Sonntage von Fizban_Pernegelf (J Rocker unter sich) ================================================================================ Kapitel 2: Schokonippel vs Dispar --------------------------------- A/N: hihi, danke Hadess ^^ - ich wusste gar nicht, dass du diese GEschichte liest ^^ Teil 2: Schokonippel vs. Dispar Irgendwo in Japan, in einem doch recht großen Haus mit seltsamen Umbaumaßnahmen, bewohnt von einer Katze, einem Dackel und einem recht egozentrischen Perfektionisten, saß eben jener Perfektionist an seinem Schreibtisch. Und auch wenn es sein freier Sonntag war, tat er das, was er immer tat: arbeiten. Eingegraben in einige Bücher saß er vor Unmengen von Zetteln und eine gewisse Verzweiflung lag auf seinen sonst recht unbeweglichen Zügen. Wenn man ihm genau zuhörte konnte man auch einige leise Flüche hören, die er vor sich hinmurmelte, während er in einem der Bücher wild blätterte. Nur um es kurze Zeit später in die nächste Ecke zu pfeffern. "Das kann doch nicht wahr sein! Wieso finde ich kein passendes Wort?" Er hatte das gesamte Wochenende an diesem einen Lied gebastelt und es wollte einfach nicht so wie er. Es war schier zum verzweifeln, wenn man sich so etwas wie Verzweiflung denn gestattete. Mit einem Seufzen stapelte er die Blätter und beschloss, jemanden um Hilfe zu bitten, der vielleicht etwas mehr Ahnung von Englisch als Sprache hatte, als er. Also schnappte er sich ein Handy und ließ es bei der gewünschten Nummer anklingeln. Jetzt galt es nur zu hoffen, dass der, den er anrief, ihn nicht köpfte, weil es für ihn mitten in der Nacht war. Es dauerte auch nicht lange und eine vertraute Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung. "Welcher fucking Idiot gönnt mir nicht einmal einen freien fucking Sonntagabend, wenn ich so fucking spät heimgekommen bin?" Oh, da hatte einer aber prächtige Laune. "Ja, ich freue mich auch von dir zu hören, Yoshiki", antwortete er also nur trocken. "Camui?" Nun war sein Gesprächspartner plötzlich wesentlich freundlicher. "Was willst du denn von mir? Und wer hat schon wieder ausgeplaudert, dass ich seit Freitag in Japan bin?" "Du bist hier? Das ist ja noch besser." Ausnahmsweise gestattete der Sänger sich ein kleines Grinsen. "Ich wusste davon nichts, aber um ehrlich zu sein: ich brauche deine Hilfe." Vor seinem inneren Auge konnte er sehen, wie der Pianist, Schlagzeuger und Komponist ungläubig schaute. Es war schon untypisch genug zuzugeben, dass er Hilfe brauchte, dann aber auch noch spät Abends einfach so deswegen anzurufen war noch ungewöhnlicher für Gackt. "Bei was denn?" "Englisch..." Es war ihm mehr als peinlich, das zuzugeben, aber was sollte er tun. Er kam einfach nicht weiter. "Bekommst auch die Schokolade, die mir die Fans mal wieder zugeschickt haben." Am anderen Ende der Leitung war ein Lachen zu hören. "Ich helfe dir auch ohne Bestechung. Wenn du magst, mache ich mich direkt auf den Weg." "Gerne." Kurz später war die Verbindung unterbrochen und der Sänger machte sich daran einen Tee zu kochen und die Schokolade heraus zu kramen. Meistens waren das Fangeschenke aus Übersee. Die japanischen Fans wussten ja, wie er zu Süßem stand. Er fragte sich wieder einmal insgeheim, wie Yoshiki es schaffte, seine Figur zu halten. Immerhin war er ein paar Jahre älter und hatte eine absolute Leidenschaft für den süßen Dickmacher. Man könnte fast neidisch werden. Einige Zeit später klingelte es dann auch schon und Gackt ließ den anderen Musiker eintreten. Nach einer kurzen Begrüßung, Ausschenken des Tees und der ersten halben Tafel Schokolade, die den Weg in Yoshikis Magen gefunden hatte, erklärte Gackt worum es ging. "Ich versuche einige meiner Songs zu übersetzen. Und bei dem einen komm ich einfach nicht weiter." "Dann zeig mal her." Und schon hatte er dem anderen einen Zettel unter die Nase gehalten, den dieser auch direkt eingehend studierte. Es gab schon einen etwas merkwürdigen Anblick ab, wie Yoshiki da saß, sich immer wieder die Brille auf die Nase schob und nebenher immer wieder ein Stück Schokolade in den Mund schob. So ruhig kannte man ihn sonst nur, wenn er am Klavier saß. "Deine Übersetzung ist doch ganz gut bisher... aber... 'nectar of the gods'? Meinst du nicht, das klingt etwas... lächerlich?" Und schon waren sie in eine hitzige Diskussion über diverse Worte vertieft, die zu eskalieren drohte, als Gackt einen unverzeihlichen Fehler beging. "Du darfst dich bei deinen Texten doch gar nicht beschweren, auch wenn du ja nicht einmal offiziell zugibst, dass sie von dir sind, Prinzesschen.""Prinzesschen? Du wagst es mich fucking Prinzesschen zu nennen? Wer hat dir den fucking Unsinn in dein fucking Hirn gesetzt? Nenn mich noch einmal so fucking bescheuert, und ich sorge dafür, dass du das fucking Katzenoufit beim nächsten fucking Auftritt unserer fucking Band tragen wirst. Fuck!" Nur ein kurzes Zucken in Gackts Gesicht, verriet, wie sehr ihn diese Vorstellung verschreckte und er war daher direkt bereit einzulenken und Yoshiki erst einmal Recht zu geben. Mit einem wütenden Hime-sama sollte man vorsichtig umgehen und so ließ er diesen einfach in seinem Arbeitszimmer auf und ab laufen, während er dessen Vorschlägen für andere Lieder zuhörte und fleißig Notizen machte. Einige Stunden und viel Tee und Schokolade später waren sie auch so gut wie fertig. Eine Sache jedoch störte den Sänger noch ein wenig: "Meinst du nicht, wir haben ein wenig sehr oft das Wort 'Fuck' benutzt?" "Findest du? Ist mir jetzt nicht aufgefallen. Ich mag das Wort", rechtfertigte sich der ältere geknickt. "Ja, das merkt man." "Aber bei deinen Texten... wieso singst du nicht auch einmal über etwas weniger schlüpfriges, wie Schokonippel" zum Beispiel? Gackt wollte nicht glauben was er da hörte. Er wusste ja, dass der andere nach dem Zeug süchtig war... aber so sehr? "Das ist nicht dein ernst, oder?", fragte er daher sicherheitshalber nach und tat sein möglichstes, seine Züge unter Kontrolle zu halten. Auch wenn es schon schwer wurde, sich das Lachen zu verkneifen. "Doch natürlich", erklärte der Gefragte gerade ernsthaft und er lächelte unsicher. "Da würde ich sogar bei einem Mann schwach werden und meinen Heiratswunsch hintenanstellen." Ein schwärmerischer Ausdruck legte sich auf Yoshikis Züge. "Stell dir das einfach einmal vor... zartbitter Schokonippel mit mit Honig glasierten Haselnüssen oder sogar Erdbeeren dazu. Das wäre ein echter Traum." Auch wenn Gackt ein Meister der Selbstbeherrschung war, diese Erklärung schaffte es sie zu überlisten. Nach Luft schnappend rutschte er lachend von seinem Stuhl und wischte sich einige Tränen aus den Augen. Diese Vorstellung war in etwa so absurd wie Miyavi, der in einem pinken Spitzenhöschen auf einem Bein zwischen einigen Flamingos stand und diese am Kopf kraulte. Wie er jetzt ausgerechnet auf dieses seltsame Bild kam, konnte er sich nicht erklären, aber es führte dazu, dass er sehr schnell wieder ernst wurde. Er wollte ja keinen Hirnschaden davontragen. Yoshiki hatte sich derweil an Gackts Flügel gesetzt und spielte ein wenig drauf los. Als er jedoch merkte, dass Gackt wieder ruhig war, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Sänger zu. "Nun genug gelacht?" Seine Stimme hatten einen leicht angepissten Klang, andererseits grinste der Schlagzeuger etwas unsicher. Ihm war wohl klar, dass er etwas übertrieben hatte. "Dann lass uns uns noch einmal 'Dispar' widmen." Und wieder machten sie sich auf die Suche nach einem passenden Wort. Die Zeiger der Uhr rückten unaufhörlich voran, bis Yoshiki plötzlich aufsprang. "Ambrosia!", rief er und klopfte sich selbst auf die Schulter. "Das ist es!" So schafften sie es dann doch die Übersetzungen abzuschließen. Keine sonderlich schöne Beschäftigung für einen Sonntagabend, aber wenn man Perfektionist und Arbeitstier war, war es für einen normal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)