Burning Sun von Monsterseifenblase (Die Fortsetzung zu Bis(s) in die Ewigkeit) ================================================================================ Prolog: Fault of mine --------------------- Prolog ~.~ Es dauerte Stunden bis ich aus dem Baum heraussprang und den Mut dazu aufbrachte näher zu kommen. Es kostete mich Überwindung einen Schritt vor den anderen zu setzten und immer näher heran zu gehen, während die Bilder in meinem Kopf herumschwirrten. Sie rasten mit der Geschwindigkeit eines Autos auf einer Schnellstraße an meinem inneren Auge vorbei, dennoch hatte ich keinerlei Probleme sie voll und ganz zu registrieren. Ich wünschte es wäre nicht so. Die brennende Gestalt. Das Feuer. Das erste Mal seit langem wünschte ich mir schlafen zu können, weinen zu können. Meinem Dasein zu entfliehen, wie es die Menschen jede Nacht taten. Ich ging weiter und ließ mich schließlich auf die Knie fallen und betrachtete die große, dunkelrote Rose, die in voller Blüte stand. Ihre Dornen waren sorgfältig abgetrennt worden und bei dem Gedanken an die Person, die es getan hatte, und bei dem Gedanken an die Liebe, die dahinter steckte, wurde mir klar, dass ich das richtige getan hatte, auch wenn ich es inzwischen bereute. Ich hatte vorrausgesehen, dass ich so handeln würde, schon vor Jahren, aber jetzt vor den Trümmern zu stehen, die ein paar Sekunden der Schwäche hervorgebracht hatten, schmerzte. Mein Blick lag noch immer auf der Rose und dem weißen, leicht marmorierten Umschlag. Sie bildeten einen so skurillen Kontrast zu dem grünen Moos, den alten Steinen und vor allem der schwarzen Asche, die ihr Grab bedeckte. Erneut rasten Bilder durch meinen Kopf – Regen – Gewitter – Sturm. Ich musste mich beeilen, ich konnte nicht zulassen, dass er ohne weiteres in alle Himmelsrichtungen getragen wurde und an Orten Ruhe finden musste, an die er nicht gehörte. Er musste bleiben, hier, bei der Rose ohne Dornen, bei ihr. Ich streckte meine kleine weiße Hand nach dem Briefumschlag aus. Er war nicht beschriftet, ich wusste dennoch ohne jeden Zweifel dass er für mich war, denn ich allein war der Grund dafür, dass er diese Welt jetzt nicht mehr mit seiner Schönheit bereicherte, sondern in schwarz gekleidet bei Bella ruhte. Alice, ich weiß, wie viel Kummer ich dir in den letzten hundert Jahren bereitet habe. Es tut mir Leid. Ich habe in dir gesehen was geschehen wird, ich habe gesehen, wie du im genau richtigen Moment zweifeln und mich gehen lassen wirst. Es ist unfair von mir genau diesen Moment auszunutzen, aber ich kann nicht länger warten. Ich bin dir dankbar für dein Zögern, für dein Zweifeln, denn sie sind Erlösung für mich. Ich möchte dich dennoch um einen letzten Gefallen bitten. Genau hier hin gehöre ich, ich möchte bei ihr liegen, das Gefühl haben, dass sie mich umarmt, mir sanft über die Wange streicht, so wie sie es immer getan hat. Tu was getan werden muss, der Rest gehört hier her. Wenn ich sie sehe, Alice, wenn es so etwas wie den Himmel wirklich gibt, werde ich sie von dir grüßen und ihr ausrichten wie sehr du sie vermisst, ich seh es in deinen Gedanken. Ich liebe dich, Schwester, und weiß deine Freundschaft zu schätzen, bin dankbar für sie und es macht mich traurig sie auf diese Weise verraten zu müssen. Ich hoffe du vergibst mir, Edward Es gibt nichts was ich ihm vergeben müsste, weder seine Liebe zu Bella, seine enge Freundschaft zu mir, noch das was er getan hatte. Das einzige was vergeben werden muss, ist mein Zögern, das es ihm erlaubt hat zu brennen. Meine kalten Finger steckten den Brief ein. Er wollte hier bleiben, hier liegen, von ihr umarmt werden. Instinktiv hoffte ich, dass es einen Himmel gab, instinktiv schaute ich nach oben, betete dafür, dass er jetzt dort war und Bella im Arm hielt. Ich zog eine Dose aus der Tasche, und füllte ein wenig Asche hinein, nicht viel, nur genug um sicherzugehen, dass er den Weg zurück nicht finden würde, denn ich wusste, wie sehr er leiden würde, sollte es geschehen. Der Rest würde hier bleiben, bei ihr. Sie würden gegenseitig auf sich aufpassen, bis die Welt untergehen würde. Die Erde war weich, als ich hineinfasste und sie Hand für Hand auf die Asche streute, so dass der aufkommende Wind keine Chance hatte, ihn ihr zu nehmen. Der Schmutz unter meinen Fingernägeln und der Dreck auf meiner Hose kümmerte mich nicht, als ich mich noch einmal hinkniete, eine Hand auf die bedeckte Asche legte und mich verabschiedete. Erst dann stand ich auf und drehte mich herum. Langsam ging ich nach Hause, während der Brief in meiner Tasche knisterte und ich nur an eines denken konnte. Tu was getan werden muss.[i/] Aro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)