Wer mein Schweigen nicht versteht von CookiesVanilleKipfel (~versteht auch meine Worte nicht~ Kyo x Shinya) ================================================================================ Kapitel 10: Wer lügt, hat die Wahrheit immerhin gedacht! -------------------------------------------------------- Anm.: Tut mir leid das ihr so lang warten musstest, aber jetzt ist es endlich da. Eigentlich hätte es länger werden sollen, aber ich entschied mich, es doch in 2 kapitel zu splitten. Ich hoffe ihr nehmt mir meine lange Auszeit nicht allzu übel. So und nun viel Spaß beim lesen~ ;) Chapter 10: ~Wer lügt, hat die Wahrheit immerhin gedacht!~ Chapter 10: ~Wer lügt, hat die Wahrheit immerhin gedacht!~ Nicht mehr ganz so traumatisiert stehe ich nun wieder mal zu früh vor der Turnhalle und blase sinnlos Qualm in die Luft. Hätte mir nach so einem Traum echt schönere Sachen vorstellen können, aber nein, Ruki wieder. Langsam müsste ich mich dran gewöhnt haben, wir sind ja schließlich nicht erst seit gestern Nachbarn. Ich konnte seine Mutter gerade so bequatschen, dass meine kleine Schwester, deren Namen ich irgendwie schon wieder verdrängt hatte - ich sollte ihn mir echt mal notieren - noch bleiben konnte, bis die Schule zu Ende war. Nur was dann? Was soll ich dann machen? Ich meine, es ist schon schwer genug alleine durchs Leben zu kommen, aber dann noch mit weinerlichem Anhängsel? Allein die Vorstellung ist unmöglich... wobei ich könnte sie betteln schicken, die bekommt bestimmt mehr als ich. Und wenn sie alt genug ist dann -hust- nein Spaß beiseite. Was soll ich tun? In so ‘nem Assiheim will ich auch nicht und die Kleine hat es auch nicht verdient. Oder? Ich schnippe meine ausgebrannte Kippe weg und erschrecke kurz, als mich eine Hand an der Schulter packt. Ich sehe leicht irritiert in Reitas dunkle Opale. Reita... Wieder kommt mir mein gestriger Traum in den Sinn. Was hatte das zu bedeuten? Würde ich ihm wirklich so etwas antun können? Würde ich überhaupt jemals in der Lage sein, einem Menschen so etwas anzutun? Ein leicht verzerrtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich ihn kurz begrüße. „Alles fit?“, fragt er nach und ich bejahe es nur. Ich will ihn schließlich nicht unnötig mit meinen konfusen Gedanken oder Problemen belasten. Ich will niemandem eine Last sein, möchte aber auch nicht, dass jemand zu viel von mir weiß. Für mich alles Gründe um schön die Fresse zu halten. Und schon gar nicht bei Reita, der hat schließlich auch den ganzen Arsch voll Probleme. Denn so wirklich gesund sieht der mir jetzt auch nicht gerade aus. „Und bei dir?“, stelle ich die Gegenfrage. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber ich freu mich eigentlich ihn zu sehen, aber andererseits hält sich die Freude gerade irgendwie in Grenzen. Ein bisschen widersprüchlich, oder? oder? Was wird aus uns, wenn ich wirklich so werde? Ich will es gar nicht wissen, will gar nicht daran denken. „Sieht man ja.“, meint er und schmunzelt leicht, als er auf sein fast abgeheiltes, aber noch gut zu erkennendes Veilchen deutet. „Oh.“, gebe ich kurz von mir und nicke anerkennend. Da hat einer aber ganz gut getroffen. Na ja, ich sollte es vielleicht lieber nicht in den Himmel loben, wer weiß, wer das gewesen ist. Und wenn es einer seiner Alten gewesen ist, ist es schon ziemlich beschissen. Ich würde, wenn jemand kommt, nachdem mich mein Vater verprügelt hat, und meint ‚Boah, ist ja krass, du leuchtest sogar!‘, ihn so zurichten als sei er ein Teil vom Hanami. Als wir die restliche Zeit rumgegammelt hatten, ohne zu viel zu reden, was uns beiden wohl sehr recht gewesen war, betreten wir das Gebäude und setzen uns auf unsere Plätze. Ich hab keine Lust... ich glaube, das sieht man, denn ich habe nicht mal eine Schultasche dabei. Na Prost Mahlzeit und jetzt haben wir auch noch den ‚Stahlrücken‘ aka Herr Shimamoto. Ich hab Schiss vor diesem Lehrer und ich kapiere dieses Fach nicht. Aussichtslos einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, oder? Shit! Shimamoto betritt den Raum, legt seine Aktentasche auf dem Stuhl ab und richtet seine Krawatte, ist ja nichts neues, kennen wir ja schon. Ab da lasse ich meinen Kopf auf die Tischplatten fallen und bekomme vom Unterricht weitestgehend nichts mit. Außer die glorreichen Momente als ich angebrüllt werde und mir doch tatsächlich versucht wird, Mathe beizubringen! Lächerlich. Das hat noch keiner geschafft und das wird wahrscheinlich auch nicht passieren. Nicht in diesem Leben und im nächsten wahrscheinlich auch nicht, da verwett‘ ich beide Arschbacken drauf! Puh, wieder Hofpause. Bedeutet wieder eine rauchen. Bedeutet gezwungenermaßen mit Reita reden. Also nicht das ich was dagegen hätte, nur ist mir dabei irgendwie unwohl. Ich will noch mal betonen, dass dies nichts mit dem Sex zu tun hat, den wir hatten, den hab ich nämlich genossen. Irgendwie. Warum auch immer. Es war halt ... was anderes?! Ich habe das Gefühl, ich sollte ein wenig für mich sein, um die Sache zwischen mir und Akira noch einmal zu überdenken. Also nicht, dass es da so viel zu überdenken gibt, aber ich habe Angst um das, was sich zwischen uns aufgebaut hat. Ich will es nicht zerstören. Jetzt, wo ich jemanden wie ihn gefunden habe. Er ist jemand, der mich versteht oder es versucht. Es ist so, als hätte ich nur darauf gewartet, dass ich jemandem wie ihm begegne, der mein Leben nicht so scheiße aussehen lässt, wie es ist. Der mir mental beisteht, obwohl er mich kaum kennt. Es ist ein ungemeines Sicherheitsgefühl, das ich entwickelt habe, nur weil ich weiß, dass ich mich auf diesen Menschen verlassen kann. Nur weil dieser mich so sieht, wie ich bin und nicht als Wesen ohne Bedeutung. Nicht wie ein Etwas, welches keine Bedeutung hat und man es deswegen so voller Gleichgültigkeit und Missgunst behandeln kann. Akira ist da eben anders. Um das zu schützen, ist es doch besser einen dezenten Abstand zu halten, oder? Ich will ihm nicht wehtun, aber sowas liegt in der Natur des Menschen. Menschen verletzen, diskriminieren, töten... nur um ihr eigenes Wohl sind sie besorgt und würden alles für sich tun. Was mit anderen ist, ist dem Mensch scheiß egal. Man schimpft sich zwar Freund, aber wer wirklich einer ist, wer weiß das schon? Das meiste, was der Mensch von sich gibt, ist doch eh nur Heuchelei. Ich will nicht so sein, ich will Reita nicht ausnutzen, benutzen oder gar mein Wohl über seines stellen. Alles schöne Worte, nicht? Ich stelle mich also dieses Mal nicht wie sonst an den gewohnten Ort, sondern isoliere mich auf der anderen Seite vom Schulhof. Dort stelle ich mich in eine Ecke, in der ich meiner Meinung nach nur schwer zu sehen bin und zünde mir eine Zigarette an. Innerlich frage ich mich, ob Reita nach mir suchen würde, weil ich ja nicht wie gewohnt am Treffpunkt bin. Aber ehe ich in tiefgründige Gedanken übergehen kann, läuft ein Kerl über den Schulhof, den ich irgendwoher kenne. Genau in dem Moment läuft es mir eiskalt den Rücken runter, als mir wieder einfällt, woher ich ihn kenne. Sofort lasse ich meine Zigarette auf den Boden fallen, trete sie aus und laufe auf den Jungen zu. Das darf ja wohl nicht wahr sein. Das ist der Kerl aus der Bar! Darf man eigentlich in so einer Baracke arbeiten, wenn man noch zur Schule geht? Verdammte Scheiße! Nur doof, dass ich wieder mal den Namen nicht weiß, deswegen spreche ich ihn einfach ganz schlicht an. „Ey, du langhaarige Blondine.“, rufe ich ihm zu, als ich nicht mehr allzu weit entfernt stehe. Ruckartig dreht er sich zu mir um und ist auch leicht entsetzt. Ob es nun daran liegt, dass ich ihn angesprochen oder wie ich ihn angesprochen habe, weiß ich nicht, woher denn auch. Aber das ist mir in dem Moment auch völlig egal. „Mitkommen. Sofort.“, weise ich ihn an mir zu folgen, was dieser mehr oder weniger freiwillig auch tut. Als ich ihn in meine Ecke gelotst habe, in welcher ich vorher gestanden habe, beginne ich ihm mein Anliegen, na ja, näher zu bringen. „Wehe du sagst irgendwem etwas von gestern!“, zische ich ihn direkt an. „Mhm...“, macht der nur und ich merke wie sich meine Stirn langsam in Falten legt, anstatt mit Zornesfalten überwuchert zu werden. „Nur unter einer kleinen Bedingung.“, säuselt er und ich lasse resigniert die Schultern kurz hängen, bevor ich diese wieder in Ausgangsposition bringe und meine Augenbrauen sich zu kräuseln beginnen. „Was!“, meine ich nur. „Halt‘ dir Samstag frei, dann wirst du es wissen.“, sagt er, lächelt und geht wieder. Was hat der verdammt nochmal vor? Vor lauter Irritation ignoriere ich einfach, dass es in ein paar Minuten zum reingehen klingelt und zünde mir die nächste Zigarette an. Im Unterricht hat sich meine Stimmung allerdings immer noch nicht gehoben, denn ich bin wieder bei meinem vorherigen Problem. Reita. Also nicht das er ein Problem für mich wäre, dennoch ist die Stimmung zwischen uns gerade ziemlich bescheiden. Er fragt mich, wo ich die Pause über war, doch ich kann mich nicht wirklich rechtfertigen und reihe ein paar sinnlose Sätze aneinander, ohne wirklich drüber nachzudenken, nur um mich da aus der Misere zu ziehen, nur dass das ganze wirklich keinen Sinn ergibt, hab ich auch erst später festgestellt. Reita kann ich damit nicht wirklich beeindrucken und er durchschaut dies natürlich sofort. Was ja nicht anders zu erwarten war. Nur, was hätte ich ihm denn sagen sollen? ‚Du, ich hatte ‘nen schlimmen Traum, der hat mich ein bisschen nachdenklich gemacht. Du warst übrigens die Hauptrolle, deswegen meide ich dich die nächsten Tage. Tut mir ja leid, aber ich übe mich gerade im Traumdeuten.‘ Schon ein wenig lächerlich, oder? Er hat zum Glück nicht noch einmal nachgefragt, stattdessen ist unsere Stimmung leicht gen Keller gerutscht. Ich denke, er ist ein wenig enttäuscht von mir, da ich mich ihm nicht anvertraue. Aber wer würde das denn in solch einer Situation schon tun? Ich jedenfalls nicht. Aber es ist schon ein wenig komisch. Ich meine, ich möchte auf Abstand gehen um das, was wir haben, nicht zu zerstören, aber ich scheine dies auch mit meinem Schweigen ganz gut hinzubekommen. Irgendwie fühle ich mich gerade wieder in die Situation zurück versetzt, als ich meine Shirts sortiert habe und ich bei einem angekommen war, welches ich nicht irgendwie auf einen der beiden Haufen schmeißen konnte. Reita ist sozusagen ein schwarz-weißes Shirt. Scheiße, was soll ich tun? Vielleicht komm ich im Laufe der nächsten Tage doch noch auf irgendeine Antwort. Es muss doch 'ne Lösung dafür geben, oder? Nach der Schule, welche nicht weiter nennenswert war, gehe ich nach Hause. Es war einfach nichts weiter passiert, Reita und ich haben unsere Autorität in der Klasse wieder, denn wir hatten den restlichen Tag nicht mehr bei Shimamoto Unterricht. Zwischen mir und Reita hat sich leider auch nichts weiter getan, es kam mir schon vor wie zwanghaftes Ignorieren, obwohl man sich eine Menge zu erzählen hat, wobei erzählen bei uns auch nicht wirklich zutrifft, sondern vielmehr das Zusammensein. Vor meiner Tür komme ich zum stehen, ich sehe einmal kurz zu unseren Nachbarn rüber und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Meine Schwester ist noch da! Sofort wende ich mich von meiner Eingangstür ab und schleiche rüber zu dem anderen Haus, wo ich schon einmal fälschlicherweise im Keller genächtigt hatte. Ich betätige die Klingel und höre von drinnen nur ein Gepolter, danach ist es kurz still und dann wird mir die Tür geöffnet. Vor mir steht nun Frau Matsumoto und sieht mich mit einem fragenden Blick an. „Ich möchte meine kleine Schwester abholen.“, sage ich und die Frau schüttelt einfach nur den Kopf. „Deine Mutter war vorhin hier und hat sie mitgenommen.“, meint sie schlicht. „Wie, meine Mutter war hier?“, frage ich noch einmal nach. Wieso ist sie wieder gekommen, nachdem sie einfach mal 'ne Woche oder waren es Wochen abhaut? Check ich nicht, ist mir irgendwie zu hoch. „Ja sie war hier und hat sie mit sich genommen. Und das soll ich dir auch noch geben.“, meint sie und drückt mir einen Briefumschlag in die Hand. Kurz verbeugen und verabschieden wir uns noch und ich gehe rüber, hoffe inständig, dass mein Vater nicht da ist. Anscheinend habe ich Glück und ich verziehe mich direkt in mein Zimmer. Ich legte mich auf das Bett und halte den Umschlag über mein Gesicht. Kurz drehe ich diesen. Soll ich ihn wirklich öffnen? Möchte ich wirklich wissen was da drin steht? Ich entschließe mich dazu ihn nicht zu lesen und stecke ihn einfach zurück in meine Jackentasche. Seufzend drücke ich meinen Kopf ins Kissen. Was ist das heute nur für ein bescheidener Tag? Meine verschollene Mutter taucht auf, hinterlässt mir einen Brief von dem das Schlimmste auszugehen ist, nämlich, dass sie mit meiner Schwester abhaut und mich, nachdem ich ihr geholfen habe, einfach zurücklässt. Und natürlich die Situation zwischen mir und Reita. Ich rolle mich kurz zusammen und bereite mich mental schon auf den morgigen Schultag vor. Innerlich schmeiße ich die Idee mit Akira auf Abstand gehen zu wollen auf den Müll, denn dies hatte mich ja dahin gebracht, wo ich bin, oder? Kurz darauf drifte ich auch schon ab, dass ich mich vielleicht noch hätte umziehen sollen oder die Tatsache dass noch helllichter Tag ist, ignoriere ich einfach gekonnt. ~*~ Mittlerweile ist es schon Freitag, aber die Stimmung zwischen mir und dem Suzuki hat sich noch kein bisschen gebessert. Ich habe mich seit dem Tag immer an unseren Treffpunkt gestellt, in der Hoffnung, dass er mir nicht mehr allzu sauer ist. Aber der Kerl ist es jetzt, der einfach mal nicht kommt und mich allein hier stehen lässt, so wie es ihm gerade passt. Ist das vielleicht seine Rache an mich? Dass ich weiß, wie er sich gefühlt hat, als ich einfach nicht her gekommen bin? Wobei, das ist vielleicht auch wieder Schwachsinn. Vielleicht hat er sich einem anderen Grüppchen angeschlossen und kommt jetzt womöglich gar nicht mehr her. Diese Variante erscheint mir schon etwas einleuchtender, aber natürlich hoffe ich nicht, dass es so ist. Ich sehe Reita auf mich zukommen und schnipse unbeeindruckt meine Kippe auf den Boden, welche Reita austritt, als er vor mir steht. „Ha! Ich weiß es jetzt!“, grinst er mich an. Und ich? Ich schaue ihn nur verwundert an. Was will er denn wissen und vor allem von wem? Ich ziehe langsam eine Augenbraue nach oben und gebe ein gehässiges „Ach ja?“ von mir. Mein Gegenüber scheint amüsiert darüber zu sein, dass ich leicht irritiert bin und antwortet mit einem Grinsen auf den Lippen. „Ja! Du hast dir einen weibisch aussehenden Kerl geangelt! Deswegen hattest du mich den einen Tag versetzt!... Aber das hättest du mir doch ruhig sagen können!“, sagt er lächelnd. Ich habe, was? Augenblicklich klappt mir der Mund auf und zu, ohne dass ein Wort raus kommt. Ich bin wirklich schockiert über diese Erklärung. Was man mir wohl auch ansieht, denn zeitweise komme ich mir doch schon vor wie ein Karpfen. „Na, damit haste nicht gerechnet, ne? Ich bin halt gut darin Leuten hinterher zu schnüffeln.“ Soll ich ihn wirklich von seinem hohen Ross runter holen und sagen, dass dies nicht so wirklich stimmt? Oder soll ich seine Mutmaßung als Ausrede nutzen, um ihm nicht die Wahrheit sagen zu müssen? „He, ja.“, stammle ich nur kurz und beginne mich am Hinterkopf zu kratzen und zu fragen, ob ich mich wirklich für den richtigen Weg entschieden habe. „Und weißt du, was mich daran wirklich schockiert hat? Dass es der Barmann ist, von dieser Kneipe, wo wir uns immer treffen! Wobei, gewundert hat es mich nicht, du hast ihm ja schon beim ersten Treffen total auf den Arsch gegeiert. Was mich gewundert hat, war bloß die Tatsache, dass er bei uns auf der Schule ist. Darf man als Schüler überhaupt an so einem Ort arbeiten?“, sinnierte er vor sich hin. Das einzige, was mich wundert, ist, dass er so viel redet. Das bin ich sonst gar nicht von ihm gewohnt. „Und wie steht es um euch?“, fragt er dann ganz interessiert nach. „Naja. Also, ... wir haben morgen ein Date!“, rede ich mich mehr oder weniger gut raus. Weil, eigentlich stimmt es ja schon, ‘ne. „Du musst mir dann alles erzählen!“, sagt er. Also, ich weiß gerade nicht, ob ich mir das nur einbilde oder er gerade wirklich so klingt wie ein Mädchen. Ich meine, das gerade, ist so ziemlich gar nicht er. Vielleicht hat er irgendwas genommen? Um seine Frage doch noch zu beantworten, nicke ich einfach. Ich sagte nichts, in der Hoffnung er würde nun doch von dem Thema ablassen. Aber ich verstehe im Moment sowieso nicht ganz, weshalb er so darauf anspringt. Ich mein, wer würde schon ernsthaft was von mir wollen? Das ist einfach so gut wie unmöglich. Oder? ~*~ Es klingelt. Meine Rettung! „Ich wünsch dir viel Spaß morgen.“, flüstert er mit einem Grinsen und verlässt den Raum während ich noch stocksteif an meinem Platz stehe. Irgendwie mag ich diese Seite an ihm ganz und gar nicht. Woran das wohl liegt...? Nun verlasse auch ich das Gebäude und trete meinen Heimweg an. Unkompliziert, wie die letzten Tage auch, erreiche ich mein Elternhaus. Meinen Vater habe ich zum Glück bisher nicht noch einmal sehen müssen. Wer weiß, ob der überhaupt noch lebt oder der sich schon totgesoffen hat. Ich weiß, eigentlich soll man sowas keinem wünschen, aber dem Mistkerl wünsche ich einfach die Pest an den Hals! Er hat es doch verdient, oder? Ich sollte ihm eine Medaille dafür basteln. Den Brief von meiner Mutter lasse ich noch immer geschlossen, aber ich trage ihn immer bei mir. Warum auch immer. Es ist bereits abends und ich fahre gerade meinen Laptop hoch, um zu sehen ob es irgendetwas Neues gibt. Kaum ist er oben und MSN an, leuchtet auch schon Reitas Fenster und signalisiert mir, dass eine Nachricht darauf wartet von mir gelesen zu werden. Den Gefallen will ich ihm auch tun und öffne es. Wir schreiben eigentlich die ganze Zeit belangloses Zeug, wobei Akira immer versucht auf mein morgiges Date zu lenken. Irgendwann wird es mir einfach zu blöd, weil ich es einfach nicht als Date sehe. Ich werde ja sozusagen dazu gezwungen. Von freiwillig ist da jedenfalls keine Rede. Aber das kann ich ihm ja auch nicht sagen. PeopleError schrieb: Ey alter, kennste das, wenn dich die Müdigkeit fast erschlägt? Ist total grausam, ich schiel schon und bald bin ich im Delirium und fang an zu sabbern <.> BlooDy_niGhtMarE schrieb: Dann geh lieber pennen, damit du morgen auch fit bist ;) Wir verabschieden uns und ich gehe offline. Irgendwie wird die ganze Situation gerade leicht penetrant. Ich mein, ich wollte, dass ich mich mit Reita wieder gut verstehe, aber... das ist irgendwie unheimlich. Ist das wirklich Reita? Ich husche noch schnell ins Bad, putze mir die Zähne und kämme mir das Haarspray aus den Haaren, ehe ich wieder im Zimmer stehe und mich meiner Sachen entledige. Nur mit meinen Shorts auf der Hüfte schlüpfe ich unter die Bettdecke und versuche möglichst nicht an das zu denken, was mich morgen erwartet. Doch dies scheint mir aussichtslos. Ich weiß einfach nicht, was sich der Kerl dabei denkt und somit lasse ich alle Varianten in meinem Kopf, in Form von Bildern, aufflimmern. Doch irgendwie gefiel mir keine davon. Deswegen hoffe ich, dass mein Kopf auch langsam auf standby geht und ich es bis morgen einfach verdrängen kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)