Verworrene Pfade: Im Auftrag des Inu no Taishou von Hotepneith (Die zweite Staffel) ================================================================================ Kapitel 7: Neue Pläne --------------------- Die Gestalt des Isnogud gehört Jean Tabary und Rene Goscinny: der Großwesir,der Kalif an Stelle des Kalifen werden will...^^ Ich kam darauf, als ich mir den Namen genauer ansah, dem ich demProvinzfürsten des 19.Bezirks gab. 7. Neue Pläne Der kleine Flohgeist seufzte unmerklich, ehe er sich an den zuständigen Hofrat wandte: „Jaken, ich muss unverzüglich mit Seiner Gnaden reden.“ Seit sie gemeinsam die Regierungsverantwortung getragen hatten verstanden sie sich deutlich besser als je zuvor. Der Krötendämon musterte ihn: „Als Leiter des Nachrichtendienstes? Dann geht es um diese seltsamen Menschen? Ich sage Seiner Gnaden Bescheid.“ Er verschwand im Arbeitszimmer des Kronprinzen. Myouga seufzte erneut. Warum nur hatte der Herrscher angeordnet, dass Sesshoumaru in diesem Fall die Leitung der Ermittlungen übernehmen sollte? Er hatte seinen Herrn ja im Verdacht, einfach mehr Zeit mit seiner neuen Menschenfrau verbringen zu wollen, aber es wäre natürlich mehr als unklug gewesen, das laut zu sagen. Er beobachtete, wie ein Dämon, ein Krieger der ersten Rangstufe, aus dem Arbeitszimmer kam, mehr als erleichtert. Er erkannte einen Angehörigen der Wachen des Schlosses. Vermutlich war er wegen einer Nachlässigkeit zum Kronprinzen gerufen worden. Myouga wusste nicht, wie scharf Sesshoumaru gegen Krieger vorging, aber er wollte nicht derjenige sein, der einen Fehler beichten musste. Jaken kehrte zurück: „Du kannst rein.“ „Danke.“ Der Flohgeist war bereits unterwegs. Sesshoumaru wartete, bis sein Sekretär die Tür von außen geschlossen hatte, ehe er auf seinen Schreibtisch blickte, wo sich Myouga hingestellt hatte: „Nun?“ „Ich habe Berichte von verschiedenen Fürstenhöfen der Bezirke erhalten, Euer Gnaden“, referierte der Flohgeist unverzüglich: „Bislang fanden meine Mitarbeiter bei jedem zwei oder gar mehrere dieser grau gekleideten Menschen. Alle waren männlich und höchstens fünfundzwanzig Jahre alt. Und anscheinend ist keinem Fürsten etwas aufgefallen.“ Was nicht weiter verwunderlich war. Keinem Dämon würden zwei Menschen auffallen, die sich scheinbar zufällig gleich angezogen hatten. Aber diese Nachricht bedeutete, dass es sich wirklich um eine Verschwörung handelte. „Jemand überwacht die Fürsten.“ „So sieht es aus, Euer Gnaden. Ich erwarte nur noch vier Berichte.“ „Menschen der zweiten Rangstufe?“ „Die meisten, ja. Es scheinen nur äußerst wenige der Staatssklaven darunter zu sein, und diese vollständig im 17. Bezirk, bei Fürst Thersites, wo sich sowieso die allermeisten dieser Menschen versammelt haben.“ „Ist das deine Vermutung oder sicher.“ „Wir wissen durch Seine Durchlaucht und Sango und Miroku, dass dort gewiss an die dreißig, wenn nicht mehr dieser Grauen, wenn ich sie so nennen darf, auf dem Lande verteilt leben. In keinem anderen Bezirk konnten meine Mitarbeiter außerhalb des Hofes derart gekleidete Menschen finden. Überdies auch keinen Dämon, außer Prinz Dykrien, von dem uns die Dämonenjäger Seiner Durchlaucht berichteten.“ Was nur bedeutete, dass sich Dämonen, die an der Verschwörung beteiligt waren, möglicherweise anders kleideten. Aber warum ausgerechnet im 17. Bezirk? Sesshoumaru dachte nach, ohne dass es der kleine Hofrat wagte, weiter zu sprechen. Seine Gnaden war nicht sehr nachsichtig gegenüber Mitarbeitern, die sich Freiheiten herausnahmen. Endlich meinte der Kronprinz: „Thersites erschien mir noch nie besonders schlau. Er hat womöglich gar nicht mitbekommen, was in seinem Bezirk läuft.“ „Ja, Euer Gnaden.“ „Hast du noch einen Grund, warum sich ausgerechnet im 17. so viele dieser Menschen an einer Verschwörung beteiligen?“ Myouga seufzte: „Ich habe nur eine Vermutung.“ Gewöhnlich lehnte Sesshoumaru reine Annahmen ab. „Und?“ „Soweit ich weiß, sind diese Menschen im 17. zwar auf dem Land verteilt, arbeiten aber alle entweder in Schmieden oder im Schiffsbau.“ Haben also Zugang zu Metall oder gar Waffen, ergänzte Sesshoumaru in Gedanken. In der Tat. Das war eine äußerst heikle Situation, die sich vollkommen unbemerkt entwickelt hatte. Nach dem, was einer der Donnerbrüder zu Kagome gesagt hatte, war eine Frau der Drahtzieher, was noch bizarrer war. Welche weibliche Dämonin konnte das so planen und durchführen, ohne aufzufallen? Wie hielt diejenige ihre Mitarbeiter, seien es Menschen oder auch Dämonen, darunter immerhin mit Dykrien der Erbe eines Bezirks, bei der Stange? Was, in Himmel und Hölle, versprach diese Unbekannte? Er sah unwillig auf, als die Tür geöffnet wurde. Jaken verbeugte sich eilig: „Euer Gnaden! Seine Hoheit…“ Überrascht erkannte der Kronprinz seinen eintretenden Vater. Es war äußerst ungewöhnlich, dass dieser ihn nicht rufen ließ, sondern selbst aufsuchte. Höflich neigte er den Kopf. „Ah, Myouga, “ sagte der Inu no Taishou: „Das ist eine gute Fügung. - Schließ die Tür, Jaken, und hole Inuyasha her.“ Als sie zu dritt waren, fuhr er fort: „Ich bekam gerade Nachricht aus Ehime.“ Dies war die Hauptstadt des 19. Bezirks, eine äußerst friedliche Region. Selbst Fürst Kaliwa hatte kein stehendes Heer, gerade einige Krieger. „Es wurde ein Attentat auf den Fürsten verübt. Kaliwa entkam mit seinem üblichen Glück.“ Sesshoumaru nickte unmerklich. Vater kannte den Fürsten bereits seit langem. „Ein Attentat in Ehime ist fast unbegreiflich.“ „Ja, das dachte ich auch.“ Der Herrscher ließ sich nieder: „Aber es ist Fakt. Erst Masaki, nun Kaliwa. Was sollen diese Mordanschläge? Myouga?“ Der kleine Flohgeist wiederholte eilig seinen Bericht an den Kronprinzen, ergänzte dann jedoch: „Ich bin mir nicht sicher, Herr, aber es liegt nur zu nahe, dass diese grau gekleideten Menschen und die Attentate zusammenhängen müssen. Jemand, der so viele Menschen auf seine Seite ziehen kann, könnte auch derartige Attentate verüben lassen. Im 17. Bezirk haben genug dieser Grauen mit Waffen zu tun….“ Alle drei wandten den Kopf, als der jüngere Prinz eintrat: „He, Sesshoumaru, warum sollte ich her…Oh, mein Vater….“ Jaken hatte ihm nur ausgerichtet, er solle in das Arbeitszimmer des Kronprinzen kommen. Sesshoumaru und ihrem Vater war bewusst, dass Inuyasha noch vor wenigen Monaten eher sonst etwas getan hätte, als einer solchen Aufforderung seines Halbbruders zu folgen. Es hatte sich viel geändert, dachte der Inu no Taishou, und vieles zum Besseren: „Setz dich, mein Sohn. Es gab erneut ein Attentat, das allerdings fehlschlug, diesmal auf Fürst Kaliwa.“ „Der aus dem 19. Bezirk? Wer sollte das denn machen?“ Der Halbdämon nahm Platz: „Einmal ist doch da sowieso alles friedlich und zum anderen ist Kaliwa doch wirklich ein….“ Er unterbrach sich, da der Herrscher die Hand gehoben hatte. „Schon gut“, murmelte er: „Es wird schon stimmen…“ Sesshoumaru meinte sachlich: „Wir vergeuden unsere Zeit nicht mit Vermutungen, kleiner Bruder. – Was haben Masaki und Kaliwa gemeinsam? Der 18. und der 19. sind immerhin benachbarte Bezirke. Plant diese Dämonin alle Fürsten der Reihe nach anzugreifen?“ „Warum sollte sie?“ fragte Inuyasha prompt: „Dann sind die zwar weg, aber ihr Sohn kommt dran.“ „Das stimmt für Masaki, da hast du recht“, sagte der Inu no Taishou: „Aber Kaliwa hätte keinen Erben. Dort würde ich jemanden neu ernennen. Ich weiß zwar, dass sein engster Ratgeber hofft, eines Tages selbst der Fürst zu werden, aber mir gefällt dieser Isnogud nicht. Er ist zu ehrgeizig.“ „Könnte Isnogud für das Attentat auf Kaliwa verantwortlich sein, um selbst Fürst an seiner Stelle zu werden?“ Sesshoumaru sah zu Myouga. Dieser schüttelte den Kopf: „Isnogud ist ehrgeizig, da hat Seine Hoheit recht, aber er ist nicht verrückt. Überdies: bei Masaki und Shippou waren es die Donnerbrüder, Dämonen, die einen Auftrag von einer Frau erhalten hatten.“ „In der Tat.“ Der Kronprinz blickte zu seinem Vater: „Aber was haben diese beiden Opfer dann für Gemeinsamkeiten? Sie waren bislang loyal zu Euch...“ „Wer sollte das nicht sein?“ fragte Inuyasha: „Na schön. Dykrien hat sich anscheinend dieser Verschwörung angeschlossen, aber Fürst Notos ja wohl nicht...“ „Aber mit Dykrien immerhin der Erbe eines Fürstentums, Euer Durchlaucht, “ gab Myouga zu bedenken. „Stimmt“, entgegnete der Prinz: „Ich meine, ich habe Dykrien schon kennen gelernt, er erschien mir nicht sonderlich helle, aber so dämlich, dass er praktisch Selbstmord begehen will, auch nicht. Was kann diese …“ Ihm fiel kein passendes Schimpfwort ein: „Diese Frau ihm nur zugesichert haben? Man sollte ihn glatt mal fragen.“ „Nein.“ Der Inu no Taishou schüttelte den Kopf: „Wir verdanken nur dem Zufall, und der Aufmerksamkeit deiner Dämonenjäger, dass wir überhaupt von dieser Verschwörung erfahren haben. Wer weiß, was diese Dämonin anstellt, wenn sie glaubt, dass wir ihr auf die Schliche gekommen sind? Es wäre gut möglich, dass sie ihren eigentlichen Plan sofort in die Tat umsetzt. Und wir wissen weder, was dies ist, noch, was wir dagegen unternehmen können. Wir müssen uns mehr Informationen beschaffen, ja. Aber unauffällig. Auch, wenn noch einige meiner alten Freunde in Gefahr...“ Er unterbrach sich: „Das ist es. Ich kannte Masaki schon sehr lange, aus der Zeit, als ich noch nicht der Herrscher war. Und Kaliwa ebenfalls.“ Sesshoumaru sah ihn an: „Das würde bedeuten, dass diese Frau es direkt auf Euch, verehrter Vater, und Eure Freunde abgesehen hat.“ „Und, dass sie weiß, wen Ihr aus der Zeit kennt.“ Inuyasha sah unwillkürlich zu Myouga, der sicher auch unter diese alten Freunde fiel. Der Kronprinz schien ein wenig erstaunt, sagte jedoch ohne Spott: „Da hast du vollkommen Recht, mein kleiner Bruder. – Verehrter Vater, diese Dämonin muss Euch ebenfalls von damals kennen. Sie wird also wohl auch ein gewisses Alter erreicht haben. Allerdings klärt das immer noch nicht die Frage, warum sie so vorgeht, und, was sie eigentlich plant. Schließlich kann keine Frau die Regierung übernehmen.“ „Es gibt nur noch zwei Fürsten, die ich von damals kenne. Ich werde Kaliwa sagen, dass er vorsichtig sein soll. Und du, Inuyasha und Kagome, ihr geht zu meinem anderen alten Freund, Fürst Diomedes.“ „Och, Vater…“ begann der, alles andere als begeistert. Fürst Diomedes war nicht gerade für sein liebenswürdiges Benehmen bekannt. „Er ist fähig, auch, wenn sein Umgang manchmal ein wenig mühsam ist“, gab der Inu no Taishou zu: „Aber er wird sich bestimmt nicht gegen meine Anweisung stellen. Und die lautet, dass ihr beide für seine Sicherheit sorgen sollt. Offiziell wirst du die Steuererträge des 5. Bezirks überprüfen. Und achtet auf diese grau gekleideten Menschen. – Vielleicht sollten Sango und Miroku zu Kaliwa…Myouga, suche einen guten Vorwand.“ „Ja, Hoheit.“ Der kleine Flohgeist dachte kurz nach, zu gewöhnt daran, derartige Dinge im Sinne seines Herrn zu regeln: „Vielleicht nur Sango und Kohaku, vorgeblich, um zu pilgern? Immerhin ist ihr Vater, nun, verstorben, und in Ehime ist ein großer Friedenstempel. Da Sango der neue Harmost ist, würde es die Höflichkeit erfordern, dass sie sich auch Fürst Kaliwa vorstellt.“ „Gut.“ Der Herrscher nickte: „Dann gib das weiter, Inuyasha. Und dann gehst du mit Kagome in den 5. Bezirk zu Diomedes.“ Mit einem Seufzen stand dieser auf. Aber dagegen gab es keinen Einwand. Immerhin würde er mit Kagome wieder zusammen verreisen können. Das war freilich etwas. Er fühlte sich in der Nähe der jungen Priesterin sehr wohl, ihr Geruch war anheimelnd und sie hatte schon einige gute Ideen gehabt. Er blieb jedoch stehen, als sein Vater weitersprach. „Und du, Sesshoumaru, wirst in den 17. Bezirk reisen.“ Der Inu no Taishou bemerkte, dass auch dieser Sohn nicht sehr angetan war: „Unauffällig! Falls jemand sich wundert, was du dort tust, wirst du einfach ein paar Tage am Meer ausspannen wollen, sagen wir, um dich von einer Krankheit zu erholen.“ „Keine Krankheit!“ sagte der Kronprinz entgeistert, zumal er merkte, dass sich sein Halbbruder sichtlich amüsierte: „Bitte, verehrter Vater….So schwächlich bin ich nicht.“ „Nun, dann suche dir eine vertrauenswürdige Begleitung, um einen Deckmantel zu haben. Hm. Sango und Kagome sind bereits unterwegs…wie wäre es mit dieser Dämonin, die dich im 9. Bezirk herumgeführt hat? Yura?“ „Ich würde Yura nicht als sonderlich vertrauenswürdig einstufen, wenn es um derartige Dinge geht. Ihre Loyalität scheint zuallererst Fürstin Atina zu gelten.“ Außerdem hatte sie so ein merkwürdiges Interesse an seinem Haar entwickelt. Aber das würde seinen Vater weniger interessieren. „Dann wird Kagome mit dir gehen. Immerhin galt sie schon einmal als deine Verlobte. Sie ist eine gute Schauspielerin und einer der wenigen Menschen, die nicht in Schreckstarre in deiner Nähe verfallen.“ „Vater...“ begannen seine Söhne wie aus einem Mund. Der Inu no Taishou fuhr fort: „Keine Widerrede. Und damit Inuyasha nicht allein ist, soll Kouga mit dir gehen.“ „Kouga...Vater….“ Inuyasha wollte ihn darauf aufmerksam machen, dass sie schon des Öfteren aneinander geraten waren. „Kouga und Miroku, ja. Ihr drei seid gewiss ein guter Schutz für Diomedes.“ Und, da der Herrscher erkannte, dass beide Söhne erneut zu einem Protest ansetzten: „Ich habe gesprochen!“ Dennoch hatte er das unbehagliche Gefühl, irgendeinen Punkt von entscheidender Wichtigkeit übersehen zu haben. Der Dämon in Menschengestalt betrachtete die Verbündete seines Herrn ein wenig nachdenklich, als er langsam seine Flügel bewegte: „Nun, ich kann meinem Herrn dann berichten, dass Ihr alles vorbereitet habt, Alekto.“ Diese erstarrte, ehe sie betont sachlich und kalt antwortete: „Vergiss vor allem nicht, ihm zu sagen, dass ich das nächste Mal einen höflicheren Boten wünsche.“ „Vergebt, despoina Alekto“, sagte der Mottendämon eilig. Er wusste, was es ihn kosten würde, gäbe sie solch eine Beschwerde an seinen Gebieter weiter. „Darf ich Euch dennoch eine Frage stellen, die mein Herr gewiss mir stellen wird?“ „Nun?“ „Ich habe Euch doch richtig verstanden, dass Ihr diese Menschen bei den Bezirksfürsten eingeschleust habt, um Informationen zu erhalten.“ „Ja.“ „Warum habt Ihr ihnen dann diese Übergriffe auf Priester nahe gelegt? Oder Mönche?“ Alekto wusste, dass dies ihren Verbündeten wirklich interessieren würde: „Weil es Menschen sind. Sie sind jung, männlich und in diesem Alter leicht zu beeinflussen, zumal, wenn sie davon überzeugt sind, auf der richtigen Seite zu stehen, ja, Helden spielen zu können. Aber sie benötigen dennoch ein Ventil für ihre Aggressionen. Priester, Mönche, Priesterinnen sind immer Menschen der zweiten Rangstufe, und genießen selbst unter diesen deutliche Privilegien. Sie sind also ein Ziel des Neides. Dies habe ich mir zu Nutze gemacht, als ich ihnen erzählte, die Priesterschaft hätte die … Machenschaften des Inu no Taishou unterstützt und dafür diese Sonderrechte erhalten. Meine...hm...Mitarbeiter konnten so ihren Neidgefühlen Ausdruck verleihen, in dem sie diese Überfälle begingen, und wurden umgekehrt nicht ungeduldig, was den eigentlichen Plan betraf. Es war keine Zeitverschwendung.“ Sie lächelte ein wenig: „Zwischenzeitlich habe ich es ihnen untersagt. Unser Plan ist bereits in die Schlussphase eingetreten.“ „Ihr meint, Ihr werdet noch weitere Attentate veranlassen? Um den Inu no Taishou von dem eigentlichen Plan abzulenken?“ „Nein, um ihn mürbe zu bekommen. Ich kenne ihn seit langem. Und ich weiß, wie er wann zu verletzen ist. – Er wird unter meinen Schlägen so erschöpft werden, dass er für deinen Herrn kein wirklicher Gegner mehr ist.“ „Mein Herr ist stark!“ begehrte der Mottendämon auf. „Das weiß ich selbstverständlich. Aber dennoch möchte ich behaupten, dass er einen einfachen Sieg vorzieht.“ Und, ergänzte sie in Gedanken, wo bliebe auch sonst ihr Vergnügen? Dieser Misthund hatte sie damals einfach abserviert. Und dafür würde er nun den höchsten Preis bezahlen. „Nun, ich werde es ihm ausrichten. Ihr und der Prinz werdet erneut gegen Kaliwa vorgehen?“ „Nein. Der Inu no Taishou wird nach dem missglückten Attentat damit rechnen, womöglich Krieger zu ihm senden. Umso überraschender wird ihn der Angriff auf Diomedes treffen.“ „Diese zwei….eigenartigen Dämonen?“ Das fand er noch untertrieben. Nie zuvor hatte er solch ein Lebewesen gesehen, dass sich quasi aus zwei Teilen zusammensetzte. „Ja, diese zwei.“ „Danach wird mein Herr Segel setzen lassen.“ „Ich werde ihm einen Boten senden, sobald alles für seinen Empfang vorbereitet ist.“ Alekto dachte rasch nach: „Diomedes, dann doch Kaliwa. Und dann diesen halbdämonischen Schwachkopf, seinen jüngeren Sohn.“ „Warum nicht Sesshoumaru? Der Kronprinz würde...“ „Lass das Denken mir!“ fauchte sie: „Vater und Sohn sollen gemeinsam sterben. Wegen Hochverrates. Aber der Schlag gegen Inuyasha wird sie zuerst noch schwer treffen, ehe wir offen gegen sie in die Schlacht ziehen.“ „Ich werde meinen Herrn davon in Kenntnis setzen und unverzüglich vom 17. Bezirk aus in See stechen.“ „Tu das. Aber achte darauf, dass nur unsere Menschen dich bemerken. Der Nachrichtendienst des Herrschers arbeitet durchaus nicht schlecht.“ „Ich weiß. Danke, despoina Alekto.“ Fürst Diomedes war ein knurriger, alter Dachsdämon. Er hatte den Brief des Herrschers mit nichts weniger als großer Freude gelesen. „Mein alter Freund muss mich für vollkommen verkalkt halten“, murrte er: „Er schickt mir einen Wolfsjungen, einen menschlichen Priester und seinen eigenen Halbblut-Welpen.“ Keiner der drei Angesprochenen war über diesen Empfang begeistert. Aber nur Inuyasha sah sich in der Position, auf diese Eröffnung zu antworten: „Hier ist ja wohl keiner über diese Anweisung glücklich, oder? Aber es war der Befehl.“ Er legte einen leisen Nachdruck hinter das letzte Wort. Der alte Provinzfürst hob auch unverzüglich ein wenig die Hand: „Ich werde mich nie einem Gebot deines Vaters widersetzen, Hundejunge. Aber ebenso wenig kann ich dich für voll nehmen. Du bist zu jung, kein richtiger Dämon…“ „Vorsicht!“ zischte der Prinz prompt: „Vaters Freund hin oder her...Ich leg dich um.“ Der Herrscher und seine beiden Söhne, so sah es das Gesetz vor, konnten bei Beleidigung unverzüglich Richter und Henker in einem sein. Diomedes konnte sich denken, dass die Kameradschaft des Herrschers bei einem Affront gegen seinen Jüngsten doch ein Ende finden würde und schwieg lieber dazu. Überdies: war er tot, war er es. „Nun, ich lasse euch dreien ein Zimmer zuweisen. Und dann sollten wir überlegen, wie wir euch am besten den Höflingen verkaufen. Der Prinz mit zwei Begleitern zur Steuerüberprüfung…Das klingt gut, ist es aber nicht.“ „Ach ja, wo hat sich Vater denn geirrt?“ „Nicht geirrt. Ich bin sicher, er dachte in diesem Moment nicht an die Besonderheiten dieses Bezirks. Machen wir es so. Du, Inuyasha...ich meine, deine Durchlaucht…“ Das war ein Mittelding aus Höflichkeit und herablassender Anrede: „Bleibst stets bei mir. Der Wolf und der Mensch bleiben im Vorzimmer, angeblich, um Papiere zu sichten. Ich werde meinen Sekretär anweisen, euch einiges zur Ansicht zu geben.“ Kouga war zwar durchaus angetan davon, dass der Fürst den Prinzen mit deutlicher Missachtung betrachtete, sah sich allerdings nicht in der Position, Inuyasha ebenfalls künftig zu duzen. Er hatte die Warnung des Inu no Taishou nur zu gut im Ohr, dass er eher auf ihn, Kouga, als auf seinen Sohn verzichten würde. Und es gab keinen Grund, daran zu zweifeln. Inuyasha sah den Dachsdämon wutentbrannt an, nahm sich aber sichtlich zusammen: „Was für Besonderheiten des Bezirks?“ „Ich habe sehr wenige Mitarbeiter. Es gibt hier keine Stadt, wie du vielleicht gesehen hast, jeder wohnt mehr oder weniger für sich.“ Diomedes lächelte ein wenig: „Nun, immerhin scheinst du reif genug zu sein, zu wissen, was sich für einen Dämon ziemt. Gut.“ Er klatschte in die Hände: „Mara, zeig Seiner Durchlaucht und seinen Begleitern ein Zimmer, dann bring ihn wieder her. Die anderen beiden können sich zu dir setzen, Dumme unter sich, das sollte passen...“ „Ja, Fürstliche Gnaden“, erwiderte der Sekretär, ohne mit der Wimper zu zucken. Inuyasha drehte sich wortlos um und folgte Mara. Das konnte ja noch eine nette Aufgabe werden, jemanden beschützen zu sollen, der derartig drauf war. Hoffentlich erging es der armen Kagome mit seinem nur wenig geliebten Halbbruder besser. Aber, um ehrlich zu sein, glaubte er nicht daran. Dafür würde Vater ihm eine nette Entschädigung besorgen dürfen! Das schwor er sich. ****************************************************** Dachse sind nun mal als knurrig bekannt...Aber schon bald wird Inuyasha sehen,warum sein Vater mit Diomedes befreundet ist - und dieser, was ein Halbdämon kann. Denn Alekto wird nicht aufgeben. Das nächste Kapitel heisst: Zwischenspiele. Mara ist übrigens ein Pampashase, ein südamerikanisches Nagetier. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)