Master of disaster von fukuyama (L.Ch.: The Way Things Are) ================================================================================ Skip Five --------- Skip Five „Das darf einfach nicht wahr sein!“, murmelte Sasuke genervt, während er den bewölkten Himmel vor ihrem Küchenfenster eingehend studierte und nebenbei ohne Hinzusehen seinen Gürtel schloss und in die richtige Position brachte. „Wir haben Mittwochabend, gleich ein Gruppendate mit ein paar anscheinend ziemlich interessanten und süßen Mädels und können weder mit dem Auto fahren noch einen Schirm mit in die Disco bringen. Ich fass es nicht!“ Seine linke Augenbraue zuckte nervös, woran man erahnen konnte, wie sehr ihn dieses gesellschaftliche Problem tatsächlich aufregte. „Hmmm“, stimmte ihm sein bester Freund extrem abgelenkt zu, die Gürtelschnalle zwischen den Zähnen, das Haarspray unterm Arm und das Haarwachs in der Hand. Zum vierten Mal. Sasuke beobachtete den blonden Wirbelwind in der spiegelnden Fensterscheibe und verdrehte die Augen. „Wird das jetzt immer so sein?“, fragte er seufzend in den Raum hinein und wandte sich nach einem letzten besorgten Blick von dem dunkler werdenden Himmel draußen ab. Shikamaru auf der Couch zuckte mit den Schultern. „War er jemals anders? - Wir haben noch zwei Minuten und 32 Sekunden, wenn wir nicht rennen wollen.“ Sasuke schüttelte den Kopf über diese Ignoranz und beschloss einfach, keine Stoffjacke mitzunehmen, sondern lieber Leder. Das sollte zumindest nicht so schnell durchweichen. Neji steckte den Kopf aus seinem Zimmer, erfasste die Situation mit einem Blick und sagte grinsend: „Idiot, hast du eigentlich gemerkt, dass dein Gürtel nun wirklich nicht zu deinen Sneakern passt?“ Stille, als sich alle Anwesenden erst Naruto und dann Neji zuwandten. Der fügte unter dem einen panischen und den beiden tödlichen Blicken lieber schnell hinzu: „War’n Scherz!“, bevor auch er gemütlich den Raum durchquerte und im Bad nach seinem eigenen Haarspray suchte. „ARGH!“, rief Naruto und Sasuke zuckte leicht zusammen, als er das Scheppern mehrerer metallener Gegenstände hörte. „Noch eine Minute und 53 Sekunden, wenn wir nicht rennen wollen!“, verkündete Shikamaru und ignorierte Nejis genervtes Stöhnen. Er selbst hatte sich bereits vor einer halben Stunde fertig umgezogen und damit hatte es sich bei ihm mit irgendwelchem Styling. Seitdem thronte er auf der Couch, die mit dem Rest der Sitzgruppe das Zentrum des großen Raumes einnahm, und beobachtete seine Mitbewohner, die wie aufgescheuchte Hühner von einer Seite auf die andere hasteten, um von ihren Zimmern ins Bad, in die Küche und wieder zurück zu rennen. Er fragte sich wirklich, womit er das verdient hatte. „Noch eine Minute und zwei Sekunden, wenn wir nicht rennen wollen.“ „Gyah!“ Naruto waren bei der verbleibenden Zeit nun endgültig alle Sicherungen durchgebrannt und der völlig überraschte Neji wurde gepackt, erst mal kräftig durchgeschüttelt und in unverständlichem Japanisch angeschrieen, bevor sich dann die ganze nervliche Spannung in einem weiteren verzweifelten Schrei und einem durch die Gegend geworfenen Haarspray entlud. Sasuke duckte sich mit kampferprobter Sicherheit gerade noch rechtzeitig unter dem kreisenden Geschoss hinweg, das stattdessen gegen die Wohnungstür knallte und unter vier Blicken aus weit aufgerissenen Augen beim Abprallen auf den hohen und deshalb empfindlich instabilen Blätterstapel auf der davor stehenden Kommode traf. Während das Papier in Zeitlupe zur Seite kippte, kam in die zu Stein erstarrten jungen Männer plötzlich Bewegung. Naruto schlug sich die Hände vors Gesicht und verpasste sich mit dem Haarwachs fast ein blaues Auge, Neji und Sasuke ließen alles fallen und sogar Shikamaru sprang überraschend schnell auf, um auf das sich entfaltende Desaster zuzueilen. Fast zeitgleich erreichten die drei dunkelhaarigen Kameraden die zitternde Papiersäule und warfen sich - das Schlimmste befürchtend - darauf. „Verdammt!“, fluchte Shikamaru, während er seine Arme langsam zurückzog, um Sasuke und Neji die vorsichtige Wiederherstellung des Stapels aus ungeöffneten Liebesbriefen, unwillkommenen Urlaubspostkarten, Einkaufszetteln, Kinokarten, Werbeprospekten, bearbeiteten Rechnungen, Lesegutscheinen und Telefonnummern zu überlassen. Stattdessen nahm er das Haarspray und warf dieses erstaunlich präzise nach Naruto, der nur noch ganz knapp und mit einem erschrockenen Schrei ausweichen konnte. „Jetzt krieg dich verdammt noch mal ein, Uzumaki!“, forderte der genervte Nara von seinem blonden Freund und eine nicht zu übersehende Wutader pulsierte auf seiner Stirn. „Okay, dann hast du eben ein Date! Okay, dann habt ihr eben über Staubsauger gesprochen. Okay, dann hilft auch die fünfte Portion Haarwachs eben nicht. Na und? Das passiert Tausenden von Leuten jeden Tag und keiner von denen verhält sich so kraftraubend und anstrengend wie du, okay?!“ Unter Nejis und Sasukes besten Killerblicken schrumpfte Naruto auf die Größe eines Fingerhuts zusammen und ein schuldbewusstes Grinsen formte sich auf seinen Gesichtszügen. „Eh… sorry?“, fragte der Blonde, wurde aber durch die Türklingel unterbrochen. Shikamaru verdrehte die Augen und griff hinter sich um die Tür zu öffnen. Im Türrahmen stand ein wie immer emotionslos geradeaus starrender Gaara. Der Rotschopf warf einen flüchtigen Blick in die Wohnung, nickte, wie um sich für einen guten Entschluss zu loben, und sagte dann zu Shikamaru: „Vor einer Minute und 3 Sekunden hättet ihr noch nicht rennen müssen. Jetzt verstehe ich, warum Sasuke immer gefahren werden will.“ Shikamaru nickte stumm und hoffte, dass sein chaotischer Mitbewohner sich durch ihren kleinen Sprint wieder einkriegen würde. Denn ansonsten würde der Abend wohl sehr anstrengend werden. Er folgte Gaara auf den Gang und zuckte mit den Schultern. Naja, notfalls wusste er sich ja abzulenken. ---* Zu diesem Skip existiert eine Parallelversion, die allerdings nicht in den Stil dieser FF passt. Dehalb gibt es dieses Stück ab sofort in der MoD-One-Shot-Sammlung: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/171245/235164/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)