The love of Hate von NaokiKaito ================================================================================ Kapitel 2: Life is a bitch -------------------------- Kapitel: 2 von 6? Musik beim Schreiben: Wednesday 13's Frankenstein Drag Queens – Your Mother sucks cocks in hell; Motörhead – Life is a bitch Disclaimer: Die Charaktere aus One Piece gehören immer noch nicht mir, da ich noch immer kein Geld hierfür erhalte. Schade – traurige Realität. Widmung: Jan, der ebenfalls umgezogen ist ;) Kommentar: In meinem Kopf hat es grade noch Sinn gemacht... deshalb kaufe ich ein A und löse: „Bockwurst!“ ~~**~~ Life is a bitch Seltsames Haus, seltsame Umgebung, seltsame Leute, seltsames Leben. Er hätte es schon wissen müssen, als Ace und Zoro Klimmzüge am LKW während ihres Umzuges gemacht hatten. Aber nach zwei Tagen auspacken, Kaffee trinken, essen und schräge Vögel aus der Nachbarschaft begutachten war es amtlich. Sanji schüttelte leicht den Kopf. Ihm war ja bewusst, dass er sich schwer damit tat, sich an neue Dinge anzupassen, und das, wo er doch zumindest seit 10 Jahren verdammt konstant gelebt hatte. Er hatte Jeff in der Küche geholfen, war zur Schule gegangen, hatte diese mit 16 verlassen und eine duale Ausbildung gemacht. Er war das geworden, was er liebte zu tun. Restaurantfachmann und Koch. Und jetzt stand er hier. In einer für ihn fremden Küche, mit zum Teil fremden Geschirr, da auch Nami ihren Teil beigesteuert hatte, einen fremden Kochlöffel in der Hand und der einzige Halt war seine Zigarette. Er vermisste sein stetiges Leben. Das und die vertraute Umgebung. Er wusste, was er zu tun hatte, er wusste, mit wem er sich treffen konnte, er wusste, wo man einkaufen gehen konnte – ein Wunder, da es nur ein einziges Einkaufszentrum am Ortsrand gegeben hatte – er hatte die eine Diskothek am anderen Ende des Ortes gekannt und sämtliche Leute, die sich dort oder auch im Einkaufszentrum herumtrieben. Hier kannte er niemanden. Gut, von den Nachbarn abgesehen, die an diesem Abend einen großen Grillabend schmeißen wollten, um sie in der Nachbarschaft offiziell Willkommen zu heißen. Um ehrlich zu sein war es die Idee eines rothaarigen Mannes gewesen, dessen Namen er schon wieder verdrängt hatte. Doch wenn er zu Nami „der Einarmige“ sagte, wusste sie auch, wenn er meinte. Der Kerl war seltsam – genauso wie sein Lebensgefährte, auch wenn dieser das genaue Gegenteil von dem Rothaarigen war. Dann gab es noch einen Typen, der hier eigentlich nur in Badehose und Hawaiihemd herumlief und rein gar nicht zu seiner Verlobten passte, eine hochgewachsene, schwarzhaarige Schönheit, bei der Sanji fast in Versuchung kam, doch wieder auf die heterosexuelle Schiene umzusatteln. Nico Robin. Ihren Namen hatte er sogar parat. Und noch ein paar weitere Ausgeflippte – soweit er das gesehen hatte. Der komische Rothaarige war ziemlich bekannt, begehrt und viel besucht. Er war irgendein Sozialarbeiter aus irgendeinem Jugendclub, den alle hier zu kennen schienen, mit einem verdammt seltsamen Namen, den er sich – so wie die meisten anderen – nicht merken konnte. Es war seltsam. Überall wo man sich umhörte hieß es, eine Stadt bedeute Anonymität. Hier schienen sich hingegen alle zu kennen, miteinander zu verkehren und ihre Freizeit so weit es ging miteinander zu verbringen. Das hatte er sich so ganz sicher nicht vorgestellt. Schon gar nicht inmitten eines Haufen Verrückter. Denn das sah man auf den ersten Blick. Alle hier hatten einen an der Klatsche – von der ruhigen Schwarzhaarigen vielleicht abgesehen. Sie war Archäologin oder so etwas, und Professorin noch dazu. Und Sanji fragte sich, wie eine gebildete Frau ihres Standes es hier aushielt, wo es ihm doch nach zwei Tagen schon zuviel war. „Nami-Schatz, Essen ist fertig!“, unterbrach ihn seine eigene Stimme von seinen unsinnigen Gedanken, und mit einem leisen Seufzen drückte er erst einmal seine Zigarette aus, bevor er die Hähnchenbrust à la Sanji auf zwei Tellern anrichtete, Röstkartoffeln mit Meersalz und Rosmarin dazu gab und den Salat mit einem raffinierten Kräuter-Öl-Essig-Dressing anmachte. „Ich komme!“, rief die Rothaarige aus dem Bad zurück, und obgleich Sanji es nicht erwartet hätte, stand sie in der Tür, als er grade die Teller auf ihrem gemeinsamen Tisch abstellte. Sie trug nur einen Bademantel und ihre Haare verbarg sie unter einem Handtuchturban, was Sanji die Augenbraue heben ließ. Gut, sie hatte beschlossen, nach der ganzen Packerei einen Verwöhntag einzulegen, aber so wie jetzt sah er sie selten. Und unwillkürlich musste er grinsen. Es war vielleicht doch nicht schlecht. Er lebte hier mit seiner besten Freundin zusammen, konnte sehen, wie sie lebte, wenn er früher nicht dabei gewesen war, und ihrem strahlenden Lächeln sah er an, dass sie sich über das liebevoll dekorierte Essen wirklich freute. Vielleicht war das die Unannehmlichkeiten daneben wirklich wert. „Und da sind die Hauptdarsteller! Wir brauchen Rum, viel Rum! Wir haben was zu feiern!“, strahlte ihnen der rothaarige Einarmige entgegen, und legte eben diesen Arm freundschaftlich um Sanjis Schultern, um ihn gleich einmal zur Männerrunde zu zerren, während Nico Robin sich Namis annahm, und sie mit einem freundlichen Lächeln begrüßte. Sanji fühlte sich dennoch nicht unbedingt wohl. Es erschien ihm momentan noch wie eine Farce. Alle hatten sich sommerlich gekleidet, die Frauen herum trugen kurze, sexy Kleider, die Männer hatten alkoholhaltige Getränke in der Hand und am Grill stand der posende Typ in Badehose. „Lass ihn doch mal atmen, Shanks...“, murrte jemand, und Sanji sah erleichtert auf, als der Rothaarige mit einem Schmollmund von ihm abließ. Der große schwarzhaarige Lebensgefährte des Typen hatte gesprochen, und mit einem mulmigen Gefühl ließ der blonde Koch eine prüfende Musterung von allen Seiten über sich ergehen. Vor allem die gelben Augen des Typen machten ihn nervös. Als analysiere dieser Mann jedes noch so kleine Detail, und als er ihm ein Glas Wein in die Hand drückte, war Sanji davon überzeugt, dass der alles wusste, was er jemals erlebt oder getan hatte. „Du siehst aus, als kennst du dich damit aus...“, fuhr er fort, und Sanji fragte sich einmal mehr, ob sein obligatorischer Anzug nicht zu versnobt für eine derartige Runde wirkte. Andererseits musste das dann auch bei dem Kerl mit den gelben Augen der Fall sein. „Aber Falki!“, empörte sich der andere, der zuvor als Shanks angesprochen wurde, und seine Schmolllippe stieg um einen Härtegrad. „Ich hab doch ganz viel Rum gekauft, jetzt kannst du doch nicht aller Welt deinen blöden Wein aufdrücken!“ – „Den hast du doch eh für dich gekauft, sind doch die wenigsten hier, die Rum trinken...“ – „Nee!“, kam es schon fast kindlich beleidigt zurück. „Ace und Zoro trinken sehr wohl Rum!“ – „Willst du die beiden Neuen gleich wieder vergraulen?“ – „Nö, die kennen sich doch, immerhin haben die doch bei eurem Umzug geholfen, nicht?!“, wandte sich der Rothaarige wieder an Sanji, der sich einen langen Moment wie eine Randdeko vorgekommen war. Vielleicht aber auch nicht einmal das. Vielleicht eher ein Begrenzungszaun, der die anderen davon abhielt, sich in die Unterhaltung des so ungleichen Paares einzumischen. Und doch verzog Sanji leicht das Gesicht, als der Name fiel, den er wohl nicht mehr vergessen würde, bevor er sacht nickte und sich dann doch lieber dem Rotweinglas in seiner Hand zuwandte. Allein schon, wie sich das Licht in der Flüssigkeit brach verriet ihm, dass er hier etwas Edles vor sich hatte, und er schwenkte das Glas leicht in der Hand, bevor er daran roch und den fachmännisch ausgewerteten Inhalt hinunterstürzte. „Eine Nuance zu trocken...“, befand er, als er bemerkte, wie wieder der prüfende Blick aus steckend gelben Augen auf ihm lag. Ob der Kerl wohl Kontaktlinsen trug? „Falkis Augen sind echt!“, grinste der Rothaarige und Sanji hob verdutzt eine Augenbraue. War er für alle Welt ein offenes Buch? Shanks reagierte mit einem Kichern, kam aber nicht dazu, noch etwas zu sagen, da er auf einmal von einem schwarzhaarigen, quietschenden Klammeräffchen angesprungen wurde, was ihn nur noch mehr zum lachen brachte. „SHAAAANKS!“ Sanji beschloss, sich nicht mehr zu fragen, ob hier alle bekloppt waren, sondern es einfach so hinzunehmen. Ein amüsiertes Funkeln in den gelben Augen ließ ihn sich umsehen, und sein Blick fiel auf einen herausfordernd dreinblickenden Zoro. „Bereit zu verlieren?“, grollte er, und Sanji fragte sich einmal mehr, wo er hier gelandet war. „Frag mich das beim nächsten Wettkampf!“, kam es nicht minder herausfordernd zurück und der Grünhaarige zog die Stirn in Falten. „Warum nicht gleich hier? Angst?“ „Vor dir?“ Ein spöttisches Lachen verließ die Lippen des Mannes, den Shanks Falki nannte. „Du hast nicht einmal deine Schwerter dabei!“ Sanji schoss der Gedanke durch den Kopf, dass man jetzt Scheiße arbeiten sehen könnte, hätte der Grünhaarige nicht noch Haut und Haare, die sein Haupt blickdicht verschlossen. Er grinste leicht, was scheinbar die Aufmerksamkeit des anderen auf ihn lenkte. „Was gibt’s da so scheiße zu grinsen, Bohnenstange?“ – „Nenn mich noch mal so und es kracht, Marimo!“, fauchte der Blonde zurück, das Grinsen war ihm glatt abhanden gekommen bei einem derart dummen Spruch. Doch bevor der Kerl auf ihn losgehen konnte, was er scheinbar gerne getan hätte, schob sich ein anderer durchtrainierter Körper zwischen sie. „Trink was Zoro!“, kam es von dessen Besitzer, der dem Grünhaarigen eine Flasche Rum vor die Brust drückte, bevor er sich umdrehte und Sanji breit anstrahlte. „Hey Sonnenschein!“ Ace, schoss ihm der Name wieder ein, und er nickte ihm knapp zu, bevor er sich um eine Antwort rettete, in dem er noch einen Schluck aus seinem ausgewerteten Weinglas nahm. „Uh, Kenner und Genießer?“, feixte der andere, und Sanji verzog das Gesicht, wollte etwas Patziges erwidern, und kam erneut nicht dazu. „Nur Spaß!“, unterband Ace ihm das Wort und legte wieder einmal einen Arm um den schmalen Schultergürtel Sanjis. „Wie gefällt’s dir hier?“, fragte er, mit einem Blick über den grasbewachsenen Hinterhof, dem sanftes Abendlicht eine heimelige Atmosphäre verlieh. „Na ja...“, Sanji räusperte sich, etwas überrascht von dem plötzlichen Themenumschwung. „Ist ganz nett hier...“ Ein dumpfes Lachen erklang und er funkelte in Richtung des ebenso grasbewachsenen Verursachers, der sich jedoch mit seiner geleerten – wie hatte er das bitte so schnell fertig bekommen? – Rumflasche abwandte und zu dem kleinen Pavillon marschierte, der am Rand aufgebaut worden war und etwas, das wohl mal eine Bar werden wollte, beinhaltete. Auf jeden Fall hielt dieses Hoffest genug Alkohol bereit, soviel war gewiss. Auch Falki wandte sich ab, war er doch so eben von der hübschen Schwarzhaarigen auf irgendetwas angesprochen worden. Shanks und die kleinere Ausgabe von Ace hatten scheinbar auch ihren Spaß, auch wenn Sanji nicht recht erkennen konnte, was dieser Lauf über die Wiese wohl für einen Sinn und Zweck hatte. Nami erblickte er ebenfalls, in einem angeregten Gespräch mit einer ihm unbekannten Frau. Blieben er und Ace, aus dessen Umklammerung er sich mit einer eleganten Bewegung wand, sein Glas leerte und ihm kurz schief zugrinste. „Ich hol mir noch was zu trinken...“, meinte er und stiefelte ebenfalls in Richtung Pavillon, auch wenn ihm klar war, dass er dort zwangsläufig Zoro begegnete. Aus diesem Grund beschloss er, diesen zu ignorieren. Im Augenblick jedoch hatte er nur aus dieser aufgezwungenen Nähe herausgewollt. Er mochte es nicht, wenn man ihn einfach so antatschte. Aber wer wusste, wie lange er noch hier bleiben würde – sich es gleich am ersten richtigen Abend mit allen verderben wollte er auch nicht. Es war spät. Vivi und Corsa waren auch noch aufgetaucht, und im Großen und Ganzen hatte Sanji mehr Leute kennengelernt als er wollte. Klar. Einsam wollte er auch nicht sein, und vorher hatte er auch etliches an Volk gekannt, doch hier? Er seufzte leise und lehnte seine Stirn an die Kette, die die Schaukel hielt, auf der er saß. Ziemlich abseits, und doch eine wirklich kinderfreundliche Gegend, wenn man es recht bedachte. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, bevor er einen weiteren, tiefen Zug seiner Zigarette nahm. Was bitte nützte ihm eine kinderfreundliche Umgebung? Gut, er mochte Kinder, auch wenn er höchstwahrscheinlich nie eigene in die Welt setzen würde. Aber das schienen die Leute hier irgendwie anders zu sehen – er war sich sicher, dass die meisten ihn und Nami für ein Paar hielten und ihnen die Geschichte „beste Freunde ziehen zusammen in die Stadt um nicht einsam zu sein und sich nicht aus den Augen verlieren zu müssen“ nicht abkauften. Vielleicht machte das aber auch nichts. Im Grunde konnte es ihm ja auch egal sein, was die Leute von ihm dachten – solange sie nicht Nami schlecht machten. Er hielt sie ja auch für verrückt, nur das er der Meinung war, in der kurzen Zeit genügend Beweise dafür zusammen gesammelt zu haben. „Wusstest du nicht, dass es unhöflich ist, auf einer Party, die für einen geschmissen wird, nur am Rand zu sitzen, Kalkleiste?“, erklang eine brummige Stimme neben ihm und Sanji fuhr hoch, was sich als beinahe fataler Fehler herausstellte, wäre er doch fast von der Schaukel gefallen. Sein Herz setzte einen kurzen Schlag aus und begann zu rasen, als er ruckartig den Kopf zur Seite herumriss und das Knacken seines Genicks von einem Nahtoderlebnis berichtete. „Scheiße!“, brachte er heraus, bevor sich seine Gesichtszüge verdunkelten. „Was willst du hier, Marimo? Geh, nerv’ wen anders!“ Das spöttische Grinsen des anderen wurde breiter. „Du lässt dich schnell nerven ... und erschrecken. Hab ich doch richtig gelegen; du bist doch ein Mädchen!“ KRACH! Ohne eine bewusste Entscheidung gefällt zu haben, war Sanjis Bein hochgeschossen und hatte den komplett verblödeten Lackaffen aus dem Sitz seiner Schaukel in den Dreck gehebelt. Ja, gut, vielleicht reagierte er ein wenig empfindlich auf derartige Äußerungen. „Nenn’ mich noch mal so und ich brech’ dir jeden einzelnen Knochen, Hohlbirne!“, fauchte er und funkelte den am Boden liegenden wütend an, während die Schaukel neben der seinigen nur sacht hin und her schwang, als wäre sie durch eine sanfte Brise angestoßen worden. Zoro rieb sich die Brust, während er sich mit einem Ächzen aufsetzte. „Wie das, du Mädchen?“, höhnte er. „In dem du anfängst zu kratzen, beißen und spucken?“ „Für ein am Boden liegendes Weichei reißt du deine Schnauze viel zu weit auf, Arschloch!“, knurrte der Blondschopf und punktete damit zumindest insofern, als dass dem Idioten das gehässige Grinsen aus dem Gesicht gewischt wurde. „Na warte!“ Beinahe gleichzeitig sprangen die beiden so ungleichen Männer auf und gingen aufeinander los. Es hieß zwar, Gewalt sei keine Lösung. Doch hin und wieder ein guter Anfang. Tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)