OneShot-Sammlung von Emmett-the-Cullen (Harry-Potter-Os, haupsächlich wohl Lily und James ^-^) ================================================================================ Kapitel 7: 7. OS: ~ Blicke ~ ---------------------------- Ich weiß nicht wieso, aber in letzter Zeit macht es mich furchtbar nervös, wenn James mich ansieht. So wie jetzt. Er sitzt ein Stück neben mir, hat seinen Kopf in die Hand gestützt und beobachtet mich. Mir ist aufgefallen, dass er das in letzter Zeit öfters macht. Ich glaube, er denkt, dass ich das nicht mitbekomme, aber da irrt er sich. Es ist schwierig zu beschreiben, aber ich merke es jedes Mal, wenn er mich ansieht oder wenn er nur in meiner Nähe ist. Ich brauche ihn gar nicht sehen und ich weiß es. Denn sobald er da ist, stellen sich meine Nackenhärchen auf und wenn er mich ansieht, bekomme ich eine Gänsehaut. Ich kann mich auf nichts mehr richtig konzentrieren, was mich ziemlich wuschig macht. Vor allem im Unterricht ist es schlimm, denn in den Fächern, in denen er hinter oder vor mir sitzt, spüre ich seine Nähe noch deutlicher und meine Konzentration ist wie weggeblasen. Nervös streiche ich mir meine Haare ins Gesicht, in der Hoffnung, dass er mich dann nicht mehr ansieht, aber er dreht einfach seinen Kopf ein Stück und schon hat er mich wieder in seinem Blickfeld. Ich spüre die Hitze, die mir in den Kopf steigt und ich weiß, dass ich rot werde, allerdings kann ich nichts dagegen tun. Alice, der meine Gesichtsfarbe nicht verborgen geblieben war, sieht mich besorgt an. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst nicht sehr gesund aus.“ Vorsichtig streicht sie mir die Harre aus dem Gesicht und mustert mich eingehend, wodurch ich nur noch roter werde. Endgültig vorbei war es, als James sagte: „Du siehst wirklich nicht sehr gesund aus. Vielleicht solltest du in den Krankenflügel.“ Ich wusste, dass mir nichts fehlte, außer einer Portion Schlaf, da ich in letzter Zeit immer von ihm träumte und mitten in der Nacht aufwachte und dann nicht mehr schlafen konnte. Genervt legte ich meinen Kopf auf meine Arme und schüttelte ihn. „Mir fehlt nichts!“, grummelte ich. Eigentlich ist Sirius mir ja ein wenig unheimlich, aber heute ist er mir unheimlich sympathisch, denn er erlöst mich von James und seinen Blicken, denn eben stürzt er in die Große Halle, lässt sich neben James plumpsen und redet wie ein Wasserfall auf ihn ein. So wie es klang, gibt es wieder mal ein neues Mädchen bei ihm. Diese Gelegenheit nutze ich und verschwinde. Erst als ich aus der großen Halle raus bin, kann ich durchatmen. Ich spüre, wie mein Herz rast und auch an die kleinen Sternchen vor den Augen habe ich mich gewöhnt. Leicht erschöpft lehne ich meinen Kopf an die kühle Wand und schließe die Augen. Und schon taucht wieder sein Gesicht vor mir auf. Seine wunderschönen braunen Augen, die verstrubbelten Haare, das liebevolle Lächeln. Seufzend öffne ich die Augen und richte mich auf. Wenn das so weitergeht, schaffe ich dieses Jahr niemals. Ich will mich gerade wieder in Bewegung setzen, als ich merke, wie sich meine Nackenhaare aufstellen. So schnell ich kann suche ich das Weite. Jeder, der Potter und mich kennt, würde sagen, dass ich ihm einfach sagen müsste, was los ist und dann wäre endlich Ruhe. Aber ich kann nicht. Ich weiß, dass er mich nur verletzt, wenn ich ihm meine Gefühle gestehen würde. So wie all die anderen Mädchen auch. Und das will ich nicht. Mittlerweile habe ich den Gemeinschaftsraum erreicht und setze mich in einen Sessel am Kamin. Mit geschlossenen Augen lausche ich dem Regen, der gegen das Fenster schlägt. Ich liebe den Klang von Regentropfen. Er beruhigt mich und ich kann abschalten. Erschrocken öffne ich meine Augen, als sich eine Hand auf meine Stirn legt. Vor mir steht James und sieht mich besorgt an. „Fehlt dir wirklich nichts? Du bist so furchtbar blas!“ Ich spüre, wie mir die Hitze in den Kopf steigt und ich schüttle mit hochrotem Gesicht meinen Kopf. Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass er mir fehlt. „A…alles…pri…ma.“, stottere ich. Oh man, wie tief bin ich schon gesunken, dass ich wegen ihm stottere. Noch immer ist seine Hand auf meiner Stirn. Ich würde mich gern nach hinten lehnen, aber mein Kopf ist bereits an der Lehne und so bleibt seine Hand da, wo sie ist. Nicht, dass ich was dagegen habe, ganz im Gegenteil, seine Hand ist schön warm und weich. Ich zucke zusammen, als er anfängt, meine Schläfen zu massieren und will protestieren, was er zu spüren scheint, denn er meint nur: „Halt die Klappe, Evans.“ Und ich klappe meinen Mund wieder zu. Genauso wie meine Augen. Es ist aber auch wirklich angenehm und die Nackenhärchen haben sich auch wieder beruhigt. Nach einer ganzen Weile, die für mich trotzdem viel zu kurz war, nahm er seine Hände weg und setzte sich neben mich auf die Lehne. „Lily, was ist los? Ich sehe doch, dass dich irgendwas beschäftigt.“ Ich spüre die Sorge, die in seinen Worten ist, deutlich. Aber ich kann ihm nicht die Wahrheit sagen. Alice meint zwar, dass James total in mich verliebt ist, aber ich kann es nicht glauben. Schließlich hatte er in der Vergangenheit schon so viele Freundinnen, die er auch immer wieder wechselte, dass sich bei mir ein ganz bestimmtes Bild von ihm eingebrannt hat. Langsam sehe ich zu ihm auf und lächle. „Ist schon gut, James, du kannst mir dabei nicht helfen. Das schafft nur die Zeit.“ Deutlich kann ich die Fragezeichen in seinen Augen ablesen, aber ich habe keine Lust, ihm die Sache zu erklären. Und wieder sieht er mich mit einem Blick an, als würde er in meinen Kopf eindringen wollen und dort eine Erklärung finden wollen. Plötzlich schließt er die Augen und meint leise und traurig: „ich hatte gehofft, dass du mir eines Tages vertraust, Flower.“ Und bevor ich irgendetwas sagen kann, verschwindet er aus dem Gemeinschaftsraum. Na toll. Jetzt habe ich ihn verletzt. Wieder schließe ich die Augen und mir fällt ein Gespräch zwischen Remus, Sirius und James ein. Ich bin an dem Abend in den Gemeinschaftsraum gegangen, weil ich mein Zaubertrankbuch liegen gelassen hatte. Und gerade, als ich um die Ecke biegen wollte, hörte ich Sirius: „Mensch Prongs, vergiss sie einfach. Es gibt so viele andere Mädchen, die dich mit Kusshand nehmen würden.“ „Ich will aber keine andere außer Lily. Warum macht sie es mir nur so unglaublich schwer?“ Ich hielt die Luft an. Ich machte es ihm schwer? Wie bitte? Wenn er nicht ständig mit einem anderen Mädchen … „Ich glaube, es liegt an deinem Frauenverschleiß.“ Remus nahm mir die Worte aus dem Mund. James lachte leise und traurig. „Frauenverschleiß. So kann man es auch nennen.“ „Ist echt keine dabei, die es mit Evans aufnehmen könnte?“ Sirius klang irgendwie skeptisch. James schien den Kopf zu schütteln, denn Remus meinte: „Was? Du hast mit den ganzen Mädchen rum gemacht, um eine zu finden, die besser als Lily ist?“ Wieder keine Antwort, aber er musste genickt haben, denn nun meinte Remus: „Man Prongs, du hast Methoden.“ Es entstand eine kleine Pause und ich entschied mich, jetzt mein Zaubertrankbuch zu holen, als James leise meinte: „Ich liebe Lily!“ Erschrocken presste ich mir eine Hand vor den Mund. Das konnte nicht wahr sein. Und ohne noch irgendwas anderes abzuwarten, lief ich zurück in meinen Schlafsaal. Seitdem habe ich oft über seine Worte nachgedacht, aber wie gesagt, ich glaube ihm nicht wirklich. Genervt streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sehe zum Portraitloch, wo James vor ein paar Minuten verschwunden ist. Eigentlich sollte ich ihm hinterher laufen und ihm sagen, was los ist, aber wie soll ich das machen? „Hey James, ich bin total in dich verknallt, hab aber Angst, dass du mich fallen lässt, sobald ich dir nachgegeben habe und deshalb mache ich mir so viele Gedanken über dich und ich kann auch nicht mehr gut schlafen, weil du immer in meinem Kopf bist.“ Ja, das würde super ankommen! Selbst in Gedanken kann ich den Sarkasmus nicht unterdrücken. Aber die Idee ist eigentlich noch nicht mal so schlecht. Vielleicht hilft es mir ja wirklich, wenn ich mal mit ihm rede. Mittlerweile renne ich schon eine halbe Stunde durch das Schloss und habe ihn noch immer nicht gefunden. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Da muss mir eben Remus helfen, der sollte doch eigentlich wissen, wo James sein könnte. Und bei Remus weiß ich auch, wo ich suchen muss. Und ich habe Recht. Remus sitzt in der Bibliothek an einem Tisch und hat Unmengen von Pergamenten und Büchern um sich gestapelt. Ich lasse mich auf einem Stuhl ihm gegenüber fallen und sehe ihn erwartungsvoll an. Verwundert blickt er auf und mustert mich. „Kann ich dir irgendwie helfen, Lily?“ „Gut, dass du fragst, Remus, das kannst du tatsächlich.“ Soeben habe ich meine Strategie geändert. Vielleicht ist es besser, wenn ich ihn erst mal über James ausquetsche und dann zu ihm gehe und mit ihm rede. „Und wie?“ Verlegen sehe auf meine Hände. „Wenn ich jemanden mag und der mich anscheinend auch, ich mir aber nicht sicher bin, ob derjenige es ernst meint, was mach ich dann?“ Erwartungsvoll blicke ich ihn an. Erst ist sein Blick verwundert und dann grinst er. „Reden wir hier von Prongs?“ Mein Blick spricht Bände, als ich frustriert meine: „Ist das so offensichtlich?“ Sein Grinsen wird immer breiter. „Du bist also in ihn verliebt.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Also muss ich auch nichts dazu sagen und ein Nicken reicht. Er schüttelt leicht den Kopf und meint dann: „Ich hätte echt nicht gedacht, dass er es schafft, dich weich zu klopfen. Aber nun zu deiner Frage. Ich weiß hundertprozentig, dass er dich liebt und dass er es ernst mit dir meint. Diesbezüglich solltest du dir echt keine Gedanken machen. Und na ja, wenn du mich fragst, solltest du ihm einfach sagen, dass du ihn magst.“ „Wie jetzt? Soll ich mich vor ihn stellen und sagen: James, ich bin verrückt nach dir, ich liebe dich, ich kann ohne dich nicht mehr leben?“ Remus will gerade etwas erwidern, als sich zwei Arme um mich legen und mir jemand ins Ohr flüstert: „Ja, das wär ein Anfang.“ Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich um. James steht hinter mir und strahlt mich an. Verlegen versuche ich, seinem Blick auszuweichen, aber er hat bereits mein Kinn in seine Hand genommen und meinen Kopf zu sich gedreht. „Wenn das wirklich so ist, dann wirst du wohl oder übel doch mal mit mir ausgehen müssen.“, lächelt er und legt seine Stirn an meine. Und obwohl ich noch immer skeptisch bin, breitet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich sage: „Gut, du hast gewonnen, James.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)