Dein Spiegelbild von Lesemaus (Zwei Brüder vom gleichen Schlag (extra One-Shot von Yoh & Zeke in meiner One-Shot-Sammlung, bitte lesen^^)) ================================================================================ Kapitel 11: Museumsbesuch Teil 3 -------------------------------- Museumsbesuch Teil 3 Mein ganzer Körper verkrampfte sich, als ich schon von weitem die drei Klassen Schüler am Fuße der langen Steintreppe ausmachen konnte, die hoch zum Museumseingang führte. Unter ihnen erkannte ich deutlich Klassenkameraden von mir, die sich plauschend miteinander unterhielten, so laut, dass vereinzelte Gesprächsfetzen zu Zeke und mir durchdrangen, der total locker, als wäre es das normalste der Welt seine Kameraden zu sehen, was in seinem Fall tatsächlich zutraf, da er noch nie Probleme mit ihnen hatte im Gegensatz zu mir, neben mir stand, dabei aufmunternd zu mir hinüber blickte, um mir mitzuteilen, dass es schon nicht so schlimm wird, wie ich es mir in meiner verdrehten, schrägen Fantasie wieder einmal ausmalte. Aber genau das war mein Problem: Es würde schlimm werden. Da war ich mir zu 100% sicher! Zeke war Klassensprecher, er wurde akzeptiert, in die Gemeinschaft einbezogen, geachtet und ich? Ich war nicht mehr als der kleine, schlaksige, schwach wirkende Junge mit der braunen, zerstrubelten Mähne auf dem Kopf, die in alle Himmelsrichtungen abstand. Und das machten mir meine Mitschüler immer mehr als nur klar, auf ihre Weise verstand sich. Natürlich hatte ich daran rumüberlegt diese Veranstaltung zu schwänzen, obwohl ich bisher erst in wenigen Museen war, die Kunst an sich schon liebte, mir dieses Ereignis auf keinen Fall entgehen lassen wollte, aber mein Freund mit den langen Haaren, die ihn beinahe so aussehen ließen wie ein Mädchen, hatte mich geschickt davon abgehalten, indem er mir drohte, kein einziges Wort mehr mit mir zu reden. Diese Drohung würde er war machen, wenn ich darauf bestand zu streiken! So fügte ich mich ungewollt meinem Schicksal. Sanft spürte ich den Druck von den feingliedrigen Fingern meines Freundes um mein Handgelenk, der mich mit der stillen Geste dazu aufforderte, seine Hand ebenfalls zu ergreifen, mir heimlich Mut zu sprechen. Zögerlich tue ich ihm den Gefallen und erwidere den Druck. Seine Hand war warm, beinahe schon heiß, versprach aber Schutz und Ermutigung, die ich jetzt gut gebrauchen konnte, um nicht doch noch im letzten Moment den Rückzug anzutreten, um der Situation aus dem Weg zu gehen. „Es wird schon gut gehen.“, flüsterte Zeke mir beruhigend mit tiefer Stimme, die sich wie Seide anhörte, durch Mark und Bein ging, zu. Nervös versuchte ich ein Lachen, welches eher in ein quietschendes Kichern wandelte und mir alle Hoffnung nahm, dass es doch noch ein guter Tag werden würde. Bestimmend zog mich der Junge neben mir mit sich, um die restlichen Metern zu unseren wartenden Klassenkameraden zu überwinden, die uns ab der Hälfte schon bemerkten und uns, insbesondere mich, kritisch musterten, beinahe schon verachtend, als wäre ich ein niederes Insekt, welches es nicht Wert war zu leben, da ich die Frechheit besaß mich an ihrem alles vergötterten Klassensprecher festzuklammern, obwohl eindeutig bei dieser Tat Zeke die Schuld hatte, was natürlich niemanden interessieren würde, da sie sich auf das Recht beschränken würden, dass aber doch ich mich an ihm festhielt. So war es vorher, so würde es auch nachher sein, leider. Doch zu meiner eigenen Überraschung, ja sogar angenehmen Genugtuung, dass selbst meine Klassenkammeraden nur Menschen waren, deren Gesichtszüge im wahrsten Sinne des Wortes entgleiten konnten, führte Zeke mich zu einer kleinen Gruppe, die nur aus zwei Personen bestand, am Rande der Schüleransammlung. Um zu sagen ich war neugierig, war die Untertreibung des Jahrhunderts, da er mir noch nie von sich aus Personen vorgestellt oder gar in meiner Gegenwart mit Mitschülern gesprochen hatte, da er einfach zu den Leuten, genauso wie ich, gehörte, die eher verschlossen waren und sich nur mit jemand anderem unterhielten, wenn es unbedingt notwendig erschien, sprich, dass man voll gequatscht wurde und diese Person nur noch loswerden wollte, bevor man noch zur Gänze den Verstand einbüßen musste. Da Zeke unmittelbar vor den zwei, wie ich feststellen musste, ebenfalls Jungs, stehen blieb, dabei noch meine Hand hielt, musste ich meinen Schritt bremsen, sodass ich etwas verschüchtert schräg hinter ihm stand, um nicht allzu viel von meiner Person Preis zu geben, dafür aber die anderen Zwei mustern konnte, ohne ihren Blick auf mir zu spüren, da sie sich meinem Begleiter zuwandten. „Guten Morgen Zeke.“, grüßten sie beide. „Morgen.“, erwiderte mein Vordermann und ich konnte dabei aus seiner Tonlage deutlich heraushören, dass es ihm ernst war, da er bei anderen Leuten sonst immer kühl und distanziert sprach, als würde das Gespräch ihm nichts bedeuten, aber bei diesen Jugendlichen war es anders. Vorsichtig lugte ich über Zekes Schulter, darauf bedacht, dass die zwei anderen mich nicht bemerkten, um sie heimlich zu mustern. Einer von ihnen hatte grüne Haare, trug eine schwarze elegante Hose, die sich sanft an seinen Körper schmiegte, zudem ein Hemd, ähnlich einer Bluse, die an den Ärmeln breit verlief, die überdeckt durch einen Mantel wurde, der grüne und gelbe Karostreifen aufwies, als würde er einen Detektiven nachspielen. Der andere Junge wies eisblaues Haar auf, trug einen weißen Pullover, der mit Schnallen versehen war und eine lockere kurze Hose, die um seine Beine schlabberte sowie ein Stirnband, da es ziemlich weite Klamotten waren, obwohl der Junge kein Gramm Fett an sich aufwies, vermutete ich, dass er die Freiheit mochte, denn solche Personen, die oft wanderten oder Reisen unternahmen, trugen oft lockere Kleidung. Jedoch wunderte es mich, dass die beiden keine Schuluniform trugen, obwohl es Pflicht war. Ob sie gar nicht von unserer Schule kamen? „Schön das ihr kommen konntet, obwohl ihr heute frei habt.“, warf Zeke ein, doch beide winkten beruhigend ab. „Was für Freunde wären wir denn, wenn wir uns nicht gegenseitig unterstützen? Außerdem hatten wir heute sowieso nichts Besseres zu tun, also red dir ja nichts ein.“, mahnten sie meinen Partner, der ein ehrliches Lächeln auf seinen fein geschwungenen Lippen zeigte, dass nur selten dort erschien. Als die drei sich ausgesprochen hatten, wanderten alle drei Blicke zu mir, selbst der von Zeke, was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ. Ich mochte es einfach nicht, wenn man mich anstarrte. Ein deutlicher Rotschimmer bildete sich auf meinen Wangen, ehe ich nach unten auf meine Schuhspitzen sah, die ganz plötzlich sehr interessiert meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Der beruhigende Händedruck von Zeke nutzte mir in diesem Moment Recht wenig, da ich mich sprichwörtlich nackt fühlte. Erst die Stimme von Zeke riss mich aus meinen Gedanken. „Keine Sorge, die beiden sind schwer in Ordnung. Sie sind meine besten Freunde und auf der Saint-Village-Schule, hier in der Nähe des Museums. Eigentlich ist heute ihr freier Tag, aber ich dachte ein bisschen Gesellschaft würde uns beiden gut tun.“ Da ich darauf nichts erwiderte, schalteten sich die zwei Jungs selbst ein, um einer unangenehmen Schweigeminute zu entgehen, die sich vermutlich schlecht auf mein Gemüt ausgeübt hätte. „Ich bin Lyserg und das,“, er deutete auf den Blauhaarigen, „ist Train. Freut uns dich kennen zu lernen.“ Ich schluckte kurz, um diesen festen Kloß in meiner Kehle loszuwerden. Sie würden mir nichts tun, mich nicht verletzen, schließlich ist Zeke immer noch bei mir. „Gleichfalls. Ich bin Yoh.“, grüßte ich Train und Lyserg, wenn auch nur zögerlich, doch diese kleine Geste reichte schon, dass es ein Lächeln auf die beiden Gesichter zauberte und somit war der Knoten geplatzt. Wir schauten uns alle gegenseitig an, mit verbissenen Mienen, um uns das Lachen zu verkneifen. Ja, das konnte noch interessant werden, sympathisch waren sie mir schon auf jeden Fall! Wir waren eine der letzten die noch gefehlt hatten, bevor der Museumsbesuch begann. So rief uns unser Lehrer zusammen, bevor wir gemeinsam ins Museum gingen, um die restlichen Instruktionen für den Tag zu bekommen, da es üblich war, dass unsere Lehrer uns Aufgaben und Fragebögen gaben, die sie erst am nächsten Tag in der Schule abholten, um uns genug Zeit zu geben sie auszufüllen. Da es immer Vierergruppen geben sollte, blieben Zeke, Train, Lyserg und ich direkt zusammen, so war es umständlicher für uns, als uns erst wieder aufzuteilen, zudem hatte unser Lehrer nichts dagegen, auch wenn Lyserg und Train nicht aus unserer Schule waren, Gesellschaft konnte man immer gut vertragen. Als wir dann alleine in der Eingangshalle standen, nebenbei bemerkt waren unsere Klassenkammeraden so schnell von der Bildfläche verschwunden, dass man nur noch eine Staubwolke von ihnen hatte sehen können, die sie hinter sich herschliffen, registrierte ich erst, wie nervös ich wirklich war, da meine Hände verkrampft an meinen Seiten hinunter hingen und schwach bis mäßig von Zittern durchzogen wurden. Eine feingliedrige, schmale Hand legte sich um meine Taille, dann wurde ich auch schon zur Seite gezogen an einen etwas größeren, muskulöseren Körper als ich selbst, der mir einen sicheren, soliden Halt versprach. Ich wurde an die Seite des Körpers gedrückt, sanft nicht aufdringlich, mein Gesicht dabei in der Halsbeuge vergraben, dass ich beinahe das feurige pulsieren der Halsschlagader an meiner Nase spüren konnte. Am liebsten wäre ich für immer so stehen geblieben, bei der Person, die mich beschützte, mir Wärme und Geborgenheit schenkte, bei der ich sooft sein konnte wie ich wollte, ohne den Grund zu nennen, einfach nur bei ihm: Zeke, doch dann fielen mir unsere zwei Zuschauer ein, die direkt neben uns standen. Ich krallte meine Hand in Zekes Shirt, aus Angst vor der Reaktion der beiden Freunde von ihm. Würden sie es verstehen? Oder würden sie mich schallend auslachen, dass ich mich ausgerechnet in ihren Freund verliebt hatte? Akzeptierten sie überhaupt Zekes Neigung, geschweige denn Homosexualität? Die Ungewissheit bahnte sich wie eine eiskalte Hand meinen Rücken hoch, um sich kurz darauf um meinen Hals zu legen, damit ich keinen Ton mehr herausbekam, so stark schnürte sie sich zu. Behutsam strich mir mein Freund über den Rücken, dem das Beben meines Körpers durchaus nicht entgangen war, was wohl zum größten Teil daran lag, dass ich sehr nahe an ihm stand. Ein vernehmbares Räuspern riss mich brutal aus meinen panischen Gedanken und ich wäre herumgefahren, hätte Zeke nicht demonstrativ den Arm um meine Taille fester gezogen, damit ich gar nicht erst in Versuchung kam mich von ihm lösen zu können. „Du bleibst bei mir.“, flüsterte mir Zeke ins Ohr, mit verführerischem Unterton, der mir immer noch die Röte in die Wangen trieb, obwohl ich mich ja mittlerweile daran hätte gewöhnen müssen. Da ich nun nicht mehr hinter mich blicken konnte, ohne mir den Hals zu verrenken, spitzte ich meine Ohren, um in die Stille zu lauschen, die sehr bald durch Lysergs Stimme unterbrochen wurde. „Du brauchst dir keine Gedanken machen Yoh, Train und ich sind bei so was sehr flexibel, ansonsten würden wir uns ja selbst verachten.“, kam es lächelnd zu mir rüber. Moment mal! Mein Kopf schoss blitzschnell hoch, als ich das eben gehörte verarbeitete. Endlich gab mein Freund mir die Gelegenheit mich umzudrehen, sodass ich die beiden mehr als perplex ansehen konnte. Hatte ich richtig verstanden? Mein Blick sagte wohl alles, da die zwei sich kurz einander anblickten, ehe sie anfingen zu lachen, obwohl ich mich in dem Moment echt verarscht auf gut deutsch fühlte. Über so etwas machte ich mich bekanntlich nicht lustig. Ich zog einen Schmollmund, der wohl jedem Hundebaby Konkurrenz gemacht hätte und wartete gespannt darauf, wann die Zwei sich wohl wieder einkriegen würden. Es dauerte länger als gedacht, Zwischenzeitig dachte ich ernsthaft darüber nach, wann ihre Beine endlich nachgeben würden und sie sich auf dem Boden gigeln vor Lachen, zu meinem Frust passierte keins von beiden. Nachdem sie sich dann beruhigt hatten, sahen sie mich mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen an, wobei Lyserg ein wenig errötet aussah. Bedeutungsvoll wechselten sie einen Blick, aber ich verstand nur Bahnhof. „Nimm es uns nicht übel, Yoh.“, beschwichtigte Lyserg. „Wir waren nur so überrascht, dass du es nicht schon vorher bemerkt hast. Wir verstecken uns nämlich nicht in der Öffentlichkeit so wie andere Pärchen. Wenn jemand unsere Neigung nicht mag, bitte, wir zwingen ihn nicht Kontakt zu uns zu halten, er kann machen was er will, es sei denn er zieht unseren Ruf in den Schmutz, dann können selbst wir unangenehm werden.“, erläuterte der Junge mir. Obwohl ich ihn nicht kannte, kam er mir durch diese wenigen Sätze mehr als sympathisch rüber, vielleicht würde ich jetzt mal richtige, treue Freunde bekommen? Bei diesem Gedanken machte mein Herz einen aufgeregten Schlag in meinem Brustkorb, welches Ausnummsweise mal nicht von Nervosität geprägt war, sondern eher… Wie nannte man das? Vorfreude? Ja, ich glaubte dieses Gefühl war es. „Wollen wir uns jetzt die Gemälde anschauen oder nicht?“, fragte Train aufgeregt, der bereits hibbelig auf seinen Beinen herumhüpfte, um seine Aufgeregtheit irgendwie körperlich zu verarbeiten. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so ungeduldig sein? Schließlich hatten wir mehr Zeit, als alles andere. Lyserg schmunzelte über seinen Freund. „Ungeduldig wie immer, was Train? Dann wollen wir dir mal deinen Wunsch erfüllen und endlich losgehen.“, seufzte er, wahrscheinlich hätte er lieber noch weiter geredet, schnappte sich aber schon beim Umdrehen den Unterarm des Blauhaarigen und zog ihn mit sich. Ohne sich noch einmal umzudrehen, gingen sie weg. Und was war jetzt mit Zeke und mir? Perplex blickte ich den Beiden hinterher. Hatte man so etwas schon gesehen? Normalerweise ließ ich immer die Personen stehen oder floh vor ihnen, noch nie hatte jemand so etwas vor mir gemacht. Amüsant. Ich musste stark an mich halten nicht loszulachen, aber ein kleines Lächeln auf den Lippen konnte ich mir nicht verkneifen. Eine weiche Hand legte sich auf meine Schulter. Mittlerweile hatte ich mich schon so sehr an seine Gegenwart gewöhnt, dass mir solche Berührungen nichts ausmachten, im Gegenteil. Ich merkte jedes Mal, wie gut sie mir taten, mir das Gefühl von Sicherheit und Wärme vermittelten. Es war einfach herrlich jemanden an seiner Seite zu haben, dem man vertrauen konnte. „Und, wie findest du die zwei Chaoten?“, fragte mich die gleiche melodiöse Stimme, die mich schon am Morgen geweckt hatte und bei dir mir immer ein angenehmer Schauer, so wie jetzt, über den Rücken fuhr. Mein Gott, wusste der Kerl überhaupt, was er mit seiner Stimme alles machen konnte? „Interessant, merkwürdig, dann aber wieder lustig und amüsant, möchtest du noch mehr hören?“, fragte ich schelmisch nach hinten, wusste ich genau, dass ihm diese Beschreibung alleine schon sagte, dass mir die Zwei mehr als nur sympathisch erschienen. „Nein danke, dass reicht mir…fürs erste.“, flüsterte Zeke ganz leise an meinem Ohr. Und da war er wieder, dieser warme Schauer. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit, sein warmer Atem, der an meinem Ohr vorbei strömte über meine Kehle, fühlte sich mehr als nur verlockend an, sich jetzt einfach an den Oberkörper hinter mir zu lehnen und sich ein paar fällige Streicheleinheiten abzuholen, aber wie mein Partner es sagte, es konnte warten. So schwierig es auch war sich zu beherrschen. Schmunzelnd zog Zeke mich sanft weiter, schien meine innere Zerrissenheit zu spüren, da er mir zärtlich über den Kopf strich, wie bei einem Kleinkind, welches vom Weinen abgehalten werden musste. Ein bisschen dämlich kam ich mir dabei schon vor, aber ich wusste, dass er es nur gut mit mir meinte, also sagte ich dazu nichts, sondern versuchte meine Nervosität in seiner Gegenwart in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses zu drängen, um wenigstens die Gemälde der berühmtesten Persönlichkeiten der Welt genießen zu können, ansonsten hätte ich gar nicht erst mich überwinden müssen, um in dieses Museum zu gelangen, sondern wäre schon am Morgen faul im Bett geblieben und hätte Zeke einfach Zeke sein gelassen. „Welche Abteilung möchtest du dir zuerst ansehen?“, fragte mich mein Freund, wobei ich mich innerlich fragte, wie schnell die Zeit vergangen war, dass ich das Wort „Freund“ schon als Selbstverständlichkeit in meinen Gedanken einfließen ließ, als wir die ersten Gänge der Gemälden entlang gingen. Für mich machte es wenig Sinn nach irgendeinem System zu suchen, nachdem die Gemälde aufgestellt waren, welcher Maler mit welchem Maler kombiniert wurde, auf gut Deutsch: Ich verstand davon nur Bahnhof, deswegen musste ich mir eine andere Art überlegen, wie ich in meine Richtung der persönlichen Kunst fand. „Ich habe noch keine genaue Vorstellung.“, gestand ich leise. „Kann ich mich einfach erst mal umsehen?“, fragte ich, wandte dabei mein Gesicht zu seinem und sah dabei direkt in seine Seelenspiegel, die mich in ihren Bann zogen. Unweigerlich wurde ich vom Thema abgelenkt, was nicht nur mir verborgen blieb. Das Lächeln auf Zekes Gesicht wurde breiter, fröhlich, liebenswert, fürsorglich. Ich sah deutlich, wie er mit seinem Gesicht auf meines zukam, doch ich machte nicht die Anstalten mich wegzubewegen. Wenn ich darüber nachdachte, wäre ich wohl vor einer Woche noch mit einem Quietschen zur Seite gesprungen, um aus seiner Reichweite zu kommen. Automatisch schloss ich die Augen, um seinen warmen, beinahe heißen Atem über meine Wangen streichen zu fühlen, was bei mir ein freudiges Prickeln auslöste, welches mir bis in die Zehnspitzen schoss. Seine Gegenwart war so angenehm! „Wenn du willst kannst du ruhig vorgehen und dich überall mal umsehen. Um Train und Lyserg brauchen wir uns keine Sorgen machen, die kommen schon wieder und ich werde bei dir einfach den stillen Beobachter spielen.“, hauchte er ganz nah an meinen Lippen. Langsam wurde ich hibbelig. Nun mach doch endlich!, knurrte ich gedanklich. Ein kurzes Kichern ertönte vor mir, dann spürte ich endlich die weichen Lippen meines Gegenübers auf meinen, die sich sanft, aber auch leidenschaftlich auf meine pressten. Ich erlag der Versuchung still zu halten, um nicht die Aufmerksamkeit der anderen Leute, die bestimmt noch mit im Raum waren, obwohl ich nicht eine Sekunde lang auf sie geachtet hatte, auf uns zu ziehen. Besitz ergreifend schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn weiter zu mir runter. Um jetzt zu sagen ich war glücklich, traf nicht mal Ansatzweise. Zeke war mein Rettungsring in der Dunkelheit und dem trostlosen Leben, was mich sonst umfasste. Wie ein kleines Licht, dass immer brennen würde. Er gehörte mir und ich ihm. Nie mehr würde ich ihn freiwillig loslassen. Leider unterbrach er den Körperkontakt so schnell, wie er gekommen war. Sanft aber bestimmend, löste er meine Hände aus seinem Nacken und rückte von mir ab. In seinen Augen sah ich dasselbe Gefühl, was auch mich erfasst hatte, aber dies waren der falsche Moment und auch der falsche Ort für so etwas. Wohl oder übel mussten wir dies Zuhause weiter ausdiskutieren. „Na geh schon.“, schlug er mir vor, drehte mich in die andere Richtung, in der der Rundgang weiterging. Ein kleiner vorsichtiger Stoß nach vorne und ich war mir sicher, er wollte, dass ich vorlief. Kurz schaute ich mich zweifelnd um, ehe sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte. Wann hatte ich schon einmal eine Entdeckungstour durch ein Museum machen können? Genau, gar nicht! Ehe Zeke noch etwas sagen konnte, flitzte ich den Gang entlang. Eine Staubwolke war das einzige, was hinter mir zurückblieb und natürlich ein seelig lachender Zeke, der sich gar nicht mehr einzukriegen schien. Bitte schlagt mich nicht!!! *hinterm Stuhl versteck* *vorsichtig hervorluck* Nein? Danke^^ Ich weiß, es hat irre lange gedauert, bis ich mich endlich mal wieder melde, aber ich hatte so viel mit meiner Ausbildung und der Fahrschule zu tun, dass ich jetzt erst dazu gekommen bin weiter zuschreiben >-< Nun kann ich euch mit Stolz das nächste Kapitel präsentieren, doch weiß ich leider nicht, wie ich in Zukunft mit dem Schreiben vorankommen werde, ihr müsst euch also auf eventuelle Pausen gefasst machen, wo ihr mal eine Weile nichts von mir hört >-< Tut mir Leid >-< Es ist leider nicht zu ändern, aber ich hoffe trotzdem ihr bleibt mir treu^^ Dann wünsche ich euch weiterhin viel Spaß bei meinen Geschichten^^ Lesemaus Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)