Das Licht in der Dunkelheit von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 6: Neue Freunde ----------------------- Neue Freunde Lustlos schob Samantha den Kinderwagen durch den Park. Wieder einmal machte sie den Babysitter, ihre Eltern mussten eine wichtige Einladung wahrnehmen. Ob ihre Tochter etwas vorhatte oder nicht, interessierte sie nicht. Ihre Mutter bestimmte einfach, das Samantha auf ihren kleinen Bruder aufpassen sollte. Sam seufzte, langsam hegte sie den Verdacht, ihre Eltern würden das absichtlich machen. Gerade für heute war sie zum Kino verabredet, diesmal mit Cedrick. Seit dem Vorfall mit dem Lastwagen, waren sie sich näher gekommen. Nach der Schule gingen sie oft gemeinsam nach Hause oder trafen sich am Nachmittag zum Eis essen. Das Kino war ihre erste Verabredung am Abend. Aber ihre Eltern machten ihr einen Strick durch die Rechnung, nun ging sie hier im Park mit ihrem Bruder spazieren. Cedrick war bestimmt mit jemand anderem ins Kino gegangen. Vorsichtig sah sie in den Kinderwagen, sie lächelte. Alexander, ihr kleines Brüderchen, schlief, er sah so süß aus. Natürlich liebte sie ihren Bruder, er konnte ja nichts dafür, dass sie ständig auf ihn aufpassen musste. „Das ist also der Grund, warum du nicht mit mir ins Kino kommst?“, fragte eine bekannte Stimme. Überrascht richtete Samantha sich auf. „Cedrick.“, rief sie verblüfft. „Ich dachte, du wolltest ins Kino?“ Grinsend antwortete er. „Was soll ich ohne dich da hingehen? Ich wollte mit dir zusammen sein.“ Spontan fiel sie ihm um den Hals, seine Arme legten sich um ihren Körper. Eine Weile verharrten sie, bevor sie sich trennten, eine leichte Röte färbte beide Gesichter. Samantha rettete sich in Beantwortung von Cedrics Frage. „Das ist mein kleiner Bruder Alexander, der Grund für meine Absage.“, stellte sie ihren Bruder vor. Cedric blickte in den Kinderwagen. „Der sieht ja süß aus.“, gab er zurück, dann sah er Sam wieder an. „Ich hoffte dich hier im Park zu finden. Zu Hause hab ich niemanden angetroffen.“, erklärte der Schwarzhaarige seine Anwesenheit im Park. „Du warst bei mir zu Hause? Warum?“, erkundigte die Blauäugige sich verblüfft. Sie gingen jetzt langsam nebeneinander her. „Wie ich schon sagte: Ich wollte mit dir zusammen sein.“ Beide Jugendliche genossen ihr Zusammensein, zwischendrin musste Alexander gewickelt und gefüttert werden. Da Samantha alles nötige dabei hatte, konnten sie im Park bleiben. Sie vergaßen ganz die Zeit, langsam wurde es dunkel. „So spät schon, ich muss mit Alex nach Hause.“, bemerkte das Mädchen schließlich, das gab sicher Ärger. „Ich bring dich Heim.“, bot Cedric an. Erst jetzt bemerkten sie, dass es im Park schon recht einsam war. Seit die Vampire ihr Unwesen treiben, sah jeder zu, bei Einbruch der Dunkelheit sein Ziel erreicht zu haben. Auch Sam bekam diese Auflage von ihren Eltern mit, dumm nur, dass sich der Himmel langsam zuzog. Für die Nacht war ein Sommergewitter angesagt worden. Zügig legten die Teenager ihren Weg zurück. Cedric blieb plötzlich stehen, sah sich rasch um. „Was ist?“ fragte Samantha ängstlich, Cedrics Verhalten machte ihr Angst. „Wir müssen laufen. Am besten gibst du mir den Kleinen.“, antwortete der Schwarzhaarige und versuchte seine Stimme ganz ruhig klingen zu lassen. Das Mädchen handelte sofort, sie nahm Alex aus dem Wagen und gab ihm Cedric. Der nahm das Baby fest in den Arm, mit der freien Hand griff er nach der seiner Freundin. „Jetzt lauf und sieh nicht zurück.“, verlangte er bestimmend und sein Blick in ihre Augen duldeten keine Widerrede. Augenblicklich setzten sich Beide in Bewegung, kurze Zeit später rannten sie um ihr Leben. Das Mädchen hörte hastende Schritte hinter sich, auch Cedric vernahm sie. „Nicht umsehen, weiterlaufen.“, beschwor er Samantha, schon sahen sie den Ausgang des Parks. Außerhalb dieser Anlage herrschte noch reges Treiben, da würden sie sicher sein. Die Lungen der beiden Jugendlichen brannten, Sam glaubte sie würde keine Luft mehr bekommen. „Ein Stückchen noch, Sam. Nicht aufgeben.“, feuerte der Junge sie an. Zwanzig Meter noch, dann hätten sie es geschafft, doch da versperrten ihnen zwei Gestalten den Weg. Nach Atem ringend blieben die Kinder stehen, Cedric drückte Sam das Baby in den Arm. „Ich lenke die Kerle ab und du rennst aus dem Park.“, wies er seine Freundin an. „Ich lass dich nicht allein.“, entgegnete sie verzweifelt. „Keine Sorge, ich komm schon klar.“, beruhigte der Schwarzhaarige sie. Wenn sie das hier überlebten, würde Samantha sowieso nichts mehr von ihm wissen wollen. „Fürchte dich jetzt nicht vor mir. Ich bin etwas anders.“, erklärte der Junge kurz und gab seine menschlichen Züge auf und wandte sich seinen Gegnern zu. „Mach dich bereit.“, mahnte Cedric das Mädchen, das ihn mit großen Augen ansah, sie wollte was sagen, doch Cedric rannte auf die Zwei vor ihnen zu. Blitzschnell wechselte er die Richtung, Sam lief los, Cedrics Plan schien aufzugehen. Ausgerechnet diesen Augenblick suchte sich das Baby aus, um wach zu werden. Alexander war hungrig und fing an lauthals zu Weinen. Alle erstarrten in ihren Bewegungen. Cedric fing sich zuerst. „Lauf, Sam, Lauf.“, schrie er, das brach den Bann. Das Mädchen rannte wieder los, doch die Vampire waren schneller. Einer setzte hinter dem Mädchen her, der Andere jagte Cedric nach. Dieser schlug Haken wie ein Hase, alleine könnte er leicht entkommen, in seiner jetzigen Gestalt war er sehr schnell. Der panische Schrei Sams ließ ihn herumfahren, einer der Blutsauger hielt das Mädchen am Arm fest und wollte ihr den Säugling entreißen. Die Blauäugige wehrte sich so gut sie konnte und ließ ihren Bruder nicht los, aber auf Dauer kam sie nicht gegen den Untoten an. Triumphierend hielt dieser das Baby in die Höhe. Andere Blutsauger kamen heran, einzeln gingen sie nicht mehr los, sondern nur noch in größeren Gruppen. Das machte ihnen die Jagd wesentlich leichter, außerdem erhöhte es ihre eigene Überlebenschance um einiges. „Hier für dich, Tim.“, rief derjenige, der Alexander hielt. Samantha schrie, „Nnnneeeeeiiiiiiinnnnn.“, verzweifelt versuchte sie an ihren Bruder heranzukommen. „Wirf es her.“, forderte der mit Tim angesprochene. Cedric blieb fast die Luft weg, der Säugling flog durch die Luft, in der selben Sekunde rannte der Teenager los, sprang ab, fing das Baby auf, machte eine Rolle vorwärts und landete behutsam auf seinen Füssen. „Ein Akrobat.... nein..... niederes Dämonenblut.“, kam es angeekelt von Tim. Der, der das Kind warf, war von der Aktion des Jungen so überrascht, dass sich sein Griff lockerte. Das Mädchen nutzte die Gelegenheit, entzog sich seiner Hand und lief zu Cedric, der gab ihr gleich das Baby in den Arm. Inzwischen waren die Jugendlichen eingekreist, drohen kamen die Männer auf sie zu. Schützend legte Cedric den Arm um Samantha, funkelnd sah er den Feinden entgegen. Der Kreis schloss sich um die Drei, Hände reckten sich ihnen gierig entgegen. Da landete ein blonder Mann mitten unter ihnen. „Lasst die Kids in Ruhe.“, forderte er hart. „Du kannst ihnen gleich Gesellschaft leisten.“, konterte Tim. Der Blonde grinste breit. „Versuchs doch, du Null.“, provozierte er den Sprecher, zog aus seiner Jacke zwei Pflöcke hervor und griff an. J.J.s Angriff kam so überraschend, dass er zwei Gegner ausschalten konnte, bevor die Anderen reagierten. Die Meute teilte sich auf, einige kümmerten sich weiter um die Teenager, die Anderen stellten sich dem Blonden entgegen. Als sie begriffen, das sich einer der ihren gegen sie stellte, heulten sie wütend auf und legten es verstärkt darauf an, den Blonden zu vernichten. Mist, da hatte er sich wohl ein bisschen viel vorgenommen. Samantha, ihr Bruder und Cedric wurden abgedrängt, aber die Untoten kamen nicht weit mit ihren Opfern. Kaiba war wieder auf nächtlichen Streifzug, Elana war zu Hause geblieben. Seit Grant bei ihnen wohnte, murrte sie nicht mehr so sehr, wenn Seto von ihr verlangte zu Haus zu bleiben. Allerdings war er sich nicht so sicher, ob Elana dort wirklich besser aufgehoben war. So wie es aussah, war dieser Journalist dauerhaft bei ihnen eingezogen. Seto gab ja zu, das es so schlecht gar nicht war. Grant kam unwahrscheinlich schnell an alle möglichen Informationen heran. Dennoch, der Schwarzhaarige war von der Presse und besaß eine immense Neugier. Was soll’s, das alte Fabrikgebäude war groß genug und sein persönlicher Wohntrakt war eh Tabu für alle. Kaiba beschloss, den jungen Mann vorerst zu dulden, sollte dieser sich aber gegenüber Elana daneben benehmen oder in Setos privaten Sachen rumschnüffeln, dann würde er hochkant rausfliegen, egal, wie viel Feinde auf ihn lauern würden. Jetzt traf er überraschender Weise wieder auf diesen blonden Vampir, der sich mit seinesgleichen angelegt hatte. Allerdings schien er sich etwas übernommen zu haben, der Blonde mochte ja trainiert sein, doch kämpfen war etwas ganz anderes. Seto beschloss, dem Blonden zu helfen, sollte es wirklich nötig sein. Doch mussten erst mal die Kids in Sicherheit gebracht werden. Mit zwei Sätzen erreichte der Brünette die Gruppe mit den Kindern. Mit seinem Katana trennte er ohne zu Zögern, dem Ersten den Kopf von den Schultern. Die anderen Vampire wurden auf den Jäger aufmerksam. Sogleich griffen sie an, kämpfender Weise entfernte sich Kaiba von den Jugendlichen, spielte mit den Blutsaugern, um deren Aufmerksamkeit an sich zu binden. Cedric nutzte die Gelegenheit, nahm Samantha bei der Hand, zog sie zum Ausgang des Parks, mit erreichen der noch belebten Straße, nahm er auch wieder seine menschlichen Züge an. Samantha war noch viel zu geschockt um darauf einzugehen, letztendlich war sie nur froh, nicht alleine nach Hause gehen zu müssen. Eine dreiviertel Stunde später fiel hinter dem Mädchen die Haustür ins Schloss, einen Moment lang schloss Samantha ihre Augen. Zuviel war geschehen... sie konnte sich nicht von Cedric verabschieden oder überhaupt mit ihm Sprechen. Sie brauchte Zeit. Cedric stand noch einige Augenblicke traurig vor der Tür. Er mochte Sam wirklich sehr, es war eingetreten, was er immer befürchtete. Sam sah heute seine wahre Identität, mal von den Umständen abgesehen, fand sie ihn jetzt sicher abstoßend. Seufzend wandte er sich ab und ging niedergeschlagen nach Hause. Die Teenager waren weg, jetzt konnte der Jäger ungehindert agieren. Wie ein Wirbelwind wütete der Brünette unter den Blutsaugern. Erstaunlich, wie schnell die ihre Lücken wieder auffüllten, unbedingt musste er herausfinden, Wo sie es machten und Wer es machte. Nach dem Wie brauchte er nicht zu fragen, das wusste er nur zu genau. Ein letzter Streich und Seto war mit seinen Gegnern fertig. Mit einer fließenden Bewegung ließ er sein Katana verschwinden. Dann verschränkte er seine Arme vor der Brust und beobachtete den Blonden. J.J. bekam natürlich mit, wie der Blauäugige sich einmischte und den Kindern die Flucht ermöglichte. Erstaunt stellte er nun fest, dass der Jäger mit ’seinen’ Gegnern schon fertig war und ihn nun abwartend beobachtete. So wirklich konnte der Braunäugige keinen Vampir mehr vernichten. Mit einem kräftigen Tritt, beförderte J.J. einen der Untoten in Richtung Jäger. Der Vampir fiel dem Brünetten direkt vor die Füße. Schnell rappeltet er sich auf und wollte sich auf Kaiba stürzen. Der packte ihn am Kragen, drehte ihn um, mit einem ebenfalls kräftigen Tritt in den Hintern, schickte er ihn an den Absender zurück. „Das da ist dein Gegner.“, gab Seto dem Untoten mit auf dem Weg. „Du hättest ihn ruhig erledigen können.“, beschwerte sich der Blonde und schickte den Vampir mittels Fußtritt wieder zurück. „Warum sollte ich?“ fragte Kaiba kalt. Stieß den Blutsauger wieder in Richtung J.J. Der Untote torkelte wieder zurück. Der Blonde zeigte sich gnädig und stach dem Vampir den Pflock ins Herz. „Du tötest doch Vampire. Wieso wolltest du diesen nicht?“, meuterte der Blonde noch immer. Der Jäger verzog den Mund zu einem verächtlichen Lächeln. „Ich helfe dir doch nicht.“, begründete Seto seine Entscheidung. Mit ein paar kräftigen Schlägen und Tritten, verschaffte sich J.J. wieder etwas mehr Raum. Stemmte seine Hände in die Hüften, mit herausfordernden Blick ging er auf den Jäger zu. „Was soll das den heißen? Ich gehöre zu den Guten.“, machte er klar. Kalt blickten ihm die blauen Augen an. „Du bist einer von ihnen, du kannst nicht zu den Guten gehören.“, stellte Kaiba fest. Verwundert starrten die verbliebenen Blutsauger die beiden Männer an, sie sich mit funkelnden Augen ansahen. Das war die Chance den Jäger zu töten. Tim, der Blutsauger für den das Baby bestimmt war, griff nach der Schulter des Brünetten. Kaum das dieser die Hand auf seiner Schulter spürte, wirbelte er gedankenschnell herum, zog gleichzeitig sein Katana. Zielsicher fand die Klinge das Herz des Vampirs und durchbohrte es. Tim war nur noch ein Häufchen Asche. Der nächste glaubte eine Chance zu haben, da er sich im Rücken des Blauäugigen befand. Mit einem Messer in der Hand sprang er auf den Jäger zu, um ihn die Klinge in Herz zu stoßen. Mit einem leisen schnappenden Geräusch, rastete eine schmale, scharfe Klinge, im Griff des Katanas ein. Ohne sich weiter umzusehen, zog Seto seinen Schwertarm kraftvoll zurück und rammte dem Angreifer, diese grifflange Spitze ins Herz. „Toller Trick.“, kommentierte J.J. diese Aktion. „Muss ich mir unbedingt merken.“ Inzwischen vernichtete auch der Blonde zwei weitere Blutsauger. Der letzte ergriff die Flucht. „Das wäre geschafft.“, grinste J.J. zufrieden, reichte dem Jäger die Hand. „Schön dich endlich kennen zu lernen. Ich bin J.J. Wheeler.“, stellte sich der Blondschopf vor. Ein vernichtender Blick traf ihn. „Vergiss es.“, war die einzige Reaktion des Brünetten. Lautes Autohupen und quietschende Reifen, lenkten Wheelers Aufmerksamkeit kurz ab, als er wieder hersah, war der Jäger verschwunden. „Hm, dann eben später.“, murmelte er vor sich hin und ließ seine Hand langsam sinken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)