Mach das es weitergeht... von -Lelias- (...damit ich nicht stehen bleibe) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Mach dass es weitergeht Fandom: Dir en Grey Pairing: Die x Shinya Wunsch by: -sefie- Tictictictictictic Träge glitt sein Blick zu der kleinen, silbernen Uhr in seiner Hand, beobachtete sie. Aufziehbar, verstellbar. Ähnlich wie die Menschen um ihn herum. Ein schweres Seufzen glitt über Daisukes Lippen, perlte langsam an ihnen herab. Warum das ganze? Die lange Kette fühlte sich auf seiner blassen Hand angenehm kühl an. Er beobachtete wie der Minutenzeiger fast unmerklich von Zahl zu Zahl huschte, hörte das stetige Ticken auch nur, wenn er die Uhr an sein Ohr hielt. Wie viel Zeit noch vergehen würde bis sie stehen blieb? Die würde sie wohl bald aufziehen müssen, aber irgendwie… Je eingehender er das kleine Ding in seiner Hand beobachtete, desto schmerzlicher wurde ihm bewusst dass es sich mit ihm genauso verhielt. Immer weitermachen, kontinuierlich ticken, keine Zeit zur rast, sonst würde die Zeit anderswo weiterlaufen. Ohne ihn. Würde er sich dazu entschließen einfach aufhören zu ticken, würde die Zeit genauso weiterlaufen als würde er seine Uhr nicht weiter aufziehen. Es würde keiner bemerken. Dies Hand ballte sich um die Uhr, wollte nicht daran denken was passieren würde, würde er erst wieder richtig zu sich kommen, bemerken dass er schon wieder die Kontrolle verloren hatte und geflüchtet war. Doch… Geflüchtet wovor? Er sah sich träge um, sein Kopf fühlte sich noch immer schwer und wie in Watte gepackt und ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung wo er war, konnte nur sagen dass er sich draußen und außerhalb des Stadtdschungels befand. Er war alleine. Das war gut, besser als die letzten Male, wo er es nicht mehr ausgehalten hatte und einfach abgehauen war… Klamme Kälte machte sich in seinen Knochen breit und ein Gefühl von eigenem Ekel überkam ihn, als der schwarzhaarige feststellte dass seine Kleidung nass und dreckig war. Großstadtdreck. Scheinbar lag er unter einem Unterstand aus kaltem, fleckigen Metall, Laub und Dreck und wenn er sich soweit anstrengte das sich sein Blick auf einen bestimmten Punkt vor ihm fokussierte, bemerkte er Bäume, niedriges Gestrüpp, aber keine Menschen, nur ein paar Flaschen, die scheinbar in der Nacht seine Freunde gewesen waren. Ein brutaler Schwall Übelkeit überkam ihn, ließ den Magen des Gitarristen schmerzhaft zusammenziehen. Nur schwer gelang es ihm den Brechreiz zu unterdrücken und sich nicht auf die dreckigen Steine neben ihn zu übergeben. „Oh Kamisama…“, presste Die heiser zwischen seinen Zähnen hervor und krümmte sich leicht, starrte wie paralysiert auf seine Hand, die beinahe reglos vor ihm lag und die Uhr fest umklammerte. Tictictictictictic….tic Weitere Sekunden, Minuten, Stunden? Verstrichen. Daisuke bewegte sich nicht, sah zitternd vor Kälte zu wie sich der Nachthimmel so langsam verflüchtigte, es würde bald Morgen werden. Wie spät war es? Wie lange hatte er dort gelegen und ins Nichts gestarrt, einzig über die kleine Uhr, ein Erinnerungsstück seiner Vergangenheit, nachgedacht. Bald würde sie stehen bleiben, er konnte beinahe körperlich fühlen dass das Ticken schwächer, langsamer wurde… Obwohl sich sein Körper bleiern anfühlte, war sein Geist ganz wach, er dachte klar, na ja so klar man eben denken konnte, wenn man sich nicht an die vergangene Nacht erinnern konnte… Wie war es sonst abgelaufen? Was waren die Auslöser? „…Die?“ Ein schwerer Seufzer überkam ihn erneut. Eins führte zum anderen. Seelenmüll. Ärger in der Band, Ärger mit der Presse, wegen irgendwelchen angeblichen Gerüchten, Krankheiten und Problemen die nicht vorhanden, oder anders waren als gesagt wurde… Unausgesprochene Dinge. Offensichtliche Dinge. Dies Gedanken wurden wieder wirrer. …Daisuke! Das letzte woran er sich erinnerte… Bandprobe. Kaoru stellte wieder diese… Fragen. Was mit ihm los sei und sowas… Die fragenden Blicke der anderen, mitfühlend, verletzend. Er wollte sich nicht gehen lassen, wollte wieder anerkennend angesehen werden. Dann… er wollte nach Hause gehen, wurde von Shinya aufgehalten, der mit ihm redete… Die erinnerte sich nicht richtig, nur das er danach nicht nach hause gegangen war… Vielleicht zog er um die Häuser oder es zog ihn nur zur nächsten Tankstelle, die Flaschen und der brummende Kopf sprachen eine eindeutige Sprache. Und alles nur um zu vergessen, während die Zeit gnadenlos weiterlief. Tic tic tic … tic…. .. . Die Uhr war stehen geblieben, genau dreizehn Minuten nach sechs. Der Schwarzhaarige schloss die Augen, eine verirrte Träne verlor sich in seinem Haar. Einfach nicht mehr aufziehen, sich dem Strom widersetzen. Und dann? Fragen. Fragen. Er wollte Antworten! Keine Kraft um sich wieder aufzurappeln und Die verstand, er wollte, nein er brauchte Hilfe. Von einem plötzlichen Ausbruch von Hoffnungslosigkeit zerrüttet, schluchzte Daisuke auf, wusste das es hier und heute zu Ende sein würde, er hatte jämmerlich gegen die Zeit verloren und wenn er nicht ebenfalls wie die Uhr stehen bleiben wollte, brauchte er Hilfe von außerhalb… Hilfe… Seelenschrei. „Oh mein Gott Daisuke!“ Vögelgezwitscher. Stille. Zeit war stehen geblieben. Schwarz. Dann plötzlich wurde es laut. Stimmen, der Lärm der Stadt, der so langsam zu ihm durchdrang und Gestank aus Abfall, Alkohol und Erbrochenem… Und zwischen all dem der panische Anruf ins Krankenhaus. Gefunden. Gerettet. Aufgezogen. … Als Die endlich wieder zu sich kam und diesmal voll zurechnungsfähig, stand die Sonne hoch am Himmel und sanftes Tageslicht durchflutete das weiße, steril gehaltene Zimmer. Neben ihm Blumensträuße, Fanbriefe, unpersönliche Gegenstände ohne Wert in seiner jetzigen Situation. Wie gelähmt sah Daisuke sich um, hoffte auf ein Zeichen warum er noch mal gerettet worden war und tatsächlich, wenn er sich konzentrierte und seinen lahmen Körper ignorierte, spürte er etwas schwere an seiner Seite, wo sich auch die Matratze zu neigen schien. Mit aller Kraft richtete er sich auf und blickte auf honigfarbenes Haar, Shinya. In dessen Hand machte Die die kleine Uhr aus, die er noch bis vor kurzem bei sich getragen hatte und der Gedanke das sie wohl aufgezogen wurde ließ ihn leicht lächeln, in die Kissen zurücksinken und wieder in einen tiefen, traumlosen Schlaf fallen. Als erneut Stimmen zu ihm durchdrangen, war Daisuke sich erst nicht sicher ob er vielleicht doch gestorben war, aber nachdem er die Augen geöffnet hatte und feststellte das es sich nur um seine Besucher statt um Engel handelte, hätte er vor Erleichterung lachen können. „Er ist wach!“ Toshiyas völlig aufgelöstes Gesicht erschien in seinem Wahrnehmungsumfeld. Weiter weg hörte er wie Kyo und Kaoru eilig losliefen um eine Schwester zu holen. Nur eines fehlte. „Toshiya… lässt du mich kurz mit ihm allein?“ Richtig… Shinya. Schnell räumte der Bassist das Feld, versprach gleich wiederzukommen und schon fand er sich alleine mit Shinya wieder. „Oh Daisuke! Du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt…“ Die lächelte schwach, bemerkte die getrockneten Tränenspuren auf Shinyas Gesicht, konnte nur ahnen dass diese immer aufgefrischt wurden um dann unwirsch weggewischt zu werden. Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, zumindest es zu versuchen, da sprach Shinya bereits für ihn. „Ich dachte du seist tot als ich dich fand… Ehrlich Die… In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie solche Angst… Du…“, hier sah man Shinya an das er neu aufkommende Tränen unterdrücken musste, „Du warst so leblos… Zwischen all dem Müll und dem Dreck… Deine Augen waren so tot, ich dachte wirklich….“ „Was ist mit meiner Uhr?“, krächzte Daisuke heiser, wollte die Antwort gerne aus Shinyas Mund hören, der halb verwirrt, halb überrascht zu ihm hinabblinzelte und dann leise meinte: „Du hattest sie in der Hand, hast sie umklammert als hinge dein Leben daran… Als du dann hier lagst habe ich sie an mich genommen, sie tickt auch wieder, ich glaube aber das sie bald eine neue Feder bräuchte…“ Shinya wollte ihm gerade die Uhr zurückgeben, da legte Die seine Hand um Shinyas, schloss sie und flüsterte: „Behalte du sie. Ich glaube ich kann erstmal nicht auf sie aufpassen… Sorg aber bitte dafür das sie nicht stehen bleibt ja?“ Wieder schien sein Freund einigermaßen verwirrt, griff dann aber fester um den kleinen Gegenstand und nickte ernsthaft, hatte nur eine schleierhafte Ahnung was diese Geste bedeutete. „In Ordnung…“, dann bückte er sich zu ihm hinunter und küsste seine Stirn. „Ich passe auf dich auf, hörst du? Ich habe gehört wie du immer wieder um Hilfe gerufen hast… Ich bin seitdem nicht einen Tag von deiner Seite gewichen. Also mach das nie wieder und nachher musst du mir noch erklären was da mit dir los war.“ Shinya schien erschöpft, aber Daisuke auch, nickte einfach nur kompromisslos und legte einen Arm um Shinyas Rücken, zog ihn zu einer vorsichtigen Umarmung heran. Und das dies alles nur der Beginn von etwas ganz großem war, konnten beide nur erahnen als sie sich voneinander lösten, sich ansahen und gar nicht anders konnten als unter einem leisen „Bleib bei mir…“ ihren Pakt mit einem Kuss zu versiegeln… Ende Hoffentlich hat es gefallen! Und das war nach deinem Geschmack Danke fürs lesen Lelias Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)