Zweite Chance von ChaosAngel2 (LxLight) ================================================================================ Kapitel 1: Einleitung/Schlafentzug ---------------------------------- So, das ist jetzt das erste Kapitel meiner ersten Death Note Fanfic, gleichzeitig ist das Genre Shonen-Ai für mich eine Premiere. Ich hoffe, euch gefällt meine Geschichte, auch wenn sich viel um Gewalt dreht, eine dunkle Vergangenheit und... ach, lest selber... Warnings: rape (späteres Kapitel, nicht explizit beschrieben), Sex, Gewalt, das Ende (da will ich noch nicht soviel verraten) Rating: P18-Slash (ab späterem Kapitel) Reviews durchaus erwünscht. ---------------------------------------------------------------------- Einleitung/ Schlafentzug Am Anfang war Light noch begeistert davon gewesen, Ryuzaki bei der Jagd auf Kira zu helfen. Weniger angetan war er dann schon allein durch die Handschellen, die ihn 24 Stunden am Tag ketteten, allerdings hatte das weniger mit dem Grund zu tun den Misa angeführt hatte: Es machte ihm nichts aus, sie nicht küssen zu können, eher im Gegenteil. Aber dass er nun nicht mehr allein auf die Toilette gehen oder duschen konnte... Des weiteren gab es noch einen Grund, an den er selbst nur ungern dachte. Im Gegensatz zu Misa und im Gegensatz zu seinen eigenen Moralvorstellungen bedeutete Ryuzaki ihm mehr als ihm lieb war. Solange er noch die Möglichkeit gehabt hatte, sich zurückzuziehen hatte er diese Anziehung, die er sich selbst nicht erklären konnte, noch ignorieren können, nun blieb ihm neben der Arbeit auf die er sich verzweifelt stürzte und den paar Stunden Schlaf kein Rückzugsort mehr. Auch wenn er sich im Dunkeln, wenn er neben Ryuzaki lag, noch einreden konnte, er würde allein im Bett liegen, aufgrund der Tatsache, dass Ryuzaki offenbar die Angewohnheit hatte, maximal zwei bis drei Stunden am Stück zu schlafen, hatte er von dieser Zeit auch nicht viel. In der ersten Woche quälte er sich mit Kaffee über den Tag, obwohl seine Augen schon nach kurzer Zeit vor Ermüdung brannten. Umso müder er wurde, um so schwerer fiel es ihm auch, sich einzureden, er empfände nicht mehr für Ryuzaki als Freundschaft. Auf der einen Seite ging dieser ihm allmählich auf die Nerven damit, 20 Stunden am Tag auf einem Stuhl zu sitzen und hin und her zu wippen und dem ständigen Drang nach Süßem, auf der anderen Seite schlichen sich immer wieder Gedanken in seinen Kopf, wie es wohl wäre, den Schwarzhaarigen zu umarmen, zu küssen und von der Arbeit abzulenken, auf die er so fixiert war. Jetzt war es 4 Uhr morgens. Während Ryuzaki im Internet nach neuen Mordfällen, die von Kira verursacht worden sein konnten suchte und dabei einen riesigen Eisbecher verschlang, starrte Light mit leerem Blick auf die Wanduhr, die ihn mit dem lauten Ticken zum Wahnsinn trieb. Als Ryuzaki dann noch aus Versehen den Löffel fallen ließ, mit dem er sein Eis aß, sprang Light auf. Ihm reichte es jetzt endgültig. „Verdammt, ich kann nicht mehr! Du hast sie nicht mehr alle, wenn du glaubst, ein normaler Mensch könnte mit nur zwei oder drei Stunden Schlaf die Nacht voll arbeitsfähig sein! Ich geh schlafen, entweder du machst die Kette ab oder du kommst mit.“ Der Ältere sah ihn aus unschuldigen Augen an. „Du hättest etwas sagen können, Light-kun. Wenn du mehr schlafen willst, ich kann auch vom Bett aus noch Akten durchsehen.“ Light war überrascht. Mit soviel Kooperation hatte er nicht gerechnet. Dann fügte sein Gegenüber noch hinzu: „Es tut mir leid, ich hab nicht daran gedacht, dass andere Menschen mehr schlafen als ich. Ich bin es schon seit Jahren so gewohnt. Aber aufstehen können wir trotzdem vor 7, ja? Dann ist die beste Zeit zum Nachdenken.“ Das sah Light zwar anders, aber solange er früher schlafen gehen durfte, war er durchaus kompromissbereit. Bereits am nächsten Tag ging Light um elf schlafen, während Ryuzaki neben ihm auf dem Bett sitzend noch Akten durchging. Kapitel 2: Schlaf und Träume ---------------------------- Und hier direkt das erste „richtige“ Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, ich wird mal schauen, ob ich es schaffe, übermorgen ein weiteres hoch zu laden. Schlaf und Träume Ryuzaki wartete, bis Light eingeschlafen war und legte dann den Laptop zur Seite. Der jüngere schien tief und fest zu schlafen, worum er ihn beneidete. Er selbst hatte sich seit Jahren schon den Wecker auf maximal drei Stunden nach dem zu bett gehen gestellt, wobei seine Arbeitswut mehr Ausrede als Begründung dafür war. Er konnte nicht länger schlafen, jedenfalls nicht, wenn er die Traumphase vermeiden wollte. Eine ganze Weile sah er Light einfach beim schlafen zu. Selbst im Schlaf erschien der Junge ihm stark und... Ryuzaki schüttelte den Kopf und zwang sich dazu, sich wieder seiner Arbeit zu zuwenden. Noch immer sendete sein Gehirn Warnungen aus, Light konnte Kira sein/ gewesen sein. Doch selbst wenn nicht, der Mädchenschwarm würde seine Gefühle bestimmt nicht erwidern. Ja, Ryuzaki empfand etwas für Light, doch das war mit Sicherheit nicht der Grund dafür gewesen, ihn mit Handschellen an sich zu ketten. Genau genommen war es eher das einzige gewesen, was für Ryuzaki dagegen gesprochen hatte. Er wollte ihrer Freundschaft nicht durch ein Geständnis seiner Liebe noch mehr zusetzen, als er es ohnehin schon durch die ständigen Theorien darüber, ob Light Kira war, tat. Außerdem lag für ihn die Wahrscheinlichkeit, dass Light seine Gefühle erwiderte, geringer als 1%. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihn überhaupt irgendjemand auf diese Art und Weise mochte, lag aus seiner Sicht nicht viel höher. Immer noch bemüht, wach zu bleiben und am Fall Kira zu arbeiten, griff er nach einer Tüte Bonbons und schob sich gleich eine Handvoll davon in den Mund. Er spürte die bleierne Müdigkeit, versuchte aber zwanghaft, die Augen offen zu halten, was ihm jedoch nicht allzu lange gelingen sollte. Ohne sich wie sonst den Wecker vorher zu stellen, schlief er ein. Die Aktenblätter, die er noch auf dem Schoß gehabt hatte, fielen lautlos auf den Boden. Light wachte etwa drei Stunden später davon auf, dass sein Handgelenk durch die Kette ruckartig nach hinten gezogen wurde. Verschlafen richtete er sich auf und rieb sich die Augen. Dann sah er, wie Ryuzaki sich im Schlaf von einer Seite auf die andere warf, was wohl der Grund dafür gewesen sein durfte, dass die Kette so gezogen hatte. Offensichtlich hatte der Ältere einen Alptraum. Er wimmerte leise. Light dachte kurz darüber nach, was er tun sollte. Wecken wollte er ihn eigentlich nicht, er hatte keine Lust, jetzt schon, um kurz nach 3, aufzustehen und weiter zu arbeiten, doch offensichtlich litt der andere schrecklich unter seinem Traum. Schließlich packte ihn Light vorsichtig an den Schultern und hielt ihn fest. „Hey, Ryuzaki-kun.“, sagte er leise. Er merkte, wie dieser ruhiger wurde und ließ ihn los, woraufhin er sich wie ein kleines Kind zusammenrollte. Immer noch zitterte er, doch es schien ihm besser zu gehen. Light sah ihn sich genau an. Wie verletzlich er auf einmal aussah... Mehr als sonst noch überkam ihn das Bedürfnis, den Ermittler in den Arm zu nehmen, doch er tat es nicht. Stattdessen deckte er ihn zu und wollte es dabei belassen, ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, wobei er eine Träne auf dessen Wange spürte. Er seufzte, als er daran denken musste, wie es wohl wäre, diese Träne weg zu küssen. Dann drehte er sich um und wollte versuchen, weiter zu schlafen, als Ryuzaki murmelte: „Hilf mir bitte...“ Nun ertrug Light es nicht mehr länger ertragen. Er dreht sich wieder Ryuzaki zu, legte einen Arm um ihn und flüsterte: „Ich bin hier, Ryuzaki. Dir passiert nichts, es ist alles in Ordnung.“ Wie gut es tat, den anderen Mann zu berühren, ihm nahe zu sein, zu sehen, wie er sich wieder beruhigte. Langsam schloss er die Augen und schlief wieder ein. Als Ryuzaki aufwachte, war es bereits hell draußen. Doch noch bevor er die Augen öffnete, musste er an den Traum denken, den er letzte Nacht gehabt hatte. Zuerst war es das gleiche gewesen wie immer, der Grund dafür, dass er nicht schlafen wollte. Doch dann... war Light gekommen um ihn zu retten. Er hatte ihn gespürt, seine Arme, die sich beschützend um ihn gelegt hatten... Dann öffnete er die Augen. Verwundert stellte er fest, dass er tatsächlich in den Armen des Jüngeren lag. Er lief rot an und sein Herzschlag beschleunigte sich, doch ein Teil seines Gehirns hatte bereits eine rationale Erklärung dafür gefunden: Sicherlich hatte Light von Misa geträumt und ihn im Schlaf mit ihr verwechselt. Doch selbst wenn dies der Fall war, Light hatte ihm geholfen die erste Nacht seit Ewigkeiten durchzuschlafen. „Danke, Light-kun“, flüsterte er, bevor er von ihm abrückte, um ihn danach zu wecken. Er wollte ihm keine Angst einjagen, in dem er ihn auf die Art und Weise weckte, die er sich eigentlich wünschte, also rüttelte er nur kurz an seiner Schulter. „Zeit zum Aufstehen, Light-kun“ Light öffnete die Augen. „Wie spät ist es denn?“, fragte er verschlafen. Ryuzaki antwortete: „Gleich halb Acht. Ich muss wohl über den Akten eingeschlafen sein, ohne den Wecker zu stellen.“ Betont lässig stand er auf. „Wir sollten uns beeilen. Die anderen dürften in einer halben Stunde hier sein.“ Light nickte und tapste schließlich gähnend hinter Ryuzaki ins Badezimmer. Zum Duschen nahm Ryuzaki die Handschellen ab, doch sie bleiben dennoch beide gleichzeitig in dem Raum. Der Ältere ging zuerst unter die Dusche, die einen undurchsichtigen Vorhang besaß, sodass Light gar nicht in Versuchung geführt werden konnte, ihn sich genauer anzusehen. Mit einer Hand reichte ihm Ryuzaki sein Schlafshirt aus der Dusche, ließ sich nur wenig später erst ein Handtuch und dann einen Bademantel geben und überließ schließlich Light seinen Platz, während er sich anzog. Nachdem dann auch Light fertig und angezogen war, machten sie sich auf den Weg zur Zentrale, die ein Stockwerk tiefer lag. Noch auf dem Weg dorthin fragte Light beiläufig: „Ist alles ok, Ryuzaki?“ Dieser blieb verdutzt stehen, drehte sich aber nicht um. „Was soll denn nicht ok sein?“, fragte er zurück. Light überlegte, was er nun sagen sollte, vielleicht wäre es dem anderen peinlich zu wissen, dass er nachts einen Arm um ihn gelegt hatte, um ihn zu trösten. Als er ihn geweckt hatte, hatten sie nicht mehr so gelegen, also hatte der Ältere wahrscheinlich gar nichts davon mitbekommen. „Du hast nur sehr unruhig geschlafen.“, stellte Light schließlich fest. Ryuzaki schluckte, was Light nicht mit bekommen konnte. Er hatte es also mitbekommen. Schließlich winkte er einfach ab. „Nicht der Rede wert, ich schlafe nie besonders ruhig. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“ ‚Hoffentlich hält er mich jetzt nicht für einen noch größeren Freak,’, dachte er. ‚Was er wohl alles mitbekommen hat? Zum Glück hat er nicht weiter gefragt...’ Trotz alle dem fühlte er sich sehr erholt. Er hatte lange geschlafen und der Traum war unweigerlich gekommen, doch Lights Nähe hatte ihn nicht ganz so tief darin versinken lassen. Vielleicht sollte er es einfach dabei belassen. L, der größte Ermittler der Welt, durfte sich nicht von etwas so unwichtigem wie einer sowieso unerwidert bleibenden Liebe von der Arbeit ablenken lassen. Kapitel 3: Schlägerei --------------------- Zunächst will ich mich gelich für zwei Sachen entschuldigen: Zum einen konnte ich die die Rechtschreibung diesmal nicht überprüfen, weil der dummer Uni-Rechner kein Word hat und ich das ganze im Editor tippen musste, zum anderen enthält dieses Kapitel hauptsächlich eine faninterpretierte Szene aus dem Manga. ICh wollte mich an die Grundstory von Death Note so weit wie möglich anlehnen, ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel trotzdem. (Ist ja schließlich nicht eins zu eins aus dem Manga übernommen) Das nächste hat dann wieder mehr eigenen Inhalt. Versprochen ------------------------------------------------------------------------------------------------ Light hatte Ryuzaki zwar bereits gesagt, dass er Misas Gefühle nicht so ausnutzen wollte, indem er weiterhin ihren Freund spielte, dennoch stand für heute ein Treffen mit ihr an. Zusammen saßen sie nun in Misas Wohnzimmer auf der Couch gegenüber von dem Mädchen, das sich in einem fort darüber beschwerte, dass Ryuzaki ebenfalls anwesend war. Dieserschaufelte- wie sollte es auch anders sein- gerade das vierte Stück Kuchen in sich hinein. Was er dachte, wollte er lieber nicht preisgeben. In den letzten Tagen hatte er sich immer schlechter auf die Arbeit konzentrieren können, was nicht zuletzt an dieser einen Nacht lag, die nun schon etwa eine Woche her war. Die Sehnsucht, Light zu berühren, war seitdem nur noch größer geworden. Offenbar war der Umstand, dass Ryuzaki niucht mehr so richtig bei der Sache war, auch Light aufgefallen, denn obwohl Misa ihm immer offensichtlichere Avancen machte, wandte er sich dem Jungen zu, den er 24 Stunden am Tag sah und fragte: "Sag mal Ryuzaki, was ist eigentlich mit dir los? Wo bleibt deine Motivation?" Ryuzaki erstarrte innerlich. War es so sehr aufgefallen? Er fischte nach einem Gedanken, nach etwas, das er sagen konnte, was möglichst nah an der Wahrheit lag, sie aber nicht ganz enthüllte. "Motivation?... Hab ich verloren. Ich bin an einem toten Punkt angelangt. Ich war mir so sicher, dass du Kira bist... Ausschließen kann ich es immer noch nicht, deswegen die HAndschellen, aber... Wenn ihr beide wirklich nur von Kira ferngesteuert wurdet, dann ist alles, was wir bisher ermittelt haben, nichts wert und wir müssen ganz von vorne anfangen." Ja, das hörte sich doch nach dem L an, den Light kannte, oder? RYuzaki war sich plötzlich nicht mehr so sicher. "Demnach wären Misa und ich also auf jeden Fall Kira, auch wenn wir manipuliert wurden?", fasste Light zusammen. Oh Mist. Jetzt hatte er wieder davon angefangen. Ryuzaki hätte sich selbst dafür in den Arsch treten können. "Ja, für mich warst du Kira, als wir dich eingesperrt haben. Als Beweis dafür sind in den ersten beiden Wochen danach keine Morde passiert. Dass es jedoch jetzt wieder angefangen hat, kann nur bedeuten, dass Kira seine Marionetten gewechselt hat. Das heißt, selbst wenn wir den aktuellen Kira schnappen, bringt es uns gar nichts." War das jetzt besser gewesen? Oder redete er jetzt nur noch Unsinn? Dann spürte er Lights Hand auf seiner Schulter. "Wir wissen doch bis jetzt noch kaum etwas Definitives über Kira. Vielleicht benutzt er die Menschen nur, um von sich selbst abzulenken. Na, komm schon, das schaffen wir schon." Ryuzaki gefiel es, dass Light sich bemühte, ihn aufzuheitern. Dass er ihn berührte. Also trug er noch ein wenig dicker auf. "Meinst du? Vielleicht sollten wir uns lieber zurückhalten. Die Sache wird zu brenzlig." Doch offensichtlich war das das VErkehrteste gewesen, was er hatte sagen können. Light sprang auf und schlug ihm die Faust so hart ins Gesicht, dass der Schwarzhaarige nach hinten geschleudert wurde, wobei Light selbst natürlich an der Kette ebenfalls ein Stück weit nach vorn gezogen wurde. Ryuzaki rappelte sich auf. "Das hat wehgetan!", beschwerte er sich. Doch Lightsah ihn ernst an. "Jetzt reiß dich endlich zusammen! Du hast versprochen, Kira dingfest zu machen. Was ist mit den Opfern? Die, die er umgebracht hat? Wofür haben Misa und ich in Einzelhaft gesessen?" Etwas sagte Light in diesem Moment schon, dass Ryuzaki den Schlag ins Gesicht nicht so einfach hinnehmen würde, noch bevor dieser meinte: "Das ist mir alles klar, doch es spielt keine Rolle.", und dann plötzlich mit den Worten "Auge um Auge" zutrat. Als Light auf dem Boden saß, erklärte Ryuzaki: "Der Fall ist immer noch nicht gelöst, obwohl feststeht, dass ihr beide Kira eins und zwei seid. Das kotzt mich einfach an!" Die Wahrheit war eher, dass der größte Ermittler der Welt nun Angst hatte, mit seiner ursprünglichen Theorie noch immer recht zu haben, dass Light nämlich in gerade diesem Augenblick immer noch Kira war. Trotzdem- oder auch gerade deswegen sagte er: "Insgeheim habe ich gehofft, dass du Kira bist.", was ihm den nächsten Schlag ins Gesicht einhandelte, den er jedoch nicht unerwidert ließ. Langsam entwickelte sich das ganze zu einer handfesten Prügelei. Sie waren beide in etwa gleich stark, und obwohl eine Stimme in Ryuzaki meinte, er solle die Prügel einstecken, die er sich verdiente, vielleicht würde er ja so endlich von seinen Gefühlen für Light ablassen, machte es ihm auch ein bisschen Spaß- eben weil der Kampf fair war. Dann wurden sie plötzlich von Matsuda unterbrochen, der eine Nachricht für Misa hatte. Plötzlich waren Light und Ryuzaki sich wieder einig. "Deswegen ruft er an?!", "Er ist halt ein schlichtes Gemüt." Dann fingen beide an, laut zu lachen, was MISa absolut nicht nachvollziehen konnte. "Erst schlagt ihr euch, dann freut ihr euch, ich glaub ich werd das nie verstehen! Light, ich hoffe, wir treffen uns bald wieder, aber bitte ohne den da, ja? ICh muss jetzt zur Arbeit..." Und dann ging sie. Immer noch grinsten Light und Ryuzaki. Dann wurde der Jüngere plötzlich wieder ernst. "Hast du das ernst gemeint, Ryuzaki? Willst du wirklich aufgeben?" Der Angesprochene schüttelte langsam den Kopf. "Ich weiß nur nicht, wie wir weitermachen sollen." Light nickte, als sein Gegenüber plötzlich grinste und sich über die Wange rieb. "Du kannst ganz schön zuschlagen, weißt du das?" Light erwiderte das grinsen. "Und du treten. Komm, gehen wir uns das Blut abwaschen, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen." Erst jetzt fiel Ryuzaki auf, dass sie tatsächlich beide ein wenig bluteten, Light aus der NAse, er selbst aus einer Veletzung an der Lippe. Er nickte. Als sie wenbig später vor dem Spiegel standen, kamen sie sich beide ziemlich komisch vor, wobei sie natürlich nicht wussten, dass sie nahezu das gleiche dachten. 'Wie kam ich eigentlich auf die Idee, mich mit ihm zu schlagen?' Kurz sahen sie einander in die Augen, drehten dann aber beide schnell den Kopf zur Seite. "Tut mir leid, dass ich dich geschlagen hab.", sagte Light plötzlich, doch Ryuzaki zuckte nur mit den Schultern. "Ich hab mich ebenso zur Wehr gesetzt. Ist schon ok. Ich glaube ich verstehe, warum du mich zuerst geschlagen hast." Dannn schwiegen sie wieder. Als sie zurück in die Einsatzzentrale kamen, erwähnte keiner den Vorfall, doch Ryuzaki und Light wussten, dass sie dabei beobachtet worden waren, und selbst wenn nicht, langsam wurden an beiden Gesichtern Schwellungen sichtbar. Schweigend machten sie sich an die Arbeit. Das heißt, die Polizeibeamten blieben nur noch eine Stunde und gingen dann nach Hause und auch auch Ligth und Ryuzaki gingen nicht im engeren Sinne einer Tätigkeit nach, die wirklich als "Arbeit" definiert werden konnte. Ryuzaki drehte sich auf seinem Drehstuhl, soweit es ihm die Reichweite der Kette erlaubt, und dachte nach. Hatte er vielleicht zu hart zugeschlagen? Lights Nase wurde langsam blau und war fast auf die doppelte Größe angeschwollen. Andererseits pochte sein eigener linker Wangenknochen ebnfalls ziemlich heftig und seine Lippe wollte der Nase von Light offensichtlich Konkurenz machen. Er beschwerte sich nicht. Die Schläge, die er damals hatte einstecken müssen, dass war... Aber das war auch kein fairer Kampf gewesen. Eigentlich fühlte er sich immer Moment ganz gut. Light selbst beobachtete den Älteren aus einem Augenwinkel, während er so tat, als würde er die letzte Todesfälle durchgehen. Schließlich stoppte Ryuzaki seinen Stuhl mitten in der Drehbewegung. "Machen wir Schluss für heute. Wie wär's, hättest du auch Lust auf ein Eis?" Kapitel 4: Merkwürdiges Verhalten --------------------------------- Hallo ihr! Hoffe, ihr seid noch fleissig am Lesen! Das nächste Kapitel hab ich schon angefangen, mal gucken, ob ich’s schaffe, das morgen noch zu posten. Danke für die bisherigen Reviews! Schreibt weiter welche ^^ Eure Lisa ----------------------------------------------------------------------------------- Merkwürdiges Verhalten „Hättest du auch Lust auf ein Eis?“, fragte Ryuzaki. Light sah ihn überrascht an, nickte aber. „Ja, gern. Aber für mich bitte ohne doppelte Schoko- und Erdbeersoße und ohne Zuckerstreusel und vor allem ohne das halbe Pfund Zucker, dass du dir noch extra drauf machst.“ Der Ältere tat beleidigt. „ Was hast du gegen meinen Spezialeisbecher?“ „Ehrlich gesagt glaube ich, dass diese Kombination jedem Menschen auf der Welt mit Ausnahme von dir zu süß ist.“, erwiderte Light. Ryuzaki zuckte mit den Schultern, führte dann den Finger zum Mund, wie immer, wenn er nachdachte und meinte: „Umso süßer, umso besser.“, und grinste. Light ließ sich von diesem Grinsen anstecken, bis ihn plötzlich der Gedanke: ‚ Wenn es irgendetwas gibt, dass so süß ist und das ich probieren möchte, bist du, Ryuzaki.’, so sehr entsetzte, dass es ihn schüttelte. An so etwas durfte er gar nicht erst anfangen zu denken! „Hey, so schlimm ist Süßkram auch nicht!“, rief Ryuzaki, der natürlich nichts von Lights Gedanken mitbekommen und deshalb seine eigenen Schlüsse aus der plötzlichen Bewegung gezogen hatte. Dieser grinste. „Ich hätte trotzdem lieber einfach nur Eis ohne das alles. Komm, gehen wir in die Küche. Du kannst dir ja zurechtmachen, was du willst.“ Ryuzaki nickte. „Ich esse immer das, was ich will. Aber danke, dass ich auch deine Erlaubnis habe, Yagami-sama.“ Beide mussten lachen. Wenig später löffelten beide an ihren Eisbechern. Light aß im Stehen, während Ryuzaki in Ermangelung eines Stuhles auf dem Küchentresen saß- in seiner üblichen Sitzhaltung natürlich. Keiner sagte etwas, bis Ryuzaki plötzlich mit seinem Löffel nach Lights Eisbecher griff. Der schlug gespielt empört mit seinem Löffel darauf. „Hey, du hast deinen eigenen!“, begann er, als sein Gegenüber ihm ein leeres Becherglas präsentierte. „Hatte. Ist leer.“ Mit dieser Begründung streckte er den Arm weiter nach vorne, um erneut den Versuch zu unternehme, sich bei Lights Eisbecher zu bedienen. Diesmal drehte der sich jedoch lachend weg, womit er den Süßigkeiten-Junkie eigentlich nur necken wollte, doch aufgrund dessen, das sie nach wie vor durch die Kette miteinander verbunden waren, riss er ihn mit dem Ruck vom Tresen runter. Mit einem lauten RUMS! krachte Ryuzaki auf den Boden. Sofort kniete sich der Jüngere neben ihn und fragte besorgt: „Hast du dir wehgetan?“ Der Heruntergefallene kniff ein Auge zusammen, grinste ein bisschen, rieb sich das Steißbein und meinte: „Gebrochen ist nichts. Weh tut’s aber trotzdem! Oh Mann, erst schlägst du mir die Lippe blutig, dann schmeißt du mich von der Arbeitsfläche, was kommt als nächstes? Muss ich mir Sorgen machen, dass du mir heute Nacht ein Messer in den Bauch rammst?“ Light antwortete: „Es tut mir leid... Aber du hast mir auch fast die Nase gebrochen!“ Noch während er das sagte, fiel Ryuzakis Blick auf die Scherben seines Eisbechers. Bevor Light reagieren konnte, fing er an, mit blitzschnellen Bewegungen das kaputte Glas einzusammeln, ohne darauf zu achten, dass er sich die Handflächen dabei aufschnitt. Als Light sah, was der Ältere tat, packte er ihn bei den Handgelenken und drückte sie zusammen , sodass er die Scherben fallen lassen musste. „Hör auf damit!“ Ryuzaki zuckte zusammen, blickte auf und sah Light auf eine Art und Weise an, die dieser noch nie von ihm gesehen hatte. Total verschüchtert und verängstigt. Doch dann schien er sich wieder zu fangen. „Was?“, fragte er. Light antwortete: „Da drüben, vielleicht zwei Meter von dir entfernt steht ein Handbesen! Und was machst du?“ „Ich hab nicht nachgedacht.“, erwiderte der Ältere, griff nach dem Handbesen und kehrte die Scherben zusammen. „Warum hast du das gemacht?“, fragte Light wieder, doch Ryuzaki antwortete nicht, sondern senkte den Kopf, um eventuelle kleinere Glasstücke besser sehen zu können. Es war nicht so, dass er den Anderen nicht hörte, er wusste nur nicht, was er sagen sollte, ohne ihm alles zu erzählen, also sagte er lieber gar nichts. Dann schloss er die Augen. ‚Hör auf, daran zu denken. Hör auf, daran zu denken.’, dachte er. Laut sagte er: Ich mach mir noch einen Eisbecher. Willst du auch einen?“ und grinste. „Ryuzaki.“, sagte Light mit fester Stimme, als dieser schon wieder auf dem Weg zur Tiefkühltruhe war. „Deine Hand blutet.“ Der Angesprochene blieb stehen, drehte sich nicht um, sagte nichts, hob nur die Hände und starrte auf die Schnitte, die die Scherben hinterlassen hatten. „Verdammt, das muss desinfiziert werden. Komm mit ins Bad, ich helfe dir dabei.“ Immer noch erwiderte der Ältere nichts, folgte Light aber, ohne dass er ihn ziehen musste. Im Badezimmer nahm Light Ryuzakis Hände und hielt sie unter fließendes Wasser, um ihm das Blut abzuwaschen. Als das Wasser auf die Wunden traf, schrie der Verletzte kurz auf „Au! Sag mal spinnst du? Das tut weh!“, zog seine Hände weg und sah Light vorwurfsvoll an. „Hey, ich kann am wenigsten was dafür, ich hab dir die Scherben schließlich nicht in die Hand gedrückt. Und jetzt lass mich wenigsten nachsehen, ob du noch Splitter in der Hand hast.“ Ryuzaki schloss die Augen und streckte widerwillig die Hände zurück nach vorne. Als sein Helfer ihm tatsächlich noch ein paar kleine Glasstücke aus den Händen zog, zuckte er zwar kurz, beschwerte sich aber nicht. Schließlich tupfte Light die Wunde noch mit Jod ab und wickelte eine Mullbinde darum, die er im Erste-Hilfe-Schrank gefunden hatte. „Ich glaube, es wäre besser, wenn du jetzt schlafen gehst.“ „JA, Papa.“, sagte Ryuzaki und versuchte zu grinsen, hörte aber gleich wieder damit auf, als er sah, dass sein Gegenüber es ernst meinte. „Es ist erst halb elf. Ich gehe nie vor 2 schlafen. Wenn du müde bist, kann ich ja noch...“ Light unterbrach ihn, in dem er mit der Faust direkt neben Ryuzakis Gesicht auf die Wand schlug. „Du hast dir gerade beide Hände aufgeschnitten bei dem Versuch, Glasscherben aufzusammeln, als wären es Bonbons, dein einziger Gedanke danach war, dass du noch einen Eisbecher möchtest. Als ich dir sagte, dass deine Hand blutete, reagierst du gar nicht mehr. Heute Nachmittag meinst du, dass es besser wäre, sich aus dem Fall Kira zurück zu ziehen.“, sagte er, wobei er versuchte, ruhig zu bleiben. „Die einzigen Schlussfolgerungen, die ich daraus ziehen kann, sind, dass du entweder völlig den Verstand verloren hast, oder aber vollkommen übermüdet bist. Also wirst du jetzt mit mir ins Schlafzimmer gehen, dich ins Bett legen und schlafen, hast du verstanden?!“ Mit vor Schreck geweiteten Augen sah Ryuzaki dem Jüngeren in die Augen. Dann senkte er den Kopf und drehte ihn gleichzeitig zur Seite. „Ok. Du hast recht. Ich mag es nur nicht, wenn man mir Vorschriften macht, tut mir leid, dass ich mich so bescheuert angestellt habe.“ Light nickte. ‚Wenn du nicht mehr auf dich selbst aufpasst, muss ich das wohl tun’, dachte er, während er Ryuzaki ohne ein weiteres Wort ins Schlafzimmer begleitete. Kapitel 5: Gefühle ------------------ Hallo liebe animexx Leser! Hoffe meine Fanfic gefällt euch (Kommentare erwünscht! Auch negative, aber konstruktive Kritik!) Ob und wie oft ich hier Kapitel hochlade, kommt mehr auf die Lust meines Rechners an, als auf meine Schreibwut, die reicht für ca. 1 Kapitel/Tag, außer ich muss arbeiten. Viel Spaß beim Lesen! Gefühle Light beobachtete Ryuzaki, als dieser eingeschlafen war. Wieder einmal wunderte er sich darüber, dass dieser tagsüber so... gefühlskalte Mensch nachts aussah, als... Eine leise Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er diesen Gedanken nicht weiterdenken sollte, doch er ignorierte sie. Der junge Mann vor ihm schien so zerbrechlich, so... Als ob er jemanden brauchen würde, der ihn liebte. Etwas in Light wollte dieser jemand sein. Er unterdrückte das Bedürfnis, den Schlafen zu streicheln, aber nicht, weil es seinen Moralvorstellungen widersprach, die er nun beiseite schob, sondern, weil er ihn nicht wecken wollte. Schuldbewusst sah er die aufgeplatzte Lippe an. Er hatte ihm das angetan, ihn geschlagen. Und auch, wenn der Ältere sich gewehrt hatte- mehr als gekonnt gewehrt hatte, so fühlte er sich schlecht, weil er ihm zuerst wehgetan hatte. Die Zeit verstrich. Light achtete nicht mehr auf die Uhr, nachdem er den Wecker ausgeschaltet hatte, damit dieser Ryuzaki nicht wieder nach 3 Stunden weckte. Plötzlich schien der Schlafende unruhig zu werden. Er atmete schneller, zuckte. Light fragte sich, was er tun sollte. Ihn wecken? Aber er brauchte doch so offensichtlich Schlaf... Dann begann Ryuzaki, zu weinen. Verdutzt sah Light ihn an. Dann fasste er sich ein Herz und berührte dessen Wange. „Hey... Es ist alles in Ordnung...“, flüsterte er. Doch der Schlafende beruhigte sich nicht, im Gegenteil. Er zuckte vor der sanften Berührung weg, als hätte ihn eine Ohrfeige getroffen. Dann murmelte er etwas. Light ging mit dem Gesicht näher zu ihm ihn, um ihn besser verstehen zu können. „Nein... Nein, bitte... bitte hör auf...“ Es zeriss Light das Herz, ihn so zu sehen. Schließlich griff er mit der Hand nach Ryuzakis linker Schulter und rüttelte ihn leicht. „Ryuzaki... Wach auf. Es ist alles ok, du hast nur einen Alptraum...“ Als er nicht reagierte, rüttelte Light ein wenig fester. Plötzlich fuhr der eben noch Schlafende hoch, riss die Augen auf und keuchte. Light legte ihm die Hand auf die Schulter. „Hey, es ist nichts passiert. Du hast nur einen Alptraum gehabt.“ Eigentlich hatte er noch sagen wollen: „Du kannst ruhig weiterschlafen.“, doch Ryuzaki fing an, noch heftiger zu weinen, als vorher und vergrub das Gesicht in den Händen. Zögerlich, weil er nicht wusste, wie dieser reagieren würde, zog Light Ryuzaki an sich und hielt ihn im Arm. Als der Ältere sich nicht dagegen wehrte, begann er, ihm durch die Haare zu streicheln. „Alles wird gut... Du brauchst keine Angst zu haben...“ Lange hielt er ihn so, bevor er sich endlich zu beruhigen schien. Dann spürte Light, wie sich eine Hand langsam und zitternd um ihn legte, sich an ihm festhielt, als würde ihr Besitzer sonst in einen tiefen Abgrund stürzen. Zuerst überrascht, hörte er aber nicht auf, Ryuzaki sanft zu streicheln. „Dir passiert nichts... Es war nur ein Traum... Ich pass doch auf dich auf...“ Irgendwann, als Ryuzaki nicht mehr so stark zitterte und sein Schluchzen verstummt war, hob er den Kopf und sah Light in die Augen. Er sah verängstigt aus, seine Augen waren vom Weinen gerötet und sein Blick schien verzweifelt. Light lächelte ihn an und küsste ihn spontan auf die Stirn. „Keiner kann dir etwas tun, solange ich da bin.“ Ryuzaki schloss die Augen, lehnte sich wieder an Light Brust und schlief ein. Light seufzte. Dann legte sich, ohne ihn loszulassen, wieder hin. Als Light am nächsten Morgen aufwachte, lag Ryuzaki nicht mehr neben ihm. Verwundert, weil sie doch eigentlich mit einer Kette verbunden waren, sah er sich um, bis er Ryuzakis Handschelle am Ende der Kette, die immer noch mit ihm selbst verbunden war, neben dem Bett fand. Wo war er hin? Er hatte die Kette doch noch nie geöffnet, außer zum Duschen und umziehen? Dann sah er Ryuzaki aus dem Badezimmer kommen. Er wirkte ganz so wie sonst, cool, lässig, mit einem Handtuch in der Hand, mit dem er sich wohl gerade die verstrubbelten Haare getrocknet hatte. „Guten Morgen. Ich wollte dich nicht wecken und dachte mir, ich könnte ja schon mal duschen gehen.“ Ein Teil von Light wollte nach der letzten Nacht fragen, doch er ließ es. Vielleicht war es dem Älteren einfach peinlich, darüber zu sprechen. Sicherlich war er deswegen allein aufgestanden. Er stand auf. „Nun, da ich ja jetzt wach bin... Ich könnte wohl auch eine Dusche vertragen.“ Ryuzaki nickte und machte den Weg ins Bad frei. Den ganzen Tag über sprachen sie nicht über den Vorfall von der letzten Nacht, doch sie sahen einander auch nicht an. Ryuzaki tat so, als sei gar nichts geschehen, futterte unentwegt irgendwelche Süßigkeiten und schien sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Aber in ihm sah es ganz anders aus. Light hatte ihn geküsst. Ihn, der seiner Meinung nach das am wenigsten liebenswerte Geschöpf auf der ganzen Welt war. Gab es vielleicht doch die Möglichkeit, dass... Nein, sicher nicht. Wahrscheinlicher war es, dass Light ihn für ein totales Kind hielt und in dem Moment nur seinem Beschützerinstinkt nachgekommen war. Mit einem Kuss auf die Stirn tröstete man doch kleine Kinder, oder? Light selbst konnte sich ebenfalls nicht so recht auf den Fall Kira konzentrieren. Er hatte Ryuzaki geküsst. Einen Mann. Hoffentlich hatte er sich damit nicht verraten. Er wollte das nicht. Wenn Ryuzaki über seine Gefühle Bescheid wüsste, dann... Doch warum hatte er geweint? Was war so schreckliches in seinem Traum gewesen, dass der kühle Detektiv davor Angst hatte? War es wirklich nur ein Alptraum gewesen? Der Tag zog sich dahin. Sowohl Light als auch Ryuzaki kam es vor, als würde er Jahre dauern, die Fragen der anderen, wie weit sie mit ihrem Ermittlungen schon vorangekommen waren und die Fragen, die in ihren eigenen Köpfen herumspukten, ließen die Minuten wie Stunden erscheinen und die Stunden wie Tage. Endlich verabschiedeten sich die anderen. Feierabend. Normalerweise- Wenn man mal vom gestrigen Abend absah- würden sie jetzt noch weiterarbeiten, doch auch Ryuzaki schaltete seinen Laptop aus, als die anderen gegangen waren, was Light verwunderte. Das war das erste mal an dem Tag, dass Ryuzaki Light ins Gesicht sah. Offensichtlich wusste er, was Light sich fragte denn er meinte nur: „Ich glaube, es gibt im Moment etwas wichtigeres, als den Kira Fall. Ich denke, wir sollten reden.“ Light schloss die Augen und nickte. War jetzt alles vorbei? Ryuzakis Worte klangen so ernst... Hatte er herausgefunden, was er für ihn empfand und fand ihn jetzt so abstoßend, dass er ihn nicht mehr sehen wollte? Wollte er ihm das sagen? Dass er wieder zurück in die Zelle musste, weil Ryuzaki die Nähe zu einem Perversen nicht ertrug? „Aber nicht hier.“, fügte Ryuzaki hinzu. „Lass uns ins Wohnzimmer gehen.“ Es gab zwar bestimmt an die 20 Wohnzimmer in diesem Gebäude, aber Light wusste, welches er meinte. Stumm lief er hinter ihm her. Ihm fiel nicht einmal auf, dass Ryuzaki, anders als sonst, wenn er sich irgendwo hin bewegte, keine Süßigkeiten mitgenommen hatte, obwohl im Wohnzimmer des Wohnbereichs, den sie sich zur Zeit teilten, definitiv keine mehr waren. Im Wohnzimmer angekommen setzten sie sich auf die Couch. Keiner von beiden sagte etwas, oder sah den anderen auch nur an. Dann hob Ryuzaki seinen Kopf und blickte zu Light. „Gestern Nacht...“, er stockte, nur für einen Moment, aber Light war sich sicher, dass er wüsste, was der Andere sagen wollte. Doch aus Ryuzakis Mund kam etwas ganz anderes. „Danke, dass du... Ich meine...“, wieder verstummte Ryuzaki. Dann sah er wieder auf den Boden. „Ich stelle mir immer den Wecker, damit ich... damit es nicht passiert, aber offenbar hast du ihn ausgeschaltet. Du konntest es nicht wissen, niemand weiß davon, außer Watari.“ Light schluckte. Was sollte er jetzt tun? Schließlich siegte der emotionale Teil in ihm über den Verstand, welcher immer noch betonte, dass jegliche Berührung falsch war, und legte seinem Gegenüber die Hand auf die Schulter. Ryuzakis Geständnis hatte ihn überrascht, gleichzeitig aber auch schockiert. Wollte der Schwarzhaarige damit sagen, dass es sich nicht nur um einen Alptraum handelte? Dass jemand... „Was ist passiert?“, fragte Light leise. Ryuzaki drehte seinen Kopf weg. „Ich...“ Light seufzte, legte seine Hand an Ryuzakis Kinn und drehte dessen Gesicht wieder zu sich. „Du kannst es mir ruhig sagen. Wie ich... letzte Nacht... schon gesagt habe... Was immer auch passiert ist, ich werde nicht zu lassen, dass dir jemand weh tut.“ Lange sahen sie sich in die Augen. Ihre Gesichter näherten sich und es schien fast, als würden sie sich gleich küssen, doch dann zog Ryuzaki sich plötzlich zurück. Light erschrak, war er jetzt endgültig zu weit gegangen? Doch ein Blick in die Augen des Schwarzhaarigen und er wusste, dass dieser nicht aus Abscheu zurückgewichen war. Auf der einen Seite machte sich nun Hoffnung in Light breit, empfand Ryuzaki etwa auch... Doch gleichzeitig sah er die Tränen, die in Ryuzakis Augen aufstiegen. „Ich werde es dir erzählen.“, sagte Ryuzaki. Kapitel 6: Erinnerungen ----------------------- So, hier habt ihr das nächste Kapitel von „Zweite Chance“. Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn’s etwas brutal ist... Kleine Bemerkung vorab: Hab zwar das, was Ryuzaki erzählt, als Flashback geschrieben, jedoch verrät Ryuzaki Light hier nicht seinen richtigen Namen! Viel Spaß beim Lesen. --------------------------------------------------------------------------------- „Ich werde es dir erzählen.“, sagte Ryuzaki. „Wovon ich träume, warum ich seit fast 8 Jahren nicht mehr lange geschlafen habe.“ Er sah Light nicht an, als er anfing. Genaugenommen hielt er seine Augen geschlossen. „Ich bin in einem Waisenhaus groß geworden. Meine Eltern waren gestorben, als ich noch sehr klein war und Watari hat mich unter seine Fittiche genommen. Es ging mir gar nicht mal so schlecht, hab damals schon bei den Ermittelungen erster Fälle geholfen. Aber als ich 14 war, kam Watari zu mir. Er sagte, ein Mann wolle mich adoptieren. Ich wollte nicht dort weg, das Waisenhaus war das einzige zuhause was ich kannte, aber...“, Ryuzaki stockte. „Später hat Watari mir gesagt, dass er Angst hatte, mir meine Kindheit kaputt zu machen, wenn er mich weiter Fälle lösen ließ.“ Er zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls hat dieser Mann mich abgeholt.“ Flashback Ein missmutiger Junge lief hinter einem etwa mittelalten Mann her. Er wollte nicht adoptiert werden, aber er hatte wohl keine andere Wahl. Der Mann sprach kaum mit ihm, zeigte ihm nur kurz sein neues Zuhause, ein Zimmer, in dem bisher außer einem Bett, einem Regal, einem Schreibtisch und einem Schrank nicht viel stand. „Ich hab gehört, du bist sehr intelligent. Nun, du wirst keine großen Schwierigkeiten haben, dich hier einzuleben, wenn es so ist. Du musst nur ein braver Junge sein, dann ist alles in Ordnung. Solltest du das allerdings nicht sein... Nun ja, sagen wir es so, deine Zeit hier wird dann nicht gerade angenehm für dich werden.“ Der Junge schluckte. Dann fragte er leise: „Kann ich vielleicht etwas Süßes haben?“ Doch der Mann verneinte. „Es gibt in einer Stunde Abendessen. Danach kannst du eine Kleinigkeit haben, wenn du aufgegessen hast. Solange kannst du ja deine Sachen einräumen.“ Der Junge traute sich nicht zu widersprechen. Der Mann machte ihm irgendwie Angst. Brav räumte er seine wenigen Sachen in den Schrank und setzte sich dann an den Schreibtisch, bis er zum Essen gerufen wurde. Es gab Rosenkohl. Der Junge hasste Rosenkohl. Doch als er das harte Gesicht seines Adoptivvaters sah, nahm er einen Löffel und schob sich das Gemüse in den Mund. Dann allerdings verzog er das Gesicht. „Was ist? Schmeckt dir etwa mein Essen nicht?!“, fragte der Mann laut. Der Junge senkte den Kopf. „Ich mag Rosenkohl nicht so gerne.“, gab er zu. „Wenn du das nicht essen kannst, ohne so das Gesicht zu verziehen, geh auf dein Zimmer. Und wag es nicht, heute noch mal nach etwas zu essen zu fragen, Lawliet!“ „Ja, Mr. Yato...“ Lawliet stand auf und verließ das Zimmer. Yato machte ihm Angst. Doch bereits eine Stunde später fing sein Magen an zu knurren. ‚Wenn ich jetzt nur etwas Süßes hätte...’, dachte Lawliet. Nach zwei weiteren Stunden wurde das Gefühl in seinem Bauch unerträglich. Er beschloss, in die Küche zu gehen, um sich noch etwas zu essen zu holen. Im Waisenhaus hatte er jederzeit sich aus der Küche noch etwas holen können. In der Küche angekommen, sah er als erstes in den Kühlschrank. Da stand ja eine Schüssel mit Pudding drin! Lawliet musste lächeln, als er die süße Creme sah, das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Aber er wusste, er konnte sich nur ein kleines bisschen davon nehmen, sonst wäre sein neuer Vater sicherlich sauer auf ihn. Also machte er sich auf die Suche nach einer kleinen Schüssel. Schließlich fand er das Geschirr, jedoch war es ziemlich weit oben im Schrank. Er musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um daran zu kommen. „Lawliet!“, rief plötzlich eine wütende Stimme hinter ihm. Der Junge erschrak und ließ das Schüsselchen fallen, das auf den Boden fiel und zerbrach. Ängstlich drehte er sich um, Yato noch am Ende des Raums vermutend, doch dieser war schon herangeeilt und verpasste ihm in dem Moment, als er sich umdrehte, die erst Ohrfeige seines Lebens, die noch dazu so heftig war, dass er stürzte. Schockiert hielt er sich die schmerzende Wange, konnte nichts mehr sagen, verstand auch nicht, was der Mann vor ihm als nächstes sagte. „Heb das auf!“ Lawliet rührte sich nicht. Er konnte nicht. „Ich hab dir gesagt, du sollst das aufheben!“ Als immer noch keine Reaktion von dem Jungen kam, packte ihn der Mann am Kragen. „So, du willst also jetzt schon nicht mehr gehorchen? Was hast du eigentlich an dem Schrank gewollt? Wolltest du etwa Pudding stehlen?“ Lawliet antwortete nicht. Noch mehr Angst verspürend als vorher, sah er den Mann, der ihn geschlagen hatte, nur aus großen Augen an. „Nun, du wirst schon sehen, was du davon hast. Komm mit!“ Lawliet wurde in sein Zimmer geschleppt, dort auf das Bett gestoßen. Dann hörte er etwas, was er nicht kannte und dann gab es ein lautes Klatschen auf seinem Rücken. Das tat weh! Er schrie auf. „Mal sehen, was haben wir denn für heute?“, fragte sein Adoptivvater. „Versuchter Diebstahl, Sachbeschädigung und Ungehorsam. Also nichts, was sich nicht durch eine gute Tracht Prügel lösen ließe.“ Und so folgte auf die erste Ohrfeige seines Lebens die erste Tracht Prügel mit einem Gürtel. Am nächsten Tag dachte Lawliet, er könnte nicht aufstehen. Sein Rücken wie auch sein Hintern taten weh, sobald er sich bewegte. In der letzten Nacht hatte er sich in den Schlaf geweint. Doch als er die Stimme Yatos hörte, der ihn in die Küche rief, wagte er nicht, in seinem Bett zu bleiben. Zitternd stand er auf. Yato sah ihn nicht an, als er in die Küche kam, sondern deutete nur auf den Scherbenhaufen, der noch immer vor dem Schrank lag. „Heb das auf.“ Lawliet schluckte, „ Ja, Mr...“ „Und sag gefälligst Vater zu mir!“ „Ja, ... Vater...“ Dann ging der Junge in die Hocke und hob zitternd die Scherben auf. Als er sich in die Hand schnitt, verharrte er einen Moment in der Stellung, ohne weiter zu machen. „Kannst du das nicht schneller? Brauchst du etwa schon wieder die nächste Tracht Prügel?! Ich hab dir gesagt, du sollst das aufheben und nicht dabei herumtrödeln!“ Lawliet gab sich Mühe, aber aufgrund seiner zitternden Hände fielen die Scherben immer wieder aus seiner Hand. Schließlich wurde er von hinten gepackt und nach oben gezogen. „Du glaubst wohl, du kannst mich verarschen?!“ Flashback Ende „Er hat mich wieder verprügelt. Wieder und wieder. Zwei Wochen lang hat er mir jeden Tag die Scherben vor die Füße geworfen und sie mich einsammeln lassen, nie war ich ihm schnell genug.“ Light legte einen Arm um Ryuzaki. „Du konntest nichts dafür.“, sagte er leise. „Und du konntest dich nicht wehren.“ Ryuzaki sah ihm ins Gesicht. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Ich... ich wusste nicht mehr, was gut oder schlecht war. Er hat... Ich konnte tun, was ich wollte, ich konnte es ihm nicht recht machen...“ Dann schluckte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Als ich die Scherben auf dem Boden gesehen hab, gestern, meine ich... Ich musste sie aufheben.“ Light nickte. „Das kann ich verstehen. Wie... Wie bist du wieder zurück zu Watari gekommen?“ Ryuzaki zögerte mit der Antwort, auch, weil er Light noch nicht alles erzählt hatte und diesen Teil auch lieber verschweigen wollte. „Ich bin weggelaufen.“, sagte er schließlich. Wieder nickte Light. Eine Weile saßen sie schweigend da. Dann fragte Ryuzaki leise: „Hältst du mich jetzt für einen Freak? Ich meine, ich bin jetzt 24. Die ganze Sache ist immerhin schon 10 Jahre her.“ Erschrocken sah Light ihn an. „Wie kommst du denn darauf? Jeder hätte Alpträume nach so etwas!“ Ryuzaki schluckte wieder. „Aber es ist nicht gerade normal, nachts zu heulen wie ein Schoßhund. Und,... na ja... als du... Ich hab mich das erste Mal sicher gefühlt, weißt du?“ In Light rumorte es. Was meinte Ryuzaki damit? Meinte er etwa? Oder... Nein, sicher war er nur dankbar, dass ihn jemand geweckt und getröstet hatte, es war egal, dass er es gewesen war, es hätte auch jeder andere gewesen sein können. Himmel, was dachte er denn da? Ryuzaki war doch mit Sicherheit nicht so abnormal wie... Er selbst. Light war es immer mehr klar geworden, dass er gegen seine Gefühle nichts tun konnte. Dennoch durfte er nicht von sich auf andere schließen. Schließlich fragte er ganz direkt: „Wie meinst du das?“ Kapitel 7: Wenn du ein Freak bist, bin ich auch einer ----------------------------------------------------- Wie meinst du das?“, fragte Light. Ryuzaki schwieg. Dann stand er auf, wischte sich kurz durch die Augen. „Ich hab Hunger. Kommst du mit in die Küche, damit ich mir etwas Kuchen holen kann?“ Wohl davon ausgehend, dass Light ihm folgen würde, ging er langsam in Richtung Tür, doch bereits nach ca. 2 Metern spannte sich die Kette. „Was soll das?“, fragte Ryuzaki, ohne sich umzudrehen. „Ich hab doch gesagt ich hab Hunger!“ Light blieb auf der Couch sitzen. „Ich glaub, wir waren hier noch nicht fertig, Ryuzaki.“ Jetzt erst drehte sich der Angesprochene um. „Vergiss einfach, was ich gesagt hab, ok? Ich will nicht darüber sprechen.“ Light wusste selbst gar nicht, warum er ihn jetzt so drängte, aber er stand auf, wickelte die Kette so um sein Handgelenk, dass Ryuzaki nicht weggehen konnte, als er sich ihm näherte und meinte: „Dann hättest du besser nicht davon anfangen sollen.“ Als Ryuzaki Light jetzt in die Augen sah, war diesem klar, dass er nach einer Gefühlsregung, vielleicht sogar nach den Gedanken in ihnen suchte. Oder bildete Light sich das etwa nur ein? Weil er den Wunsch hatte, Ryuzaki würde es interessieren, was er fühlte? Schließlich ließ er sein Gesicht zu einer relativen kalten Maske erstarren. Ryuzaki wich ein bisschen zurück, fing dann aber zu stammeln an: „Ich... Ich... Ich will nicht... Dass Light-kun mich für einen Freak hält.“ Dann sah er auf den Boden. Sein Herz schlug wesentlich schneller als sonst, was ein wenig Unbehagen in ihm auslöste. Normalerweise war er es gewohnt, Stressgefühle unterbinden zu können, aber er hatte schon länger gemerkt, dass sich diese eine Sache nicht einfach mit dem Verstand lösen ließ. Die einzige Möglichkeit, Stress zu bekämpfen, den er nicht ignorieren konnte, waren bisher immer seine Süßigkeiten gewesen, doch dieser Möglichkeit sah er sich im Moment beraubt. Wieder suchte er in Lights Augen nach Anzeichen für eine mögliche Reaktion auf das, was er zu sagen hatte, doch er war nicht geübt darin, Gefühle in anderen Menschen zu erkennen. Light dachte über etwas ganz anderes nach. Was wollte der Schwarzhaarige ihm so schreckliches mitteilen? Hatte er etwa herausgefunden, was Light für ihn empfand und wusste nicht, wie er nun reagieren würde, wenn er dem Vorwurf, Kira zu sein, auch noch die Anschuldigung einer Perversion hinzufügte? Aber... Wie passte das denn dazu, wie es angefangen hatte, dieses... „Ich fühlte mich zum ersten mal sicher?“ Irgendwann hielt Light es nicht mehr aus, wie sich die Gedanken in ihm stritten, er packte Ryuzaki an den Schultern und drückte ihn gegen die Wand. „Jetzt sag es schon endlich, verdammt!“ Ryuzaki sah ihn verschüchtert an. Mit zittriger Stimme antwortete er aber. „Ich glaube, ich hab mich in die verliebt.“ Ängstlich erwarten sah er sein Gegenüber an, sein Herz schien still zu stehen, während dieser ihn nur anstarrte und... nichts sagte... ... ... ... ... .. und nichts sagte... ... ... ... ... und immer noch nichts sagte. Schließlich drehte Ryuzaki sich um und starrte auf den Boden. „Es... tut mir ... leid, ich hätte dir das nicht...“, begann er, doch dann wurde er von etwas unterbrochen, was er absolut nicht für möglich gehalten hatte... Light hatte ihn wieder zu sich gedreht, eine Hand unter sein Kinn geschoben und... Küsste ihn... Zunächst riss Ryuzaki die Augen auf, weil er damit am Allerwenigsten gerechnet hatte, doch dann schloss er sie wieder und erwiderte den Kuss. Im ersten Moment war Light über sich selbst erschrocken, bevor er das Gefühl von Ryuzakis Lippen auf seinen genießen konnte. Dann breitete sich ein wohliger Schauer in ihm aus. Das war gut... Besser als mit den Mädchen, mit denen er bisher Erfahrungen gesammelt hatte... Es fühlte sich richtig an... Obwohl sich der Ältere nicht als der geschickteste Küsser erwies, für Light hätte dieser Kuss ewig dauern können. Irgendwann lösten sie sich voneinander. Zu seinem Vergnügen stellte Light fest, dass Ryuzakis Wangen eine rötliche Färbung angenommen hatten und der junge Mann ihn mit einem gebannten Lächeln ansah. „Ich halte dich nicht für einen Freak, Ryuzaki.“, sagte Light leise. „Denn wenn ich das täte, müsste ich mich selbst ebenfalls als Freak bezeichnen.“ Dann strich er sanft über die Wange seines Gegenübers. Kapitel 8: Minderwertigkeitskomplexe ------------------------------------ Erst lächelte Ryuzaki, dann wurde sein Gesicht wieder ernst. „Du... Du bist mit Sicherheit kein Freak, Light-Kun. Ich halte es immer noch für möglich, dass du Kira bist, aber du...“ Light unterbrach ihn. „Du glaubst immer noch, dass ich Kira wäre?“, sagte er, wobei die Enttäuschung in seiner Stimme nicht zu überhören war. Ryuzaki schluckte, dann sagte er leise:“ Ich darf die Möglichkeit nicht ganz ausschließen. Aber ich wäre nicht glücklich darüber, wenn du es wärst. Bitte glaub mir das.“ Light sah ihm in die Augen. Schließlich nickte er. Dann fuhr Ryuzaki mit seinem ursprünglichen Satz fort. „Du bist kein Freak, Light-Kun. Das würden dir auf Anhieb sicherlich mehr als 86% all jener die du kennst, bestätigen. Auf der anderen Seite halten MICH ca. 99% derer, die mich kennen für einen Freak. Und ich glaube, sie haben recht.“ Light hob die linke Hand hoch, die immer noch in der Handschelle steckte. „Ich glaube, ich weiß was du meinst. Aber dennoch... Ich mag dich mehr als es meine eigenen Moralvorstellungen eigentlich erlauben, mehr als freundschaftlich und definitiv mehr, als du ein Freak bist.“ Ryuzaki schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es immer noch nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du aufgrund meines Geständnisses angewidert wärst, lag bei ca. 60%. Dass du meine Gefühle sogar erwiderst, bei unter 1%.“ Light zog ihn an sich. „Die 60% nimmst du aus der allgemeinen statistischen Reaktion auf ein solches Geständnis, was ich ja noch nachvollziehen kann, wenn ich auch geglaubt hätte, dass du mir mehr zutraust, als dem Durchschnittsbürger.“ Dann schob er Ryuzaki ein Stückchen von sich weg und sah ihm in die Augen. „Aber die unter 1% entbehren jeder Grundlage.“ Wieder schüttelte Ryuzaki den Kopf. „Ich habe alles genau berechnet. Ca. 15% der männlichen Weltbevölkerung bezeichnet sich selbst als homosexuell oder bisexuell. Verrechnet mit der Wahrscheinlichkeit, dass mich, trotz meines Verhaltens, meiner Art zu sitzen oder zu stehen, irgendwer attraktiv findet, liegt bei ca.0,0001%, bei dir war die Wahrscheinlichkeit, aufgrund meines ständigen Vorwurfs dir gegenüber, du seiest Kira, noch geringer.“ „Hör auf, solchen Unsinn von dir zu geben.“, sagte Light und küsste sein Gegenüber. „Ich störe mich nicht daran, wie du sitzt. Wenn du davon keine Rückenschmerzen bekommst... Es sieht zwar nicht wirklich bequem aus, aber du musst dich damit wohlfühlen. Sicher, deine Augen sehen aus, als hättest du Nächtelang nicht geschlafen, andererseits weiß ich ja jetzt, dass das auch stimmt und warum. Wenn überhaupt ist das besorgniserregend, aber nicht abstoßend. Dein Verhalten... Nun ja... Es mag etwas... Gewöhnungsbedürftig sein, aber... Ich komm damit klar. Du bist der erste Mensch, dessen Intelligenz meine herausfordert. Der mich sportlich- zumindest im Tennis- fast geschlagen hätte. Du bist liebenswert, Ryuzaki, mit deiner Art, wie ein kleines Kind zu sein. In dem du einfach du bist.“ „Danke, Light-Kun. Auch wenn es eine Lüge ist.“ Light seufzte. Nicht nur, dass er sich in einen Mann verliebt hatte, es musste ausgerechnet auch noch der sein, der von sich selbst soviel hielt, wie andere Erwachsene von der Idee, sich ausschließlich von Süßigkeiten zu ernähren. Nicht zu vergessen, dass er dies auch noch tat. Sie schwiegen und sahen sich nur an. Keiner von beiden hatte damit gerechnet, dass der andere seine Gefühle jemals erwidern könnte, und keiner von beiden hatte nun einen Plan oder auch nur eine vage Idee, wie es jetzt weitergehen sollte. Stunden später fanden sie sich in der Küche wieder. Es war draußen schon längst dunkel geworden. Ryuzaki schob sich das dritte Stück Erdbeertorte in den Mund, während Light ihm einfach nur zusah. Dann sagte der Jüngere plötzlich: „Ich glaube es wäre besser, wenn die anderen noch nichts davon wissen. Von uns, meine ich.“ Ryuzaki nickte. „Das habe ich mir auch schon gedacht. Das heißt dann aber auch, dass wir die Handschellen tagsüber nicht werden entfernen können, bevor der Kira Fall nicht geklärt ist.“ Light nickte. „Ich hab kein Problem damit.“ Nicht mehr... Dann sah Light auf die Uhr. „Wenn wir noch ein wenig schlafen wollen, sollten wir jetzt langsam...“ Sich das letzte Stückchen Torte elegant in den Mund schiebend, meinte der Ältere: „Du hast Recht. Aber da es nur noch zwei Stunden sind, sollten wir vielleicht besser morgen duschen gehen... Oder heute, wie man es nimmt.“ Langsam gingen sie zum Schlafzimmer, wo Light sich das Hemd einfach über den Kopf zog, ein T-Shirt überstreifte, und nach dem Ablegen seiner Hose unter die Bettdecke schlüpfte. Ryuzaki stand da und zögerte. Schließlich holte er mit flinker Hand den Schlüssel aus dem Nachttischschränkchen, schloss seine Handschelle auf, krallte sich seinen Schlafanzug und verschwand im Badezimmer, während Light ihm verdutzt hinterher starrte. Nachdem Ryuzaki die Badezimmertür abgeschlossen hatte, zog er sein Long-Shirt aus und betrachtete sich im Spiegel. Dünne, blasse Narben zogen sich quer über seinen ganzen Rücken. Sie waren zwar blass, aber er konnte sie trotzdem alle gut erkennen. Er war sich bewusst darüber, dass sein Verhalten Light wahrscheinlich ziemlich irritiert hatte, aber er wollte ihm das nicht zeigen. Auch wenn er ihm schon von dem Ursprung dieser Narben erzählt hatte, es war doch etwas anderes, die Spuren tatsächlich zu sehen. Dann sah er die Rippen, die sich deutlich unter der blassen Haut abzeichneten. Er war erschreckend mager, trotz der vielen Süßigkeiten. Er seufzte. Nein, gut sah er wirklich nicht aus. Light hingegen... Wieder seufzte Ryuzaki, dann zog er sich seinen Schlafanzug an und kehrte zurück ins Schlafzimmer, wo Light auf dem Bett hockte und ihn zwar fragend ansah, aber nichts sagte, wofür der Ältere in diesem Moment sehr dankbar war. Er ging auf ihn zu und löste ihm ebenfalls die Handschelle. „Wir müssen nur morgen daran denken, sie wieder fest zu machen.“ Light nickte. Beide legten sich zurück, doch keiner konnte die Augen schließen. Schließlich streckte Light die Hand aus und legte sie auf Ryuzakis. Beide lächelten und konnten nun endlich einschlafen. Kapitel 9: Wünsche ------------------ RYUZAKI Trotz des eher kurzen Schlafs träumte Ryuzaki in dieser Nacht, doch die Traum war vollkommen anders, als jene, die ihn sonst verfolgten. Er vermittelte keine Angst, eher ein ganz anderes Gefühl, etwas, das Ryuzaki in dieser Form noch nie zuvor empfunden hatte. Light berührte ihn in diesem Traum sanft, streichelnd glitt seiner Hand unter sein T-Shirt und strich sachte über die Haut. Ryuzaki gab einen Laut von sich, vollkommen automatisch, er konnte nichts dagegen tun. Er war sich bewusst darüber, dass er gerade vollkommen die Kontrolle über seinen Körper verlor, aber es machte ihm nichts aus, es fühlte sich gut an... Ihm fiel das Wort für dieses Gefühl nicht ein... Dann wachte er auf. Light lag immer noch tief und fest schlafend neben ihm. Ryuzaki fiel das Wort für dieses Gefühl wieder ein, das er im Traum verspürt hatte und auch jetzt noch spürte... Lust. Lust auf mehr... Er stand auf. Er wollte nicht, dass Light ihn so sah, nicht jetzt, außerdem wurde seine Schlafanzughose unerträglich eng. Er ging ins Bad und schloss die Tür ab, dann zog er seine Hose herunter, betrachtete seine Erektion und war sich nicht sicher, was er jetzt damit anfangen sollte. Natürlich hatte er schon mal eine Morgenlatte gehabt, manchmal. Aber dann hatte er normalerweise abgewartete, bis sie von selbst wegging, oder kalt geduscht. Beides fühlte sich in dieser Situation nicht richtig an. Er sehnte sich nach einer Fortsetzung seines Traumes, wünschte sich, von Light berührt zu werden, aber es war sicherlich keine gute Idee, jetzt ins Schlafzimmer zu gehen, ihn zu wecken um ihn darum zu bitten. Seufzend stellte er sich in die Duschkabine, drehte aber das Wasser nicht auf. Zögerlich streckte er die Hand aus. Natürlich wusste er darüber Bescheid, wie so etwas funktionierte, in der Theorie, in der Praxis hatte er bisher keinerlei Erfahrungen gesammelt. Er hatte es nie für nötig befunden, es auszuprobieren, auch, weil... Nein, daran wollte er jetzt nicht denken. Als seine Fingerspitzen die wohl empfindlichste Stelle seines Körpers berührten und er sich vorstellte, es wären Lights, lief ihm ein wohliger Schauer über den Rücken. Fühlte sich das immer so gut an? Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, diese Erfahrungen nicht zu machen? Ryuzaki merkte, wie sein Körper sich anspannte, als er seine Hand an seinem Penis auf und ab bewegte, bis sich diese Spannung plötzlich entlud. Dann, nachdem die Erregung abgeklungen war, und er spürte, wie schnell sein Herz schlug und ihm das Blut durch die Adern schoss, verspürte er ein Gefühl der Benommenheit, das ihm bis dato verborgen geblieben war. Es vergingen einige Minuten, bis er einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte. Jetzt, zum allerersten Mal, war ihm das Gefühl von Lust und Verlangen vollkommen klar. Nach dieser doch sehr angenehmen körperlichen Anstrengung hatte er nun allerdings... Hunger. Und zwar auf einen richtig großen Eisbecher, der mit geschmolzenem, vielleicht noch etwas warmem Zucker glasiert war. Bei dem Gedanken daran lief ihm bereits das Wasser im Mund zusammen, als er sich darüber bewusst wurde, dass er, noch bevor er weitere seiner Gelüste befriedigen konnte, vielleicht doch erst mal die Duschkabine reinigen sollte. Was er jetzt fühlen sollte, wusste er selbst nicht so genau. Auf der einen Seite war da diese unheimliche Erleichterung, auf der anderen... eine gewisse Ungläubigkeit darüber, wie es gewesen war und außerdem noch die Fragen, die ihm in den Kopf schossen. War das bei jedem so? Und konnten Light und er das vielleicht sogar gemeinsam erleben? Um sich auf andere Gedanken zu bringen, wusch er sich schnell die Haare, duschte und zog sich an, damit er sich seinen Eisbecher machen konnte. -.-.-.-.-.-.-.-..-.-.-.-.-.--.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. LIGHT Eine Stunde später saßen Light und Ryuzaki- natürlich wieder aneinander gekettet- vor dem Laptop und versuchten Regelmäßigkeiten bei Kiras Morden herauszulesen, während Matsuda sich um neue Aufträge für Misa bemühte und Watari Süßigkeiten für Ryuzaki herbeischaffte. Light biss in sein Sandwich und warf einen kurzen Blick zu Ryuzaki hinüber, der sich zum Frühstück natürlich mal wieder einen riesigen Eisbecher gemacht hatte. Die anderen Polizeibeamten hatten an diesem Tag frei bekommen, Matsuda eigentlich auch, doch dieser hatte keine Familie und war vollkommen auf Misas weitere Karriere fixiert. Light dachte über den vergangenen Abend nach und vor allem über das Gefühl, dass der Kuss bei ihm ausgelöst hatte. Er hatte sich vollkommen darin verloren, nie hätte er gedacht, dass sich ein Kuss mit Ryuzaki so anders anfühlen würde, als seine vorherigen. Zu gerne hätte er jetzt sofort getestet, ob es sich bei einer Wiederholung genauso anfühlen würde, doch mit Matsuda und Watari in der unmittelbaren Nähe war dies wohl kaum der geeignete Zeitpunkt und Ort dafür. Eigentlich hatte er es gerne schon heute morgen ausprobiert gehabt, doch als er aufwachte, lag Ryuzaki schon nicht mehr neben ihm und war- dem Geräusch nach zu urteilen- unter der Dusche. Er hatte in dem Moment nur gedacht, dass er gerne gemeinsam mit Ryuzaki unter der Dusche stehen würde, seine moralischen Bedenken bezüglich der Tatsache, dass er sich in einen Mann verliebt hatte, waren spätestens seit gestern Abend wie weggeblasen. Er wollte Ryuzaki nahe sein, ohne dass etwas zwischen ihnen war, ihn berühren... Light atmete tief durch. Er musste sich auf den Kira Fall konzentrieren, darauf Kira zu fassen... Ryuzaki anfassen... Nein, Kira fassen, er musste sich auf die Arbeit konzentrieren! ‚Schluss jetzt!’, schalt er sich selbst in Gedanken, doch als er sah, wie Ryuzaki sich eine Erdbeere in den Mund schob, konnte er nicht anders, als sich zu wünschen, diese Erdbeere zu sein... War dieser Tag nicht blad zuende? Sodass sie... ‚Jetzt konzentrier dich verdammt noch mal auf den Fall...“ -.-.-.-.-.-.-..-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.--.-.-.-.-.--.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.--.-.-.-.-.-. WATARI Watari war gleich aufgefallen, dass Ryuzaki sich in den vergangenen Wochen verändert hatte, doch an diesem Morgen stach es geradezu in sein Auge. Er beobachtete Ryuzaki, der scheinbar so konzentriert auf den Bildschirm seines Laptops starrte, exakt solange, wie er brauchte, um ihm die gewünschten Süßigkeiten zu bringen- heute süße Hefeklöße, Kaubonbons und ein paar gezuckerte Erdbeeren, bis er wusste, was an Ryuzaki so anders war. Innerlich lächelte er und atmete auf. Wie weit das zwischen den beiden wohl schon ging? Ob sie es sich bereits gegenseitig gestanden hatten? Nachdem Watari lange die Befürchtung gehabt hatte, Ryuzaki würde sich nie mehr so auf einen anderen Menschen einlassen können, dass er ihn lieben konnte, war es ihm egal, dass die Person, in die sich Ryuzaki verliebt hatte, ein Mann war, wenn er auch etwas besorgt war über die Tatsache, dass es sich bei diesem Mann ausgerechnet um Ryuzakis Hauptverdächtigen im Fall Kira handelte. Er wünschte sich nur, den jungen Mann ein einziges Mal glücklich zu sehen. Sein Gewissen lastete immer noch schwer auf ihm, weil er ihn damals diesem Mann überlassen hatte... FLASHBACK Watari machte sich gerade eine Tasse Tee in der Küche von Wammy’s. Endlich waren alle Kinder im Bett und so konnte er noch einige Stunden in Ruhe verbringen, bevor er selbst schlafen ging. Dennoch war er nicht glücklich. Er wusste, dass es falsch war, eines der Kinder mehr ins Herz geschlossen zu haben als die anderen, doch wenn er an den herausragend intelligenten Lawliet dachte, schmerzte sein Herz. Aber auch, wenn er seinen einzigen ruhigen Schachpartner vermisste, so glaubte er doch, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als er es zugelassen hatte, dass Lawliet adoptiert wurde. Zu sehr war er versucht gewesen, herauszufinden, wie viel Intelligenz der Junge wohl noch hervorbringen würde, ihn an seine geistigen Grenzen zu bringen, doch dabei hatte er nur zu oft vergessen, dass Lawliet noch ein Kind war. Er wollte ihm die Kindheit nicht nehmen, nur weil der Wissenschaftler in ihm gerne herausfinden wollte, wozu der Junge fähig war. Schweren Herzens sah er aus dem Fenster. Der Himmel war dunkel und es regnete in solchen Strömen, dass man kaum das Tor wahrnehmen konnte, das den Garten um Wammy’s House von der Straße trennte. Watari seufzte. Dann ging draußen plötzlich der Bewegungsmelder und damit das Licht an. ‚Ich sollte wohl besser mal nachsehen...’, dachte Watari. Vielleicht hatte eines der Kinder ein Spielzeug im Garten vergessen und war deshalb nach draußen gelaufen, doch bei diesem Wetter konnte er keine stundenlangen Suchaktionen erlauben. Er öffnete die Haustür. Immer noch regnete es in Strömen, weshalb er sich doch lieber erst mal einen Schirm holte. „Hallo?“, rief er dann in den Regen, doch es kam keine Antwort. Trotzdem ging er weiter nach draußen, um nachzusehen, ob da nicht doch ein Kind war, das ihn vielleicht nur nicht gehört hatte. Dann meinte er plötzlich eine Gestalt am Tor zu sehen. Aufgrund des Regens und des nur sehr matten Lichts der Außenlaterne konnte er nicht erkennen, ob es sich tatsächlich um eine Person, ein Spielzeug, oder einen dieser Dummen-Jungen-Streiche handelte, bei dem eine Bettdecke im Dunkeln so platziert wurde, dass sie nach einem Kind aussah. Doch dann sah er, dass sich die Gestalt bewegte und lief hin. Er erstarrte, als er den Jungen erkannte. Er saß zwar zusammengekrümmt, mit dem Gesicht zwischen den Knien verborgen dort, doch Watari war sich ganz sicher. „Lawliet?“, fragte er und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Bist du etwa weggelaufen? Na ja, komm erst mal ins Haus, du kannst mir ja dann immer noch alles erzählen.“, sagte er freundlich. Dann hob der Junge den Kopf und sah ihn an. Watari riss entsetzt die Augen auf. Die rechte Gesichtshälfte des Jungen war so stark geschwollen, dass man nur Andeutungsweise sein Auge sehen konnte, immer noch hielt er seinen rechten Arm umklammert und dieser Blick... So leer und hilflos... Watari ließ den Schirm fallen, hob den Jungen hoch und rannte mit ihm ins Haus, wo er ihn auf einem Sessel in seinem Büro absetzte. „Wer hat dir das angetan, Lawliet?“, fragte Watari leise, doch der Junge antwortete nicht, wippte nur leicht auf dem Stuhl hin und her und zitterte. Schließlich beschloss Watari, dass es besser war, den Jungen erst mal in trockene Sachen zu stecken und holte schnell ein paar Handtücher und einen Jogginganzug, letzteren aus dem Schrank mit Spenden, den er normalerweise nur öffnete, wenn eines der Kind aus seinen Kleidern herausgewachsen war. Doch als er mit den Sachen zu Lawliet zurückkehrte, machte dieser keine Anstalten, sich abzutrocknen oder umzuziehen. Immer noch zitterte er und hielt sich den Arm. Als Watari ihm schließlich das Long-Shirt über den Kopf zog, erschrak er noch mehr. Sowohl der Rücken, als auch die Arme des Jungen, der bei der Berührung seines rechten Armes laut aufgewimmert hatte, waren mit blauen Flecken, Schürfwunden und Striemen übersät. Ohne weiter darüber nachzudenken schüttelte er den Jungen kurz. „Wer hat dir das angetan, Lawliet?!“ In diesem Moment fing der Junge an zu weinen, woraufhin Watari seine Schultern losließ, ihn an sich zog und seinen Kopf streichelte. „Schschschsch... Alles wird wieder gut,, ich verspreche es dir... Er kann dir nichts mehr tun... Du bist zuhause...“, sagte er mit der ruhigsten Stimme, die er in dieser Situation aufbringen konnte. Erst als der Junge sich wieder ein bisschen beruhigt hatte, ließ er ihn los. „Ich bin gleich wieder da, ok? Ich rufe nur einen Arzt an, ja?“, sagte er und verschwand kurz im Nebenzimmer, als Lawliet nickte. Als Watari zurückkam, hatte Lawliet sich bereits umgezogen, zitterte aber immer noch. Als der Arzt wieder aus Wataris Zimmer kam, in welches er den Jungen gebracht hatte, blickte er sehr ernst. Er liebte Kinder und er wusste, wie sehr Watari die Kinder mochte und wie sehr er sich für sie einsetzte. Umso schwerer fiel ihm das, was er dem Mann jetzt mitteilen musste. „Wie geht es ihm?“, fragte der besorgte Watari auch gleich. Dr Fuma schloss die Augen. „Er schläft jetzt. Ich habe ihm eine Beruhigungsspritze gegeben, er wird wohl nicht vor morgen aufwachen. Master Wammy, vielleicht sollten wir uns setzen.“ Sie gingen in die Küche und Watari schenkte ihnen beiden Tee aus. Dr Fuma nahm einen Schluck aus seiner Tasse und atmete noch einmal tief durch, bevor er sagte: „Der Junge hat mehrere stumpfe und einige offene Verletzungen, außerdem einen gebrochenen Arm. Die Verletzungen deuten auf Schläge mit einem Gürtel oder etwas ähnlichem hin, wer auch immer das gewesen ist, er kannte keine Gnade. Die Schürfwunden sehen mir eher danach aus, als hätte sich der Junge sie erst frisch geholt, wahrscheinlich als er hierher gelaufen ist. Aber das Schlimmste...“, was der Arzt nun sagte ließ Watari aufspringen und schreien: „Nein! Dieses verdammte Schwein!“ FLASHBACK ENDE Watari schloss die Augen. Bei dieser Erinnerung fiel ihm ein, dass auf Ryuzaki vielleicht bald noch ein weiteres Problem zukommen würde. -------------------------------------------------------------------------------- Nächstes Kapi frühstens nächste Woche, wegen Uni Stress komm ich diese nicht viel zum schreiben... Kapitel 10: Eifersucht ---------------------- Sorry Leute, hat doch etwas länger gedauert... HAb Sonderschichten an der Arbeit geschoben und drei Referate geschrieben (2 davon halt ich morgen), da blieb nicht mehr viel Zeit zum Schreiben. Naja, dafür ist dieses Kapi etwas länger... Warnung: Mir selbst gefällt der erste Teil davon nicht. HAb ihn mehrfach umgeschrieben, aber da ich einfach nicht zufrieden damit wurde, hab ich ihn jetzt so gelassen. VErzeiht mir. Das nächste Kapi gibts wohl Freitag. -.-.-.-.-.-.-.-.-.--.-.-.-.-.-.-.-.-.-..-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.. Eifersucht Ryuzaki saß mit verschränkten Armen an die Innenseite der verschlossenen Badezimmertür gelehnt. Tränen liefen ihm über die Wangen, wenn er auch immer wieder versuchte, sie mit dem Handrücken wegzuwischen. Hinter ihm hämmerte Light mit den Fäusten gegen die Tür. „Verdammt, Ryuzaki, mach endlich auf!“ „Verschwinde! Hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen!“, schrie der Ältere zurück. Drei Stunden vorher: Nachdem sie den ganzen Morgen über nicht wirklich weit gekommen waren, stand Ryuzaki um Punkt 12 Uhr auf. „Ich denke, wir sollten uns für heute eine Pause gönnen. Matsuda?“ Matsuda nickte. Er hatte schon drei neue Termine für Misa für die kommende Woche gemacht, Misa wäre sicherlich auch nicht begeistert davon, die ganze Woche arbeiten zu müssen. Als Matsuda endlich gegangen war und Watari losgezogen war, um einkaufen zu gehen, sahen sich Light und Ryuzaki tief in die Augen und grinsten. Ryuzaki stand von seinem Stuhl auf und ging zaghaft ein paar Schritte auf Light zu, bis sich ihre Gesichter ziemlich nahe waren. Doch gerade, als sie sich küssen wollten, läutete es an der Tür. Beide fuhren herum und sahen auf den Monitor. Es war Misa, die von Matsuda von einem Foto-Shooting in der Nähe abgeholt worden war.. „Ich denke wir sollten sie reinlassen, sonst fällt das ziemlich auf.“, meinte Ryuzaki. Light nickte. „Vielleicht können wir ja nachher in unser Zimmer...“ Der Ältere drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange und grinste. „Natürlich!“, wobei er rot wurde. Zusammen- immer noch aneinandergekettet, öffneten sie die Haustür. Misa stürmte auf Light zu und umarmte ihn. „Light! Ich freue mich ja so, dass wir uns sehen“ Light sah ein wenig hilflos aus, aber das bemerkte Ryuzaki nicht einen kleinen Augenblick waren seine Augen vor Schreck geweitet, dann trug er wieder seine undurchsichtige Mine. Misa Maulte: „Der Perversling ist ja immer noch da...“ Light wollte etwas sagen, als sie sich jedoch schon wieder zu ihm gedreht hatte. „Aber Hauptsache, ich sehe meinen Light mal wieder!“ Dann küsste sie ihn. Einen Moment lang war es so, als würde die Zeit stehen bleiben. Light war so erschrocken über den Kuss, den er gerade in dem Moment bekam, als er Misa eigentlich irgendwie behutsam beibringen wollte, dass zwischen ihnen vorbei war, dass er sich nicht gegen den Kuss wehrte, sondern wie erstarrt da stand. Ryuzaki stand da, sah, wie Misa Light auf den Mund küsste und dieser nichts dagegen zu haben schien und für einen kurzen Augenblick hörte sein Herz auf zu schlagen, bevor es dann zu zerreißen schien. Ohne irgendeinen Ausdruck im Gesicht, griff er in seine Hosentasche, holte einen kleinen Schlüssel hervor, schloss seine eigene Handschelle auf und rannte ins Haus. In diesem Moment löste Misa endlich den Kuss. Sie strahlte. „Endlich hat er es eingesehen, dieser Idiot, dass wir beide auch mal allein sein müssen.“ Light starrte Ryuzaki kurz nach, dann wandte er sich an Misa, sagte: „Das ist nicht wirklich der passende Moment... Wir sehen uns später, ja?“, bevor er hinter Ryuzaki her rannte. Misa wunderte sich darüber, doch sie war es ja von Light gewohnt, dass er sich manchmal so abweisend verhielt. Also, ging sie hinter Light nach ins Gebäude, ließ sich von Watari die Tür zu ihrer Suite öffnen und ließ sich ohne weiter zu meckern dort einschließen. Sie war sowieso ziemlich müde von ihrem letzten Modelauftrag, also beschloss sie, sich einfach hinzulegen und ein wenig zu schlafen. Light rannte währenddessen hinter Ryuzaki her, wobei er Watari fast umrannte, der nur den Kopf schüttelte´, doch er konnte nicht verhindern, dass dieser sich im Badezimmer einschloss. Ryuzaki sank vor der Toilettenschüssel nieder und übergab sich. Warum tat das so weh? Ihm war schlecht, schwindelig und gleichzeitig einfach nur zum heulen zumute. War er denn nichts weiter als Lights Spielzeug? War es das, wozu er ihn gemacht hatte, um ihn von seinem Veracht, Light sei Kira, abzulenken? Er hätte es wissen müssen. Niemand war dazu in der Lage, so etwas wie L zu lieben. Selbst Watari war nur aus Mitleid bei ihm geblieben. L war kein Mensch, er war eine Maschine, ein Werkzeug, um die Welt zu retten. Der Mensch Lawliet zählte nicht mehr, hatte niemals gezählt. Er verdiente keine Liebe. Irgendwann sank er zurück, an die Tür gelehnt. Dann fing Light an, gegen die Tür zu schlagen. „Komm schon raus, Ryuzaki. Wir sollten darüber reden.“ „Verschwinde!“, sagte Ryuzaki laut. Eine innere Stimme sagte ihm, dass sein Verhalten nicht sehr intelligent war- wenn Light wirklich als Kira versucht hatte, ihn zu beeinflussen, dann wäre es sicherlich wenig sinnvoll, ihn jetzt laufen zu lassen-, doch für diesen Moment waren seine Gefühle des Verraten worden seins stärker. „Verdammt Ryuzaki, mach endlich die Tür auf!“ Wieder antwortete der größte Detektiv der Welt nur damit, dass Light gefälligst abhauen sollte. Light hörte auf, gegen die Tür zu schlagen als ihm die Hand wehtat, aber er bewegte sich nicht von der Tür weg. „Ryuzaki, komm schon. Bitte, mach die Tür auf.“ „Nein!“ Light seufzte, als Watari sich zu ihm gesellte. Gentleman-like klopfte er an die Tür. „Ryuzaki, es wird Zeit, dass du raus kommst. Du kannst dich nicht ewig da drin verstecken.“ „Ich bleibe hier, solange er nicht verschwunden ist!“, kam es als Antwort aus dem Raum. Light nickte. „Ok, ich gehe ins Schlafzimmer. Auch, wenn ich lieber mit dir reden möchte. Aber du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du bereit dazu bist, in Ordnung?“ „Verschwinde endlich!“ Langsam ging Light ins Schlafzimmer. Er konnte sich schon denken, warum Ryuzaki so... trotzig war. Auf der anderen Seite- Wer hatte ihm denn noch vor einer Woche gesagt, dass es gut wäre, die Beziehung zu Misa aufrecht zu erhalten, um im Kirafall weiter zu kommen? Watari klopfte wieder an die Tür. „Yagami-Kun ist nicht mehr hier. Kommst du jetzt raus?“ Zögerlich drückte Ryuzaki die Klinke herunter. Watari konnte deutlich sehen, dass sein Schützling geweint hatte und gab ihm, ohne ein Wort darüber zu verlieren, ein Taschentuch. Mit noch gekrümmterem Rücken als sonst, den Händen in den Hosentaschen und gesenktem Blick schlurfte Ryuzaki dann hinter Watari her, bis sie in dem einzigen nicht verwanzten Zimmer außerhalb von Ryuzakis und Wataris Schlafzimmern waren: Dem Monitorraum, in dem Watari normalerweise alle Geschehnisse beobachtete. „Also, erzähl mir, was passiert ist.“ Wieder hatte Watari Ryuzaki geduzt, obwohl er es sonst nicht tat, wenn sie an einem Auftrag arbeiteten. Ryuzaki antwortete nicht und sah ihn auch nicht an. „Lawliet, sag mir was los ist. Sonst kann ich dir nicht helfen.“ Bei der Erwähnung seines richtigen Namens zuckte Ryuzaki kurz zusammen, schwieg aber weiter. Watari seufzte, ging auf den Schwarzhaarigen zu und nahm ihn väterlich in die Arme. „Wovor hast du Angst? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst.“ „Es ist nichts.“, sagte dieser schließlich, ohne die Hände aus den Taschen zu nehmen ertrug er die Umarmung. „Lawliet. Lüg mich nicht an.“, sagte Watari streng. „Du verhältst dich absolut nicht rational. Ich meine, erst befreist du dich selbst von den Handschellen, die du extra angefordert hast, um deinen Hauptverdächtigen besser observieren zu können, dann rennst du auch noch vor ihm weg und schließt dich im Badezimmer ein. Du wirst zugeben, dass dieses Verhalten nicht logisch ist.“ „Entschuldige. Ich hab mich kindisch benommen. Ich bring das wieder in Ordnung.“ Ryuzaki wollte sich umdrehen und gehen, doch Watari hielt ihn fest. „Du musst dich nicht entschuldigen, und auch nichts in Ordnung bringen, Lawliet.“ Noch einmal seufzte der alte Mann. „Dich hat’s ganz schön erwischt, oder?“ Ryuzaki erstarrte. „Wa...“ „Lawliet, ich sehe doch, dass du etwas für Light Yagami empfindest. Glaubst du, ich bin blind? Es ist in Ordnung. Ich habe nichts dagegen, wirklich. Liebe ist etwas ganz natürliches. Genau wie Trauer, Wut oder Angst.“ Jetzt sah der Jüngere ihn das erste mal an. „Dddddddududu... Du weißt davon?“ Watari zuckte mit den Schultern. „Für mich war es offensichtlich. Ich kenne dich seit du ein kleiner Junge warst. Aber keine Sorge, die anderen haben bestimmt nichts gemerkt.“ Watari legte ihm die Hand auf die Schulter. „Kannst du mir nun erzählen, was passiert ist?“, fragte er freundlich. Der Angesprochene drehte das Gesicht weg. „Ich sagte doch schon, ich hab mich kindisch verhalten. Ich hätte nicht glauben dürfen, dass er es tatsächlich ernst meint.“ „Also weiß er schon, was du für ihn empfindest?“ Ryuzaki nickte. „Ich... Ich musste es ihm einfach sagen. Und er... gestern... ich meine... Aber ich hätte es nicht glauben dürfen. Vollkommener Schwachsinn zu glauben, dass er es tatsächlich ernst meint.“ „Erzähl mir bitte die Geschichte von Anfang an.“ Und Ryuzaki erzählte. Von ihrem Kuss. Davon, was Light über das Freak-Sein gesagt hatte. Und schließlich davon, wie Light sich hatte von Misa küssen lassen. „Ich hätte es wissen müssen.“, schloss Ryuzaki. „Er liebt mich nicht. Für ihn war das ein Spiel, nichts weiter. Er kann mich gar nicht lieben. Niemand kann das.“ Watari wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Lachen, weil sein Schützling wohl tatsächlich versucht hatte, seine Gefühle wie ein mathematisches Problem zu behandeln, weinen, weil der Junge wohl immer noch der festen Überzeugung war, dass ihn niemals irgendwer lieben oder auch nur mögen würde. „Red keinen Unsinn. Es gibt Menschen die dich lieben und das weißt du auch. Ich liebe dich wie einen eigenen Sohn, hörst du?“ Ryuzaki zuckte mit den Schultern und starrte auf den Boden. „Und ich glaube auch nicht, dass Light nichts für dich empfindet. Von dem, was du mir erzählt hast, war es doch Misa, die ihn geküsst hat, und nicht umgekehrt, oder? Wahrscheinlich war er genauso erschrocken darüber wie du. Vielleicht fällt es ihm auch schwer, mit ihr Schluss zu machen und dadurch ihre Gefühle zu verletzen. Du solltest noch mal mit ihm reden. Versprichst du mir das?“ Ryuzaki schluckte, nickte dann aber. Als Ryuzaki wenig später das Schlafzimmer betrat, saß Light mit verschränkten Armen auf dem Bett und starrte an ihm vorbei an die Wand. „Na, endlich rausgekommen?“, fragte er. Aus einem für Ryuzaki unerklärlichem Grund hörte sich seine Stimme verletzt und wütend an. „Ja, ich... Verdammt, warum hast du sie geküsst?“, platzte es plötzlich aus ihm heraus. Light sah ihn an. „Sie hat mich geküsst. Und dann bist du einfach weggelaufen, ohne dass ich noch etwas tun konnte. Eigentlich hatte ich gerade überlegt, wie ich mit ihr Schluss machen kann, ohne dass sie nachher allzu deprimiert ist.“ Ryuzaki nickte. „Dann macht es dir sicher nichts aus, wenn ich sie für die nächsten drei Monate in ein anderes Land schaffe, oder?“ „Was soll ich denn dagegen haben? Ryuzaki, ich hab dir schon mal gesagt, ich liebe sie nicht. Aber wolltest du sie nicht beobachten?“ „Ich werde sie mit Matsuda zu einem Filmdreh nach Amerika schicken.“ Light zuckte mit den Schultern. „Von mir aus...“ Ryuzaki trat einen Schritt auf das Bett zu. „Würde Light-Kun mir bitte sagen, warum er so wütend ist?“ Light sprang auf. „Warum ich sauer bin? Kannst du mir erklären, wie ich sonst darauf reagieren soll, wenn die Person, die ich liebe, mir nicht mal einen Fingerbreit vertraut?!“ Mit ebenso zorniger Stimme erwiderte Ryuzaki: „Du hast sie geküsst!“ „Sie hat mich geküsst, verdammt noch mal!“ „Aber du hast dich auch nicht sonderlich dagegen gewehrt, oder?“ „Ich stand total unter Schock!“ Zornig standen sie sich gegenüber. Dann sah Light die Spuren der geflossenen Tränen auf Ryuzakis Gesicht. Automatisch wurde seine Mine weicher. Er ging einen Schritt auf den Älteren zu und berührte sanft dessen Wange. „Es hat dir ziemlich weh getan, das zu sehen, oder?“, fragte er leise. „Es tut mir leid, Ryuzaki. Bitte glaub mir das. Ich wollte dir nicht weh tun.“ Wieder stiegen Tränen in den Augen den Schwarzhaarigen auf, aber er versuchte nicht mal, dagegen anzukämpfen. Light ging noch weiter auf ihn zu und sah ihm in die Augen. „Ich wollte dir nicht weh tun, Ryuzaki.“, sagte er noch einmal und küsste ihn vorsichtig. Ryuzaki schloss die Augen, erwiderte den Kuss, doch er konnte nicht aufhören, zu weinen. Light zog ihn an sich und hielt ihn fest. „Verzeih mir bitte...“ Ryuzaki nickte und lehnte den Kopf an Lights Schulter. „Ich... Ich... Ich weiß... einfach nicht... wie... wie ich damit umgehen soll... Das...“ Diesmal war es an Light, zu nicken. Er konnte sich gut vorstellen, was in dem Älteren vorging. Der Beherrschte. Der Kontrollierte. Der intelligente Detektiv, der keinerlei Probleme damit hatte, logische Aufgaben zu lösen, doch offensichtlich sowenig Erfahrung in sozialem Umgang hatte. „Ich hab meine Gefühle immer ignoriert.“, stammelte Ryuzaki. „Und jetzt will ich eins zu lassen und... alles auf einmal... Und... es tut so weh...“ Light strich ihm durch die Haare. „Ich würde dir niemals absichtlich so weh tun, Ryuzaki.“ Kapitel 11: Angst ----------------- „Ich liebe dich, Ryuzaki.“, fügte Light noch hinzu und küsste ihn zärtlich. Der Kuss war intensiv und dauerte an. Doch dann löste Ryuzaki plötzlich den Kuss, als er spürte, wie Lights Hände an seinem Rücken unter sein Shirt gleiten wollten. Erschrocken ging er einen Schritt zurück, sodass die Berührung unmöglich wurde. Light sah ihn fragend an, fasste sich aber schnell wieder, schloss die Augen und meinte: „Tut mir leid, ich bin wohl zu weit gegangen.“ Er hatte ja schon vorher gemerkt- spätestens daran, dass der Ältere sich nicht einmal in seiner Gegenwart ein anderes Shirt anzog, dass Ryuzaki Probleme damit hatte, Teile seines Körpers preiszugeben. Doch Ryuzaki schüttelte den Kopf und sagte leise: „Light-Kun muss sich nicht entschuldigen. Ich hab nur nicht damit gerechnet und war erschrocken, das ist alles.“ Er wurde rot. Dann nickte er Light zu und küsste ihn ein weiteres mal. Diesmal ließ er es zu, dass Light seinen bloßen Rücken streichelte, und versteifte sich erst, als Light Anstalten machte, ihm das Shirt ganz auszuziehen. Diesmal löste Light den Kuss, bewegte seine Hände keinen Millimeter weiter, und sah ihm in die Augen. „Wenn du willst, dass ich aufhöre, kannst du mir das jederzeit sagen. Ich will nicht weitergehen, als es uns beiden gefällt und in diesem Moment recht ist.“ Ryuzaki nickte langsam. Lights Hände fühlten sich gut an, sie waren so sanft, so warm... Und schließlich entspannte er sich etwas, streckte sogar die Arme nach oben, als Light das Shirt wieder nach oben zog. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er nun mit nacktem Oberkörper vor Light stand. Die blickte kurz erschrocken auf seine Narben, doch als Ryuzaki seinen Blick flehend erwiderte, fragte er nicht weiter nach, sondern streichelte nur ganz sanft über die größte. Schließlich griff Ryuzaki mit unsicheren Händen nach Lights Hemd, um es zu öffnen, sodass sie wenig später beide mit nacktem Oberkörper voreinander standen. Als sie sich umarmten, legte Ryuzaki seinen Kopf gegen Lights Brust, was ihm nur deshalb möglich war, weil er wie immer mit leicht angewinkelten Knien und gekrümmtem Rücken da stand. Er lächelte, als er fest stellte, dass Lights Herz fast genauso aufgeregt schlug wie sein eigenes. Langsam bewegten sie sich zum Bett hin und legten sich darauf. Ryuzaki genoss die Berührungen des Jüngeren, der ganz offensichtlich- wenn auch nicht mit Männern- weitaus mehr Erfahrung hatte als er selbst. Das Blut schoss ihm in die Lenden. Lust... Er wollte mehr davon... Mit zittrigen Händen streichelte er an Lights Rücken die Wirbelsäule entlang, bis zu Hosensaum, dann wieder nach oben. Light küsste seinen Hals und saugte dann leicht an einer Stelle, woraufhin Ryuzaki kurz aufkeuchte. Wieder stieg ihm die Röte in die Wangen, als Light seine Hände, während er ihn unaufhörlich küsste, in tiefere Regionen wandern ließ. Als er am Reißverschluss angelangt war, sah er Ryuzaki fragend an. Dieser nickte scheu und antwortete, in dem er ebenfalls seine Hand an Lights Hose legte. Fast zärtlich öffneten sie sich gegenseitig die Hosen, schoben sie nach unten und traten sie schließlich mit den Füßen aus dem Bett. Doch während der Ältere noch zögerte, fasste Light vorsichtig an seine von Boxershorts bedeckte Erektion. Ryuzaki stöhnte leise auf. „Light...“ Der Angesprochene grinste und wollte ihn näher an sich ziehen, doch genau in dem Moment, als er die Hüfte des anderen berührte, rief dieser plötzlich laut: „Nein!“ Erschrocken zog Light die Hand zurück. Noch bevor er etwas sagen konnte, stammelte Ryuzaki: „Es... Es.. Es tut mir... leid... Ich...“ Light lächelte gutmütig und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Hey, ich hab dir doch gesagt, dass das ok ist. Viel weiter hätte ich heute auch nicht mehr gehen wollen.“ Ryuzaki schluckte, sah Light nicht an, stattdessen rückte ein Stück weit von ihm ab, zog sich seine Hose an und setzte sie auf den Bettrand, wo er das Gesicht in seinen Händen vergrub. Light seufzte. Dann schlüpfte er ebenfalls in seine Hose und setzte sich neben den Schwarzhaarigen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es ist vollkommen in Ordnung...“ Dann bemerkte er, dass der Ältere weinte. Light legte einen Arm um ihn. „Hey, es ist wirklich ok. Ich hab dir doch gesagt, du kannst jederzeit Stopp sagen. Wenn du noch nicht so weit bist, das ist doch...“Ryuzaki hob den Kopf, schniefte kurz, sah Light aber nicht an und sagte leise: „Ich werde wahrscheinlich niemals weit genug dafür sein.“ Fragend sah Light ihn an. „Wie meinst du das? Wir haben doch alle Zeit der Welt, niemand zwingt dich...“ „Ich meine wirklich niemals, verstehst du?“ Light schob eine Hand unter Ryuzakis Kinn und zog sein Gesicht zu sich. „Ich werde nichts tun, was du nicht auch willst, hörst du? Du bestimmst allein, ob und wann du bereit dafür bist. Ich kann warten.“ „Auch bis in alle Ewigkeit?“ Light verstand nicht, worauf der Ältere hinauswollte. „Wie...“, fing er an, doch Ryuzaki unterbrach ihn. „Ich hab Angst, Light, verstehst du? Angst, dass ich... Dass du mich niemals berühren kannst. Ich hab Angst, wenn du mich berührst, Angst, wenn ich schlafe, ich... Und deshalb kann es sein, dass wir nie weiter kommen werden, als zu einem Kuss.“ Zunächst verstand Light immer noch nichts. Dann dachte er darüber nach, WANN Ryuzaki nein gesagt hatte. Es war erst gewesen, nachdem er ihn bereits angefasst hatte- Und bei der Berührung war es noch so erschienen, als würde es ihm gefallen. In Light wuchs ein schrecklicher Verdacht, den Ryuzaki mit seinem nächsten Satz bestätigte. „Ich kann es einfach nicht vergessen...“, sagte er weinend. Light schluckte. „Wer?“, fragte er mit schwacher Stimme, obwohl er sich die Antwort bereits denken konnte. Ryuzaki schloss die Augen, um Light nicht ansehen zu müssen. „Ich wollte weglaufen... Nachts, ich dachte, er... Ich dachte erschläft... Aber er hat... Er hat mich erwischt und dann...“ Light zog ihn näher an sich und streichelte ihm ein wenig hilflos durch die Haare. Ryuzaki sah einen kurzen Moment von damals noch einmal in seinem Kopf. „Weißt du, was mit kleinen bösen Jungs passiert? Na? Sie kriegen den Arsch voll!“ „Ich hab gedacht...“, fuhr Ryuzaki fort, „Ich hab gedacht er würde... mich wieder schlagen, ich... Aber er hat...“ Er schluckte. Dann sagte er tonlos: „Es hat so wehgetan...“ Ryuzaki... Das was da passiert ist, war nicht deine Schuld. Niemand darf einem anderen Menschen so etwas an tun.“ Ryuzaki nickte langsam. „Ich... Ich weiß... Aber ich... Ich konnte mich nicht wehren, er war...“ Dann wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und sah Light an. „Ich will dir vertrauen, Light... Ich weiß, dass du... Aber... Ich kann es nicht vergessen, ich muss ständig daran denken und wenn du...“ „Mach dir keine Gedanken darüber... Ich verstehe dass du Angst hast. Ich wünschte nur, ich könnte dir helfen...“ Dann fiel ihm noch etwas ein, was fragen wollte. „Wie hast du es geschafft, von dort weg zu kommen?“ „Ich... Als er weg war, da hab ich... Ich bin aus dem Fenster gesprungen... Hab mir den Arm dabei gebrochen, weil ich auf die blöde Schubkarre gefallen bin, aber dann bin ich aufgestanden und gerannt. Einfach gerannt. Und dann... War ich irgendwann wieder zuhause. Im Waisenhaus.“ Light nickte, als Ryuzaki mit düsterer Stimme hinzufügte: „Ich hatte nicht vor, weg zu laufen, als ich gesprungen bin.“ Light schwieg, als ihm klar wurde, was der Ältere damit meinte. Dann sagte er: „Ich bin froh, dass du dann doch weggelaufen bist.“ Ryuzaki nickte. „Ich auch.“ Light lächelte ihn an und strich ihm noch mal zärtlich über die Wange. „Dir wird nie wieder jemand so weh tun, klar? Nicht, solange ich da bin.“ Ryuzaki erwiderte das Lächeln, aber es sah etwas erzwungen aus. „Lass uns schlafen gehen, ja? Ich... Ich glaube, ich muss jetzt schlafen.“ Light seufzte, nickte dann aber. Wenig später lagen sie nebeneinander im Bett- nicht wirklich weit voneinander entfernt, und doch berührten sie sich nicht. Als Ryuzaki merkte, dass Light eingeschlafen war, dachte er über den Tag nach. Solange hatte er alle Gefühle weggesperrt, niemals jemandem etwas davon erzählt, seit er Wammy’s verlassen hatte. Sie hatten ihn mit voller Wucht wieder getroffen. Liebe- Zuneigung- Schmerz-Wut-Trauer... Lust... Er hatte Angst davor. Er wusste, wie sehr ihm seine Gefühle weh tun konnten, wie verletzlich er dadurch wurde. Was wenn er recht hatte und am Ende doch wieder allein war? Das letzte mal war es soweit gewesen, dass er nicht mehr hatte leben wollen. FLASHBACK Als Lawliet aufwachte, war er allein. Allein in dem Krankenzimmer, in das der Arzt ihn gebracht hatte. Der Arzt, nicht Wammy. Er hatte Wammy nicht mehr gesehen, seit der Arzt ihm die Spritze verpasst hatte. Vorsichtig versuchte der Junge sich zu bewegen. Es tat weh... Er hatte Angst. Und gleichzeitig überkam ihm der Verdacht, dass Yato recht gehabt hatte. Es war niemand in der Lage dazu, einen so hässlichen und ungezogenen Jungen zu lieben. Mr Wammy hatte ihn nicht mehr bei sich haben wollen. Niemand wollte ihn bei sich haben. Dass er jetzt hier war, hatte er nur dem Umstand zu verdanken, dass Wammy Mitleid mit ihm hatte, wie mit einem geprügelten Hund. Aber es hatte nichts mit Liebe zu tun. Diese Erkenntnis tat mehr weh als die zahlreichen Wunden an seinem Körper. Tief in seinem Herzen hatte er gehofft, Wammy würde ihn nicht nur für eine Last halten. Doch wenn es so war, warum sah er nicht nach ihm? Quillsh Wammy starrte im Zimmer nebenan an die Wand, dann rief er schließlich Roger an. Er konnte nicht zu dem Jungen gehen, wollte ihm nicht in die Augen sehen. Er war an allem schuld. Er hatte es nur gut gemeint, aber tatsächlich hatte er dem Jungen wohl für immer die Kindheit genommen, anstatt sie ihm zu geben. Er hatte ihn diesem Monster ausgeliefert. Es war ganz allein seine Schuld. Als Roger kam, schickte Wammy ihn mit dem Essen zu Lawliet. Als Roger das Krankenzimmer betrat und nach Lawliets Befinden fragte, bekam er keine Antwort. Da er noch nie viel Verständnis für Kinder gehabt hatte, fragte er auch nicht weiter. Er war nur dafür verantwortlich, sie zu bestrafen, oder ihnen Aufgaben zu geben, wenn sie etwas angestellt hatten. Sicher hatte er Mitleid mit dem Jungen, denn auch wenn er sehr streng war, geschlagen hatte er noch keines der Kinder. Aber er wusste nicht, was er tun sollte. Also stellte er nur das Tablett ab und nahm das vom Frühstück, das Lawliet nicht einmal angesehen hatte, in die Hand. „Wammy kommt nicht, oder?2, fragte der Junge. Roger schüttelte nur mit dem Kopf, bevor er das Zimmer verließ. Kaum wieder allein, schob Lawliet das Tablett von sich weg. Er hatte keinen Hunger. Langsam versuchte er sich aufzusetzen, aber die daraus resultierenden Schmerzen waren zu heftig. Stattdessen stützte er sich mit seinem nicht gebrochenen Arm ab und hockte sich auf seine Füße, wobei er darauf achtete, dass sie nicht mit seinem Hintern in Berührung kamen. Dann schob er vorsichtig, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, einen Fuß aus dem Bett. Er war eine Last für alle hier. Roger, Wammy... Yato hatte recht... Einen Jungen wie ihn konnte niemand lieben. Wammy beobachtete die Szene über einen Monitor. „Was hat er vor?“, fragte er sich, doch als Lawliet schwankend und tapsig in Richtung Badezimmer lief, war Wammy zunächst beruhigt. Sicher war dem Jungen nur unangenehm, sich zur Toilette helfen zu lassen. Dann jedoch sah er, wie Lawliet am Medizinschrank stehen blieb und etwas herausholte. Als Wammy erkannte, was es war, stürzte er los. Lawliet hatte Tränen in den Augen, als er den rechten Ärmel seines Shirts mit Mühe hochschob und das Messer, welches zum öffnen der Verbandskästen diente, zu seinem Handgelenk führte. Er zitterte und der Gipsarm machte es ihm auch nicht gerade leichte, das Messer ruhig zu halten. Langsam drückte er die Klinge gegen die Haut über seinen Pulsadern. Plötzlich wurde er herumgerissen. Nur kurz konnte er Wammys Gesicht sehen, als diese ihn schüttelte und ihm so schnell rechts und links eine runter haute, dass er die Hand nicht mal hatte kommen sehen. Erschrocken ließ er das Messer fallen. Dann fing er an zu weinen. Nicht so sehr, weil die Ohrfeigen weh getan hatten- und das hatten sie, immerhin war seine eine Gesichtshälfte ja sowieso schon komplett blau und geschwollen, sondern weil es Wammy war, der ihn geschlagen hatte. Das war das einzige woran er denken konnte, weswegen er auch nicht verstand, was Wammy ihm da entgegenbrüllte. „Verdammt, Lawliet, was tust du da? Weißt du, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast? Ich hab gedacht, ich schaff es nicht mehr rechtzeitig!“ Lawliet hörte nicht, was er sagte, er weinte nur. Als Wammy schließlich aufhörte, ihn zu schütteln, sagte er leise: „Ich wollte euch nicht mehr weiter zur Last fallen. Ich kann auch weggehen, wenn du es willst, ich...“ „Oh Gott, Junge...“ Wammy stiegen ebenfalls Tränen in die Augen, als er auf die Knie sank und den Jungen an sich drückte, der so gebückt da stand, dass sie somit auf gleicher Höhe waren. „Du bist keine Last für mich, hörst du, Lawliet? Ich hab dich doch lieb! Ich... Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe, ich wollte nicht... Ich hab nur solche Angst gehabt...“ „Aber du wolltest mich nicht mehr sehen und ich...“ Schlagartig wurde Wammy klar, was der Junge gedacht haben musste. „Lawliet, ich liebe dich, als wärst du mein eigener Sohn. Ich war nicht hier, weil ich... Weil ich doch daran schuld bin, ich hab dich doch weggeschickt... Dabei wollte ich nur, dass du eine richtige Familie hast... Ich hab alles falsch gemacht... Aber ich bin jetzt hier... Ich lass dich nicht mehr allein, versprochen.“ Langsam nickte der Junge, auch wenn er es immer noch nicht ganz glauben konnte. „Es tut so weh...“, stammelte er. „Und ich hab... Ich hab solche Angst...“ Wammy streichelte ihm über den Kopf und drückte ihn an sich. „Ich weiß, mein Junge, ich weiß.... Aber wird dir nie wieder etwas antun... Es wird alles wieder gut werden, ja?“ FLASHBACK ENDE Ryuzaki war kalt. Er wollte nicht so allein da liegen. Es war so schön gewesen, bis zu dem Moment... Schließlich rückte er näher an Light und kuschelte sich an ihn. Dieser blinzelte kurz, da er durch die Berührung wach geworden war. „Hm?“ Ryuzaki küsste ihn kurz auf die Wange. „Ich liebe dich... Schlaf ruhig weiter...“ Dann lächelte er, als Light den Arm um ihn legte und schlief ebenfalls ein. Kapitel 12: Ein erster Schritt ------------------------------ Abends saßen Light und Ryuzaki sich im Schlafzimmer gegenüber. Im Kira Fall waren sie an diesem Tag um einiges weiter gekommen, nachdem Light festgestellt hatte, dass die neuerlichen Morde hauptsächlich der Yotsuba Goup von Nutzen waren. Doch Light war trotzdem ein wenig frustriert. Hatte Ryuzaki etwa recht gehabt, würde er es nicht aushalten, zu warten, bis er dazu bereit war? Innerlich schalt Light sich selbst aus. Er liebte den Schwarzhaarigen, und doch konnte er seit der vergangenen Woche an nichts anderes denken, als daran, wie er Ryuzaki am besten dazu bringen konnte, mit ihm doch noch Sex zu haben. Es war nicht so, dass er die Küsse nicht genoss. Dass er es nicht mochte, wenn Ryuzaki sich im Schlaf an ihn kuschelte. Doch gleichzeitig war da dieses unbändige Verlangen in ihm, dass jeden Tag auf’s neuerliche enttäuscht wurde. Er wollte mehr. Er wollte Ryuzaki spüren, ihm Freude schenken, nehmen wie auch geben. Ryuzaki machte sich ebenfalls Gedanken über das Thema. Er hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen, weil er wusste, was den Jüngeren anmachte und genug davon auch tat, nur um im letzten Moment wieder abzublocken. „Ryuzaki?“, fragte Light leise. Dieser hob den Kopf. „Hm?“ „Ich weiß, das du nicht... Warum du nicht bereit dazu bist, weiter zu gehen, und das ist auch ok für mich.“, Light pausierte kurz. Lange hatte er darüber nachgedacht, und war schließlich nur auf eine Lösung gekommen, die ihm auf der einen Seite Angst machte, auf der anderen Seite aber auch nicht unlogisch erschien. „Wenn du... Es nicht möchtest... Ist auch in Ordnung... Aber ich hab darüber nachgedacht ob wir... Naja, ich muss ja nicht unbedingt derjenige sein, der... oben liegt.“ Einen Moment brauchte der sonst so intelligente Detektiv, um Lights Vorschlag überhaupt zu begreifen. Dann sah er ihn mit großen Augen an. „Light-Kun würde mich den aktiven Part übernehmen lassen?“ Light nickte. Ryuzaki rutschte näher an ihn heran und schloss seine Arme um ihn. „Danke, Ligt. Doch ich... Ich glaube, ich käme mir komisch dabei vor. Wenn ich daran gedacht habe, dann... Dann warst du es eigentlich immer, der...“ Light lächelte, als ihm noch eine andere Möglichkeit in den Sinn kam. „Schon ok, Ryuzaki. Es war nur eine Idee. Aber ich habe noch eine. Die würde ich dir allerdings lieber direkt zeigen, ohne sie dir zu erklären.“ Wieder machte er eine kurze Pause. „Nur, wenn du damit einverstanden bist, natürlich.“ Ryuzaki zögerte ein wenig. „Was...“ „Vertrau mir. Ich werde dir nicht weh tun und ich werde dich auch nicht an Stellen anfassen, bei denen ich weiß, dass du Angst bekommst. Allerdings muss ich dich bitten, dich dafür auszuziehen.“ Ryuzaki schluckte. Irgendwie war ihm das ganze noch nicht so recht geheuer, aber er wollte Light vertrauen. Also stand er auf und entledigte sich seiner Kleidung. „Und... jetz?“, fragte er. Light lächelte ihn an. „Du bist wunderschön, weißt du das?“ Ryuzaki schüttelte den Kopf. Er war nicht schön. Zumindest das war eine Sache, der er sich sicher war. Light küsste ihn sanft auf die Wange. „Für mich bist du schön, Ryuzaki. Leg dich aufs Bett, auf den Rücken und schließ die Augen, ja?“ Wieder sah der Schwarzhaarige ihn fragend an, tat aber auch diesmal, was Light ihm sagte. Light nahm sich viel Zeit. Er wusste, dass Ryuzaki schon allein deshalb angespannt war, weil er sich hier so nackt präsentierte, und diese Anspannung wollte er ihm nehmen. Vorsichtig ließ er sich neben ihm auf dem Bett nieder und küsste ihn sanft auf den Mund, während er mit der Hand langsam über Ryuzakis Brust strich. Dann wanderten seine Lippen ein wenig tiefer zu dem Hals des Schwarzharigen, wo er sanft mit den Zähnen an der Haut knabberte. Er spürte, wie Ryuzakis Herz anfing, schneller zu schlagen, während seine Hand in tiefere Regionen glitt, jedoch noch nicht seine intimste Stelle berührte. Sachte streichelte er drum herum. Ryuzaki keuchte. „Light, was...“ „Schhhhh... Lass die Augen geschlossen.“ Noch einmal küsste Light den Älteren auf den Mund, dann verfolgte er mit den Lippen die Spur seiner Hand. Bis er an Ryuzakis empfindlichster Stelle angekommen war, war dieser schon hart geworden vor Erregung. Vorsichtig ließ Light seine Zunge über Ryuzakis Eichel kreisen. Dessen Atem ging bereits stoßweise. „Light...“ „Was, soll ich aufhören?“, fragte Light mit anzüglicher Stimme. „N...Nein... Nicht aufhören...“ Ryuzakis Hände krallten sich fest ins Bettlaken, als Light sein Glied mit den Lippen umschloss und vorsichtig daran leckte, während seine Hand sanft über den Teil streichelte, den er nicht in seinen Mund aufnehmen konnte. Mittlerweile stöhnte Ryuzaki lauter und sein Körper spannte sich an, als wollte er gleich bersten. Light lächelte, als er sah, wie nah sein Geliebter dem Höhepunkt war, dann machte er weiter, bis Ryuzaki sich schließlich in seinen Mund entlud. Vorsichtig zog Light sein Gesicht vom Glied des Schwarzhaarigen, schluckte, obwohl es ein wenig bitter schmeckte, und legte sich zu ihm, um ihn in den Arm zu nehmen. „Light...“, keuchte Ryuzaki vollkommen außer Atem. „Das... Das war...“ Light grinste. „Dachte mir’s doch, dass dir das gefällt...“ „Aber...“, Ryuzakis Stimme klang noch ein wenig zittrig, „Was ist mit dir?“ Light legte den Kopf zur Seite. „Was soll mit mir sein?“ „Du... Du hast doch gar nicht... Ich meine...“ Der Jüngere wuschelte ihm durch die Haare. „Wenn du willst, kannst du dich ja darum kümmern.“, hauchte er. „Aber... Wie?“ Light nahm Ryuzakis Hand in seine eigene und führte sie zu seiner eigenen Erregung. „Für den Anfang... So wie du es dir auch selbst machen würdest...“ Ryuzaki war am Anfang sehr zaghaft, doch bald wusste er, wie hart er Light anfassen durfte, was ihm dabei gefiel. Es war interessant, das Gesicht des Jüngeren dabei zu beobachten, als seine Erregung wuchs. Ryuzaki lächelte. Wenig später lagen beide erschöpft auf dem Bett. „Light... Ich... Ich danke dir.“ Light grinste. „Hey, du musst mir doch nicht danken... Ich hab mindestens ebenso meinen Spaß gehabt, wie du.“ „Aber... Wie... Was...“ Der Jüngere zwinkerte. „Naja, ich hab mich eben in den letzten Tagen nicht nur mit dem Kira-Fall beschäftigt, wenn ich am Computer war... Und Oralverkehr schien nichts zu enthalten, was dir Angst machen oder dir weh tun könnte, also dachte ich...“ „Es war toll...“ „Freut mich, dass es dir auch gefallen hat. Was meinst du, auf die Art und Weise können wir uns doch langsam an uns herantasten, oder?“ Ryuzaki schloss die Augen und nickte. „Ich bin irgendwie total müde...“ Light grinste. „Ich auch.“ Und wieder kuschelten sie sich eng aneinander und schliefen schließlich ein. -------------------------------------------------------------------------------- Oh Mann, Leute, ich kann euch gar nicht sagen, wie schwer es mir gefallen ist, nachdem ich so lang keine Zeit dafür gehabt hab, wieder reinzukommen... Außerdem schreib ich normalerweise auf dem Weg zur und von der Uni und hab momentan Ferien, irgendwie krieg ich das daheim net so gut hin... Naja, hoffe, es hat euch trotzdem gefallen, bis zum nächsten Kapi, ChaosAngel Kapitel 13: Streit ------------------ Drei Wochen später war Misa wieder da, sehr zum Missfallen von Ryuzaki. Natürlich hatte sie sich sofort wieder an Light ran gemacht, aber das war ja nicht neues. Zähneknirschend saß er am PC. Gut, Misa hatte die eine Situation wirklich gerade noch so gerettet, in dem sie wegen Matsuda die Party mit den Models geschmissen hatte. Nichts desto trotz wünschte Ryuzaki sich das Mädchen so weit weg wie möglich. Und Light hatte sich viel zu sehr um sie gekümmert, nur wegen einem guten Job! Als hätte er selbst gar nichts erreicht… Ryuzaki schielte zu Light hinüber, der schweigend an seinem Rechner saß. „Du, Light? Was beabsichtigst du eigentlich mit dem, was du tust?“ Light drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an. „Wie meinst du das?“ „Naja, du bist intelligent, teilweise sogar ein wenig schneller als ich… Könntest du dir nicht vorstellen, nach meinem Tod mein Nachfolger zu werden?“ Light sah ihn erschrocken an. „Red nicht so ein düsteres Zeug! Du wirst nicht draufgehen!“ Die anderen hatten von dem Gespräch auch etwas mitbekommen und rückten näher, um zu erfahren, worum es genau ging. Doch dann kam der Oberhammer. „Nein, ich meine es wirklich. Wenn ich sterbe, wirst du dann mein Nachfolger?“ Auf einmal fiel der Groschen bei Light und er erklärte es den anderen. „… also kommst du zu dem Schluss, dass wenn ich dein Nachfolger werden möchte, die Wahrscheinlichkeit, dass ich Kira bin, wieder ansteigt? Sehe ich das richtig?“ Ryuzaki nickte. „Wenn du Kira bist, dann könntest du in meiner Position…“ Light unterbrach ihn, in dem er ihn bei den Schultern packte. „verdammt, ryuzaki, meinst du wirklich, ich würde zu Kira… einem Mörder werden, wenn wir den jetzigen Kira gefasst haben? Nach all dem, was…“ Light stoppte kurz, denn outen wollte er sich jetzt vor dieser menge definitiv nicht. „Siehst du vor dir einen solchen Menschen?“ Ryuzaki sah ihm in die Augen und tat dann das Unfassbare: er bejahte Lights These. Light war entsetzt. Dieser verdacht verletzte ihn zutiefst. Was dachte Ryuzaki eigentlich, wer er war? Schließlich war die Wut zuviel für ihn und er schlug zu, hatte in dem Moment allerdings nicht mit Ryuzakis Reflexen gerechnet, der ihm im gleichen Moment einen Tritt ins Gesicht verpasste. Danach ging alles ganz schnell. Matsuda war dazwischen gegangen, sodass sie sich nicht wieder schlagen konnten und dann war Ryuzaki eine Idee gekommen, die Light gar nicht gefiel: er wollte Misa dafür benutzen, um an weitere Informationen zu kommen. Die war natürlich begeistert davon, Light helfen zu dürfen, und so fand sich Light wenig später in einem Ringel-Tänzchen wieder, das ihm extrem albern vorkam. Später: Light und Ryuzaki waren wieder in ihrem Schlafzimmer. Die anderen waren gegangen, aber noch hatte Ryuzaki nicht, wie er es in den letzten tagen immer getan hatte, die ketten gelöst. Scheinbar interessiert blätterte er in einem buch. „Ryuzaki?“, fragte Light. Der Detektiv hob den kopf und sah ihn mit einem distanzierten Blick an. „Was sollte das heute Mittag? Warum hast du mich schon wieder beschuldigt, Kira zu sein, ich dachte, das hätte sich erledigt.“ „Das hatte ich auch gedacht.“, erwiderte der Schwarzhaarige. „Aber offensichtlich hast du mich ja doch angelogen. Und wer einmal lügt…“ „Was?! Was meinst du denn bitteschön damit, ich hätte dich doch angelogen?“ Light starrte in Ryuzakis Augen und versuchte, die Antwort darin zu finden. Schließlich erkannte er sie. „Sag mal, das ist nicht dein Ernst, oder? Ich will nichts von Misa! Sie tut mir nur leid, mehr nicht, mein Herz gehört einzig und allein dir!“ „Ach ja? Heute Mittag, als sie dir wieder um den hals gefallen ist, sah das aber ganz anders aus.“ Light nahm ihm das Buch weg und schlug es an die nächste Wand. „Das heißt, ich bin Kira, nur weil du ein eifersüchtiger Vollidiot bist?“ Ryuzaki sprang auf. „Du bist Kira, weil du gesagt hast du wärst es nicht, genauso, wie ständig behauptest, du würdest etwas für mich empfinden und dann machst du doch heimlich mit Misa rum!“ Light lachte. „Du solltest dich mal reden hören. Wann soll ich denn heimlich mit Misa irgendwas machen, hä? Ok, ich geb zu, ich hab immer noch nicht… direkt mit ihr Schluss gemacht, aber… Du kannst mich nicht jedes Mal wenn du eifersüchtig bist, als Kira bezeichnen!“ „Und du solltest deine Fäuste im Zaum halten!“ Sie schwiegen, sahen sich aber beide wieder genauso zornig an, wie beim letzten Mal. Light atmete tief ein. „Ok, Ryuzaki, es tut mir leid. Ich hab dich schon wieder verletzt und es tut mir Leid, ok? Ich hab nichts mit Misa. Ich hab gedacht, das wäre klar, nachdem wir… Nun ja… Nachdem ich doch auf dich so eindeutig reagiere. Ich gebe zu, dass es einen persönlichen Grund hat, warum ich noch nicht mit Misa Schluss gemacht habe, aber das hängt weniger daran, dass ich dich belügen möchte, sondern mehr an meiner Angst, wie mein Vater wohl reagiert, wenn er herausfindet, dass sein ‚Ach so perfekter Sohn’ schwul ist.“ „Oh…“ In ryuzakis Gehirn rumorte es. Sollte er ihm glauben? Nur um doch wieder verletzt zu werden? Aber Light sah ihn so bittend an, dass er schließlich nickte. „Ok. Das nächste Mal, wenn ich… Wenn ich denke, dass du zuviel Zeit mit Misa verbringst, rede ich mit dir darüber, bevor ich dich beschuldige, Kira zu sein.“ „Dann sind wir uns ja einig.“ Wieder schwiegen sie. Dann holte Ryuzaki wortlos den Schlüssel aus dem Nachttischschränkchen und schloss die Handschellen auf. „Wir sind schon zwei… Entweder das klappt mit uns beiden, oder wir werden uns gegenseitig umbringen…“, murmelte Light, woraufhin Ryuzaki den Kopf hob. „Light? Ich möchte dich um etwas bitten…“ Der Schwarzhaarige setzte sich neben seinen Freund, nahm seine Hand und sah ihm tief in die Augen. Er sah ein wenig ängstlich aus, so, als hätte er sich lange darüber Gedanken gemacht, wie er es Light beibringen sollte. „Light… Wenn du … Solltest du doch Kira sein… Dann bitte,… Bitte töte mich. Ich…“ Light schüttelte den Kopf. „Ryuzaki, ich bin nicht Kira. Wie oft soll ich dir das noch sagen?“ „nur… Wenn du es wieder werden solltest, versprichst du es mir? Weil, ich… Ich könnte das nicht… Wenn ich mich zwischen dir und der Gerechtigkeit entscheiden müsste, dann… Wäre ich lieber tot.“ Light nickte. „Du hast heute echt morbide Gedankengänge… Aber ok. Ich verspreche es dir. Sollte ich Kira werden, werde ich dich töten. Ich glaube trotzdem nicht, dass das jemals der Fall sein wird.“ Ryuzaki schien zufrieden mit dieser Antwort und er kuschelte sich an ihn. „Ich glaub ich brauch jetzt erstmal was Süßes…“ Light hob eine Augenbraue. „Du hast vorhin eine Tasse Kaffee mit 9 Stück Zucker getrunken!“ „10. Und ich brauch jetzt trotzdem noch was…“ Kapitel 14: Kampf und Zärtlichkeit ---------------------------------- Es ging alles so schnell. Sie hatten herausgefunden, wer Kira war und hätten ihn beinahe geschnappt, als er dann vor ihren Augen an Herzversagen starb. Und dann, als Light das Death Note berührte…. Es traf ihn wie ein Schlag, als die Erinnerung in seinen Kopf zurückehrte. Er war Kira gewesen, er würde wieder Kira sein, und ein teil von ihm schrie nur, er wollte das nicht, er wollte nicht so böse und gemein sein und vor allem wollte er Ryuzaki nicht wehtun. Doch der andere Teil… Er hatte den Mann getötet, der das Death Note gehabt hatte. Und er hatte schon Pläne geschmiedet, wie es weitergehen sollte. Light wehrte sich dagegen, er versuchte dagegen anzukämpfen. Weswegen ein teil von ihm nicht gerade froh war, als Ryuzaki im Hauptquartier die Handschellen von ihm löste. Er wollte bei ihm sein, wer musste bei ihm sein, Ryuzaki musste ihm helfen, er wollte nicht wieder zu diesem Monster werden. Er wollte, dass das Death Note so weit wie möglich von ihm weg war, dass er es nicht mehr in die Finger bekam, doch das Monster, Kira, ergriff ihn. Es sprach mit Misa, sagte ihr, wo das andere Death Note vergraben lag. Dieses Monster… Es schien stärker als er, aber noch ließ es ihn einigermaßen in Ruhe. Er musste es bekämpfen… Koste es, was es wolle. Die anderen Polizisten wunderten sich, dass er nach wie vor manchmal- des öfteren- über Nacht in der Zentrale blieb, aber sie schluckten seine Begründung, dass es nur sei, weil er nicht denke, dass der Fall vorbei sei. Er wollte Ryuzaki sagen, dass Misa die Morde weiterführte, aber Kira hinderte ihn daran, sobald er den Mund aufmachte. Der Schwarzhaarige ahnte nichts von dem Kampf, der in Light tobte. Und dann war da noch dieser Todesgott, Rem. Ob er Ryuzaki warnen würde? Light hatte Angst. Er wollte Ryuzaki nicht töten, dennoch gab Kira Misa den Befehl es zu tun. Hoffentlich schaffte sie es nicht. Er liebte ihn doch, er wollte nicht, dass das alles so endete… In dieser Nacht war noch etwas anders. Light war- wie schon die Nächte zuvor, in der Zentrale geblieben. Laut seinem Vater hatte er dort jetzt ein eigenes Zimmer, da Misa ja nicht mehr dort wohnen musste. Kira hatte an alles gedacht, er hatte ihre Westen reingewaschen, niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten… Dennoch wollte Light es versuchen. Er wollte nicht, dass Kira alles zerstörte. Er wollte doch nur in Frieden mit Ryuzaki leben… Der Schwarzhaarige kam auf ihn zu, als er auf dem Bett saß. „Hey, ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte er und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Light versuchte zu lächeln, als er seine Hand auf die streichelnde legte. „Solange du da bist, ist alles in Ordnung.“ Ryuzaki errötete. Auch er empfand so für Light, solange der Jüngere bei ihm war, war alles in Ordnung. Dennoch hatte er das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Ein Verdacht? Er wusste es nicht. Seine Gefühle waren vollkommen durcheinander und er wusste, dass er, seit diesem ersten Kuss, der nun schon so lange her zu sein schien, nicht mehr klar denken konnte. Es fühlte sich an, als seien sie schon ihr ganzes Leben zusammen gewesen. Als wären sie füreinander bestimmt. Er küsste seinen Freund. „Wir werden es hinkriegen. Sollte Kira wieder auftauchen, werden wir ihn zusammen besiegen.“ Light schluckte. ‚Hoffentlich hast du recht’, dachte er. Dann überraschte der Schwarzhaarige ihn, als er mit hochroten Wangen grinsend und leise flüsterte: „Ich glaube, ich bin jetzt bereit.“ Wenn auch nur der kleinste Augenblick der Verwirrung gewesen wäre, in dem Light nicht gewusst hätte, worum es bei diesem einen Satz ging, so hätte er es spätestens nach einer Minute gewusst, als Ryuzaki ihn fordernd küsste und seine Hände unter Lights Shirt schob. „Hey… Nicht so stürmisch…“, erwiderte er fast lautlos, bevor er die Schuhe abstreifte und Ryuzaki sanft mit auf das Bett zog. „Wir haben Zeit…“ Der Ältere grinste von einem Ohr zum anderen. „Ich weiß… Es ist nur… Es ist der perfekte Zeitpunkt dafür, meinst du nicht?“ Statt zu antworten, küsste Light ihn. Für einen Moment, für die nächsten paar Stunden, dachte er nicht an Kira, Kira schien voll und ganz verschwunden, als Ryuzaki sich sein Shirt über den Kopf zog. Die bleiche Haut schien wie Marmor, und Light hatte fast das Gefühl, etwas viel zu kostbares zu berühren, als er die Hand vorsichtig nach seinem Freund ausstreckte. Es schien fast, als seien die rollen heute vertauscht, Ryuzaki als Verführer und er als das langsam willenlos werdende ‚Opfer’. Der Schwarzhaarige berührte ihn sachte, wie mit einer Feder strich er mit den Fingerspitzen unter Lights Hemd seinen Bauch entlang. Es kribbelte wie als würden hunderte kleine Schmetterlinge in seinem Bauch umher flattern, als Ryuzaki ihn schließlich von dem störenden Stoff befreite. Alles um sie herum war vergessen. Als wäre die Zeit stehen geblieben, als gäbe es nur noch sie beide auf der Welt… Light seufzte wohlig, als Ryuzaki ihn küsste und seine Hand langsam nach unten wandern ließ, zärtlich, nur der Hauch einer Berührung. Seine Muskeln spannten sich an, er wusste, dass Ryuzaki sich nach einer Berührung seinerseits sehnte, doch fast war es, als traute er sich nicht, ihn anzufassen, bis er ihn schließlich an sich drückte. „Du bist gemein…“, japste er nach Luft, als er vorsichtig begann, Ryuzakis Hose nach unten zu schieben. „Nur weil du mich dazu gemacht hast.“, hauchte der Schwarzhaarige, der in dieser Nacht nicht mal zusammen zuckte, als Light ihm mit der Hand zärtlich über die Hüfte strich. Langsam öffnete er Lights Hose, strich mit der Hand über die schon deutlich sichtbar Erregung, woraufhin Lights einen kurzen Moment inne hielt und stöhnte. „Ryu…“ In diesem Moment legte Ryuzaki ihm sanft einen Finger auf den Mund. Er grinste, mindestens ebenso erregt, wie Light selbst. „Lawliet… Ich heiße Lawliet…“, sagte er, bevor er mit dem Mund zu Lights Hals fuhr und zärtlich hinein biss. „Ah…“, stöhnte dieser leise auf, bekam sich aber soweit wieder unter Kontrolle, dass er es schaffte, Ryuzaki nun tatsächlich die Hose abzustreifen, woraufhin sich ihre empfindlichsten Stellen, wenn auch noch durch die Boxershorts getrennt, berührten. In dem Moment wurde es Light zuviel. Er wusste, wenn das so weiter ging, dann würde er kommen, ohne das weiter etwas passiert war- und Ryuzaki, nein, Lawliet hatte ja deutlich gemacht, dass er es nun wollte. Mit einem Ruck tauschte er mit dem Schwarzhaarigen den Platz und grinste ihn anzüglich an bevor er ihn wieder küsste. „Jetzt bin ich an der Reihe, meinst du nicht auch?“, sagte er verführerisch, ehe er mit der Hand in die Unterwäsche des nun unter ihm liegenden glitt und ihn behutsam dort kraulte, wo das Blut bereits kochte. Nun war es an dem Detektiv, aufzustöhnen. „Light… Das… ha…“ Immer noch grinste der Jüngere. Dann zog er seine Hand zurück bis zum Saum der Boxershorts, fuhr langsam über die Haut, die von dem Gummizug bedeckt wurde, genoss es, dass Lawliet unter diesen Berührungen vor Erregung zitterte. „Light… Bitte…“, hauchte dieser. „Ich… will…“ „Ja?“, fragte der Jüngere neckend, wo er doch genau wusste, was es war. „Dich…“ Das war genau die Auskunft, die Light noch hatte haben wollen. Er zog seinem Freund das letzte Stückchen Stoff vom Körper, befreite dann seine Erregung ebenfalls von ihrem Gefängnis. „Bist du sicher dass du es willst?“, fragte er noch einmal, befeuchtete dann seinen Finger mit Spucke, als Lawliet nickte und ließ die Hand langsam zu dessen Anus gleiten. Noch drang er nicht ein, befeuchtete mit dem Finger nur die Ränder, wollte sehen, ob der Schwarzhaarige es schaffte, sich zu entspannen. Er wollte ihm schließlich nicht wehtun und er wusste, wenn er das vermeiden wollte, musste er langsam vorgehen. Erst als er sicher war, dass sein Freund nicht mehr vor Angst zurück zucken und sich verspannen würde, befeuchtete er seinen Finger ein weiteres Mal und drückte ihn vorsichtig in die warme Enge, stoppte, wann immer er das Gefühl hatte, dass der Muskelring, den er durchdrang, nicht locker genug war, und streichelte mit der freien Hand abwechselnder über das Glied seines Partners und über sein eigenes, bis er schließlich den ganzen Finger eingeführt hatte. Es erregte ihn, zu sehen, wie Lawliet, der große L, dessen Atem bereits stoßweise ging, erbebte, sobald er diesen einen Finger in ihm bewegte. Er drehte den Finger, zog ihn ein wenig zurück, drückte ihn wieder hinein. Erst, als er keinen Widerstand mehr spürte, fügte er den zweiten Finger- den er mittels seiner anderen Hand befeuchtete- ebenso langsam in ihn ein und danach den dritten. Als er auch diesen ohne Probleme vorwärts und rückwärts bewegen konnte, beugte er sich zu dem Gesicht des Schwarzhaarigen vor und küsste ihn. „Du kannst immer noch jederzeit nein sagen, das weißt du.“ Der Geküsste nickte, lächelte ihn an. „Ich will nicht, dass du aufhörst…“ Light setzte sich auf, zog seine Finger aus ihm heraus und setzte die Spitze seines Gliedes vorsichtig an den nun gedehnten Eingang. Bevor er sich weiter hinein schob, verteilte er noch mehr Spucke auf seiner Erregung, und stieß dann ganz langsam nach vorne. Er sah wie Lawliet die Augen aufriss, und hielt inne. „Tut es weh?“, fragte er besorgt. Doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Es ist nur… so… groß…“ „Soll ich aufhören?“ Wieder nur Kopfschütteln. Noch langsamer als vorher schob Light sich weiter. Es war so eng, so… Mit jedem Stückchen, das er vorwärts kam, war es, als würde ein winziger Stromstoß durch seinen Körper gehen. Auch er atmete nun sehr hastig. Irgendwann, nach endlos langer Zeit, füllte er seinen Freund vollständig aus. Er bewegte sich nicht, wollte Lawliet die Zeit geben, sich an das Gefühl zu gewöhnen, damit er ihm nicht weh tat, außerdem hatte er Angst, dass er gleich kommen würde, wenn er sich jetzt bewegte. Doch zu seiner Überraschung bewegte sich Lawliet dann so, dass er automatisch ein Stückchen weit hinaus und dann wieder in ihn hinein glitt. „Bitte, Light…“, bettelte er mit hochrotem Kopf und Light kam der Bitte dann auch nach. Er fasste den Schwarzhaarigen an der Hüfte und schob ihn langsam ein Stückchen von sich weg, zog ihn dann wieder an sich. Die Erregung durchflutete ihn, und er sah, dass es Lawliet nicht anders ging, als dieser sich auf den Zeigefinger biss, um nicht laut aufzustöhnen. Light grinste, dann begann er sich schneller zu bewegen. Der Strom faste seinen ganzen Körper, spannte ihn an, kitzelte sich durch sämtliche seiner Muskeln. Es war heiß, so unerträglich heiß und auch wenn Lawliet das Stöhnen zu unterdrücken versuchte, so hörte er es doch und es törnte ihn nur noch mehr an. Er bewegte sich weiter, achtete auf Lawliets Gesicht, wollte sehen, wie sehr es ihm gefiel. Nach viel zu kurzer Zeit stöhnte der Schwarzhaarige laut auf und verteilte dickflüssigen, weißlichen Saft auf seinem eigenen Bauch, woraufhin es nicht lange dauerte und Light ebenfalls in Lawliet kam und auf den liegenden Körper des Schwarzhaarigen niedersank. Beide waren vollkommen außer Atem und verschwitzt, und keiner von ihnen hatte die Kraft, etwas zu dem anderen zu sagen. Mit Mühe und Not bekam Lawliet es hin, seine Ahnd auf den Rücken des Jüngeren zu legen und darüber zu streicheln. Sein Samen klebte zwischen ihnen, doch keinem der beiden machte es etwas aus. Sie waren eins. Für diesen Moment waren sie eins. Kapitel 15: Das ende -------------------- An diesem Morgen bekam Ryuzaki die Bestätigung, er durfte die 13-Tage Regel an einem Verbrecher in der Todeszelle testen. Er hatte Angst. Er wollte Light doch vertrauen, nun ging sein Verhalten wieder in die andere Richtung. Und irgendetwas in ihm sagte ihm schon, wie das Ergebnis ausfallen würde. Was hatte er vor, wenn Light tatsächlich Kira wäre? Konnte er es mit ansehen, wie sie ihn verhafteten, wohl wissend, dass er für seine Taten die Todesstrafe erhalten würde? Und zum ersten Mal seit er diesen Fall angenommen hatte, hörte er sie wieder. Die Glocken, sie läuteten so laut, so unablässig. Warnungen, Signale. Light war so anders gewesen, nachdem er dieses Death Note berührt hatte. War er Kira? Der Gedanke daran tat ihm so weh… Seit der letzten Nacht waren sie in gewisser Weise eins. Wenn er Light als Kira zum Schafott führen musste, dann würde sich das anfühlen, als würde er sich mit einem stumpfen Messer in zwei Teile schneiden. Dennoch- er hatte keine andere Wahl. Als der Meisterdetektiv L musste er diesen Verdacht verfolgen, ihm nachgehen, auch wenn es bedeutete, dass er selbst dabei Schaden nahm. Light wanderte im Gebäude umher. Immer noch wollte er es selbst nicht wahr haben. Er selbst, Kira? Was war Kira und warum konnte es ihn so sehr kontrollieren, manipulieren, warum ließ Kira ihn solche Sätze sagen? Misa zu opfern war ihm nicht schwer gefallen, doch als ihm klar wurde, wohin das führte, dass Kira Ryuzaki einige Hinweise darauf gegeben hatte, dass Misa der zweite Kira war, machte ihm das schreckliche Angst. Er hörte Kiras Gedanken, sie waren so grausam, so unerbittlich. Und er konnte nichts dagegen tun. „Ryuzaki… Lawliet… Ich liebe dich doch…“ Auch musste er immer wieder an dieses Versprechen denken, das er Ryuzaki gegeben hatte. „Wenn ich jemals wieder zu Kira werden sollte, werde ich dich töten.“ Er wollte ihn nicht verlieren, nicht verletzen, er wollte nicht Kira sein! Der Gedanke machte ihn fast wahnsinnig… Dann sah er ihn. Er stand draußen, im Regen und starrte auf den Boden. Was war los? Light trat durch die Tür nach draußen, blieb aber noch unter der Überdachung. „Ryuzaki! Was machst du da?“ Der Angesprochene sah ihn zwar an, sagte aber nichts. Er grinste nur und hielt sich die Hand an das Ohr. Noch einmal wiederholte sich die ganze Szene, dann trat Light hinaus in den Regen, der seine Kleidung innerhalb kürzester Zeit durchtränkte. „Ryuzaki, was machst du da?“ „Oh… nichts wirklich Wichtiges… Es ist nur… Ich höre diese Glocken…“ „Glocken?“ „Ja. Sie sind ungewöhnlich laut an diesem Tag… Kannst du sie nicht hören? Eine Hochzeit vielleicht, oder…“ „Ryuzaki? Was redest du da für einen Unsinn?“ „Es tut mir Leid… Ich glaube, vieles von dem was ich sage, ergibt keinen Sinn, oder?“ Light seufzte und trat einen weiteren Schritt auf seinen Geliebten zu. „Ja, das stimmt. Vieles von dem was du sagst, kann wohl niemand außer dir verstehen. Aber ich weiß, wie das ist...:“ Ryuzaki trat von ihm weg. „Light-kun… Sag, hast du, seit dem Moment deiner Geburt auch nur ein einziges wahres Wort gesprochen...?“ Lights Herz schlug bis zum Hals. Er wusste es also. Er wusste, dass er Kira war. Doch in dem Augenblick, in dem er ihm alles erklären wollte, ihm sagen wollte, dass er dagegen ankämpfen wollte, dass er nicht Kira sein wollte, sondern für immer mit ihm zusammen bleiben wollen, ergriff Kira wieder die Kontrolle und Light konnte nichts tun, war Gefangener seines eigenen Körpers, der Dinge sprach, verleugnete, der seinem Freund so weh tat. „Wieso fragst du so etwas? Natürlich habe ich schon mal gelogen. Jeder tut das manchmal. Wir sind Menschen, Ryuzaki, wir sind nicht perfekt. Aber ich würde niemals derart lügen, dass ich die Menschen, die mir etwas bedeuten, verletze.“ Ryuzaki seufzte. „Ich dachte mir schon, dass du so etwas sagst… Lass uns reingehen…“ Ryuzaki reichte Light ein Handtuch, während er selbst, statt sich die Harre mit seinem zu trocknen, sich dieses nur auf die nassen Haare legte. Er beobachtete Light, wie sich abtrocknete. „Wir sind ganz schön nass geworden…“ „Das ist wohl deine Schuld, Ryuzaki.“, sagte Light so leidenschaftslos. In dem Moment war Ryuzaki sich sicher. Diese Veränderung in Lights sonst so neckischem Verhalten ihm gegenüber, zusammen mit der Antwort, die er auf seine Frage erhalten hatte, konnte nur eines bedeuten. Light hatte zwar früher die Wahrheit gesagt, als er behauptete nicht Kira zu sein, in der Zeit, als sie aneinander gekettet waren… Doch durch das Berühren des Death Notes war er wieder zu Kira geworden. Kira hatte gewonnen. Auch wenn Ryuzaki ihn ins Gefängnis stecken würde, L würde daran zerbrechen, dass er seinen Geliebten den Tod gebracht hatte. Langsam stieg er die Treppen herunter und streckte die Hand mit einem Frischen Handtuch nach Lights Fuß aus. „Was tust du da?“, fragte Light erstaunt. „Du warst so beschäftigt damit, dich abzutrocknen, ich dachte ich helfe dir dabei… Ich könnte dir auch die Füße massieren… Ich bin recht gut darin… Das ist doch das mindeste, was ich zur Entschädigung tun kann…“ Light sah zur Seite. „Wenn du willst…“ Ryuzaki sah sich den Fuß seines Geliebten, den er in der Hand hielt, genau an. Er wusste, Light würde seine Liebe nun mit Füßen treten. Bei diesem Gedanken drückte er ein wenig zu fest zu. „au…“, machte Light. „Entschuldige… Du wirst dich sicher gleich daran gewöhnen.“ ‚Warum nur, Light? Warum tust du mir das an? Bin ich denn so wenig wert? Ist Kira so viel stärker, als die Liebe, die du zu mir empfunden hast? Warum tust du mir das an…“, dachte er. Für diesen Moment hatte er aufgehört seine Hand 6zu bewegen. Er sah auch nicht die Tropfen, die von seinen Haaren auf Lights Haut fiel. „Ryuzaki… Du bist immer noch ganz nass…“ „Oh… Tut mir leid…“ Stille. „Es wird ganz schön einsam werden…“ „Hm?“ Was sagte Ryuzaki da? Alles in Light schrie innerlich auf. ‚Ich will dir doch nicht wehtun, Lawliet… Ich liebe dich doch…’, doch Kira verhinderte, dass er etwas sagte. „Bald ist es Zeit für unser Lebewohl.“, sagte Ryuzaki und ging an sein klingelndes Handy. Der Kampf in Light war wie eine Explosion. Doch egal, was Light auch versuchte, Kira war soviel stärker als er. Und dann… Dann saßen sie im Hauptquartier und Ryuzaki erzählte, dass er die 13-tage Regel testen würde. Light zog es die Kehle zu. ‚Ryuzaki, ich will das doch nicht…’ Und dann… Dann sah Light, wie Rem aus dem Raum verschwand, auf ein Zeichen von Kira hin. ‚NEIN…’, schrie er, doch niemand konnte es hören, außer Kira und der lachte ihn aus. Es dauerte nicht lange, da hörte man Gepolter von Wataris Lautsprechern aus. Light sah, das Ryuzaki wusste, was geschehen war, wie traurig er war, wie weh ihm das tat. Warum war Kira nur so grausam? Ryuzaki nickte, er sah traurig aus, als er verkünden wollte, dass der Shinigami so eben watari getötet hatte und damit bewiesen war, dass Light Kira war, doch mitten im Satz drückte er plötzlich die hand auf die Brust und fiel von seinem Stuhl. Alle rannten sofort hin, Light schaffte es sogar, ihn aufzufangen, doch es war zu spät. In den sterbenden Augen des Schwarzhaarigen lag seine Enttäuschung, seine Trauer, seine Wut darüber, dass Light ihn verraten hatte. Innerlich schrie Light, während er ihn da in den Armen hielt, es zerriss ihn, er wollte sich an ihm festklammern. „Ich… hatte… doch recht…“, flüsterte Ryuzaki so leise, dass Light der einzige war, der es hören konnte. „Nein, stirb nicht… Bitte Ryu… Lawliet, verlass mich nicht…“, dachte Light, doch er konnte nichts dagegen tun. Langsam schlossen sich Ryuzakis Augen. Der letzte Blick ins Gesicht seines Geliebten… In die Welt, die ihn schon immer so grausam behandelt hatte und der er sich dennoch voll und ganz verschrieben hatte… Dann hörte er auf zu atmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)