Donner von Eiichi ================================================================================ Kapitel 2: Fays POV ------------------- ~~~~~~~~~~~~Oneshot Fay POV~~~~~~~ Es war einer dieser Tage, die ich am liebsten in den Mülleimer geworfen hätte. Erst hatte ich mich beim Mittagessen machen verbrannt und jetzt fing es auch langsam an zu Blitzen. Das Schlimmste war ja nichtmal, dass ich auf Gewitter total panisch reagierte, war ja oft genug vorgekommen auf der Reise, nein, das aller, aller Schlimmste was passieren konnte, war eingetroffen! Ich musste mit Kuro-muu ein Zimmer teilen. Hoffentlich schlief er heute Nacht tief und fest! Jetzt lag ich in meinem Bett, trällerte noch ein: "Schla~f gu~t Kuro-myu~~!", und hörte ein zufrieden stellendes, genervtes Knurren, bevor er sich umdrehte und fast sofort einschlief. "Nacht!", sefzte er noch, schließlich war mein Kuro-wuff gut erzogen! Ich hatte mir vor dem Schlafen gehen noch ein zweites Kissen aus dem Nebenraum geholt, an das ich mich jetzt kuschelte. Der erste Donnerschlag, fast wäre ich mit einem Schrei aufgeschreckt. Ich musste mich zusammen nehmen! Ruhig, Fay!! Selten konnte ich auf der Seite schlafen, aber jetzt vergrub ich mich genau in solcher Position unter meiner Bettdecke. Das unruhige Zittern wollte nicht aufhören, so lehnte ich mich mir der Stirn gegen die Wand vor mir. Nach wenigen Minuten fiel ich in einen noch unruhigeren Schlaf. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, erholt fühlte ich mich jedenfalls nicht, im Gegenteil... Albträume plagten mich und irgendwie fühlte ich mich beobachtet. "Hey, wach auf!", verlangte eine tiefe Stimme. Wer war das? Ein leichter Druck auf meiner Schulter... Plötzlich wurde mir klar, wer da neben mir auf dem Bett saß. Mit einem Mal saß ich aufrecht im Bett, den Rücken zu Kurogane. Ich versuchte, das Zittern zu unterdrücken, dass jetzt nur umso stärker wurde. "Fay?" Ausgerechnet in diesem Moment, sprach er meinen Namen aus. Erschrocken, wie traurig seine Stimme klang, weiteten sich meine Augen etwas. Ich wollte nicht, dass er wegen mir traurig oder sogar besorgt um mich war. Mir war klar wie schrecklich blass ich nach solchen Nächten oft war und ein wenig verschwitzt klebten die blonden Strähnen auf meiner Stirn. Mit etwas Mühe zwang ich mir ein Lächeln aufs Gesicht. Als ich mich umdrehte, blickte er mich mit einem ärgerlich-besorgtem Blick an. Diesen ignorierte ich gekonnt und sagte: "Oh, guten Morgen, Kuro-pyon! Oder... ", ein Blick nach draußen, "Ist schon Morgen?" Kurz zuckte ich zusammen, als es wieder donnerte, versuchte vergeblich mein Lächeln wieder zu finden. "Tz", machte er und stand auf. Irgendwie tat er mir leid... Er hatte sich ehrlich Sorgen um mich gemacht... Gerade wollte ich ihn am Hemd zurückhalten, um mich zu entschuldigen, da blizte es schon wieder. Erschrocken, ja fast panisch, schlang ich meine Arme um ihn, bevor ich überhaupt wusste was ich tat. Er schwankte leicht, aber blieb stehen. "Nicht!", bat ich ihn. Eigentlich wollte ich entschuldigung sagen, aber ich war nicht mehr Herr meiner Stimme. "Was ist? Hast du mich noch nicht genug verarscht für heute Nacht? Wenn's dir nix ausmacht, will ich schlafen gehen, weil ich nämlich müde bin." Er klang furchtbar wütend, als er das sagte. "Oh", flüsterte ich enttäuscht und fügte ein leises "Tschuldigung", hinterher. Zögerte er jetzt etwa? "Was ist?", wiederholte er seine Frage nocheinmal. Was sollte ich antworten? Hatte ich ernsthaft geglaubt, ausgerechet Kurogane würde mich verstehen? Aber die Angst, jetzt wieder allein zu sein, war größer als jede Vernunft. "Geh nicht!", verlangte ich. Meine Stimme war heiser. Eigentlich wollte er jetzt gehen, das wusste ich. "Bist du dir sicher?" Ich konnte mich nicht auf eine Antwort konzentrieren, denn in diesem Moment donnerte es ganz laut. Blitzschnell hatte ich mich zusammengekauert. Das Gewitter musste genau über uns sein. "Du hast wohl wirklich Angst vor Gewittern.", stellte er fest, als er sich umgedreht hatte. Irgentwie fühlte ich mich ruhiger. Erblieb bei mir, mehr noch... die Matratze senkte sich ein wenig und er legte seine Hand wieder auf meine Schulter. Leicht zog er mich an sich. Ich genoss für einen Moment diese angenehme, beruhigende Wärme, aber ich hatte auch ein wenig Angst dabei. Vielleicht wollte er meine, naja... Lage?, ja nur ausnutzen um mich auszufragen. "In Shurano-Country hat es doch auch ständig gewittert. Was war damals?" "Kannst du dir das nicht denken?", fragte ich ein wenig kühl. "Hm... ich bins nur nicht gewohnt, dass ich derjenige bin, der redet." Wollte er mich mit solchen Mitteln zum Reden bringen? Mein Blick wurde traurig, für einen Moment hatte ich gehofft, er würde sich wirklich Sorgen machen. "Wenn du müde bist, geh lieber schlafen.", wies ich ihn ab und legte mich wieder in meine ursprüngliche Position neben ihn. "Lass mich einfach allein! Geh weg!", wollte ich am liebsten schreien, doch ich bekam keinen Ton raus. Ich wollte nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. "Idiot", murmelte er. Grob schob er mich gegen die Wand und legte sich neben mich unter die Decke. Ich war aufgeschreckt und starrte auf seinen Rücken. Sollte ich ihn jetzt so dulden? Ob ich versuchen sollte ihn aus dem Bett zu schupsen? Besonders kräftig war ich nie gewesen... Aber irgendwie wollte ich jetzt in den Arm genommen werden. "Dann dreh mir wenigstens nicht den Rücken zu.", forderte ich. Kurz fasste ich den Gedanken, ob er jetzt die Augen verdreht hatte, verwarf diesen aber, als Kurogane sich schließlich doch umdrehte. Jetzt oder nie! Als er sich umgedreht hatte, rückte ich so nah ihn konnte zu ihm. Damit er wusste, dass ich eine Ablehnung jetzt nicht akzeptieren würde, überhaupt nicht akzeptieren konnte, vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust und krallte mich an seinem Hemd fest. Ich spürte, wie diese angenehme Wärme mich vollkommen umgab. Er hatte seine Hände auf meinen Schulterblättern abgelegt. Dann hauchte er: "Hast du vor so zu schlafen oder versuchst du mich aus dem Bett zu werfen?", an mein Ohr. "Moment.", flüsterte er, drückte mich dann ein Stück weg von ihm. Das Stückchen Abstand, welches er zwischen uns erzwungen hatte, verschwand, als er wieder zu mir rückte und mich jetzt fest in seine Arme nahm. Erst jetzt fiel mir auf wie nah er am Rand des Bettes gelegen hatte. Ich überlegte wie ich ihm diese Freundlichkeit danken konnte. Wenigstens den Grund hierfür sollte er wissen. Ohne es richtig zu merken fing ich leise an zu erzählen. "Als ich klein war, hatte ich keine Angst vor Gewittern, aber mein Bruder hat sich immer unter dem Bett versteckt." Er wirkte kurz als wolle er etwas sagen, doch da er schwieg erzählte ich weiter: "Eines Tages wollte ich ihm beweißen, dass Gewitter nicht zum Fürchten sind, deshalb sind wir nachts rausgeschlichen. Im Dunkeln haben wir die Orientierung verloren, irgendwann sind wir dann im Wald gewesen." Kurz Atmete ich durch. Mein Hals tat ein wenig weh, ich würde mir Morgen früh ein Trank mixen müssen, damit ich dann überhaupt einen Ton rausbekam. Ich wusste, wie mühsam ich damals versucht habe alles zu verdrängen, nur um jetzt alles wieder auszugraben. "Du musst nicht weitersprechen, wenn du nicht magst.", flüsterte er sanft. Ich ignorierte ihn, schüttelte den Kopf sanft und redete ohne weitere Unterbrechungen weiter. "Ein Blitz ist in einen der Bäume eingeschlagen. Mein Bruder hatte genau unter ihm gestanden und ich konnte ihn gerade noch wegstoßen bevor das Ding auf mich fiel. Ich hatte mir wohl irgendwas im Bein gebrochen und meine Rippen taten ziemlich weh, so konnten wir nicht weiter. Er wollte mich auch nicht allein und verletzt im Wald lassen, um Hilfe zu holen. Also blieb er die ganze Zeit bei mir, bis unsere Eltern uns gefunden hatten." Leise seufzte ich. "Glücklicher Weise haben sie uns gegen Nachmittag des nächsten Tages gefunden. Sie waren total sauer und haben die nächsten Wochen kein Wort mit uns gewechselt. Das war ihre Art der Bestrafung. Eigentlich wäre das alles gar nicht so schlimm gewesen, wenn mein Bruder nicht wenige Wochen später sehr krank wurde. Ich hab immer mir die Schuld gegeben, wusste auch, dass meine Eltern im Stillen dasselbe taten, dass er .... starb..." Ich spürte, wie die Tränen über meine Wange liefen und schluchzte, bevor mir meine Stimme versagte. Meine Hände verkrampften sich leicht und ich fing wieder an zu zittern. Vorsichtig strich seine Hand über meinen Rücken. "Es kann nicht deine Schuld sein. Du warst doch noch ein Kind." Ich betete, dass meine Stimme mir wieder gehorchte. "Das hört sich wie eine billige Ausrede an." "Ich wusste nicht, dass du einen Bruder hattest. Ich war immer ein Einzelkind gewesen, hab mir aber immer schon einen kleinen Bruder gewünscht. War er jünger als du?", wollte er plötzlich wissen. Als ich mich ein Stück löste, um ihm in die roten Augen zu schauen, wurde mir ein wenig wärmer. Seine Augen waren sehr ungewöhnlich gefärbt. Überhaupt war er ein sehr ungewöhnlicher Mann. Der einzige Schwarzhaarige, der in Ceres lebte, war Ashura, bei dem ich mir sicher war, dass er auch nicht aus Ceres stammte. Die Augenfarbe und auch seine schöne, gebräunte Haut hätten da, wo ich herkam, ein ziemliches Aufsehen erregt. "So gesehen, war ich der Jüngere... wir waren Zwillinge.", leider... In Ceres waren Zwillinge ein schlechtes Omen. Dann überlegte ich kurz. Einen kleinen Bruder? Ausgerechnet er, der seine Freiheit und Unabhänigkeit mit vollen Zügen genoss? Er wusste wohl nicht, welche Verantwortung größe Brüder hatten, so wie er nicht wusste, dass ich neben meinem Zwillingsbruder Yuui noch eine sieben Jahre jüngere Schwester gehabt hatte. "Weshalb wolltest du einen kleinen Bruder? Kleine Geschwister können ziemlich nervig sein...". Was er antwortete überraschte mich sehr. "Ich dachte, dass es schön wäre jemanden zum Spielen zu haben, während mein Vater weg war... Jemand, dem ich das kämpfen beibringen wollte, um den ich mich kümmern könnte und jemanden den ich beschützen könnte." Wie er das sagte... so süß... "Danke", flüsterte ich leise und fand das erste, wirklich ehrliche Lächeln seit langem. Schade, dass er es im Dunklen Zimmer nicht sehen würde. "Für was?", fragte er etwas verwirrt. Kurz überlegte ich. Es gab so vieles für das ich mich bei ihm bedanken wollte, aber den größten Dank empfand ich für... "Dafür, dass du mir zugehört hast... und dass du mich... nicht... abweist.", flüsterte ich und nicht mal der lauter werdende Donnerhall konnte mich davon abhalten in einen friedlichen, ruhigen Schlaf zu fallen. ~~~~~~~~~~~~~~ENDE~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ so fertig xDD^^ sagt mir eure meinung! aber immer schön konstruktiv bleiben! eure Faypier (wegrenn) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)