Burning Sun von Monsterseifenblase (Die Fortsetzung zu Bis(s) in die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 6: Carlisles' will -------------------------- Anmerkung: Das Kapitel ist noch nicht betagelesen worden. Ich weiß, dass man das merkt, aber meine Beta hat keine Zeit Kapitel 06 Carlisles' will „Ein kleines bis mittelgroßes Problem, ja?“, hakte Rosalie schließlich nach, als Japser geendet hatte. Freundlicherweise hatte er es übernommen unsere Geschwister zu informieren, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich wirklich dazu in der Lage gewesen wäre. Irgendwie hatte ich noch immer ein schlechtes Gewissen. Und Angst. Angst um alle die mir wichtig waren. Angst um das Leben, wie ich es bisher geführt hatte. „Ich würde sagen, dass es ein mittelgroßes ist“, präzisierte Emmett. „Ein kleines war das mit James damals. Aber wenn es um Aro geht, dann kann man das schon als mittelgroß bezeichnen.“ Er legte den Kopf schief und sah mich an. Dann lächelte er. Zuversichtlich. Es viel mir schwer es zu erwidern, aber mit einigem Bemühen schaffte ich es schließlich doch. „Stimmt. Mittelgroß“, erwiderte Rosalie sarkastisch. „Niemand anderes als Aro, einer der ältesten und mächtigsten Vampire überhaupt, mit den meisten Möglichkeiten und Gefolgsleuten, die zufällig auch noch die besten sind, hat es darauf angelegt unserer Familie den Gar auszumachen. Mittelmäßiges Problemchen. Natürlich.“ Sie schnaubte. Ihre Zusammenfassung war meiner Meinung nach mehr als präzise und in meinem Hinterkopf flüsterte eine hartnäckige Stimme immer wieder: Wegen dir…. wegen dir…. wegen dir…. wegen dir... Aber nach einer Weile war ich es leid und ich schob sie zur Seite. Ich wollte ihr nicht zuhören, also sollte sie gefälligst die Klappe halten. „Wir schaffen das schon Rose…“, meinte Emmett beschwichtigend und wandte sich dann wieder an mich. „Wie schaut’s aus, wenn ihr euch ne Weile zurückzieht, wird sich dann was ändern?“ Warten, einfach abwarten. Auch darüber hatte ich mir bereits meine Gedanken gemacht, aber das war zu einfach. Ich schüttelte den Kopf. „Wenn Aro etwas will, dann hält er daran fest. Ich bezweifle, dass es reicht, sich einfach eine Weile zu verstecken….auf Edward hat er schließlich über hundert Jahre gewartet.“ Beim letzten Teil des Satzes drohte meine Stimme zu brechen, aber ich war tapfer und sprach zu Ende. „Und was habt ihr vor? Ihr werdet doch immer hin eine Idee gehabt haben, als ihr hier runter zu uns gekommen seid.“ „In erster Linie wollten wir euch warnen. Wenn Aro wirklich vorhat Alice mithilfe eines der Familienmitglieder zu erpressen, dann sollten alle, die dafür in Frage kommen, auch bescheid wissen und gewarnt sein.“ „Esme und Carlisle?“, hakte Emmett nach und ließ sich im Schneidersitz auf dem staubigen Boden der Savanne nieder, in der wir uns noch immer befanden. „Bei denen waren wir noch nicht“, antwortete ich. „Ich weiß aber auch nicht wirklich, ob Aro bereit wäre einen alten Freund…“ „Wäre er“, fuhr Emmett mir ins Wort. „Sie müssen auch bescheid wissen, deshalb solltet ihr sie schnellstmöglich kontaktieren. Also, was hattet ihr dann vor?“ Schweigen. Ich zuckte meine kleinen Schultern. Rosalie schnaubte wieder, aber aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie ein viel sagender Blick von Emmett sie davon abhielt, irgendetwas Spöttisches zu sagen. Ich war ihm dankbar dafür. Neben mir streckte sich Jasper, der sich darauf hin auch auf dem Boden niederließ. „Wirklich wissen, was wir jetzt machen sollen, tun wir nicht. Ich hab eine Weile überlegt, ob es Sinn machen würde Aro anzugreifen…“ „Auf keinen Fall, nicht so lange er von unzähligen Vampiren bewacht in seinem ollen Turm hockt.“ Sogar Emmett, der normalerweise vor relativ wenigen Dingen Respekt zeigte, hatte also Einwende. Mein Mut sank immer tiefer. Wie sollte ich meine Familie retten? Wie sollte ich sie aus diesem riesigen Loch rausholen, in das ich sie hineinbefördert hatte? „…zu dem Schluss bin ich auch gekommen. Wir sind einfach zu wenige, das kann gar nicht funktionieren. Abgesehen davon, haben wir momentan nur Aro als Feind. Ich glaube nicht, dass seine Brüder nur halb so stark an Alice interessiert sind wie er, weshalb ich auch bezweifle, dass sie ihn momentan voll unterstützen. Wenn dem so wäre, wäre einiges mehr hinter uns her. Wenn wir sie aber in ihrer Stadt angreifen, dann geben wir ihnen ebenfalls einen Grund dafür, mit gutem Gewissen hinter uns her zu sein, was im anbetracht der Tatsache, dass schon Aro nicht gerade ein kleiner Hund ist, der uns da an der Ferse herumbeißt, zu vermeiden ist.“ Jasper lehnte sich zurück, schaute zu mir hoch und klopfte neben sich auf dem Boden, während er mir einen auffordernden Blick zu war. Ich tat ihm den Gefallen und ließ mich neben ihm nieder. Nur Rosalie stand jetzt noch. Ihre Stirn war in Falten gezogen und es machte noch immer nicht den Eindruck, als wäre sie dazu bereit sich zu uns zu gesellen und Kriegspläne zu machen. Ich konnte es ihr nicht verübeln. In den letzten Jahren hatte unsere Familie so viel Leid und Kämpfe ertragen müssen…ich hatte immer gewusst, dass sie sich auf die Zeit gefreut hatte, in der alles wieder geregelter, normaler verlaufen würde. Und jetzt war sie da und die ganze große Scheiße ging von vorne los. Emmett nickte gedankenverloren. „Klingt logisch…“, murmelte er. Rosalie seufzte laut. Emmett ignorierte sie und kam auf eine neue Idee. „Aber du hast gesagt, dafür sind wir zu wenige. Was wäre, wenn wir noch mehr Leute auftreiben könnten und in der Lage wären sie im wahrsten Sinne des Wortes zu besiegen?“ „Und wo willst du die Leute hernehmen?“ Er zuckte die Achseln. „Wenn wir das ganze ein bisschen populärer machen unter unseren Leuten, dann wird einige geben, die mit der ganzen Sache bestimmt nicht einverstanden wären…“ „Und du glaubst wirklich, dass dann genug von ihnen bereit wären ihr Leben zu riskieren, in dem sie bei den Volturi einbrechen?“, fragte ich ihn ungläubig. Rosalie seufzte lauter. „Sag du es mir“, forderte Emmett mich auf und ich schloss die Augen. Und konzentrierte mich. Stellte mir vor, wie wir die anderen zusammentrommeln würden, stellte mir vor, wie wir die Vampire suchen um sie Hilfe bitten würden. Dann schüttelte ich den Kopf. „Es sind einige, aber bei weitem nicht genug. Mit Carlisle zusammen würden wir vielleicht-“ „Dann fragen wir ihn.“ „Nein“, widersprach ich ihm direkt. „Wir sagen ihnen, dass sie auf sich aufpassen sollen, noch ein bisschen besser als sonst, aber ich will nicht, dass wir sie noch tiefer mit darein ziehen.“ „Aber uns ja?“, ertönte eine helle Stimme von über unseren Köpfen. „Rose!“, sagte Emmett scharf und sie verstummte wieder. Ein paar Sekunden später ließ auch sie sich auf dem Boden nieder. So elegant, wie ich es nie im Leben, auch nach hundert Jahren Übung nicht vermocht hätte. Aber die Tatsache, dass sie sich setzte, erleichterte mich. „ Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir das voll und ganz von Emse und Carlisle fernhalten können, Alice“, murmelte Japser neben mir und schaute mir dann in die Augen. „Dafür ist die Sache ein bisschen zu groß, würde ich sagen.“ Rosalie nickte nur zustimmend und noch größere Verzweiflung machte in sich breit, da mir immer deutlicher vor Augen gehalten wurde, dass ich nicht alle beschützen konnte, die ich gerne schützen würde. „Also, fest steht, dass wir irgendetwas machen müssen, weil Alice der festen Überzeugung ist, dass Aro nicht ruhen wird, bevor er seinen Willen hat, richtig?“ Emmett schaute mich auffordernd und ich nickte zu Bestätigung. „Demnach muss nicht nur irgendetwas passieren, sondern Aro muss weg, um es mal auf den Punkt zu bringen“, fuhr er fort und irgendwie tat es gut mal zu hören, wie jemand das aussprach. Das Übel all unserer Probleme musste weg. „Ich weiß, du hast gehofft, dass man das möglichst schnell klären kann, Schwesterherz, aber ich fürchte, dass dem nicht so ist. Und ich bin außerdem dafür, dass wir Carlisle einschalten – ich weiß, dass dir das nicht passt…“, kam er meinem Einwand zuvor „Aber das ist keine kleine Sache, da brauchen wir die Familie und zwar nicht nur einen Teil, sondern die ganze. Und Carlisles Erfahrung, wenn einer von uns Aro kennt, dann er.“ Stille. Nur irgendwo in der Ferne hörte ich ein paar Tiere grasen, aber es war eine ganze Ecke bis zu ihnen. Sie witterten uns und trauten sich nicht näher heran, sie rochen die Gefahr und wahrten Distanz. Auch wenn ihnen das rein gar nichts brachte. So lange sie das nicht wussten, fühlten sie sich in Sicherheit. „Ich würde sagen, Emmett hat Recht“, sagte Jasper gedehnt und irgendwie fühlte ich mich ein Stück weit verraten, er wusste doch am meisten, wie ich meine Eltern schützen wollte. Die einzigen Eltern, die ich jemals gehabt hatte. „Ich weiß, dass du dagegen bist, aber alleine schaffen wir das nicht. Aro ist nicht irgendjemand, denn wir da zum Feind haben.“ Seine Stimme war leise, eindringlich. Und sie hatte Recht. Und das erschütterte mich nicht nur, sondern es nervte mich. Ich hatte noch nicht einmal Bella und Edward vor diesem Wahnsinnigen retten können und jetzt auch noch der Rest der Familie? Aro nutze seine Macht voll aus, er war nicht bereit Mann gegen Mann zu kämpfen, sondern wollte uns in ein Spiel voller Intrigen zu ziehen. Außerdem spielte er nicht nur mit Intrigen, sondern in erster Linie unfair. Und unfaire Spiele mochte ich nicht. „Also müssen wir zu ihnen“, wisperte ich leise, obwohl sich mein Beschützerinstinkt noch nicht wirklich mit dieser Vorstellung arrangiert hatte, sagte mir mein Verstand, dass die anderen Recht hatten. Und selbst wenn ich mich ganz und gar sträuben würde, sie waren zu dritt…und sie würden sich durchsetzten. Früher oder später. Und je später es wäre, desto größer wäre letztendlich die Gefahr, der ich Esme und Carlisle aussetzen würde. Wir mussten zu ihnen gehen. So schnell wie möglich, da gab es keinen Weg mehr dran vorbei. Ich erhob mich. „So eilig auf einmal?“, lachte Emmett und sprang ebenfalls auf, was noch bärenhafter wirkte als sonst, da Rose sich gleichzeitig direkt neben ihm wie eine Elfe auf die Füße erhob. „Ich denke, es ist eine passende Situation um es einmal eilig zu haben“, murrte ich, während ich aus den Augenwinkeln sah, wie Jasper sich neben mich stellte. „Dann wollen wir doch mal gucken, wer in der Lage ist eiliger zu sein!“, Emmet streckte mir die Zunge raus, drehte sich um und rannte los. Im ersten Augenblick konnte ich es nicht glauben, dass er in solch einem Moment solche Späße machen konnte, dann überkam mich der Drang nach Laufen. Ich bleckte die Zähne und folgte ihm. Die Richtung in die er lief war wahrscheinlich ohnehin diejenige, die wir einschlagen mussten, was konnte es also schaden? Ich hatte gewusst, dass es keine gute Idee gewesen war. Wir hätten das alleine klären sollen, nein, ich hätte das alleine klären sollen. Ein Dingen zwischen mir und Aro. Aber ich war einfach nicht stark genug dafür, weder geistig noch körperlich und Aro war nicht mutig genug um sich hinter seiner Armee hervorzuwagen. Und genau diese Tatsache hatte dazu geführt, dass ich jetzt Carlisle gegenüber saß, der leise mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte und in die Ferne starrte. Ich wusste nicht was er dachte, ich hatte nur gewusst, dass er so reagieren würde. In Emses Gesicht zeichnete sich Sorge ab, auch wenn sie versuchte es zu verstecken, ich merkte es. Ich hatte es bereits vorher gesehen. Und jetzt wartete ich darauf, dass Carlisle eine Entscheidung traf, denn es war klar, dass von nun an er bestimmen würde, was zu tun war und wie es im Einzelnen weitergehen würde. Ich blickte leicht unbehaglich um mich und fing Jaspers Lächeln auf. Er kannte Carlisle als zuverlässig, genau wie ich. Als jemanden, dem man vertrauen konnte. Seine wunderschönen Augen brachten mich wieder etwas zur Ruhe, entspannten mich ein wenig und ermöglichten es mir, mich etwas in meinem Sessel zurück zu lehnen und nicht einfach nur wie ein Brett steif dazusitzen. Dann kamen die Bilder. Carlisle – alleine- dunkel – ein Fenster – Aros Fratze „Nein!“; sagte ich direkt, noch während ich meine Augen von der Vision zusammen gekniffen hatte. Als ich sie schließlich aufriss, schauten mich alle fragend und neugierig an. Nur Carlisle nicht, er schien mit meinem Widerstand gerechnet zu haben und starrte weiter an irgendeinen undefinierbaren Punkt. „Das kannst du nicht machen, damit läuft’s du im doch direkt in die Arme“, fing ich an auf ihn einzureden und beugte mich wieder vor. Unruhig. „Kann uns mal bitte jemand aufklären?“, fragte Esme schneidend dazwischen und nahm Carlisle so die Möglichkeit zu antworten. Meine Reaktion machte ihr offensichtlich Angst, sie sorgte sich um ihren Gefährten. „Ich denke, viel mehr bleibt uns nicht übrig, Alice.“ „Natürlich bleibt uns anderes übrig. Wir könnten ihn abpassen, fallen stellen…“ Mein Vater drehte den Kopf und schaute mich aus ernsten Augen an. „Wenn er sich selbst in Gefahr sieht, dann wird er einfach die nächsten paar Jahrhunderte den Turm nicht verlassen und dann kommen wir nicht an ihn ran. Solche Krisenzeiten hatte er bereits, wie du siehst hat er sie ohne weiteres überwunden. Er hat Zeit.“ „Die haben wir auch“, konterte ich und wusste gleichzeitig, dass es zum Teil gelogen war. Zwar hatten auch wir Zeit, aber ich war keine Person, die in der Lage war sich für Jahrhunderte in einer einsamen Höhle zu verkriechen und nur alle paar Jahre mal einen Kopf nach draußen zu stecken. Aber das tat jetzt nichts zur Sache, Tatsache war, dass Carlisle Plan totaler Mist war. Er brachte sich nur in Gefahr. „Alice“, jetzt schaute er mir direkt in die Augen. „Für mich ist es am ungefährlichsten von uns allen. Du vergisst, dass Aro den Hang dazu sich wichtig zu machen. Er ist wichtig, keine Frage, aber Gaius und Marcus sind auch noch da. Er wird mich nicht ohne weiteres umbringen können.“ „Du willst nach Volterra?“, hakte Esme jetzt ein und ihre Augen weiten sich. Jetzt, da alle verstanden hatten, sah ich es in ihren Köpfen arbeiten. War es richtig was er tat oder war es nicht ehr sehr gefährlich, machte er damit nicht nur alles schlimmer oder war er tatsächlich in der Lage auf irgendeine Art das Unheil abzuwenden? Nein. Ich wollte nicht dass er ging. Er würde in Gefahr sein, meinetwegen und das war ganz und gar nicht in Ordnung. „Ja, ich werde nach Volterra gehen. Und ich werde nicht einfach mit Aro reden, ich werde mit seinen Brüdern reden. Ihr wisst, dass ich lange dort gelebt habe und ich weiß, dass sie Aro oft freie Hand lassen, sich aber darüber bewusst sind, dass er gerne übertreibt. Wenn jemand in der Lage ist ihm einen Riegel vorzuschieben, dass Markus und Gaius. Ich glaube nicht, dass sie zulassen werden, dass ihr Bruder eine große Vampirgemeinschaft gegen sie aufbringt, denn ich denke, dass ihr Recht habt. Es wird nicht gerade auf übermäßige Freude stoßen, wenn bekannt wird, dass Aro noch machtgieriger geworden ist.“ Schweigen. Und dann sah ich, dass die anderen einverstanden waren. Alle. Bis auf mich und Esme. Meine Mum schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nicht, dass du dorthin gehst, was ist, wenn es schief läuft.“ Carlisle lächelte schief. „Dann wird Alice hoffentlich nicht mehr böse auf mich sein und mich direkt anrufen, oder?“ Er schaute mich fragend und gleichzeitig wissend an. Er durfte nicht gehen. Er spielte Aro damit direkt in die Hände, er brachte ihm genau das, was dieser schreckliche Vampir haben wollte. Ein Druckmittel gegen mich. Aber ich konnte es nicht mehr ändern, ich sah ihn in meinem Kopf bereits in einem Flugzeug sitzen. Sah ihn aussteigen…er hatte seine Entscheidung getroffen und nur er konnte sie wieder ändern. Aber ich kannte Carlisle nun schon lange genug um zu wissen, dass er es nicht tun würde. Er war friedlich. Er würde nicht bereit sein zu kämpfen, wenn nicht jede Chance auf eine friedvolle Lösung ausgeschlossen wäre. Ich spürte, wie sich eine Hand auf meine legte. Carlisle schaute mich ernst an. „Wir müssen es versuchen Alice, wir können es uns nicht leisten eine offene Feindschaft mit dem Volturiclan zu riskieren.“ „Und wie würde sich eine offene Feindschaft von der jetzigen unterscheiden?“ Einen Momentlang schwieg er. Dann murmelte er: „Wir und unsere Ansichten, haben immer stark differenziert, aber ich habe lange bei ihnen gelebt. Vielleicht sind sie sogar ein Stückweit noch meine Freunde, ich weiß es nicht.“ Ich starrte ihn an, musste erst einmal verdauen, was er gesagt hatte. Gewusst hatte ich, dass er dort gewesen war und ich hatte auch gewusst, dass Carlisle noch lange nach seinem Aufenthalt mit den drei Vampiren dort in Kontakt gewesen war, aber… „Er hat deinen Sohn und deine Tochter getötet, Bella und Edward. Er hat sie umgebracht und Marcus und Gaius haben es zugelassen. Vergiss das nicht, wenn du dorthin fährst“, flüsterte ich leise, kaum hörbar. Aber ich wusste, dass er es verstanden hatte. Mit einem Ruck stand ich auf, Sekunden später hatte ich das Haus, in dem sie momentan lebten, verlassen. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaube, ich wollte ihn vor meiner Abreise nicht mehr sehen. Die Arme eng um meinen Körper geschlungen, so als würde ich frieren, stand ich zwischen den Bäumen und blickte hinunter in das Tal. Carlisle und Esme hatten sich für ein paar Monate in Deutschland angesiedelt, weshalb wir mehrere Tage gebraucht hatten, um sie zu finden. Wir hatten damit gerechnet, dass sie noch immer in Amerika waren. Aber die Berge, die dieses Land zu bieten hatte, waren auch ganz schön. Vielleicht nicht für immer, aber für einen Urlaub von zwei oder drei Jahren durchaus geeignet. Das einzige, was mir nicht behagte, war die Nähe zu Italien. Selbst ohne Flieger war die Strecke von hier nach Volterra in vergleichsweise kurzer Zeit zu bewältigen. Vorsichtig und ganz sanft legte sich eine Hand an meine Taille. Sekunden später stütze Jasper sein Kinn auf meinen Kopf. Er war groß genug um es ganz bequem dort oben ablegen zu können. Eine Tatsache, die mich ja immer ein bisschen wurmte, mir in diesem Moment aber egal war. Ich hatte ihn nicht kommen sehen, zu sehr war ich mit Volterra, den Vorgängen und den Bergen um mich herum beschäftigt gewesen. „Carlisle packt seine Sachen. Er will unbedingt fahren.“ Zärtlich blies er mich durch die strubbeligen, kurzen Haare. „Das wird schon“, murmelte er dann und ich spürte, wie ich ruhig wurde und lehnte mich an ihn, während er mich fest im Arm hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)