Blood & Love von Nisshoku (You'll never die as a Child of the Night) ================================================================================ Kapitel 3: Confusion [The Day After...] --------------------------------------- Diabolisch ertönte der Wecker, der Ryo aus seinem Schlaf zerrte. Langsam öffnete er die Lider und ein schmerzhafter Blitz schoss durch seinen Kopf, weshalb er die Augen direkt wieder schloss und schmerzerfüllt keuchte. Schnell vergrub er den Kopf unter der Decke, fischte nebenbei blind nach dem Wecker um ihn auszuschalten. Erst unter seiner weichen Bettdecke öffnete er die Augen, auch wenn es nicht ganz so dunkel war, platzte ihm immerhin nicht direkt der Kopf. Still versuchte er sich daran zu erinnern was gestern passiert war. Leider konnte der junge Schüler sich nur noch an Bruchstücke erinnern. Allerdings wusste er, dass er wohl zu viel Alkohol getrunken hatte sowie er sich auch an Mann mit wunderschönen Augen erinnerte, leider war ihm sein Name entfallen. Seufzend schlug er die Bettdecke zur Seite und rollte sich aus dem Bett ehe er schnell zum Fenster tapste und die Vorhänge schloss um den Raum etwas zu verdunkeln. „Schon besser…“, murmelte der Brünette vor sich hin und verschwand in sein kleines Bad. Ruhig kramte der Schüler erst mal nach einer Schmerztablette, ohne würde er den heutigen Unterricht sicherlich nicht überstehen. Schnell fand er das Objekt seiner Begierde, drückte die weiße Tablette aus ihrer Fassung und schob sie sich behutsam zwischen die Lippen. Ein leeres Glas hielt er ebenfalls unter den Wasserhahn ehe er das volle Glas ansetzte und die Tablette samt Wasser hinunterspülte. Das Glas stellte er beiseite und sah in den Spiegel. Seufzend stellte er fest, dass er einfach schrecklich aussah. //Ich trinke nie wieder Alkohol…// Gähnend zog er seine enganliegende Shorts, die man locker mit einer Panty vergleichen konnte, aus und stieg unter die Dusche, in der Hoffnung davon etwas wacher zu werden. Sein Kopf war noch immer voller Nebel und er versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern, was an dem gestrigen Abend vorgefallen war. Ryo wusste nur noch, dass Kai und er auf einer Party waren und, dass er selbst schon etwas viel getrunken hatte. Ijio und Haku waren auch da gewesen und hatten sie in Empfang genommen. Als er an Ijio dachte schüttelte es ihn kurz ehe er eine Gänsehaut bekam. Irgendwie war ihm der Hellblonde nicht geheuer. Das Letzte woran der Brünette sich erinnerte, war der attraktive Mann mit den goldenen Augen, der in seinem Zimmer stand. Seufzend drehte er das Wasser ab und nahm sich eins der flauschigen Badetücher um sich abzutrocknen. Ein Blick auf die Uhr machte ihm klar, dass er sich doch etwas beeilen musste. Schnell schlüpfte er in frische Unterwäsche sowie in seine Uniform ehe er schnell zum Föhn eilte, sich die Haare stylte und sich selbst die Augenringe aus dem Gesicht schminkte. Ein kurzer Blick in den Spiegel ließ ihn sich vergewissern, dass er doch wieder annehmbar aussah. Schnell schnappte er sich seine Tasche und verließ sein Zimmer. Kai hatte ihm gezeigt wo sie Unterricht haben würden und so beschloss er ihn einfach dort zu treffen. Der Unterricht begann in 5 Minuten und er betrat das Klassenzimmer. Viele neue Gesichter sahen ihn an und auf einen Schlag wurde Ryo doch bewusst, wo er sich befand. Schüchtern sah er sich um und entdeckte Ijio, der ihn angrinste wobei ihm direkt ein Schauer über den Rücken lief. Geschockt zuckte der Brünette zusammen als er eine sanfte Hand auf seiner Schulter zum Liegen kommen spürte. „Geht's dir gut?“, fragte eine sanfte Stimme, wodurch seine Erinnerungen direkt geweckt wurden. Es war der Mann mit den goldenen Augen. Kurz musste Ryo schlucken, traute nicht sich umzudrehen. „Ryo? Ist alles ok?“ Plötzlich stand er direkt vor ihm und spürte auch die zweite Hand auf seiner Schulter. Langsam hob er den Kopf und sah in diese schönen warmen Augen und wurde direkt rot. „I…ich…ehm ja…mir geht’s gut…danke…“, meinte er leise und sah verschämt weg. „Danke…wegen gestern Abend…“ Lächelnd hob er Ryos Kinn an und sah ihm in die Augen. „Kein Problem, du hattest einfach nur zu viel getrunken…aber setz dich lieber, der Lehrer kommt.“ Mit den Worten schob Shinji ihn sanft zu einem freien Platz, der diagonal zu seinem war. Ohne Widerworte ließ Ryo ihn machen, nahm dann auf dem Stuhl platz und sah wie der Lehrer den Raum betrat. Zuerst konnte er gar nicht glauben, dass der Mann Lehrer war, denn er sah so verdammt jung aus, viel zu jung. „Ryouki?“, ertönte die männliche Stimme seines Lehrers, die ihn aufschauen ließ. „Ja?“ „Kommst du bitte nach vorne und stellst dich allen vor?“, bat dieser ihn freundlich. Nickend stand Ryo auf und ging nach vorne zu seinem Lehrer, der auf kurzer Distanz noch jünger aussah, dafür aber nicht weniger attraktiv. Um genau zu sein hatte sein Lehrer doch eine große Anziehungskraft. „Hallo, ich bin Ryouki und habe die Ehre erhalten, hier her wechseln zu dürfen.“ Freundlich lächelnd verbeugte er sich vor seiner Klasse und sah dann wieder zu seinem Lehrer auf. Herr Mizakawa hatte ihn etwas gemustert ehe er ihn freundlich anlächelte und auf seinen Platz zurückwies. Ruhig ließ sich der Brünette auf seinen Stuhl sinken und verfolgte danach den Unterricht. Dennoch erwischte er sich immer wieder dabei, wie er zu Shinji sah, ihn kurz musterte und sobald dieser zu ihm aufsah, direkt wieder stur auf seine Notizen starrte und rot wurde. Wieso wurde er rot wenn er von ihm angesehen wurde? Es war doch nichts falsch daran…oder doch? Allerdings spürte er, wie ihn jemand beobachtete, wie sich zwei Augenpaare tief in seinen Rücken bohrten. Kurz sah er sich nach demjenigen um, der ihn wohl so anstarrte und blieb auf Ijio hängen, wobei es ihm direkt kalt den Rücken runterlief. Dieser sah ihn grinsend an, leckte sich kurz über die Lippe und blickte wieder auf seine Notizen. Seufzend wand sich Ryo ab und sah sich kurz in der Klasse um. Kai war heute nicht zum Unterricht erschienen, also würde er später bei ihm vorbeischauen und ihm die Unterlagen von heute geben. Die Pausenglocke erlöste jeden vom harten Unterricht und während alle so schnell wie möglich ihre Sachen zusammenpackten, ließ Ryo sich etwas Zeit und verließ kurze Zeit später ebenfalls den Klassenraum. Er hatte vor kurz etwas raus zu gehen, eine zu rauchen und etwas frische Luft zu schnappen. Draußen angekommen, zog er eine Kippe aus dem Päckchen, die er von Kai geschenkt bekommen hatte und schob diese zwischen die Lippen, ehe er diese auch anzündete und einen tiefen Zug nahm. Dann steuerte er eine freie Bank unter einem Baum an und machte es sich darauf gemütlich. Wie es wohl Kai ging? Vermutlich hatte er gestern auch einfach zu viel getrunken und hatte nun so einen dicken Brummschädel, dass er heute nicht zum Unterricht gehen konnte. Ja so würde es wohl sein. Gerade wollte er entspannt die Augen schließen, als er wieder eine Hand auf seiner Schulter spürte. Erschrocken zuckte er zusammen ehe er aufsah wer ihn da berührte. Es war Shinji, der ihn aus seinen goldenen Augen heraus ansah und anlächelte. Direkt wurde Ryo wieder etwas rot um die Nase. Wieso musste ihm das immer in solchen Momenten passieren? „H..hey…“, lächelte er leicht schüchtern und zog an seiner Kippe, die ihn irgendwie beruhigen sollte, da sein Herz wie wild schlug. „Na…ich hab mir gedacht ich komm mal zu dir, wo Kai doch nicht da ist. Aber…wieso tust du dir das an?“, er deutete missmutig auf die Zigarette in Ryos Hand. Blinzelnd sah dieser ihn an und folgte seinem Finger. „Uhm…naja…ich weiß nicht…Stressabbau…“, versuchte er sich zu erklären und eigentlich war es auch nichts anderes…abgesehen vom Gruppenzwang und dem Versuch dazuzugehören in seiner alten Schule. Prüfend und ungläubig hob der Dunkelhaarige eine Augenbraue. „Stressabbau hm?“ Er glaubte ihm kein Wort, was ja auch richtig war. „Es gibt auch andere Methoden um Stress abzubauen…“, schmunzelte er frech und schnappte sich Ryos Kippe, die er zu Boden fallen ließ und direkt austritt. „Heeey!“, beschwerte sich Ryo und sah zu wie dieser seinen Suchtstängel zerstörte. Erst jetzt fiel ihm ein was Shinji noch gesagt hatte und hob neugierig eine Braue. „Zum Beispiel?“ Grinsend sah der Angesprochene auf. „Naja da gibt’s einiges…Sport zum Beispiel.“ Was dachte er da eigentlich? Shinji war nie der Typ mit zweideutigen Gedanken gewesen und nun machte er solche Aussagen? Ok, er bezweifelte, dass Ryo seine Andeutung verstand aber dennoch ertappte er sich selbst dabei, wie er den Kleineren gerade schon auf eine gewisse Art anmachte und das gefiel ihm nicht. Es war viel zu gefährlich, dass er seine Beherrschung verlor und er selbst hatte sich doch geschworen nach gestern seine Identität geheim zu halten vor Ryo. Immerhin wollte er ihn beschützen und nicht verschrecken. Leider hatte der Größere Ryo unterschätzt, denn dieser wusste ganz genau wie er dieses Schmunzeln zu deuten hatte und wurde direkt etwas rot ehe er beschämt zur Seite schaute. „Hm…ja ist ne Möglichkeit…“, meinte er leise. „Naja wir haben heute ja auch Sport, von daher kannst du ja direkt anfangen.“, meinte Shinji ruhig und versuchte die Atmosphäre wieder etwas abzukühlen. Nickend stimmte der Brünette zu. Den Rest der Pause und des Tages verbrachte Ryo mit Shinji. Ebenfalls praktizierte er alle Partnerübungen mit ihm und war froh, dass er wenigstens noch jemanden hatte, an den er sich wenden konnte wenn Kai nicht da war. „Gut, das wars für heute. Ihr könnt duschen gehen!“, sprach der Lehrer und beendete den Unterricht. Duschen. Das Wort erklang immer wieder in Ryos Kopf. Er wusste nicht, dass sie alle gemeinsam duschen sollten und irgendwie fürchtete er sich schon etwas davor. Niemand hier wusste, dass er auch und fast ausschließlich auf Kerle stand. Deshalb entschloss er sich das Duschen so lange wie möglich hinauszuzögern, bis fast alle aus der Dusche waren. Sie mussten leider duschen, denn danach gab es direkt das Abendessen und wer saß schon gerne neben jemandem der nach Schweiß stank. So zog er sich aus, band sich ein Handtuch um die Hüften und lief in den Duschraum. Erleichtert seufzte er auf, denn niemand war mehr dort. Es war vielleicht etwas komisch aber Ryo war nun mal schüchtern und offenbarte sich nicht gerne direkt am ersten Tag allen seinen Mitschülern. Entspannt hing er sein Handtuch zur Seite, öffnete den Wasserhahn und ließ das warme Wasser über seinen Körper laufen. Er bemerkte gar nicht, dass Shinji ebenfalls erst jetzt die Dusche betrat. Dieser betrachtete Ryo von der Tür aus und ertappte sich dabei, wie er sich über die Lippen leckte. Kopf schüttelnd tapste er zu einem Duschplatz. „Wieso duschst du erst jetzt?“, fragte er Ryo. Dieser zuckte erschrocken zusammen und stand wie ein Brett unter dem Wasser. Shinji? Er war noch da? Das war nun unerwartet, denn ihn hatte er am wenigsten erhofft hier anzutreffen. „Ich…ehm…ja…“, sagte er nur, hatte keine bessere Antwort. Shinji musste grinsen, hatte er Ryo wohl aus der Fassung gebracht, was eigentlich gar nicht seine Absicht gewesen war. Allerdings fiel ihm auf, dass er sein Duschzeug vergessen hatte und an seinem Platz mal wieder keine Seife war. Kurzer Hand ging er langsam auf Ryo zu, musterte seinen schönen schlanken Körper ehe er vor diesem zum Stehen kam und sein Blick auf dessen Hintern zum Liegen kam. Schluckend sah er auf. Er musste diesen Gedanken verdrängen. „Ehm…ist was?“, fragte Ryo leise, denn er hatte bemerkt, dass Shinji hinter ihm stand und es machte ihn ziemlich nervös. Aus seiner Trance geholt, sah der Angesprochene auf und schluckte. „Oh…Entschuldigung…ja…kann ich deine Seife ausleihen…bei mir gibt’s keine mehr.“, lächelte er sanft, versuchte sich zu beruhigen. Es war schwachsinnig, denn es lag noch genug Seife herum. Also warum wollte er unbedingt Ryos Seife haben? Seine Hormone schienen ihn zu leiten und das war mit Sicherheit nicht gut. „Oh…ja klar..“, lächelte Ryo, nahm die Seife und drehte sich etwas zu Shinji ehe er ihm die Seife hinhielt. Er versuchte seinen Blick nur auf dessen Gesicht haften zu lassen, was ihm misslang. Er ließ den Blick kurz über dessen Körper wandern, wurde direkt etwas rot und schluckte schwer. Shinji hatte einen tollen Körper. Abgesehen davon, dass er mit nassen Haaren und Körper noch besser aussah als er es sonst tat. Der Andere sah ihn an und dachte eigentlich genau dasselbe wie Ryo. Schluckend nahm er die Seife entgegen wobei sein Blick unentwegt auf Ryos Augen haftete. Wie von Geisterhand bewegte sein Kopf sich auf Ryos zu, der ihn genauso ansah und immer mehr rot anlief. In seinem Kopf überschlugen sich seine Gedanken ohne jedoch wirklich einen klaren Kopf zu behalten. Shinjis Lippen näherten sich immer mehr den des Brünetten. Jedoch kurz bevor sie sich trafen hielt der Andere inne, öffnete die Augen und sah den Kleineren an. Was tat er hier? Er hatte sich hinreißen lassen, etwas zu tun, das er zwar wollte aber nicht tun konnte, allein zu Ryos Sicherheit. Er spürte den warmen und nervösen Atem des Kleineren auf seinen Lippen, was es ihm noch schwerer machte nicht weiter zu gehen. Doch er ging wieder zurück und lächelte matt bevor er Ryo kurz durch die nassen Haare wuschelte und zurück zu seiner Dusche lief und sich einseifte. Ryo stand total perplex da und starrte Shinji hinterher. Warum hatte er ihn nun doch nicht geküsst? Roch er vielleicht schlecht aus dem Mund? Schnell überprüfte er seinen Mundgeruch und empfand ihn nicht als abschreckend. Seufzend duschte er sich ab, verstand er die ganze Situation doch nicht. Dennoch beließ er es einfach dabei und fragte nicht nach. Schnell duschte er sich ab, band sich das Handtuch um die Hüften und verließ die Dusche. Er war ziemlich verwirrt aber versuchte sich das nicht anmerken zu lassen und trocknete sich ab um sich dann wieder anzuziehen. Shinji seufzte leise. Er hätte das nicht tun sollen, denn nun war die Verwirrung groß und er wusste nicht was zu tun war. Er sollte einfach aufhören, sich von seinen Ideen überrumpeln zu lassen. Natürlich hatte er Ryos enttäuschten und verwirrten Blick gesehen aber er konnte einfach nicht weitermachen. Schweigend duschte er sich ebenfalls fertig und verließ die Dusche ehe er kurz zu Ryo sah, der sich gerade die Haare föhnte. Schnell trocknete er sich ab und zog sich an ehe auch er seine Haare föhnte. Die Stille war unerträglich und so brach er diese als Ryo an ihm vorbeiging aber er diesen festhielt. „Ryo…sorry wegen eben…ich weiß nicht was in mich gefahren ist…“, meinte er entschuldigend. Der Angesprochene war nun noch mehr verwirrt als vorher, setzte aber ein Lächeln auf. „Schon gut, ist ja nichts passiert. Mach dir keine Sorgen…“, lächelte und ging zu seinen Sachen. Shinji hatte Ryos Enttäuschung gesehen, lächelte aber ebenfalls. Wie falsch dieses Lächeln doch von beiden Seiten war. Dennoch war es so erst mal besser. Gemeinsam gingen zum Essenssaal und aßen gemeinsam, bis sie sich im Wohnheim trennten. Ryo ging auf sein Zimmer, er würde später noch zu Kai gehen und ihm einen Krankenbesuch abstatten. Shinji hingegen übernahm dies gleich. Ruhig ging er zu Kai, klopfte an und wartete auf die Resonanz von der anderen Seite ehe er die Tür öffnete und hinter sich schloss. „Shinji? Was willst du denn hier?“, fragte er erstaunt den attraktiven Vampir während er auf dem Bett saß und etwas Fernseh schaute. „Mit dir über die gestrige Aktion reden…“, meinte er bewusst mahnend. Direkt senkte Kai den Blick und seufzte tief. „Ich weiß…es war scheiße…“ „Ja und nicht nur das. Wieso hast du ihn ins offene Messer rennen lassen, Kai? Du weißt selbst wie Ijio und Haku drauf sind. Du hättest wissen müssen was ihm blüht.“ , erklärte er ruhig aber dennoch mit genug Ausdruck in der Stimme. „Ich…ich weiß…aber…du hast doch keine Ahnung…“, seufzte Kai tief. „Wovon?“ „Vergiss es…halte dich da einfach raus…“ „Ganz sicher nicht Kai! Also... wovon habe ich keine Ahnung?!“ Kai musste schwer schlucken. „Haku…er hat mich in der Hand…wenn ich nicht mache was er sagt…dann…“, Kai musste stocken. Er konnte einfach nicht darüber reden, was Haku mit ihm machen würde, wenn er sich nicht an ihre Abmachung hielt. „Dann? Sprich dich aus…“, drängte Shinji ihn auf eine Antwort. „Ich…er…ich kann darüber nicht sprechen…frag ihn selbst…ich habe versucht Ryo da raus zuhalten aber es ging nicht…tut mir leid…“ Eine Träne bahnte sich über Kais Wange, die Shinji nur seufzen ließ. „Ich hatte gehofft du wärst offen mir gegenüber…aber ich sag dir eins…mach so einen Mist nicht noch mal, ansonsten hast du auch ein Problem mit mir, ist das klar?!“, verdeutlichte Shinji seine bewusste Drohung. Nickend und leise weinend stimmte Kai zu. Es tat ihm doch leid, aber er konnte nicht darüber sprechen. Seufzend setzte sich der Brünette neben Kai und zog ihn in seine Arme. Er hasste es so mies zu sein aber es ging nun mal nicht anders. Ryo war ihm einfach zu wichtig, warum auch immer. „Ist schon gut…aber wenn so was wieder passiert…sag mir bitte bescheid ok?“ Schluchzend ließ er sich umarmen und nickte zustimmend. „Es tut mir leid…“, hauchte Kai leise, ehe er sich von ihm löste. „Schon gut…ich geh dann mal…Ryo wollte dich noch besuchen kommen. Man sieht sich…“ So verließ der Vampir Kai wieder und ging auf sein Zimmer. Er hatte immerhin noch einiges zu tun. Kai hingegen beruhigte sich nur langsam und dachte darüber nach warum Ryo dem Vampir so wichtig war. Es schien nicht so als ob er böse Absichten hätte, so wie Ijio oder Haku aber dennoch war es komisch, vor allem, da er ihn doch gar nicht kannte. Ryo ging, nachdem er sich etwas ausgeruht hatte, zu Kai. Er brachte ihm seine Aufgaben und unterhielt sich noch etwas mit ihm. Kai fand so auch heraus, dass Shinji wohl seine Erinnerungen verändert hatte, sodass dieser sich nicht mehr an Ijios Attentat erinnerte. Irgendwo war er neidisch darauf, denn so etwas hätte er selbst gerne gehabt als ihm das Ganze passierte. Nach einer ganzen Weile verließ Ryo seinen Freund auch wieder und ging zurück auf sein Zimmer. Es war schon spät geworden und er musste morgen auch wieder früh aufstehen. So zog er sich ruhig um, streifte ein lockeres Schlafshirt über und kuschelte sich unter seine Bettdecke während er noch etwas Fernseh schaute aber doch dabei einschlief. Das Wohnheim war zur Ruhe gekommen, nur Shinji lag in seinem Bett und fand keinen Schlaf. Der Anblick von Ryo unter der Dusche ließ ihm einfach keine Ruhe, vor allem sein enttäuschter Blick machte ihm zu schaffen. So entschied er sich aufzustehen und noch mal zu ihm zu gehen. Eigentlich war ihm klar, dass er schon schlief doch er wollte ihn sehen. So ging er durch die Gänge zu ihm, denn als Vampir wurde er sowieso nie bemerkt. Unschlüssig stand er vor Ryos Tür, lauschte und hörte den Fernseher laufen. Vorsichtig öffnete er die Tür, ging das Risiko ein von dem Brünetten einen fragenden Blick zu ernten doch er hatte Glück, denn dieser war bereits eingeschlafen. Sanft lächelnd betrachtete er den schlafenden Ryo und setzte sich vorsichtig neben ihn aufs Bett. Er sah aus wie ein Engel, als er so dalag und schlief. Zögernd hob er die Hand und strich sanft über dessen weiche Wange, bis er zurückzuckte, da der Brünette sich bewegte. Kurz griff er zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus, der ihn gerade störte. Nun war das Zimmer nur von ein paar Lichtstrahlen der Gehweglampe von draußen beleuchtet, welche aber wirklich nur wenig in sein Zimmer drangen. Die Stille war wirklich schön und nicht gezwungen. Wieder hob er die Hand und strich über Ryos Wange hinunter zum Kinn, schob seinen Kopf sanft zu sich und beugte sich über ihn. Wieder stoppte er kurz vor seinen Lippen, atmete tief durch ehe er seine eigenen Lippen auf die des Schlafenden unter sich legte. Die Lippen des Brünetten war unglaublich weich, was ihn wohlig aufseufzen ließ. Jedoch begann Ryo unter dem Kuss aufzuwachen und keuchte erschrocken auf, als er jemanden über sich spürte worauf er die Person aus Reflex davon stieß. Geschockt sah er Shinji an, bis er realisierte wer es war. Kerzengerade saß er nun im Bett und schluckte, musste sich erst mal beruhigen bis er Worte fand. Shinji hingegen war genauso geschockt darüber, dass er nicht bemerkt hatte, dass Ryo dabei war aufzuwachen. „Was…machst du hier?!“, sah Ryo ihn fragend an. „Ich…ehm…“, stotterte er. Was sollte er ihm denn sagen? Ich bin gekommen um dich zu küssen? Das wäre nun wirklich total bescheuert. Es mussten einfach Taten folgen, denn er sah wie verwirrt Ryo doch war. Wieder hob er vorsichtig die Hand und legte sie auf die Wange des Kleineren, der ihn nur fragend ansah aber nicht abwies. Sein Herz schlug wieder wie wild und er wusste nicht so recht wo das hinführen sollte. Aber eins wusste er, denn wenn wieder das passieren sollte, wie das Letzte mal, wäre er verdammt sauer auf den Größeren. Shinji beugte sich erneut zu Ryo, den er auch noch etwas am Nacken zu sich zog, ehe er ihm ein letztes Mal in die Augen sah und ein sanftes Lächeln schenkte. Dieses Mal würde er nicht kurz vor dem Ziel aufhören und so verschloss er erneut seine Lippen mit denen von Ryo ehe er die Augen schloss. Wieder spürte er die Weichheit seiner Lippen als er ihm diesen Kuss raubte und seufzte wohlig auf. Ryo schlug das Herz bis zur Kehle als er seine Lippen auf den Eigenen spürte, worauf auch er die Augen schloss und wohlig aufseufzte. Zögernd legte er beide Arme um Shinjis Nacken und zog ihn enger an sich, worauf dieser, etwas überrascht, sich näher ziehen ließ und seine Arme um Ryo platzierte während seine Hände zärtlich über dessen Rücken strichen. Zärtlich leckte er über die weichen Lippen des Brünetten und bat still um Einlass, der ihm schüchtern gewährt wurde. Sanft vertiefte Shinji den Kuss ehe sie begannen einen zärtlichen und süßen Zungenkampf auszufechten. Währenddessen kraulte Ryo seinen kleinen Verführer zärtlich im Nacken. Nach einer ganzen Weile, in der sie sich sanft küssten, löste Shinji letztendlich den Kuss ehe er sich noch mal kurz über die Lippen leckte um Ryos Geschmack zu verinnerlichen. Er schmeckte unendlich gut und das wollte er nicht vergessen. Daraufhin sah er ihn sanft lächelnd an, strich über seine Wange und sagte einfach nichts, da es wirklich unpassend gewesen wäre. Leise murrend ließ Ryo ihn den Kuss lösen, sah in die warmen goldenen Augen seines Gegenüber und wurde rot, lächelte aber ebenfalls. Süß schmiegte er sich an die Hand, die ihn sanft streichelte. Er war schon lange nicht mehr so geküsst worden wie dieses Mal und da lag auch das Problem. Vermutlich war das eine einmalige Sache, wobei er Shinji irgendwie nicht so einschätzte aber man weiß ja nie. „Ich geh jetzt…“, meinte dieser leise und hauchte dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn. „Schon…? Ich dachte…du bleibst noch etwas…“, hauchte er enttäuscht, schloss aber kurz genießend die Augen bei dem kleinen Kuss. „Nein…es ist schon spät…wir sollten schlafen…ein anderes Mal bleibe ich länger ok?“ Leicht lächelnd nickte der Brünette und sah seufzend zu dem Größeren auf. „Gute Nacht…“, lächelte dieser und hauchte ihm noch mal einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich von ihm löste und ihn allein ließ. „Gute Nacht...“ Zärtlich erwiderte er den kleinen Kuss ehe er Shinji nachsah und sich dann auf den Rücken fallen ließ und sich leicht lächelnd über die Lippen strich. Nun hatte er ihn doch geküsst und auf eine bestimmte Art und Weise machte es ihn einfach glücklich. So glücklich, dass er sich fest in sein Bett kuschelte und direkt mit einem zarten Lächeln auf den Lippen wieder einschlief. Shinji hingegen seufzte leise auf dem Weg zurück in sein Zimmer. Dort angekommen strich er sich durch die Haare ehe er sich auszog und ins Bett legte. Eigentlich war er froh, dass Ryo seinen Kuss erwiedert hatte aber andererseits war es nun nur ein Glücksfall gewesen, dass er nicht von seinem Blutdurst gepackt wurde. So etwas entstand nämlich schnell, wenn er erregt wurde. Allerdings war es da nicht der Fall gewesen, da es an sich „nur“ ein Kuss war und nicht in mehr ausartete. Aber falls das mal der Fall sein sollte, musste er sicher gehen immer genug getrunken zu haben, damit dieser Durst mit Sicherheit gestillt war. Doch er verdrängte die negativen Gedanken einfach und kuschelte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht, in sein Bett und schlief schnell, wohlig seufzend ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)