Das Serum von She-Ra ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Robin lernte bald den einen ganzen Teil der Basis kennen und somit auch Sincia. Rasch freundeten sich die beiden an, da die Blondine durch die gemeinsamen Gespräche erfuhr, dass scheinbar ‚ihr’ Jean Claude kein Angriffspunkt war. Sincia gelang es, dass sie Robin bei ihren Aufgaben helfen konnte. Dabei musste sie vorsichtig sein, das Jesse nicht bemerkte, dass sie wieder vollkommen klar war. Von ihm erfuhr sie, dass es April schlechter ging. Innerlich machte sie sich große Sorgen. Als Jesse ihr davon beim Abendessen erzählte, machte sie beinah einen fatalen Fehler. „Bitte? Sie liegt im Koma?“, fragte sie mit größer werdenden Augen. Doch dann fiel ihr siedendheiß ein, was zwischen April und ihr vorgefallen ein. Sofort versuchte sich die Dunkelhaarige zu entspannen. „Und warum?“, versuchte sie nun die Situation zu werden. Prüfend sah Jesse sie mit verengten Augen an. „Warum? Das kann dir doch egal sein.“, knurrte er leicht. Der Überläufer hatte nicht vergessen, wie Sincia auf die Rivalin losgegangen war. Nun musste ihr unbedingt etwas einfallen, da ihr die Szene nicht aus den Gedanken ging. „Ich frage mich nur, warum es ihr schlecht geht? Eigentlich ist es mir gleich, aber nicht das es etwas Ansteckendes ist und vielleicht dich befällt. Ich würde es nicht überleben, wenn dir etwas geschieht, Liebster.“ Innerlich atmete Sincia auf, dass ihr dies leicht über die Lippen gegangen war und dass Jesse sich zurücklehnte und auflachte. „Auf was für Ideen du wieder kommst, Süße. Keine Sorge. Mir geht es Bestens.“ Sincia nickte scheinbar erleichtert bei seinen Worten. Jedoch musste sie vorsichtiger bleiben. Ihr war bewusst geworden, wie gefährlich Jesse Blue war und das man ihn nicht unterschätzen durfte. Aber dies war leichter, als den Überläufer körperlich nahe zu kommen. Wie gern, hätte sie sich ihm jedes Mal verweigert. So konnte sie nur warten, dass er nach dem Akt entweder einschlief, oder das Quartier verließ, damit die junge Frau im Bad verschwinden konnte. Zu ihrem Glück, schien Jesse gerade keine Lust zu verspüren. Er stand auf und verließ sie, ohne sie noch einmal zu beachten. Dies ließ Sincia aufatmen. Jedoch lange hatte sie keine Ruhe. Robin hatte sich bereits angekündigt und wollte nun die Freundin abholen. „Störe ich?“, fragte sie zur Begrüßung, als sie merkte, dass Sincia scheinbar in Gedanken war. „Aber nein. Ich hatte nur vergessen, dass du kommen wolltest.“ „Gut, dann komm.“ Sincia nickte und folgte der Blondine. Heute wollte sie ihr zum Gefängnistrakt folgen, um ihr dort zu helfen. Inständig hoffte sie, dass sie dort Saber sehen konnte. So verlief der Gang ihrerseits schweigend. Robin fiel dies auch nicht sonderlich auf. Sie schwärmte der Dunkelhaarigen von ‚ihrem’ Jean Claude vor. Robin war froh, dass sie nun jemanden hatte, mit der sie reden konnte. Vor allem verlief somit die Arbeit um einiges schneller. Rasch waren die Räume, wo die Gefangenen sich aufhielten, erreicht. Dort musste sie eine Outriderwache passieren. „Halt! Was wollt ihr hier?“, kam es von einem der Soldaten, der automatisch seine Waffe auf die beiden richtete. „Wir bringen den Gefangenen das Essen“, erwiderte Robin kühl. „Lass sie passieren. Ist schon in Ordnung“, mischte sich nun die andere Wache mit ein. Sein Kollege knurrte leicht und nahm seine Waffe wieder hoch. „Ihr könnt passieren! Aber ich begleite euch!“ Sincia und Robin trat, gefolgt von dem Outrider, den Trakt. In der ersten Zelle saß Fireball. Ihm stellte sie einen Teller, mit nicht definierbarer Nahrung hin. Der Rennfahrer sah nur für einen Moment auf, bevor er wieder auf den Boden starrte. Lange ansehen, konnte Sincia ihn nicht, da sie Robin folgen musste, die Colt sein Essen brachte. An seiner Zelle blieb sie stehen und ihr fiel sofort ein merkwürdiger Blick des Cowboys auf, der jedoch von der Blondine nicht beachtet wurde. Mit dem letzten Teller ging Sincia zur hintersten Zelle und kaum das sie Saber dort sah, schlug ihr Herz schneller. Jedoch durfte sie sich nichts anmerken lassen. So schwer es ihr auch fiel, beachtete sie ihn nicht und als er einen Schritt auf sie zu machte und sie ansprach, war die Outriderwache neben ihr und drängte den Star Sheriff zurück. Sincia tat es sehr weh, ihn so herzlos zu behandeln, aber im Moment ging es nicht anders. Kaum das die beiden Frauen den Gefängnistrakt verlassen hatten, waren sie wieder alleine. Kurz herrschte Stille zwischen ihnen, bis Sincia das Wort an ihre Freundin richtete. „Kennst du den Cowboy aus der einen Zelle besser? Ich mein, er sah dich so komisch an.“ „Der? Ach, dass ist es Ex. Nicht mehr. Ein Cowboy halt. Schießwütig und hinter jedem Rock her. Nichts mehr“, war die abwertende Antwort Robins. Unmerklich schluckte Sincia bei diesen Worten, bevor sie leicht nickte. „Ich verstehe“, war ihre einzige Antwort dazu. Robin schien dies ebenfalls so zu sehen und ging nun weiter. „Wenn du willst, kannst du mir gern dabei weiterhelfen“, schlug die Blondine ihr vor. „Sehr gern. Besser als in meinem Quartier zu versauern.“ Nun kicherte die Blondine. „Dann geht es dir so wie mir, Sincia. Hast du Lust mit mir gleich noch einen Kaffee zu trinken?“ „Kaffee? Ich dachte, so etwas bekommt man hier nicht.“ „Eigentlich nicht, aber ich hatte mir eine kleine Reserve eingepackt.“ „Ich verstehe. Dann trink ich sehr gern einen Kaffee mit dir“, erwiderte Sincia lächelnd und folgte Robin zu deren Quartier. Die Blondine ging in die kleine Kochnische, um dort Wasser aufzusetzen. „Ich hoffe, dass es dich nicht stört, dass es Instantkaffee ist.“ „Aber nein, besser als keiner“, sprach Sincia, als sie zu ihr trat. Robin nickte und reichte der Dunkelhaarigen zwei Becher und den Instantkaffee. „Das Wasser ist gleich fertig.“ „In Ordnung“, kam es von Sincia, die gerade die Tassen abstellte. Im selben Moment hörte sie es auf einmal klirren. Sofort stand die junge Frau senkrecht und eilte an den Ort, wo sie es gehört hatte. So fand sie Robin, die sich an der nächsten Wand festhielt und vor deren Füßen sich die Überreste der Kanne befanden. Vorsichtig legte Sincia ihr die Hand auf die Schulter. „Alles in Ordnung?“, fragte sie sie vorsichtig. Robin nickte kurz, bevor ihre Hand an ihren Kopf wanderte. „Mir ist schwindelig…“, brachte sie hervor. „Komm, ich bringe dich in dein Bett“, erwiderte Sincia und stützte sofort die Freundin. Zum Glück waren die meisten Quartiere gleich strukturiert, sodass die Dunkelhaarige nicht nach dem Schlafbereich suchen musste. Vorsichtig half sie Robin, damit diese sich auf dem Bett hinlegen konnte. „Ich hole dir eben etwas zu trinken“, sprach Sincia und verließ rasch den Raum. Das leise Stöhnen drang dennoch an sie heran. Dies ließ die junge Frau beeilen. Als sie zurückkehrte und sich auf der Bettkante niederließ, hielt Robin ihre Augen mit ihrem Arm verborgen. „Wo bin ich?“, fragte sie leise. „Wo? Auf der Outriderbasis“, erwiderte Sincia vorsichtig. //Beginnt sie sich zu erinnern?//, fragte sich die Dunkelhaarige in Gedanken. „Out… Outriderbasis? Ich? Aber wie bin ich hier her gekommen?“ „Mit Jean Claude. Er brachte dich auf eigenen Wunsch her.“ „Das kann nicht sein? Wo… wo ist Colt?“, hakte Robin nun nach, zog dabei ihren Arm etwas zur Seite, um Sincia zu betrachten. Dabei blinzelte sie leicht, da scheinbar das Licht sie schmerzte. Die Dunkelhaarige sah sie ruhig an, weil sie wusste, wie es ihr ergangen war. Innerlich betete sie nur darum, dass nicht Jean Claude auf einmal auftauchen würde. Jedoch schien die beiden Glück zu haben. Es blieb ruhig. „Erinnerst du dich nicht?“ Robin schloss wieder ihre Augen und rieb ihre Schläfen. Sincia sah sie dabei ruhig an. „Wir waren in Tranquility. Colt war einkaufen, als es auf einmal an der Haustür klopfte. Ich dachte, Colt wäre zurück und er hätte seine Hände zu voll, um die Tür zu öffnen. Jedoch stand auf einmal ein merkwürdiger Typ vor mir…“, begann die Blondine. Sincia reichte ihr das Wasserglas, damit sie etwas trinken konnte. Dann erzählte Robin weiter. „Er sah mich mit einem merkwürdigen Blick an. Ich war bewegungslos. Warum kann ich mir selber nicht erklären. Jedenfalls schob er mich weiter ins Haus. Dabei erwachte ich aus meiner Starre und versuchte ich ihn zurückzudrängen, ohne daran zu denken, dass mein Gegner um einiges stärker war als ich. Um nicht zu stürzen, ließ ich ihn gewähren und fand mich kurz darauf in meiner Küche wieder, wo er mich zwang etwas zu trinken. Ich weiß nur, dass mir schwindelig wurde… Und irgendwie bin ich ihm dann verfallen.“ Sincia nickte leicht bei Robins Worten. „Und jetzt hat es nachgelassen, nicht wahr? Dann geht es dir wir mir. Ich hatte etwas Ähnliches erlebt. Aber du solltest dich etwas ausruhen.“ Die Blondine stimmte dem zu, jedoch richtete sie sich auf einmal auf. „Colt ist hier gefangen! Wie können wir ihn befreien?“ Sanft aber bestimmt, drückte Sincia sie zurück in ihre Kissen. „Ich weiß. Fireball, April und Saber sind ebenfalls hier und wir müssen uns etwas einfallen lassen. Jedoch müssen wir vorsichtig sein. Jean Claude, wie auch Jesse, dürfen nicht bemerken, dass wir uns erinnern. Wir müssen unsere Rolle spielen, egal wie schwer es uns fällt. Verstehst du, Robin?“ Eindringlich sah Sincia ihr Gegenüber an, bis diese zustimmend nickte. „Als erstes müssen wir uns um April kümmern.“ „Ist ihr etwas passiert?“, fragte Robin sofort nach. Sincia nickte und erzählte, dass die Tochter Commander Eagles im Koma lag und weswegen sie selber nicht zu ihr kann. „Vielleicht bekommst du über Jean Claude die Möglichkeit zu ihr zu gelangen. Und die Jungs müssen wir auch informieren.“ „Ich kann und werde es versuchen. Aber ich habe Angst, Sincia.“ „Mir geht es nicht anders, Robin. Glaube mir. Jedoch die vier haben mir damals mehr als einmal geholfen und da ist es das Mindeste, dass ich es versuchen werde. Es muss uns ein Weg einfallen.“ Robin sah die Dunkelhaarige an und bemerkte den Kampfgeist in ihren Augen. „Ja, du hast recht. Mir geht es mit Colt auch so. Ich hoffe nur, dass wir keine Waffen benützen müssen.“ „Versprechen kann ich es dir nicht. Aber ich hoffe es ebenfalls. Nun ruh dich bitte aus.“ Robin nickte, während Sincia sich erhob. Rasch fegte sie die Scherben in der Kochnische zusammen und stellte die Becher zurück, bevor sie dann in ihr Quartier ging. Dabei kreisten ihre Gedanken, was sie nun unternehmen konnten. Ihr war bewusst, dass weder Robin noch sie eine militärische Ausbildung hatten und somit das strategische Denken fehlte, aber sie mussten einfach das Beste aus der Situation machen. Vor allem da sie nicht wussten, ob das KOK bereits ihren Standort ausgemacht hatten. Auf Yuma lief langsam das Ultimatum langsam ab. Die Wissenschaftler hatten immer noch nicht herausfinden können, aus welchen exakten Substanzen das Mittel bestand. Die Oberhäupter saßen im Sitzungssaal zusammen und redeten sich die Köpfe heiß. Es waren viele neue Meldungen, von fast allen Planeten, die dem Verbund angehörten, eingetroffen. Immer mehr Frauen wanden sich gegen ihre Männer, jedoch in unterschiedlicher Intensität. Commander Eagle saß über den Zahlen, die man ihn gereicht hatte. Jedoch wurden weder er, noch die Anwesenden, daraus schlau. „Wir müssen etwas unternehmen!“, wetterte König Jarred mit geballten Fäusten. „Unsere Wissenschaftler arbeiten schon mit Hochdruck an einer Lösung, Eure Majestät“, erwidert Aprils Vater. „Aber das ist immer noch zu langsam! So kann es nicht weiter gehen!“ „Dies ist mir vollkommen bewusst“, kam es ernst zurück. Die Situation schien mehr als verzwickt und sie schienen den Kampf diesmal zu verlieren. Commander Eagle schien bald zu verzweifeln, wenn nicht sie nicht bald eine positive Meldung erhalten würden. In dem Moment, als er sich erneut an das Oberhaupt des Königreichs Jarr richten wollte, wurden die Türen des Sitzungssaals aufgestoßen und zwei Wissenschaftler stürmten herein. Schwer atmen blieben sie vor den bärtigen Männern stehen. Sofort sprang Commander Eagle von seinem Platz auf und starrte die Wissenschaftler an. „Was ist geschehen? Haben Sie etwas herausfinden können?“ „Wir haben entdeckt, dass das Mittel, was in die Wasserleitungen geschleust wurde, scheinbar vom Körper nach einer Weile abgebaut wird.“ „Wie darf ich dies verstehen?“, hakte König Jarred nach. „Es wurden zwei Frauen gefangen genommen. Beide zeigen deutliche Anzeichen dafür. Jedoch in unterschiedlicher Stärke. Scheinbar hängt es damit zu tun, wie viel Flüssigkeit vom Opfer eingenommen wurde.“ „Wenn ich richtig verstanden habe, meine Herren, ist es nur eine Frage der Zeit, bis alle Frauen wieder ‚normal’ reagieren.“ „Ganz genau, Commander Eagle“, erwiderte einer der Männer. Nachdenklich rieb König Jarr sein Kinn. „Was werden wir nun unternehmen? Wenn die Lösung scheinbar so einfach zu sein scheint?“ „Entweder weiß Jesse davon nichts oder noch nichts. Oder sie haben weitere Pläne. Daher werde ich dafür sorgen, dass alle Orte, an denen Frischwasser etc verteilt wird, noch stärker bewacht werden.“ „Gut, aber was ist mit dem Ultimatum?“ „Wir werden Jesse hinhalten und ihn unseren Wissensstand nicht erkenntlich machen.“ Alle Anwesenden nickten zustimmend. Sofort wurden alle nötigen Vorrichtungen getroffen. Anschließend konnten sie nur noch abwarten. ~.~.~.~.~.~ Anmerkung: Ich habe April nicht vergessen, auf sie werde ich im nächsten Kapitel weiter eingehen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)