Der Regen für die Wüste von abgemeldet (Ein Herz ohne Liebe ist wie ein Garten ohne Blumen (1. Teil der Wüstentriologie)) ================================================================================ Kapitel 3: Ikirus Neugier ------------------------- Es ist so heiß. Ikiru sah sich um. Wüste, nichts als Wüste um sie herum, heiß und gnadenlos. Sand überall, feiner kochendheißer Sand, die Sonne schien gnadenlos auf sie herab. Eine typische Wüstenlandschaft. Auf einmal begann der Boden sich zu verändern. Sie stand nicht mehr auf Sand, sondern auf einer Mauer, einer sehr hohen Mauer. Was war hier los? Sie blickte um sich. Und als sie sich umdrehte erschrak sie. Vor ihr stand ein Mädchen. Ein Mädchen mit blauer Kleidung, schwarzem, langem, seidigem Haar, blasser Haut und stumpfen kristallblauen Augen. Das bin ich! Ikiru sah sich selbst, ein Mädchen, das in dieser Wüste ziemlich fehl am Platzt wirkte. Sie sah sich mit ernstem Gesichtausdruck dastehen, der Wind spielte mit ihrem Haar. Sie sah, wie ihr eine einzelne Träne übers Gesicht lief, ein stiller Ausdruck der Verzweiflung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand. Warum sehe ich so traurig aus? Plötzlich hob Ikirus Ebenbild die Arme und die Augen richteten sich auf einem Punkt hinter ihr. Ikiru drehte sich auch um und erschrak abermals. Eine riesige Armee von schwarzen Gestallten lief auf die Mauer zu, Ikiru wusste, dass sie nicht aufzuhalten war. Plötzlich verschwand die quälende Hitze, wich in eisige Kälte über. Nein! Ikiru drehte sich wieder um, sah was mit ihr geschah, was sie tat. Sie sah sich noch blasser werden, sie sah sich die Augen verdrehen, sodass das Weiße der Augen zu sehen war. Nein! Die Haut wurde noch blasser, die Lippen liefen blau an und sie sah, dass ihr stumme Tränen der Verzweiflung übers Gesicht liefen, sie war nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. Nein, nicht!!! Ikiru drehte sich wieder um, sah dass die Armee wie angewurzelt stehen geblieben war, so als wäre sie zu Eis erstarrt. Und dann wurde es ihr endgültig klar. Sie hatte es geahnt. Nein, tu es bitte nicht!!! Ich möchte es nicht wieder tun!!! Und dann geschah es, das was passieren musste. Nein bitte nicht!!! Ein Geräusch ertonte, als wurde Eis brechen. Sie hatte es doch getan. NEIN!!! „NEIN!!!“ Ikiru erwachte mit einem Schrei. Ihr Gesicht war erstarrt in einer Maske des Entsetzens, ihr Gesicht schweiß- und tränennass. Ihre Fingernägel hatten sich in das Laken gekrallt, welches nass geschwitzt war. Ihr Puls ging viel zu schnell, sie merkte dass sie keuchte. Langsam kam Ikiru zur Ruhe, ihr Puls verlangsamte sich und sie hörte auf zu keuchen. Es war nur ein Traum. Sie legte ihre Hand auf die Stirn und musste leicht lächeln. Seit wann bin ich bloß so empfindlich geworden? Sie musste an letzte Nacht denken. Sie erinnerte sich an ihr auffälliges Ankommen im Dorf, das Gespräch mit dem Kazekage und ihre Müdigkeit. Sie erinnerte sich ebenfalls an die Gestallt auf dem Dach. Sie runzelte die Stirn, als sie an deren Traurigkeit zurückdachte. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Sie runzelte abermals die Stirn, beschloss dann aber aufzustehen und versuchte sich zu orientieren. Sie war in ihrem zugewiesenen Zimmer, ihre Freunde waren nebenan. Sie fühlte durch die geöffneten Fenster die warme Sonne hereinscheinen. Sie schätzte, dass es schon mindestens 11:00 Uhr sein musste. Ich muss ja ganz schön müde gewesen sein. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Hinata trat ein. „Morgen Schlafmütze.“, begrüßte sie Hinata freundlich. „Morgen.“, murmelte Ikiru. Sie spürte, dass Hinata ihre vorherige Unruhe bemerkt hatte. Zum Glück Ikirus, die keine Lust auf Fragen hatte ging sie nicht mehr darauf ein. „Hör mal, Temari hat uns auf ein Frühstück und einen Rundgang durch das Dorf eingeladen. Ich dachte das würde dir vielleicht gefallen.“ Ikiru lächelte. Bringt mich bestimmt auf andere Gedanken. „Wieso nicht.“, stimmte sie zu. Hinata grinste. Zusammen machten sie sich fertig um am Frühstück teilzunehmen. „Morgen, alle zusammen.“ Ikiru, Hinata, Kiba, Akamaru und Shino wurden freundlich von Temari begrüßt. Ikiru merkte sofort, dass sie sich sehr viel Mühe für das Frühstück gemacht haben musste. Sie bemerkte die verschiedensten Arten von Früchten und Brotsorten. Auch war überall Belag für die Brote aufgetischt worden. Ikiru musste grinsen. Sie kannte Temari erst seit kaum einem Tag und hatte die Schwester des Dorfherrn direkt lieb gewonnen. „Ikiru, Hinata und alle Anderen, ich möchte euch meinen kleinen Bruder vorstellen, Kankuro.“ Erst jetzt registrierte Ikiru die Anwesenheit einer weiteren Person und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Diese Person war auch bei der Besprechung am vorherigen Tag gewesen, musste sie feststellen. Kankuro war mindestens so groß wie Temari, wirkte stattlich und gut gebaut. „Hi.“, sagte er und schüttelte allen die Hand und kraulte Kibas Hund unter dem Kinn. Bei Ikiru hielt er einen Moment inne. Er hielt ihre Hand fest und Ikiru spürte wie er sie von oben bis unten zu mustern begann. Sie wurde ein wenig rot unter diesem Blick. „Du bist also das Mädchen, das meinen kleinen Bruder umgelaufen hat. Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen.“, kicherte er. Jetzt lief sie so rot an wie das Innere eines Granatapfels. Jetzt geht das wieder los. „Es tut mir wirklich leid.“, murmelte sie beschämt. „Dein Bruder hat wohl keinen guten ersten Eindruck von mir gehabt.“ Temari und Kankuro fingen schallend an zu lachen. Ikiru schaute die beiden so gut es ging trotzig an. Die Situation wurde nicht fiel besser, als ihre Teamkameraden ins Lachen mit einfielen. Ich komm mir vor wie der letzte Vollidiot. „Mach dir darüber vorerst keine Sorgen, Kleine.“, sagte Kankuro schließlich. „Den ehrenwerten Kazekage wirst du vorerst nicht wieder sehen.“ Ikiru atmete erleichtert auf. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich nach dieser Nachricht ein wenig befreiter. Alle setzten sich an den großen Frühstückstisch. Die kleine Gruppe tat sich gut am Frühstückstisch zu fassen, alle bis auf Ikiru, die nach Alpträumen nie sonderlich fiel in den Magen bekam. „Ikiru jetzt iss doch mal was.“, forderte Hinata sie schließlich auf. Geistesabwesend langte sie auf Hinatas Aufforderung nach der Schale mit den Äpfeln, als plötzlich die Tür geöffnet wurde. Sofort verstummten alle Gespräche, die Zeit schien still zu stehen, Ikiru hielt mitten in der Bewegung inne. Eine Person kam in den Raum, zum Tisch herüber, langte nach der Apfelschale und Ikiru zog blitzschnell ihre Hand zurück. Für einen kurzen Moment hatte sie eine Hand gestreift, eine eiskalte Hand. „Dir auch einen schönen guten Morgen, Gaara.“, sage Kankuro. KNALL Die Tür schlug mit einem leisen Knall zu. Ikiru zuckte merklich zusammen. „Wirst ihn vorerst nicht wieder sehen.“ Haha sehr witzig. „Provoziere ihn nicht so oft, Kankuro!“, fauchte Temari ihren Bruder an. Die Stimmung schien sich erst nach einer Weile wieder ein wenig zu lockern. „Ikiru, jetzt iss endlich was.“, forderte Hinata sie, ein wenig steif, abermals auf. „Mir ist der Appetit vergangen.“, murmelte Ikiru bloß. In der Tat war ihr ein wenig schlecht. Für den Rest des Frühstücks hörte und sah man von Ikiru kaum noch was. Sie war wortwörtlich auf ihrem Stuhl ein wenig zusammengeschrumpft. Jedoch ließ sie eine Sache nicht mehr in Ruhe, seit er in den Raum gekommen war, sie wusste nur nicht was. Nach dem Frühstück trafen sich alle draußen. Ikiru, seit dem Frühstück ein wenig empfindlich, ließ sich von Hinata durch die Gegend führen. Sie hatte nicht die geringste Lust wieder in jemanden hineinzulaufen. Ich würde dann wahrscheinlich in seinen Sekretär reinlaufen, oder so was. Temari merkte, dass Ikiru nach dem Frühstück schweigsam geworden war und versuchte sie aufzuheitern. Sie zeigte ihnen das ganze Dorf und tatsächlich besserte sich Ikirus Laune nach einer Weile ein wenig. Sie kamen an dem großen Marktplatz vorbei, dem von Konoha nicht unähnlich, und wo anscheinend immer fiel los war. Des Weiteren zeigte Temari ihnen die verschiedenen Dorfteile, die aus den Wohnvierteln bestand und den Dorfteil der für die Freizeit und das Vergnügen zuständig war. Zwei Sachen gefielen Ikiru jedoch besonders. Temari zeigte ihnen ein Gebäude wo überall Pflanzen und Bäume waren, das Gebäude, wo die Medizinen der Stadt hergestellt wurden. Das zweite was Ikiru besonders gefiel, war die Oase. Zuerst merkte Ikiru die Veränderung der Luftfeuchtigkeit, dann sah sie eine riesige Wasserfläche. Mit einem kleinen Entzückensschrei lief sie die letzten Meter allein. Sie lief zum Wasser und ließ sich von dem Gefühl des Wassers unter ihren Füßen berauschen. Dieser Ort ist wundervoll. Und das war er in der Tat. Das Wasser wurde von feinem Sand eingeschlossen und rundherum wuchsen kleine Palmen und sogar ein großer Baum. Hier fühlte Ikiru sich direkt wohl. Temari, Hinata und die anderen, alle mit einem Grinsen auf dem Gesicht, machten keine Anstalten von diesem Platz wegzugehen. Hinata setzte sich mit ihren Teamkollegen unter eine der Schattenspendenden Palmen und genossen die Ruhe und die Friedlichkeit des Ortes. „Temari, ich muss wieder zurück, Gaara hat gesagt ich solle gleich noch ein paar Genin trainieren.“, meldete sich Kankuro. Bei dem Klang seines Namens zuckte Ikiru zusammen. Unbewusst musste sie wieder an das Gefühl denken, das sie die ganze Zeit beschäftigte. Sie hörte wie Temari sich von ihrem Bruder verabschiedete. „Temari, kannst du kurz zu mir kommen?“, fragte Ikiru. Sie fühlte Temaris Verwunderung und ihre Überraschung als diese sich neben sie setzte. „Kann ich dich etwas fragen?“, setzte sie an. „Nur zu.“ Mit einem Mal wurde Ikiru ein wenig unsicher. Soll ich wirklich fragen? „Nur zu.“, wiederholte Temari. Sie fasste sich ein Herz. „Ähmm, wenn ich ehrlich bin geht es um deinen kleinen Bruder, den Kazekagen.“ Wie erwartet spürte sie ungläubige Überraschung bei Temari, wodurch ihr direkt mulmig wurde. Na super, hätte ich doch nur nicht gefragt. Es herrschte eine ganze Weile Stille. Ikiru dachte schon, dass Temari nicht mehr antworten würde. Sie versuchte es wieder. „Warum verhält er sich so -…?“ „…- eigenartig?“, beendete Temari den Satz. „Du willst wissen, warum er sich so kühl und distanziert gegenüber anderen verhält?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Ikiru nickte, Temari hatte den Punkt getroffen. „Gaara “, begann sie „ist eine Person die immer zurückgezogen gelebt hat. Er hat früher kaum Kontakt zu jemandem aufgenommen, nicht einmal zu Kankuro und mir. Unser Vater hat ihn wie ein Sonderkind behandelt, abgeschlossen von der Welt in der mein kleiner Bruder und ich aufgewachsen sind. Er war immer allein, hatte keine Freunde und sein Zuhause war eigentlich nicht sein Zuhause, sondern ein Gefängnis. Hinzu kommt, dass mein Vater mit ihm etwas getan hat, was Gaara ihm bis zu seinem unerwarteten Tod nie verziehen hat.“ „Und was war das?“ Ikiru hatte alles gespannt verfolgt und diese Informationen förmlich in sich aufgesogen. Ich wusste, dass mit ihm etwas nicht stimmt!!! Temari lachte leise auf, es war ein seltsames Lachen, ein Lachen ohne jede Freude. „Das darf und will ich dir nicht sagen. Wenn du das herausfinden willst, dann musst du ihn selbst fragen!“ Und mit einem weiteren leisen Lachen stand sie auf, verabschiedete sich von Ikiru und den anderen und ging davon. Ikiru saß auf dem feinen Sand und schaute Temari ungläubig hinterher. Ich soll ihn SELBST FRAGEN? Ikiru konnte kaum glauben was sie da gehört hatte. Sie sollte ihn fragen, das Mädchen das den Kazekage vor dem gesamten Dorf blamiert hatte. Echt tolle Aussichten! Aber Ikiru blieb nachdenklich und begriff auch plötzlich was für ein Gefühl sie die ganze Zeit gehabt hatte. Als der Kazekage in den Raum kam, hatte sie dieselben, abgesehen von der leichten Überraschung und des leisen Zorns, Gefühle gespürt, wie am Abend zuvor, als sie die Person auf dem Dach bemerkt hatte. Diese Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Er war die Person auf dem Dach! Ikiru, erstaunt über ihre kleine Entdeckung, stieß einen leisen Piepser aus. Wenn das wirklich stimmte, dann hatte sie eine wirklich interessante Entdeckung für sich selber gemacht. Das ich ihn danach frage kommt überhaupt nicht in Frage. , dachte sie sich. Aber sie wollte auch mehr wissen. Ikirus Neugier war geweckt. Schließlich fasste sie einen Entschluss. Wenn er heute Abend wieder auf dem Dach sitzen sollte, dann werde ich versuchen ihn auf unauffällige Art zu beobachten , dachte sie sich. und vielleicht so ein wenig mehr über ihn erfahren. Mit dieser Erkenntnis erhob sie sich und ging zusammen mit Hinata, Kiba und Shino zurück zu ihrem Quartier. Als sie am Hauptgebäude des Dorfes ankamen, war die Sonne bereits am untergehen. Ikiru merkte erst jetzt, dass ihr dieser kleine Ausflug sehr gut getan hatte. Die morgendliche Verspannung und Nervosität war wie verflogen. In der Tat merkten die anderen, dass Ikiru sogar ein wenig aufgeweckter wirkte als vorher. Den Grund kannten sie allerdings nicht und Ikiru hatte auch keine Lust diesen den anderen mitzuteilen. Sie glühte fast ein wenig. Die Kühle des Abends kam allen nach einem weiteren heißen Tag in der Wüste sehr erfrischend vor. „Ikiru“, meldete sich Hinata. „Ich gehe schon mal in mein Zimmer. Ich habe gestern kaum geschlafen und bin ein wenig müde.“ „Okay.“ Ikiru kam das auch nicht ungelegen. Sie war ebenfalls müde, wenn auch nicht viel. Beide Mädchen verabschiedeten sich von den Jungs, die selbstverständlich noch nicht schlafen gehen wollten. Ikiru begleitete Hinata noch bis zu ihrem Schlafzimmer in welches Hinata mehr reinstolperte als ging. Als Ikiru die Tür schloss merkte sie mit einem Schmunzeln, dass Hinata auf ihrem Bett in ihren Klamotten eingeschlafen war. Ein wenig müde. Sicher doch. Mit einem Lächeln ging Ikiru, sich an der Wand abtastend, zu ihrem Zimmer. Dort angelangt ging sie ins Badezimmer und wusch sich erst einmal gründlich ab, da sie es gestern nicht mehr gemacht hatte. Das tut gut. , dachte sie als sie das kalte Wasser über ihren Körper fließen ließ. Sie wusch sich den Schmutz und den Sand der Reise und des Tages vom Körper und stieg erfrischt aus der Dusche. Sie zog sich ihr Nachthemd aus hauchdünnem Stoff an und legte sich auf ihr Bett. Die Kühle des Nachtwindes strich sanft über ihr Bett und ließ Ikiru ein wenig schläfrig werden. Plötzlich merkte sie etwas. Eine Person kam eindeutig auf das Dach gestiegen. Ikiru war sofort hellwach. Das ist er! Sie war so aufgeregt, dass sie für einen Moment den Faden verlor. Dann fing sie an sich zu konzentrieren. Sie konzentrierte sich auf den Jungen auf dem Dach. Wieder schlug ihr eine Welle der Traurigkeit entgegen. Ikiru wusste nicht warum er so traurig war, aber sie konnte nicht verleugnen, dass ihr der Kazekage ein klein wenig leid tat. Wieso habe ich Mitleid mit ihm? Ikiru verstand ihr Gefühlschaos selbst nicht. In ihr tobten Mitleid, Unverständnis, Angst und Neugier. Und sie wusste nicht was sie machen sollte. Durch dieses eintönige Gefühl was er die ganze Zeit empfand wurde Ikiru nicht wesentlich schlauer. Schließlich sah sie nur noch einen Möglichkeit mehr über die Situation zu erfahren. Sie musste wohl oder übel sich auf die Terrasse begeben und sich versuchen ihm so ein wenig mehr zu nähern. Ich muss verrückt sein! Allein bei dem Gedanken wurde Ikiru flau im Magen. Wie willst du sonst mehr erfahren? Ikiru erhob sich mit klopfendem Herzen vom Bett und ging in Richtung Terrasse. Ich bin auf jeden Fall verrückt! Die Kühle der Wüstennacht umfing sie und ließ ihr Haar durch die Gegend wirbeln. Sie blieb auf der Terrasse stehen und atmete tief ein und aus um sich wieder zu beruhigen. Die Gerüche der Nacht hüllten sie ein und sie entspannte sich ein wenig. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Kazekagen…und stellte mit ein wenig Erleichterung und auch Erschrecken fest, dass er sie sofort bemerkt hatte. Ikiru fühlte seinen stechenden Blick auf sich gerichtet, merkte dass er sie sofort erkannt hatte. Ihr Herz fing wieder heftig an zu schlagen, als sie wieder seinen leisen Zorn spürte. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Ikiru dachte nach. Was tut man wenn man einen zornigen Dorfherrn hinter sich hat und du vor Angst fast durchdrehst? Ikiru versuchte sich wieder zu konzentrieren. Und wieder fühlte sie hinter dem Zorn die Traurigkeit. Eine Traurigkeit die ihr vertraut war. Sie riss die Augen auf. Diese Traurigkeit, seine Traurigkeit, die Traurigkeit der Einsamkeit. Ikiru lief es kalt den Rücken runter. Unwillkürlich schweiften ihre Gedanken zu ihrer Kindheit zurück. Seit ihre Eltern tot waren war sie allein gewesen. Sie war den Leuten durch ihre Fähigkeit und ihrer Blindheit unheimlich gewesen. Wie konnte sie, eine Blinde, die Menschen nur so leicht durchschauen? „Monster!!!“ Ikiru zuckte ein wenig bei dem Gedanken zusammen. Die anderen, denen sie unheimlich gewesen war, hatten sie so genannt. Sie musste von Dorf zu Dorf ziehen. Ikiru erinnerte sich schmerzvoll daran, dass sie nie länger als ein Woche in einem Dorf geblieben war, sie hatte meistens im Wald gelebt. Und das fünf lange Jahre. Das erste Dorf wo sie länger geblieben war, war Konoha gewesen. Durch diese Erkenntnis merkte Ikiru, dass sie genau wusste wie der Junge über ihr sich fühlte. Und ohne das Ikiru es wirklich registrierte fing sie an zu singen. Der Junge auf dem Dach horchte auf. Wieso singt sie??? Der Junge lauschte. Es war eine Melodie, die er kannte. Es war ein Lied, das viele Leute aus dem Dorf sangen. Ein Lied voller Traurigkeit und voller Emotionen. Er mochte dieses Lied. Es drückte seltsamerweise seine Gefühle am besten aus. Aber wieso singt sie dieses Lied? Dieses Lied sangen nur die Leute die sich allein und einsam fühlten. Und sie war nicht allein. Er hatte sie mit ihren Freunden gesehen, wie sie zusammen gelacht und geredet haben. Dann verstummte das Lied, ihre helle und wunderschöne Stimme verklang im Wind. Er schaute zu ihr herab. Sie hielt das Terrassengeländer umklammert und hielt ihr Gesicht in den Wind. Der Wind wehte ihr Haar in seine Richtung und ein leicht süßer, fast blumiger und sehr angenehmer Duft stieg ihm in die Nase. Es sah fast so aus als würde sie auf das Dorf hinabblicken. Dann drehte sie sich vom Geländer weg und ging in ihr Zimmer. Er blickte ihr hinterher. Das letzte was er sah - und er verstand nicht warum er es bemerkte - war die Träne, die aus einem ihrer blauen Augen über ihr Gesicht lief, bevor ihr schwarzes langes und seidiges Haar vom Wind ihr Gesicht verdecken ließ. Wieso hatte sie geweint? Haha neues kapi viel spaß jetzt gehts langsam los:) ;) freut euch auf next weekend Evelina Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)