Avatar - New Generation von Korra_Sato ================================================================================ Kapitel 2: Ankunft am Nordpol ----------------------------- “Prinzessin?” Es klopfte an die Tür. “Kaya, bist du wach…?” Bevor die Amme die Tür berühren konnte, wurde diese aufgerissen und ein Paar blitzender blauer Augen strahlten sie an. “Natürlich bin ich wach, schon seit Stunden!” Die Frau lächelte, während sie ins Zimmer trat und dem Mädchen zusah, das sich, immer noch im Nachthemd, aufgeregt um sich selbst drehte und durch den Raum schwebte, während sie sprach: “Ich freu mich so, ich freu mich so… Wann kommen sie denn an?” Sie tänzelte zum Balkon und sah hinaus, als erwarte sie schon im nächsten Moment Appa am Himmel zu sehen. Nana lachte leise. “Sie kommen heute Nachmittag an, Liebes.” Sie zog Kaya sacht vom Balkon, damit sich die temperamentvolle Prinzessin nicht erkälten konnte. “Aber sie kommen mit Appa, ja?” Das Mädchen ließ den Himmel immer noch nicht aus den Augen. “Ja”, bestätigte die Amme mit einem ergebenen Nicken und einem Lächeln. Kaya war wirklich aufgeregt. “Die Königsfamilie der Feuernation wird mit dem Schiff anreisen.” , fügte sie noch nach einer kurzen Pause hinzu. “Hm, klar, Appa kann nicht so viel schleppen.” Die Prinzessin warf einen letzten Blick in den Himmel und seufzte leise und sehnsüchtig. “Ich wünschte sie wären schon da…!” Die Amme klatschte in die Hände. “Jetzt aber los! Zieh dich an und dann geh frühstücken, Kind! Sonst starrst du immer noch im Nachthemd in den Himmel wenn unser Besuch ankommt!” Kaya lachte auf. “Jaja, ist schon gut! Nana, geh schon vor, ich komme gleich!” Nach einer Viertelstunde erschien Kaya am Frühstückstisch. Sie trug ein hellblaues Kleid mit dem Symbol des Wasserstamms und sah aus wie eine Prinzessin aussehen sollte: nichts erinnerte mehr an das temperamentvolle Mädchen, das die letzte Nacht damit verbracht hatte, wieder mal einen Bändigungskampf mit einem anderen Wasserbändiger auszutragen. Nichts, mit Ausnahme der funkelnden Augen, die das Temperament des Mädchens nur erahnen ließen. Das Mädchen ließ sich an seinem angestammten Platz nieder um zu Frühstücken. Sie hatte zwar keinen sonderlich großen Hunger, aber sie wusste, dass sie die wachsamen Augen ihrer Amme, die etwas abseits stand, auf sich ruhen hatte. Und Nana würde dafür sorgen, dass die Prinzessin genug zu sich nahm. Schließlich trug sie als Amme einen großen Teil der Verantwortung für das Mädchen, seit es geboren worden war. “Okay, ich bin fertig.” Kaya wollte aufstehen. “Prinzessin, seid ihr sicher, dass ihr nicht vielleicht noch etwas essen möchtet?” Die Angesprochene seufzte leicht genervt. “Ja, bin ich. Bis dann!” Schnell verschwand sie, bevor Nana sie noch weiter aufhalten konnte. Ihr Weg führte sie in den Teil des Palastes, der normalerweise ein eher unüblicher Aufenthaltsort für eine junge Prinzessin war: Sie besuchte den Stallmeister. Salon war gerade dabei Appas Box herzurichten. Wobei der Ausdruck Box vielleicht etwas untertrieben war, der Schlafplatz des Himmelsbisons war eigentlich an sich schon so groß wie ein Stall. Kaya ließ sich auf einer Kiste nieder. “Hallo Salon.” Der Mann drehte sich zu ihr um. “Oh, Hallo Kaya, was verschlägt dich denn hierher?” Das Mädchen seufzte ungeduldig. “Ich warte.” Ein Lächeln überzog das Gesicht des Stallmeisters: “Ah, ich verstehe. Kannst es gar nicht mehr abwarten, hm?” Als Antwort kam nur ein weiteres Seufzen. “Wenn du magst, kannst du mir mit dem Wasser helfen, dann hast du einen Zeitvertreib.” Kayas Gesicht hellte sich auf. “Was soll ich tun?” “Hier, das Becken ist für Appas Trinkwasser. Er freut sich sicher, wenn er sein Zuhause betritt und das Becken voll ist.” Vergnügt sprang Kaya von der Kiste. “Nichts leichter als das! Aber…” Sie warf Salon einen warnenden Blick zu. “Verrate das nicht meiner Mutter.” Der Mann lachte und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. “Keine Angst, von mir erfährt sie kein Wort.” Das Mädchen lächelte. Sie wusste, dass auf den Stallmeister Verlass war. Kaya ging nach draußen zu einem der Brunnen vor den Ställen und bändigte sich eine große Wassermenge nach oben. Geschickt dirigierte sie das kalte Nass in den Stall und ließ es in das Becken laufen. Salon nickte zufrieden. “Dankeschön! So geht das viel schneller! Oh - ich glaube du wurdest gerufen...” Kaya fluchte lautlos als auch sie nun Nanas Stimme vernahm, verabschiedete sich flüchtig und eilte ihrer Amme entgegen. “Hallo Nana, was gibt’s?” Schlitternd kam sie im Schlosshof vor der Frau zum Stillstand. Diese sah sie leicht tadelnd an. “Mittagessen, das gibt’s.”, antwortete sie und schob Kaya zu einem der Tore, die in den Palast führten. “Prinzessin, ihr wisst, dass Euch eure Mutter nicht gerne dort draußen sieht.” Kaya murrte etwas unverständliches und folgte ihrer Amme widerstrebend zum Mittagstisch. Nana spürte wie das Mädchen immer zappeliger wurde, je mehr der Tag voranschritt. Sogar beim Essen wanderten Kayas Blicke zum Fenster, als hoffte sie Appa würde dort plötzlich auftauchen. Deshalb sparte sie sich dann auch eine Rüge, als Kaya aufstand und nicht mal die Hälfte ihres Mittagessens den Weg in ihren Magen gefunden hatte. Die nächsten Stunden verbrachte Kaya damit, in ihrem Zimmer unruhig auf und ab zu laufen, immer wieder hinaus auf den Balkon zu treten und gedankenverloren mit dem Wasser und Eis um sie herum zu spielen. Sie hatte ihre Eltern eine ganze Weile nicht gesehen. Sokka und Suki waren ebenfalls seit drei Monaten nicht mehr am Nordpol gewesen. Und wann genau sie Toph oder jemanden aus der Feuernation zuletzt gesehen hatte, konnte sie gar nicht mehr genau sagen. Aber sie genoss jeden Besuch der Freunde ihrer Eltern, vor allem die Besuche der Erdbändigerin. Vor sich hinstarrend versank Kaya in Erinnerungen. Als es schließlich an ihrer Tür klopfte, zuckte Kaya erschrocken aus ihren Gedanken hoch. Sie eilte zur Tür, öffnete diese und sah sich ihrer Amme gegenüber. “Sind sie etwa da?!”, fragte sie, bevor Nana etwas sagen konnte. Die Frau lächelte entschuldigend: “Nein, noch nicht. Ich wollte dich zum Nachmittagstee rufen.” Von Kaya kam nur ein entnervter Seufzer. Während sie hinter ihrer Amme hertrottete meckerte sie leise vor sich hin: “…. und wer hat eigentlich diese vielen Essen erfunden?! Ständig wird man irgendwohin geschleift… ” Einer der Wachmänner konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als die schimpfende Prinzessin an ihm vorbei lief. Kaya knabberte immer noch an ihrem ersten Keks herum und sah dabei zu, wie ihre dritte Tasse Tee langsam eiskalt wurde, als sie plötzlich ein vertrautes Geräusch hörte: ein noch leises, aber unverkennbares Brummen. “Appa!!” Kaya sprang auf und rannte nach draußen. Nana, die ihr hinterher rief, sie solle langsam machen, hörte sie schon nicht mehr. Der Riesenbison landete gerade als Kaya schlitternd im Hof zum Stehen kam und begrüßte das Mädchen mit einem freudigen Brummen. “Appa!!” Sie kuschelte sich an den Pelz des riesigen Tieres und streichelte ihn. Im nächsten Moment landete Momo auf ihrem Kopf. “Momo! Ich hab dich vermisst!” Lachend kraulte sie den Lemuren hinter den Ohren. Neben ihr sprang Aang von Appas Rücken und reichte Katara, die ihm folgte, eine helfende Hand. Dann wandte er sich seiner Tochter zu: “Hallo, Kaya, schön dich zu sehen.” Liebevoll umarmte er sie. Kaya strahlte ihn an: “Hallo Papa!!” Ihr Blick wanderte weiter zu Katara: “Hallo Mutter.” Auf Appas Rücken regte sich etwa und im nächsten Moment sprang eine Frau von seinem Rücken. “Tante Toph!!” Mit einem Freudenschrei flog Kaya der Erdbändigerin in die Arme. “Hey, ich hab gesagt, du sollst mich nicht so nennen!”, erwiderte Toph halb lachend halb tadelnd und drückte das Mädchen fest. In diesem Moment kamen die Boote mit der Besatzung der Feuernation neben ihnen an. Das Schiff war auf dem Meer umweit der Stadt vertäut. Kaya eilte auf das Boot mit der Königlichen Familie zu um Zuko und Mai zu begrüßen. Mit im Boot saß noch eine weitere Person, ein Mädchen, das sie nicht kannte. Auch dieses stieg aus und begrüßte Kaya zurückhaltend. “Das ist Ira.”, stellte Zuko das Mädchen vor. “Meine Tochter.” Aang ging auf Ira zu. “Schön dich mal wieder zu sehen. Das letzte Mal warst du noch ein kleines Mädchen.” Die Feuerprinzessin lächelte etwas verlegen. Kaya strahlte das ältere Mädchen an: “Ist das nicht cool? Die Prinzessin der Feuernation und die Prinzessin des Wasserstamms…!” “… vergesst das Erdkönigreich nicht. Thal, was treibst du da oben so lange?” Toph hatte sich halb zu Appa umgedreht. Verdutzt wirbelte Kaya herum und starrte in ein Gesicht mit leuchtend grünen Augen und schwarzem Haar, das sie frech und ein wenig amüsiert angrinste. “Ich hab die Show genossen, Mum.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)