Der Regen für die Wüste von abgemeldet (Ein Herz ohne Liebe ist wie ein Garten ohne Blumen (1. Teil der Wüstentriologie)) ================================================================================ Kapitel 5: Alpträume und ihre Folgen ------------------------------------ Die ersten Strahlen der Morgensonne schienen auf das Dach des Haupthauses und tunkten es in Wärme. Gaara, der immer noch auf dem Dach lag und seine Position in der er sich hingelegt hatte nicht verändert hatte, drehte sein Gesicht von der Sonne weg und erhob sich. Wieder eine schlaflose Nacht, wieder eine Nacht völlig allein. Na ja, zumindest nicht ganz allein. Er erinnerte sich an die letzte Nacht, an das Mädchen und ihre leicht schräge Art. Er hatte immer noch nicht verstanden warum sie über ihn gelacht hatte. Es hat noch nie jemand über mich gelacht. Gaara wusste nicht warum, aber er hatte ihr Gespräch doch als ein wenig angenehm empfunden. Sie läuft wenigstens nicht direkt weg wenn sie mich sieht. Mit einem kleinen Seufzer sprang er auf dem Balkon des Mädchens. Er konnte es sich nicht verkneifen einmal reinzuschauen. Und auf einmal wurde ihm unerträglich heiß. Er keuchte überrascht auf und griff sich kurz an die Stirn auf der der Schweiß stand. Er blickte automatisch ins Zimmer. Dort lag sie. Das schwarze lange Haar hüllte ihren Körper ein und verdeckte ihr fast das ganze Gesicht. Aber etwas stimmte nicht. Sie warf sich im Bett herum und murmelte etwas vor sich hin. Er kniff die Augen zusammen und schaute genauer hin. Der Schweiß stand ihr ebenfalls auf der Stirn und ihre Fingernägel hatten sich in dem Bettlaken verkrallt. Dann mit bäumte sich ihr Körper auf und sie erwachte mit einem Schrei und blieb aufrecht im Bett sitzen. KLIRR Gaara zuckte leicht zusammen und schaute neben sich. Neben ihm lagen die Überreste eines Blumentopfes und dessen Pflanze. Gleichzeitig wurde ihm spürbar kälter, er fröstelte sogar ein wenig. Er schaute noch einmal zum Zimmer und wieder zur Pflanze. Er hob die Pflanze hoch, begutachtete sie und sprang dann wieder aufs Dach und ging die Treppe runter. Die Pflanze warf er über das Geländer, bevor er die Tür zum Flur aufmachte. Die Pflanze war vollkommen verdorrt und vertrocknet. Ikiru stieg aus dem Bett, vollkommen verklebt und mit einem Elendsgefühl, als wäre sie auf einer Beerdigung. Wieder hatte sie die sechs Grabsteine gesehen, hat fast die Namen, die drauf gestanden, lesen können. Doch dann waren sie wieder verschwunden, zusammen mit den qualvollen Schreien des Windes. Sie machte sich nachlässig fertig, kämmte sich die Haare nur notdürftig und ging dann raus auf den Flur und runter zur Küche. Wie es aussieht schlafen noch alle. Sie nahm sich einen Apfel und ging auf die Straße. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und ihr wurde angenehm warm. Ein Spaziergang wird mich bestimmt aufheitern. Sie machte sich auf den Weg zur Oase. Die wenigen Menschen die ihr begegneten nickten ihr höfflich zu, aber sie machte sich nichts draus. Mit ihrem Apfel in der Hand kam sie an der Oase an. Sie setzte sich in den warmen Sand, legte die Füße ins Wasser und knabberte an der Frucht herum. Die Sonne stieg immer höher, mit der Zeit nahm die Hitze zu und es wurde Mittag. Ikiru zog sich in den Schatten einer Palme zurück. Als sie anfing sich zu langweilen, hob sie die Hand und konzentrierte ihren Geist auf das Wasser. Mit einer flüssigen Bewegung zog sie die Hand wieder zurück und ein bisschen Wasser stieg aus dem See empor. Wie das Wasser ohne Form so in der Luft hing, überlegte Ikiru. Sie musste an die erste Besprechung mit dem Kazekage im Büro nachdenken, wo sie ihre Fähigkeiten zum ersten Mal unter Beweis gestellt hatte. Zum Zeitvertreib konnte es nicht schaden. Sie konzentrierte sich auf das Wasser und dieses fing an sich zu verformen. Nach zehn Sekunden hatte das Wasser die detaillierte Gestallt einer Rose angenommen. Zufrieden begutachtete sie ihr Werk, welches sie sehen konnte. Sie konnte jede Blüte der Rose glitzern sehen. „Ohh, die ist aber schön.“ Überrascht drehte Ikiru sich rum. Hinter ihr standen fünf Kinder, alle im Alter von ungefähr fünf Jahren. Ikiru spürte ihre ungeheure Faszination. Haben diese Kinder noch nie eine Blume gesehen? „Danke.“, sagte Ikiru. „Das ist eine Rose. Habt ihr noch nie eine gesehen?“ „Nö.“, antwortete ein Mädchen. „Kannst du noch andere Sachen machen?“ Ikiru blickte die kleine Kindergruppe an. Sie konnte sich fast ihre neugierigen Blicke vorstellen. Dann lächelte sie freundlich. „Wenn ihr wollt, mache ich das gerne.“ Gaara ging die Straßen entlang. Seit der Sache mit der Pflanze war er noch nachdenklicher als sonst. Wieso war sie verdorrt? Ich könnte schwören, dass sie am vorherigen Tag noch geblüht hat. Das Erlebnis mit der unerträglichen Hitze ging ihm auch nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Gefühl hatte er nur in ziemlich kniffligen Kampfsituationen und bei einem zu warmen Sommertag gehabt. Hinzu kam dass er sich nicht besonders gut fühlte. Er hatte schon wieder über dreieinhalb Tage nicht geschlafen, die Folgen waren noch schlechtere Laune als sonst, leichte Desorientierung und ab und zu Wahnvorstellungen, die er aber fast gar nicht hatte. Dafür sah man es in seinem Gesicht. Seine Augen hatten dicke Augenringe, die sein Gesicht noch düsterer wirken ließen als sonst schon. Er wurde schließlich durch freudiges Kinderquietschen aus seinen Gedanken gerissen und sah auf. Er war, ohne es zumerken, zur Oase gegangen. Und dort hatte sich eine kleine Kindergruppe um jemanden gescharrt und schien etwas ganz aufregend zu finden. „Das ist eine Butterblume.“ Gaara horchte auf. Die Stimme kannte er. Er kam vorsichtig näher und sah, wie erwartet, das Mädchen von gestern Abend. Sie hatte mit Wasser eine Blume geformt und genoss die Gunst der Kinder. „Noch mehr!!!“, schrieen alle Kinder ganz aus dem Häuschen. Gaara drückte sich in den Schatten der nächsten Palme um unentdeckt zu bleiben und schaute weiter zu. Das Wasser verformte sich wieder und nahm die Gestalt einer weiteren Blume an. „Und das ist eine Lilie.“ Wieder ertönte das Gequietsche und selbst Gaara staunte nicht schlecht. Genau wie die Rose, die sie ihm am Tag ihres ersten Treffens gemacht hatte, war diese Blume mit all ihren Einzelheiten vollkommen. Er konnte nicht leugnen, dass er von ihrer Kunst beeindruckt war. Er sah ihr noch zu wie sie eine Tulpe, eine Mohnblume und eine Narzisse mit dem Wasser formte. Alle Blumen wurden mit grenzenloser Begeisterung der kleinen Kinder quittiert. „Noch eine!!!“, schrieen die Kleinen wieder. Das Mädchen seufzte ein wenig. „Mir gehen langsam die Ideen aus.“, murmelte sie. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. Die Kinder schauten sie leicht enttäuscht an. Das musste sie gemerkt haben, denn sie schaute wieder auf und fing dann an zu lächeln. „Okay, eine habe ich noch, aber danach ist Schluss.“ Sofort lächelten die Kleinen wieder und warteten erwartungsvoll. Sie holte tief Luft und ließ noch ein wenig Wasser zu sich rüberkommen. Dann fing sie an eine Blume zu formen, mindestens doppelt so groß wie die, die sie vorher gemacht hatte. Die Kinder machten große Augen und auch Gaara schaute interessiert zu. Nach ungefähr nach 10 Sekunden hatte sich das Wasser in eine riesige Blüte verwandelt, mit vielen kleinen und großen Blütenblättern, und man konnte gleichzeitig das Innere und das Herz der Blume erkennen. „Und das“, sagte sie leicht erschöpft, „ist eine Kaktusblüte.“ Die Kinder bejubelten dieses Kunstwerk lautstark und hörten gar nicht mehr damit auf. Gaara war beeindruckt, dass musste er sich eingestehen. Da der Lärm der Kinder ihm nach einer Weile zu viel wurde, ging er wieder los und ließ die Oase und ihre Besucher hinter sich. Ikiru kehrte erst am späten Nachmittag zurück, machte das Fenster auf und legte sich dann auf ihr Bett. Sie war so müde und so ausgelaugt, dass sie noch nicht mal Lust hatte etwas zu essen. Stattdessen machte sie es sich auf dem Bett bequem und ließ ihre Gedanken in der Gegend umherwandern. Der Vor- und Nachmittag mit den Kindern war für sie eine nette Abwechslung gewesen. Die Anerkennung und Begeisterung hatte ihrer Seele wahrlich gut getan. Vielleicht kann ich ja jetzt ein wenig ausruhen. Sie hatte nicht vor zu schlafen. Als sie dies aber doch tat, bemerkte sie kaum noch, dass jemand aufs Dach kam, mit einem Gefühl der puren Verständnislosigkeit. Gaara kam wie immer Abend aufs Dach aber diesmal brauchte er mehr Zeit für sich als sonst. Er verstand, egal wie er es drehte und wendete, nicht die Beweggründe für das Formen des Wassers. Hatte sie das wirklich nur aus Langeweile getan? Weiterhin verstand er nicht, dass es ihr auch noch Spaß gemacht hatte. Sie hatte so befreit und gelassen gewirkt. Entweder war es ihre Art gewesen sich zu entspannen oder sie hatte es aus einem anderen Grund getan, der ihm nicht einfallen wollte. Und auf einmal kam ihm ein Gedanken. Wenn sie es kann, dann müsste ich es auch können. Er überlegte eine Weile, schüttelte dann aber den Kopf. Wieso denk ich so was. Ich bin doch kein kleines Kind. Mit einem Seufzer setzte er sich hin schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Und wenn doch… Er öffnete wieder die Augen und ließ, ohne es wirklich zu wollen, ein wenig Sand zu sich rüberkommen. Der Sand kam zu ihm und ruhte in der Hand des Kazekagen, er schien auf einen Befehl nur zu warten. Gaara schaute den Sand an, konzentrierte sich und ließ den Sand in der Luft schweben. Der Sand verwandelte sich in eine Linie und bildete nach und nach eine Form. Nach zwei Minuten hatte er das Symbol des Dorfes, eine Sanduhr, gemacht. Er blickte sein Werk an und musste schmunzeln. Immerhin etwas. Warum habe ich das eigentlich gemacht. Er blickte durch die Sanduhr hindurch und sah die Sonne, welche gerade unterging. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck blickte er durch die Uhr und sah zu wie die Sonne hinter dem Horizont versank, gerade so als hätte die Sanduhr ihre Lebenszeit am Tag kontrolliert und schließlich beendet. Wie eine Lebensuhr, welche die Zeit deines Lebens misst. Mit einem weiteren Seufzer ließ er sein „Kunstwerk“ zerfallen und legte sich aufs Dach. Wo bleibt sie? Ihre Gesellschaft erwartete Gaara schon seit die Sonne untergegangen war und das war immerhin eine Stunde her. Er sehnte sich fast danach, dass sie wieder mit verrückten Sachen ankam, wie das er amüsant war. Er schüttelte ungläubig den Kopf. Wieso zu Himmel fand sie ihn amüsant. Vielleicht sollte ich mal in ihr Zimmer schauen. Er überlegte. Er war der Kazekage, er hatte ein Recht darauf zu erfahren wie es in seinem Haus vorging. Also stand er auf und kletterte auf ihren Balkon. Die Tür stand offen und er schaute hinein. Dort lag sie, auf ihrem Bett, noch ihre Tagesklamotten am Körper und schien zu schlafen. So viel zum Thema nie schlafen. Bevor er wirklich merkte, dass sich seine Füße bewegt hatten, stand er schon vor ihrem Bett und betrachtete sie genauer. Ihre schwarzen Haare umgaben sie wie ein Schleier und als er ihr ins Gesicht schaute sah er leichte Augenringe, die Anzeichen dafür, dass sie auch nicht gut schlief. Wenn sie so weiter machen würde, sähe sie aus wie ich. Er blickte ihren Körper an und merkte, dass sie zitterte. Ohne es zu registrieren nahm er die Decke und legte sie vorsichtig um sie um sie nicht zu wecken. Was tue ich hier eigentlich? Er schaute auf sie herab und strich ihr geistesabwesend eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. Für eine kurze Zeit berührte er ihr Gesicht mit einem Finger und auf einmal drehte sie das Gesicht ein wenig und viel zu geschockt um zu reagieren lag ihr Gesicht auf einmal in seiner Hand. Oh mein… Er erstarrte zur Eisstatue, versuchte sich nicht zu bewegen. Ihm wurde ein wenig warm im Gesicht. Dann schob er ganz langsam seine Hand unter ihrem Gesicht weg und blickte ungläubig auf seine Hand. Ich habe wirklich zu wenig geschlafen. Dann drehte er sich langsam um, ging zur Tür, blieb dann aber wieder stehen und drehte sich wieder zum Bett um. Wie sie so da lag schien sie viel zerbrechlicher als sonst, sie sah erschöpft und ausgelaugt aus. Gaara starrte sie an. Wieso beschäftigte ihn dieses Mädchen nur so sehr? Mit einem Seufzer schüttelte er leicht den Kopf als konnte er damit seine Gedanken ordnen. Schließlich setzte er sich an das Fenster neben der Balkontür und beobachtete weiterhin ihren Schlaf. Die Minuten tickten dahin, ohne dass er einmal den Blick von ihr nahm. Er merkte erst, dass er die ganze Nacht bei ihr gesessen hatte, als die ersten Sonnenstrahlen das Zimmer erhellten. Ich war die ganze Nacht hier??? Mit erstauntem Blick setzte er sich auf und ging hinaus, darauf bedacht leise zu sein um sie nicht zu wecken. Ikiru erwachte blinzelnd. Einen Moment war sie ein wenig irritiert. Sie konnte sich nach einer Weile daran erinnern sich am Abend auf das Bett gelegt zu haben und dort muss sie wohl eingeschlafen sein. Ich habe die ganze Nacht ohne Alpträume durchgeschlafen? Sie runzelte die Stirn. Sie war gar nicht letzte Nacht draußen gewesen. War er letzte Nacht etwa ganz alleine? Sie hatte fast schon ein wenig Schuldgefühle. Dann merkte sie mit ein wenig Verwunderung, dass sie eine Decke an ihrem Körper spürte. Sie erinnerte sich nicht daran sich zugedeckt zu haben. War gestern etwa jemand hier? Vielleicht Hinata? Sie stand auf und machte sich für den Tag fertig. Sie hörte draußen das laute Straßengetriebe. Sie musste ganz schön lange geschlafen haben. Sie ging in die Küche und suchte nach Hinata und den Anderen im ganzen Haus aber die waren nicht da. Also machte sie dich auf den Weg nach draußen und trat aus dem Haus in das Sonnenlicht. Das tat richtig gut. „Auch wieder unter den Lebenden?“, hörte sie jemanden sarkastisch hinter sich sagen. Sie fuhr herum. Hinter ihr stand der Kazekage. „G-Guten Morgen.“, stammelte sie. „Hab ich dich erschreck?“ Es klang fast ein wenig spöttisch. „Nein.“ Das klang jetzt trotzig. „Und was meinst du mit „unter den Lebenden“?“ Er lehnte sich gegen die Tür als würde das reden in anstrengen. „Es ist drei Uhr.“, sagte er leicht angesäuert über ihren Tonfall. Ikiru glotzte. Drei Uhr? Das war ihr neuer Rekord im Langschlafen. „Wenn du mich jetzt entschuldigst.“, meinte er und quetschte sich an ihr vorbei. Dabei streifte seinen Körper ihren. Ikiru zuckte zusammen. Nicht nur wegen des kurzen Körperkontakts, nein, durch den kurzen Körperkontakt konnte sie kurz erkennen wie es ihm ging. Er war müde, wahnsinnig müde. Hätte Ikiru sehen können, dann sähe sein Gesicht davon gezeichnet aus. Sie handelte ohne zu zögern. Sie lief ihm hinterher. „Warte!“ Nach ein paar Schritten hatte sie ihn eingeholt. Er war ebenfalls stehen geblieben und schien sie mit ein wenig Ungeduld zu mustern. „Was?“ „Seit wann geht es dir so?“ Er starrte sie an. „Was meinst du?“, fragte er sie scharf. Sie ließ sich nicht einschüchtern. „Seit wann fühlst du dich so schlecht?“ Die Schärfe in ihrer Stimme war mittlerweile auch nicht mehr zu überhören. Dass sie beide auf einer öffentlichen Straße standen und sich vor Publikum stritten, schienen beide vergessen zu haben. „Das geht unter die Kategorie „Geht dich gar nichts an!!!“, kapiert?“, fauchte er. Dann merkte Ikiru, dass sie zu weit gegangen war. Sie ließ ihn los als hätte sie sich an ihm verbrannt, lief rot an und murmelte eine Entschuldigung. Was hast du dir dabei gedacht, du Dummkopf? Ihn einfach auf einer öffentlichen Straße anzugiften. Jetzt hält er mich wahrscheinlich für total bekloppt. „Verzeiht mir.“, flüsterte sie förmlich und wollte weggehen. „Bleib hier.“ Ikiru drehte sich überrascht um. Hatte sie sich verhört? Sie merkte wie er in eine Richtung nickte und losging. Ikiru lief ihm hinterher. „Was wollt ihr?“, fragte sie zaghaft, während sie versuchte mit ihm Schritt zu halten. „Hör auf damit!“, fuhr er sie an. Ikiru zuckte leicht zusammen. Was hatte sie jetzt falsch gemacht? „Womit, Herr?“ „Damit!“ Jetzt verstand sie gar nichts mehr. „Ich soll aufhören zu reden?“ Jetzt wirkte er gereizt. „Nein, du sollst nur mit dem formellen Gesülze aufhören! Wenn du schon wie Temari und Kankuro mit mir sprichst, dann laß dieses Gesülze!“ Ist bei ihm was kaputt?!? Sie starrte ihn an. „Wie soll ich dich denn sonst ansprechen?“ Er schaute zurück und Ikiru hatte das Gefühl, dass er ihr tief in die Augen schaute. „Mit meinem Namen!“ Sie musste wohl ein ziemlich blödes Gesicht machen, denn sie spürte, dass er sich über sie zu amüsieren schien. Sie merkte erst, dass sie bei der Oase angelangt waren als sie schon da waren und stehen blieben. Dann fing sie an zu lächeln. „Wie du wünschst, Gaara.“ Sie glaubte fast, dass er zurückgrinste. Dann sagte sie auch noch etwas. „Wenn ich dich mit deinen Namen anreden soll, dann rede mich auch mit meinem an, okay?“ Er blickte sie mit einer Mischung aus Neugier und Vergnügen. „Von mir aus, Ikiru.“ Beide grinsten sich an, froh, dass sie zu einer Einigung gekommen waren. „Du hast es hier hingeschafft ohne zu stolpern und jemanden umzulaufen.“, meinte er nach einer Weile. Es klang ironisch. Sie zog eine kleine Schnutte. „Ich habe nicht vor noch mal jemanden umzulaufen! Und ich werde es bestimmt auch nicht mehr tun.“ Beleidigt drehte sie sich zum See um. Von wegen hinfallen. Sie hatte eigentlich vorgehabt von ihm wegzustolzieren. Das vereitelte ihr aber ein Stein. Der lag nämlich genau im Weg. Sie blieb mit ihrer Sandale an ihm hängen und stolperte. Verzweifelt versuchte sie noch das Gleichgewicht zu halten, aber es brachte nichts. Sie landete mit dem Gesicht genau im Sand und ihre Haare im Wasser. Na ganz toll! Sie hörte rings um sich rum nur Stille als sie versuchte sich aufzusetzen. Da saß sie nun, das Gesicht versandet, die Haare wie ein Vorhang in ihrem Gesicht klebend und hörte rings um sich langsam Gekicher erschallen. Sie drehte sich zu Gaara um, der bis jetzt nichts gesagt hatte. Sie schob sich ein paar Haare aus dem Gesicht und sah ihn an. „Soviel zum Thema Hinfallen.“ Und da passierten ein paar seltsame Dinge. Die Menschen rings um sie herum hörten auf zu lachen und starrten alle in eine Richtung. Da hörten sie etwas, wovon sie gedacht hätten, dass es dies nicht geben könnte. Jemand fing vor Ikiru an zu prusten und leise an zu lachen, ein Jemand von dem sie dachte das er nicht lachen konnte. Da stand Gaara an eine Palme gelehnt und lachte, das Gesicht von einer Hand fast verdeckt. Ikiru starrte ihn an. Es klingt wunderschön. Als hatte er in seinem Leben noch nie richtig gelacht. Nach einem Moment der Überraschung fiel sie in sein Lachen mit ein, vergaß, dass sie klitschnass und wie eine Vogelscheuche aussah. Sie lachte mit ihm mit und hörte erst auf als er sich vom Baum löste und zu ihr kam. Mit leicht gerötetem Gesicht stand sie auf und ging mit ihm zurück zum Haupthaus, während sie über das was gerade passiert war nachdachte. Als sie am Haupthaus ankamen wurde Ikiru bereits erwartet: Hinata, Shino und Kiba warteten auf sie und machten bei ihrem Anblick ziemlich blöde Gesichter. „Was ist den mit dir passiert?!“, fragte Hinata erschrocken. Ikiru, die mittlerweile aufgehört hatte zu kichern, fror in ihrer nassen Kleidung und verzog ein wenig das Gesicht. „Nichts.“, murmelte sie. Allerdings bemerkte sie, dass Kiba Gaara finster hinterher starrte, so als wäre er daran Schuld. „Ich bin nur gestolpert. Er hatte nichts damit zu tun, Kiba!“ Jedenfalls nicht direkt. Endlich wendete er den Blick von ihm ab und blickte sie an. Dann bemerkte sie, dass erpich darauf war ihr etwas zu sagen. „Ikiru weißt du was?“ „Nein, aber du sagst es mir bestimmt.“, sagte sie lächelnd. Kiba grinste. „Es wird heute Abend regnen.“ Einen Moment war es still, Ikiru starrte einen Moment ziemlich blöd, dann fing sie an zu fluchen, was Kiba und Hinata ein wenig verwirrte. „Was ist? Ist das nicht gut?“, fragte Kiba verwirrt. „Das ist gar nicht gut!!!“, maulte Ikiru während ihre nassen Haare durch die Gegend wirbelten. „Wieso nicht?“ Kiba raffte gar nichts mehr, Hinata jedoch schon. „Sie kann dann nichts sehen, du Vollidiot.“, kam es von Shino, Hinata verdrehte die Augen. „Oh.“ Das war das einzige was Kiba rausbrachte. „Genau und deswegen werde ich jetzt in mein Zimmer gehen, mich sauber machen und direkt ins Bett gehen. Tschüss.“ Damit marschierte Ikiru los, ließ die anderen stehen ging zu ihrem Zimmer, ging unter die Dusche, zog ihr Nachthemd an und stieg ins Bett, während sie versuchte schnell einzuschlafen. Nach einer halben Stunde war sie eingeschlafen. Wüste. Sand überall. Eine unerträgliche Hitze. Ikiru spürte den heißen Sand unter ihren Füßen. Sie schaute sich um, die Augen durch den heißen Wind leicht zusammengekniffen. Sie konnte nichts erkennen. Jeder Schritt war wie eine Qual und sie spürte unheimlichen Durst. Gerade als sie dachte vollkommen allein zu sein, sah sie was. Sechs kleine Steine ragten aus dem Sand empor. Ikiru ging langsam auf diese zu. Sie schienen zum greifen nah und auch so fern. Wie in den anderen Träumen ging sie auf sie zu, in der Erwartung, dass sie gleich wieder verschwinden würden. Aber sie blieben da. Noch drei Schritte. Ich habe Angst. Noch zwei. Ich will sie nicht sehen! Einer. Nein. Jetzt konnte sie sie sehen. Die Grabsteine drei auf der einen Seite drei auf der anderen. Mit zitternden Knien näherte sie sich den ersten drei Steinen und was sie da las lies sie qualvoll aufschreien. Hinata Hyuga Shino Aburame Kiba Inuzka Sie wollte weglaufen aber ihre Füße gehorchten ihr nicht. Sie trugen sie zu den nächsten Gräbern während ihr Tränen übers Gesicht liefen und sie unaufhörlich schrie. Nein, ich möchte es nicht sehen. Doch zu spät. Ohne es zu wollen las sie die nächsten drei Namen. Subaku no Temari Subaku no Kankuro Subaku no Gaara Der Schrei der ihrer Kehle entrann hätte schlimmer nicht sein können. Sie taumelte drei Schritte zurück, sackte vor den Grabsteinen zu Boden während sie ihr Leid aus sich herausschrie. Das Heulen des Windes vermischte sich mit ihren Schreien, sie nahm nichts mehr um sich herum war. „Ikiru.“ Sie hob den Kopf. Der Sand um die Gräber bewegte sich und gab sechs Körper frei, ausgetrocknet und mumiefieziert von Sand und Hitze. „Wieso hast du uns umgebracht?!“ Sie starrten sie alle an aus ihren toten leeren Augen, streckten die Hände nach ihr aus. Sie spürte wie die trockenen Finger sie packten und sie langsam unter die Erde zu sich zogen. Die Stimmen der Toten schalten in ihrem Kopf. „Ich dachte du wärst meine Freundin.“ „Nerviges Mädchen.“ „Ich habe dich wirklich gemocht.“ „Ich dachte du wärst in Ordnung.“ „Ich hasse Kinder.“ „Dummes, seltsames Mädchen.“ Sie wurde unter die Erde gezogen, tote Hände griffen nach ihr um sie mit zu sich zu nehmen, während sie nur einen Satz im Kopf hatte. „Du hast uns umgebracht!!!“ Gaara saß draußen im strömenden Regen, ließ das Wasser auf sich herabprasseln. Er mochte Regen. Abgesehen davon, dass Wasser seinen Sand unbrauchbar machte hatte er nichts gegen Wasser. Da Regen in der Wüste bekanntlich selten war, wollte er sich dies nicht entgehen lassen. Er hatte seinen Mantel und sein T-Shirt ausgezogen, um die Kälte spüren zu können. Da saß er nun im Regen und hörte das Prasseln des Regens, den Donner und schaute den Blitzen im Nachthimmel zu. Und dann passierte es wieder. Ihm wurde unerträglich heiß, er keuchte auf und ihm wurde fast ein wenig schlecht. Nur einmal hatte er so etwas erlebt. Ikiru! In dem Moment hörte er einen markerschütternden Schrei, der ihm das Blut in den Adern gefrieren lies. Er sprang auf und im selben Moment sprang die Tür zu ihrem Zimmer auf. Heraus kam eine Gestalt gestolpert, schlug gegen das Geländer und brach dann auf dem Boden zusammen. Ikiru saß dort, das lange schwarze Haar im Gesicht, das Gesicht in den Händen vergraben und schrie. Sie schrie als würde sie umgebracht werden als würde sie schreckliche Qualen leiden. Sie schien sich gar nicht mehr zu beruhigen und nichts um sich herum war zu nehmen. Ohne groß nachzudenken sprang er vom Dach und lief zu ihr. Vorsichtig näherte er sich ihr, sah auf sie hinab wie sie sich in ihrer Qual schüttelte, sich mit den Fingernägeln durchs Gesicht fuhr und wie eine Wahnsinnige schrie. Dann hörte sie auf zu schreien, erstarrte vollkommen, bis auf das Zittern in ihrem Körper. Gaara kniete sich neben sie und tippte sie vorsichtig mit einem Finger an. „Ikiru? Geht’s dir gut?“ Blöde Frage! Das siehst du doch selbst. Sie rührte sich immer noch nicht. Nur ihr Schluchzen war zu hören. Er berührte sie noch mal, legte seine Hand ganz sanft an ihre Schulter. Ihr Nachthemd war vom Regen durchnässt und klebte an ihrem Körper, hob ihren schönen Rücken und die Formen ihrer Hüften nach. Im Innern klatschte er sich eine. Achte um Himmels Willen jetzt nicht darauf!!! Seine Berührung schien aber etwas bewirkt zu haben. Sie hörte auf zu schluchzen und hob langsam den Kopf, sodass er sah ihr ins Gesicht. Ihr Gesicht war durch ihre Fingernägel zerkratzt, Blut lief ihr aus dem Mundwinkel: Sie hatte sich auf die Zunge gebissen. Alles wurde von einem Blitz am Himmel erleuchtet. Gaara lief unweigerlich ein Schauer über den Rücken. Sie sah aus wie Teufel höchstpersönlich. Er schluckte. „Ikiru, es ist alles gut, niemand ist hier, niemand kann dir was tun.“ Sie schien ihn anzusehen und ihn doch nicht sehen zu können. Sie starrte ins Leere als könnte sie nur etwas sehen was er nicht sehen konnte. „Ikiru?“ Und dann tat sie was womit er nicht gerechnet hatte: Sie legte den Kopf an seine Schulter und fing wieder an zu schluchzen. Wie zur Salzsäule erstarrt bewegte er sich nicht mehr. Wieder wurde ihm ein wenig warm, genau wie in der Nacht in ihrem Zimmer. Was mach ich jetzt?!? Ganz vorsichtig, darauf bedacht sich nicht ruckartig zu bewegen, legte er beide Hände sanft auf ihren Rücken. Sie schien es kaum zu registrieren. Allerdings hörte sie auf zu schluchzen und wurde in seinen Armen ein wenig schlaf. Sie murmelte irgendetwas was er kaum verstand. „Gaara...“ Er horchte auf. Dann hörte er ihre Worte, seine Nackenhaare stellten sich auf als er sie hörte, was sie ihm zuflüsterte, in einem Ton purer Verzweiflung. „Rette mich.“ Über ihnen zuckte ein Blitz durch den Himmel, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Ikirus Sinne setzten wieder ein als sie einen schweren Stoff auf ihren Schultern spürte. Es regnete immer noch und sie merkte, dass er seinen Mantel ausgezogen hatte. Geistesabwesend zog sie sie an und atmete den Duft ein: Es roch leicht nach Erde und Sand, trocken aber nicht unangenehm. „Geht’s wieder?“, fragte er sie. Ihm schien der Regen überhaupt nichts auszumachen. Dummerweise störte der Regen ihre Gabe, sie konnte nicht sehen was er fühlte. „Ja, danke.“ Es klang schwach aber abgrundtief ehrlich. Er setzte sich wieder neben sie. Ikiru merkte, dass er sich aus irgendeinem Grund zurückhielt. Habe ich irgendetwas Falsches gemacht? Vorsichtig schob sie ihre Hand zu seiner Hand und berührte sie leicht. Sie wollte wissen was er fühlte aber sie wollte ihn auch berühren. Als sie seine Hand berührte geschahen zwei Dinge sehr schnell. Sie fühlte eine Vielzahl von Emotionen, so viel, dass sie es nicht deuten konnte. Dann zog er seine Hand ruckartig weg als hätte sie ihn gestochen. „Werter Kazekage?“ Ohne dass sie es beide bemerkt hatten war ein Bote aufgetaucht. Gaara sprang auf und nahm anscheinend eine Botschaft entgegen. Er bedankte sich, der Bote ging und Gaara las die Botschaft. „Was ist es?“, fragte Ikiru, die immer noch ein wenig verwirrt durch das vorherige Erlebnis war. „Ein Code.“, murmelte er. „Was denn für einer?“ „5.0.5. 14“, sagte er ruhig. Ikiru atmete auf. Wenn er so ruhig sprach, konnte es nichts Schlimmes sein. „Was bedeutet das im Klartext?“ Er schaute sie an und ließ die Nachricht sinken. „Man hat uns den Krieg erklärt!“ Ein schmerzhafter Stich durchfuhr Ikirus Körper und sie keuchte erschrocken auf. Vor ihren Augen tauchten wieder die Grabsteine auf. Sein Name stach besonders unter allen anderen hervor. Juhu juche der pc ist wieder klee jetzt kommen langsam schon die ersten schwingungen ;) den schluss zu schreiben fand ich ein wenig schwierig( ich mag nicht so viel Phsyschoscheiß) nächste woche krieg in vielerlei hinsicht :);) viel spaß beim lesen PS: ne freundin von mir hat ma gesagt dass ich so gut fiese alpträume schreiben würde stimmt das ?????ß Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)