Das Serum von She-Ra ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Am späten Nachmittag trafen Robin und Sincia sich wieder. „Hast du etwas herausfinden können?“, fragte die Dunkelhaarige die Freundin. „Von Jean Claude habe ich nichts erfahren. April geht es unverändert. Die Unterlagen konnte ich zum Teil einsehen, aber ich kann es nicht lesen. Es ist in Outriderschrift verfasst.“ „Ich verstehe. Hast du vielleicht die Möglichkeit es dennoch abzuschreiben? Das KOK könnte es vielleicht dann entschlüsseln.“ „Gute Idee. Ich werde es nachher versuchen, wenn ich noch einmal bei ihr bin. Aber was ist mit dir? Hast du etwas gehört?“ „Nun, der Alarm wurde nicht durch Menschen ausgelöst. Was genau es war, weiß ich nicht. Jedoch ist wohl die Abhöranlage im Gefängnistrakt davon betroffen. Sie können die drei nur noch sehen, aber nicht hören.“ Robins Augen weiteten sich. „Und? Hast du mit ihnen reden können?“, fragte sie daher sofort nach. Leicht nickte Sincia. „Ja, aber nicht viel. Natürlich sind sie misstrauisch, nachdem was geschehen ist. Zudem konnte ich mich dort nicht lange dort aufhalten, man würde es sofort bemerken. Ich habe versucht ihnen mitzuteilen, dass sie frei sprechen können. Wenn ich nachher noch einmal hingehe, versuche ich mit ihnen zu reden.“ „Aber was willst du in der geraumen Zeit ihnen sagen?“ „Ich werde mir etwas einfallen lassen. Was wir aber nicht vergessen dürfen, dass wir uns etwas einfallen lassen müssen, wie wir hier heraus kommen.“ Nun nickte die Blondine. „Vielleicht habe ich eine Idee. Als ich vorhin bei April saß, habe ich darüber nachgedacht.“ „Ja? Erzähl mir bitte davon.“ „Ich bin durch den ausgelösten Alarm darauf gekommen. Was wäre, wenn wir diesen erneut auslösen könnten? Wir müssen dafür sorgen, dass sogar die Soldaten, die die Zellen bewachen, ihren Posten verlassen. Dann könnten wie die Jungs freilassen. Und ich wäre bei April. Jedoch bräuchte ich dann Unterstützung. Alleine werde ich sie nicht tragen können. Dann müssen wir zum Lufthangar, wo die Raumschiffe stehen. Dort müssen wir uns auf das Geschick der Anderen verlassen, damit wir hier fortkommen.“ Ruhig lauschte Sincia den Ausführungen Robins. „Mir gefällt deine Idee. Es stellt sich mir nur die Frage, wo wir den Alarm auslösen sollten, damit alle reagieren, wie wir es uns vorstellen. Vielleicht würde es ja schon helfen, wenn wir einen Notruf absetzten könnten. Falls wir es nicht bis zum Hangar schaffen.“ „Ich glaube, du hast Recht. Aber Colt hätte bestimmt eine Idee.“ „Das denke ich mir auch. Sie kennen sich mit so etwas aus. Am Besten, ich werde Saber eine Notiz schreiben, in dem ich es ihm erklären.“ Zustimmend nickte die Blondine. „Dann werden wir es so versuchen.“ „Ja, ich mache mich direkt an die Botschaft.“ „In Ordnung, ich mach mich auf den Weg zu April.“ „Ich wünsch dir fiel Erfolg.“ „Danke, ich dir ebenfalls.“ Sincia nickte, dann umarmten sich die beiden Frauen kurz. Während Robin zur Krankenstation ging, setzte sich die Dunkelhaarige an den Tisch und begann Saber schriftlich zu schildern, was Robin sich hatte einfallen lassen. Sie versuchte es dabei mit möglichst wenig Worten zu erklären. Als sie fertig war, verstaute sie es sorgsam in ihrer Tasche. Dann beschloss sie etwas in der Basis spazieren zu gehen. Da man die junge Frau als ungefährlich einstufte, hatte sie zu vielen Bereichen zu tritt. Sie hatte eigentlich nie darauf geachtet, wo sie sich genau aufhielt, aber nun achtete sie darauf. Auch wenn sie die Bezeichnungen nicht lesen konnte, merkte sie sich dennoch die Symbole. Falls der Plan gelingen sollte, konnten sie vielleicht noch nützlich sein. Erst eine geraume Zeit später machte sie sich auf den Weg zum Gefängnistrakt. Alles verlief wie immer. Auch das Verhalten der Star Sheriffs, schien identisch zu sein. Jedoch beobachteten sie Sincia genau. Fireball nahm seinen Teller entgegen und sah sie aber nur für einen Moment kurz an. „Ich hoffe, unserer Kollegin geht es gut“, sprach er seufzend. Sincia verstand und nickte kaum merklich. „Soweit es die Umstände zulassen“, erwiderte auf seine Worte. Dann ging sie weiter zum Cowboy. Dieser hatte sich seinen Hut etwas tiefer ins Gesicht gezogen. Aber als er seinen Kopf etwas anhob, sah sie das Funkeln seiner Augen. „Der Fraß hier, ist mit dem aus Tranquility, nicht zu vergleichen.“ „Das ist wahr, dort soll es eine sehr gute Köchin geben. Habe ich mir jedenfalls sagen lassen.“ Colt verstand sofort und deutete dies mit einem Zwinkern an, bevor er sich mit seinem Teller niederließ. Anschließend ging Sincia zu Sabers Zelle. Auch dieser musterte sie genau, nur in seinen Augen stand deutliche Sorge um die junge Frau. Als sie ihm sein Essen reichte, spürte er den Zettel, den sie unter dem Boden befestigt hatte, sofort. Jedoch sprach er nicht zu ihr und nickte nur stumm. Sincia erwiderte seine Geste und zog sich dann zurück. Kurz folgte der Blick des Schotten ihr, bis auch er sich niederließ, um zu essen. Es herrschte Schweigen, was erst nach einer Weile von Saber unterbrochen wurde. Er hatte die Notiz gelesen und sie mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die Idee war nicht schlecht und damit hatte er nicht gerechnet, jedoch warnte seine innere Stimme ihn davor, euphorisch zu reagieren. Ohne Umschweifen berichtete er seinen Kollegen von dem Plan der Frauen. Auch Colt und Fireball war etwas flau im Magen, aber sie wussten, dass sie keine andere Wahl hatten, um aus den Zellen zu entfliehen. Nun war es an ihnen zu beratschlagen. „Um Alarm auszulösen, müssten sie das an strategisch wichtigen Punkten sein“, meinte der Rennfahrer nach einer Weile. „Das sehe ich auch so. Nur, wie sollen sie diese hier finden?“, erwiderte Colt. „Die Frage sollte eher die sein, wie sie dort eindringen können. Wir schildern Robin und Sincia, wie sie dorthin kommen. Vergesst nicht, vom Grundprinzip ist jede Outrider Basis identisch aufgebaut“, kam es ruhig von Saber. „Wäre das nicht zu gefährlich?“, hakte Colt nach. „Wenn ihre Tarnung nicht auffliegt, dürfte es kein Problem sein.“ „Und was ist mit April? Wir dürfen sie hier nicht zurücklassen“, mischte Fireball sich mit ein. „Das soll und wird sie auch nicht. Daher werden wir uns aufteilen. Sobald wir frei sind, wir Colt sich auf den Weg zur Krankenstation machen und Robin helfen. Wir beide werden uns zum Hangar durchschlagen und dort ein Schiff kapern. Colt wird dann mit Robin und April zu uns stoßen.“ „Wieso Colt? Ich geh zu April und hol sie da raus.“ Erneut kam das hitzige Temperament des Japaners zum Vorschein. „Ich bin halt der Bessere für den Job, Matchbox“, kommentierte Colt. „Von wegen, du Kuhtreiber“, knurrte der Rennfahrer daraufhin. „Hört auf zu streiten!“, wies Saber die beiden zurecht. „Das könnt ihr auch später ausdiskutieren, jetzt haben wir andere Sorgen. Ich habe diese Wahl getroffen, weil du, Fireball, als erfahrener Pilot für einen prompten Blitzstart mit einem Outriderschiff sorgen kannst.“ Sabers Stimme war ruhig und rational, auch wenn es in ihm anders aussah. Aber die Situation bedurfte eines kühlen und klaren Kopfes, dafür war der Highlander zu sehr Profi, um nicht seine Gefühle Herr über sich werden zu lassen. Fireball konnte die Entscheidung des Anführers verstehen, auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel. „Du hast Recht“, gab er daraufhin zerknirscht zu. Inständig hoffte und betete der Japaner, dass April rasch wieder auf dem Damm sein würde. Ihre Hilfe war beinah unabdingbar. Aber nicht nur dies bewegte den Rennfahrer. Er hatte sie die ganze Zeit nicht gesehen und er wusste nicht, was Jesse ihr vielleicht angetan hatte. Ihm war nur klar, dass wenn der Überläufer seinem Engel etwas angetan haben sollte, würde er ihn jagen und ihn dafür bestrafen. Jedoch nun musste er sich darauf konzentrieren. Gemeinsam beratschlagten die drei, an welcher Stelle Alarm ausgelöst werden musste, um am meisten Aufruhr zu stiften. Währenddessen saß Robin bei April. Sie hatte einen ganzen Teil der Akte, die am Krankenbett hing, übertragen. Zu Beginn war es nicht leicht, die fremden Zeichen zu übertragen, aber sie hatte sich daran gewöhnt, zudem war ihr bewusst, wie wichtig das Ganze war. Die Unterlagen, von denen sie am Tag zu vor gehört hatte, lagen noch immer auf der Ablage. Jedoch hatte sie bis jetzt noch nicht die Chance gehabt, diese einzusehen, da sie nie allein war. Jedes Geräusch ließ sie innerlich zusammenzucken. Robin war nervös, man durfte nicht bemerken, was sie tat. Zudem musste sie flink arbeiten, da sie nicht wusste, wie viel Zeit sie hatte bzw. wie lange April noch durchhalten würde. Seit Robin ihre Zeit bei dem weiblichen Star Sheriff verbrachte, hatte sich der Zustand nicht verändert. Die Lehrerin war sich nicht sicher, ob das gut war oder nicht. Immer wieder beobachtete sie April, die fast so bleich, wie die Laken war. Ihre Atmung war flach, aber gleichmäßig. Hin und wieder zuckten nervös ihre Augenlider, jedoch ohne dass der weibliche Star Sheriff erwachte. Robin kam nicht umhin, leise mit ihr zu sprechen. Dabei versuchte sie es belanglos klingen zu lassen, wenn einer der Wissenschaftler zu ihr kam, um die Geräte zu prüfen. Scheinbar schaffte es die Lehrerin, dass niemand misstrauisch wurde. Diese Erkenntnis ließ Robin etwas ruhiger werden. Mittlerweile kannte sie sich etwas auf dem Krankenrevier aus. Es gab zwei Eingänge. Der eine führte auf den Korridor und der andere in ein Labor, welches aber durch Glasfenster einsehbar war. Durchgängig hielten sich hier zwei Outrider auf und wie Robin feststellen konnte, waren diese unbewaffnet. Bevor die Lehrerin sich in ihr Quartier begeben konnte, bemerkte sie, dass sie sich auf einmal allein in der Krankenstation aufhielt. Sofort war ihr klar, dass sie handeln musste. Mit raschen Schritten eilte sie zu der Ablage. Bevor sie nach den Unterlagen griff, sah sie sich um. Aber sie war noch immer allein. Mit flinkem Blick huschte sie über die Kolonnen. Es war nur wenige Seiten. Jedoch um dies abzuschreiben, würde Robin dennoch länger benötigen. Rasch begann sie die ersten Zeilen zu übertragen, bis sie Schritte hörte. Sofort legte sie die Unterlagen zurück. Gerade noch rechtzeitig, drehte sie sich zu dem Schott, welches sich öffnete. Kurz nickte Robin dem Wissenschaftler zu und verließ anschließend die Krankenstation. Ihr Herz raste und schlug hart gegen ihre Brust. //Du musst ruhig bleiben, Robin!//, ermahnte sich die Blondine auf dem Weg zu ihrem Quartier. //Das hätte schief gehen können…// Erst in den eigenen vier Wänden konnte sie tief durchatmen. Seufzend ließ sie sich auf einem Stuhl nieder und versuchte dabei ihren Puls herunter zu bekommen. So saß die junge Frau einige Minuten still da, bevor sie sich daran machte, ihre Notizen sauber zu übertragen. Dabei stellte sie fest, dass es scheinbar einen Rhythmus in den Symbolen gab. Auch wenn sie sie nicht entziffern konnte, fiel es ihr langsam leichter die Zeichen zu übertragen. Mit jeder Zeile, die sie schrieb, wurde sie sicherer. Bald war Robin fertig. Es fehlte nur noch ein wenig, bis sie die Akte vollständig hatte. Jedoch hatte sie bemerkt, dass der Rest nur noch aus Kurvendiagrammen bestand. Die konnte sie nicht übertragen, daher hoffte die Lehrerin inständig, dass diese nicht so wichtig waren, wie die anderen Aufzeichnungen. Die Blondine versteckte ihre Unterlagen sorgfältig, bevor sie sich daran machte, etwas Essen vor zu bereiten. Sincia hingegen war im Moment zum Nichtstun verurteilt, das nagte an ihr, genauso wie ihre Schuldgefühle. Um nicht zu sehr daran zu denken, versuchte sich die Dunkelhaarige abzulenken, was nicht gerade leicht war. Zudem hatte sie kaum Möglichkeiten. Entweder ging sie spazieren oder las in einem der wenigen Bücher, die sie mitgenommen hatte. Jedoch half dies nicht für lang. Aber bevor sie in ihrem Gefühlschaos unterging, kam Jesse zu ihr. Sincia versuchte sich wie immer zu verhalten, jedoch spürte sie, dass Jesse sich anders verhielt. Erklären konnte es sich die junge Frau nicht, aber sie musste vorsichtig sein. „Soll ich dir etwas zu essen bringen?“, fragte sie ihn und hoffte, dass ihre Stimme ruhig klang. „Nein, aber komm her.“ Mit einer ruhigen Handbewegung winkte er sie zu sich. Unmerklich schluckte die junge Frau und trat zu ihm. Kaum das sie neben ihm stand, zog er sie auf seinen Schoß. Wie gewohnt strich er ihr über den Rücken. Seine Bewegungen waren gleichmäßig und Sincia saß entspannt da. Jedoch fuhr Jesse ruckartig in ihr langes Haar und griff fest in dieses hinein, wobei er ihren Kopf etwas zurückzog. Sofort versuchte die junge Frau sich daraus zu befreien. „Au, Jesse. Was soll das? Bitte lass mich los“, bat sie mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Das überlege ich mir noch“, kam es gehässig. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht und deutlich konnte sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren. „Wa… warum?“, fragte sie nach und versuchte seiner Bewegung mitzugehen. „Ich sollte dich fragen, warum du einfach so durch die Basis spazierst? Mir ist nicht entgangen, dass du hier herumspionierst.“ Mit wachsamem Blick beobachtete der Überläufer die Lehrerin. „Bitte? Spionieren? Warum sollte ich das tun?“ „Das frage ich dich?“ „Aber Jesse… Liebling… Mir war nur langweilig. Ich wollte nicht die ganze Zeit hier im Quartier hocken…“, versuchte sich Sincia herauszureden. „Ist das so? Wieso glaube ich dir das nicht, Süße?“ „Ich belüge dich nicht, denn ich liebe dich doch“, presste die Dunkelhaarige hervor. „Bitte lass mich los.“ „Das soll ich dir glauben? Deine Worte überzeugen mich nicht.“ Jesses kühler Blick musterte sie genau. Zudem machte er keine Anstalten, seinen Griff zu lockern. „Wenn du mich loslässt, zeige ich es dir, dass ich die Wahrheit sage“, versuchte sie ihn zu überreden. „Warum sollte ich dir glauben? Nicht das du mich hinterrücks umbringen willst.“ „Wie sollte ich das bitte? Ich bin unbewaffnet, wie du siehst.“ Seine kritische Betrachtung blieb, aber Sincia schaffte es diesem standzuhalten. Es schienen unendliche Minuten zu verstreichen, bis Jesse auf einmal auflachte und seinen Blick löste. „Nun gänzlich unbewaffnet bist du nicht. Deine Vorzüge sind unverkennbar“, erwiderte er dabei und riss dabei ihre Bluse auf. Deutlich konnte er sehen, wie ihre Atmung schwer war. Lüstern leckte er sich über seine Lippen. „Dir scheint das zu gefallen“, sprach er weiter. Sincia bekam nicht mehr die Chance etwas zu erwidern. Unsanft wurde sie gepackt und ihrer Kleidung entledigt. Als Jesse einige Minuten später von ihr abließ, sah er sie mit einem stechenden Blick an. „Überleg dir was du tust, Süße! Ich kann auch anders!“ Mit diesen Worten rollte er sich von ihr herunter und wartete eine Antwort von ihr nicht mehr ab. Er zog sich wieder an und ließ das Häufchen Elend zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)