauf ging. »Luzi, wie viele Tage soll ich noch unten auf dich warten? Dein Frühstück wird kalt, du kommst zu spät zur Schule und ich erwarte gleich wichtigen Besuch da hab ich keine Zeit mich mit dir zu streiten! « Meckerte mein Bruder und warf mir sein fiesen Blick zu. Ich stand auf, nahm meine Klamotten zusammen die ich heute anziehen wollte und ging hochnäsig an meinem Bruder vorbei um ins Bad zugelangen. Als mein Bruder mein eingebildetes Gesicht sah musste er sich ein grinsen verkneifen. »Du benimmst dich wie ein Mädchen, hattest du auch mal Liebesbriefe von Jungs bekommen? Wenn ja würde mich das echt nicht wundern. « Mein Bruder und ich haben nicht grade ein gutes Verhältnis, man merkt auch nicht wirklich dass wir Geschwister sind. Er ist groß, hat Nacht schwarze Augen mit einem Tick gelben Schimmer, bläulich schwarze Haare die immer akkurat dalagen und breite Schultern. Er ist sehr verantwortungsbewusst und manchmal ein totaler Egoist. Wir haben keiner leih Merkmale das wir Verwand sind aber das ist mir auch egal, er nervt zwar aber ist wie ein Vater für mich. Ich wohne mit meinem Bruder alleine in einer kleinen Wohnung, unsere Eltern wurden im Krieg von den Engeln und den Dämonen getötet. An den Krieg kann ich mich sowieso nicht mehr erinnern und an meine Eltern auch nicht deswegen trauer ich nicht um sie. Ich führe ein glückliches Leben auch wenn ich keine Eltern hab. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und achten ob alles sitzt, dann kann es auch schon los in die Schule gehen. Ich ging die Treppen runter, packte meine Tasche die ich gestern Abend auf den Stuhl in der Küche gehängt hatte und ging Richtung Tür. »Murtagh, ich bin dann mal weg! « Mein Bruder streckte den Kopf aus der Wohnzimmertür und guckte mich entsetzt an. »Du hast nichts gefrühstückt, willst du in der Schule umkippen?« Ich verdrehte die Augen » Wenn ich jetzt noch esse komm ich erst recht zu spät« »Dann fahre ich dich zur Schule Hauptsache du isst was. « »Na gut! « Ich setzte mich in der Küche an den Tisch und begann den schon kalt gewordenen Tost zu essen den mir mein Bruder gemacht hat. Seid ich einmal ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wegen mangelnder Nahrung, passt Murtagh auf meine Ernährung auf. Auch wenn er mich immer neckt, er kümmert sich wie ein Vater um seinen Sohn und das schätze ich sehr an ihm. »Murtagh?... Ich bin fertig, kann es los gehen? « »Natürlich, geh schon mal ins Auto. « Merkwürdig, wollte er noch was holen? Ich nahm die Schlüssel die neben der Tür hingen und ging zu Murtagh’s stolzem Wagen der auf einem großen Parkplatz stand. Ich hab nie verstanden was er an diesem Auto so toll fand, es war alt, klein, ungemütlich und stank innen nach Zigaretten. Ich hasse Raucher, Murtagh akzeptiert es und raucht nie wenn ich in der Nähe bin. Man riecht es zwar aber es ist in Ordnung, schließlich gibt er sich Mühe dabei. Ins Auto ging ich nicht rein auch wenn es draußen verdammt kalt ist. Warum mich sein Auto so abschreckt ist mir selbst nicht klar, vielleicht ein Trauma von meiner Kindheit an das ich mich nicht mehr erinnern kann. »Luzi, hör auf zu Träumen und steig endlich in den Wagen, du erfrierst ja noch. « Ich zuckte zusammen als Murtagh anfing zu reden, ich hab ihn nicht kommen gehört. War ich wirklich so in meinen Gedanken versunken? Nicht mal gemerkt hab ich es, für mich war es schon merkwürdig. Ich stieg in den kleinen schwarzen Sportwagen und wir fuhren ohne ein Wort zu verlieren zur Schule. Paar Meter vor der Schule sah ich schon meine Freunde die auf mich warteten, ich wusste das ich mir gleich ihr Gemecker anhören musste warum ich so spät komme und warum ich mit meinem Bruder komme, weil ich ja wegen ihn noch mehr auffallen würde… Murtagh hielt vor dem großen Schul-Tor und ich sah wie sich alle Blicke von den Leuten die auf dem Schulhof verteilt waren uns verfolgten und uns die volle Aufmerksamkeit Schenkten. Das machten sie immer wenn ich mit meinem Bruder kam. Murtagh hob seine Augenbrauen »So langsam müssten sie sich doch an die Schönheit meines Wagens gewöhnt haben. « Ich grinste nur » Bis später dann. « Und stieg aus dem Wagen. Ayama, einer meiner Freunde rannte mir mit einem grinsen das so groß wie eine reife Banane war entgegen. Seine feuerroten Haare waren wie immer perfekt gestylt, den Scheitel immer rechts, sein langer Pony an der linken Seite verdeckte oft seine wunderschönen schwarz umrandeten Augen. Ich liebte es in seine Augen zu starren man könnte sich glatt in seine blutgetränkten Augen verlaufen. Er hat sich vor kurzem ein Lippenpircing stechen lassen und dann 2 Monate Hausarrest bekommen was er bis jetzt nicht bereut. Seine weiße Haut glänzt in der Sonne wie tausend Sterne. Nach seinem Aussehen nach würde man vermuten das er ein cooler Draufgänger ist, ist aber wie sagt man so schön, das Äußere täuscht. Er ist der psychopatischste Junge den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe, er ist naiv, dumm, immer gut gelaunt, nervt und kann keine Minute mal ernst sein. Es ist das Aussehen und das einzigartige Verhalten das ihn so beliebt macht und ich mag ihn trotzdem. »LUUUUUUZZIII, weil du zu spät gekommen bist müssen wir jetzt alle nachsitzen, ist das nicht Cool?! Ich musste noch nie nachsitzen! « Er hüpfte und grinste mich an, dieser Satz kam wie ein Wasserfall aus seinen kindlichen, weichen, schmalen Lippen. »Tja was für ein Pech, ich sagte euch doch wartet nicht immer auf mich! « Ich verschränkte meine Arme und wartete bis Dowa und Nera zu uns kamen. Wir vier sind die beliebtesten aus der Schule und die unzertrennlichsten. Als wir in diese Schule eingeschult wurden haben wir uns alle sofort gut verstanden. Dowa ist der älteste von uns und der dominanteste, er ist sehr groß und verdammt stark viele Jungs fürchten sich vor ihm und die Mädchen stehen Schlange. Seine Haare sind dunkel braun, kurz und etwas gewellt, seine Augen sind Gift grün und glänzen wie Diamanten und seine Haut ist so hart wie Marmor und er ist etwas braungebrannt, üblich für einen Werwolf. Dowa ist immer für uns da, er organisiert alles und tut manchmal auf gemein dabei ist er ein sehr guter Freund. Nera ist genauso groß wie ich hat bis zum Steißbein weiße, lange Haare und seine Augen sind so blau wie der Ozean, wenn man nicht aufpasst ertrinkt man noch darin. Seine Haut hat einen leichten violetten Schimmer und sieht aus wie Glas das man mit einer Berührung in Bruch gehen lässt. Er ist der ruhige Typ, redet nicht viel und eben so schön wie Elfen sind. Aber unter uns ist er wie jeder anderer ein normaler Junge man kommt gut mit ihm aus. Dowa guckte mich wütend an »Du weist das du es dir nicht leisten kannst zu spät zu kommen, deine Noten sind schon schlecht genug und mit dieser Kleinigkeit kannst du sie noch schlechter machen das weist du. « Nera’s Mundwinkel hoben sich langsam »Ist schon gut, jetzt aufregen bringt auch nichts, lasst uns rein gehen! « Egal wie schlecht Dowa gelaunt ist von Nera liest er sich immer besänftigen. Die erste Stunde hätten wir Latein gehabt, zum Glück haben wir diese Stunde verpasst denn ich hab schon wieder meine Hausaufgaben vergessen. Jetzt haben wir 2 Stunden Mathe die gehen immer schnell vorbei da ich sowieso so gut wie nie zuhöre und in meinen Gedanken versinke. »Guten Morgen! « Rief unser Lehrer Herr Kasits streng. Er redete wieder von der Klassen Arbeit die in 2 Wochen statt findet. Es ist einfach zu anstrengend sein Gefasel stand zuhalten, deswegen hab ich schon wieder so gut wie nichts mitbekommen und habe 2 Stunden damit verbracht Löcher in die Wand zu starren. Plötzlich tippte mich Ayama mit seinen langen dünnen Finger an der Schulter an und ich zuckte so stark zusammen dass ich fast vom Stuhl fiel. »Schon gut Luzi, keine Panik, ich wollte nur sagen das wir jetzt Pause haben oder willst du alleine drin bleiben? Die Mathe Stunden hast du ja gut verpennt ohne das er dich erwischt hat, man manchmal hast du echt ein Schwein weist du das? « »Ja, ja… sind die anderen schon weg? « Ich stand auf und sah mich um aber Dowa und Nera waren auch schon weg. »Dowa wollte schon vor gehen, sonst hätten wir keinen Tisch mehr bekommen, du weist ja wie voll es immer in der Mensa ist. « »Na dann, wollen wir die beiden nicht warten lassen! « Ich wollte grade von meinem Platzt aufstehen da stand Ayama der grade noch neben mir saß vor mir und streckte mir seine Hand aus. Mir war nicht ganz klar was er mir damit sagen will deswegen guckte ich ihn unsicher an. Er grinste nur, nahm meine Hand und rannte wie ein wild gewordener Drache in Richtung Mensa. Da sah ich auch schon Dowa und Nera an einem Tisch sitzen mit einem tollen Ausblick nach Draußen. In der Mensa war alles weiß gestrichen es kam mir immer so vor als ob ich in einem Irrenheim wäre aber etwas Beruhigendes hatte es trotzdem. Nicht das ihr mich jetzt für einen Irren hält. Als ich zu den anderen gehen wollte bemerkte ich das Ayama mich immer noch an der Hand hielt und uns alle gierig anstarrten als ob sie mehr wollten. Mein Blick huschte zu Ayama aber er bemerkte die Blicke der anderen nicht er starrte auf die Decke so als ob er etwas suchen würde. Ich merkte wie sich das ganze Blut in meinem Kopf sammelte und ich rot anlief, ich riss meine Hand von Ayama weg und marschierte mit gesenktem Kopf zu Dowa und Nera. Ich spürte wie die Blicke der anderen mich verfolgten. Dowa und Nera schien das nicht zu interessieren sie redeten weiter über etwas wo ich nicht mitreden konnte. Ayama kam langsam zum unseren Tisch und setze sich zu uns. Ich hob kurz meinen Kopf, ich war neugierig auf Ayama’s Blick. Er grinste mich an »Was denn? War dir das etwa peinlich? « Ich senkte meinen Kopf und er begann zu lachen, in diesem Moment wollte ich ihn am liebsten erschießen nur leider hatte ich keine Knarre per rat. Ich wollte nicht mehr auf gucken, weil ich wusste das ich immer noch rot im Gesicht war deswegen legte ich meinen Kopf auf den Tisch und beobachtete die feinen, kleinen Steinchen die in den Tisch mit eingebaut wurden. Schwarze… graue… weiße… der Tisch bestand nur aus Steinen fiel mir auf. Die Pause kam mir wie eine Ewigkeit vor und ich versuchte Dowa, Nera und Ayama bei ihrem Gespräch zuzuhören was mir nicht gelingen konnte da zählte ich die Steine auf dem Tisch damit die Zeit schneller verging. Als endlich das Klingeln zur den nächsten 3 Stunden ertönte wartete ich bis alle aufstanden und aus der Mensa gingen, sie sahen aus als ob sie bei einem Musical mitspielen und gleich anfingen zu singen, sie machten alle alles synchron. Ich beobachtete das lächerliche Auftreten der halben Schule bis Dowa und die anderen auch aufstanden. »Hey, Luzi, schläfst du etwa schon wieder? « Hörte ich nur Dowa leicht gereizt sagen, ich hatte keine Lust zu antworten aber ich wusste, würde ich jetzt nichts sagen wäre er sauer. »Ich lebe noch, keine sorge! « Ich stand auf und ging den anderen hinterher. Ayama warf einen kurzen Blick zu mir rüber und blieb stehen. Ohne ihn zu beachten ging ich einfach weiter. »Luzi? Findest du es nicht auch doof das Dowa und Nera sich so gut verstehen? Sie treffen sich immer in der Freizeit und machen sehr viel zusammen… « »Ja und? Komm zur Sache, ich will nicht auch noch zu Magie zu spät kommen. « Ayama drehte mit seinen Zeigefinger einen Kreis in die Luft. »Nun ja, ich wollte fragen ob du nach der Schule Zeit hast?! Wir können ja was Lustiges zusammen machen. « Er lächelte mich unschuldig an. Ich seufzte »Na gut warum nicht, hab sowieso zu viel Zeit die ich mal verschwenden kann. « Ayama sprang auf und freute sich wie ein Tier das nach Monaten endlich was zu essen bekommt. Ich beachtete ihn nicht mehr und dachte mir was für ein Vorteil für mich, so kann ich in Ruhe meinen Racheplan schmieden, ich werde ihm nie verzeihen dass er mich vor all den Leuten blamiert hat. Die nächsten 3 Stunden vergingen auch recht schnell da es wirklich Spaß gemacht hat. Wir lernten wie man sich unsichtbar macht, noch hab ich den Zauber nicht richtig drauf aber paar Mal lernen und ich kann es, Murtagh kann mir auch noch dabei helfen. Endlich klingelte es und ich hab die Schule überstanden. Ich ging aus der Klasse und den riesigen, langen Flur entlang zum Ausgang. Die Wände des Flures waren gräulich und es wurden merkwürdige Zeichen in ihnen geritzt, wenn man sich die Zeichen näher betrachtete bekam man eine Gänsehaut. Etwas Mysteriöses steckte in diesen Wänden nur keiner wusste was… außer der Architekt der das verarbeitet hat. Ayama rannte auf mich zu und sprang mich von hinten an, ich schlug mein Kopf nach hinten so das ich seine Nase getroffen hab. »LUZI, aaaua verdammt, spinnst du? « Er befreite mich von seinen Klauen und hielt sich die Nase zu. »Deine Schuld, man greift keine Vampire von hinten an! « Ich wagte keinen Blick zu Ayama, ich wusste dass ich seine Nase blutig geschlagen habe. Der Geruch seines Blutes schoss mir in die Nase und ich musste mich fast übergeben. Mir war klar das Dämonen merkwürdiges Blut haben aber das es so übel stinken würde war mir nicht bewusst. Ich gab Ayama ein Taschentuch und versuchte mir nichts anmerken zu lassen aber der Geruch seines Blutes war so stark das meine Augen tränten. Ayama blickte zu mir hoch »Was ist denn mit dir nicht in Ordnung? Du schlägst mich Blutig und fängst an zu heulen? « Ich nahm in an seiner Hand und zog ihn nach Draußen, weg von diesem Flur der von diesem Geruch verpestet wurde. Er guckte mich mit seinen großen Kulleraugen an und nuschelte »Tut mir leid! « »Ach was, war ja meine Schuld… und jetzt? « Ich hob meine Arme in die Luft und streckte mich. »Ayama… was jetzt? Du wolltest doch das wir nach der Schule was zusammen unternehmen! « Ayama lächelte mich an und seine Augen glänzten. »Darf ich mir aussuchen wo wir hingehen? « Mir war klar das das ein Fehler war aber da ich ihm die Nase eingeschlagen habe dachte ich mir das es nicht so schlimm seien kann seinen Wunsch zu erfüllen. »Ja! « Sagte ich schnell bevor ich mir es anders überlegte. »Gut, weist du… ich wollte schon immer mal wissen wie es bei dir zu Hause so ist. « Nun ja wenn es nur das ist, ist es okay. Ayama lies sein Hundeblick nicht mehr von mir weichen bis ich ihm die Bestätigung gab. Er freute sich wieder und es war ehrlich gesagt lustig ihn dabei zu beobachten. »Ich hoffe es macht dir nichts aus ein paar Meter zu laufen? « »Ach was, da macht es mir nicht mal was aus Kilometer zu laufen, Hauptsache ich sehe wie Luzi wohnt! « Er sagte es mit so viel Freude dass er anfing zu Übertreiben und das brachte mich zum Lachen. Ayama ging stolz vor mir als wir die Schule Verliesen. »Du weist doch gar nicht wo es lang geht. « »Jaaa… du hast recht! « Er lies mich einen Schritt vor gehen so das er neben mir herlief. Ich stopfte meine Hände in meine Hosentasche und schielte kurz zu Ayama rüber. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht als ich sah wie er versuchte sich alles in dieser Umgebung zu merken. Der Weg von der Schule bis nach Hause dauert 20 Minuten, wir gingen eine Abkürzung durch den Wald. Ich spürte wie sich Ayama’s Krallen in meinem Arm rammten. »Ah, was machst du da? « Ich versuchte ihn ab zu rütteln, doch das tat mir noch mehr weh. »Es tut mir leid aber ich bin nicht grade ein Wald Fan… Luzi… ich hab angst, wirklich. « Ich spürte wie sein Herz raste. »Wir sind bald da… ist dir früher was im Wald passiert? Ich meine es kann doch nicht sein das du dich ohne Grund so sehr fürchtest. « Er sah mich nicht an und sagte auch nichts mehr. Man hörte nur noch den Wind der durch die vielen Bäume wehte und das rascheln des Laubes das durch unsere Schritte entstand. Nach 5 Minuten Waldgang standen wir vor meiner Tür und Ayama lies langsam meinen Arm los. »Hier wohnst du? Ich glaube dich alleine besuchen würde ich niemals. « Ich lachte nur »Das war eine Abkürzung, ich zeige dir später einen anderen Weg, der führt auch nicht durch den Wald. « Er lächelte wieder wie es sich gehört. Ich erinnerte das Murtagh mir sagte das er wichtigen Besuch erwarten würde aber sein Auto stand nicht und alle Lichter in der Wohnung blieben aus. Ob der Besuch schon weg war und er dringend wo hin musste? Ist ja auch egal er würde es mir sicherlich erzählen wenn er wieder zu Hause ist. Ich ging zu Tür und griff nach dem Schlüssel der sich in meiner Brusttasche befand. Ayama’s Augen folgten meine Hand. Ich öffnete die schon etwas alte Tür und stieß sie zurück »So, geh rein, mein Bruder ist nicht da, wir sind alleine. « »Ah ja?! « Ich sah wir er rot anlief als ich sagte wir sind allein und er guckte sofort zu Boden. Als er wieder seine richtige Farbe erhielt rannte er durchs ganze Haus und guckte sich alles ganz genau an. »Luzi, ich hab mir jetzt alles angeguckt aber ich hab keine einzigen Fotos gefunden, nicht von dir, nicht von deinem Bruder und nicht mal von deinen Eltern. « »Wofür auch, so was brauchen wir nicht. « Ich hasste es wenn man das Thema „Eltern“ ansprach, es war mir zwar egal ob ich welche hatte oder nicht aber etwas Verletzendes hatte es schon an sich. Ayama guckte mich entsetz an »Fotos sind Erinnerungen, es ist toll wenn du Fotos hast die dich an was Schönes erinnern. « »Ich hab ein Kopf da kann ich alles speichern. « »Aber mit der Zeit verblassen sie, auf Fotos bleiben die Erinnerungen für immer enthalten! « Ich versuchte seinen Worten auszuweichen aber es klappte nicht, weil er recht hatte. Ich setzte mich im Wohnzimmer auf unsere mit echtem Tigerfell überzogene Couch und versuchte vom Thema abzulenken. »Ayama, sag mal… wie würdest du mich beschreiben? « In meinen Gedanken beschreibe ich gerne Freunde von mir und dabei achtet man manchmal auf jedes Detail und wenn ich Ayama oder Nera beschreibe komm ich mir… naja… etwas Schwul vor. Deswegen interessiert mich es schon ein wenig wie mich Ayama beschreiben würde, würde sich das auch so Schwul anhören? Ayama lächelte und setzte sich neben mich. »Hm… wie ich dich beschreiben würde… « Er guckte nachdenklich auf den Kronleuchter der bei uns hing und überhaupt nicht zu unserer Einrichtung passte aber es war Mutters Lieblings Stück. »Also… Schulter lange Haare die mattschwarz sind genau so wie die Augen kein Stück Glanz. Immer ernstes Gesicht, weiche, blasse Haut, stabiler Körper, eine kleine Narbe am Hals, knackiger Po… « »Ja, ja übertreib es nicht. « Er fing an zu lachen und ich lief rot an, ich versuchte ihn in diesen Moment nicht anzugucken. Ayama schloss seine Augen und lies sich gemütlich in die Couch fallen. »Warum wolltest du es wissen? « »Nur so, sei nicht immer so neugierig. « Er setzte langsam seine Hand an meinem Rücken ab, ich erschrak, ich war nicht darauf vorbereitet. Jetzt malte er mit der Fingerspitze Bilder auf meinen Rücken die ich nicht entziffern konnte. »Wie würdest du denn mich beschreiben? « »Hm… « Ich lies ihn machen und überlegte, ich wollte nicht alles sagen was ich gedacht habe, das war mir schon etwas peinlich. Ich stand auf und drehte mich zu ihm um. »Wie eine Erdbeere. « Wir beide grinsten uns an. »Komm mal mit in mein Zimmer ich will dir was zeigen. « Ayama sprang auf und wich mir nicht von der Seite, wir gingen nebeneinander die aus Holz knautschende Treppe nach oben. Ich öffnete meine Zimmertür und Ayama stürmte rein und schmiss sich auf mein Bett. »Dein Bett ist echt gemütlich. « Mein Zimmer ist schon groß aber dafür ganz schön leer. Das was ich hier stehen habe ist mein Bett neben dem riesig großen Fenster das eine perfekte Aussicht hat zum Wald und dem See der hinter dem Wald liegt. Dann noch mein Schreibtisch der mit meinem Laptop belagert ist und vor dem Tisch ein schwarzer Drehstuhl, das wichtigste natürlich auch noch, ein großer Spiegel und meinem riesigen Schrank der mit lauter Klamotten gefüllt ist. Ich ging zum Fenster »Hey Ayama, steh auf, ich wollte dir doch was zeigen. « Ayama rappelte sich ungern von meinem Bett auf, stellte sich aber trotzdem neben mich und starrte mich an. Ich lächelte. »Du sollst nicht mich anstarren, guck mal aus dem Fenster. « Ich beobachtet seinen Blick der langsam in die Ferne schaute, er riss seine Augen auf und starret mit geöffneten Mund nach draußen. Immer um diese Uhrzeit gucke ich aus dem Fenster. Man sieht wie die Sonne untergeht und blutrot wird. Es sieht so aus als ob die blutrote Farbe in dem See verläuft. Das Wasser glänzt wie tausend Juwelen. So schön stelle ich mir den Weltuntergang vor, es ist für mich der Tag an dem sich Wasser, Sonne und Himmel vereinen. »Luzi, es… es ist wunderschön. « Ayama war so überwältigt von diesem Anblick das er den Sonnenuntergang so lange beobachtete bis die Sonne nicht mehr zu sehen war. Ich setzte mich aufs Bett und wartete bis Ayama wieder bei sich war. Sein Blick wurde erleichtert und er lächelte ein wenig, seine Augen glitzerten vor Freude. Er strich mit deiner Hand leicht an der Fensterbank vorbei und bewegte sich auf Bett zu. Ich rückte ein Stückchen auf um etwas mehr Platz für ihn zu machen. Er kroch hinter mich so das er sich zum schlafen bereiterklärt hat. »Ich liebe dein Zimmer, es ist nicht so voll gestellt wie die meisten hier ist nur das zu finden was man auch wirklich brauch. « »Ja schon, nur manchmal ist es schon etwas traurig… ich besitze keine Schätze, ich hab hier nichts an den ich so richtig hänge. « Ich Blickte nicht einmal zu Ayama. Er legte seine Hand schon wieder auf mein Rücken nur diesmal erschrak ich nicht. Es war schon merkwürdig, hier wollte ich Ayama nicht töten. Ich mochte ihn sogar, mir war es lieber das er gar nicht mehr nach Hause geht. Plötzlich wurde ich rot. Ich meine was denke ich da? Okay Ayama ist ein guter Freund kann man da so denken? Ist es richtig oder falsch? Ich verstehe nichts mehr, ich wusste nicht das er auch mal so ruhig seien kann und das man sich mit ihm auch normal unterhalten kann. Mein Herz fing an schneller zu klopfen. Diese Gedanken bringen mich durcheinander, was ist das? Warum schlägt mein Herz so? Ich bin doch nicht etwa… ach was so ein Unsinn. »Luzi? Du bist so in Gedanken versunken… an was denkst du? « Auf diese Frage war ich nicht gefasst, mir stockte der Atem. Was würde er denken wenn ich ihm das erzählen würde? Ist es normal? Würde er das nur Freundschaftlich sehen oder würde er denke ich bin in ihn… ich kann es nicht mal in Gedanken aussprechen. »Es… ich meine… ich dachte nur… naja… es ist echt cool das wir uns so näher kennenlernen… also ich meine… « Oh nein, ich werde wieder rot. Ayama fing an zu lachen. »Schon klar, ich habe es verstanden. « Ich war beruhigt das er nichts Falsches dachte, er ist eben ein guter Freund. Ayama kniete sich hin. »Ich wollte dir auch noch was zeigen, keiner weis davon bescheid… « Dann kam er langsam mit seinen Lippen an mein Ohr. Ich kniff meine Augen zusammen. »Nicht mal meine Mutter weis es. « Er lächelte und zog sein mattschwarzen Pullover aus. Ich drehte mich sofort um und starrte meine Wand an wo in der Nähe mein Schrank stand. Ich habe vorher nie diesen riss an der Wand bemerkt, ob er schon lange da war? Ayama tippte mich an der Schulter an und ich zuckte zusammen. Ich wagte nicht nach hinten zu gucken da ich angst hatte das Ayama etwas merken könnte. »Luzi, jetzt guck doch mal. « Er ist ein Mann da kann doch nichts schief gehen wenn ich gucke und außerdem ist es noch peinlicher wenn ich nicht gucke er wird mich dann nach dem Grund fragen und ich kann ihm nicht sagen wieso, weil ich es selber nicht weis. Ich drehte mich um und sah wie er auf eine merkwürdige Narbe zeigte die sich auf seiner Brust befand. Es ähnelte einer Sonne, die Narbe befand sich an seinem Herzen. Ich war geschockt. »Was ist das? Wie ist das passiert? « Ich konnte nicht mit den Fragen zurück bleiben. Er zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir nicht sagen, ich weis nur ich hatte mal einen Traum da hab ich geträumt wie jemand mir diese Narbe verpasste und von da an hatte ich sie. Es ist merkwürdig ich weis, ich will auch gerne wissen das das zu bedeuten hat nur wie? « Ich legte leicht meine Hand auf seine Brust und fuhr mit der Fingerspitze die Linien der Narbe nach. »Das kitzelt. « Ich blickte zu Ayama hoch, er guckte zur Seite und wurde rot. Ich wurde neugierig, was wohl in seinem Kopf Vorgang? Er ist also an der Brust empfindlich, ach was rede ich denn da? Ich zog meine Hand zurück, drehte mich wieder um und guckte mir weiter den ries in der Wand an. Ayama zog sein Pullover wieder an und legte sich wieder hin. Keiner von uns beiden sagte etwas. Es blieb Minuten lang ruhig bis ich endlich die Stille zerbrach. »Was denkst du? « Mehr ist mir nicht eingefallen? Manchmal sollte ich besser ruhig bleiben. Aber wenigstens antwortete er mir. »Wieso fragst du? « »Weil ich neugierig bin! « »Ach so… tut mir leid aber das verrate ich dir nicht. « Plötzlich packte er mich an der Schulter und zog mich runter so dass ich mit dem Kopf auf seinem harten Bauch lag. Er ist ganz schon durchtrainiert. Irgendwie war mir das verdammt peinlich, mein Herz schlug schneller und ich gerate mit meinen Gefühlen in Chaos. Es wurde wieder ruhig, aber diesmal konnte ich nichts sagen, ich lag steif da und wollte mich nicht mehr bewegen. Ich schloss einfach meine Augen und bemerkte nicht wie ich einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)