Shiroi no Bara ~ Short Stories von -Krone- ================================================================================ Kapitel 2: Wie man seine Freundin verheimlicht ---------------------------------------------- ~Dedicated to Eyen~ Ein vorsichtiger Blick nach links, dann nach rechts. Tatsächlich scheint sonst niemand im Haus zu sein, das ist meine Chance. Die Jungs dürfen nicht erfahren, was los ist. Kaum auszumalen, was passiert, wenn sie es herausfinden. Kopfabreißen wäre wohl noch die geringste Strafe. Ich greife mir meine Tasche und einen Schal, falls es später wird. Die Nächte sind schon kühl. Über mir höre ich es rumpeln. Mist, ich bin scheinbar doch nicht allein. So schnell und leise ich kann, durchquere ich das riesige Wohnzimmer. Ich drücke den Knopf des Fahrstuhls und wippe nervös mit dem Fuß, schaue über die Schulter. Wenn jetzt einer runterkommt, wird er mich auf jeden Fall sehen und wird sofort wissen, was ich vorhabe. Manchmal habe ich das Gefühl, die Jungs können Gedanken lesen. Als der Fahrstuhl kommt, bin ich erleichtert. Jetzt wird mich nichts mehr aufhalten können. Was mein schreckliches Gehemnis ist? Ganz einfach, ich habe eine Freundin. Sie ist wirklich unglaublich süß. Chiara heißt sie. Ich kenne sie schon, seit ich in der Junior High angefangen habe, aber habe mich lange nicht getraut, sie anzusprechen. Ich hätte einfach nicht gedacht, dass sie sich für einen unscheinbaren Typen wie mich interessieren könnte. Aber sie hat gelächelt und ja gesagt, als ich sie um ein Date gebeten habe. Ich kann mein Glück kaum fassen! Seit einer Woche gehen wir fest miteinander. Jetzt fragt ihr euch sicher, was daran so schlimm ist, andere haben schließlich auch Freundinnen. Ihr kennt die Jungs schlecht. Glaubt mir, die würden so etwas niemals tolerieren. Ich meine Yuuki und Shou sind ein Paar. Ran und Canael auch. Noch Fragen? Von unseren Fans mal ganz zu schweigen. „Eine Freundin haben“… Das passt einfach nicht in unser Konzept. Es passt einfach nicht. Ja, natürlich habe ich gelogen, es war mir so wichtig, bei ihnen zu spielen. Und nun sitze ich in der Scheiße. Aber wer hätte auch sagen können, dass sich alles so schnell ändert? Ihr müsst wissen, ich hatte vorher noch niemanden, den ich… mochte… Aber nun Schluss mit den düsteren Gedanken, der Tag ist viel zu schön um sich so viele Sorgen zu machen. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen spaziere ich die Straße hinunter. Wir haben uns in einem Café in der Nähe verabredet. Unvorsichtig? Mitnichten. Die Jungs sind inzwischen so dekadent, die würden sich ihren Kaffee nicht selber kaufen gehen, wenn ihr Leben davon abhinge. Ich betrete den Laden und sehe sie sofort. Sie lacht mich an und hebt die Hand um mir zuzuwinken. In diesem Moment bin ich der glücklichste 16-jährige der Welt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)