Spiegel ohne Bild von Bryan (Mein Zeugs) ================================================================================ Kapitel 2: Das Sonnenaufgangsmädchen ------------------------------------ Ja~ das war ein Text den ich zur Schularbeit geschrieben habe, eine Kurzgeschichte eben. Hatte ne fixe Idee im Kopf aber wusste keine Charas, war aber so auf Souleater also... ich hab mir Spirit & Stein geliehen,... seht mal eben darüber hinweg ja? ________________________________________________________________________ Es war kühl hier im Gebäude, hin und wieder flackerte das Licht und es roch ein wenig streng. Eigentlich war er es ja gewöhnt, er arbeitete ja auch schon lange genug hier. Er stand in der Toilette. Sie war klein, wirkte nicht wie eine übliche Toilette an einem Arbeitsplatz eher eine wie sie bei ihm Zuhause stand. Seufzend stand er vor dem Spiegel und strich sich durch die silbernen Haare. Er hatte ein komisches Gefühl. Mit mehreren Spangen klemmte er sich seine silberne Mähne zurück und seufzte wieder. Was hatte er hier eigentlich verloren? Sein Berufswunsch war irgendwie etwas Anderes gewesen. Mit einem leisen Quietschen drehte er den Wasserhahn auf. Mit einem Surren kam das Gemisch herausgeplätschert und er wusch sich seine Hände. Seine Hände mussten sehr sauber sein, es durfte nichts an ihnen kleben, kein Staub, kein Haar, einfach nichts. Wieder seufzte er. Es machte keinen Spaß hier. Er war dauernd alleine, nun ja, meistens war er es ja doch irgendwie nicht. Nachdem sich der Silberhaarige die Hände fertig gewaschen hatte desinfizierte er sie. Er hasste diesen Geruch, er war zwar nicht unangenehm, dennoch wurde es ihm etwas anders. Mit leisen Schritten trat er aus der kleinen Toilette. Nun stand er in einem großen Raum. Kaltes Neonlicht erhellte den in Weiß und Silber gehaltenen Raum. Kein Laut war zu hören, nichts, außer seinen Schritten und seinem Atem. Es war hier alles steril. Der ganze Raum war voll mit eisernen Betten, sie sahen so unbequem aus wie sie es waren. Im Raum standen insgesamt vier dieser Betten, allesamt steril. Sie waren höher als normale Betten. Eigentlich hatten sie mit normalen Betten nur eines gemeinsam: jemand wurde darauf gebettet. Seufzend ging Stein, so nannten sie ihn, wenn’ mal jemand kam, zu einem riesigen, silbernen Schrank. Er nahm eine ganze Länge des Raumes ein. Die sterilen Fächer waren allesamt gleich groß. Man konnte sie herausziehen und zum Vorschein würden sterile Menschenkörper kommen. „Guten Morgen“, kam es über seine Lippen. Wie an jedem anderen Tag begrüßte er die sterilen Menschenkörper, dennoch konnte ihm keiner antworten. Oft taten sie ihm schrecklich Leid, viele hier waren nicht auf sanfte und sterile Weise gestorben. Hier wurden sie nach ihrem Tod hingebracht, steril gemacht und aufgeschnitten. Steins Job war nicht gerade ein Traum, dennoch, es fiel ihm leichter mit den Toten umzugehen als mit den Lebenden. Er hatte studiert, hatte seine Eltern, die ihm alles bezahlten. Eigentlich wollte er Arzt werden,… Nun ging die Türe auf, der silberhaarige Mann drehte sich um, sah dennoch über seine Schulter. „Ach, du bist’s!“ sagte er. „Hey, bekommt man hier nicht’ mal mehr ein ‚Guten Morgen’?“ Ein rothaariger, noch relativ junger Mann trat ein. Stein mochte ihn, auch wenn er nicht so steril war. Sie nannten ihn Papa. Stein fand es komisch und umging es ihn so zu nennen. „Guten Morgen,…“, drang es nun mürrisch über seine Lippen. Papa lächelte nun und holte aus seiner Hosentasche eine Packung Zigaretten. „Willst du auch eine?“ Stein sah ihn an. Oft hatte er Papa gesagt, das er das rauchen hier bleiben lassen sollte, es war nicht steril. „Nein, also was willst du?“ Papa sah Stein kurz wortlos an, steckte die Packung wieder ein und deutete über seine Schulter aus dem Raum hinaus. „Besuch“ Papa wirkte nun anders, seine sonst so fröhliche Art war aus seinem Gesicht gewichen. Nun ging er, ohne ein weiteres Wort. Stein wurde neugierig, was konnte nur in diesem Sack sein? Der silberhaarige Mann ging zur Türe, sah hinaus. Nur noch der Sack mit dem noch nicht sterilen Körper. Er wirkte kleiner als üblich. Es fiel Stein leicht, den Sack auf der Bare in den in Neonlicht getauchten, sterilen Raum zu bringen. Mit Leichtigkeit bugsierte er den Sack auf eines seiner Betten und öffnete ihn. Goldene Strähnen fielen ihm entgegen, es war als würde die Sonne wunderschön aufgehen. Das zarte Engelsgesicht eines Kindes. Nun wusste er, was mit Papa geschehen war. Vorsichtig strich er die nicht sterilen Haarsträhnen mit seiner sterilen Hand beiseite. Sie waren weich und fühlten sich an wie warmer Sand auf der Haut. Wieder ein Seufzen, Erinnerungen kamen in ihm auf, schon lange war es her gewesen. Damals hatte er Papa auch schon gekannt, nur war Papa noch nicht Papa. Sie waren in den Ferien ans Meer gefahren, Papa, seine Freundin und Stein. Eigentlich hatte sich der Silberhaarige gesträubt mitzukommen. Er hatte alles vermieden, was mit vielen Menschen zu tun hatte. Hin und wieder tat er das heute noch. Doch eines Morgens es war sehr früh gewesen war Papa auch aufgewacht. Der Rothaarige hatte wie verrückt an Steins Türe gehämmert. Verwirrt hatte Stein die Türe geöffnet, hatte Papa angesehen. Es war noch dunkel gewesen, Licht hatte nur am Gang gebrannt und trat ein wenig in Steins Zimmer ein. Er hatte sie genau gesehen, Papas Tränen. Es war schon öfters vorgekommen, dass Papa in Träne ausgebrochen war, aber so herzzerreißend hatte der Silberhaarige den anderen noch nie gesehen. Stein hatte ihn herein gezogen, hatte den Rothaarigen auf das Bett gesetzt und hatte Klopapier aus dem Bad geholt, hatte es Papa in die Hand gedrückt. Stein hatte sich neben den bitterlich weinenden Papa gesetzt beide hatten nichts gesagt. Langsam war die Sonne aufgegangen und Papa hatte sich beruhigt. Stein war aufgestanden und zum Balkon gegangen. Er hatte keine Ahnung was mit Papa geschehen war, er hatte nicht fragen wollen. Der rothaarige Mann war aufgestanden und zu Stein Gegangen. „Rauchen?“ hatte Stein gefragt und Papa nickte. Sie hatten den Rauch beobachtet, die Sonne, wie sie immer wieder durch den grauen Dunst gestrahlt hatte und hatten nichts gesagt. Sie hatten sehr lange geraucht, so lange, bis die Sonne ganz aufgegangen war. „Schon komisch,…“ kam es Stein melancholisch über die Lippen, als er sich Handschuhe anzog. Das Mädchen erinnerte ihn genau an diesen Sonnenaufgang. Melancholisch dachte er abermals zurück und holte den Körper aus dem Sack. Seufzend wusch er ihren Körper, machte ihn steril. Tränen rannen über seine Wangen. Wie gerne wollte er nun zurück, zurück zu diesem Sonnenaufgang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)