Sternchensuppe von Berrii ================================================================================ Kapitel 2: Sport ist Mord ------------------------- "Hey Nina, haste jetzt ne Freundin?", flüsterte wieder jemand aus der hinteren Reihe. Es war so nervig, es kotzte ihn dermaßen an. "Frau Müller, ich müsste mal eben auf Toilette!", Nino stand auf und wartete auf ein Okay ihrerseits. Sie nickte und fuchtelte kurz mit der Hand, das er verschwinden sollte und schrieb eine neue Aufgabe für die Klasse an die Tafel. Eilig stand Nino auf und verließ das Klassenzimmer. Gegenüber der Tür saß Laurin auf dem Boden und hatte sich gemütlich gegen die Wand gelehnt. Etwas unsicher hockte sich Nino vor den anderen: "Ich wollt mich entschuldigen, das du wegen mir hier sitzen musst..." "Hey!", Laurin grinste wieder, "Entschuldige dich nicht, ich bin selber schuld, aber stolz drauf!" "Ähm... Okay.", gab Nino zurück. "Es ist echt eine Schande, das sie dich so piesaken, kleine Menschen ärgert man nicht.", er lächelte, "Ich werd ab heute auf dich aufpassen!" "Das musst du nicht, ich komm schon klar..", Nino guckte kurz traurig zu Boden. Er würde damit klar kommen, so wie er immer damit klar gekommen war und musste und auch in Zukunft würde. Viele Menschen hatten ihm dieses Versprechen schon gegeben, doch gehalten hatte es niemand. Nino wollte solche Versprechen nicht mehr. Laurin stand auf: "Ich mach es trotzdem! Ich geh jetz mal zu der Schreckschraube und frag, ob ich wieder rein darf!" "Okay.. Ich muss mal..." Laurin warf dem Kleineren einen belustigten Blick zu: "Natürlich, du bist auch nur deswegen rausgekommen!" Nino flitzte schnell auf Toilette, bevor die Situation noch peinlicher wurde. Als er wieder zurück in die Klasse kam, saß Laurin schon an seinem Platz. Der Hopper war verschwunden, er war wahrscheinlich irgendwo draußen und rauchte eine Zigarette, schwänzen war für den ja normal. Noch ehe Nino auf seinen Stuhl zurückgeplumst war, klingelte es zur Pause. "Na endlich!", Anne und Kathrina standen auf um sofort zum Schulbäcker zu stürmen. "Ach mano, ich sitz doch erst grade...", seufzte Nino genervt. "Hey Nina, weißt du, was wir als nächstes haben?", wieder grinste Nino so ein dummer Hopper an, "Sport! Verirr dich bloss nicht in den Kabinen!" Laut lachend verließ er mit dem Rest der Klasse den Raum. Gefrustet packte Nino seine Tasche. Sport mochte er nicht wirklich, aber das lag nicht nur an seiner Klasse, Sport war einfach nicht sein Fach. "Nino?", Laurin stand mit gepackter Tasche neben ihm. "Ja?", schnell packte er zusammen und stand auf, jedoch musste er immer noch hochschauen, da Laurin fast einen Kopf größer war. "Was macht ihr denn grad in Sport?" Zusammen gingen sie in die Pausenhalle. Nino ließ den Kopf hängen, als er daran dachte: "Volleyball.." "Ich entnehme mal deinem Ton, das du nicht so der Fan von Sport bist, stimmts?" "Stimmt... Ich bin eine Null in Sport..." "Ach, irgendwas kann man immer!", Laurin legte ihm einen Arm um die Schultern, "Dafür bist du ein sehr schlaues Köpfchen!" Der Kleinere seufzte: "Aber das hilft mir bei Sport leider nicht weiter.." "Jetzt sei hier mal nicht so depressiv, denk positiv!", Laurin knuffte ihn in die Seite, "Zur Sporthalle gehts da lang, oder?" Der Größere war immer noch leicht ohne Orientierung, doch was Nino noch nicht ahnte, das würde sich niemals bei Laurin ändern, da er meistens keine Orientierung hatte, egal wo er war. "Nein, da lang!", Nino zeigte genau in die andere Richtung und lief mit ihm zur Sporthalle. Ein paar Minuten später kamen auch schon die anderen aus der Klasse und der Lehrer kam zum Aufschließen der Umkleiden. "Aaah ein Mädchen in unserer Umkleidekabine!", schrie ein anderer Junge gespielt erschrocken. Laurin verdrehte die Augen und machte sich neben Nino auf der Bank breit. Nino zog sich schnell um, er trug ein weißes Shirt mit kurzer schwarzer Hose. Laurin hingegen ließ sich Zeit, Nino wunderte es sowieso, warum er an seinem ersten Schultag Sportzeug mit hatte. "So, wollen wir?", Laurin stand fertig vor Nino, er trug eine lange schwarze Hose und ein schwarzes Shirt mit ein paar kleinen türkisen Sternen drauf. "Ja, auf in die Schlacht!", Nino grinste zurück, obwohl ihm eigentlich alles andere als nach Grinsen zumute war. Volleyball hieß für ihn, alle paar Minuten den Ball irgendwo hart abzubekommen. Die Klasse wurde in Gruppen geteilt und Laurin und Nino waren zusammen in einer. Wenige Minuten später teilte der Lehrer den Bälle aus und schon ging es los, keine drei Sekunden später hatte Nino den Ball im Gesicht. "Au!", Nino sackte auf den Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht. "Sag mal spinnst du? Bist du zu blöd einen Ball richtig zu schlagen oder was?!", fuhr Laurin den anderen, der den Ball auf Nino geschlagen hatte, an. "Was denn? Ist doch nur Nina, der verkraftet das schon, außerdem ist er einfach zu klein, andere hätten ihn gefangen, ich kann doch nichts dafür!", meinte dieser grinsend und tat auf unschuldig. Der Lehrer hatte natürlich nichts mitbekommen. "Komm Nino, lass mal sehen!", Laurin nahm ihm die Hände aus dem Gesicht und erblickte ein knallrotes Gesicht. Der Schlag war kräftig gewesen. "Meine Nase-", Nino stoppte, als er plötzlich etwas Warmes über Lippe und Kinn fließen fühlte. "Oh verdammt!", Laurin zog den Kleineren auf die Beine, hielt ihm eine Hand unters Kinn und brachte ihn in die Umkleide, gefolgt von dem Gröhlen der Klassenkameraden, die sich schlapp lachten über den Kleinen. "Scheiße...", flüsterte Nino und stürzte in der Umkleidekabine zum Waschbecken, um sich erstmal darüber zubeugen. Dank Laurin war sein weißes Shirt fleckenfrei geblieben. Laurin wusch sich schnell das Blut von der Hand und holte schließlich Toilettenpapier. "Dann mal her mit der blutigen Nase!", sanft wischte er Nino das Blut aus dem Gesicht, "Was für Arschlöcher!" "Tja, was soll man machen.", Nino hatte ja schon längst aufgegeben, sich darüber aufzuregen, "Aber danke, das du mir hilfst!" "Ich habs dir versprochen!", der Größere grinste ihn an und machte etwas Papier nass und wischte Nino den Rest aus dem Gesicht, "Fertig, fast so gut wie neu!" Jetzt musste auch Nino grinsen: "Danke das du mein Shirt gerettet hast!" Der Größere knuffte ihn: "Kein Problem jederzeit immer wieder gerne! Komm, wir gehen zurück, aber du setzt dich an den Rand!" "Aber-" Laurin legte ihm einen Finger auf die Lippen: "Bei mir gibt es kein Aber!" Nino nickte und setzte sich in der Sporthalle an den Rand, während Laurin zurück zu seiner Gruppe ging. "Hey Laura!", ärgerte ihn der Schläger von vorhin und ein anderer ließ den Ball auf Laurin zusausen. Was dann geschah, brachte nicht nur Nino zum Staunen. Laurin knallte den Ball mit voller Wucht zurück, der dann auf dem Boden abprallte und direkt zu dem Schläger zwischen die Beine schlug. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und tonlösem Stöhnen brach der Junge zusammen. "Oh, entschuldige, das ich dich nicht so ganz wahr genommen hab, außerdem dachte ich, du bist ein Mädchen, Mädchen tut das da unten doch nicht so weh!", Laurin kicherte zufrieden. "Genieß die Schmerzen bloss, ich kann dir schlimmere bereiten!", flüsterte er ihm noch zu und setzte sich zu Nino. Der Lehrer hatte auch diesmal nichts mitbekommen. "Danke.", flüsterte Nino und musste bei dem Anblick seines Klassenkameraden ein Lachen unterdrücken. "Gerne doch! Er hat es ja auch nicht besser verdient!" "Aber du bist echt gut, das hat man gesehen!", komplimentierte der Kleinere und beobachtete immer noch das Theater auf dem Spielfeld. Der Junge hatte wohl angefangen zu heulen und lag in Embryostellung auf dem Boden mit die Hände in seinem Schoss. "Ob er irgendwann wohl noch Kinder kriegen kann?", fragte Nino und lachte leise. "Eher würd ich mir Sorgen machen ob er noch einen hochkriegt!", kicherte Laurin, "Anschließend macht er nen lebenslangen Vertrag um immer genug Viagra zu haben!" Nino pokte ihn in die Seite: "Bist du aber böse!" "Natürlich, dafür gibts mich!", gab er grinsend zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)