Sternchensuppe von Berrii ================================================================================ Kapitel 17: dieses Gefühl ------------------------- Musikempfehlung zum Text, das habe ich beim Tippen mal wieder rauf und runter gehört ;) https://www.youtube.com/watch?v=MDQk0IOSDHM **************************************************** Als Nino wach wurde, nahm er das leise Piepen seines Handys wahr. Was war denn passiert? Langsam öffnete er seine Augen und spürte, das er Schlafsand in den Augenwinkeln hatte. Er rieb sich leicht die Augen und setzte sich auf, auch ein Gähner konnte er nicht unterdrücken. Neben ihn lag Laurin, noch etwas müde ließ er seinen Blick über ihn wandern. Laurin schlief anscheinend tief und fest und das auch recht glücklich, zumindest ließ das sein Gesichtsausdruck vermuten. Ein Lächeln zierte Ninos Lippen. Stumm beugte er sich leicht zu Laurin runter und hauchte ihm ein Kuss auf die Wange. Noch nie hatte er sich so gut gefühlt, so wohl, so geborgen. Er hatte das Gefühl, es könnte alles kommen und er würde gegen alles bestehen. Zufrieden seufzend stand der Kleine vorsichtig auf, schließlich wollte er den Größeren nicht wecken. Etwas planlos sah er sich in seinem Zimmer um. Wo war sein Handy denn hingekommen? Er ging zu seiner Tasche und fand es dort, wo es immer noch leise vor sich hin fiepte. Eine neue SMS. Von einen auf den anderen Moment wurde Nino kreidebleich. Hektisch schmiss er das Handy zurück auf die Tasche und drehte sich zu Laurin um. "Laurin, Laurin, du musst wach werden!", panisch schüttelte er ihn leicht und schaute dabei noch auf seinen Wecker, der auf seinen Nachttisch stand. "Hnn.... Was denn...?", fragte Laurin verschlafen und legte sich auf den Rücken. Immer noch müde ließ er seinen Unterarm über seine Augen liegen, er verstand Ninos Aufruhr nicht. Der Kleine wurde jetzt allerdings erst richtig unruhig, als er seinem Freund genauer betrachtete, wobei er knallrot wurde. "D-D-Die Mädchen-", stotterte er und starrte Laurin an. Laurin nahm dem Arm weg und schaute Nino an: "Anne und Kathrina? Was ist mit den beiden?" Nino starrte ihn immer noch an, anscheinend hatte er Laurin nicht zugehört. "Nino?", Laurin folgte seinem Blick, worauf er nur kurz eine Augenbraue hochzog, "Ehm.. Das ist was ganz normales, Süßer.." Der Größere grinste breit und setzte sich an die Bettkante, während Nino seine Fassung wieder erlangte. "Die Mädchen wollen herkommen, sie haben mir eine SMS geschickt, vor einer Stunde, das sie in einer Stunde vorbei schauen, die werden hier in den nächsten 3 Minuten aufkreuzen, ich bin halb nackt und verdreckt und du- du- du-" "Ich sitze mit einer Latte in deinem Bett.", beendete Laurin grinsend seinen Satz, "Jetzt mach dir keinen Stress, es ist doch alles ok, die beiden Mädchen wissen doch alles." "Die beiden stehen gleich vor der Tür und wir- ich- Oh man!", Nino regte sich plötzlich sehr auf, "Das ist peinlich, wie sieht das denn aus?!" Laurin zog wieder eine Augenbraue hoch und hatte den Gedanken, das Nino doch irgendwie eine weibliche Seite hatte. Seufzend stand er auf: "Bleib ruhig Nino, es ist alles ok." Er stellte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Aber- aber-", wieder brach der Kleine ab. "Geh doch einfach schnell duschen, ich kümmer mich um meine Latte und bis wir fertig sind, müssen die Mädels dann halt 2 oder 3 Minütchen vor der Tür warten." "Aber dann denken sie wir hätten- hätten.. miteinander.. geschlafen..", peinlich berührt schaute Nino zur Seite. Laurin war ein bisschen wie vor den Kopf gestoßen. Was sollte er denn dazu sagen? Es war doch ganz normal, das ein Paar Sex hatte. Doch er merkte, das Nino weder bereit zum Sex war, noch damit umzugehen oder über Freunde damit zu reden. Seufzend kramte er aus seiner Tasche sein Handy. "Was machst du da?" "Dein Problem lösen.", er tippte kurz auf dem Handy rum und hielt es sich dann ans Ohr, "Du bist leise!" Er smilte ihn an, wie er es auch am ersten Tag im Sportunterricht getan hatte. "Hey Anne! Ja, also folgendes, Nino hat sein Handy bei mir vergessen, ich hab grad gesehen, das du ihm geschrieben hattest und war mal so frei und hab die SMS gelesen." Nino starrte ihn fassungslos an. Hatte er etwa vor Anne anzulügen? "Ja, er weiß jetzt nichts von euch und ist grad eh nicht zuhause, er war vor einer Stunde oder so noch bei mir und wollte dann noch irgendwo hin." Nino stellte sich zu Laurin und lauschte mit an seinem Handy. Anne seufzte deutlich hörbar: "Toll und jetzt? Wir wollten heute Abend mit ihm eine DVD gucken, hat er das denn ganz vergessen? Das steht schon seit einer Woche fest!" "Hattet ihr denn eine Zeit ausgemacht? Weil er wollte in gut einer halben Stunde zuhause sein, ich muss ihm ja noch seine Hefte wiederbringen für morgen." "Was?!", erklang Annes Stimme spitz, "Lässt er dich etwa abschreiben?" "Nein!", Laurin lachte kurz, "Wir müssen doch zusammen ein Referat halten, dafür war das. Also wenn ihr wollt könnt ihr ja auch vorbei kommen, in einer halben Stunde ist er wieder da." "Okay, dann machen wir das so. Du bist dann auch da, oder?", Anne klang etwas unsicher. "Ja, eigentlich schon.. Ist Kathrina noch sehr sauer auf mich..?", fragte der Große ein bisschen geknickt. "Ähm.. ich weiß nicht so genau- ähm- ich-" Nino wurde rot. Es machte ganz den Anschein, als ob Anne mit diesem Thema überfordert war. "Wir können doch nachher darüber reden, wenn ihr wollt..", schlug Laurin vor, "Ich muss jetzt los, bis später." "Okay, bis nachher.", verabschiedete sich Anne schnell und beide legten auf. Nino schaute Laurin an: "Du hast sie angelogen.." "Sag bloß das macht dich jetzt traurig? Jetzt können wir beide schnell duschen gehen und aufräumen.", der Größere wuschelte ihm leicht durchs Haar, "So gehts dir doch besser, wenn sie nichts davon wissen, oder?" Nino nickte leicht, vom Lügen hielt er dennoch nichts. Laurin seufzte: "Wenn du so traurig guckst krieg ich ein schlechtes Gewissen. Bitte nicht, oder wäre es dir anders lieber gewesen?" Nino schüttelte sofort energisch den Kopf: "Nein, es ist schon ok!" Er lächelte wieder. "Dann geh ich schnell duschen, dauert ja auch nicht mehr lange, bis die beiden da sind!", er drehte sich auf der Hacke um und tapste Richtung Bad, Laurin folgte ihm grinsend und hielt ihm vorm Bad an der Hand fest. "Darf ich mit?", fragte er schmunzelnd. Ninos Gesicht sprach Empörung und Scham aus, was Laurin eine Antwort gab: "Okay, ich warte.." Der Kleine verschwand im Bad und schloss die Tür hinter sich. Er spürte, das sein Gesicht glühen musste, Laurin war doch ein bisschen zu schnell für ihn. Eilig duschte er und ließ dann Laurin ins Bad, der in fünf Minuten fertig war. Hektisch räumte Nino noch sein Zimmer und die Küche auf, Laurins Tasche hatte er erstmal in seinem Schrank verband, die Mädchen sollten nicht wissen, das er über Nacht blieb. Allerdings fühlte er sich auch ein bisschen dumm bei seinem Versteckspiel. Ratlos schaute er aus seinem Fenster. Irgendwo war es ja dumm alles zu verheimlichen, was mit Laurin und ihm war, aber es war ihm auch peinlich. Wahrscheinlich lag es daran, das er vorher noch nie eine Freundin gehabt hatte, geschweige denn einen Freund! Es war ja noch nicht mal das übliche, auf der anderen Seite allerdings auch nicht so groß anders. Er hatte eine Beziehung wie andere Paare auch. Und irgendwann würden sie garantiert auch Sex haben. Der einzige Unterschied war halt nur: sie hatten beide das gleiche Geschlecht. Nino versank immer mehr in Gedanken und vergaß ganz die Zeit. Als Laurin wieder aus dem Bad kam, schlich er sich leise an und hauchte dem Kleineren einen Kuss in den Nacken: "Hey, alles okay?" Nino drehte sich um und lächelte: "Ja, ich hab nur nachgedacht." Laurin grinste, das sah Nino mal wieder ähnlich. Sanft aber bestimmend zog er ihn mit einer Hand im Nacken zu sich und küsste ihn fordernd. Laurin konnte einfach nicht von ihm lassen, diese weichen Lippen, die auch noch so unschuldig küssten, waren zu verführerisch. "Laurin..", wisperte Nino nach dem Kuss und klammerte sich plötzlich an ihn. Dieses Gefühl, wie vorhin, als er aufgestanden war, da war es wieder. Laurin smilte und strich ihm durchs Haar. Diese Ruhe um sie herum war einfach herrlich, doch wie vorhin hielt die Stille leider nicht lange an, denn an der Tür klingelte es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)