Daemonicum Noctis von JoeDoe ================================================================================ Kapitel 3: Die Nacht -------------------- Den Rückweg wurde Thomas von seinen beiden Begleitern gestützt, wobei Mario bis kurz vor dem Zeltplatz noch zu bedauern schien mit zurück gegangen zu sein. Uli und Ralf standen in windes Eile auf, als sie sahen, das Tom fast getragen werden musste. Uli wollte ihn gleich zu einem Arzt fahren, aber Thomas lehnte ab. „Ein wenig Schlaf und Ruhe müssten genügen.“ Meinte er und so tat er es auch. Die vier Anderen richteten sich einen kleinen Sitzplatz, ein paar Meter weiter weg ein, um Thomas schlafen zu lassen. Sie tranken, erzählten sich Geschichten und schmutzige Witze, spielten Karten und Uli versuchte sogar mit einer selbstgebastelten Angel Fische zu fangen – leider ohne Erfolg. Erst beim Abendessen saßen alle Fünf wieder beisammen und aßen Ravioli aus der Dose. Thomas war zwar noch etwas blass, aber es schien ihm wieder gut zu gehen, trotzdem verzichtete er als einziger auf den Alkohol. Ralf lies seinen Teller nur zur Hälfte aufgegessen stehen und kommentierte es mit: „Heute schmeckt mir alles Scheiße!“ „Du müsstest doch an so ziemlich alles gewöhnt sein, musst jetzt schon so lange diesen Kantinenfraß in dich hineinstopfen.“ Sprach Thomas belustigend, aber doch noch mit einem leicht kränklichen Unterton. „Als wäre ich erkältet.“ Erklärte Ralf kurz. „Ich glaube fast, Heute spielen wir alle verrückt, Mario meinte vorhin, das ein Stein nach katholischer Kirche riecht.“ Kicherte Joachim. Mario war inzwischen zu betrunken um Jo irgendwas übel zu nehmen und korrigierte ihn lediglich: „Nein, Ich sagte Weihrauch und Metall. Oder irgendwie nach Werkstatt, ich konnte es eigentlich nicht so richtig einordnen.“ „Du hattest doch Jo und Tom mit dabei...“ sagte Uli „Die werden noch nach Fabrik duften.“ Ein schmunzeln ging durch die Runde, Ralf lachte sogar dumpf und leise und die Stimmung an diesem Abend wurde zunehmend angenehmer wohingegen die Temperaturen stets abnahmen, wodurch es gegen Mitternacht schon ziemlich kalt wurde. Was Mario gerochen haben könnte wurde nicht mehr geklärt, aber als er mit Thomas noch etwas Karten spielte, als die Anderen schon in den Zelten verschwunden waren, beschloss er sich dieses Ding – diesen Felsen – Morgen noch einmal genauer anzusehen und ihn vollständig freizulegen. Joachim wurde plötzlich Wach, es war ihm, als hörte er im Traum eine Stimme, die klang als würde man in einem leeren Zimmer laut, aber undeutlich sprechen. Er kramte nach seiner Taschenlampe, die irgendwo zwischen ihm und Tom lag, um damit seine Armbanduhr zu beleuchten. Selbst an dieses bisschen Helligkeit konnte er sich nur langsam gewöhnen, seine Augen waren trocken und Müde, aber die Neugier nach der Zeit ließ ihn weiter schauen. „Dreck!“ murmelte er als er erkannte, dass es erst kurz nach vier Uhr war. Er schaltete die Lampe wieder aus und wollte sich wieder hinlegen, als er draußen etwas hörte, dass wie ein weit entferntes Husten klang. Joachim war zwar nicht ganz wohl, aber wagte es trotzdem einen Blick durch den Reißverschluss des Zeltes nach draußen, entdeckte aber nur die beunruhigende Stille des Waldes bei Nacht und legte sich wieder hin. Es fiel ihm nicht leicht wieder einzuschlafen, er erinnerte sich an die Monster, die er sich als Kind einbildete und daran, wie lächerlich ihm diese, sich in Schränken und unter Betten versteckenden Wesen heute vorkamen, dennoch verspürte er jetzt ein ähnliches Unbehagen gegenüber diesem Wald da draußen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)