the old empire von Bones86 (Die Geschichte einer Liebe...) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- The Old Empire Prolog Wir schreiben das Jahr 1545, der Epoche des Ashikaga- Shogunats. Die politische Bedeutung des Tenno und des Shogunats waren verwirkt und es herrschte die Zeit der sich bekriegenden Provinzen, die Sengoku- jidai. Das Land war aufgewühlt und Gesellschaftsreformen und Unruhen wüteten darin. Kurz gesagt: es herrschten gefährliche Zeiten. Doch dies hielt den regierenden Tenno nicht ab seinen Vorlieben nachzukommen. Viele Gerüchte zogen ihre Bahnen und doch konnte niemand diese genau nachweisen. Zu gut war das dichte Netz von Verleugnungen und Unterdrückung, um den Palast gesponnen worden. Es schirmte die wesentlichen Fakten zur Außenwelt ab. So erfuhr auch niemand von dem Schicksal einer tragischen Liebe, welche sich in dieser dunklen Epoche zu entfalten versuchte. In einer kleinen Bauernprovinz, in Kyoto, lebte der einzige Sohn eines Bauernpaares. Sie besaßen nicht viel. Nur ihr geliehenes Land und das alte Haus in dem schon ihre Urahnen einst lebten. Ihr Überleben sicherten sie sich mit dem Anbau von Gemüse, wie Kohl, welchen einst ein lang verstorbener Verwandter als Saat von seiner Reise nach China heimbrachte. Doch spielte das Leben, dem jungen Bauernsohn übel mit. Noch keine 15 Jahre war er, als ein hohes Fieber seine Eltern befiel. Sie erlagen der Krankheit und ließen den Jungen allein zurück. Nun vollkommen auf sich gestellt, begann er die Arbeit seines Vaters aufzunehmen und pflügte allein die Felder. So lebte er nun schon 3 Jahre auf dem Hof und verkaufte sein Gemüse, an die Leute der Stadt. Bis ein schicksalhafter Tag sein Leben veränderte. Seit gewiss; dies ist nur der Auftakt einer Geschichte, voll Sehnsucht, Liebe und Schmerz. Doch wollt ihr sie hören, so vermag ich sie euch gerne zu erzählen. Kapitel 2: Schicksal? --------------------- Kapitel 1 Kaoru hechtete über den Hof. Seit dem Tod seiner Eltern hatte er viel zu tun. Die Arbeit war anstrengend, doch über all die Jahre hatte er gelernt so zu überleben. Das Feld musste bestellt werden, weswegen er sich daran macht das alte Zugpferd Oki einzuspannen. Es war nicht das schönste Tier, doch kräftig gebaut und treu. Somit bestens für die Arbeit auf dem Feld geeignet. “So mein Großer, dann auf zur Tat. Wenn du mir heut gute Dienste leistet bekommst du frische Möhren zu Abend.” grinst der junge Bauer das Tier an. Der Hof auf dem er lebte war recht abseits Kyoto’s und somit waren Oki und der alte Wachhund Noro die einzige Gesellschaft, welche er noch besaß. Wie treue Freunde sah er sie und pflegte daher auch sich öfter mit den Tieren zu unterhalten, um die Einsamkeit zu verdrängen. Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg zum Feld, welches sie noch vor Sonnenaufgang es zu pflügen begannen. Schließlich musste bis zur nächsten Sonnenwende die Saat ausgebracht sein. Der Tag war lang, die Arbeit hart und die Pausen, welche sich Kaoru gönnte, nur kurz. Doch drängte ihn die Zeit. Am späten Nachmittag kehrte er nochmal zum Haus zurück, um etwas neue Verpflegung zu holen. Da hörte er Lärm die Straße empor kommen. Verwundert was denn nun sei lief der Junge dem Lärm etwas entgegen und erstarrte. Ein Zug von von vielen Reitern und zwei Kutschen näherte sich. Die Erste war prachtvoll und Kaoru wusste wer darin saß. Sofort schmiss er sich auf die Knie und verbeugte sich so tief es ging. Warum ausgerechnet der Tenno nun diese Straße entlang reiste war ihm ein Rätsel, verirrte sich doch kaum Menschen hierhin. Die Passanten zogen an ihm vorbei, ohne den Jungen auch nur eines Blickes zu würdigen. Jedoch das ungute Gefühl angestarrt zu werden breitet sich dann in ihm aus und so riskierte er einen Blick hinauf. Die zweite Kutsche war mit ihm auf Augenhöhe und was er darin flüchtig erblickte ließ sein Herz kurz stocken. Unergründliche, dunkle Augen sahen in seine Richtung. Zwei tiefe Seen voll Trauer in einem wunderschönem Gesicht. Die blasse Haut erinnerte an den ersten Schnee, umrahmt von schwarzem, dichten Haar. Eine Schönheit, welche ihres Gleichen sucht. Der junge Bauer erstarrte innerlich, als er ersuchte diese Blicke zu verzehren. In jeder Faser seines Körper spürte er ihn und eine Gänsehaut schlich über seinen Rücken. Doch so schnell sie kam war die Begegnung auch schon dahin. Die Kutsche fuhr weiter und das schöne Wesen verschwand aus seinem Blickfeld. Hastig stand Kaoru auf und stolperte ein paar Schritte in die Richtung in welcher sein, wie er nun dachte, Schicksal entschwand. Erst als der Zug nicht mehr in der Ferne zu sehen war ging er wie betäubt in sein Heim zurück. An diesem Abend lag der junge Bauer noch lange wach. Zu sehr hatte ihn dieser kurze Moment aufgewühlt , in dem er glaubte einem Traum erlegen zu sein. Diese Augen hatten sich tief in sein Bewusstsein gebrannt und umgarnten dort seine Seele mit wohligen Schauern. ... und eine Frage entflammte in ihm, welche ihn nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Würde er diese Augen je wieder betrachten können? Schon bald zogen Wochen ins Land und die Saat begann zu erblühen. Kaoru schuftete den ganzen Tag, schließlich drohte, dass er seine Frist nicht einhalten konnte, um das Gemüse auf dem Markt anzupreisen. Des Nachts schlief er fest und rührte sich nur selten, da sein erschöpfter Körper seine Ruhe einforderte. Man sollte meinen, dass ihn ein traumloser Schlaf heimsuchte, doch dem war noch lange nicht so. Denn auch wenn sein Körper ruhte, sein Geist fand keine Rast. Zu stark sehnte er sich nach dem schönen Wesen, welches er an jenem schicksalhaften Tag erblickte. Die unergründliche Tiefe der dunklen Augen war noch immer fest in sein Gedächtnis gebrannt. Jede Nacht träumte er von der Begegnung und lächelte dabei voll Sehnsucht. Als sich der Sommer seinem Höhepunkt zu wand, hatte der junge Bauer viel zu tun. Unter anderem das nun reife Gemüse zu ernten. Umso erstaunter war er dann auch als eines Tages ein Brief für ihn eingereicht wurde. Schon am frühen Morgen war ein Reiter zu ihm gekommen und entsandte ihm Nachricht vom Palast. Der Tenno selbst war auf die Qualität seines Gemüses aufmerksam geworden und verlangte nun eine große Lieferung binnen drei Tagen. Dies war eine überaus große Ehre für Kaoru und so machte er sich gleich daran alles vorzubereiten. Schließlich wollte er auch nur sein bestes Gemüse im Palast abliefern. Sicher wäre sein Vater stolz auf ihn gewesen. Erhoffte sich der Junge zumindest, als er am nächsten Tag den Karren belud und sein Pferd Oki anspannte. Eine halbe Tagesreise würde es dauern, bis er im Palast ankäme. Also nahm er sich vor schon am Abend abzureisen, um am nächsten Vormittag sein Ziel zu erreichen. Zum Glück war das Wetter gut und durch den warmen Sommerwind, kühlte es auch nachts nicht zu sehr ab. Dennoch in eine Decke gewickelt bestieg Kaoru den Karren und machte sich auf den Weg. Noro würde als treuer Wachhund gut den Hof hüten, während seiner Abwesenheit. Es dämmert bereits in den warmen rot und violetten Farben der Morgenröte, als er in der Ferne den Palast erblickte. Ein prunkvoller Anblick bot sich ihm dar und ließ den Bauernsohn ehrfürchtig die Luft anhalten. Doch dauerte es dennoch gut 3 weitere Stunden bis er die Tore, zum Hof erreichte. Die Wachen knauserten erst, doch nachdem er ihnen seine Vorladung entgegen hielt, ließen sie ihn passieren. Von Innen wirkte das Anwesen des Tenno’s noch gewaltiger und strahlender als von Außen. So kam sich Kaoru in all dem Glanz fast verloren und deplatziert vor. Er folgte dem Weg, welcher ihm beschrieben worden war und gelangte zu den Stallungen. Dort wartete ein Diener, welche Oki mit Wasser und Heu versorgte, während anderes Personal wie aus dem Nichts erschien und flink den Karren entlud. Kaoru vermutete, dass es sich um das Küchenpersonal handeln musste. Er selbst wurde zur großen Haupthalle geleitet, in welcher ihm seine Entlohnung für die Ware schon bald überreicht werden sollte. Dann ließ man ihn allein. Unbehagen breitet sich in ihm aus. Alles wirkte so fremd und trotz des ganzen Luxus, welcher sogar hier vorherrschte, wirkte es dennoch irgendwie kalt und freudlos. Da war ihm das kleine Wohnzimmer mit der Feuerstelle, im Haus seiner verstorbenen Eltern, weit aus lieber. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen. Wie lange müsste er wohl noch warten bis sich jemand seiner an nahm? Doch dann erklangen im hinteren Teil der Halle Geräusche und er wandte seinen Blick um. Eine Wache erschien aus einer Nische, gefolgt von drei Frauen. Den prachtvollen Kimono’s aus feinster Seide nach zu urteilen, musste es sich um Geishas handeln. Langsam, fast schwebend, kamen sie ein Stück auf ihn zu, um dann in einem Halbkreis zu einer der Türen rechts neben Kaoru zu gelangen. Außer der Wache, welche ihn kurz argwöhnisch musterte, nahm ihn niemand weiter wahr. Jedoch war auch Kaoru’s Aufmerksamkeit mit einem Mal völlig auf eine Person fixiert. Er glaubte sich in seinem Traum wieder zu finden, als sein Blick die letzte der Damen streifte. Sie hatte kurz aufgesehen und direkt zu ihm geschaut und da war es um ihn geschehen. Konnte es sein? War sie es gewesen? Das Wesen, das ihn einst in seinen Bann zog? Dunkle, unergründliche Augen schauten ihn an und auch wenn es wieder nur von kurzer Dauer war, brannte sich dieser Blick erneut bis in seine Seele hinein. So wunderschön... wie konnte nur so etwas Schönes diese Welt betreten? Wie versteinert stand er da und glaubt sein Herz springe ihm aus der Brust. Und da war es dann auch schon vorbei. Die Magie des Moments erlosch und die junge Schönheit verschwand hinter die nun fest geschlossene Tür. Ihr Anblick allerdings hatte sich tief in Kaoru eingebrannt. Jedes noch so kleine Wehen des pechschwarzen Haares, die kunstvollen Stickereien auf dem blutrotem Kimono und noch vieles mehr. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus und erfüllte seinen Körper mit kribbeligen Schauern. Kaoru hätte wohl noch länger an diesem Platz verweilt und auf die geschlossene Tür gestarrt, wäre nicht ein Diener mit seinem Lohn erschienen. Was danach geschah nahm der junge Bauer nur wie durch einen Schleier wahr. Irgendwie gelang es ihm, in seinem geistig umnebelten Zustand zu seinem Karren zurück zukehren. Das treue Pferd Oki erwartete bereits seinen Herrn, um ihn heim zu bringen, denn schließlich hatten sie noch eine lange Rückreise vor sich. Doch auch diese erschien ihm nur wie ein Traum, denn wirklich auf seine Umwelt achten tat er nun nicht mehr. Sobald er seine Augen schloss erschien SIE ihm und nichts Anderes auf der Welt war noch von Bedeutung. Ende des ersten Kapitels Kapitel 3: Sehnsucht verleiht Flügel ------------------------------------ Die Zeit verstriech wie im Fluge. Kaoru arbeitete sehr hart auf dem Hof. Zum Einen da gegen Ende des Sommers erneut eine Lieferung für den Palast anstand und zum Anderen, um dieses schöne Wesen zu vergessen, welches ihn noch immer des Nachts in seinen Träumen heimsuchte. Welch qualvolle Sehnsucht ihn dann beschlich, konnte man nur erahnen. Wochen lang hatte er versucht zu vergessen. Doch vergebens. Man sollte meinen mit der Zeit würde Erinnerungen verblassen, doch nicht das Bild der dunklen Augen, welches sich noch immer deutlich vor seinen innerem Auge zeigte. Der junge Bauer wusste, dass er sie wohl nie wieder sehen würde, dass er nur Kummer und Leid ertragen müsse, wenn er noch weiter an dieser Begegnung festhielte. Aber auch wenn sein Kopf es wusste, dass es vergebens war, sein Herz sträubte sich es zu akzeptieren. So zog der Sommer nun dahin und zu Beginn des Herbstes erbrachte erneut ein Bote des Tenno die Nachricht , dass jeder Bauer seinen Teil abzuliefern habe, da der Winter bevor stand. Auch Kaoru erhielt diese Botschaft und erneute keimte Hoffnung in ihm auf. Sein letzter Besuch im Palast war nun schon ein halbes Jahr her, doch endlich hatte er die Chance seine Schönheit noch einmal wiederzusehen. Voller Eifer machte er sich daran alles vorzubereiten. Er hatte sich einen Plan zurecht gelegt, der es ihm ermöglichen sollte heimlich einen Blick auf die Person werfen zu können, welche sein Denken beherrschte. Nur hoffte er sehr das niemand dahinter stieg, denn dann würde ihm der Tod durch Enthauptung drohen. Aber wenn sein Leben der Preis war sie wiederzusehen, würde er diesen bezahlen. Am Tag seiner Abreise spannte er, sein treues Pferd Oki vor den Karren und überprüfte noch einmal seine Ladung. Erneut begann er seine Reise des Nachts, um am nächsten Vormittag in der Stadt einzutreffen. Es regnete seicht, weswegen er sich eine Decke überwarf, um nicht allzu sehr zu frieren. Waren die Nächte doch bereits recht kühl. Mitten in der Nacht entbrannte dann ein Sturm, von gewaltigem Ausmaße, was ihn zwang auf diesem Wege zu rasten. Das Unwetter hielt auch noch am nächsten Tag an, so dass Kaoru erst spät abends das Tor zum Palast erreichte und passieren konnte. Völlig durchgefroren erbat er die Erlaubnis am Hofe nächtigen zu können, war er doch bis auf die Knochen durchnässt. Ein Beamter erwies sich als recht gnädig und gewährte es ihm, bei den Pferden, im Stall die Nacht zu verbringen. Kaoru bedankte sich förmlich und freute sich innerlich sehr. Nun hatte er die ganze Nacht Zeit nach seiner Schönheit zu suchen. So lang niemand ihn erwischte, dürfte es nicht all zu problematisch werden. Leider wurde seine Fracht, dieses Mal draußen schnell fortgebracht, so dass er nicht in der Halle warten brauchte. So nun seiner ersten Gelegenheit sie zu treffen beraubt, zog er sich niedergeschlagen in den Stall zurück. Dort wartete er, auf Stroh gebettet , dass die Nacht endlich Einbrach. In seine Decke gehüllt, blickte er aus der leicht offen stehenden Tür hinaus, in den düsteren Himmel. Bis ihn die Erschöpfung einholte und er in einen traumlosen Schlaf verfiel. Stunden später erwachte Kaoru schreckhaft und starrte hinaus. Es war tiefste Nacht und das Unwetter hatte sich gelegt. Der Himmel war nicht mehr verhangen. Nur hier und da verdeckten nebelhafte Wolken noch leicht den Sternenhimmel. Im seichten Mondlicht schien die Welt zu glänzen und der nasse Boden schimmerte sacht. Schnell erhob sich der junge Bauer und eilte hinaus. Fast hätte er die Nacht verschlafen und seine Schönheit so sicher nie wieder gesehen. Doch nun schlich er voller Tatendrang über den Hof. Immer auf der Hut den Wachen nicht über den Weg zu laufen. Er schaffte es schließlich sich von Außen hinter die Eingangshalle zu begeben und verharrte dort, im tief schwarzen Schatten des Gebäudes. Kaoru blickte sich um und erkannte einen schmalen Fad, welcher tiefer ins Herz des Palastes führte. Seinen ganzen Mut sammelnd, folgte er diesem und fand sich schon bald in einem prachtvollen Garten wieder. Zu drei Seiten ragten Mauern empor und so wirkte es wie ein Paradies. Ein Teich befand sich im Zentrum und war umgeben von hohen Büschen und Rosensträuchern. Ein fast ganz entlaubter Kirschbaum erhob sich neben dem Teich gen Himmel und im klaren Wasser spiegelte sich die Sichel des Mondes. Völlig fasziniert von diesem Anblick betrachtete er aus glänzenden Augen diese Spiegelung, als plötzlich ein weiterer Schatten darin sich zu einer Gestalt zu formen begann. Erschrocken hob er langsam seinen Blick und starrte gebannt auf die andere Seite des Teichs. Wie ein Geist war es erschienen, ein Wesen von unglaublicher Eleganz und Schönheit. Makellose, weiße, seidige Haut, schwarzes Haar und dunkle, fast schwarze Augen. Noch hatte sie Kaoru nicht bemerkt. Sie stand nur da und so konnte der heimliche Beobachter voll Faszination ihren Anblick in Ruhe genießen. Der hellblaue, fast weiße Kimono umhüllte ihre schlanke Gestalt und wehte sanft in der kühlen Brise der Nacht. So schön… dachte er nur hingerissen von dieser Pracht und wollte näher. Vorsichtig schlich er um den Teich auf seine Angebetete zu, doch hatte Kaoru vergessen wie glatt und aufgeweicht der Boden doch noch war vom langen Regen. Er rutschte aus und… da war es dann auch schon geschehen. Mit einem lauten Rums knallte er ihr regelrecht vor die Füße, und hinein in den Matsch. Gerade noch rechtzeitig konnte der junge Bauer sich abfangen, um nicht mit dem Gesicht den Boden zu berühren. Schnell rappelte er sich hoch und erstarrte als er sich bewusst wurde das seine Schönheit ihn verwirrt und erschrocken anstarrte. „Es… es-…bitte verzeiht!“ stammelte der noch am Boden hockende unbeholfen und zitterte am ganzen Leib. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Was wenn sie die Wachen nun auf ihn aufmerksam machte? Wenn sie ihn voller Verachtung davon jagen würde? Kaoru schluckte schwer und blickte voll Reue in die dunklen Augen, welche ihn noch immer ansahen. Er wusste ja schon das sie nicht sprach, doch dennoch war das Schweigen was sie beide umhüllte, voller Unbehagen. „Ich… wollte Euch nicht erschreckten. Vergebt mir bitte…“, stammelte er erneut hilflos dahin und wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Matschig genug schien dieser ja bereist zu sein. Erneut wollte er sich aufraffen doch wieder rutschte er weg und dieses Mal mit dem Gesicht voran. Innerlich fluchend rappelte er sich auf. So blamiert hatte er sich noch nie in seinem Leben! Am liebsten würde er sterben, um ihren Hohn und Spott nicht erleben zu müssen. Umso erstaunter war er dann aber als er ein leises Kichern vernahm. Es war fast wie das Hauchen des Windes, doch so schön wie nichts was er bisher je gehört hatte. Kaoru blickte auf und sein Blick traf den seiner Angebeteten. Ein ungewohnter Glanz lag in den wunderschönen Augen und ein zartes Lächeln umspielte die rot geschminkten Lippen. Das sein Gesicht noch immer voller Schmutz war, vergaß er sofort bei diesem Anblick und sein Herz schien ihm aus der Brust springen zu wollen. Erst als Rufe hinter ihnen ertönten, riss es Kaoru aus seiner Starre und er war sofort wieder in der Realität. Auch der Blick seiner Schönheit hatte sich von ihm gelöst und betrachtete nun etwas in der Ferne. „Fräulein Shizuka? Ist euch etwas geschehen?“ ertönte die besorgte Stimme einer Wache die nun auf sie beide zu eilte. Noch war Kaoru unbemerkt, nur wie lange dies der Fall war, wusste er nicht. Für ein glimpfliches Entkommen war es bereits zu spät und sobald die Wache ihn erblicken würde, wäre sein Leben verwirkt. Nur… er wollte nicht sterben... nicht jetzt wo sie ihn doch endlich wahrgenommen hatte. Ende des zweiten Kapitels Kapitel 4: Shizuka ------------------ Ein leichter Wind kam auf und wehte somit die letzten Regentropfen von den Blättern. Die Rosenbüsche rauschten leise vor sich hin und das leise Rascheln von Kleidung war zu hören. Man könnte fast meinen, dass dies alles einen harmonischen Eindruck, beim Betrachter erwecken könnte, doch störte diese Idylle das Stapfen der schweren Schirrte, als die Wache näher kam. Kaoru kauerte sich hinter einem Busch zusammen und hoffte, das sein heftig pochendes Herz ihm nicht aus der Brust sprang. Gerade eben noch fühlte er sich wie auf Wolken. War er seiner Schönheit doch so nahe wie noch nie zuvor. Doch nun war dieser Traum zerstört, durch die Männer, welche bewaffnet zu ihnen eilten um sich nach dem Wohl des schönen Wesens zu erkundigen. Der junge Bauer rechnet bereits fest damit ertappt zu werden. Er sah schon, dass sein letzter Atemzug nahte, als die Wache nur wenige Schritte an ihm vorbei kam. Vor schreck vergaß Kaoru sogar das Atmen und kniff zitternd die Augen zusammen. Was er jedoch nicht so recht bemerkte war, dass die junge Konkubine vor ihn gestellt hatte, um der Wache den Blick auf den heimlichen Besucher zu verwehren. Sie schwieg, wie immer und deutet nur mit einer sachten Verbeugung an, dass ihr nichts fehlte. Dann wies sie mit einer zarten Bewegung der Hand, der Wache an sich zurückzuziehen. „Fräulein Shizuka… ihr erkältet euch wenn ihr noch lang, zu so später Stunde hier verweilt.“ hauchte die Wache leise und man merkte die Verlegenheit in dessen Stimme mit schwingen. Erst als sich die Schutzwachen entfernten öffnete Kaoru seine Augen und blickte verwirrt aus seinem Versteck hervor. War dies wieder nur einer seiner Träume? Oder hatte dieses wundervolle Geschöpf ihn gerade vor dem Tode verschont? Als sie wieder allein zu sein schienen krabbelte der junge Bauer heraus und verbeugte sich sofort vor ihr. Immer wieder dankte er mit flüsternder Stimme, hatte er solch Gnade doch nicht verdient. Schließlich blickte Kaoru wieder auf und war erneut gefesselt von den dunklen Augen die ihn in ihre wundervolle Tiefe hineinziehen wollten. Sein Leben schien so nichtig und wertlos, im vergleich zu dem Zaubern, welchen diese Schönheit nur mit einem Blick hervor beschwor. Ein zartes Lächeln umspielte die roten Lippen als sie etwas nach hinten schritt um dem jungen Bauern, platz zu bieten. Diesen nutze Kaoru auch so gleich und rappelte sich hoch. Ein kurzer Blick an sich hinab ließ ihn sich noch erbärmlicher erscheinen. So voll Dreck und gänzlich durchnässt, wirkte er neben ihr wohl erst recht wie ein Herumtreiber. Er schluckte schwer und betrachtet kurz wie sie sich einige Strähne aus dem Gesicht strich. „Habt Dank noch mal… Eure Gnade ist so groß wie eure wundervolle Schönheit…“ murmelte er verlegen und senkte erneut seinen Blick. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hätte ahnen müssen das es nicht gut wäre hier her zukommen. War die Schönheit doch sicher nur freundlich gewesen und wolle nun ihre Ruhe. Während er sich von Sekunde zu Sekunde mehr nach ihr verzerrte. Der Gedanke nun wieder gehen zu müssen und ihr den Rücken zu zukehren schien unerträglich. Brannte eine tiefe Trauer in sein Herz. … nur für sie war er wohl noch immer ein niemand…. Ein Fremder, welcher sich schrecklich blamiert hatte und nun sicher ihre Verachtung fand. Umso erstaunter war er jedoch als eine helle Hand sacht seine Schulter berührte und ihm deutet wieder aufzublicken. Sie blickte ihn noch immer lächelnd an und ein gutherziger Ausdruck in ihren Augen deute ihm ihr zu folgen. Kaoru verstand und so eilte er ihr nach, zum hinteren Rand des Gartens. Erstaunt stellte er fest wie fließend und geschmeidig die Bewegungen seiner Angebeteten doch waren. Als würde sie schweben, ertönte nicht ein Geräusch auf dem aufgeweichten Boden. Auch viel ihm jetzt erst auf wie groß sie doch war. Darauf hatte er zuerst gar nicht wirklich geachtet, doch nun wo er so dicht bei ihr war und nicht am Boden hockte merkte er deutlich das sie sogar größer war als er. Sehr ungewöhnlich für eine Frau. Doch störte es ihn nicht. Es machte diese Schönheit in seinen Augen nur noch mehr zu etwas Besonderem. Sie führte ihn durch den Garten und schon bald erreichten sie den kleinen Pfad, auf welchen Kaoru sich auch herein geschlichen hatte. Die Konkubine nickte sacht in die Richtung und ihr Begleiter verstand. „Ich… werde beten euch eines Tages wieder begegnen zu dürfen…“ murmelte er und wandte sich dann schweren Herzens ab. Er wollte sie nicht zurück lassen, aber keine andere Wahl blieb ihm übrig. Noch einmal würde er der Wache nicht entkommen und so schritt er zurück zu den Ställen. Drehte sich aber immer wieder um, damit er noch ein paar Blicke auf seine Schönheit werfen konnte, bis er sie ganz aus den Augen verlor. Zurück im Stall warf er sich seufzend ins Heu und blickte verträumt ins Leere. Er war ihr begegnet, sie hatte ihn angelächelt… IHN… und niemanden sonst.. und sie hatte sein Leben bewahrt. Sein Herz machte Luftsprünge und wollte am liebsten zurück zu ihr, aber wahr er klug genug sich nun still zu verhalten. Seine Schönheit… nur halt… die Wache hatte etwas gesagt, was Kaoru erst nicht wirklich wahrgenommen hatte. Ihren Namen… Kaoru bekam große Augen und überlegte kurz… „Shizuka...“ hauchte er leise vor sich hin. Welch wundervoller Namen es doch war. Freudig lächelnd schlief er nach langer Zeit ein und in seinem Traum standen sie noch immer zusammen im Garten. Die darauf folgenden Wochen versuchte Kaoru immer wieder unter irgendeinem Vorwand in den Palast zu gelangen. Nur niemand ließ ihn ein. Das Verlangen ihr wieder zu begegnen war jedoch so stark, dass er nicht an Aufgeben denken wollte. Es musste doch möglich sein mit seiner Schönheit in Kontakt treten zu können. Nach ganzen zwei Monaten qualvollem Sehnens ersann er einen neuen Plan. Der verzehrende Schmerz in seiner Brust wollte gestillt werden und so schickte er sich an ein Schreiben zu verfassen. Als einfacher Bauer war er zwar in der Kunst des Schreibens nicht sehr bewandert, doch bemühte er sich dennoch die Sätze so schön und höfflich, wie nur möglich zu formulieren. Nach drei Tagen wer Kaoru endlich zufrieden mit seinem Brief. Seine Schrift war recht plump, doch leserlich und die Sätze oberflächlich, verrieten aber sein starkes Begehren zwischen den Zeilen. Mit einer Brieftaube nun auch ausgestattet machte er sich erneut auf den Weg zum Palast. Das treue Pferd Oki kannte die Strecke mittlerweile sehr gut und so kamen sie schnell voran, hatte Kaoru doch diesmal den Karren zurück gelassen. Einen halben Tagesritt später fand sich der Bauers Sohn wieder an der Palastmauer ein. Die letzten Wochen war er sehnsüchtig des Öfteren heimlich an ihr entlang geschlichen, aber war ein Eintreten nicht möglich. Durch einen glücklichen Zufall hatte er allerdings erfahren wo sich der Garten, mit dem Kirschbaum befand und so band er an dieser Stelle, der Taub das Schreiben an das Bein und ließ sie fliegen. Nun hieß es erneut beten. Dafür das seine geliebte Shizuka als erste den Vogel erblickte. Ende des dritten Kapitels Kapitel 5: Vorboten der Angst... -------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Habt Dank… Schon seit langer Zeit ward es mir nicht vergönnt solch warme Worte zu vernehmen… Ihr seid wahrhaft Wortgewandt…. Welch kühner Geist es zu sein vermag, der des Nachts in den Palast eindringt… Es ehrt meine Wenigkeit, mit welch Leidenschaft ihr von dieser Nacht geschrieben habt… Doch war es töricht solch gefährliches Unterfangen zu begehen… Ihr scheint mir ein guter Mensch mit aufrechtem Herzen… Doch flehe ich euch an, begebt euch nicht erneut in solche Gefahr.. Denn dies bin ich gewiss nicht wert… Gebt auf euch acht… Shizuka ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Immer wieder las Kaoru diese wenigen Zeilen und strich liebevoll mit den Fingern über das matte Papier. Vor 2 Tagen war sein Vogel endlich nach einer Woche zurück gelehrt. Kaoru hatte schon beinahe die Hoffnung aufgeben wollen, doch nun hielt er diesen Brief in seiner Hand und bereits jetzt war es sein wertvollster Besitz. In wundervoll eleganter Schrift waren die Kanji zu Papier gebracht worden. Es wirkte schon beinahe wie das Werk eines Künstlers, so perfekt war jeder noch so kleine Strich. Ein wohliges Seufzen entfuhr seiner Kehle und erneut entflammte die tiefe Sehnsucht in ihm. Dieser Brief war der Beweise dafür, dass er es geschafft hatte sie positiv auf sich aufmerksam zu machen und dieses Wissen erfüllte Kaoru voller Freude. Ob seine Schönheit in diesem Moment vielleicht an ihn dachte? Die Zeit verging und sie schrieben sich noch oft. Steht’s dauerte es eine Woche bis Kaoru endlich eine Antwort erhielt, doch war das Warten nur ein geringer Preis um dafür schließlich erneut ein schreiben seiner Liebsten in Händen halten zu können. Shizuka vermochte mit Eleganz das geschriebene Wort zuformen, bis es wie ein Traum in den Gedanken des Lesers zurück blieb. In jeder Nacht träumte der junge Bauer von ihrer Schicksalhaften Begegnung. Shizuka’s Augen hatten sich so tief in sein Bewusstsein gebrannt das er sie noch immer klar und deutlich vor sich sah, sobald er seine schloss. Doch währte jenes zarte Glück nicht von langer Dauer. Der Herbst flog ins Land und obwohl die Ernte anstand kam dieses mal keine Order vom Palast, Gemüse zu bringen. Frustriert hackte Kaoru den Acker, seiner Chance beraubt sie erneut sehen zu können. Das Land wurde unruhiger und es folgten schon bald Gerüchte Rebellen wollen den Tenno stürzen. Die ersten Dörfer waren ihnen bereits zum Opfer gefallen und zahlreiche Tote waren zu beklagen. Als der Bauernsohn davon erfuhr zog es sein Herz um das Schmerzlichste zusammen. Sollte in der tat ein Überfall auf den Palast anstehen wäre seine Schönheit in größter Gefahr. Es war allgemein bekannt wie diese Rebellen mit Frauen umgingen, was würde dann erst die Lieblingskonkubine des Tenno’s erwarten? Er wollte darüber gar nicht nachdenken und machte sich überstürzt auf den Weg zum Palast. Die Angst um seine Geliebte verdrängte jedes Überlegen aus seinem Kopf. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was er denn hätte überhaupt dort tun sollen trieb er sein treues Pferd Oki zur Eile. Alles was zählte war es Shizuka zu beschützen. Wenn ihr etwas zustieße würde er sich niemals vergeben können. War sie doch in ihrem reinen Wesen alles was ihm wichtig erschien. Einen halben Tagesritt bedurfte es um die Grenze jener Stadt zu erreichen, in welcher der Hauptsitz des Tenno sich befand. Oki war erschöpft und schnaufte schwer als Kaoru ihn mit hartem Tempo Richtung Stadttor trieb, durch die Massen der panisch Flüchtenden. Schon zuvor waren ihm einige Bürger begegnet, welche hektisch versuchten mit ihrem wenigen Hab und Gut die Stadt zu verlassen. Immer wieder rief man ihm zu er solle umkehren und flüchten, wenn ihm sein Leben lieb sei. Kaoru hingegen trieben diese Rufe nur noch mehr an zum Palast vor zu preschen. Shizuka…. Seine Schönheit war in Gefahr und nichts würde ihn daran hindern sie zu beschützen. Das laute Tosen von Kämpfen war zu hören, je näher er seinem Ziel kam und erste Tote lagen am Wegesrand. Er schenkte ihnen keine Beachtung. Doch sich langsam ausbreitende Gestank von Tod war nicht zu verdrängen. Es drehte ihm schier den Magen um. Auch wenn ihm die Gefallenen gleich waren. Die Übelkeit blieb dennoch. Er war nur der einfache Sohn eines Bauern und kein Krieger, der mit solchen Eindrücken öfter konfrontiert wurde. Langsam trabte nun Oki daher, wollten sie ja keine Aufmerksamkeit erregen. Einige Wachen lagen erschlagen vor dem Haupttore und Blut rann den steinernen Boden entlang. Wie es schien wurden sie geköpft und liegen gelassen. Ihre abgetrennten Schädel lagen bereits ein ganzes Stück entfernt und einige streunende Hunde labten sich daran. Sein Pferd scheute leicht, spürte es doch das Grauen, welches im Inneren des Palastes auf ihn wartete. Auch Kaoru’s Mut wankte, nur sein blanker Wille Shizuka zu retten ließ ihn nicht umkehren. Sein Magen rebelliert als er einen genaueren Blick zu den Leichen warf, dann wandte er sich schnell ab und betrat den Palast. Kaoru stieg ab und hetzte unbemerkt den Geheimgang entlang, den er auch damals nutze um Shizuka zu treffen. Hier war es ein Leichtes für ihn den Rebellen auszuweichen und er hatte wohl mehr Glück als Verstand als er unbeschadet im hinteren Bereich der Konkubine eindrang. Bisher hatte er nur entfernt noch tobende Kämpfe vernommen und Schatten erblickt, welchen er flink auswich. Nun hieß es schnell sein. Zuerst musste er sie finden und dann hier fort bringen. Innerlich betete er darum, dass es noch nicht zu spät sei. Sollte Shizuka nicht mehr Leben hätte auch seine Existenz seinen Sinn verloren. Zielstrebig rannte er los und stolperte auch prompt. Hart schlug er auf den Boden auf und konnte sich nur knapp vor Verletzungen bewahren. Etwas klebriges, warmes durchnässte seine Hose und als er sich umwand um zu sehen was es war, erblickte er den erschlagenen Soldaten, über den er gestolpert war. Man hatte ihm die Kehle zerrissen und das was Kaoru an seinem Bein spürte war das noch warme Blut. Ekel überkam ihn und es begann sich alles zu drehen. Doch fing er sich wieder. Er durfte sich jetzt nicht seinen Schwächen ergeben, er musste stark sein! Tief atmete Kaoru durch den Mund ein um den üblen Gestank des Todes nicht allzu sehr ergeben zu sein. Was er brauchte war ein Plan, denn ohne einen würde er nichts ausrichten können. Wie dumm er doch war unbewaffnet hier her zu stürmen. Es glich einem Wunder das er armer Torf noch lebte. Kaoru rappelte sich auf und versucht sich zusammeln. Ein Plan… er brauchte einen Plan sofort. Da kam ihm eine Idee. Ohne darüber lange nachzudenken ob es recht wäre oder nicht stahl er dem Gefallenen die Rüstung und legte sich jene an. Auch das Schwert ergriff er und setzte so seinen Weg fort. So verkleidet würden zumindest die Wachen ihn nicht angreifen, somit musst er sich nur noch vor den Rebellen in Acht nehmen und ihnen ausweichen so gut es ging. Er war kein guter Kämpfer und wusste, dass er wohl recht schnell unterliegen würde, aber dies hielt ihn nicht davon ab seine Liebste zu retten und wenn es ihm sein Leben koste. Die Toten häuften sich und als er auch die ersten geschändeten und gemordeten Konkubinen fand blieb ihm fast das Herze stehen. War er zu spät gekommen? War seine Schönheit bereits getötet worden? Ende des vierten Kapitels Kapitel 6: Angriff und Flucht ----------------------------- Der junge Bauer näherte sich immer weiter dem Kampfgeschehen und bekam fast einen Panikanfall, als plötzlich jemand ihn von hinten packte. „Wo steckst du denn? Beeil dich wir müssen uns spurten.“ Und ohne weitere Erklärungen zerrte ihn ein anderer Soldat mit sich. Ihr Weg führte sie durch schmale Gänge bis zu einem kleinen Hinterhof. Dort herrschte ein leises, aber hektisches Treiben vor und Kaoru konnte sehen wie einige Konkubinen des Tennos in kleine Kutschen gebracht wurden. Die Frauen waren anscheinend die Lieblinge des Tenno und es wert in seinen Augen gerettet zu werden. Sie schienen verängstigt und einige weinten nur eine von ihnen schien völlig ruhig. Sie stand mit dem Rücken zu Kaoru und doch, an ihrer Haltung, ihrer Ausstrahlung und ihrer Größer erkannte er sie sofort. Shizuka… Sein Herz begann wie verrückt zu schlagen und ein Gefühl der Erleichterung durchströmte ihn von Kopf bis Fuß. Seine Schönheit war wohl auf. In diesem Moment drehte sie sich um und blickte Kaoru erstaunt an. Am liebsten wäre er direkt auf Shizuka zugestürmt, aber verhinderte dies sein gesunder Menschenverstand. Er durfte jetzt nicht auffliegen sonst wäre es um sie geschehen. So ruhig er konnte schwang er sich auf eines der Pferde und ritt fast unauffällig neben die Kutsche in der sich seine Liebste befand. Ein lautes Knallen hinter den Toren des kleinen Hofes verriet das die Rebellen sich ihren Weg unaufhörlich weiter bahnten und sie bald entdecken würden. So kam der Befehl zum Aufbruch und schon setzte sich der kleine Zug in Bewegung. Im allgemeinen Gewirr fiel der Bauer in der Soldatenkleidung unbemerkt. Sie schafften es den Palast zu verlassen und sputeten sich die Stadtgrenze zu erreichen. Obgleich sie nicht unentdeckt blieben. Schon sammelte sich ein Trupp der feindlich Gesinnten und jagte ihnen nach. Kaoru trieb sein Pferd an so gut es ging und krallte sich ins Halfter um nicht herunter zu stürzen. So dicht wie möglich versuchte er in der Nähe der Kutsche zu bleiben in welcher Shizuka saß und beschloss für sich sein Leben zu geben um das ihre zu bewahren. Die Rebellen rückten unaufhörlich näher und erreichten schon bald die hinterste Prozession. Ein lauter Schrei ertönte als die erste Wache gemeuchelt wurde. Kaorus Herz raste und er machte sich innerlich bereit zu Kämpfen. Es dauerte auch nicht mehr lange und schon stürzten sich die Angreifer auch auf sie. Der junge Bauer wurde von seinem Reittier gerissen und stürzte zu Boden. Er schürfte sich die Hände und Knie auf. Nur ihm letzten Moment gelang es ihm einem weiteren Angriff auszuweichen. Kaoru wirbelte herum und umklammerte sein Schwert so fest er konnte. Noch nie in seinem Leben hatte er je eine Waffe in Händen gehalten und so grenzte es mehr an Glück als an Können das sein Kopf noch immer auf seinen Schultern saß. Aus den Augenwinkel sah er jedoch, dass die Kutsche angehalten hatte und nun auch die dortigen wachen um ihr Leben kämpften. Er wollte zu ihr, sie beschützen Doch schaffte Kaoru es nicht sich weiter vorzuarbeiten, war er zu sehr damit befasst sich nicht töten zu lassen. Gleich zwei Angreifer stürmten auf ihn zu und bedrängten ihn. Kaoru hatte schon mit seinem Leben abgeschlossen als einer der Beiden erstarrte und plötzlich tot zu Boden sank, kurz darauf sah er ein Schwert blitzen und auch der zweite Rebell sackte enthauptet zu Boden. Das Blut der Erschlagenen bespritzte ihn und färbte rasch den Boden in dunkles Rot. Erstaunt und schockiert zwang er sich von den Leichen aufzusehen und erblickte etwas das er nie für möglich gehalten hatte. Dort stand sie… Shizuka, mit wehenden Kimono und einem blutigen Schwert in den Händen. Ein ernster Ausdruck lag auf ihrem wunderschönen Gesicht und ihre ganze Haltung drückte Kampfbereitschaft aus. Schnell schritt sie auf ihn zu und zog Kaoru auf die Beine und das ließ auch ihn wieder aus seiner Starre erwachen. Die Kraft welche in dieser zarten Gestallt ruhte verblüffte ihn. Er packte Shizukas Hand und eilte mit ihr zu zwei Pferden, welche etwas Abseits von dem Kampfgeschehen standen und unruhig auf dem Boden scharrten. Er wollte ihr beim Aufsitzen helfen, aber überraschte sie ihn erneut und schwang sich behände auf den rücken des Tieres. Kaoru hatte keine Zeit über diese seltsame Tatsache zu wundern und folgte ihr schließlich. So schnell sie konnte preschten beide davon und schafften es sogar ihre Verfolger abzuhängen. Shizuka führte das Pferd besser als es selbst Kaoru vermochte zu tun. War dies nicht alles andere als Damenhaft? Doch blieb ihm nicht lange die Zeit darüber nachzudenken, denn nun zählte die Flucht. Sie mussten sich in Sicherheit bringen, bevor es dunkel wurde. Ende des fünften Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)