Schatten der Nacht von Noa-Willow (Seto x Joey, Noah x Mokuba, Tea x Serenity, Marik x Ryou etc.) ================================================================================ Kapitel 6: Begegnungen - Teil 2 ------------------------------- Begegnungen – Teil 2 Tea hatte sich nachdem sie Serenitys Wohnung verlassen hatte erneut ein Taxi gerufen und ließ sich zu Kisara fahren. Einer ihrer ältesten Freundinnen und der Seherin ihres Volkes. Die Braunhaarige allein zurück zu lassen schmerzte noch immer, etwas, dass sie sonst nie verspürt hatte, nachdem sie sich eine Gespielin für die Nacht gesucht hatte. Sie seufzte schwer, als sie den Fahrer bezahlte und dann ausstieg, um auf das Hochhaus, in dem Kisara wohnte zu zu gehen. Vielleicht half ein Plausch mit ihrer Freundin, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl in den obersten Stock, des neun Etagen hohen Gebäudes und wollte gerade Klopfen, als schon die Tür aufging und Kisara sie lächelnd ansah. Sie war so schön wie immer, ihr weißes Haar war hochgesteckt, sie trug kaum Make-up, aber sie war dennoch gesegnet mit roten Lippen und dunkelblauen Augen, die einen in ihren Bann ziehen konnten. „Na, da hatte meine letzte Vision ja mal wieder Recht! Na komm rein! Ein Glas Wein?“, ließ sie die Tür öffnen, damit Tea herein kommen konnte, während sie schon mal in den Wohnraum vorging und zum Barschrank trat. „Gern!“, nickte diese, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen und sich auf die einladende, schwarze Ledercouch hatte fallen lassen. Kisara, in einem dunkelblauen Kimono, reichte ihr ein Glas und setzte sich dann im Schneidersitz zu ihr. „Du hast also eine Frau kennengelernt?“, nippte sie an ihrem Glas. Manchmal war es echt unheimlich, das Kisara so viel wusste, aber Tea hatte sich über die Jahrhunderte daran gewöhnt. „Allerdings!“, nickte sie und nahm einen großen Schluck. „So, … wie mit ihr war es noch nie. Dieser … Duft und … Gott, der Sex und ihr Blut erst!“, lehnte sie sich zurück und öffnete ihren Mantel mit einer Hand. „Du weißt, dass du dafür bestraft werden könntest!“, tadelte Kisara sie. Sie beide wussten nur zu gut, dass sie nur von Menschen trinken durften, wenn Gefahr bestand zu sterben oder eben in den Clubs wie dem „Innocent“, in dem ihnen dies in kontrollierter Umgebung gestattet war. „Ich weiß … ich weiß, es ist nur … eben was anderes, wenn man sich seine Gespielin selbst ausgesucht und umgarnt hat, dann ist das Blut noch köstlicher!“, seufzte Tea. „Aber du hast Recht, ich sollte es mir verkneifen, denn dafür meinen Kopf, im wahrsten Sinne, zu verlieren ist sicher nicht mein Plan!“, trank sie noch einen großen Schluck und schüttelte dann ein wenig ihr Glas, damit Kisara ihr nach schenkte. Diese stand auf und holte die Flasche, dann schenkte sie ihnen beiden nach und setzte sich wieder, während sie die Flasche auf den Couchtisch stellte. „Du lernst dazu!“, grinste sie die Braunhaarige an. „Aber nun zurück zu dieser … Braunhaarigen Schönheit!“, rief sie sich die Vision wieder vor Augen. „Ihr Name ist Serenity. Gott, sie ist so … schön!“, schwärmte Tea. „Dabei auch noch liebenswert, freundlich und im Bett nachgiebig, aber auch fordernd! Sie ist perfekt und das macht mir Angst!“, sah sie Kisara ernst an. „Ihr Blut war so köstlich, dass ich es immer noch Schmecke, ihr Duft umfängt mich selbst jetzt und wir sind Kilometer voneinander getrennt und mein Herz schmerzt bei jedem Gedanken an sie, weil ich mich nach ihr sehne. Kisa … du meinst doch nicht, dass sie … die … die Eine ist?“, nippte sie an ihrem Glas Wein. Lass uns mal aufzählen: 1. Ihr Duft ist für die unwiderstehlich 2. Du sehnst dich nach ihr, dabei kennt ihr euch kaum 3. Der Sex war der Beste deines Lebens und mit einer anderen kannst du es dir kaum mehr vorstellen „Hab ich doch recht, oder?“, blickte Kisara ihre Freundin fragend an. Sie nickte, wenn auch zögerlich, aber im Grunde hatte sie ja recht. 4. Ihr Blut ist das köstlichste was du je hattest und wie schon beim Sex wird anderes Blut nie wieder so schmecken wie mit ihr. „Gab es … elektrische Entladungen? Hat es … gefunkt?“, wollte sie dann wissen. Tea seufzte schwer und schloss kurz die Augen. „Ja, … sogar mehr als einmal! Verdammt!“, stimmte sie Kisara zu. „Ok, dann ist es klar! Sie wird es sein! Ich sehe es zwar gerade nicht, aber bisher hat dich noch keine Frau so in ihren Bann gezogen. Selbst die letzten 500 Jahre lang, waren es nur lose Sachen, auch wenn ich weiß, dass du einige der Frauen sicher geliebt hast. Aber so von einer Frau reden gehört wie heute und das wo ihr euch gerade nur ein paar Stunden kennt, ist für mich ein sicheres Zeichen, dass du dir überlegen solltest sie wieder zu sehen!“ „Und ihr was sagen? Hey, ich mag dich, aber ich bin ein Vampir und übrigens bist du meine vom Schicksal bestimmte Seelengefährtin? Sie wird mich für verrückt halten und mir eine Einstweilige Verfügung vor die Nase knallen und das war es dann!“, spülte sie mit einem großen Schluck den Rest vom zweiten Weinglas auch noch runter. „Wenn sie dein Schicksal ist, dann werdet ihr so oder so zusammen kommen! Glaub mir, das Schicksal findet einen Weg!“, erwiderte Kisara, wobei kurz ein trauriger Schatten über ihr Gesicht glitt. Sie fasste sicher aber schnell wieder, bevor Tea etwas bemerkte. „Dann leg ich es in die Hände des Schicksals!“, stellte Tea ihr Glas auf den Tisch. „Sollten wir wirklich für einander bestimmt sein, werden wir uns sicher bald noch einmal über den Weg laufen. Sollte das der Fall sein, dann werde ich mit ihr reden!“, meinte die Braunhaarige nun. „Da fehlt einem Wohl der Mut!“, kicherte Kisara ein wenig beschwipst. „Aber gut, … tu das! Du wirst sehen, ihr lauft euch wieder über den Weg!“ >>><<< Zwei Stunden nachdem Tea gegangen war wachte Serenity wieder auf. Sie fühlte sich benommen, aber auch befriedigt wie schon lange nicht mehr. Eine selige Wärme in sich ließ sie schnurren und sich im Bett räkeln. Dann wurde ihr Gewahr, dass ihre Bettgespielin fort war. „Hmm …“, setzte sie sich auf, schaltete die Lampe auf ihrem Nachtisch an und sah sich um. Ihre Sachen waren fort, von der Schönheit mit der sie den Abend verbracht hatte keine Spur mehr zu sehen. Sie seufzte schwer. Was hatte sie auch erwartet? Sie zog die Beine an und starrte vor sich hin. Wieso hatte sie kein Glück mit den Frauen? Alle wollten sie, im Bett, aber nicht in ihrem Leben! Dabei wollte sie doch nur jemanden für den sie da sein konnte, den sie liebte und der sie liebte. >Bei … !?<, versuchte sie sich an Tea´s Namen zu erinnern, aber er fiel ihr einfach nicht ein. Was sie merkwürdig fand, denn an ihr Liebesspiel erinnerte sie sich zu gut. Es war anscheinend sogar so gut gewesen, dass sie danach gleich ein genickt war. Als sie sich nun an Tea´s Gesicht erinnern wollte, war auch dies nur verschwommen in ihren Erinnerungen zu finden. Dafür hatte sie ihre Stimme noch immer in ihn ihren Ohren, den warmen Klang, das Stöhnen, ihren Namen, als sie kam. Sie begann haltlos zu weinen. Vor Sehnsucht und Schmerz, den sie wusste sie war erneut verlassen worden. Von nun an wollte sie niemanden mehr an sich ran lassen. >Noch mehr Schmerz würde sie nicht ertragen!<, wischte sie sich entschlossen die Tränen von den Wangen. >Dann blieb sie eben allein oder sie ging ins Kloster.< >>><<< Duke hatte nachdem Tristan verschwunden war, alle Fenster verriegelt und war dann duschen gegangen. Es hatte ewig gedauert, bis er wieder raus gekommen war, denn er hatte versucht Tristans Geruch von sich zu waschen und damit auch die Erinnerung. Aber es half nichts, sobald er die Augen schloss sah er ihn vor sich, hörte dessen Stimme und konnte dessen Berührungen gerade zu spüren, dabei war er überhaupt nicht da. >Gott, wieso … wieso er?<, hatte er noch unter dem längst eiskalten Wasser, in der Dusche gekauert und geweint. Er war nie jemand gewesen, der unbedingt einen Gefährten hatte haben wollen, er war mit seinem Leben zufrieden gewesen, genauso wie es gewesen war, aber nein, das Schicksal musste ja so grausam sein und ihm jemanden schicken den er nicht haben konnte. Entweder würde er Tristan oder Tristan ihn töten müssen, auch wenn er immer noch nicht verstand, weshalb dieser Jagd auf seine eigenen Leute machte und so verständnislos ausgesehen hatte, als er ihn damit konfrontiert hatte. Irgendwann hatte sich der Schwarzhaarige wieder aufgerappelt, sich abgetrocknet und trotz der schon reichlich blauen Lippen und dem leichten Zittern, das ihn erfasst hatte angefangen seine Matratze neu zu beziehen. Die alten Laken hatte er gleich gewaschen, um die Beweise das es diese Nacht wirklich gegeben hatte zu vernichten. Nun saß er, in einen weißen Bademantel gekleidet, mit einer Flasche Bier am Fenster und starrte hinaus in den Nachthimmel. >Wo war Tristan nun wohl? Würde er zurück kommen, um es zu ende zu bringen?< Er wusste, dass er besser den Laden dicht machen und verschwinden sollte, aber er brachte es nicht fertig. So dumm es auch klang, irgendwie wollte er das Tristan zurück kam, auch wenn es ihn sein Leben kosten würde. Er wurde dessen Geruch nicht los, sein Herz schmerzte, wenn er an ihn dachte und er wollte nichts sehnlicher, als in seinen Armen zu liegen, ihn zu kosten und ihm zu zeigen, was er verpasste, wenn er sich auf die Seite der Jäger schlug. „Verdammtes Schicksal!“, seufzte er schwer, als er einen Zug aus seiner Flasche nahm. Aber selbst wenn er starb, dann war er wenigstens erlöst, denn hatte das Schicksal einen erst mit seinem Gefährten zusammengebracht, gab es keinen anderen mehr für einen und man litt, wenn man nicht zusammen war. Wenn es schon so schmerzhaft war ihn nicht um sich zu haben, wo man sich gerade nur ein paar Stunden kannte, dann wollte er nicht wissen, wie schlimm es werden würde, wenn man ihn niemals wiedersah, da wollte er dann lieber sterben, als diesen Schmerz ertragen zu müssen, denn so stark war er nicht. >>><<< Tristan lief noch immer durch die Stadt. Es war stockdunkel, die meisten Leute lagen nun in ihren Betten, schliefen und wussten nichts von dem was draußen vor sich ging. Manchmal wünschte er sich er wäre auch so unwissend, aber er war es nicht und nun hatte er auch noch mit dem Feind geschlafen und das schlimmste war, dass er es genossen hatte und das er am liebsten kehrt gemacht und es Duke noch mal hätte besorgen wollen, aber er hielt sich eisern zurück. >Duke … Duke!<, immer wieder dieser Name in seinem Kopf. Er wurde den Gedanken an ihn nicht los. Sein Geruch, war immer noch präsent, seine Lippen auf seinen, selbst der Schmerz, als er ihn gebissen hatte! Verdammt … wie konnte es der Schwarzhaarige wagen ihm zu sagen er sei ein Halbvampir. Das war er nicht, seine Eltern waren Menschen gewesen! Freunde von ihrem Anführer, der ihn aufgenommen und aufgezogen hatte, nachdem seine Eltern im Kampf gegen die Vampire umgekommen waren. Er hatte geschworen sie dafür zahlen zu lassen und nun … war da Duke und seine Welt geriet ins Wanken. >Was sollte er glauben? Konnte es sein … nein … oder? Verdammt!<, fasste er sich an seinen Kopf, der schmerzte, je mehr seine Gedanken rotierten. Er musste zu seinen Leuten, duschen, Dukes Geruch loswerden und dann würde er ihn vergessen und niemals wieder an ihn denken. Das nahm er sich vor, auch wenn er wusste, das es sinnlos sein würde. Tief in seinem Inneren rief etwas nach dem Anderen, wollte ihn bei sich haben, ihn als seinen Kennzeichnen und vor allen Gefahren beschützen. Der Druck in ihm war immens, aber er stellte sich ihm entgegen. Wich nicht zurück. So sehr es auch schmerzte. Dennoch der Zweifel blieb und er würde bald genährt und bestätigt werden. >>><<< Ishizu und Odeon hatten ihn bei sich zuhause abgesetzt, natürlich nicht ohne noch mal mit reinzukommen und sich die Wunde noch mal anzusehen. Wie seine Schwester nun mal war hatte sie über das Chaos, das sich über die ganze Wohnung verteilte, die Nase gerümpft und sie hatte wie er erkennen hatte können mit sich gerungen was zu sagen, oder gleich anzufangen aufzuräumen. Stattdessen hatte sie nur den Verband gewechselt, ihm ein paar Schmerztabletten, von denen er sicher die Finger lassen würde, weil er auf Chemie nicht stand, dagelassen und ihn unter der Auflage morgen nochmal bei ihr in der Klinik vorbei zu schauen, allein gelassen. Er liebte seine Schwester und Odeon auch, aber er war schon immer lieber allein gewesen. Zumindest bisher, denn seit er vor ein paar Stunden Ryou begegnet hatte, schien sich dies geändert zu haben. Natürlich wusste er, dass es so das Beste war, aber er vermisste den Weißhaarigen schon jetzt schmerzlich, obwohl sie sich vor einer Stunde noch gesehen hatten. Immer wieder sah er sein Lächeln vor sich, diese wunderschöne, weiche Haut, er schmeckte das Blut, dass dieser ihm geschenkt hatte, damit er überlebte, roch ihn. „Verdammt, schlag ihn dir aus dem Kopf!“, schalt er sich selbst, als er sich nun aus seinen blutverschmierten Sachen schälte und ins Bad ging, um sich zu waschen und dann nackt wie er war ins Bett zu gehen und ein wenig zu schlafen. Das Blut heilte seine Wunden, er spürte es, morgen würden die Wunder verheilt sein, zwar würde es noch ein paar Tage wehtun, aber das hielt er aus. Sobald er die Augen allerdings schloss, sah er wieder Ryou vor sich. Er fluchte laut, denn auch weiter unten regte sich nun was und das ließ sich nicht einfach so beheben, in dem er an etwas anderes dachte. Stattdessen legte er nun lieber Hand an und nutzte das Bild von Ryou vor Augen dazu sich einen runter zu holen und sich so Linderung zu verschaffen, auch wenn es die Sehnsucht nach dem Anderen ihn ihm noch weiter entfachte. >>><<< Ryou hatte noch lange am Fenster gestanden und den drein nachgesehen. Er seufzte schwer. „Marik …!“, dreht er sich träumerisch lächelnd irgendwann um und ging in die Küche, um sich einen Tee zu machen. Es war dumm weiter an ihn zu denken, sie hatten sich verabschiedet und würden sich wohl nie wiedersehen, auch wenn er es sich wünschte. Aber Wünsche gingen nun mal kaum in Erfüllung, das wusste er aus eigener Erfahrung. Er hatte studieren wollen, aber dann waren seine Eltern bei einem Unfall umgekommen. Danach hatte er mittellos und allein dagestanden und war letztendlich im „Innocent“ gelandet. Ein Bekannter seines Vaters war so freundlich gewesen in dem Job zu geben. Zwar hatte er schon vorher von den Vampiren gewusst, den seine Eltern hatte schon lange im Dienst von einem gestanden, aber ihnen nun wirklich so nah zu sein und sich ihnen hinzugeben, sowohl körperlich, durch das Blut trinken und Sex, war etwas gewesen, an das er sich hatte gewöhnen müssen, nun aber war er eine feste Größe im Club. Die Gäste schätzten seine Verschwiegenheit und seine Art mit ihnen umzugehen. Dennoch war es nie gewesen wie mit Marik. Bei ihm hatte er echte Erregung gespürt. Bis zu dem Moment in dem er sein Blut getrunken hatte, hatte er schon gedacht, dass er so abgestumpft war, dass er diese Erregung nie wieder bei jemanden verspüren würde und dann fand er einen verletzten, halbtoten Vampir und alles änderte sich. Er sehnte sich nah ihm. Wollte in seinen Armen liegen, spüren wie er in ihn drang und ihn nahm. Es würde wild werden, vielleicht auch ein wenig schmerzhaft, aber diesen Preis würde er gern zahlen, wenn Marik ihn nur wollen würde. Aber das würde nicht passieren. Stattdessen würde er sich immer nach ihm verzehren und mit dem Schmerz in seinem Herzen und der Gewissheit, dass er da draußen war, aber für ihn unerreichbar, leben müssen. >>><<< Mokuba saß auf der Kante es Einstiegs vom Wagen und wartete wie er es seinem Bruder versprochen hatte darauf das dieser mit Alister und Noah und den Anderen zurück kam. Er zitterte, aber eine Decke hatte er abgelehnt. Der Sicherheitsmann hatte es gut gemeint, aber er zitterte nicht vor Kälte, sondern vor Angst. Angst den Mann verloren zu haben, den er mehr liebte als alles andere. >Gott, wie hatte er so dumm sein und in den Club gehen können. Es war alles nur seine Schuld!<, vergrub er sein Gesicht in den Händen und vergoss stumme Tränen. Dann hörte er Stimmen. Schritte die auf ihn zukamen. Er sprang auf, wurde aber von den Sicherheitsmann, der nicht sicher sein konnte wer da kam hinter diesen geschoben, damit er sicher war, sollten es Jäger sein und nicht ihre eigenen Leute. Allerdings waren es ihre eigenen Leute und als Mokuba Noah in den Armen eines Sicherheitsmannes lagen sah hielt ihn nichts mehr und er rannte auf diesen und Alister, der neben beiden her ging, zu. „Noah … Gott!“, schreckte er zurück, als er Noah so zugerichtet sah. „Alister ist er … ist er …!?“, brachte er es nicht zustande es auszusprechen, während sein Blick auf das reglose, von Blut verschmierte, Gesicht des Türkishaarigen heftete. „Nein … er lebt, aber wir müssen uns beeilen!“, sah dieser ihn ernst an. „Lauf vor und öffne die Wagentür!“, bat er den Schwarzhaarigen. Dieser nickte und öffnete die Tür eilig. Der Sicherheitsmann beeilte sich dann Noah auf den Rücksitz zu legen. Alister ließ sich sofort mit seinem erste Hilfe Koffer neben ihm nieder. Noah war so blass und hatte sich noch immer nicht wieder gerührt, dass er sich langsam sorgte, dass sie es nicht mehr rechtzeitig zum Kaiba Anwesen schaffen würden. In die Klinik konnten sie nicht. Die Jäger würden sie sicher überwachen und er wollte sicher nicht noch ein Blutbad in einem der Krankenhäuser. „Seto … wir …!“, sah Mokuba nun zu seinem Bruder, der gerade ankam, und erstarrte, als er Joey in dessen Armen liegen sah. Ebenfalls reglos. „Was … was ist passiert? Joey war doch noch im Club, als wir ihn verließen!“, kam er zu den beiden herüber. „Du kennst ihn?“, blickte ihn Seto fragend an. Ein wenig Eifersucht erfasste ihn, aber er verdrängte es. „Joey, … wir haben im Club getanzt.“ >Das sie beide … hatten miteinander rummachen wollen verschwieg er lieber!<, dachte sich der Schwarzhaarige. „Er scheint dazwischen geraten zu sein, als die Jäger mit Noah kämpften. Alister meint er hat eine Gehirnerschütterung und eine Prellung der Wirbelsäule, aber das wird wieder. Wir nehmen ihn mit und dann sehen wir, wie wir das in den Griff bekommen. Irgendwie müssen wir ihm ja erklären was das los war, ohne uns zu verraten!“, erwiderte Seto. Mokuba blickte zu Joey, dann zu Seto und nickte. „Wir können ihn ja auch schlecht hier liegen lassen!“, meinte Mokuba dann, froh darüber, dass sie Joey halfen. Aber nun war für ihn Noah am wichtigsten. „Ich fahr bei Noah und Alister mit!“, sagte er dann. „Ist gut! Ich nehme den anderen Wagen. Wir sehen uns dann am Anwesen!“, ging Seto zum anderen Wagen herüber. Er ließ sich die Tür öffnen und legte auch Joey auf den Rücksitz, dann setzte er sich ihm gegenüber auf den anderen Sitz und blickte ihn stumm an. >Joey! So war also sein Name!<, dachte er, während sein Blick über den Blonden glitt und dessen Geruch noch intensiver wurde. Mokuba ließ sich neben Alister nieder und griff nach Noahs Hand. Er drückte sie leicht und war froh, dass Noah noch lebte. Er hatte solche Angst um den Türkishaarigen. Sollte er ihn verlieren, dann … dann würde er auch sterben, da war er sich sicher. Er hatte doch gerade erst Noah gestanden, dass er ihn liebte, da durfte er ihn nicht verlieren. Es gab nur Noah für ihn, auch wenn dieser so viel älter als er war. „Das ist gut! Zeig ihm, dass du da bist! Sprich mit ihm!“, streichelte Alister Mokuba beruhigend über den Rücken. „Hilft … das denn?“, sah ihn dieser fragend an. „Bestimmt! Er braucht etwas woran er sich festhalten kann und … ich denke das bist du genau das Richtige!“, war Alister nicht entgangen, wie Mokuba den Türkishaarigen auf Empfängen oder auch sonst ansah und dieser ihn. Da war was zwischen den Beiden und wenn etwas Noah durchhalten lassen würde, dann war es Mokuba. „Ok! Noah … ich bin es Mokuba! Mir geht’s gut, dank dir!“, sprach er sanft auf den Türkishaarigen ein, als einer der Sicherheitsmänner nun losfuhr. Die zurückbleibenden Sicherheitsmänner würden von einem anderen Wagen abgeholt werden, den einer von ihnen schon gerufen hatte, aber zuerst würden sie sich noch mal umsehen, um eventuell eine Spur zu den Jägern zu finden. Auch der Wagen von Seto fuhr nun los. Dieser rieb sich die Augen und seufzte. Joey zog ihn unheimlich an und es war schwer ihn nicht zu berühren. Aber er durfte es nicht. Je mehr Kontakt, desto weniger würde er ihn später gehen lassen können und das musste er, denn noch einmal würde er sein Herz nicht brechen lassen. Einen weiteren Verlust würde er nicht verkraften. Und Menschen … waren so zerbrechlich, das wusste er aus eigener Erfahrung. Also warum war das Schicksal so grausam ihm noch einmal jemanden zu schicken und wieder einen Menschen? Wollte es ihn verspotten, ihn weiter quälen? Noah begann zu krampfen. Sein Körper braucht Blut. „Alister? Was ist los?“, wurde Mokuba panisch. „Er braucht Blut. Sein Körper hat zu wenig, um alle Wunden zu heilen und das lässt ihn krampfen.“ „Dann … nimm meins! So viel wie geht?2, bat Mokuba und hielt ihm sein Handgelenk hin. „Mokuba, … das geht nicht! Du stehst kurz vor der Wandlung! Du brauchst es selbst oder du gehst bei der Wandlung drauf und das würde sich Noah nie verzeihen!“, drückte er dessen Hand herunter. „Ich gebe ihm welches!“, blickte er ihn ernst an. „Wenn du es erlaubst?“ Mokuba war quasi Noahs Gefährte und musste seine Zustimmung geben. Man nährte sich als Gefährte nur von seinem Gefährten oder von Blut aus Blutkonserven. „Tu es! Er muss leben!“, stimmte Mokuba zu. Alister nickte, nahm sein Skalpell aus dem Koffer und schnitt sich mehrmals am Handgelenk, dies presste er dann an Noahs Lippen. „Komm trink!“, tropfte das Blut in dessen Mund. Es war nicht leicht, den er krampfte noch immer, aber dann trank er. Alister presste sein Handgelenk fest auf Noahs Mund, damit er soviel bekam wie ging, aber nicht so viel, dass es ihn bei seiner Arbeit beeinträchtigen würden. Noah wurde wieder ruhiger, das krampfen hörte auf. Alister nahm das Handgelenk zurück und sofort verschloss sich die Wunde. „Uh …!“, stöhnte er kurz ein wenig benommen, er brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Mokuba sah ihn besorgt an. „Alles ok!“, beschwichtigte er Mokuba. „Geht schon wieder! Das sollte uns Zeit verschafft haben.“ Hoffte er! >>><<< Es dauerte noch 15 Minuten bevor sie das Anwesen erreichten. Der zustand des Türkishaarigen war halbwegs stabil. Noch. Angekommen, lief Alister mit Mokuba vor, während der Sicherheitsmann Noah wieder trug. Mokuba hol Handtücher. „Roland, dieser war ihnen entgegen gekommen, sobald er gehört hatte, das sie die Auffahrt hoch fuhren, Ich brauch einen Topf mit heißem Wasser, damit ich die Instrumente sterilisieren kann und Whiskey. Ich hab kein Narkosemittel hier und brauch was das Noah ein wenig die Schmerzen nehmen wird und zur Sterilisation der Wunde!“, wies er den älteren Mann an. „Kommt sofort!“, lief dieser eilig los. Genauso wie Mokuba. Alister stürzte ins Esszimmer und räumte den langen Esstisch frei und zerrte die Stühle zur Seite, damit sie Platz hatten. Mokuba kam zeitgleich mit dem Sicherheitsmann bei Alister im Esszimmer an. Mokuba leg die Handtücher auf dem Tisch aus. Dieser nickte und beeilte sich, dann legte der Sicherheitsmann Noah auf den Tisch. Eilig begann Alister nun mit Mokubas Hilfe Noah aus seinen Sachen zu bekommen, dazu benötigten sie auch eine Schere, da viel vom Blut schon getrocknet war und die Sache somit an Noah klebten. Als dieser gänzlich nackt war, sah man erstmal das Ausmaß der Verletzungen. Lauter Prellungen, Schürfwunden und dann die furchtbare Wunde an der Schulter. Roland kam mit dem Wasser und dem Whiskey zurück. „Danke Roland. Nun bringen sie mir noch so viele Blutkonserven wie wir haben!“, wies er ihn an. „Kommen sofort!“ Er nahm den Sicherheitsmann mit, damit es schneller ging. Seto brachte derweil Joey, den er nun wieder trug rauf in eines der Gästezimmer und legte ihn vorsichtig auf dem Bett ab. Alister würde später noch mal nach ihm sehen. Er musste jetzt erstmal Abstand zu ihm bekommen. Er wies einen der Sicherheitsmänner an, vor der Tür Wache zu halten und ihm Bescheid zu geben, sollte Joey aufwachen. Der Vampir nickte, dann ging Seto nach unten, um Alister und den anderen mit Noah zu helfen. Seit vielen Jahrhunderten kannte er Noah nun schon und er würde ihn nicht ohne einen würdigen Kampf um dessen Leben sterben lassen. Dieser hatte ihm bei so vielen Dingen geholfen, ihm im Einsatz für die Sicherheitszentrale oft genug den Hintern gerettet, daher war es das mindeste was er für ihn tun konnte und für seinen Bruder, denn dass dieser einen Faible für den Türkishaarigen Vampir hatte war ihm nicht entgangen. Am Anfang hatte ihn dies gestört, war Mokuba doch erst 19 Jahre und Noah doch schon so alt. Aber was durfte er sich anmaßen darüber zu urteilen, wenn er doch selbst schon eine ähnliche Beziehung gehabt hatte. Also hatte er alles seinen Lauf nehmen lassen und sich oft ein wenig amüsiert, wenn die beiden mal wieder umeinander herum geschwänzelt waren, aber es nicht gebacken bekommen hatten den ersten Schritt zu gehen. Er hoffte so sehr, dass Noah dies überleben würde, denn nur dann hätten sie beide noch eine Chance auf ihr Glück und das gönnte er seinem Bruder und seinem besten Freund mehr als alles andere. Als er im Esszimmer ankam hatte Alister Noah schon eine Bluttransfusion angelegt und begonnen die Wunden zu reinigen, damit die Selbstheilung angekurbelt wurde und er sich um die Schulterwunde kümmern konnte. Er bewunderte Alister immer wieder für dessen Engagement und Hingabe an seine Berufung. Manchmal wünschte er sich er hätte sich in ihn verlieben und in ihm seinen Gefährten finden können, aber das Schicksal gab nichts darauf, was man sich wünschte. „Wie kann ich helfen!“, sah er zu dem Rothaarigen. „Flöße Noah schon mal was vom Whiskey ein. Das nähen wird wehtun!“, blickte Alister nicht mal auf, das er Setos Anwesenheit gespürt hatte. Mokuba hielt die Konserve hoch, damit das Blut ungehindert in Noah fließen konnte. „Mach ich!“, nickte er, dann nahm er die Flasche, hob Noah ein wenig an und drückte ihm die Flasche an die Lippen, dann ließ er ganz vorsichtig die Flüssigkeit, von der Noah wohl unbewusst dachte es wäre Blut, in den Mund fließen und Noah schluckte eifrig. Als er meinte Noah habe genug, ließ er ihn zurück gleiten und stellte die Flasche weg. „Du musst ihn gleich dennoch an den Schultern halten. Er muss ruhig liegen. Roland übernimmt die Füße!“, sah er zu Seto auf. „Kein Problem!“ Seto guckte dann zu seinem Bruder und lächelte ihn aufmunternd an. Dieser war blass und sichtlich erledigt, aber er hielt durch. >Mokuba war erwachsen geworden!<, dachte er ein wenig wehmütig. Nachdem Tod seiner Eltern hatte er den Kleine aufgezogen und bald würde er zum Vampir werden. Wie die Zeit verging. Mokuba lächelte, wenn auch eher erschöpft, zurück und wechselte die Konserve aus, wie Alister es ihm gezeigt hatte. Die inneren Verletzungen schlossen sich langsam, die Sehnen und Muskeln regenerierten schon. Also fing Alister nun mit dem vernähen an, nachdem er noch einmal desinfiziert hatte. Noah stöhnte vor Schmerz auf. Die Bewusstlosigkeit nahm langsam ab, er spürte wieder mehr. Seto und Roland hielten ihn, als er sich zu winden begann, zu schreien und keuchen. Selbstheilung und dann noch das vernähen einer Wunde waren nichts schönes, denn durch ihre Physiologie nahmen sie diese Schmerzen stärker war, als der normale Mensch. Mokuba schloss für einen Moment die Augen, denn es tat so weh zu sehen wie sehr Noah litt. „Noch ein paar Stiche! Dann haben wir es!“, blickte Alister kurz auf. Es tat ihm selbst weh, wie stark Noahs Schmerzen waren, aber es ging nicht anders. „Ahh … nnn ….!“, schrie dieser. Er riss die Augen auf. Versuchte frei zu kommen, da noch alles verschwommen war und er nicht wahrnahm wo er war und wer ihm da half. „Noah … ruhig! Ganz ruhig! Wir helfen dir nur!“, sprach Mokuba auf ihn ein. „Mokuba … Mokuba?“, wand Noah seinen Kopf, um ihn zu sehen. Er folgte der Stimme, drehte den Kopf zu dem Schwarzhaarigen. Er atmete schwer! Sein Blick stellte sich schärfer, als er Mokubas blasses Gesicht fokussierte. „Mokuba … du bist … bist sicher!“, entspannte er sich ein wenig. „Ja, … dank dir!“, streichelte er über Noahs Hand. „Ein … ein … Gl..!“, sackte Noah auf einmal wieder zusammen. Seine Augen schlossen sich und er wurde ganz still. „Verdammt! Alle los lassen!“, damit meinte Alister Seto und Roland. Alister tastete an Noahs Hals nach dem Puls. Nichts! Er beugte sich weiter vor, um die Atmung zu kontrollieren. Auch nichts. „Seto! Reanimation! Du machst die Mund zu Mund Beatmung, ich die Herzmassage!“, kletterte Alister auf den Tisch, dann fingen sie an. „Nein … nein … bitte nicht!“, wimmerte Mokuba. >Er durfte nicht sterben. Nicht so! Bitte!<, flehte er innerlich, während sein Blick starr auf das gerichtet war, was sich vor seinen Augen abspielte. Alister und sein Bruder versuchten Noah zurück zu holen. Unermüdlich. Alister spritzte ihm was, nachdem er Roland etwas hatte aufziehen lassen, dann machte er weiter. Mokuba wusste nicht wie lange er das noch ertrug. Sein Herz tat so weh. Es schien als würde etwas an ihm zerren. Als wollte ein Band reißen, doch dann ließ das zerren nach. Noah japste nach Luft, rang danach. „Uh … !“, wischte sich Alister den Schweiß von der Stirn. „Da ist er wieder!“, atmete er erleichtert auf, nachdem er Puls und Atmung überprüft hatte. Auch Seto seufzte erleichtert. Das war knapp gewesen, dass wusste er. „Mokuba … keine Sorge! Wir haben ihn wieder!“, sah er, erleichtert darüber, zu seinem Bruder. Dieser legte die Blutkonserve zur Seite, den er musste sich erstmal setzen, allerdings schaffte er es nicht bis zu einem Stuhl, sondern fiel einfach um. „Verdammt! Mokuba …“, stürzte Seto zu ihm. „Fühl den Puls!“, wies Alister ihn an, da er die Wunde von Noah noch vernähen wollte, bevor der Stress für diesen wieder zu hoch wurde. „Ist da!“, meinte Seto erleichtert. „Ist alles ein wenig viel für ihn gewesen. Das gibt sich bald! Bring ihn rauf in sein Zimmer, leg ihm die Beine hoch und bleib bei ihm. Ich nähe Noah zu ende, dann verbinde ich ihn und bring ihn dann zu euch. Ich denke es ist das Beste, wenn die beiden in ein Zimmer kommen!“, erwiderte Alister, froh darüber nicht noch einen Notfall zu haben. „Ok! Mach ich!“, stimmte Seto ihm zu und hob Mokuba dann hoch, der nun schlaff in seinen Armen lag. Mit Roland Hilfe brachte Alister das vernähen zu ende, dann verband er Noahs Wunde und ließ ihn von einem Sicherheitsmann hoch tragen. „Wie geht’s ihm?“, wollte Alister wissen, nachdem sie ins Zimmer von Mokuba gekommen waren. „Er scheint jetzt zu schlafen!“, stand Seto von der Bettkante auf. „Das ist gut!“, erwiderte Alister. Sie legten Noah neben Mokuba, der sich wie selbstverständlich nun auf die Seite drehte und sich an Noahs unverletzte Schulter kuschelte. „Die beiden werden sicher ein schönes Paar!“, lächelte Alister erschöpft. „Wenn sie es endlich hinbekommen, dann ja!“, erwiderte der Braunhaarige, der nun die leichte Tagesdecke über die beiden zog. „Lass uns gehen, ein Sicherheitsmann wird Wache halten vor der Tür.“ „Ok, ich sehe in einer halben Stunden noch mal nach ihnen!“, ließ er sich von Seto aus dem Raum führen. „Ich wasch mich nur schnell, dann sehe ich nach unserem anderen … Gast!“, entschuldigte sich Alister kurz. „Ok! Du weißt ja wo mein Zimmer und mein Bad ist, bedien dich auch ruhig aus meinem Schrank. Und Alister, danke für alles was du heute getan hast!“, bedankte sich Seto bei dem rothaarigen Arzt für seine Hilfe. „Das ist mein Job und für meine Freunde tu ich alles!“, hauchte er Seto einen Kuss auf die Wange, dann ging er in Richtung von Setos Zimmer davon. Der Braunhaarige sah ihm kurz nach, dann wandte er sich selbst um und ging in die andere Richtung davon. Seto ging jetzt erstmal runter und bedankte sich bei Roland, der in der Zwischenzeit aufgeräumt hatte, und den anderen für ihre Hilfe. >>><<< Joey stöhnte leise auf vor Schmerz, als er wieder zu Bewusstsein kam. Sein Rücken tat weh wie die Hölle. Aber noch schlimmer war sein Kopf. Es drehte sich alles, als er sich aufsetzte und er brauchte etwas, bevor er seine Umgebung richtig wahrnahm. >Verdammt, wo war er? Ein Krankenhaus war das hier wohl nicht und wo war Noah. Lebte er noch?<, mühsam schwang er seine Beine über die Bettkante. Unter Schmerzen stand er auf. Er musste sich an der Wand festhalten, um nicht zu fallen, während er sich weiter vor zur Tür bewegte. Mit jedem Schritt wurde er wieder sicherer auf den Beinen, aber es schmerzte sehr überhaupt zu gehen. Er öffnete vorsichtig und leise die Tür und sah sich einem Schrank von einem Mann ganz in Schwarz gegenüber. „Ähh … Hi … wo … wo bin ich hier?“, fragte er, überrascht, das jemand vor dem Zimmer wache hielt. „Sie sollten sich hinlegen … es kommt gleich jemand! Ich sag sofort Bescheid!“, drängte ihn der Mann sich wieder hinzulegen. „Oh … Okay!“, schloss er die Tür wieder hinter sich, lauschte dann aber darauf, dass der Mann wirklich ging. Einer seiner schlechten Angewohnheiten war wohl die Neugier, denn nun hielt er es erst recht nicht mehr in seinem Zimmer aus. Leise öffnete er die Tür und schlich hinaus. Er hörte von unten Stimmen. War dort derjenige der gleich zu ihm kommen und ihm alles erklären sollte? Er bewegte sich an der Wand entlang weiter in Richtung Treppe, um besser zu hören, dann weiter vor zur Brüstung. „Sie sollten besser liegen, ihr Kopf und ihr Rücken würde es ihnen danken und Neugier führt selten zu was Gutem!“, erklang mit einem Mal die Stimme von Alister, der verwundert gewesen war Joey draußen im Flur und nicht im Bett vor zu finden. Joey zuckte erschrocken zusammen, dann machte er unwillkürlich einen Schritt zurück, ohne daran zu denken, dass dort die Treppe war. Er verlor den Halt und fiel nach hinten. Alister erstarrte. >Scheiße!<, war alles was er in diesem Moment denken konnte. Seto und der Sicherheitsmann, die erst durch Alisters Stimme auf den Lauscher, oben an der Treppe, aufmerksam geworden waren sahen genau in dem Moment hinauf, als Joey den Halt verlor und fiel. >Nein …!<, dachte der Braunhaarige nur voller Horror und Angst. Joeys Lippen entwich ein erstickter Schrei. Das Gefühl zu fallen war grauenvoll und der wollte sich den Schmerz nicht ausmalen, den der Sturz verursachen würde, falls er sich nicht gleich das Genick brach. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Zumindest kam es allen gerade so vor. Seto handelte instinktiv. Er sprang hoch, packte Joey, zog ihn an sich, schützte ihn mit seinem eigenen Körper, als sie fielen und am Ende der Treppe aufkamen. „Oh … hnn!“, stöhnte der Braunhaarige, als die Zeit mit einem Mal wieder normal lief und sie zu Boden krachten. Joey klammerte sich an ihn, zitterte in seinen Armen, während dieser auf ihm lag. Joey, umfasste er dessen Gesicht mit seinen Händen. „Bist du in Ordnung? Hast du dir was getan? Bist du irgendwo verletzt?“, sah er den Blonden voller Sorgen an. Er war fast panisch und rechnete damit, dass der Blonde gleich Tod über ihm zusammenbrach, dass er wieder versagte hatte, wenn es darum ging, das zu retten, was ihm gehörte und was er … liebte. „Mir … nichts passiert, dank dir!“, blickte Joey zu dem Braunhaarigen herab. Seto atmete erleichtert auf. Alister stürzte die Treppe herunter, blieb dann aber wie angewurzelt stehen, als er sah, was das gerade passierte. Seto, er berührte den Menschen und … dieser Blick in seinen Augen, so sanft, gerade zu liebevoll. >Er konnte doch nicht …! Wieso? Wieso er und nicht ich?<, fragte er sich voller Schmerz. „Mir … wird … schlecht!“, stöhnte Joey dann, befreite sich aus Setos Griff und krabbelte etwas weg auf allen Vieren, dann übergab er sich. „Tut … mir leid, um den schönen … Boden!“, legte sich Joey dann einfach auf den Boden, weil sich alles so furchtbar dreht und sein Kopf dröhnte. Seto ächzte etwas, als er auf die Beine kam und sich neben diesen niederließ und ihn sanft an der Schulter fasste. „Alister?“ „Bin da!“, lief dieser sofort zu dem Blonden, nachdem er die Dringlichkeit und die Besorgnis in Setos Stimme mitbekommen hatte und er aus seiner Starre erwacht war. Er untersuchte ihn schnell. “Keine Sorge! Keine Verletzungen dazu gekommen!“, sah er Seto beruhigend an. „Das Übergeben kommt von der Gehirnerschütterung. Er sollte zurück ins Bett und sich ausruhen!“ „Gute … Idee!“, murmelte Joey benommen. Darüber musste Alister Grinsen. Seto war blass und nickte nur. „Bei dir alles ok?“ „Prellungen, sonst nichts, bin hart im nehmen!“, stand er auf. „Ok!“, nickte Alister und tat es ihm dann nach. Anschließend wollte der Sicherheitsmann Joey hochheben, doch Seto machte es lieber selber. Er brauchte diesen Kontakt gerade einfach, um sich zu vergewissern, dass dem Menschen nichts passiert war, das er lebte. „Ich bring ihn rauf!“, ging er dann die Treppe rauf und zurück ins Gästezimmer. Dort legte Joey wieder aufs Bett. Er wollte gerade wieder gehen, als Joey ihn an der Hand fasste und ihn festhielt. Wieder spürte er diesen kleinen Elektrischen Schlag, aber diesmal zuckte er nicht zurück. „Ja!?“ „Danke … für die Hilfe und die Rettung … gerade!“, sah Joey ihn, mit schläfrigen Augen, an. „Gern geschehen! Pass nur nächstes Mal besser auf!“, bat er. „Hmm …!“, nickte Joey, auch wenn es wehtat, dann schlief er wieder ein. Sein Griff um Setos Hand wurde locker, dann fiel seine Hand aufs Bett. Seto seufzte und setzte sich auf die Bettkante. Er strich dem Blonden eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Verdammt! Was mach ich nur mit dir!“, murmelte er vor sich hin. >>><<< Alister hatte ihm nachgesehen und stand noch immer am Ende der Treppe. Roland trat auf ihm zu, den Wischmob und Eimer schon in der Hand, um das Malheur zu beseitigen, das Joey unabsichtlich hinterlassen hatte. „Das Schicksal ist nicht immer Fair!“, seufzte er. Er hätte sich gefreut, wenn es mit Seto und Alister geklappt hätte, aber es hatte nicht sein sollen und damit mussten sie nun leben. „Ich weiß … es tut nur … so weh!“, sah er zu Roland. „Ich sehe dann nach den anderen beiden Patienten, wenn mich jemand sucht!“, schenkte er ihm ein zaghaftes Lächeln, dann ging er rauf, aber statt direkt zu den Beiden zu gehen, ging er in Setos Schlafzimmer, setzte sich dort aufs Bett und ließ die Tränen hinaus, die er versucht hatte zu unterdrücken. Er verfluchte das Schicksal und den Schmerz den er nun spürte, weil er die Liebe, die er nie besessen hatte nun für immer verloren hatte. >>><<< Kisara hatte noch viel mit Tea geredet, über die Liebe und das Schicksal. Sie hatten herumgealbert, sich ein wenig volllaufen lassen und es genossen zusammen zu sein. Das hatten sie viel zu lange nicht mehr getan. Der Weißhaarigen war wehmütig, als sie Tea in ein Taxi verfrachtet und nach Hause geschickt hatte, da es schon spät war und Tea morgen in die Redaktion musste. Sie wusste, dass es das letzte Mal gewesen war, dass sie sich gesehen hatten. In der nächsten Nacht kurz vor Mitternacht würde sie sterben! Schon lange wusste sie, dass es bald soweit sein würde, sie hatte lange gelebt, vielleicht schon zu lange und eine Seherin oder ein Seher sahen nur einmal im Leben etwas für sich selbst und zwar ihren Tod. Es mag grausam erscheinen, aber man musste es wissen, um sich vorzubereiten, seine Fähigkeit dem oder der nächsten zu übertragen, wenn es soweit war. Natürlich wusste sie, wer sie ersetzen würde und sie wünschte ihm das Beste und ein glücklicheres Los als das ihre. Sie hatte gelebt, geliebt und doch hatte ihre einzige, wahre Liebe nur Leid verursacht. Das würde sie sich nie verzeihen. Auch damals war das Schicksal grausam. Hätte sie gewusst was passieren würde, wenn sie sich auf ihn einließ, dann hätte sie den Schmerz der Sehnsucht bevorzugt, stattdessen waren Unschuldige gestorben, eine Familie zerstört worden. Leider sahen Seher/innen niemals das eigene Schicksal oder das Schicksal der Person, die sie am meisten Lieben. Sie ging wieder rauf und schloss die Tür hinter sich, dann ging sie in ihr Arbeitszimmer. Sie hatte ihre Geheimnisse aufgeschrieben, in einem kleinen Tagebuch. Vieles würde bald ans Licht kommen. Familie würde sich wieder finden, eine Prophezeiung würde sich erfüllen, ein Krieg gewonnen oder verloren werden. Es würde Leid geben, Liebe und Tod. Sie wünschte sie könnten für die Protagonisten dabei sein, sie lenken, aber ihre Geschichte nahm ihr Ende. Nun musste sie auf das Schicksal und die Zukunft vertrauen. Sie packte ihr Tagebuch und ein paar Fotos und Dokumente in ihren Safe. Tea würde einen Brief bekommen, mit einem Schlüssel zu eben diesen. Damit würde sie die Beweise haben, um gegenüber ihrem Fürsten die Aussagen des neuen Sehers zu untermauern. Damit wäre ihre Aufgabe erfüllt und sie konnte in den Schatten eingehen und Frieden finden. Frieden war das wonach sie sich seit langem sehnte. Dennoch stimmte es sie auch wehmütig, all ihre Freunde zurück zu lassen und dem Unbekannten entgegen zu gehen. Fortsetzung folgt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)