Sternchensuppe von Berrii ================================================================================ Kapitel 30: nachgeben --------------------- Nach einigen Tagen hatte sich eine gewisse Routine zwischen ihnen eingestellt. Robin bestand darauf, immer die Einkäufe zu bezahlen, da er ja praktisch kostenlos bei seinem Kommilitonen unterkam. Der Größere hatte Gefallen daran gefunden, mit dem für ihn immer noch fremden Freund fast den ganzen Tag zu verbringen. Der Braunhaarige ging nie aus, seine Wege führten ihn nur zur Universität oder zum einkaufen. Auf Fragen zu seiner Familie oder ob er hier denn keine Freunde hätte, reagierte er wie immer abweisend und mit nichtssagenden Antworten. Laurin bemerkte eh schnell, das der Kleinere zwar immer antwortete, aber man danach genauso schlau war, wie zuvor. Im Gegenzug wollte Robin aber auch nichts von ihm wissen. Wenn sie sich nicht über Themen zu ihrem Studium unterhielten, waren es seichte Gespräche, die aber nie tiefer in die Materie gingen. „Ich frag mich, was dein Problem ist.“, schoss es Laurin eines Tages mitten in einer Diskussion über Formeln aus dem Mund. Der andere blinzelte kurz verwirrt: „Wie kommst du jetzt darauf? Wir müssen an dem Text weiterarbeiten!“ Der Größere ließ sich nach hinten aufs Sofa fallen und streckte sich: „Wir haben noch so viel Zeit für die Ausarbeitung. Erzähl mir endlich mal was über dich.“ Robin rückte wie immer genervt seine Brille zurecht: „Ich bin klein, ich bin 23, ich bin schwul. Befriedigt das deine Neugierde?“ „Bis auf dein Alter war mir der Rest bekannt. Und dein Alter ist irgendwie auch einschätzbar. Sag schon. Was hast du vorher so gemacht? Ausbildung oder so? Rumgelümmelt?“, der Schwarzhaarige verschränkte die Arme am Hinterkopf und sah zum anderen. „Weder das eine, noch das andere.“, kam prompt von Robin. Laurin rollte mit den Augen: „Du gibst immer Antworten, die nichts aussagen.“ „Und du bohrst in Dingen rum, die dich nichts angehen. Können wir jetzt weitermachen?“ Der Größere setzte sich auf und nahm seinem Gast alle Unterlagen ab, um sie dann geschlossen auf den Tisch vor ihnen zu stapeln: „Nein, wir haben heute schon fast vier Stunden daran gearbeitet, es reicht. Was willst du essen?“ „Du und deine Arbeitsmoral... Wie hast du nur das Abi geschafft?“, der Kleinere hielt sich kurz die Stirn und sah etwas wehleidig seinem Buch nach. „Nudeln oder Pizza?“, überging Laurin seine Frage und stand auf. Robin seufzte: „Nudeln...“ Nachdem sie gegessen hatten, saßen sie wieder auf dem Sofa und schauten zusammen einen Film. Robin hatte sich zu Beginn gesperrt, er wollte weiter lernen, doch Laurin hatte gnadenlos die Unterlagen auf seinen Schreibtisch verbannt und einen Film eingeschmissen. Je dunkler es wurde, um so müder wurde der Braunhaarige. Da die Sonne mittlerweile recht flott unterging, schlief der Kleinere mitten im Film ein, trotz der Stehlampe, die nur leicht gedimmtes Licht von sich gab. Laurin bemerkte es erst, als der Film fast vorbei war. Robin seufzte immer mal wieder im Schlaf auf und bewegte sich ein bisschen. Schließlich lag er auf dem Sofa, ein Bein angewinkelt angelehnt, das andere vom Sofa runter gestreckt. Eine Hand ruhte auf seinem Bauch, die andere neben seinem Gesicht. Der Größere warf ihm immer öfter neugierige Blicke zu. Zum Ende des Filmes bemerkte er, das der Schlafende anscheinend einen sehr anzüglichen Traum hatte, denn dieser atmete leise hin und wieder stoßweise und die Beule in seiner Hose sprach Bände. Dieser Anblick zog den Schwarzhaarigen immer mehr in den Bann, als der Film vorbei war, konnte er nicht mehr die Augen von ihm lassen. Achtlos schaltete er den Fernseher aus und legte Robin anschließend eine Hand auf das Knie des aufgestellten Beines: „Robin?“ Ein leises Murren entrann ihm, ehe er sich mit einer Hand unter die Brille fuhr, um sich den Sand aus den Augen zu reiben. Als er damit fertig war, sah er auf und schaute direkt in das Gesicht des anderen. Irgendwie war ihm ziemlich warm. Mal wieder. Robin musste nicht an sich runter schauen, um zu wissen, was passiert war. Beschämt zog er das andere Bein hoch und winkelte es ebenfalls an, um seine Latte zu verbergen. Mit einer leichten Röte im Gesicht, sah er zur Seite. „Du hast wohl gut geträumt, was?“, neckte ihn der andere. „Spar dir deine Kommentare.“, gab er bissig zurück. Laurin schob seine Hand sanft zwischen Robins Knie: „Ich helf dir gerne...“ Wortlos schüttelte der Liegende den Kopf. Seit dem er ihm einen runtergeholt hatte, war es noch schlimmer mit seinem Problem geworden. Es wurde immer schwieriger für ihn, morgens nicht den Verstand zu verlieren, wenn er nach seinen turbulenten Träumen erwachte. Er fühlte sich so ausgehungert, doch der Braunhaarige wollte seinem Trieb eigentlich nicht erliegen. Robin spürte, wie Laurin sich bewegte und sah wieder zu ihm. Der Größere drückte seine Beine leicht auseinander, um sich dann über ihn zu beugen. Vorsichtig stützte er sich mit einer Hand neben dem Kleineren ab und schaute ihm in die Augen: „Bist du dir sicher?“ Er war ihm so nahe und sein Blick fesselte Robin geradezu. Langsam schüttelte er den Kopf wieder. Ohne noch etwas zu sagen, ließ Laurin die Lippen an seinen Hals sinken und küsste ihn sanft. Sofort schloss der Kleinere die Augen und seufzte wohlig auf. Zum Teufel mit all seiner Selbstbeherrschung, wieso sollte er das nicht zulassen? Fordernd legte er die Beine um die Hüfte seines Kommilitonen und drückte sich an ihn. Okay, damit hatte Laurin nicht gerechnet. Doch er freute sich darüber. Grinsend erhob sich der Schwarzhaarige leicht und zog sich sein Shirt über den Kopf. Anschließend knöpfte er das Hemd von Robin auf. Dieser setzte sich auf, zog es sich von den Schultern und machte sich an Laurins Hose zu schaffen. Verblüfft von seiner Hektik sah er dem Braunhaarigen zu, griff dann aber selbst nach Robins Hose und zog sie ihm komplett aus. Der Kleinere war zwar schmächtig, hatte aber eine schöne Körperform. Laurin beugte sich wieder zu ihm hinunter, um an seinem Hals zu saugen. Seufzend ließ Robin sich ins Sofa drücken und vergrub eine Hand in den schwarzen Haarschopf. Immer tiefer küsste sich der Größere, saugte kurz an einer Brustwarze, um dann unbeirrt noch tiefer zu wandern. Nebenbei umschloss er Robins Erregung und streichelte leicht über die Eichel. Der Braunhaarige stöhnte auf und krallte sich kurz in seinem dunklen Haar fest. Mit seiner Zunge tauchte Laurin kurz in seinem Bauchnabel ab, sank noch tiefer und bedachte sein Glied mit einem Kuss. Er hörte es am Keuchen des Liegenden, er konnte die Spannung kaum ertragen. Als er seine Lippen um seine Erektion schloss, entwich Robin ein lauter Stöhner. Das letzte Mal war viel zu lange her. Er rekelte sich unter dem Größeren und zitterte vor Erregung. Wenn er nicht gleich aufhörte, würde er direkt kommen. Doch Laurin entging die Spannung nicht, die sich immer stärker in Robin aufbaute und beugte sich wieder hoch zu ihm auf Augenhöhe. Grinsend stellte er seine Standardfrage: „Hart oder sanft?“ Etwas verlegen blickte Robin zurück und antwortete schüchtern: „Bitte sanft... Ist zu lange her.“ „Okay.“, Laurin streichelte an Robins Seite hinunter, bis zu seinem Hintern. In sanften Bewegungen versenkte er einen Finger in ihn. Wie lange war es bei ihm her, das er seinen Partner vorbereiten musste? Und er spürte deutlich, das der andere es brauchte. Es wunderte ihn immer weniger, das sein Gast solche Träume hatte, wenn er schon so lange keinen Sex mehr hatte. Er wäre schon lange eingegangen. Beim zweiten Finger stöhnte der andere noch mehr. Wie hatte er das Gefühl vermisst. Es war so intensiv und fremd, aber auch vertraut. Laurin knabberte unterdessen an seinem Ohr und lauschte den Tönen, die er von sich gab. Der Braunhaarige wandt sich unter ihm und klammerte sich an den Größeren fest. Er wollte es, unbedingt und sofort. „Lou bitte!“, entfloh es ihm keuchend. Laurin war bereits auch mehr als hart, eiligst angelte er aus der Seitentasche des Sofabezugs ein Kondom hervor und riss die Folie auf. Überrascht sah der andere ihm zu, wie er sich das Kondom überzog. Bestimmend packte der Schwarzhaarige Robin an der Hüfte und zog ihn noch ein Stück tiefer. Mit einem letzten fragenden Blick schaute er zu dem Liegenden, der als Antwort seine Beine um ihn legte. Langsam glitt Laurin in seine Tiefe und konnte nicht anders, als direkt laut zu stöhnen. Robin war ziemlich eng, das war er überhaupt nicht gewohnt. Auch der Braunhaarige stöhnte ergeben, er genoss es so sehr, jede einzelne Bewegung jagte ihm Schauer durch den Körper und ließ ihn erzittern. Je hektischer ihre Bewegungen wurden, desto lauter wurden sie. Es dauerte nicht lange, da kam der Kleinere mit einem leisen Aufschrei, ohne das Laurin auch nur massiert hatte. In diesem Moment zog sich alles um den Schwarzhaarigen zusammen, das auch er laut stöhnend tief ihm anderen kam. Keuchend blieben sie liegen. Robin fühlte eine gewisse Erleichterung in seinem Körper. Wie hatte er diesen Rausch vermisst. Laurin lachte leise und flüsterte ihm ins Ohr: „Du hattest es wohl dringend nötig. Wann war dein letztes Mal?“ Der Braunhaarige seufzte leise. Er genoss noch immer das Nachbeben des Orgasmus, das durch seinen Körper zog. „Ich weiß nicht. Vor drei Jahren?“, antwortete er schließlich und fuhr sich durchs Haar. Laurin stand auf und reichte ihm ein Taschentuch, damit er sich die Spuren vom Bauch abwischen konnte: „Das klingt hart.“ Der Kleinere zerknüllte das benutzte Tuch und zog sich seine Hose wieder an: „Gewohnheitssache.“ „Wer will sich denn schon daran gewöhnen, keinen Sex zu haben? Ich meine, dir hat es ja anscheinend auch nicht gut getan.“ „Es hat sich halt nie was ergeben...“, murmelte Robin und schnappte sich sein Hemd. Laurin befreite sich von dem Kondom, stieg in seine Hose und warf sich sein Shirt vorerst über die Schulter: „Nie ergeben? Alter, so wie du aussiehst, findest du doch überall jemanden!“ Es legte sich mal wieder eine leichte Röte auf Robins Gesicht. War das ein Kompliment? „Also wenn du nochmal Schmacht hast, dann stell ich mich gerne zur Verfügung.“, er zwinkerte dem anderen zu. „Hau ab, du Trottel!“, der Braunhaarige warf ihm ein Kissen entgegen und drehte sich peinlich berührt weg. Warum hatte er nur die Kontrolle über sich verloren? Lachend ging der Größere ins Bad. Nach diesem Abend war Robin mehr den je bestrebt, so viel Etikette und Distanz wie nur möglich zu wahren. Was mir Laurin in Kombination allerdings nicht so einfach war. Allein durch ihr Studium verbrachten sie viel Zeit miteinander, aber da Robin auch noch bei ihm wohnte, waren sie praktisch den ganzen Tag zusammen. Der Kleinere hatte schon alles abgesucht, aber nirgends eine günstige Bleibe gefunden. Er wohnte jetzt schon seit über einem Monat bei dem Schwarzhaarigen und fühlte sich immer unwohler bei dem Gedanken, seine Gastfreundschaft so weit zu nutzen. Doch was sollte er machen? „Hallo...“, Robin begrüßte Laurin, der gähnend in die Küche tapste. Es war bereits später Nachmittag, Laurin hatte die Nacht zuvor gearbeitet und würde auch die folgende wieder hinter der Theke stehen. „Tag auch, Kleiner.“, grüßte Laurin zurück und vergriff sich am Kühlschrank. Etwas unruhig rutschte sein Gast auf seinem Stuhl herum und legte seinen Stift auf den Block: „Ehm, Lou...“ „Ja?“ „Ich hab da ein kleines Problem...“ „Wenn du Sex willst, dann haben wir maximal fünf Minuten.“ Knallrot japste Robin auf: „Bitte?! Ich meine was ganz anderes!“ Grinsend setzte sich Laurin mit einem geschmierten Brötchen zu ihm an den Tisch: „Welches denn?“ Der andere atmete einmal kurz durch, dann sprach er weiter: „Ich finde einfach kein Zimmer. Es ist alles voll.“ „Und?“ „Ich belagere dein Wohnzimmer?“ „Und?“ „Ich störe?“ „Tust du nicht.“ Seufzend lehnte sich der Braunhaarige zurück: „Ich werde Miete zahlen. Sonst fühl ich mich schlecht.“ „Es reicht, wenn du die Einkäufe bezahlst.“, bestimmte Laurin und biss von seinem Brötchen ab. Dem Kleineren war klar, das sie diese Diskussion noch ewig so weiterführen konnten, aber Laurin ihn nicht weiter kommen ließ. Er seufzte geschlagen und widmete sich wieder seinen Aufgaben. Als Laurin aufgegessen hatte, erhob er sich: „Ich muss heute eher in den Laden, Vorräte checken und sowas. Wird wohl auf vier oder fünf Uhr hinauslaufen.“ Robin hatte kurz zu ihm aufgesehen und nickte: „Okay.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)