Das Schultheater von Goko ((Fortsetzung von 'Ich hasse Montage')) ================================================================================ Kapitel 12: So wenig Zeit, so viel Chaos ----------------------------------------- .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., 12. So wenig Zeit, so viel Chaos .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Gut gelaunt schlenderte Anzu den Gang entlang, schlenkerte ihre komische knall-rosa Tasche rücksichtslos neben sich her, und summte unverschämt fröhlich vor sich hin. Es kümmerte sie nicht mal, das sie mehrere Leute fast im Gesicht erwischte mit ihrem Rucksack, oder das diese Leute ihr ganz böse nachstarrten. Oder das früh morgens vor der ersten Stunde an einem Schultag nicht die richtige Zeit für fröhliches Summen ist. Gestern war alles perfekt nach Plan verlaufen, ausnahmsweise, zur Abwechslung mal, ohne das es dabei gleich Tote und Verletzte gegeben hat: Yami hatte ihr sein Millenniums-Puzzle widerstandslos anvertraut, freiwillig und ohne viele Fragen zu stellen, während Bakura sie die ganze Zeit ganz gebannt bewundernd hatte. Auch wenn sie ihm den Rücken zugekehrt hatte, hatte sie doch seinen Blick deutlich gefühlt! Kein Zweifel! Das war ganz klar Bakura, und er plant was! Wahrscheinlich wie er sich ihr nähern kann, ohne das Ryou ihm dabei in die Quere kommt! Die Zwerge haben die Klappe gehalten während sich die Erwachsenen unterhalten haben, und Marik hat sowieso nix zu melden. Aber mit etwas Glück merken sie das auch gerade. Der gestrige Tag war also ein Erfolg auf der ganzen Linie. Alles in Ordnung, auch wenn weder Yami noch Bakura bis jetzt bei ihr zuhause aufgetaucht waren... Andererseits wird aber zumindest Yami sicher heute nach der Schule vor ihrer Haustüre stehen, um nach seinem Schatz zu sehen... Und damit meinte sie nicht nur das Puzzle! Bei dem Gedanken konnte sie ein Kichern nicht unterdrücken, und sie blieb einen Moment stehen, um diesen herrlichen Tag und ihren bevorstehenden Sieg in vollen Zügen zu genießen. Die anderen Schüler machten einen Bogen um sie herum, nur zur Sicherheit. Man sollte schließlich immer vorsichtig sein, wenn jemand ohne Grund plötzlich anfängt wie irre zu lachen, man weiß ja nie, was in so einem Kopf vorgeht, oder was diese Leute so in der Tasche verstecken... Normalerweise waren es ja Marik oder Bakura, die auf diese Art Lachen, und dann endet es meist in Mord und Totschlag. Aber plötzlich blieb ihr das Lachen im Hals stecken, als sie ein paar von den jüngeren Jahrgängen vorbeilaufen sah: Die haben ja alle ihr Puzzle um den Hals!!! Gut, technisch gesehen ist es ja Yamis Puzzle, aber das ist ja praktisch dasselbe... "Hey! Hey, du!" schrie sie einen der armen Jungs an, der sie ganz erschrocken mit großen Augen anstarrte, als sie an der Kette riss als ob sie ihn damit erwürgen wollte... "Das ist ja eine Fälschung!" kreischte sie, als die den Aufdruck 'Made in Japan' ganz klein in einer Ecke auf der Unterseite der Pyramide entdeckte. Jetzt starren sie aber alle an, bevor sich ihr armes Opfer von dem Schreck erholte und ihr einen giftigen Blick zuwarf: "Natürlich[/i] ist es eine Fälschung! Was hast du den von einem Fanartikel erwartet? Das es das Original ist? Wie blöd kann man denn sein, jeder über Fünf weiß das schon!" Und damit befreite er sich wild zappelnd aus ihrem Griff und beeilte sich, so schnell wie möglich von ihr wegzukommen. An der nächsten Ecke gab der Junge einem seiner Freunde, mit denen er auf dem Weg in die nächste Klasse war, einen Schlag auf die Schulter: "Ein schöner Freund bist du mir! Du hättest mir ruhig helfen können! Jeder weiß doch, das die nicht ganz dicht ist! Und du lässt mich einfach so mit ihr allein!" "Mein Bruder sagt immer, das man sich mit Verrückten nicht anlegen sollte!" "Na, der muss es ja wissen." "Hey, das ist mein Bruder...." Anzu bekam von dem ganzen Gespräch aber nicht mehr mit, weil sie gerade denselben 'Made in Japan' Aufdruck auf ihrem eigenen, geliebten Schatz entdeckt hatte. Den Schatz, den ihr Yami anvertraut hatte. Den Schatz, der ihr Schlüssel zu Yamis Herz sein sollte, wenn sie nur beweisen konnte, das sie sich gut darum kümmern kann... Entsetzt sank sie zu Boden, komplett in Schock, zitternd und unfähig das Geschehene zu begreifen. Das Millenniums-Puzzle ist eine Fälschung. Ein Fanartikel. Eine Kopie. Wie konnte er nur? 'Weiß Yami davon?' kam ihr der nächste Gedanke. Sie schüttelte den Kopf. Nein, sicher wusste er nichts davon, sonst hätte er ja was gesagt. Und er würde sie niemals anlügen, dafür ist er viel zu ehrlich und zu gut und nett und anständig. 'Ich muss ihn warnen! Jemand hat das richtige Puzzle gestohlen, und er weiß es nicht mal! Es ist wirklich jemand hinter dem Puzzle her, und keiner ahnt auch nur die kleinste Kleinigkeit! Aber wie ist das möglich? Ich habe die Gefahr doch selbst erfunden, wie kann jetzt wirklich was passieren, das kann doch nicht sein. Yami wird ganz furchtbar enttäuscht von mir sein.' Aber plötzlich fing sie wieder an zu grinsen, als sie endlich erkannte, was das alles wirklich bedeutet! Was wirklich vor sich geht, was, oder besser, wer hinter all dem steckt: Wer kann als einziger nah genug ran an Yami und das Puzzle, um so was unbemerkt zu machen? Yugi. Wer schleicht immer um Yami herum? Yugi. Wer tut alles, um sie vor Yami schlecht zu machen und die beiden von ihrem Glück abzuhalten? Wieder Yugi. Immer ist es Yugi, Yugi, Yugi... Das Ganze ist kein Angriff von irgendwelchen Feinden, oder ein Diebstahl begangen von einer dunklen Macht. Da ist kein Schatten im Dunkeln, der nur auf die Gelegenheit, alles und jeden zu Vernichten, wartet. Nein, das ganze ist nur ein Komplott von einem Jungen, der die Tatsachen nicht akzeptieren kann. Und wahrscheinlich hat ihm Ryou dabei geholfen, und deshalb stecken die Zwei in letzter Zeit immer so viel zusammen. Und das ist die Gelegenheit, den Zwerg zu entlarven und endlich loszuwerden... Mit einem fiesen Grinsen stand sie auf und machte sich auf die Suche nach Yugi. Zeit das er auch erfährt, dass er geliefert ist, keine Chance hat, und besser gleich aufgeben und sich verstecken sollte. Und das hat nichts zu tun mit Angeberei, und alles mit Fairness. Gute Laune wieder etwas hergestellt, hopste sie weiter den Gang runter, dieses Mal auf der Suche nach Yugi, der von dem drohendem Angriff auf seine Geduld und seine Nerven leider noch nichts ahnte. .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., "Ich weiß was du getan hast~" sang sie, als sie ihr 'Opfer' nach der ersten Stunde endlich aufgespürt hatte. Nicht das der Junge sich groß versteckt hatte. Er wusste ja schließlich nicht mal, das sie nach ihm gesucht hatte. Nein, er war nur ganz normal im Unterricht gewesen, zusammen mit allen anderen. Nur Anzu hatte sich nicht die Mühe gemacht, in der Klasse nach ihm zu suchen. Nein, stattdessen hat sie lieber am Sportplatz nach ihm gesucht, in der Cafeteria, auf dem Dach, und in der Schwimmhalle. Überall nur nicht dort wo er sein sollte. Wo sie, technisch gesehen, auch hätte sein sollen. Mit hochgezogener Augenbraue drehte sich Yugi zu ihr um. "Du musst schon ein bisschen genauer werden, Anzu. Ich mache den ganzen Tag was." meinte er leicht sarkastisch. "Ich gehe, stehe, atme." zählte er auf, leicht grinsend. "Ich umarme Yami. Ich küsse Yami. Ich-" "Das reicht!" schrie Anzu, plötzlich auf Hundert-achtzig, genau wie erwartet. Yami würde das nie und nimmer tun, und das steht fest! Das ist alles nur eine ganz gemeine Lüge! Eine Lüge, um sie aufzuregen, damit sie einfach umdreht und aufgibt! 'Aber so leicht wird man mich nicht los!' dachte sie furios, als könnten die Jungs sie hören. Nicht das Yugi oder Ryou wirklich wissen wollen, was in ihrem Kopf so los ist. Niemand will das... "Ich weiß was du gemacht hast!" sie atmete ein paar mal tief durch um sich zu beruhigen, bevor sie den Jungen überheblich angrinste. "Ja, ich weiß ganz genau, was du getan hast. Und ich werde es jedem erzählen!" Ryou, neben Yugi, verdrehte nur genervt die Augen: "Entweder du sagst endlich, was du zu wissen glaubst, oder wir hauen ab. Wir haben nämlich keine Lust auf dein Geschwafel. Und Zeit haben wir auch keine, schließlich haben wir nicht ewig Pause." fügte er mit einem schnellen Blick auf die Uhr hinzu. "Die nächste Stunde fängt gleich an. Ich weiß das du nicht viel von Unterricht hältst. Du hast ja in Mathe gerade auch gefehlt." "Aber wir ziehen es vor, anwesend zu sein, weißt du." "Ich geb' dir gleich gefehlt, du Zwerg! Ich habe dich überall gesucht!" unterbrach sie Yugi, der sie nur mit großen, unschuldigen Augen anstarrte. "Aber ich war die ganze Zeit hier. Wir haben jede Woche um dieselbe Zeit Mathe, schon das ganze Schuljahr über, was musst du mich groß suchen wenn du doch genau weißt wo ich bin?" Anzu warf den Beiden einen irritierten Blick zu. Wie können sie es wagen, ihren großartigen Augenblick des Triumphs zu zerstören! Endlich hatte sie mal was gegen Yugi in der Hand, so was muss man auskosten und genießen, das kann man nicht einfach so schnell, schnell erledigen. Auch wenn das dem Knirps wahrscheinlich am liebsten war! Yugi nickte nur. In ein paar Minuten fängt die nächste Stunde an, und er hatte keine Lust, zu spät zu kommen, nur weil Anzu ihm mal wieder einen Vortrag über Freundschaft, rosa Häschen, oder ihre strahlende Zukunft mit Yami und/oder Bakura, halten muss. Oder was auch immer das heutige Thema war. "Außerdem sind nur wenige Leute verrückt genug das sie dir freiwillig zuhören." meinte Ryou, und Yugi nickte zustimmend: "Ja, also wenn du uns einen Gefallen tun willst, dann geh aus dem Weg." Zornig über diese respektlose Beleidigung ballte sie die Fäuste, bevor sie sich wieder entspannte. Denen wird gleich noch das Lachen vergehen! "Ich weiß das ich nicht das richtige Puzzle habe!" keifte sie Yugi ins Gesicht, so dass er sicherheitshalber einen Schritt nach hinten machte. Nicht das sie ihm noch das Gesicht zerkratzt! Man kann ja nie vorsichtig genug sein, und so wie sie gerade drauf ist... "Gratuliere zu diesem Geistesblitz." meinte Yugi nur schulterzuckend mit einem schnellen Blick zu Ryou, der auch nicht mehr dazu sagen konnte. Dafür versuchte er krampfhaft, nicht laut loszulachen. "Was hat das jetzt mit mir zu tun?" "Du hast das richtige gestohlen! Du hast Yami ein falsches gegeben, und er hat es dann mir gegeben! Du hast mich angelogen, du hinterhältiger kleiner Zwerg!" aufgebracht fuchtelte sie mit dem Finger vor Yugis Augen herum, bis er ihre Hand zur Seite wischte. "Wann soll ich gelogen haben!" fauchte er zurück, "Ich hab nie gesagt, das du das richtige hast! Yami hat nie gesagt, das du das richtige hast! Du hast einfach nur angenommen, das du das richtige Puzzle bekommen hast. Also was willst du eigentlich von mir?!" "Du willst mich doch nur schlechtmachen vor Yami! Ich wette, du willst ihn erzählen, das ich das Puzzle verloren habe, und das du das richtige gefunden hast wenn du es endlich zurück gibst! Oder das ich ihm mit dem Falschen nur täuschen wollte! Du willst nur besser dastehen, weil du weißt das du gegen mich sonst keine Chance hast! Und da musst du schummeln!" Anzu fuchtelte wieder mit dem Finger vor seinem Gesicht herum. Für einen Moment überlegte Yugi sogar, ob er nicht einfach hinein beißen sollte. Nur um ihr blödes Gesicht zu sehen. Aber dann schüttelte er den Kopf. Wo kommt das denn her, das ist doch etwas, das sonst nur Bakura oder Marik machen... Vielleicht sind die beiden ja doch ansteckend? Und außerdem, wer weiß wo der Finger vorher war... Während Yugi seinen eigenen Gedanken nachhing, hatte Anzu ungerührt weiter geschimpft: "Immer, immer sabotierst du meine Beziehung zu Yami! Du bist mir immer im Weg, du bist immer gemein, und nie sieht das einer!!!!" Wütend stampfte das beleidigte Mädchen mit dem Fuß, und Yugi wartete nur darauf, das sie sich heulend auf den Boden wirft und herumwältzt wie ein kleines Kind im Zuckerlgeschäft. Aber zu seiner grenzenlosen Enttäuschung starrte sie ihn nur weiter böse an und schrie einfach weiter, obwohl einige neugierige Leute schon kurz stehen blieben, um sich das Spektakel anzusehen. Aber ein kurzer Blick von Anzu, und sie gingen schnell weiter, bevor sie auch noch in den ganzen Wahnsinn hingezogen wurden. Ryou schaute seinen Schulkollegen einen Moment sehnsüchtig nach: Wie gerne würde er auch einfach abhauen, aber er konnte und wollte Yugi nicht einfach mit dieser Furie alleine lassen. Und wenn er seinen Freund einfach mitzieht, würde Anzu ihnen nachrennen. Das kommt dann am Ende auf das selbe raus... "Warte nur, bis ich das Yami erzähle! Was wird er wohl sagen, wenn er erfährt das du mir ein falsches Puzzle angedreht hast?!" "Hast du daran gedacht, das Yami das vielleicht schon weiß?" Ryou grinste gemein als er sich auch in die Diskussion einmischte. Nur zuschauen macht ja schließlich keinen Spaß, und so rot im Gesicht wie sie gerade wird, dauert es nicht mehr lange bevor sie entweder platzt oder ohnmächtig wird. Oder beides. "Oder das er es mit Absicht gemacht hat?" "Das er dir nie das echte anvertrauen würde?" "Oder vielleicht hat er dich ja auch einfach als Köder, als Ablenkung, ausgelegt, weil dich keiner vermisst, wenn du gefressen wirst von was auch immer jetzt wieder hinter dem Ding her ist?" fragte Yugi mit einem genauso gemeinen Lächeln wie Ryou. Aber es schaute nur aus der Nähe gemein aus, aus der Entfernung wirkte es nett... Normal, so wie immer. Darum wird auch nie irgendjemand glauben, das ein Hikari gemein sein kann. Außer vielleicht Malik, aber der ist eine Klasse für sich… 'Warum bin ich eigentlich die einzige, die bemerkt wie hinterhältig und fies diese Hikaris im Grunde genommen sind?' Ryou schüttelte den Kopf. "Also so kannst du das auch nicht sagen." meinte er zu Yugi, und Anzu nickte zustimmend, zu sprachlos im Angesicht solcher Ungerechtigkeit um was zu sagen. Und ein bisschen war sie auch überrascht über diese unerwartete Unterstützung von Ryous Seite, wo der doch gerade noch gemein zu ihr war. Als ob Yami sie jemals so herzlos wäre, das er sie als Beute für etwas gefährliches und böses missbrauchen würde! Das würde er ihr doch nie, nie antun! Aber wenigstens Ryou hat genügend Grips im Hirn um das zu erkennen. Auch wenn er ihr sonst immer im Weg ist, wenn sie sich an Bakura heranmachen will. Wahrscheinlich wollte er sich eh nur mit ihr gut stellen, weil sie doch bald bei Bakura an erster Stelle stehen wird. "Ich bin sicher, das sie früher oder später wer vermissen wird." musste er zugeben, und sie grinste. Es tut ihm sicher weh, das zuzugeben. "Es fällt schließlich auf, wenn ein lästiges Hintergrundgeräusch plötzlich weg ist, auch wenn du es sonst immer ignorierst. Aber irgendwann merkt man dann doch, das was anders ist." fuhr der Silberhaarige Junge fort, und Yugi nickte, während Anzu empört den Mund aufriss. "Auch wieder wahr. Okay, dann formuliere ich das anders: Es wird sich niemand mit der Suche nach dir beeilen." Schließlich schnaufte Anzu nur beleidigt und drehte sich empört um, Arme vor der Brust verschränkt. Noch etwas, das Yami oder Bakura sicher interessieren wird! Wie gemein die beiden 'unschuldigen Engelchen' sind wenn sonst keiner dabei ist! Da zeigen sie ihr wahres, bösartiges Gesicht. 'Und sie werden davon hören, dafür sorg' ich schon! Und dann seid ihr abgemeldet.' "Wenn das so ist dann hast du ja sicher nichts dagegen, wenn ich jetzt losgehe und Yami suche." Aber entgegen ihrer Überzeugung rief sie keiner zurück, nur um auf den Knien zu rutschen und um Gnade zu betteln... Im Gegenteil, Ryou und Yugi lachten sie sogar aus! 'Schön. Fein. Wenn es das ist was ihr wollt, kein Problem!' So schnell sie konnte lief sie davon, bevor es sich die Beiden noch anders überlegten. Sie hatte ein ganz dummes Gefühl, als würde bald etwas Schlimmes passieren... Am anderen Ende der Schule schauerte Yami plötzlich, und Marik und Bakura warfen ihm einen fragenden Blick zu: "Was ist denn mit dir los?" fragte Marik gleichgültig, während er langsam Seiten aus dem Buch auf seinem Schoß herausriss, zerknüllte, und dann Bakura an den Kopf warf. "Glaub ja nicht das du dich davonschleichen kannst, nur indem du hier einen auf Krank machst!" bellte Bakura aggressiv, während Marik kicherte und mehr Papierkugeln warf. "Du wirst schön brav hierbleiben, und wenn ich dich an den verdammten Baum ketten muss!" "Stirbst du?" fragte Marik aufgeregt mit glänzenden Augen. "Kann ich dann deine Reste haben? Ich kann Leichen immer gut gebrauchen, und ich weiß schon genau, was ich mit deinem Kopf machen will. Den verwende ich als Haus für Maliks Fischchen, und die Pflanzen brauchen auch Futter, und dann muss ich nicht extra jagen gehen, und dann schimpft Ishizu nicht so viel mit mir. Wegen dem Blut, und so, weißt du. Sie mag das nicht so. Keine Ahnung wieso, ist doch eine schöne Farbe Wann fällst du denn um, darf ich dich gleich mit-" "Ich sterbe nicht!" unterbrach Yami ihn schnell, bevor sich der Verrückte noch mehr Pläne machen konnte. Nicht das Marik noch ungeduldig wird und nachhelfen will... "Oh." Marik schmollte, ein bisschen niedergeschlagen, und fing wieder an, sein Buch zu zerlegen. "Und ich hab mich schon gefreut. Du solltest mir wirklich nicht immer Hoffnungen machen, nur um dann zu sagen Ätsch, reingelegt. Das ist nicht nett. Und du sollst doch der nette von uns sein." "Ja. Na ja, tut mir leid, aber so ist es nun mal." nickte Yami. "Und wenn ich der nette bin, was bist dann du? Der Wahnsinnige?" "Nein, ich bin der Gutaussehende!" nickte Marik nur mit ganz ernster Mine, während Bakura schnaubte: "Ja, er ist eindeutig der Wahnsinnige hier. Wenn das keine Wahnvorstellungen sind, dann weiß ich auch nicht." Bakura hatte schließlich aber doch genug davon, für Marik die Zielscheibe zu machen und schnappte sich das blöde Buch. Oder zumindest was noch davon übrig ist. Er haute es Marik ein paar mal fest über den Kopf, bevor er sich wieder unter den Baum setzte: "Und wenn du weitermachst, stopf' ich dir das Ding in den Hals, bis du daran erstickst!" fauchte er, und Marik rieb sich den schmerzenden Kopf. "Wie gemein, wo ich doch noch nicht mal was gemacht habe!" "Nichts gemacht? Dir geb' ich gleich nichts gemacht, du Psychopath! Du bewirfst mich seit einer Stunde dauernd mit Papierkugeln, anstatt das du das verdammte Buch ließt! Und die Hikaris haben gesagt wir müssen es lesen! L-E-S-E-N! Nicht zerreißen, nicht verbrennen, nicht auffressen, lesen!" Und um klarzumachen, welches Buch er meinte, warf er es Marik nochmals an den Kopf. Yamis grinsen lenkte die Beiden schließlich ab, bevor sie sich noch wirklich anfingen sich zu prügeln wie kleine Kinder. "Und was findet unser Pharao jetzt wieder so lustig?" fragte der Grabräuber sarkastisch. "Nichts, ich wusste nur nicht, das dir Romanzen so gut gefallen. Du bist ja richtig eifrig bei der Sache. Ich bin sicher, du freust dich schon ganz toll auf dein hübsches Kostüm. Ich bin sicher das wir ein niedliches Prinzessinnenkleid mit vielen kleinen Schleifchen für dich finden, und ein hübsches Haarband, und schöne Schuhe, und dann verpassen wir dir noch Ringellöckchen..." Mit einem wütenden Brüllen stürzte sich Bakura auf den Kleineren, der sich geschickt zur Seite drehte, bevor Bakura seine Hose erwischte und ihn zu Boden zog, während Marik die Beiden begeistert anfeuerte und immer wieder dem einen oder anderen einen leichten Tritt gab, wenn sie Nah genug zu ihm hinrollten. "Okay, was ist jetzt schon wieder los?" fragte Yugi plötzlich, wie aus dem Nichts. Keiner der drei Yamis hatte bemerkt, das die Glocke schon zur Pause geläutet hat. Genauso wie sie nicht bemerkt hatten, das Yugi, Malik und Ryou sich ihnen leise genähert hatten. Und jetzt stand Yugi da, mit verschränkten Armen, während Ryou neben ihm eine Augenbraue fragend hochgezogen hatte. Malik stand hinter den beiden Kleineren, sein Gesicht in beiden Händen vergraben. Du kannst diese Yamis einfach nicht aus den Augen lassen, nicht für einen einzigen verdammten Moment, ohne das nicht gleich der nächste Weltkrieg ausbricht. Die Anweisung war ganz klar. Und ganz einfach: Setzt euch unter den Baum, lernt euren Text, und bringt euch nicht um. Und selbst das ist anscheinend zu viel verlangt! Bakura und Yami erstarrten mitten in der Bewegung, ertappt. Yami hatte ein paar silberne Haarsträhnen in der Faust, während der Dieb über ihm kniete, eines von Yamis Handgelenken fest in der Hand. "Ryou." "Yugi." "Malik!" mit einem begeisterten Schrei stürzte sich Marik auf seinem überraschten Freund. "Schau mal, ich bin fertig mit dem Buch!" und er wedelte mit dem leeren Cover vor seinem Gesicht herum. "Siehst du, keine Worte mehr drin, die sind alle weg! Können wir jetzt heimgehen, Yami lässt mich seinen Kopf nicht für dein Aquarium verwenden wenn er abkratzt, und Bakura knurrt mich immer nur grundlos an, und ich will nicht mehr mit ihnen Spielen! Kann ich mit dir spielen? Mir ist langweilig!" Mit einem seufzen versuchte Malik, sich aufzusetzen, währen Marik beide Hände an seinen Schultern hatte und ihn weiter nach unten drückte. "Marik, du weißt doch, das ich nicht einfach heimgehen kann wenn es mir gerade passt." "Aber mir passt es doch auch!" protestierte der Verrückte ungerührt. "Und es geht auch ganz einfach, ich zeig es dir!" Und damit sprang er auf, zog den Kleineren an der Hand vom Boden auf und hinter sich her zum Tor. Vor dem Eingangstor der Schule stellte er sich hin und drehte sich wichtigtuerisch zu Malik um. "Also, jetzt pass ganz genau auf. Dein Yami zeigt dir wie das geht. Jetzt bin ich in der Schule." Er machte einen Schritt durch das Eiserne Tor. "Und jetzt bin ich draußen." Er machte wieder einen Schritt hinein. "Jetzt bin ich drin." wieder ein Schritt "Und jetzt nicht mehr." Er schnappte sich Maliks Hand wieder. "Siehst du, es ist ganz einfach. Du hast es auch schon hundert Mal gemacht, was ist jetzt auf einmal das Problem? Komm, ich helf' dir auch:" Aber zu seiner großen Überraschung bewegte sich Malik nicht von der Stelle, und Marik drehte sich verwundert um. Der arme Kleine hat anscheinend wirklich große Angst, durch das große böse Tor in die Freiheit zu gehen. 'Vielleicht hilft von hinten anschieben.' wunderte er sich, als er um ihn herum ging, um genau das zu machen. "Malik, weißt du eigentlich, das deine Hose an Hintern dreckig ist?!" "Ja, das kommt davon wenn man in der Wiese sitzt." "Aber warum machst du das dann?" fragte der Größere verwundert und legte nachdenklich den Kopf zur Seite. "Jetzt musst du den ganzen Tag mit der staubigen Hose herumrennen. Und ich weiß das du das normalerweise doch nicht magst." Malik seufzte nur und rieb sich die Stirn. Es nutzt ja nichts, es ist nicht wirklich Mariks Schuld. Er ist halt einfach ein Idiot, da hilft alles reden nichts. "Komm, ich helf dir das wieder sauber zu bekommen." und er versuchte, den Staub aus dem Stoff zu klopfen, wobei sich Malik aber sicher war, das es Marik nicht nur darum geht, hilfreich zu sein! .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Ryou kniete sich inzwischen zu Bakura, der immer noch über Yami saß und Mariks verzweifelten Versuch, die Schule mitsamt Malik zu verlassen beobachtete, nieder, und starrte ihm ernst ins Gesicht. "Bakura, du weißt doch, was passiert, wenn du deinen Text nicht lernst, oder?" fragte er ganz lieb und freundlich lächelnd. Bakura konnte gar nichts dazu sagen, er war von diesen warmen Augen ganz gefangen und verzaubert. "Wenn du deinen Text nicht lernst, mein Lieber, dann kannst du gleich in den Keller umziehen. Denn wenn du mich auf dem Schulfest blamierst, mein kleiner Dieb, dann friert die Hölle zu bevor du auch nur irgendwo in die Nähe von meinem Bett kommst." Entsetzt schnappte Bakura nach Luft, diese bösartige Drohung ist doch sicher nicht ernst gemeint, oder? Yugi setzte sich zu seinem eigenen Yami auf die andere Seite und streichelte die dunklen Haare: "Das dasselbe für dich auch gilt muss ich nicht extra sagen, oder? Wenn ihr nicht friedlich miteinander auskommen könnt, dann bleibt auf verschiedenen Seiten von der Schule. Ist ja auch groß genug das ihr in unterschiedlichen Ecken sitzen könnt, ohne euch zu sehen. Dann könnt ihr auch nicht streiten." Und damit stand er wieder auf. Er hielt eine Hand aus, um Ryou auch aufzuhelfen, der sie mit einem Lächeln annahm. Die nächste Stunde fängt gleich an, und zu Spät kommen kommt nicht gut an, wenn man sowieso schon nachsitzen muss. "Und wenn das nicht funktioniert dann werdet ihr einfach mit uns mitkommen, und brav mit uns im Unterricht sitzen." "Ich bin sicher, ihr könnt noch das eine oder andere lernen, würde euch nicht schaden." "Was?!" "Ich will aber nicht!" Malik hatte sich auch endlich von Mariks frechen Fingern losgerissen und war wieder zurück zu den anderen gekommen, seinen schmollenden Yami im Schlepptau: "Wenn wir nach ihrem Benehmen gehen, müssten wir sie aber in den Kindergarten schicken. Die Hälfte der Zeit benehmen sie sich immer wie kleine Kinder, und nicht wie halbwegs erwachsene Personen." Bakura starrte Marik ganz böse an: "Das ist alles deine Schuld!" "Meine? Wieso ist das meine Schuld, wenn Yami so geizig ist, das er nicht mal ein paar Finger für hungrige Fische spenden will!" aufgebracht zeigte er auf Yami, der ihm sofort einen Tritt gegen das Schienbein gab: "Ich bin sicher nicht Schuld, nur weil ich nicht auf Kommando tot umfalle!" "Ich habe mich nicht mit euch geprügelt!" "Du glaubst aber, das ein Buch zu zerfetzen als lesen gilt!" "Wenigstens bin ich damit durch! Und ich bin schneller als ihr!" "Ich wette du kannst noch nicht mal lesen!" "Und ich wette ich kann dich in so kleine Teile zerlegen, das du in einen Rucksack passt!" "Bei seiner Größe passt Yami auch so in einen rein! Da musst du nicht viel zerlegen." Und damit waren alle drei wieder damit beschäftigt, sich gegenseitig zu beißen, kratzen und an den Haaren zu ziehen. Traurig schüttelte Ryou den Kopf, schnappte sich Yugi und Maliks Hand und zog die Beiden anderen in die Schule zurück. Die Drei können einfach nicht beisammen zu sein, ohne das einer der Yamis einen Streit vom Zaun bricht, und in letzter Zeit wird es nur noch schlimmer. In den kommenden Tagen versuchte Anzu immer wieder, Yami alleine zu erwischen, um ihm bis ins kleinste Detail zu erklären, was Yugi angeblich gemacht hatte, und warum er den Jungen so schnell wie möglich loswerden sollte. Yugi und Ryou machten sich inzwischen einen Spaß daraus, sie daran zu hindern und Yami und Bakura von ihr fernzuhalten. Von Yami, weil er dann immer so schlecht gelaunt ist und Anzu ihm ganz einfach auf die Nerven geht. Und dann wird er immer anhänglich und klammert sich an Yugi, sein Gesicht in den dunklen Haaren vergraben, bis er sich wieder beruhigt hatte. Nicht das Yugi das sonderlich stört, aber es ist nicht einfach, von Klasse zu Klasse zu gehen wenn man einen ausgewachsenen Yami hinter sich herziehen muss. Und von Bakura musste man Anzu fernhalten, weil es nur eine Frage der Zeit ist, bis er die Geduld mit ihrer Anhänglichkeit verlieht und sie einfach 'verschwinden' lässt. Für Anzu war die Tatsache, das die Beiden Hikaris sie so hartnäckig sabotierten, einfach nur ein Beweis dafür das sie auf der Richtigen Spur ist und sie Yami wirklich warnen sollte und musste. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ihre Wecker jeden Tag verschwinden, nur um dann irgendwo in der Schule laut klingeln unter dem Tisch, in ihrer Tasche (wie kommen die denn da rein?) oder im Spind wieder aufzutauchen. Warum der Stundenplan plötzlich nicht mehr stimmt, oder sie als einzige am Sportplatz auf den Rest der Klasse wartet, während die in der Schwimmhalle sind. Selbst den Lehrern fiel ihre 'Zerstreutheit' langsam auf, und irgendwie wollte keiner glauben, das es wirklich nicht ihre Schuld war, und das Ryou und Yugi an allem Schuld sind. Ihr Lachen sagt doch alles, warum kann das denn keiner sehen, verdammt noch mal!? Und Yami war einfach nicht alleine zu finden, immer hängt der Nervenzwerg um ihn herum. Und er soll doch nicht dabei sein, wenn sie mit der Wahrheit auspackt. Er hat den armen, ahnungslosen Yami doch so um den Finger gewickelt, das er ihr nie Glauben wird, solange Yugi daneben steht und ihn immer ablenkt. Also bleibt nur eines: Weiter abwarten, und ihn dann mal alleine erwischen und ihm die Augen öffnen. Sie warf einen schnellen Blick um sich herum, um sicherzustellen, das sie alleine war. 'Und bis ich Yami alles erzählen kann, muss ich vorsichtig sein. Ich habe das Gefühl, da hat es jemand auf mich abgesehen, und ich muss nicht lange raten wer.' .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Und so kam es, das in der Nächsten Woche immer wieder unerklärlich Dinge um Anzu herum passierten, die sie sich einfach nicht erklären konnte: Zuerst nur harmlose Sachen, wie das sie plötzlich grundlos stolpert sobald sie zu Yami hinüberstürmen will. Und immer wenn sie schaut, was ihr da in die Quere gekommen ist, sieht sie immer nur etwas braunes, flauschiges, das sich in Luft auflöst, bevor sie sich noch richtig danach umdreht. Hausaufgaben und Bücher verschwinden unerklärlicherweise genau dann, wenn ein Lehrer danach verlangt. Schlüssel passen plötzlich nicht mehr zur Tür, obwohl doch erst am Morgen alles in Ordnung war. Ihre Eltern beschweren sich schon darüber, wie oft sie ihre Schlüssel in letzter Zeit verliert. Dabei sind sie doch genau da, sie passen nur nicht mehr zum Schloss! Das ist was anderes! Das ist nicht verloren! Oder gestohlen. Und dann ist da noch die Sache mit den Tieren. Das ist ja mal unheimlich. Raben kreisen um das Haus und klopfen den ganzen Nachmittag mit dem Schnabel an das Fenster. Hunde schleichen um das Haus, und Katzen um das Dach. Der Keller geht schon über vor lauter Ratten, und die Garage ist fest in den haarigen Pfoten der Marder... Egal welche Sachen sie aus dem Kasten nimmt, selbst wenn sie frisch gewaschen waren, sobald sie sie anzog juckte es überall als wäre sie allergisch auf Kleidung. Und sie konnte sich einfach nicht erklären wieso... Wecker lösen sich immer noch in Luft auf, und tauchen mitten im Unterricht wieder in ihrer Tasche auf. Obwohl sie sich ganz, ganz sicher war, das sie sie nicht da rein getan hatte... Aber das glaubt natürlich mal wieder keiner. .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Yami lehnte neben der Tafel, unsichtbar für jeden, der nicht Yugi war, und schmollte. Ja, der frühere Pharao von Ägypten schmollte. Nicht das es ihm etwas nutzt, Yugi schaute noch nicht mal in seine Richtung. Nach drei weiteren Streitereien mit dem Verrückten und dem Dieb hatten die Hikaris einstimmig beschlossen, das die drei Yamis ab sofort mit in den Unterricht müssen, auch wenn sie sonst keiner dabei sehen kann. Und das nur, weil die beiden anderen einfach nicht in der Lage sind, sich zusammenzureißen. Obwohl der Anblick eines Gefesselten und geknebelten Bakura in der Ecke schon ganz witzig war... Ja, der schreit nicht mehr herum, wie langweilig Unterricht ist und wie gemein es ist, das er, der großartige König der Diebe, gegen seinen Willen dazu gezwungen wird. Schon gar nicht, wenn sein Hikari danebensteht und alles hören kann. Aber auf Dauer ist das Bild halt auch kein Trost, egal wie lustig es ist Bakura daran zu erinnern, wie einfach Ryou ihn da überrumpelt und eingeschnürt hat. Das ändert nichts daran, das Yami selbst genauso da sein musste, auch wenn er nicht so ein würdeloses und peinliches Verhalten an den Tag legte wie Bakura. Der einzige Vorteil an dieser neuen Regel war, das Anzu so kaum eine Gelegenheit hat, ihn alleine zu erwischen. Und sie versuchte es schon seit Tagen immer wieder. Aus irgendeinem Grund war sie in letzter Zeit noch hartnäckiger als sonst, obwohl er ihr das falsche Puzzle gegeben hatte in der Hoffnung, das er sie in nächster Zeit nicht mehr so am Hals hat. Aber anscheinend hatte sie wieder irgendwas ganz furchtbar schrecklich Wichtiges, das sie ihm sofort und auf der Stelle unter vier Augen erzählen muss. 'Und darauf kann ich wirklich verzichten, danke auch.' Und so verging eine weitere Woche, in der sich einige Lehrer wunderten, ob es auf allen Schulen so zugeht, oder ob diese einfach nur verflucht ist. .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Ryou musste lächeln, als er Yugis leicht verzweifelten Gesichtsausdruck bemerkte. Beide standen nebeneinander im Chemiesaal und sollten jetzt das, was auf der Tafel stand, und was der Lehrer Länge mal Breite erklärt hatte, jetzt nachmischen. Und dann ganz genau dokumentieren, wie es auf andere Sachen wie Wasser, Sand, Stoff, und anderes Zeug reagiert. Da es Chemie war, war Bakura natürlich auch freiwillig mitgekommen, ohne das man ihn erst fangen, fesseln und knebeln muss. Schließlich konnte jederzeit was explodieren, und das ist Grund genug, um zuzuschauen. Und wenn nicht konnte er ja immer noch nachhelfen. Ryou aber ließ den Dieb nicht aus den Augen, der unsichtbar für den Rest der Klasse, grinsend auf dem Fensterbrett neben ihnen saß, und dauernd "Explodiere, explodiere" flüsterte und die Daumen drückte. Eigentlich schon komisch, das Marik nicht neben ihm saß... Aber das war nicht der Grund für Yugis Verzweiflung, jedenfalls nicht total. Daran war ganz allein der Pharao schuld, der hinter ihn stand und wie eine atmende, irritierende Klette an ihm hing. Er hatte die Arme fest um die Hüfte des Kleineren gelegt und drückte ihn fest an sich. Das Gesicht hatte er in Yugis Hals vergraben, und er hatte kein einziges Wort bisher gesagt. "Okay, Yami, raus mit der Sprache: Was ist los?" fragte Yugi etwas irritiert, worauf alle besorgt den Puzzlegeist ansahen. Der vergrub sein Gesicht noch weiter im Hals des Jüngeren, und nach einigem hin und her murmelte er kaum hörbar. "Anzu..." schniefte er, "Anzu... sie hat... sie hat... Oh, es ist einfach furchtbar, Aibou, sie hat..." Yami schniefte weiter leise in Yugis Nacken, und Yugi machte sich langsam wirklich Sorgen. Was hatte diese Verrückte nur angestellt, um Yami derartig aus der Fassung zu bringen? Klar, sie hatte ihn und Ryou heute auch schon abgepasst und hysterisch herumgeschrien, aber das ist ja nicht wirklich was neues, oder ungewöhnlich genug, um so eine Reaktion zu rechtfertigen. Vor allem weil Yami am Anfang der Pause noch völlig in Ordnung war. Was kann sie denn in so kurzer Zeit angestellt haben? Auch Ryou und sein Grabräuber hörten gespannt zu, auch wenn der Dieb den starken Verdacht hatte, das Yami das nur tat, um während der Stunde an Yugi hängen zu können, ohne das dieser ihn wegscheuchte und sich beschwerte. Die Taktik schien auf jeden Fall zu funktionieren, und Yamis Gesicht war nicht zu sehen. Schwer zu sagen ob er wirklich heulte, oder einfach nur lachte. "Anzu hat... hat... hat..." wimmerte er einstweilen weiter, anscheinend unfähig, einen geraden Satz rauszubringen. "Anzu hat versucht, mich zu Umarmen!" brachte er schließlich heraus und er drückte den Kleineren fest an sich. "Was? Das ist alles? Das ist nichts neues, und da machst du so einen Aufstand als ob gleich die Welt untergeht?!" rutschte es ihm raus, worauf Yami gekränkt den Kopf hob: "Hey! Du bist mein Freund, du solltest eigentlich Verständnis für mich haben, und mich jetzt trösten!" schmollte er, bevor er genau in Yugis Ohr wisperte: "Und ich weiß auch schon genau, wie! Du könnest ja vielleicht ein bisschen mit mir ’spielen’, wenn du verstehst was ich meine..." Und er ließ eine Hand über die Brust des Anderen wandern, um unmissverständlich klar zu machen, an welche Art von ’Spiel’ er dabei dachte. Bakura hatte die kleine Ablenkung einstweilen genutzt, um einige der kleinen Reagenzgläser vom Tisch zu klauen und schnell in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen. Aber anscheinend war er nicht schnell genug, den Ryou hatte es trotzdem gemerkt. "Und die kannst gleich wieder hinstellen, mein Lieber." Bakura grinste nur und schüttelte den Kopf. "Du weißt, dass ich nichts zurückgebe, was ich mal gestohlen habe." meinte er frech, "aber wenn du willst kannst du sie dir ja selbst holen." Ryou verdrehte nur die Augen, griff aber trotzdem schnell in Bakuras Tasche und holte zwei der dünnen Gläser hervor, bevor er mit einem Stirnrunzeln noch mal in die Hosentasche griff. "Ich bin mir absolut sicher, das es drei waren." murmelte er leise, als er es nicht gleich erwischte. "Etwas weiter nach links." flüsterte Bakura hilfreich, bevor er selig seufzte. "Ja, genau da." Rot im Gesicht zog der Kleinere die Hand zurück, als er erkannte, was da wirklich unter seinen Fingern war "Das war kein Glas!" "Nein, aber lass dich davon nicht abhalten, greif ruhig richtig zu." und er versuchte wieder nach Ryous Hand zu greifen, um sie wieder dahin zu stecken, wo er sie gerade hingelockt hatte. Inzwischen waren Yamis Hände schon auf Yugis Bauch und wanderten weiter abwärts, bevor sie gestoppt wurden. "Ich kann's selbst nicht glauben, dass ich das sage, aber Marik hatte wirklich einmal recht! Ihr Yamis denkt echt alle immer nur an das eine, oder?" Yami versuchte, genauso zu schmollen und große Augen zu machen wie die Hikaris sonst, während er seinen Aibou bittend ansah. Bei dem Ergebnis fiel Bakura, der inzwischen wieder saß, vor lachen vom Fensterbrett. Yami funkelte ihn böse an: "Hey! Ich versuche hier, meinen Hikari zu verführen! Also halt die Klappe, verdammter Dieb! Ähmm, ich meine helfen. Helfen will ich meinem Hikari. Genau, nur helfen. Bei dem da. Chemie." verbesserte Yami sich schnell mit Blick auf den Kleineren, aber alle Hoffnung war vergebens, den er glaubte kein Wort. Da hilft alles reden und mit den Händen wedeln nix mehr. Und Bakura lachte munter weiter und musste sich am Tisch festhalten, um nicht einfach umzufallen und sich auf dem dreckigen Boden zu wälzen. Ryou würde das nicht so gefallen. "Ich habe keine Lust mehr, hier herumzustehen und mich zu langweilen. Hier explodiert nix, und dann macht es einfach keinen Spaß. Seid ihr sicher, dass ihr nicht mit uns rauskommen wollt? Weil wir jetzt nämlich gehen." fragte der Dieb dann plötzlich, als er sich endlich, endlich nach einer ganzen Weile und viel bösen Blicken von Yami wieder so weit beruht hatte, das er reden konnte, ohne wieder zu lachen. Es ist halt einfach zu witzig, wenn Yami auch mal Pech hat und nicht immer alles kriegt was er will. Und besonders wenn das was er will gerade Yugi ist. Und noch besser ist es wenn Bakura selbst dabei ist und sich darüber totlachen kann. Bakura stellte sich hinter Ryou und schnappte sich über dessen Schulter schnell eines der Gläser, um es Yami hinüber zu werfen, der sich in der Zwischenzeit keinen Schritt von Yugi wegbewegt hatte und immer noch wie eine Klette an dessen Rücken klebte. Der Pharao fing das Glasröhrchen geschickt auf und warf zurück, während die beiden Hikaris sich nur verständnislos ansahen. Was sollte das denn jetzt wieder? Zuerst sagen die Beiden noch, das sie abhauen wollen, während Yugi und Ryou nicht protestieren können, ohne die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse auf sich zu lenken. Und dann gehen die beiden hin und spielen herum? Bis der Lehrer plötzlich "Yugi! Ryou!!!" bellte und der arme Yugi das Glas, das gerade noch hin und her geflogen ist, in seiner Hand wiederfand. "Wie könnt ihr nur so verantwortungslos sein! Das ist doch kein Spielzeug, was ist wenn etwas zerbricht, oder verschüttet wird! Ihr könnt euch verbrennen, oder verätzen, oder jemand anderem wehtun! Eigentlich sollte man meinen, das ihr alt genug seit, um verantwortungsvoll mit solchen Sachen umzugehen. Los, raus auf den Gang, und zwar sofort! Alle beide!" "Sieht so aus als würdet ihr doch mit uns mitkommen. Wie schön!" freute sich Bakura, während er Ryou mit einer Hand auf dem Rücken aus der Tür schob. Mit der anderen klopfte er alle seine Taschen ab, anscheinend auf der Suche nach irgendwas. Etwas das nicht mehr da ist, zu seiner großen Verwunderung. "Suchst du vielleicht das hier?" fragte Ryou, und hielt Bakura eines der kleinen Röhrchen aus der Klasse vor die Nase. Begeistert schnappte der Dieb seine Beute: "Ach da ist es. Wirklich gut, Ryou, du hast ja doch was von mir gelernt. Ich habe nicht mal bemerkt, wie du es aus meiner Tasche gefischt hast!" erklärte er stolz grinsend. "Bald hab ich dich soweit, das du ohne Probleme Schlösser knacken und Alarmanlagen ausschalten kannst! Ist das nicht schön?" "Und jetzt pass' auf, ich zeig dir was tolles!" und damit warf der Dieb das kleine Glasröhrchen aus dem nächsten Fenster, bevor er in eine Ecke lief und die Augen zukniff. Er hockerlte sich nieder und hielt sich die Ohren ganz fest zu. Aber nichts passierte. Nach einer Weile blinzelte er verwundert. Enttäuscht stand er wieder auf und schaute aus dem Fenster: "Was ist los? Was soll das denn, warum hat es nicht Bumm gemacht?" "Du glaubst doch nicht ernsthaft, das ich dich mit etwas das 'Bumm' macht einfach da rausmaschieren lasse! Bakura, wie lange kennen wir uns jetzt schon? Glaubst du wirklich da weiß ich nicht wie du tickst?" Traurig schaute Bakura aus dem Fenster, wo noch immer nichts explodierte. "Was war dann da drin? Es steht doch NITROGLYZERIN drauf, und das explodiert! Also, wo ist jetzt meine Explosion?" "Ja, das Zeug explodiert, und deshalb wirst du es auch sicher nicht in einer Schule finden, Bakura." versuchte Ryou ihn zu trösten, und er tätschelte Bakuras Arm, während Yami kicherte und den Kopf schüttelte: "Wirklich, hast du ernsthaft geglaubt, keiner hätte nach dem dritten Reagenzglas gesucht wenn es wirklich was gefährliches wäre?" meinte er kopfschüttelnd "Da hat sicher nur jemand nur so zum Spaß Nitroglyzerin draufgeschrieben!" "Das ist aber ein ganz gemeiner und herzloser Spaß!" schmollte Bakura beleidigt. Yami lehnte sich auch aus dem Fenster, um auf die Scherben zu starren. "Äh, Leute, seid ihr sicher, das es nicht gefährlich ist? Weil da unten raucht es irgendwie, und das schaut mir nicht nach Wasser aus. Wasser raucht nicht so wie das da." "Was? Rauch? Wo?" Sofort war Bakura wieder besser gelaunt, und er schob Yami reichlich unsanft zur Seite, um selbst einen Blick auf sein Werk zu werfen. "Heißt das, es wird doch noch Bumm machen?" Yami schnappte sich Yugi vorsichtshalber und zog ihn von den Fenstern weg. "Nein, das ist normal. Es macht aber auch nicht mehr als rauchen, keine Sorge. Da war Kohlenstoffdioxid, Trockeneis, drin, da muss das so sein. Greif es nicht an!" warnte Ryou, als Bakura vor Begeisterung schon halb aus dem Fenster gestiegen war. "Aber Ryou, denk doch mal was wir damit machen könnten!" "Gar nichts, weil es nämlich da bleibt wo es ist!" und damit zog er den protestierenden Dieb davon. Yami schaute weiter zweifelnd aus dem Fenster: "Und du bist sicher, das Bakura sich das nicht einfach später holen kann?" "Nein, keine Sorge, das Zeug löst sich in Luft auf, deshalb dampft es so. Und wenn er es mit bloßen Händen angreift wird er sich schlimm verbrennen." "Na ja, dann merkt er sich vielleicht auch mal, das er nicht alles, was er haben will, einfach nimmt..." .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Ein Paar Tage später hatte Anzu es noch immer nicht geschafft, Yami für mehr als nur ein paar Augenblicke alleine zu erwischen, bevor er sich irgendwie unter dem einen oder anderen komischen Vorwand wieder davonschleicht. Einmal hatte sie es geschafft, ihn zu umarmen und festzuhalten, aber in ihrer Freude darüber hatte sie gleich vergessen, was sie ihm eigentlich sagen wollte. Und während sie noch auf Wolke Sieben schwebte hatte Yami die Zeit genutzt, um sich zu befreien und wieder zu verschwinden. Auch wenn sie nicht verstand, warum er das machen sollte, da noch nicht mal die Glocke geläutet hatte, und es so keinen offensichtlichen Grund für seine Flucht gab... Und so konnte sie ihm auch nichts von der 'Großen Puzzle-Verschwörung' wie sie es inzwischen nannte, erzählen, und von dem großen Verrat, der sich genau vor seiner Nase abspielt. Und natürlich konnte sie es auch nicht beweisen, aber sie wusste ganz sicher, das irgendwie Alles Yugi's Schuld ist. Und zwar wirklich alles: Ihre rätselhaften Unfälle, das verschwinden von Weckern und das Auftauchen von wilden Tieren, die unhöflichen Leute, das ihre Liebling-Sendung abgesetzt wird und das die Nachrichten nur unschöne Sachen berichten! Also einfach alles. Weil irgendwer muss ja Schuld sein. Aber dafür hatte sie es wieder mal geschafft, Yugi und Ryou alleine zu erwischen. Und ist das nicht auch komisch, das die Beiden nur noch im Doppelpack anzutreffen sind, wenn die Yamis nicht da sind? Als währen sie zusammengeleimt... Oder als ob sie was planen würden... Aber dann schüttelte sie den Kopf. Das ist nun wirklich nicht wichtig, und außerdem hilft es nur, weil die Beiden ihr jetzt nämlich zuhören müssen, egal ob es ihnen passt oder nicht: "Keine Sorge ihr beiden," ‘beruhigte’ Anzu die beiden Hikaris überheblich, um ihnen klar zu machen, das es einfacher für alle wäre, wenn die beiden einfach aufhören, sie dauernd zu sabotieren. Und mit allen meinte sie natürlich hauptsächlich sich selbst! "Ich werde mich natürlich gut um eure Yamis kümmern. Wenn ich erst auf der Bühne gezeigt habe, wie wundervoll ich bin, werden mir die beiden einfach nicht widerstehen können, und wir werden glücklich und zufrieden sein bis an unser Lebensende." Ryou konnte gerade noch einen sehr frustrierten Yugi daran hindern, ihr Leben gleich hier und jetzt zu beenden. Der arme Junge war gerade nicht bester Laune, und Anzu macht es nicht besser. Je näher das Schulfest, und damit der Auftritt vor der ganzen Schule, rückte, desto nervöser wurde er, und auch Ryou war nicht verschont. Selbst Malik begann langsam nervös zu werden. Nur die Yamis blieben natürlich davon verschont, weil es ihnen vollkommen egal ist, was die Leute denken. Und wenn sich einer von denen traut, zu lachen oder sich lustig zu machen, kann man die schließlich alle einfach ins Reich der Schatten schicken. So einfach ist das, Problem gelöst, kein Grund nervös zu werden. Nicht das sich Yugi, Ryou und Malik davon beruhigen lassen, das löste komischerweise nur noch mehr Druck und Stress aus... Genau wie die Nachmittagsproben, die immer auf die eine oder andere Art unterbrochen werden, wenn es noch so viel Text zu lernen gibt. Joey scheint sich zwar alle Mühe zu geben, hat aber, was den richtigen Text angeht, ein Gedächtnis wie ein Nudelsieb. Besonders wenn Kaiba in der Nähe ist, dann fängt der arme Junge entweder zu stottern an, vergisst seinen Text komplett, oder bricht einen Streit vom Zaun. Oder er macht alles auf einmal. Da ist es vielleicht sogar besser, das Kaiba meistens durch Abwesenheit glänzt. Und dann kommen auch immer öfter diese neugierigen Lehrer vorbei, nur um blöde Fragen zu stellen! Lernt ihr auch schön brav euren Text? Die meisten von uns versuchen es. Wird alles glatt gehen? Wenn nicht ziehen die Yamis in den Keller um. Sind die Kostüme schon fertig? Anzu ist zu beschäftigt, mit Yami zu flirten, um ihren verdammten Job zu machen. Und dann erzählen diese nervigen Lehrer auch noch, wie viele Leute sich darauf freuen! Anzu bemerkte nicht einmal, wie nahe sie dran war, von dem kleinen Hikari erwürgt zu werden, und redete munter weiter: "...und die beiden werden mich immer beschützen, und mich mit Geschenken überhäufen." "KAPIER’S ENDLICH, DU BLÖDE SCHNALLE! YAMI IST MEIN FREUND, UND BAKURA IST RYOU’S FREUND!" unterbrach Yugi ihre Zukunftspläne mit erstaunlicher Lautstärke. Anzu blinzelte nur, bevor sie wie üblich die Tatsachen komplett ignorierte: "Aber natürlich, und ihr werdet ihr zu unserer Hochzeit eingeladen, ihr werdet schließlich Freunde bleiben. Ihr werdet euch nur viel seltener sehen. Und ich werde kochen lernen und ihnen hübsche Kleidchen nähen (a/n: gehts noch?) und eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen...” zählte das bescheuerte Mädchen auf, während Yugi mit dem Kopf gegen die Wand haute. So viel Dummheit sollte eigentlich nicht erlaubt sein, schon gar nicht unbeaufsichtigt in aller Öffentlichkeit! Ryou hielt ihn auf bevor er das zum sechsten Mal wiederholte. "Yugi, du tust dir nur selbst weh, das bringt doch nix. Die Methoden von deinem Yami bringen uns nicht weiter, also versuchen wir’s mit denen von meinem." Daraufhin musste Yugi genauso fies grinsen wie Ryou, als er ahnte, worauf das hinauslief. “Aber vorher sollten wir uns um das da kümmern" meinte er flüsternd und zeigt unauffällig auf das immer noch schwatzende Mädchen, die inzwischen irgendwas von einem Ferienhaus im Grünen und ihren drei Kindern erzählte. Ryou holte von irgendwo her ein Seil hervor und zeigte es Yugi mit einem breiten Grinsen. Zusammen warfen sie ein großes Tuch über das gefesselte Mädchen bevor sie sich noch wundern konnte, woher das denn so plötzlich kommt, und warum sie auf einmal in ein Seil eingewickelt ist, und schleppten das zappelnde und keifende Bündel nach draußen. Dort banden sie sie mit einem Bürostuhl an einen Autobus fest und winkten ihr noch freundlich nach, während er mit ihr im Schlepptau losfuhr. "Damit sind wir sie erst mal los." "Ja, aber die Frage ist für wie lange..." "Die kommt wieder, keine Sorge. " "Das ist ja genau das, was mir Sorgen macht." .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Kurz darauf auf der anderen Seite der Schule: "Hilfe~" schallte ein panischer, schriller Schrei durch die Schule und brachte die Fenster zum wackeln. Im Lehrerzimmer zerbrachen ein paar Gläser und Tassen, und eine Lehrerin murmelte etwas von 'Dem Mädchen sollte man mal den Mund zukleben, vielleicht ist ja dann mal Ruhe hier.' Yami drehte sich gerade rechtzeitig um, um Anzu an einen Bürostuhl gefesselt zu sehen. Ein langes Seil zog sie hinter dem vorbeifahrendem Autobus her, und immer wenn der stehenblieb, knallte sie schön gegen die Rückseite, während sie in den Kurven gegen Hausmauern und Straßenschilder krachte, weil das Seil zu lang war. Und die anderen Autofahrer sind anscheinend auch nicht gerade begeistert von ihrem Stunt. Yami schüttelte nur den Kopf über so viel Dummheit. Sie sollte lieber zusehen, das sie rechtzeitig zum Unterricht kommt, anstatt auf der Straße zu spielen, in letzter Zeit ist sie immer seltener da. Und jemand sollte ihr vielleicht auch mal erklären, wie gefährlich diese Art von Sport sein kann. Malik hat Marik schließlich ganz schön die Hölle heiß gemacht, als der dasselbe mal mit einem Skateboard versucht hat, nur weil er es im Fernsehen gesehen hat. 'Und ich glaube nicht, das ein Sessel mit 5 Rollen so viel sicherer ist als ein Brett mit 4 Rädern.' kopfschüttelnd machte er sich auf die Suche nach Yugi. Nach drei Wochen ist es wirklich Zeit für ein Friedensangebot: Kein Streit zwischen den Yamis, und im Gegenzug mussten die drei nicht in jede Unterrichtsstunde mitkommen. Als Pharao war er harte Verhandlungen gewohnt, aber mit den Hikaris zu verhandeln ist schlimmer als mit jedem Diplomaten und Politiker, weil die drei einfach nur einen kurzen Blick und ein bisschen Schmollen brauchen, und jeder Gedanke war auf einmal wie weggeblasen. Und das macht argumentieren dann halt etwas schwierig... Yami verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen bei dem Gedanken es laut sagen zu müssen. Er schluckte einmal, schüttelte den Kopf und fasste sich ein Herz. Alles rauszögern ändert auch nichts, und wenn das der einzige Weg ist, dann hilft nun mal alles nichts: "Ich weiß ich werde das was ich gleich sage noch furchtbar bereuen. Und ich bin sicher es gibt auch irgendwo irgendein Gesetz dagegen: Aber ich stimme Bakura zu." "Ja! Ja. Ja. Ja. Ja. Jaaaaa!" jubelte Bakura begeistert und hüpfte herum als hätte er gerade die Olympischen Spiele gewonnen, oder als ob ihm jemand die Kronjuwelen von England und alle Schatzkammern von Ägypten geschenkt hätte. Yugi gab sich Mühe, nicht zu lachen, Yami rollte nur die Augen, und Ryou schüttelte den Kopf bei so einem kindischen Verhalten. Tausende von Jahren alt, Anführer einer gefürchteten Diebesbande, und das ist das Ergebnis... Der sogenannte Schrecken der Wüste rutschte inzwischen auf den Knien über den Boden, noch immer "Ja, ja, ja." jubelnd. Als er nach einer ganzen Weile endlich zu Ryous Füßen zum sitzen kam, tätschelte Ryou beruhigend den silbernen Haarbusch. "Ganz ruhig, Kura, ist ja alles in Ordnung. Ja, Yami hat zugegeben, das du recht hast, aber das ist kein Grund, so auszuflippen" "Aber ich habe Recht, Ryou! Hast du das nicht gehört, ich habe recht!" "Ich wusste gar nicht, das dir Yamis Meinung so viel bedeutet." meinte Yugi leicht lächelnd, und das brachte Bakura sofort zum Schweigen. Für einen Moment schaute er auf, von Yugi zu Ryou, und er gab sich wirklich alle Mühe, den grinsenden Yami nicht anzuschauen. Langsam stand er auf, klopfte sich den Staub von den Knien und die Frisur wieder in die übliche (Un-)Ordnung, und räusperte sich, ein bisschen verlegen. "Ja, gut, tja. Aber auf jeden Fall hatte ich Recht, und das ist das wichtigste." dann drehte er sich zu Ryou um: "Äh... mit was hatte ich eigentlich Recht?" "Unterricht ist langweilig." "Oh. Das. Kommst du auch schon drauf. Hat ja lang genug gedauert." "Was ich damit sagen will, ist, das ich verspreche, das ich nicht mehr versuchen werde, Bakura oder Marik zu erwürgen. Ganz egal wie unmöglich, bescheuert, kindisch oder verrückt sie sich auch aufführen und egal wie groß die Versuchung auch ist." meinte er ganz ernst und schaute Yugi fest in die Augen. "Du kannst mich also wieder unbesorgt alleine lassen, ohne das ich in eine Prügelei auf dem Schulgelände gerate." Für einen Moment sagte der Kleinere gar nichts und schien nur darüber nachzudenken. Ihm war natürlich aufgefallen, das er nur vom Schulgelände gesprochen hatte. Also ist es Yami durchaus zuzutrauen, das er zwei Schritte vom Schultor weggehen wird, nur um den beiden anderen Yamis eine überzuziehen. Aber trotzdem ist es besser als gar nichts, also nickte er: "Okay, ich glaube dir!" das ihm das gerade ganz gut in den Kram passte und er noch einige Pläne hatte, die Yami nicht unbedingt mitkriegen muss, sagte er nicht laut. Yami muss ja nicht unbedingt von Anzu und ihren Verrücktheiten wissen, er hat wichtigeres, auf das er sich konzentrieren sollte. Also gab er Yami einen schnellen Kuss, bevor Bakura anfing, sich lauthals zu beschweren. Er wollte auch nicht mehr in Mathe herumsitzen müssen! Schon gar nicht, wenn Yami nicht auch mitleiden musste! "Kann ich dich denn alleine lassen, ohne das du Yami vom lernen abhältst?" "Glaubst du wirklich, der setzt sich hin und lernt seinen Text? Der tut doch nur so als ob!" "Das stimmt nicht! Yugi, du musst mir glauben!" "Das tue ich auch." nickte Yugi, bevor er Ryou verschwörerisch zuzwinkerte. Ryou nickte unauffällig zurück, bevor er Bakura streng anstarrte: "Okay, du kannst auch gehen. Aber!" betonte er, bevor Bakura begeistert davonstürmen konnte: "Aber, Bakura, du wirst Yami in Ruhe lassen. Du wirst ihn nicht provozieren, ihn ärgern, oder sonst wie ablenken." "Keine Sorge, das selbe gilt auch für Yami, und ich bin sicher, Marik wird sich auch daran halten. Ist auch in seinem besten Interesse." .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., "Okay, das hat nichts gebracht" murmelte Ryou, kaum das Bakura und Yami außer Sicht und Hörweite waren, und nahm die Unterhaltung wieder auf wo sie war, bevor Yami sie unwissentlich unterbrochen hatte. Yugi nickte zustimmend. Alles reden und sabotieren hatte Anzu nicht wie gehofft zur Vernunft, oder zumindest zum Aufgeben gebracht. Es hatte sie nur noch nervtötender gemacht! Auch wenn man sich das nur schwer vorstellen kann. Sie ist immer noch felsenfest davon überzeugt, das sie eine Zukunft mit Yami und Bakura hat, und auch das sie unbedingt auf der Bühne stehen und großartig sein wird. Wenn sie in Wirklichkeit allen nur auf die Nerven gehen und zur Weißglut treiben wird. Und das sie für die Kostüme zuständig ist ist auch nicht gerade beruhigend... "Zeit, die schweren Geschütze aufzufahren: Du schaust in Bakuras Seelenraum nach, und ich in Yamis. Irgendwas werden wir schon auftreiben, und dann werden wir ihr mal einen kleinen Besuch abstatten." .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Ryou starrte das große, schwere Zauberbuch verwundert an, das Yugi gerade vor ihm auf den Boden fallen ließ. Staub stieg in kleinen Wölkchen auf, und die Schrift auf dem Cover war kaum noch zu lesen. "Wow, wo hast du das denn ausgegraben?" 'Und wie hast du das Ding zur Schule gebracht, wenn es ausschaut als wäre es genauso schwer wie du.' sagte er lieber nicht. Kein Grund Yugi aufzuziehen, wenn er doch offensichtlich so stolz auf seinen Fund ist. "Mahadoo hat es wohl mal Yami geliehen. Ein Zauberer hat anscheinend seine Zauberbücher, auch wenn er in einer Spielkarte wohnt. Ich hab's irgendwo in dem verdammten Irrgarten, den Yami Seelenraum schimpft, rumliegen sehen und dachte, wir könnten ja mal schauen ob wir was passendes für unser kleines Problem finden. Allerdings müssen wir genau aufpassen. Für manches braucht man echt komisches oder ekelhaftes Zeug." "Dann finden wir es sicher bei Bakura. Ich kann ja mal in seinem Seelenraum stöbern. Das ist wie ‘ne Mischung aus Folterkammer und Schatzhöhle. Ich schwöre dir, der Typ ist schlimmer als ein ganzer Schwarm Elstern.” "Na ja, wir sollten uns erst mal auf etwas einigen, bevor wir uns über die Einzelheiten Sorgen machen." "Ja, aber manche Sachen sind recht einfach, da braucht man nichts anderes als eine Kombination von Spielkarten, um einen großen Effekt zu bekommen. Damit könnten wir ja erstmal anfangen, und uns dann langsam steigern." "Das da gefällt mir besonders gut. Die Karten hab ich, und wenn du die da hast...." .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., "Serenety! Serenety!!!" Grollend zog Joey Honda am Kragen zurück, als er ihn schreiend durch die Schule laufen sah. "Und was genau willst du von meiner kleinen Schwester?" drohend schüttelte er den anderen, der nur beruhigen die Hände hob. "Ich will nur mit ihr abhauen von hier, das ist alles was ich will!" nicht dass das den gewünschten Effekt hatte, im Gegenteil, es machte Joey nur noch wütender, woraufhin er Tristan noch stärker schüttelte, das ihm fast die Zähne ratterten: "Du spinnst doch wohl! Es ist noch Schule, und meine kleine Schwester wird schön brav bleiben wo sie ist! Außerdem schwänzt sie nicht einfach so, nur weil jemand es sagt! Und warum glaubst du überhaupt, dass ich sie ausgerechnet mit dir losziehen lasse?" "Erinnerst du dich an Yami, kurz nachdem Yugi sein Puzzle fertiggemacht hatte? Wie er immer gelacht hat, wenn er mit jemanden 'gespielt' hat?" Überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel blinzelte Joey nur verwirrt, bevor er nickte. "Als hätte' er 'ne Schraube locker. War ja auch lange genug weggesperrt, da hat wohl jeder eine kleine Meise, und er hat sich ja auch gebessert seitdem. Ist schwer zu vergessen, aber..." "Gut, weil ich hab dasselbe Lachen grade wieder gesehen." Und er deutete auf einen weißen und einen dreifärbigen Haarschopf in einer Ecke ganz in der Nähe. Die beiden saßen am Boden über etwas gebeugt und schienen ziemlich vertieft in ihre Pläne zu sein. Immer wieder sah man sie nicken oder etwas deuten und jeder, der sie kichern hörte, machte einen großen Bogen um das gruselige Pärchen. Da schien so was wie eine schwarze Wolke um sie herum zu schweben, eine böse Aura, etwas das unheimlich und gruselig und nicht von dieser Welt ist, und einen bis in die dunkelsten Alpträume verfolgt. "Yami und Bakura planen wieder was, na und? Soooo neu ist das jetzt auch wieder nicht. Kommt zwar selten genug vor, aber wahrscheinlich sind sie nur auf jemanden sauer, der ihre Hikaris schief angeschaut hat, oder was schlechtes gesagt hat, oder unsere beiden 'Herrscher' nicht genug respektiert hat. Sei froh das sie Marik nicht dabei haben, das wäre wirklich schlimm." "Das sind RYOU und YUGI!!!!" Genau in diesem Moment schauten die beiden Übeltäter auf und kicherten. Aber nicht ihr übliches Ich-bin-so-lieb-und-nett-Kichern, sondern ein Ich-bin-sauer-auf-dich-und-zeig-dir-die-Hölle-Kichern, das ihren Yamis alle Ehre gemacht hätte. Joey wurde blass, während Honda nur murmelte: "War ja nur eine Frage der Zeit, dass das passiert, das hätten wir kommen sehen müssen. Schließlich kennt Malik seinen Yami am längsten, und das er nicht immer ganz normal ist, wissen wir ja alle. Keiner schaut zu, wie Marik fröhlich pfeifend ein Hühnchen zerteilt und an diese blutrünstigen Fische verfüttert, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, und ist normal im Kopf! Das hätte uns schon eine Warnung sein müssen, dass das früher oder später auch mit den anderen beiden passieren wird. Diese Yamis sind ansteckend!" In diesem Moment drehten sich die beiden Hikaris um und grinsten ihre Freunde an. Joey und Honda zuckten erschrocken zusammen und liefen eilig davon, ohne sich weiter um die komischen Blicke, die ihnen dafür folgten, zu kümmern. "Serenety, wo bist du?" "Komm schon, Schwesterchen, sag was!" "Wir müssen hier raus, und zwar schnell!" "Es ist zu deiner eigenen Sicherheit!" Yugi und Ryou blinzelten sich kurz ratlos an, als sie die beiden weglaufen sahen. "Was ist denn mit denen los?" "Keine Ahnung, aber die sehen aus, als hätten sie einen Geist gesehen." "Auch egal, wir können sie ja später noch erwischen und fragen ob alles in Ordnung ist. Komm, lass uns das ausprobieren." .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Am nächsten Tag kam Anzu gebückt und voller Dreck in die Schule, mit vom Wind zerzausten Haaren und einem irren Funkeln in den Augen, das sie wie eine wahnsinnige Massenmörderin aussehen ließ. Oder, mit anderen Worten, wie Marik. Gebückt, weil sie immer noch an ihren Stuhl gefesselt war. Und dreckig, weil der Bus sie die ganze Nacht und bis vor ein paar Minuten nachgeschleppt hatte. Bis der Busfahrer sich über die komischen Geräusche gewundert hatte und nachsehen kam. Allerdings war er sauer, weil er dachte, Anzu hatte das alles nur zum Spaß gemacht, als eine von diesen typischen Mutproben die die Jugendlichen heutzutage so gerne machen. Das sie damit sich und andere gefährden ist ihnen ja völlig egal, und die ganze Arbeit, die sie anderen damit machen... Irgendeine gute Seele hatte schließlich doch Mitleid mit ihr und löste endlich ihre Fesseln, und vor allem ihren Knebel. (und starb gleich darauf grausam und brutal für diese Untat.) Anzu stürmte sofort heulend zu Yami und Bakura, die das Pech hatten, von dem Spektakel und ihrer Neugierde angezogen worden zu sein. Erwartungsvoll blinzelte sie die beiden Yamis an, sicher das sie gleich fragen würden, ob sie in Ordnung war, was passiert war, und wie leid es ihnen tut, das sie ihr nicht schon früher geholfen hatten. Und dann, wenn sie die Wahrheit kennen, werden sie die Beiden verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, gnadenlos und unbarmherzig. Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Gleich geht es los. Aber die beiden machten nichts dergleichen, sondern wichen langsam einen Schritt nach dem anderen zurück als wäre sie ein tollwütiges Tier das gleich zubeißt und sie zerfleischt. Und dem glitzern in ihren Augen nach war diese Vermutung gar nicht mal so unwahrscheinlich. 'Das stinkt ja als wäre was verreckt!' dachte Yami ganz nebenbei und hielt sich Mund und Nase zu, während Bakura neben ihm keine Scheu hatte, seine Gedanken auch auszusprechen: "Was hast du gemacht, in der Mülltonne geschlafen?!" "Ich bin so froh, das ihr da seid, ihr müsst mich unbedingt beschützen! Eure Hikaris haben mir das angetan, sie wollen mich umbringen! Die waren das die ganze Zeit, die haben mich auf der Bühne zum stolpern gebracht, und mir das falsche Textbuch gegeben, um mich lächerlich zu machen! Sie sind neidisch auf unser Glück und eifersüchtig auf mich und..." Bamm Wurde sie unterbrochen. Yami und Bakura hatten ihr gleichzeitig ihre Textbücher übergezogen und schauten sie bitterböse an und das goldene Auge leuchtete hell und bedrohlich. "Die beiden würden so was nie und niemals machen!" "Und wenn dann haben sie unseren Segen!" Anzu fing an, Sturzbäche zu heulen, als wollte sie die nächste Sintflut auslösen. Nicht das ihr das mit den Beiden irgendwas hilft, besonders als Ryou und Yugi plötzlich und unerwartet wie aus dem Nichts neben ihnen auftauchten. "Ihr glaubt das doch nicht, oder?" fragte Ryou leise. "Wir könnten doch nie so gemein und fies sein." flüsterte auch Yugi. Beide standen vor ihren Yamis und hatten die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während sie auf den Zehenspitzen auf und ab wippten. Sie lächelten süß und blinzelten sie mit großen Hundeaugen treuherzig an. Alles in allem sahen sie aus wie der Inbegriff von Unschuld und Harmlosigkeit. Jetzt fehlten nur noch der Heiligenschein und die weißen Flügelchen. Da konnten die beiden Yamis natürlich nicht lange widerstehen, und warum sollten sie das auch wollen, und so wurden Yugi und Ryou beinahe erdrückt in einer stürmischen Umarmung. Aber keiner außer Joey und Anzu sahen, wie die beiden Hikaris über die Schultern ihrer Freunde schauten und Anzu ein hinterhältiges, triumphierendes Grinsen schickten, während sie gleichzeitig total unschuldig klangen: "Wir könnten doch nie jemanden was böses antun, und Anzu ist doch unsere Freundin." "Genau, ich weiß auch nicht, warum sie in letzter Zeit immer so fies zu uns ist." Und Anzu schauderte... .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., TBC .,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,., Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)