The hole in the wall von BlackRose (Die Sache mit dem Loch in der Wand) ================================================================================ Prolog: Wie die Hölle begann.... -------------------------------- Prolog: Wie die Hölle begann.... Es war ein sonniger Tag, sonnig und warm. Nur ein leichter Wind wehte und machte den Menschen das Leben und Arbeiten in dieser Hitze erträglicher. Unter anderen Umständen hätte man diesen Tag zweifelsohne als schönen Sommertag bezeichnen können, doch wie gesagt, unter anderen Umständen. Ein kleines, pinkhaariges Mädchen saß im Auto und schaute aus dem Fenster in den wolkenlosen Himmel hinauf. Weites, unendliches Blau bot sich ihrem Blick dar, und als sie ihn wieder umherschweifen ließ, sah sie die wunderschöne Landschaft, die gerade an ihnen vorbei rauschte. Weite Wiesen, auf denen ab und zu ein paar Kühe weideten, dahinter, nur schwer zu erkennen, das angrenzende Gebirge, die Berge, die mit ihren schneebedeckten Wipfeln in den Himmel ragten. Vor ihnen lag schon die Stadt, in der sie ab heute wohnen würde. Sie war nicht sonderlich groß, bot aber Freiraum genug für Einkaufszentren, Schulen, Schwimmbäder und was man sonst eben so brauchte. Alles in Allem war es eine wunderschöne Gegend, in der sicher viele Leute gerne Urlaub machten, um sich von den Strapazen des Alttags zu erholen- sie hasste es jetzt schon. In genau dieser ach so tollen Stadt hatte ihr Vater nach schier endlos langem Suchen endlich einen Job als Architekt gefunden, weshalb natürlich gleich alle umziehen mussten. Schmollend schüttelte die Kleine den Kopf, sodass ihr ein paar rosane Strähnen ins Gesicht fielen. Sie hatte das alles nicht gewollt. Vor ein paar Wochen war sie erst eingeschult worden und hatte mit viel Mühe sogar neue Freunde gefunden, und dann sowas. "Lass uns Brieffreunde sein", hatte Sasame, ihre beste Freundin gesagt. Ha ha. Wie sollte das denn gehen, wenn keine von beiden schon alle Buchstaben vollständig beherrschte? Sie konnten ja noch nicht einmal die Adresse der jewals anderen gescheit lesen, also wie bitte einen Brief schreiben? Seufzend ließ sie den Kopf hängen. Das würde nie Klappen. Aber das war nicht der einzige Grund, warum sie so betrübt war. Ihr "Vater" war nämlich gar nicht ihr Vater. Die Eltern des Mädchens hatten sich erst vor kurzem mit Ach und Krach scheiden lassen. Der Mann, der gerade das Auto fuhr war nur der neue Lover ihrer Mutter, wegen dem sie ihren Vater verlassen hatte. "Sakura, gibst du mir bitte mal die Flasche aus der Kühltruhe?", fragte der so eben genannte und streckte seine rechte, freie Hand nach hinten. Sofort griff das Mädchen zur Kühltruhe, zog die Flasche Wasser heraus und reichte sie nach vorne, jedoch nicht, ohne dem Fahrer ein paar mordende Blicke zuzuwerfen. Sie hasste ihn, und wie sie ihn hasste... Doch er nahm nur unbeschwert das Wasser entgegen und trank, und trank, und trank... Irgendwo, dachte Sakura, irgendwo in seinem Bauch hat er ein gigantisches, schwarzes Loch. Ein fieses Grinsen schlich über ihr Gesicht, verschwand aber, als ihre Mutter sich vom Beifahrersitz zu ihr drehte. "Sakura, ist alles in Ordnung?", fragte sie und warf ihr einen besorgten Blick zu. Die Sechsjährige zuckte mit keiner Wimper, sondern versuchte nur die aufsteigende Wut zu bekämpfen. Immer, wenn ihr toller Geliebter dabei war, machte Frau Haruno einen auf Supermami, doch war er mal nicht da, war Sakura Luft. Nichts als heiße Luft. Entweder sie wurde ignoriert oder ausgeschimpft, wenn mal etwas nicht so lief, wie es sollte. Aber jetzt war Mister Perfect ja hier, also auch die liebe Mama. Wenn Sakura älter sein würde, würde sie darüber nachdenken, ob ihre Erzeugerin wohl doch shizuphren war, doch vorerst meinte sie einfach, die Frau käme von einem anderen Planeten. So viel zur Theorie, nun zur Praxis. "Bestens", antwortete das Mädchen mit einem aufgesetzten Lächeln auf die Frage. Wenn man mal davon absieht, dass du ein Monster bist, dein Freund ein Schleimer und ihr mir zusammen alles wegnehmt und mich in meine persönliche Hölle verbannt, fügte sie in Gedanken hinzu. "Ach Kleines", begann die Erwachsene wieder "Meinst du nicht, wir sollten mal über das reden, was passiert ist?". Klare Antwort: "NEIN!". Damit war das Gespräch vorerst beendet. Viel zu früh erreichten sie die Stadt, und viel zu früh hielt das Auto dann auch schon an. Sie parkten vor einem riesigen Haus, mit mehreren Balkonen, einem Erker und einem großen, durch einen Zaun in zwei Hälften geteilten Garten. Warum konnte sich die Pinkhaarige auch nicht erklären. "Hey, willst du nicht raus kommen und dir alles genau ansehen?", fragte Mister Perfect (musste sein XD), der inzwischen um den Wagen gelaufen und zu ihren Fenster gekommen war. "Nein", lautete die Antwort und prompt wurde das Fenster hochgekurbelt, und somit jedes weitere Gespräch unterbunden. Auf keinen Fall würde sie da raus gehen und freudig ein Haus begutachten, das einfach hinter ihrem Rücken ausgesucht worden war, niemals! Nach ein paar Minuten entschied sie sich dann doch dafür, mal reinzugehen, natürlich nur, weil es im Auto einfach viel zu warm war. Schwungvoll öffnete sie die Tür und stieg hoch erhobenen Hauptes aus. Ihren Stolz würde sie sich nicht nehmen lassen, oh nein! Lässig schlenderte sie über einen schmalen Weg zur Haustür, wo sie monoton ihre Mutter ansprach: "Wo ist mein Zimmer?" "Die Treppe hoch am Ende des Flures" Ohne noch ein Wort zu verlieren steuerte sie die Stufen hinauf und fand sofort die besagte Tür. Auf dem Weg fiel ihr auf, dass ihnen wohl nicht das ganze Haus gehörte, sondern nur ein Wohnungsgroßer Teil davon. Wer wohl den Rest bewohnte? Keine Ahnung. Vorsichtig betrat sie den Raum, den sie in Zukunft wohl oder übel ihr Eigen schimpfen würde. Es war ein großes, und vor allem helles Zimmer, mit einem riesigen Fenster, an dem seitlich das Bett stand. Außerdem befanden sich noch ein Nacht- und ein Schreibtisch, ein Drehstuhl, ein begehbarer Kleiderschrank und eine kleine Kommode darin. Die Möbel waren eine Woche zuvor mithilfe eines Umzugsunternehmens gebracht worden. Es war eigentlich alles sehr hübsch und geschmackvoll eingerichtet worden, vermutlich war dies sogar das schönste Zimmer, das sie je besessen hatte- Sie seufzte. So schön es auch war, unter diesen Bedingungen wollte sie es einfach nicht. Genervt und müde von der langen Fahrt warf sie sich auf das weiche Bett und schloss die Augen. Sie wollte ihr altes Leben zurück. In ihrer alten, winzigen Mitwohnung, zusammen mit ihrem alten Vater. Mehr verlangte sie doch gar nicht. Sie rollte sich auf die Seite und öffnete die Augen wieder- und entdeckte nun etwas, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. ------------------------------------------------------------------------------- Sooooooo, das war der Prolog ^^ Hoffe die Story gefällt euch und ihr lest noch n bissl weiter ^______° Und noch eine gaanz liebe Bitte um Kommis, ja????? *kekse hinstell* Kapitel 1: ......und wie sie weiterging --------------------------------------- Kapitel 1: ......und wie sie weiterging Vorweg möchte ich mich für die Kommis und Favos bedanken, die ich schon bekommen habe. Ich hoffe ihr lest alle noch weiter^^ So, viel Spaß jetzt mit dem 1. Kapitel. ^___° ----------------------------------------------------------------------------- Ein helles Licht beschien den schmalen Waldweg. Ja, die Natur hier war wunderschön, nur das zwitschern der Vögel und die Schritte der beiden Menschen waren zu hören. Einfach herrlich. Es war alles so perfekt, dass sie es kaum glauben konnte. Glück machte sich in ihrem Herzen breit, Glück, das sie so lange nicht verspürt hatte, dass sie beinahe vergessen hatte, dass sowas noch existierte. Seit einigen Minuten herrschte schon ein angenehmes Schweigen zwischen ihr und ihrem Vater und Begleiter. Nein, es machte nichts, dass sie nicht sprachen, sie verstanden sich auch ohne Worte. Er hielt die Hand des Mädchens fest in seiner, sodass sie wusste, dass sie nicht allein sein würde, niemals. Er würde seine kleine Tochter nicht im Stich lassen, für immer und ewig, das hatte er ihr versprochen- und er würde es halten. Sie schaute zu ihm hoch. Ja, er war ihr Held, sie wollte genauso werden wie er, wenn sie groß sein würde. Er war ihr großes Vorbild, sie bewunderte ihn. Einen Menschen, der trotz viel Arbeit immer für sie da war, wenn sie ihn brauchte, der seine Familie liebte, wie nichts sonst auf der Welt... Sie liebte ihn, ihren Vater, den nettesten Menschen auf der ganzen Erde. Sanft schaute er zu ihr hinunter und erwiederte ihren glücklichen Blick. Langsam öffnete er den Mund und erhob seine schöne, raue Stimme, um endlich das zwischen ihnen bestehende Schweigen zu beenden: "BEEP; BEEP!" Genervt drehte Sakura sich auf den Bauch und presste ihr Gesicht tief in das warme Kissen. Das konnte doch jetzt echt nicht war sein, oder? Krampfhaft versuchte sie sich sehnsüchtig an ihren Traum zu klammern, während der Wecker allmählich anfing einen penetranten, lauten, hohen Ton von sich zu geben. Müde grummelte das Mädchen leise Flüche vor sich hin, als sich der Traum letzten Endes doch verflüchtigte und das scheiß Ding von Wecker nun auch noch anfing das verdammte Piepen immer lauter werden zu lassen. "Verfi**tes Drecksding!", murrte die junge Frau und schleuderte das Teil so fest sie nur konnte gegen die Wand. Wie sie solche Morgende doch hasste. Um genau zu sein, Montagmorgende, wenn nach einem ruhigen, erholsamen Wochenende wieder früh aufstehen angesagt war. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste, am schrecklichsten war ja immernoch die Vorstellung in den Jugendknast zu gehen, auch Schule genannt und das für die nächsten fünf Tage, die dadurch nur noch qualvoller werden würden, als sie es im Normalzustand sowieso schon waren. Das durfte man jetzt nicht falsch verstehen, Sakura war nicht schlecht in der Schule, ganz im Gegenteil, sie teilte sich mit einem anderen Mädchen sogar den Platz der Klassenbesten. Sie hasste diese Einrichtung einfach aus dem Grund, jeden beschissenen Tag Menschen begegnen zu müssen, die man nicht ausstehen konnte, außerdem noch, ganz beiläufig, wegen den vom Staat angeheuerten und von den Steuern der armen Bürger bezahlten Foltermeistern, sie sich selbst Lehrer schimpften. Schwungvoll hob sie die Beine aus dem Bett, und stand auf. Ihr Zimmer hatte sich in den letzten zehn Jahren eigentlich nicht sonderlich verändert, nur der Schreibtisch war gegen einen größeren ausgetauscht worden. Vorsichtig öffnete sie die Zimmertür und spähte in den Flur hinaus. Als sie sich sicher war, dass noch niemand außer ihr wach war, schlich sie sich ins Bad, um erstmal zu duschen. Einen Blick in den Spiegel riskierte sie aber vorerst lieber nicht. Sie war zwifellos eine hübsche, junge Frau, mit allem, was dazugehört, doch wollte sie jetzt nicht ihre blassrosanen Haare sehen, die sich ihrer Meinung nach derbe mit ihren smaragtgrünen Augen bissen. Tja, die Komplexe einer Frau eben, das hat wohl jede. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, schritt sie lautlos zu ihrem Zimmer zurück und zog sich an. Ein Blick auf den Wecker, der immernoch an der Wand lag, zeigte ihr, dass es genau sechs Uhr war. Ihr Bus fuhr erst um halb Acht ab, doch sie stand immer so früh auf, um ihrer Mutter und deren Freund nicht gleich über den Weg laufen zu müssen. Das musste man sich früh Morgens ja nicht antun. Als sie das inzwischen schon etwas geschrottete Teil zurück auf den Nachttisch gestellt und die Zimmertür abgeschlossen hatte, entfernte sie ein Kissen, das in der Ecke zwischen Wand und Kopfteil des Bettes gelegen hatte, um ein ungefähr daumengroßes Loch zu verbergen, das ihre Wand schon seit dem Einzug vor zehn Jahren zierte. Sie hatte es damals gleich entdeckt, als sie das erste Mal in ihrem Zimmer gewesen war. Nur wenige Tage später hatte sie herausgefunden, dass in dem angrenzenden Raum ein Junge wohnte, mit dem sie sich seit dem durch das besagte Loch unterhalten und angefreundet hatte. Sie kannte ihn eigentlich kaum, und das war wohl auch besser so. Ihr war es ohnehin egal, ob er gut aussah, oder nicht, ob er ein Freak war oder ein Star, sie mochte ihn einfach so, wie er war. Sie war ihm mehr als nur dankbar dafür, dass er viele einsame Momente erträglicher gemacht hatte. Er war der einzige Mensch, dem sie wirklich vertraute, dem sie ihr Herz ausschüttete und bei dem sie der Mensch sein konnte, der sie wirklich war. "Hallo?", flüsterte sie vorsichtig in Richtung der runden Ausbuchtung "Bist du schon wach?". Ein Grummeln und murmeln auf der anderen Seite. "Also halbwegs", kicherte die 16 jährige. "Du weißt, dass es schon fünf nach sechs ist, oder ?". "Nein verdammt...", kam es zurück. "Alte Schlafmütze", meinte sie und lächelte fröhlich in sich hinein. Obwohl er kaum wach war schaffte er es trotzdem ihre Laune ein Stück anzuheben. "Ist ja auch nicht jeder so ein Frühaufsteher wie du", meinte er nur gähnend und Sakura konnte hören, wie er seine Bettdecke zur Seite schob- sie vermutete zumindest, dass er das tat, doch durch das Loch konnte man einfach nicht sehen, was der andere wirklich machte, es ließ sich nur erahnen. Dann hörte sie das Geräusch einer zuschlagenden Tür. Vermutlich war er ins Bad gegangen. Auch für sie wurde es allmählich Zeit zu gehen. Die Uhr hielt leider nicht für sie an und sie hatte noch nicht gefrühstückt. In der Küche angekommen wurde Sakura mit einem Anblick gestraft, den sie niemals hatte sehen wollen: Sukomo Haroshi in Boxershorts- nur in Boxershorts. Das war wahrlich zu viel für einen ganzen Tag.... Perplex gab das Mädchen einen undefinierbaren Laut von sich und ließ sich auf einen der vier Stühle fallen. Sie waren zwar zur zu dritt, doch vier Stühle sahen einfach besser aus. Tja, dachte die 16jährige, wenigstens hab ich jetzt mehr Zeit übrig, der Appetit ist mir vergangen. Sie schluckte, um ihren aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken. Aber es sollte noch schlimmer werden, denn gleich als sie sich notdürftig engekriegt hatte, setzte sich der Freund ihrer Mutter neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. "Na, hast du auch gut geschlafen?", fragte er in einem so einschleimenden Ton, dass Sakura meinte bald seine Glibberspur wegwischen zu müssen. Hazuki Haruno sah einfach mal über die kleine aber feine Tatsache hinweg, dass IHR Freund sich gerade sehr nah an ihre Tochter schmiegte- zu nah! Prompt sprang der Teenager auf und löste sich aus den Fängen des Mannes. "Gut geschlafen, ganz gut. Zu nah, h-halb nackt.....", stammelte sie, doch als sie merkte, dass keiner der Anwesenden verstand, was sie wollte, murmelte sie nur :"Bin in meinem Zimmer" und verschwand die Treppe hoch. Angekommen knallte sie die Tür zu, so fest sie nur konnte und schmiss eines ihrer Kissen quer durch den Raum. "Ich hasse ihn!", schrie sie ihre Wand an "Dieser beschissene Schleimer!" Zu ihrem Glück waren die Wände dick genug, dass zwei gewisse Personen unten in der Küche nicht mitbekamen, was bei dem Mädchen oben vor sich ging- doch bekanntlich hat alles ja seinen Haken, in diesem Falle war das ein uns allzu bekanntes Loch. "Was ist los?", fragte eine ihr wohl vertraute Stimme, woraufhin sie das eben Geschehene schilderte. "Dieser pädophiler Arsch!", schloss sie ihren Bericht ab und wartete auf Antwort. "Hmhm", kam es nur von drüben. "Irgendwann hau ich eh hier ab", sagte die Rosahaarige in einem nun etwas ruhigeren Tonfall "Dann können die mir gestohlen bleiben, was meinst du?" "Vermutlich", bestätigte er zustimmend "Aber in zehn Minuten kommt dein Bus, weshalb ich mich an deiner Stelle auf den Weg machen würde" Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass er recht hatte. "Danke", flüsterte sie, verschloss das Loch wieder mit dem Kissen und machte sich auf den Weg zur Haltestelle. _____________________________________________________________________________ Södele, das war also das 1. Kapi, hoffe es hat euch gefallen ^^ Ich versuche, mir mit dem 2. nicht all zuviel Zeit zu lassen, aber währenddessen freue ich mich immer über Favos und vor allem über Kommis. *Kuchen hinstell* Kapitel 2: Das Leben ist krass (Teil 1) --------------------------------------- Soooo, nach zwei Monaten endlich ein neues Kapitel von mir ^^ Sorry, dass es so lange gedauert hat T.T Und auf jeden Fall noch ein Fettes Dankeschön an alle Favos und vor allem an die vielen Kommis, ihr seid klasse *fähnchen schwing* So und jetzt viel Spaß und Freude mit Kapitel 3 ^^ _________________________________________________________________________ Das Leben ist krass (Teil 1) Sakura's Sicht: Eigentlich hatte ich vorgehabt mich nach dem kleinen morgendlichen Smalltalk mit meinem Freund hinter der Wand gleich so schnell wie möglich zu verdrücken, um eine weitere Begegnung mit Herr Ich- renne- bloß- in- Boxershorts- rum zu vermeiden, doch leider hatte das werte Schicksal wohl andere Pläne mit mir, denn gleich unten angekommen rannte ich fast in meine Mutter, die sich mir da äußerst intelligent in den Weg gestellt hatte. "Sakura", fing sie mit einer ziemlich unheilvollen Stimme an "du kannst heute nicht mit dem Bus fahren. Im Radio haben sie gemeldet, dass zu viel Schnee gefallen ist und die öffentlichen Verkehrsmittel heute stillgelegt werden. Sakumo-san wird dich heute zur Schule fahren." So viel zum Thema unheilvoll- todbringend traf es wohl eher. Aber was tun? Ich war ja hier das "Kind" im Haus und hatte dementsprechend auch am wenigsten zu sagen. Also gab ich mich geschlagen und stimmte zu. Solange der Kerl sich anzog war ja alles noch im Rahmen des ertragbaren. "Wann müssen wir los?", murrte ich, ließ meine Umhängetasche und den Ordner wieder fallen und lümmelte mich, die Hände in den Jackentaschen, auf einen Stuhl. "In ungefähr zehn Minuten", kam die heitere Antwort meiner Mum, ehe sie wieder im Schlafzimmer verschwand. Hätte man mir die Wahl gelassen, eine viertel Stunde mit Sakumo Auto zu fahren oder zwei Stunden in der Kälte auf einen niemals kommenden Bus zu warten und mich zuschneien zu lassen, ich hätte das Zweite genommen. Das Geräusch der Tür riss mich aus meinen Gedanken und als ich mich umdrehte, stand da auch schon mein privater Alptraumchauffeur und winkte mich zum Aufbruch. Naja, dachte ich, immerhin ist er angezogen, das ist doch schon mal was. "Tut mir leid, dass das so lange gedauert hat", quatschte er, während er das Auto aufschloss "Ich hab im Bad etwas länger gebraucht als sonst". Ein Phänomen von Mann also. Der Kerl hockte Morgens echt stundenlang im Bad fest und versuchte sich zu stylen- vergeblich, wie ich fand, denn hübscher wurde er dadurch auch nicht. Vorsichtshalber beschloss ich, mich hinten hinzusetzen- man weiß ja nie, was einem als Beifahrer neben einem Pädophilen zustoßen kann. Meine Entscheidung erwies sich als falsch, spätestens, als ich merkte, dass sein Spiegel genau auf meinen Ausschnitt gerichtet war- rein versehentlich natürlich. Haha, wer's glaubt! Frustriert zog ich den Reißverschluss meiner Jacke bis zu meiner Nase zu und starrte den Rest der Fahrt demonstrativ aus dem Fenster, während ich alle möglichen Schlager über mich ergehen ließ. Nicht mal einen guten Musikgeschmack hatte der Kerl..... Na das konnte ja noch heiter werden. Endlich angekommen riss ich die Autotür auf und sprang förmlich aus dem Wagen. Um einen Freudenschrei der neu gewonnenen Freiheit auszustoßen fehlte mir allerdings die nötige Zeit, denn kaum berührten meine Füße den glatten Boden, da flog ich auch schon hin und landete schmerzhaft auf meinem Hintern. Das Gute daran war, dass ich wieder aufstand bevor Mr. Boxershorts ums Auto herumlaufen und mich hochziehen konnte. Hastig sammelte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg in Richtung Schulhof. Erst als ich das Geräusch des Motors und der Reifen hörte, drehte ich mich um. Mit einem erleichterten Seufzen starrte ich die Stelle an, auf der eben noch der Wagen geparkt hatte. Eine Weile hing ich meinen Gedanken hinterher. Es gab einfach Momente, in denen ich mir wünschte, ich hätte bei meinem Vater bleiben können, doch das Jugendamt hatte sich gegen ihn ausgesprochen, was auch seine Gründe gehabt hatte: er war Brückenarchitekt, was bedeutete, dass er nicht selten im Ausland tätig war. Ich wäre entweder zu oft allein gewesen, oder hätte zu oft die Schule wechseln müssen. Vor ein paar Jahren hatte er mir angeboten, seinen Job aufzugeben um mich zu sich holen zu können, doch ich hatte -soweit ich mich erinnere- mit Tränen in den Augen und brüchiger Stimme abgelehnt. Ich wusste, dass es sein Traumberuf war, und dass er es liebte, die verschiedenen Länder zu bereisen und kennenzulernen, das wollte ich ihm einfach nicht wegnehmen. Ich schüttelte den Kopf. Mit einem Lächeln erinnerte ich mich daran, wie er ein Projekt in Spanien hatte stehen lassen, um bei meiner Einschulung bei mir sein zu können. Und was war? Ein paar Wochen später hatte meine liebe Mutter ihn betrogen und verlassen! Ich persönlich hatte ihr das nie verziehen und würde es auch nie tun! Deprimiert stöhnte ich auf. Konnte meine Laune denn noch tiefer sinken? Nein, da war ich mir sicher. Wieder wurde ich eines besseren belehrt, als ein edler, schwarzer Mercedes vor mir hielt und der so ziemlich arroganteste, reichste und leider Gottes, das musste man einfach zugeben, auch bestaussehenste Typ der gesamten Konoha-high ausstieg: Sasuke Uchiha. Abrubt sank meine Laune weit unter den Nullpunkt. "Sakura Haruno. Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings auf mich wartest", meinte er mit einem dermaßen selbstgefälligen Grinsen im Gesicht, dass ich nur schwer der gigantischen Versuchung widerstehen konnte, reinzuschlagen. "Seh' ich etwa aus, als wäre ich Masochist und will mich selbst quälen? Tut mir sehr leid, ich habe den Herren nicht rechtzeitig gesehen und die richtige Gelegenheit verpasst, schnell wegzurennen, bevor du kamst! Also reiß dein Maul nicht so weit auf und lass mich bloß in Ruhe!", keifte ich ihn an. Ob ich aggressiv war? Ja, allerdings. Dieser Kerl würde sich noch wünschen, er wäre nie geboren worden, zumindest nicht auf diesem Planeten, denn eines stand fest: für uns beide war die gute Erde bedeutend zu klein! Nachdem ich mich versichert hatte, dass er die nächsten paar Sekunden sprachlos sein würde, nutzte ich meine Chance und machte ruckartig auf dem Absatz kehrt, in der Gewissheit, dass der "Coole Abgang" ganz allein mir gehören würde! Leider war das Pflaster nicht gewillt, mir diesen Wunsch zu erfüllen, sodass ich, kaum hatte ich mich umgedreht, wieder eine 180° Wende machte und erneut, mit dem Gesicht zum Uchiha gewandt auf meinem Allerwertesten landete. Irgendwas da oben hasst mich, schoss es mir durch den Kopf, während der Schwarzhaarige in schallendes Gelächter ausbrach. "Tritt ihm in die Eier", spornte mich meine innere Stimme voll Elan an und ich war diesem Vorschlag auch wirklich nicht abgeneigt, verdient hätte er es ja. Tragischer Weise sah der Mistkerl einfach zu gut aus, um impotent zu sein. Ich ließ also Gnade walten- vorerst. In Gedanken malte ich mir schon aus, wie ich mir ein paar Springerstiefel mit Stahlkappen vorne dran besorgte. Zum einen rutschte man mit den Dingern nicht so leicht aus und zum andern tut ein Tritt in die Eier mit Stalhlkappenschuhen doppelt weh. Innerlich lobte ich mich schon für die Idee. Außen sah es leider nicht so rosig für mich aus. "Bist du bald mal fertig?", giftete ich Sasuke an, der sich offensichtlich immernoch nicht eingekriegt hatte. Die Tatsache, dass er keine Anstalten machte, auch nur annähernd auf meine Frage einzugehen und sich stattdessen weiter kringelte, stimmte mich nicht gerade guter Dinge. Bedrohlich langsam stand ich auf. Und dann riss in mir alles, was man auch nur im Entferntesten mit einem Gedultsfaden in Verbindung hätte bringen können. Letzten Endes überhäufte ich ihn mit etlichen, zugegeben, nicht ganz jugendfreien Flüchen und Schimpfwörtern, die mir eben gerade in den Sinn kamen. Dabei war es mir auch völlig egal, dass ich so laut schrie, dass die halbe Schule schon auf uns aufmerksam geworden war und nun gebannt dem lauschte, was ich Herrn Uchiha zu sagen hatte. Mindestens zehn Minuten ging das so. Zwischendrin beobachtete ich, wie sich eine seiner- viel zu perfekten- Augenbrauen kaum merklich den Weg nach oben bahnte. Ich konnte förmlich riechen, welche Frage er sich gerade stellte: Woher kennt ein Mädchen so viele, so krasse Schimpfwörter? Die Antwort: Jahrelange Übung! Leider Gottes musste ich mich selbst unterbrechen, als es schließlich zum Unterrichtsbeginn läutete. Aber hey, immerhin, ich fühlte mich wesentlich besser als zuvor. Freudig spazierte ich Richtung Eingang und lies einen nun richtig sprachlosen Sasuke zurück. Ich glaube, mehr Glückshormone hatte ich mein ganzes Leben nicht gehabt. Der Unterricht an diesem Tag verlief eigentlich wie immer. Ich bekam eine 1 in Mathe zurück, einen welche- Note- hast- du-Brief von Ino und drei wir- bringen- dich- um- für- die- Sache- von- heute- Morgen-Zettel von Sasukes Fanclub. Das Normalste der Welt also. Obwohl ich mich manchmal etwas über diesen Haufen kreischender Fangirls wunderte. Die scheuten nun wirklich nicht davor zurück, Drohungen wahr werden zu lassen, wobei sie nicht selten Handgreiflich wurden. Wer nicht im Club war, der hatte sich ihrer Meinung nach von dem Uchihaspross fernzuhalten. Doch egal wie viele Drohungen ich auch bekam, mir war noch nie was passiert, weiß Gott wieso. Noch nie war ich verprügelt oder sonst von ihnen fertig gemacht worden. Die Drohungen blieben leer. So gesehen konnte es mir auch egal sein, oder? Doch nach der Schule sollte mich etwas erwarten, das ich so niemals hätte kommen sehen. Es war eigentlich wie sonst auch, ich lief über den Hof, um das Gelände durch das große Haupttor zu verlassen- und da standen sie, in voller Montour, Sasukes Groupies- ohne Sasuke . Eigentlich hatte ich vorgehabt, ganz normal an ihnen vorbeizugehen, doch dann hielt mich jemand am Arm fest. Als ich mich umdrehte blickte ich in das Gesicht von Karin, der selbsternannten Anführerin des Sasuke-Kreischchores. Viel Zeit zum Nachfragen blieb mir leider nicht, denn kaum hatte ich den Mund aufgemacht, packten mich zwei andere Mädchen rechts und links an den Armen und hielten ihm mir zu. Laut losschreien war also nicht drin. Panisch sah ich von einem Gesicht zum nächsten, und wieder zurück. "Wie mögen es nicht, wie du mit Sasuke-kun sprichst.", begann Karin in diesem todbringenden Tonfall, den auch meine Mutter ständig drauf hatte. Eins war klar: das würde verdammt hässlich werden- und zwar für mich. Und das erste Mal kam mir der Gedanke am Morgen doch den Mund ein bisschen zu weit aufgemacht zu haben- zu spät, dachte ich und der erste Schlag traf mich hart in die Seite. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Einsam saß ein rosahaariges Mädchen auf dem gefrorenen Steinboden, angelehnt an die kalte Mauer, die das Gebiet der Schule eingrenzte. Die Arme auf die Knie und das Kinn auf die Arme gelegt starrte sie ins Leere und ließ die letzten Minuten noch einmal revuepassieren. Ihr Gesicht hatten sie verschont, man sollte ja nicht sehen, was vorgefallen war. Sie hatten genau gewusst, dass Sakura nichts sagen würde- es waren einfach zu viele. Verriet man ein paar von ihnen, deren Gesichter man noch erkannte, so kamen andere und bestraften einen dafür, das wusste sie. Sie wurde von einer, ihr nur allzu bekannten Stimme aus den Gedanken gerissen: "Haruno? Spielst du jetzt schon Straßenpennerin oder stalkst du mich?" Sasuke Uchiha. Der Schuldige, der für all das verantwortlich war. Hass machte sich in ihr breit, vermischt mit ihrer Trauer. Sie spührte, wie heiße Tränen sich den Weg über ihr junges Gesicht bahnten, doch es war ihr egal. Sie konnte nicht mehr, nicht jetzt. Sollte er sie doch sehen, weinend und elend, sollte er doch denken, was er wollte. Ihr war es egal. In diesem Augenblick hätte man eine Stecknadel fallen lassen können und jeder hätte es gehört. Der Schwarzhaarige hätte erwartet, dass sie ihn anschreien oder beschimpfen würde, wie am Morgen zuvor, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen sammelte das Mädchen still ihre Sachen vom Boden auf, erhob sich und ging, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Hätte sie sich umgedreht, hätte sie gesehen, wie er unschlüssig dastand, überlegend, ob er ihr nachlaufen sollte. Hätte sie ihm ins Gesicht gesehen, wäre sie seinem besorgten Blick begegnet, mit dem er ihr nach sah. - Doch sie drehte sich nicht um, sondern ging einfach nur stumm ihrer Wege. Und er wusste, dass er herausfinden würde, was mit ihr los war- um jeden Preis! Er war sich sicher, es bald zu erfahren, spätestens am Nachmittag.... __________________________________________________________________________ Sooo, das war's erstmal. Wie man sieht hab ich versucht, mal was anderes auszuprobieren, erbitte deshalb Rückmeldung (vor allem konstruktive Kritik XDD) *Kakao hinstell* Lg eure BlackRose Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)