Sonntage von Fizban_Pernegelf (J Rocker unter sich) ================================================================================ Kapitel 3: Brainfuck oder auch Aftershowparty --------------------------------------------- Teil 3: Brainfuck Die Erfindung der Dusche war eine der wirklich guten Errungenschaften der Technik, fand zumindest Heath, als er nach dem Auftritt auf dem Hide Memorial Summit unter eben jener stand. Das Konzert hatte ich unglaublich angefühlt und, als sie X mit allen anderen gespielt hatten, war es ihm für einen Augenblick wirklich so vorgekommen, als wäre ihr ehemaliger Gitarrist wirklich unter ihnen. Es war ein wundervolles Gefühl gewesen. Und jetzt freute er sich schon auf den Ausklang des Abends, wenn sie sich alle zu der Aftershowparty trafen. Um hide zu ehren, war es eine Kostümfete geworden. Wer auch immer auf diese Idee gekommen war, gehörte zwar gesteinigt, aber was tat man nicht alles für seine Mitmusiker. Außerdem war hide selbst immer ein wenig außergewöhnlich gewesen, was sein Styling betraf, also war es vielleicht keine so schlechte Idee. Nach der wohltuenden Dusche und einem entspannenden Eincremen zwängte Heath sich dann auch schon in sein Kostüm: Schwarze Overknees, schwarze Hotpants, schwarzes, bauchfreies Top und dazu eine schicke Reitgerte. Als nächstes würde er seine Stylistin aufsuchen und sie würde ihm noch mit den Haaren und dem Make-up helfen. Eine knappe halbe Stunde später stöckelte Heath in den hochhackigen Schuhen in Richtung des großen Aufenthaltsraumes, in dem die Party stattfinden sollte. Er hatte etwas Übung gebraucht, um sich sicher bewegen zu können, aber im Endeffekt klappte es doch ohne größere Schwierigkeiten. Er war schon gespannt, was sich seine Bandkollegen hatten einfallen lassen. „Hey, heiß siehst du aus“, wurde er auch direkt von Toshi begrüßt, der sich einfach nur in einen sehr bunten Kimono gepackt hatte. Yoshiki, der neben ihm stand, trug den gleichen, nur farblich war er das Negativ zu Toshis. Nach einer kurzen Begrüßung ließ er dann den Blick durch den Raum schweifen. Die Zwergenriege, sprich Kyo, Haido, Keiyuu und Ruki, standen zusammen mit Tetsu und Gackt an einem der Tische. Es hatte schon etwas, diese beiden doch recht hochgewachsenen Musiker mit den ganzen Kleinen zu sehen. Aber keiner von ihnen trug ein wirklich herausragendes Kostüm, außer vielleicht Haido, den irgendwer in ein regenbogenfarbenes Hasenkostüm gesteckt hatte. Tja, scheinbar war Visual Kei doch nicht mehr das, was es einmal war. So lustig Gackts Anblick als Katze war, man kannte es halt schon. Dann jedoch stockte ihm bei Patas Anblick der Atem: Der Gitarrist hatte sich in ein gelbes Kostüm mit roten Herzen gezwängt, das verdammt viel Ähnlichkeit mit einer gewissen Gitarre hatte, die Yoshiki vor wenigen Stunden noch auf der Bühne gespielt hatte. „Wenn es eine Ehrung für hide ist...“, meinte Pata nur lachend und Heath konnte nicht anders, als einzustimmen. „Außerdem haben sie hier genug Whiskey, dass ich die Peinlichkeit verdrängen kann.“ „Alter Schluckspecht!“ Mit einem freundschaftlichen Schulterklopfen wollte Heath sich verabschieden, um sich auch etwas zu trinken zu besorgen, als ihn ein Blick zur Tür innehalten ließ. Er wollte nicht glauben, was er da sah: Herein trat Sugizo, in genau dem gleichen Outfit, das er selbst auch trug. Nur dass es an Sugizo irgendwie... heißer wirkte. Fand zumindest Heath. „Das gibt’s nicht“, lachte der Gitarrist, als er den Bassisten entdeckte. „Zwei Verrückte, ein Gedanke, würde ich behaupten. Aber vielleicht sollte ich dich für deine Dreistigkeit auch bestrafen.“ Daraufhin erhob er seine Peitsche und machte einige Schritte auf Heath zu, der lieber zurückwich. Bei Sugizo wusste man nie, was einem so blühte. Jedoch blieb er plötzlich stehen und Heath bemerkte erst jetzt, dass der andere noch eine lange Kette hinter sich herzog. Sie war scheinbar an irgendetwas hinter der Tür befestigt, denn sie spannte sich auf Schulterhöhe. Ein leises Knurren erklang aus der Kehle des Gitarristen, ehe er sich umdrehte. „Jetzt komm endlich rein. Du weißt, was dir blüht, wenn du draußen bleibst“, brüllte er etwas ungehalten, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Heath richtete. „Die heutigen Sklaven sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.“ „Du hast deinen eigenen Sklaven mitgebracht?“ „Natürlich, sonst ist das Kostüm nicht glaubhaft.“ Durch das Brüllen Sugizos war es still in dem Raum geworden und alles hatte sich der Tür zugewandt, von wo man nun ein seltsames Platschen hören konnte. Heath wunderte sich noch, wer, und vor allem was, dieses Geräusch verursachte, als der Grund um die Ecke trat, mit hochrotem Kopf, versteht sich. ... ... ... Totenstille herrschte im Raum, selbst in des Bassisten Gedanken war gähnende Leere. ... ... ... Das konnte doch nicht wahr sein! ... ... ... Erst als es hinter ihm laut polterte, war sein Gehirn fähig, das, was seine Augen ihm zeigten, zu verarbeiten. Später, als er sich dann erkundigte, was das Poltern verursacht hatte, erfuhr er, dass Gackt in Ohnmacht gefallen war. Die meisten Umstehenden versuchten natürlich, ihn direkt wieder auf die Beine zu bekommen, sodass der Anblick schnell zweitrangig geworden war. Jedoch nicht für den Bassisten. Dort in der Tür stand eindeutig Miyavi, doch das Kostüm war dezent... wahnsinnig: Er trug nicht viel mehr als eine pinke Hotpants am Körper, dazu waren seine Hände auf den Rücken gefesselt und die Kette, die Sugizo hinter sich herzog, war an einem Halsband befestigt. Die Genialität Sugizos zeigte sich aber in einem anderen kleinen Accessoire: Der Solist trug einen Knebel und – was Heath verwirrte – Schwimmflossen. „Wie hast du das geschafft?“, fragte er. „Ich habe seinen Kater entführt und ihm gedroht, ihn Kyo zu schenken, wenn er die Sachen nicht anzieht. Die Schwimmflossen waren aber seine Idee, damit er, falls er irgendwann freikommt, als Taucher durchgehen kann.“ Diese Logik konnte nur von Miyavi kommen. „Seine Katze?“ Heath wollte immer noch nicht so ganz akzeptieren, was er da sah. „Aber du bist doch tierlieb und im Tier- und Umweltschutz engagiert.“ „Ja natürlich“, gab der andere mit einem breiten Grinsen zu, während Miyavi versuchte, ihn mit Blicken zu erdolchen. „Das hatte unser Freund hier aber vergessen. Als es ihm wieder einfiel, war er schon gefesselt. Den Knebel anzubringen war dann relativ leicht.“ Derweil hatten sich Pata und Ryuichi zu ihnen gesellt und gratulierten Sugizo zu dessen gelungenem Auftritt, während Heath noch immer versuchte, das alles zu verarbeiten. Währenddessen saßen die zwei anderen, nicht geknebelten, Mitglieder der Band S.K.I.N. zusammen auf einer Couch und Gackt ließ sich sogar freiwillig einen Wodka von Yoshiki geben. „Ich glaube, diesmal betrinke ich mich wirklich“, stöhnte er leise. „Pass auf, dass du dann nicht anfängst zu lachen oder zu weinen.“ Der Ältere der beiden gluckste leise und sah wieder einmal auf Miyavi. Vielleicht sollten sie ihn bald von dieser Folter befreien. Andererseits war es einmal etwas neues, den Künstler nur zu sehen und nicht auch zu hören. „Wieso bist du überhaupt umgekippt?“ „Reizüberflutung würde ich sagen.“ Gackt war seinem Blick gefolgt und in seinem Gesicht zuckte es wieder gefährlich. „Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, außerdem versuchte ich, gegen den Drang beides zu tun anzukämpfen. Das war wohl zu viel...“ „Dazu muss ich jetzt nichts sagen, oder? Es ist ja keine Presse hier, was hätte es also geschadet, wenn du einmal wie ein normaler Mensch reagiert hättest?“ Das Lachen in Yoshikis Stimme war deutlich herauszuhören. „Das ist alles eine Frage des Images. Aber lass uns jetzt feiern und irgendwann den „armen““, ein spöttischer Blick seitens Gackt, „Miyavi befreien.“ „Einverstanden. Auf hide.“ „Auf hide, seine skurrilen Kostüme und unsere fast genauso skurrilen Bandmember.“ ~~~*~~~ A/N: Das Hasenkostüm stammt aus B-chans Ausflug nach Japan - oder doch nicht ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)