Kyubi Unleashed: Rache des Jinchurikis von Noel_Kreiss ================================================================================ Kapitel 4: Ins Wellenreich -------------------------- Naruto schlug die Augen auf. Im ersten Moment, wusste er nicht, was geschehen war, aber dann fiel ihm alles wieder ein. Tränen stiegen ihm in die Augen und er biss sich auf die Unterlippe, doch zuckte er bei jedem Schluchzer. Nachdem er sich beruhigt hatte stand er auf und ging auf den Vorspung vor der Höhle, die Schritrolle ließ er liegen. Ein Meer von grünen Bäumen erstreckte sich vor ihm, er zog die kühle Morgenluft ein und streckte sich. Er kniff die Augen zusammen und erblickte in weiter Ferne Konohagakure. Offentsichtlich war er gestern weiter gerannt als erwartet. „So und wohin jetzt ...?“, fragte er sich. Und zu seinem Schreck antwortete jemand. „Musst du das nicht wissen?“ Geschockt fuhr Naruto herum und erwartete ein halbes Dutzend Konoha-Ninja hinter ihm – doch da war keiner. „Hä? Ist da wer?“ „Brüll nicht so, sonst entdecken sie dich noch ...“ „Wer ist da?“ Stille. „Hallo?“ „Blöder Bengel ... hast du mich vergessen? Dein Gedächtnis ist echt schlecht veranlagt ...“ Da er kannte er die Stimme wieder, aber wie konnte es mit ihm reden? „Kyubi?“ „Natürlich ...“ „Wie ... wieso kannst du mit mir reden, wenn du noch in mir drin bist?“ „Das heute Nacht war kein Traum gewesen. Als du mich berührt hast, habe ich deinen Geist mit meinem verbunden. Per Gedanken können wir kommunizieren also denke, und rede nicht, sonst wirst du schneller entdeckt, als du bis drei zählen kannst ... wenn überhaupt“, spöttelte das Biju. Naruto überlegte schon, zu einer empörten Antwort anzusetzen, da sah er Schatten zwischen den Bäumen in der Nähe des kleinen Berges umherschnellen. Sofort legte er sich flach auf den Bauch und spähte über den Rand des Vorsprunges. „Sie sind mir gefolgt.“, dachte er. „Wie viele sind es?“, fragte Kyubi. „Zwei ... nein drei, vier. Aber ich kann nicht erkennen, wer sie sind ...“ „Ich glaub, da kann ich dir helfen ...“ „Was ... urgh ...“ Als hätte das Kyubi in ihm einen brodelnden Kessel mit heißem Wasser aufgestellt, kochte wieder diese Kraft in ihm hoch. Das rote Chakra umgab ihn kurz in einem kleinen Kreis, seine augen wurden rot, sein Backenbart markanter und seine Nägel länger. Das Chakra verschwand und Naruto stellte fest, dass er ein wenig besser sehen konnte. „Wie ...“, fing er an. „Das gleiche wie gestern, ich hab dir ein Minimum meines Chakras gegeben. Netter Unterschied zu früher was?“ „Wie mans nimmt ... geht das auch wieder weg? So lange Fingernägel ...“, meinte der Blonde. „Immerhin sind sie ziemlich scharf und hart. Aber nun wende deinen Blick lieber mal wieder nach unten ...“ Naruto sah wieder nach unten. Mit diesen Augen konnte er schärfer und weiter sehen als sonst und dann erblickte er wieder die Verfolger. Sie trugen Masken, alle das gleiche Outfit und fast alle ein Katana. „Ich hab zwar im Unterricht immer gepennt ... aber das sind Anbu, die werden auf Abtrünnige angesetzt und machen nen Haufen geheimes Zeug ...“, Dachte der Blonde. „Dein Dorf hat dich wohl zum Abtrünnigen erklärt. Witzig, du bist nicht mal Ge-Nin und schon ein Nukenin, ein Abtrünniger Ninja.“, lachte das Kyubi. Naruto sagte nichts, sein Auge zuckte und er grub die Nägel in das harte Gestein. Die da unten ... wollten ihn töten, ihn und Kyubi. Sie wollten ihn nicht zurück ins Dorf bringen, dass ohne ihn sowieso besser dran war, sie wollten ihn töten ... „Kleiner, reiß dich zusammen“, mahnte sein Körpergenosse, als Naruto Anstalten zum hinunterspringen machte. „Wenn du immer gleich ausrastest, wirst du irgendwann nirgendwo mehr bleiben können. Und willst du etwa immer in Höhlen schlafen? Es braucht trotz allem Zeit, bis du mein Chakra überhaupt beherrschen kannst. Mit Wut allein kannst du Konoha nicht vernichten. Beruhige dich!“ Die Kraft verließ Naruto wieder, seine Augen wurden normal. In seinem geistigen Auge sah er ein Bild, wie Kyubi vermutlich gerade das Gas unter einem Topf mit kochendem Chakra runterdrehte, und musste kurz lächeln. „Hast ja Recht ... aber wo soll ich hin?“, murmelte er und sah zu, wie sich die Anbu von seinem Versteck entfernten. „Ich bin viel rumgekommen, wie du weißt. Schließlich lebe ich schon länger als du und habe Naturkatastrophen verursacht ...“ Naruto malte sich ein Bild aus, in dem Kyubi mitten in einem brennenden Dorf stand und mit seinen Schwänzen alles zerstörte. „Jedenfalls sollten wir aus dem Feuerreich verschwinden. Benachbart wäre zum Beispiel das Wellenreich, meines Wissens nach in östlicher Richtung ...“ „Und was soll ich da?“ „Die Schriftrolle benutzen und sowohl Künste trainieren, als auch die Kontrolle über mein Chakra und dich selbst, Hitzkopf. Zudem ist das Nahe an Konoha und eine ziemlich arme Inselkette ... Du könntest dich abhärten“ Naruto ging zurück in die Höhle, während er die Schriftolle umband und seine Schutzbrille um den Hals hängte fragte er: „Was meinst du damit?“ „Es sind arme Leute ... du wirst dort das wenige Essen wohl stehlen müssen und das in ständiger Gewissheit, dass du damit andere hungern lässt ...“ „Ich hab was gegen Konoha und sonst gegen kein anderes Reich oder Dorf. Menschen, die nichts mit der Sache zu tun haben, will ich nicht leiden lassen, außer sie greifen mich an ...“ Das Kyubi antwortete nicht, Naruto ging wieder vor die Höhle und versuchte, sich daran zu erinnern wo Osten war. „Also irgendwo da muss ich hin?“, sagte er und zeigte dahin, wo seiner Meinung nach Osten war. „Das ist Westen ...“, gab das Kyubi von sich. „Andere Richtung, Trottel ...“ „Nenn mich nicht Trottel! Ich heiße Naruto Uzumaki, merk dir das! Und wieso weißt du wo Osten ist, wenn du nicht mal siehst, wo ich hinzeige?“ Das Kyubi seufzte. „Dein Gedächtnis ist nicht nur schlecht veranlagt, du bist auch noch blöd. Was hab ich vorhin gesagt?“ „Ich bin nicht blöd!“ „Jaja, dann sag mir mal, was ich vorhin gesagt habe.“ „Ähm, ähm das du irgenwie in meinem Kopf bist oder so und wir durch denken kommunizieren - soll das heißen, du kannst auch durch meine Augen sehen?!“ „Bist ja doch nicht so blöd, nur ein wenig schwer von Begriff. Ja, ich kann durch deine Augen sehen, aber auch nur das, was du siehst. Und da die Sonne erst vor wenigen Minuten aufgegangen ist, ist Osten logischerweise momentan noch in Richtung der Sonne. Klar?“ „Öh, klar.“ „Gut, dann mach dich auf die Socken.“ Naruto rutschte und kletterte den kleinen Berg hinunter, sprang auf den nächstbesten Baum und von Ast zu Ast Richtung Osten. Zwar lag das Unbekannte vor ihm, aber es würde besser sein, als zurück nach Konoha zu gehen, wo ihn werweißwas erwarten würde. Seine Rache an dem Dorf würde er nehmen, aber ... „Hey Kyubi ...“, fing er an. „Was?“ „Meinst du, ich kann Konoha irgendwann alleine vernichten?“ „Nun, schwer wird es auf jeden Fall. Ich glaube absolut nicht, dass du mein ganzes Chakra mit deinem kleinen Körper kontrollieren kannst, außerdem wird es dir vermutlich schweren Schaden zufügen, wenn du es in extrem großer Menge freisetzt. Am besten wäre es, du treibst irgendwelche Verbündeten auf, die deine Sache unterstützen würden.“ „Und jemand, der weiß, wie es sich anfühlt, allein zu sein und niemanden zu haben. Ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so ergeht. Mein Entschluss steht fest: Ich werde eine Weile im Wellenreich bleiben und dort trainieren und gleichzeitig Informationen über andere Abtrünnige sammeln. Vielleicht finde ich so jemanden ...“ „Hört sich gut an.“ „Okay.“, sagte Naruto und rannte nun auf dem Boden weiter, da die Bäume langsam weniger dicht beieinander standen. „Wellenreich, ich komme!“ Hosted by Animexx e.V. 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