the old empire von Bones86 (Die Geschichte einer Liebe...) ================================================================================ Kapitel 2: Schicksal? --------------------- Kapitel 1 Kaoru hechtete über den Hof. Seit dem Tod seiner Eltern hatte er viel zu tun. Die Arbeit war anstrengend, doch über all die Jahre hatte er gelernt so zu überleben. Das Feld musste bestellt werden, weswegen er sich daran macht das alte Zugpferd Oki einzuspannen. Es war nicht das schönste Tier, doch kräftig gebaut und treu. Somit bestens für die Arbeit auf dem Feld geeignet. “So mein Großer, dann auf zur Tat. Wenn du mir heut gute Dienste leistet bekommst du frische Möhren zu Abend.” grinst der junge Bauer das Tier an. Der Hof auf dem er lebte war recht abseits Kyoto’s und somit waren Oki und der alte Wachhund Noro die einzige Gesellschaft, welche er noch besaß. Wie treue Freunde sah er sie und pflegte daher auch sich öfter mit den Tieren zu unterhalten, um die Einsamkeit zu verdrängen. Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg zum Feld, welches sie noch vor Sonnenaufgang es zu pflügen begannen. Schließlich musste bis zur nächsten Sonnenwende die Saat ausgebracht sein. Der Tag war lang, die Arbeit hart und die Pausen, welche sich Kaoru gönnte, nur kurz. Doch drängte ihn die Zeit. Am späten Nachmittag kehrte er nochmal zum Haus zurück, um etwas neue Verpflegung zu holen. Da hörte er Lärm die Straße empor kommen. Verwundert was denn nun sei lief der Junge dem Lärm etwas entgegen und erstarrte. Ein Zug von von vielen Reitern und zwei Kutschen näherte sich. Die Erste war prachtvoll und Kaoru wusste wer darin saß. Sofort schmiss er sich auf die Knie und verbeugte sich so tief es ging. Warum ausgerechnet der Tenno nun diese Straße entlang reiste war ihm ein Rätsel, verirrte sich doch kaum Menschen hierhin. Die Passanten zogen an ihm vorbei, ohne den Jungen auch nur eines Blickes zu würdigen. Jedoch das ungute Gefühl angestarrt zu werden breitet sich dann in ihm aus und so riskierte er einen Blick hinauf. Die zweite Kutsche war mit ihm auf Augenhöhe und was er darin flüchtig erblickte ließ sein Herz kurz stocken. Unergründliche, dunkle Augen sahen in seine Richtung. Zwei tiefe Seen voll Trauer in einem wunderschönem Gesicht. Die blasse Haut erinnerte an den ersten Schnee, umrahmt von schwarzem, dichten Haar. Eine Schönheit, welche ihres Gleichen sucht. Der junge Bauer erstarrte innerlich, als er ersuchte diese Blicke zu verzehren. In jeder Faser seines Körper spürte er ihn und eine Gänsehaut schlich über seinen Rücken. Doch so schnell sie kam war die Begegnung auch schon dahin. Die Kutsche fuhr weiter und das schöne Wesen verschwand aus seinem Blickfeld. Hastig stand Kaoru auf und stolperte ein paar Schritte in die Richtung in welcher sein, wie er nun dachte, Schicksal entschwand. Erst als der Zug nicht mehr in der Ferne zu sehen war ging er wie betäubt in sein Heim zurück. An diesem Abend lag der junge Bauer noch lange wach. Zu sehr hatte ihn dieser kurze Moment aufgewühlt , in dem er glaubte einem Traum erlegen zu sein. Diese Augen hatten sich tief in sein Bewusstsein gebrannt und umgarnten dort seine Seele mit wohligen Schauern. ... und eine Frage entflammte in ihm, welche ihn nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Würde er diese Augen je wieder betrachten können? Schon bald zogen Wochen ins Land und die Saat begann zu erblühen. Kaoru schuftete den ganzen Tag, schließlich drohte, dass er seine Frist nicht einhalten konnte, um das Gemüse auf dem Markt anzupreisen. Des Nachts schlief er fest und rührte sich nur selten, da sein erschöpfter Körper seine Ruhe einforderte. Man sollte meinen, dass ihn ein traumloser Schlaf heimsuchte, doch dem war noch lange nicht so. Denn auch wenn sein Körper ruhte, sein Geist fand keine Rast. Zu stark sehnte er sich nach dem schönen Wesen, welches er an jenem schicksalhaften Tag erblickte. Die unergründliche Tiefe der dunklen Augen war noch immer fest in sein Gedächtnis gebrannt. Jede Nacht träumte er von der Begegnung und lächelte dabei voll Sehnsucht. Als sich der Sommer seinem Höhepunkt zu wand, hatte der junge Bauer viel zu tun. Unter anderem das nun reife Gemüse zu ernten. Umso erstaunter war er dann auch als eines Tages ein Brief für ihn eingereicht wurde. Schon am frühen Morgen war ein Reiter zu ihm gekommen und entsandte ihm Nachricht vom Palast. Der Tenno selbst war auf die Qualität seines Gemüses aufmerksam geworden und verlangte nun eine große Lieferung binnen drei Tagen. Dies war eine überaus große Ehre für Kaoru und so machte er sich gleich daran alles vorzubereiten. Schließlich wollte er auch nur sein bestes Gemüse im Palast abliefern. Sicher wäre sein Vater stolz auf ihn gewesen. Erhoffte sich der Junge zumindest, als er am nächsten Tag den Karren belud und sein Pferd Oki anspannte. Eine halbe Tagesreise würde es dauern, bis er im Palast ankäme. Also nahm er sich vor schon am Abend abzureisen, um am nächsten Vormittag sein Ziel zu erreichen. Zum Glück war das Wetter gut und durch den warmen Sommerwind, kühlte es auch nachts nicht zu sehr ab. Dennoch in eine Decke gewickelt bestieg Kaoru den Karren und machte sich auf den Weg. Noro würde als treuer Wachhund gut den Hof hüten, während seiner Abwesenheit. Es dämmert bereits in den warmen rot und violetten Farben der Morgenröte, als er in der Ferne den Palast erblickte. Ein prunkvoller Anblick bot sich ihm dar und ließ den Bauernsohn ehrfürchtig die Luft anhalten. Doch dauerte es dennoch gut 3 weitere Stunden bis er die Tore, zum Hof erreichte. Die Wachen knauserten erst, doch nachdem er ihnen seine Vorladung entgegen hielt, ließen sie ihn passieren. Von Innen wirkte das Anwesen des Tenno’s noch gewaltiger und strahlender als von Außen. So kam sich Kaoru in all dem Glanz fast verloren und deplatziert vor. Er folgte dem Weg, welcher ihm beschrieben worden war und gelangte zu den Stallungen. Dort wartete ein Diener, welche Oki mit Wasser und Heu versorgte, während anderes Personal wie aus dem Nichts erschien und flink den Karren entlud. Kaoru vermutete, dass es sich um das Küchenpersonal handeln musste. Er selbst wurde zur großen Haupthalle geleitet, in welcher ihm seine Entlohnung für die Ware schon bald überreicht werden sollte. Dann ließ man ihn allein. Unbehagen breitet sich in ihm aus. Alles wirkte so fremd und trotz des ganzen Luxus, welcher sogar hier vorherrschte, wirkte es dennoch irgendwie kalt und freudlos. Da war ihm das kleine Wohnzimmer mit der Feuerstelle, im Haus seiner verstorbenen Eltern, weit aus lieber. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen. Wie lange müsste er wohl noch warten bis sich jemand seiner an nahm? Doch dann erklangen im hinteren Teil der Halle Geräusche und er wandte seinen Blick um. Eine Wache erschien aus einer Nische, gefolgt von drei Frauen. Den prachtvollen Kimono’s aus feinster Seide nach zu urteilen, musste es sich um Geishas handeln. Langsam, fast schwebend, kamen sie ein Stück auf ihn zu, um dann in einem Halbkreis zu einer der Türen rechts neben Kaoru zu gelangen. Außer der Wache, welche ihn kurz argwöhnisch musterte, nahm ihn niemand weiter wahr. Jedoch war auch Kaoru’s Aufmerksamkeit mit einem Mal völlig auf eine Person fixiert. Er glaubte sich in seinem Traum wieder zu finden, als sein Blick die letzte der Damen streifte. Sie hatte kurz aufgesehen und direkt zu ihm geschaut und da war es um ihn geschehen. Konnte es sein? War sie es gewesen? Das Wesen, das ihn einst in seinen Bann zog? Dunkle, unergründliche Augen schauten ihn an und auch wenn es wieder nur von kurzer Dauer war, brannte sich dieser Blick erneut bis in seine Seele hinein. So wunderschön... wie konnte nur so etwas Schönes diese Welt betreten? Wie versteinert stand er da und glaubt sein Herz springe ihm aus der Brust. Und da war es dann auch schon vorbei. Die Magie des Moments erlosch und die junge Schönheit verschwand hinter die nun fest geschlossene Tür. Ihr Anblick allerdings hatte sich tief in Kaoru eingebrannt. Jedes noch so kleine Wehen des pechschwarzen Haares, die kunstvollen Stickereien auf dem blutrotem Kimono und noch vieles mehr. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus und erfüllte seinen Körper mit kribbeligen Schauern. Kaoru hätte wohl noch länger an diesem Platz verweilt und auf die geschlossene Tür gestarrt, wäre nicht ein Diener mit seinem Lohn erschienen. Was danach geschah nahm der junge Bauer nur wie durch einen Schleier wahr. Irgendwie gelang es ihm, in seinem geistig umnebelten Zustand zu seinem Karren zurück zukehren. Das treue Pferd Oki erwartete bereits seinen Herrn, um ihn heim zu bringen, denn schließlich hatten sie noch eine lange Rückreise vor sich. Doch auch diese erschien ihm nur wie ein Traum, denn wirklich auf seine Umwelt achten tat er nun nicht mehr. Sobald er seine Augen schloss erschien SIE ihm und nichts Anderes auf der Welt war noch von Bedeutung. Ende des ersten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)