Digimon Reloaded von Fantasiehelden (Die Wahrheit wird die Geschichte verändern...) ================================================================================ File 06: Tai ------------ An dieser Stelle herzlichen Dank an , und für ihre Kommentare auf das letzte Kapitel! Wir hoffen auch dieses Kapitel findet bei euch Lesern Zustimmung. Viel Spaß beim Lesen! CaSi und Kradi -------------------------------------------------- [Loading Data Information... 100%] Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Unser Weg führt uns zu einem Ort Den man auf keiner Karte findet Wir haben den Weg doch selbst gewählt Ein Windstoß weht die Sterne fort Alles, was du kennst verschwindet (Neuer Morgen) ~* File 06: Tai Es gibt angeblich ein Gesetz, das besagt, dass alles was schief gehen kann auch schief geht und dass alles immer auf das Schlimmste hinauslaufen wird. Doch woher weißt du, ob es nicht noch schlimmer hätte kommen können? Darum versuche aus deiner Situation das Beste zu machen, und gib acht: Denn egal was du denkst, es geht immer noch schlimmer. Und wenn du nicht aufpasst, dann wird dich die Wahrheit immer weiter hinabziehen. „Weißt du, Dria, ich glaube im Grunde ist es egal, ob du sie umbringst oder nicht; wenn sie nicht aufpassen, dann erledigt das schon C24 für dich.“ Während sie dies gelangweilt sagte, konzentrierte sich Yamira auf die Wand vor sich, an die sie ein kleines Gerät, das wie eine Kreuzung aus Digivice und Handy aussah, gelegt hatte und auf ein paar Knöpfen herumdrückte. Nach einer Weile ging sie zu einer anderen Stelle der Wand und wiederholte die Prozedur, wobei sie weiter sprach: „Ich meine, es war notwendig, dass wir diese Kinder gewarnt haben, nachdem schon einer von ihnen gestorben ist; damit hatte Paul schon Recht. Aber ich glaube sie gehen falsch an die Sache ran, wenn du sie in der Digiwelt triffst, während du eines der C24-Digimon jagst. Na ja, wenn noch mehr von ihnen sterben, dann ist es ihre Sache.“ Bene gähnte einmal langgezogen und zuckte dann mit den Schultern. „Meine Schuld ist es nicht. Wir haben nur Pauls Auftrag ausgeführt, als wir sie gewarnt haben. Was die Kleinen daraus jetzt machen ist ihr Problem.“ Skeptisch blickte Batmon zwischen Bene und Yamira hin und her. „Euch ist bewusst, dass ihr selbst kaum älter seid als sie?“ „Körperlich vielleicht, aber geistig sind wir ihnen um Meilen voraus!“ Selbstsicher grinste Bene, und Noxmon schnaubte. „Natürlich. Ohne Zweifel.“ „Ach, und du bist hier wohl der Überflieger?“, giftete Bene das Digimon an, das ihn geflissentlich ignorierte. „Jetzt haltet endlich eure Klappe. Ihr nervt“, meinte Dria und zückte ihr Gewehr, woraufhin Bene beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. Dria schnaubte und wandte sich an Yamira. „Wie lange dauert das denn noch?“ „Ja ja, jetzt hetz mich nicht so! Diese Dinger hier taugen einfach nichts.“ Verärgert funkelte Yamira das Gerät in ihrer Hand an und schlug es dann mehrmals gegen die Wand. Lavmon grinste. „Wenn du mit allen deinen Digivices so umgehst ist es kein Wunder, dass sie ständig kaputt gehen.“ „Ich kann nichts dafür, dass sie nicht so funktionieren wie ich will! Und das Design ist auch blöd. Die von C24 sehen viel schnittiger aus...“ Grummelnd machte sich die Jugendliche wieder an die Arbeit und wandte sich schließlich von der Wand ab; Das Digivice steckte sie in ihre Tasche. „Wenigstens ist dieses Tor jetzt endlich zu, auch wenn es ewig gedauert hat. Vielleicht kann ich Lee ja davon überzeugen, dass sie mir ein neues Digivice macht. Es wird sowieso langsam Zeit für das Modell BD-03.“ „Wenn du so weitermachst mit Sicherheit.“ „Ach, sei still, Nox.“ Ein schrilles Piepsen unterbrach ihr Gespräch, dicht gefolgt von einer weiblichen Stimme. „Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da? Die Versager von Brockdorff bei ihrem jämmerlichen Kampf ums Überleben?“ Ruckartig wandten sich Dria, Yamira, Bene, Noxmon, Batmon und Lavmon um und blickten auf ein Mädchen, das grinsend auf einer Straßenlaterne saß. Bevor jemand reagieren konnte hatte Dria schon ihr Gewehr gezückt und abgefeuert, doch das Mädchen war schneller und der Attacke ausgewichen. Grinsend kam sie auf die Gruppe zu. „Eigentlich hatte ich ja gehofft ein paar kleine Kinder zu treffen, denen ich ihre Lollis klauen kann, aber das hier gefällt mir eigentlich schon wesentlich besser...“ Hinter dem Mädchen kamen aus einem Hauseingang zwei Jungen, deren Augen verbunden waren und von denen ein Arm in einer Klinge endete – nein, es waren keine Jungen; Es waren Digimon. Die beiden lachten. Name: Mawimon Level: Rookie Art: Menschendigimon Typus: Virus Attacke: Kleine Sonnenklinge Name: Juwimon Level: Rookie Art: Menschendigimon Typus: Virus Attacke: Kleine Nachtklinge „Du kennst die Art von Frauen, deren Vorname Ärger ist. Man sieht sie und alle Alarmglocken in deinem Hirn fangen an zu läuten. Und ich kenne sogar gleich zwei von der Sorte“, murmelte Bene leise und umfasste sein Digivice mit der Hand. Batmon positionierte sich ängstlich hinter ihm, und die anderen Digimon brachten sich sofort in eine kampfbereite Stellung. Dria knurrte und legte ihr Gewehr erneut an, doch Yamira hob beschwichtigend ihre Hand. Ernst blickte sie das Mädchen an. „Was willst du, Merle?“ Das Mädchen lachte und zog ihr Digivice; Yamira bedachte es mit einem kurzen, sehnsuchtsvollen Blick. „Nur meinen Spaß. Und wenn ich mir euch so betrachte, dann werde ich den wohl auch haben. Euch zu besiegen ist zwar wesentlich einfacher als kleine Gören reinzulegen, aber der Spaßfaktor steigert sich enorm.“ Name: Merlina “Merle” Strobel Mensch Alter: 16 Jahre „Das reicht!“ Wütend feuerte Dria eine Salve ihrer Munition auf Merle und die beiden Digimon ab, doch es gelang ihnen, jeder Kugel im letzten Moment auszuweichen. „Ich krieg dich noch! Riley!“ Drias Digivice leuchtete hell auf, und Lavmon begann zu leuchten. „Lavmon digitiert zu... Lupilavmon!“ Lachend zog Merle ihr Digivice und deutete damit auf Dria und ihr Digimon als wäre es eine Pistole. „Das Spiel können zwei spielen! Max, Julian, es ist Zeit für ein bisschen Spaß!“ „Du sagst es!“, kam die einstimmige Antwort der beiden Menschendigimon, und sie leuchteten in dem gleichen unheilvollen Licht auf wie Merles Digivice. „Mawimon digitiert zu... DeviMawimon!“ Name: DeviMawimon Level: Champion Art: Drachendigimon Typus: Virus Attacke: Gigantische Sonnenklinge „Juwimon digitiert zu... DeviJuwimon!“ Name: DeviJuwimon Level: Champion Art: Drachendigimon Typus: Virus Attacke: Gigantische Nachtklinge Noch während die beiden Digimon digitierten feuerte Dria die nächste Salve ab, die in der Hauswand gegenüber stecken blieb. „Verdammt, Dria, hör auf! In dieser Welt wird nicht so gekämpft!“ „Genau! Haut doch lieber gleich ab, wenn doch die süße kleine Yammi Angst hat...!“ Höhnisch lachte Merle auf und deutete mit ihrem Digivice auf Yamira. „Max, los!“ Sofort stürmte DeviMawimon los und holte mit einem Arm aus. „Gigantische Sonnenklinge!“ „Dunkler Schlag!“ Mit einem grellen Licht trafen beide Attacken aufeinander und Noxmon wurde zurückgeschleudert. „Nox!“ Sofort rannte Yamira zu ihrem Digimon und entkam so nur knapp einer weiteren Attacke, während Dria Salve für Salve gegen Merle und ihre Digimon abfeuerte. Plötzlich stellte Bene seinen Laptop auf das Autodach, auf dessen Bildschirm ein Tor in die Digiwelt zu sehen war. „Dria, schnell! Rein in die Kiste, Zeit zum Verschwinden, denn wir sind fix und die sind foxi! Sieh zu, dass du den Kampf woanders hin verlegst!“ Für einen Moment dachte Bene, dass Dria ihn nicht gehört hätte, doch dann beförderte sie DeviJuwimon mit einem gezielten Schuss durch das Tor, Lupilavmon, das DeviMawimon vor sich her trieb, sofort hinterher. Mit einem Grinsen wandte sie sich an Merle. „Und da war es nur noch eine. Willst du weiterkämpfen oder bleibst du lieber hier und rennst nach Hause um dich dort auszuheulen wie gemein wir doch sind?“ Ohne auf eine Antwort zu warten sprang Dria durch das Tor in die Digiwelt, und fluchend folgte ihr Merle. „Dafür wirst du büßen, du Miststück...!“ Kaum waren die beiden durch das Tor verschwunden, schloss Bene den Laptop und seufzte erleichtert auf. „Das war ganz schön knapp. Ich hätte beinahe den Löffel abgegeben!“ Yamira nahm Noxmon auf den Arm, das zwar ein paar Schrammen hatte, aber ansonsten wohlauf schien, und ging zurück zu Bene. „Du wurdest nicht angegriffen, also sei still, Bene“, murrte Noxmon und bedachte ihn mit einem bösen Blick. Skeptisch betrachtete Yamira die Straße und Hauswände, in denen etliche Einschusslöcher zu sehen waren, „Und wer macht jetzt die Sauerei weg? Wir können Drias Munition hier nicht einfach so liegen lassen. In der Digiwelt zersetzt sie sich nach dem Abfeuern ja irgendwann, aber hier nicht...“ Entsetzt blickte Bene sie an. „Du meinst, wir sollen den ganzen Mist hier einsammeln? Per Hand? Aus diesem Trümmerhaufen?“ Yamira nickte knapp und ging zur nächsten Hauswand mit Einschusslöchern, während Noxmon es sich auf ihren Schultern bequem machte. Bene seufzte. „Na fein... im übrigen, Batmon, du kannst wieder raus kommen.“ Eine schwarze Fledermausmaske erschien unter dem Auto, dann kam Batmon ganz hervor und blickte Bene entschuldigend an, der nur ergeben den Kopf schüttelte. „Also dann, an die Arbeit.“ Gemeinsam suchten die vier etwa eine viertel Stunde schweigend das Gelände ab, bis auf einmal Sirenen ertönten. Erschrocken blickten sie sich an. Yamira hob eine Hand voll Gewehrpatronen. „Hast du alle eingesammelt?“ „Ich denke schon.“ Die Sirenen wurden lauter und Bene bedachte Yamira mit einem leichten Grinsen. „Im Film sagt jetzt normalerweise jemand: Lasst uns ganz schnell verschwinden!“ „Lasst und ganz schnell verschwinden!“, antwortete Batmon sofort und flog zum Auto, Bene dicht hinter ihm. Yamira folgte ihm seufzend und warf ihm den Schlüssel zu. „Fein, diesmal fährst du. Aber das nächste Mal bin ich wieder schneller!“ Die vier stiegen in den Wagen und fuhren im Eiltempo davon. Die Aufnahme stoppte an diesem Punkt, und nachdenklich brachte Izzy die Zeitanzeige wieder auf Null. Es waren drei Stunden vergangen, seit er diese Bilder mit seiner Webcam aufgezeichnet hatte, und es schien ihnen ein Wunder, dass er, T.K., Matt und ihre Digimon nicht entdeckt worden waren. Andererseits waren diese Typen anscheinend so mit sich selbst beschäftigt und schienen so selbstsicher, dass sie es wohl nicht für nötig hielten, vorsichtig zu sein. Währenddessen hatten sie feststellen müssen, dass sie selbst viel zu unvorsichtig waren – ihr Kreis wurde immer kleiner. Erst Davis und Veemon, dann Kari und von Yolei und Hawkmon fehlte jede Spur. Und ausgerechnet in dieser Situation musste Tai sich auch noch alleine irgendwo herumtreiben ohne ihnen zu sagen, wohin er ging. Sie alle trauerten doch, aber deswegen durfte er nicht einfach so riskieren, selbst auch noch getötet oder verschleppt zu werden! Ken seufzte und rieb sich über die geröteten Augen. Sie alle waren am Ende und im Moment schien einfach alles aussichtslos. Sie standen übermächtigen Gegnern gegenüber, und ihre Aussichten auf Erfolg waren gleich null. Geistesabwesend drückte er Wormmon an sich. Wie hatte es nur so weit kommen können? Leise schluchzte Cody und verbarg sein blasses Gesicht in seinen Händen. Ihn nahm das Ganze wohl am meisten mit – aber verdammt, er war erst zwölf! Er sollte so etwas nicht mitmachen müssen. Keiner von ihnen sollte so etwas erleben müssen. Aber sie konnten sich nicht dagegen wehren. Sie waren machtlos angesichts ihrer Situation, und mittlerweile fehlten ihnen der Mut und die Kraft sich zu wehren. Es war sowieso hoffnungslos; Da konnten sie auch einfach sitzen bleiben und warten bis jemand kam um sie zu töten, was früher oder später sowieso der Fall sein würde. Plötzlich klingelte es an der Tür und erstaunt blickte Ken auf. Seine Eltern waren zwar nicht zu Hause, doch sie hatten immer einen Schlüssel bei sich; sie würden nicht klingeln. Die Post kam um diese Uhrzeit normalerweise nicht und es wurde kein Besuch erwartet. Es läutete wieder und unruhig sahen alle zur Tür. Wer war dort? Hatte man sie entdeckt? War es wirklich schon jetzt an der Zeit, dass sie sterben sollten? Es klingelte ein drittes Mal und mühsam richtete Ken sich auf. Wenn es jetzt schon sein sollte, dann war es eben so. Er war bereit, dem Ende zu begegnen. Die stummen Blicke der anderen folgten ihm, als er zur Tür ging, und ohne durch den Spion zu blicken riss er die Wohnungstür auf. Vor ihm stand Tai. Erstaunt blickte er ihn an, besah sich die roten Augen, die tränenverschmierten Wangen, seine schmutzige Kleidung und den entschlossenen Blick in Tais Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen trat er zur Seite und beobachtete Tai und Agumon, wie sie die Wohnung betraten und sich in die Mitte ihres Kreises stellten. Ken schloss die Tür und setzte sich wieder zu Wormmon, den Blick weiterhin auf Tai und Agumon gerichtet. „Wir müssen kämpfen.“ Ernst blickte Tai in die Runde, sah jedem seiner Freunde direkt in die Augen. „Wir müssen kämpfen, sage ich euch, koste es, was es wolle. Für unsere Freunde. Ich habe nachgedacht, und wie man es dreht und wendet, wir haben die Aufgabe, wir haben die Pflicht zu kämpfen. Wir haben die Digiwelt viel zu lange im Stich gelassen, wir haben uns viel zu lange versteckt – und das Ergebnis seht ihr hier. Wir haben uns in Sicherheit gewiegt und uns vom scheinbaren Frieden täuschen lassen. Und wohin hat uns das gebracht? Davis ist tot, Veemon verschwunden. Kari... ist tot“, seine Stimme stockte und er blickte sich um. Als er Yolei und Hawkmon nirgends entdecken konnte, ballte er seine Hände zu Fäusten. „Yolei ist verschwunden und Hawkmon auch. Immer mehr von uns bleiben auf der Strecke und unser Kreis wird kleiner. Und was tun wir? Wir sitzen hier und fürchten uns“, er schluckte hart und rieb sich über die Augen. Dann sprach er mit entschlossener Stimme weiter, „Wenn ich euch so ansehe, dann kann ich sagen, was jeder von euch denkt: Es hat doch keinen Sinn, wir werden sowieso verlieren. Lasst uns einfach aufgeben. Aber das ist falsch!“ Wütend stampfte er mit dem Fuß auf den Boden auf. „Wir dürfen jetzt nicht einfach aufgeben und uns hängen lassen! Wir dürfen nicht zulassen dass noch mehr passiert, dass es noch mehr Opfer gibt und dass noch mehr Menschen und Digimon leiden müssen! Wir haben schon viele Situationen erlebt in denen wir keinen Ausweg sahen, und bisher haben wir es noch immer geschafft, ihnen zu entkommen, weil wir gekämpft haben! Und genau das müssen wir jetzt wieder tun, für unsere Freunde, für Davis, Veemon, Yolei, Hawkmon und Kari! Wir dürfen nicht zulassen dass sie umsonst gestorben sind, wir dürfen nicht zulassen, dass sie sich jetzt noch für uns schämen müssen! Wir dürfen den Mut nicht verlieren! Also steht endlich auf und tut etwas! Denn wenn wir nichts tun, dann müssen andere an unsere Stelle treten, dann wird das Leid immer weiter gehen. Aber das können wir verhindern, wie früher! Oder habt ihr etwa alles vergessen, was bisher war? Habt ihr etwa alle Hoffnung verloren? Matt? T.K.?“ Fordernd blickte Tai die beiden an, die dumpf zurückstarrten und sich dann beklommen ansahen. „Joey? Sora? Gabumon, Upamon? Habt ihr denn alles vergessen, habt ihr denn alle den Mut verloren? Wollt ihr einfach tatenlos zusehen wie unsere Welten vernichtet werden und uns unsere Feinde höhnisch ins Gesicht lachen?“ Entsetzen zeigte sich auf Tais Gesicht, als er die anderen Digiritter und ihre Digimon anblickte. „Nein. Nein, das könnt ihr mir nicht antun. Ihr könnt doch nicht einfach sagen, dass ihr es dabei belassen wollt! Habt ihr denn kein bisschen mehr von euch selbst in euch? Wollt ihr denn nicht noch diesen letzten Dienst an unseren Freunden tun? Früher hatten wir doch auch Angst, aber wir haben weitergemacht!“ „Früher ist auch keiner von uns ermordet worden“, flüsterte Sora und blickte Tai dann mit tränengefüllten Augen an. „Es ist nicht so wie früher, Tai. Früher war es gefährlich, ja, aber keiner von uns ist gestorben. Keiner von uns stand wirklich jemals kurz davor zu sterben. Egal was wir getan haben, wir wussten dass wir am Ende alle wieder beisammen sein würden. Aber diesmal ist es anders. Wir können sterben, Tai! Und wir werden sterben, weil wir nicht stark genug sind. Und deshalb haben wir Angst. Deshalb sitzen wir hier, weil wir keine Chance haben. Das kannst du uns nicht vorwerfen.“ „Was sagst du da, Sora? Wir werden nicht sterben! Wir haben immer noch eine Chance wenn wir kämpfen!“, rief Agumon und trat ein paar Schritte auf Sora zu. Plötzlich sprang Mimi wütend auf. „Und was für eine Chance soll das sein? Vielleicht ist dein Dinosaurierhirn zu klein um das zu raffen, aber-“ Ein leises Lachen ließ sie innehalten und erschrocken blickten alle zu Cody, der das Gesicht in seine Knie gedrückt hatte und lachte. Schließlich blickte er auf und wischte sich eine Träne aus dem Auge. „Wisst ihr eigentlich, wie erbärmlich wir hier sind? Unsere Freunde sind tot, und anstatt zu versuchen, ihren Tod zu rächen oder zumindest die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen sitzen wir hier und verstecken uns.“ Er stand auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. „Wirklich, Tai hat Recht, stolz können die anderen im Moment nicht auf uns sein, und wir auch nicht. Aber wir können etwas ändern! Wenn wir zusammenhalten dann können wir etwas erreichen. Und wir sind nicht allein – diese Typen haben uns gewarnt. Sie sind gegen C24, die uns an den Kragen wollen. Wir können sie um Hilfe bitten! In der Aufnahme haben sie gesagt, dass wir die Sache falsch angegangen sind indem wir in die Digiwelt sind. Vielleicht müssen wir uns erst an sie wenden und über sie an Informationen gelangen!“ Mit einem verzerrten Lächeln im Gesicht blickte er die anderen an. „Wir sterben so oder so. Die Frage ist nur, wie wir sterben: Während wir uns in einem Loch verkriechen und um Gnade winseln oder während wir aufstehen und für uns und unsere Freunde kämpfen. Also, was wollt ihr? Wollt ihr ein jämmerliches Leben im Schatten führen und euch Tag für Tag aufs neue fürchten oder wollt ihr kämpfen?“ Fest blickte er Tai und Agumon an. „Ich werde auf jeden Fall kämpfen. Wenn ich schon sterbe, dann so, dass ich stolz auf mich sein kann!“ „Das ist ein Wort!“ Begeistert nahm Tai Codys Hand und drückte ihn kurz an sich. Auf einmal sprang Upamon auf Codys Schulter. „Wo auch immer du hingehst, ich folge dir. Ich will mich nicht für mich schämen müssen, und wenn es für uns noch einen Ausweg gibt, dann werden wir ihn finden und freikämpfen!“ „Und ich werde euch auch dabei helfen“, meinte Matt mit fester Stimme und blickte Tai traurig an. „Es tut mir Leid, dass ich mich so habe hängen lassen. Aber ihr habt Recht: sterben müssen wir so oder so. Aber es liegt in unserer Hand, wie wir es anstellen!“ Noch während er dies sagte standen auch die anderen auf, und schließlich standen sie alle eng beieinander. Forsch blickte Tai in die Runde. „Und damit das klar ist: uns kann keiner Aufhalten, denn unser Wille ist unschlagbar! Selbst wenn wir auf der Strecke bleiben, unser Kampf wird siegreich sein! Wir sind die Digiritter, und wir werden kämpfen!“ Mit diesen Worten reckte er seine Faust in die Höhe, und alle anderen taten es ihm gleich. Für einen Moment gaben sie sich voll und ganz diesem Hochgefühl hin, dann setzten sich alle wieder in einem Kreis um Izzys Laptop. Aufmerksam betrachtete Tai den Bildschirm, auf dem noch das Fenster mit der Aufnahme geöffnet war. „Okay, und jetzt sagt mir, was hat es mit dieser Aufnahme auf sich? Cody hat vorhin schon davon geredet, aber ich weiß ja nicht, was darauf zu sehen ist.“ „Am besten sehen wir es uns noch mal an. Und jeder achtet darauf, was er hört und sieht und ob es uns weiterhelfen kann! Wir müssen so viel über diese Organisationen herausfinden wie möglich.“ Kaum hatte Izzy dies gesagt spielte er den Film erneut ab, und alle schauten aufmerksam zu. Jedes Detail konnte wichtig sein! Nach einer guten halben Stunde war die Aufnahme schließlich zu Ende, und mit ernstem Gesicht blickte Izzy in die Runde. „Also, ich fasse zusammen: Es gibt zwei Organisationen, Brockdorff und C24, die einander bekriegen, wobei C24 hinter uns her ist und die von Brockdorff uns gewarnt haben. Beide Organisationen haben neue Digivices, starke Digimon auf ihrer Seite und schrecken nicht vor Gewalt zurück. Sonst noch was?“ „Diese Dria und Merle ähneln sich charakterlich erschreckend viel; beide kämpfen und töten einfach nur zum Spaß. Wenn ihr mich fragt ist von den beiden eine so schlimm wie die andere“, murmelte Gatomon und allgemeine Zustimmung folgte. „Sie haben Waffen die sowohl Menschen als auch Digimon töten können und setzen sie ohne zu zögern ein, zumindest diese krallenbewehrte Psychopathin.“ „Und sie scheinen sich gegenseitig auch nicht unbedingt leiden zu können. Zumindest Dria oder wie sie heißt wirkt auf mich als ob sie sich um ihre Kameraden einen Dreck scheren würde“, stimmte Tentomon Tai zu und blickte die anderen an, „Ist euch noch was aufgefallen?“ „Sie haben erwähnt, dass in der Digiwelt ein verbeulter LKW steht, direkt bei der Straße in der Davis überfahren wurde!“ Aufgeregt sprang Patamon auf und ab. „Das ist bestimmt der LKW, den die Polizei sucht!“ „Und sie haben irgendetwas von Schleimspuren und einem Webamon erzählt...“, gab Joey zu bedenken. Plötzlich schlug sich Izzy an die Stirn. „Schleimspuren, das ist es! Moment, wo hab ich sie nur?“ Hektisch klopfte er seine Hosentaschen ab, bis er schließlich eine kleine Plastiktüte mit grünem Inhalt zu Tage förderte. „Hier, diese Schleimspuren haben wir in der gleichen Straße gefunden, die sind bestimmt auch von diesem Digimon! Ich werde sie nachher gleich analysieren, vielleicht bringt es uns weiter.“ „Da fällt mir noch etwas ein... haben uns die Digimon in der Digiwelt nicht auch irgendetwas von einem bösen Digimon erzählt, Cody?“ Fragend blickte Upamon Cody an, der erschrocken die Augen aufriss. „Natürlich! In der Digiwelt haben wir ein paar Digimon getroffen, die sich versteckt hatten. Sie haben uns erzählt, dass es vor uns noch eine Generation Digiritter gegeben hat, denen aber irgendein Fehler passiert ist, woraufhin ein schrecklich böses Digimon entstanden ist. Ferismon oder Fenrismon oder so. Sie haben es zwar bannen können, aber es ist momentan dabei sich zu befreien, und sie haben erzählt, dass es zwei Organisationen gibt die hinter seiner Macht her sind. Sie sind es auch, die in der Digi- und unserer Welt diesen großen Schaden anrichten und Menschen und Digimon bedrohen. Durch die Nachricht auf dem D-Terminal hatte ich das ganz verdrängt, aber jetzt fällt es mir wieder ein...“ „Ob diese Organisationen C24 und Brockdorff sind?“ Nachdenklich kratzte sich Gabumon am Kopf, und Agumon schnaubte. „Natürlich sind sie das! Ich habe doch von Anfang an gesagt, dass sie nichts Gutes im Schilde führen!“ „Trotzdem ist Brockdorff zumindest noch auf unserer Seite und hat uns gewarnt; wir haben, wenn wir weiter kommen wollen, fast keine andere Wahl als uns an sie zu wenden.“ Kaum hatte er dies gesagt musste Ken laut husten. „Entschuldigung.“ „Aber warum sollte Brockdorff hinter dem Digimon her sein, wenn sie sich selbst als die Guten bezeichnen?“ Fragend blickte Sora in die Runde, doch keiner konnte ihr Antwort geben. Plötzlich meldete sich Biyomon zu Wort. „Wie wär’s, wenn wir einfach im Internet suchen ob wir über die beiden Organisationen etwas finden? Ich meine, ein Versuch schadet nie!“ Skeptisch blickte Izzy das Digimon an. „Ich weiß nicht... Denkst du wirklich, dass Organisationen, die nach der Macht eines bösen Digimon streben, ihre Ziele und Pläne im Internet veröffentlichen?“ „Versuch es doch einfach, Izzy! Es kostet uns doch nichts“, munterte Palmon ihn auf, und schließlich öffnete Izzy ergeben eine Internetsuchmaschine, doch bei seinem ersten Versuch nach ‚C24’ zu suchen verzeichnete er keinen Erfolg. „Versuch es mal mit Brockdorff!“ Gespannt blickte Matt auf den Bildschirm, als Izzy das Wort ‚Brockdorf’ eintippte. Alle hielten den Atem an, als er das Startfeld anklickte und stießen ihn enttäuscht wieder aus, als außer ein paar Seiten zu verschiedenen Orten auf der Welt nichts weiter als Ergebnis herauskam. Gerade wollte Izzy das Fenster wegklicken, als T.K. ihn aufhielt. „Halt mal! Was steht da?“ Aufmerksam betrachteten alle die Anzeige, auf die T.K. deutete. Meinten Sie Brockdorff? „Versuch das mal anzuklicken!“, rief T.K. aufgeregt und Izzy tat wie geheißen. Ein neuer Suchvorgang wurde gestartet, und gleich an dritter Stelle hinter einer Anwaltskanzleiseite und einem Musikprogrammangebot stand der Link zu einer Seite, der vielversprechend klang: Brockdorff – Sicherheitssoftware für ihren digitalen Freund! Vielsagend blickten sich die Digiritter und ihre Digimon an, dann öffnete Izzy die Site in einem neuen Fenster. Zunächst schien alles wie die Seite eines üblichen Softwareunternehmens, mit Firmenbeschreibung, Adresse und Stadtplan. Ein paar Informationen über den Werdegang des Unternehmens, unter anderem, dass es vor einem Jahr von Deutschland nach Japan gezogen war. Allerdings befanden sich im ganzen Text verstreut immer wieder Bemerkungen über den ‚digitalen Freund’, und schließlich seufzte Izzy. „Das klang zwar am Anfang sehr vielversprechend, aber ehrlich, ich glaube nicht, dass dieses Unternehmen das ist, wonach wir suchen. Für mich sieht das einfach aus wie ein stinknormales Unternehmen.“ „Aber der Name ist der gleiche! Und sie reden andauernd von einem digitalen Freund“, bemerkte Wormmon kleinlaut und Ken musterte es skeptisch. „Ich glaube die meinen damit einen Computer.“ „Ich ruf einfach mal dort an!“ Erschrocken blickten alle zu Tai, der sein Handy in der Hand hielt und die Telefonnummer eintippte, die auf dem Computerbildschirm angezeigt wurde. Er schaltete auf Lautsprecher und legte das kleine Gerät auf den Boden, wo es alle angespannt betrachteten. Nach nur wenigen Augenblicken hob jemand ab und eine ihnen nur all zu bekannte Stimme ertönte. „Hallo, hier spricht Edgar Wallace... sein Nachbar. Nein, gut in Ordnung, ich habe Sie veräppelt, nehmen Sie’s mir nicht übel, sonst feuert mich mein Chef. Also: Hier bei Brockdorff, Sicherheitssoftware für ihren digitalen Freund – Bene Pfaff am Apparat. Wir sind hier um euch zu helfen.“ Sprachlos starrten alle den Apparat an und Schweigen füllte den Raum, bis sich nach einer Weile wieder Benes etwas irritierte Stimme meldete. „Hallo? Sind Sie vor Schreck vom Stuhl gefallen?“ Tai fand seine Sprache als erster wieder. „D...Du... Du bist doch einer von den Typen, die uns auf der Beerdigung begegnet sind!“ Kurzes Schweigen folgte, dann begann Bene am anderen Ende der Leitung auf einmal damit, zu lachen. „Ehrlich, es wurde aber auch Zeit dass ihr euch mal meldet! Ich nehme an, ihr wollt einen Termin? Ich kann euch morgen Nachmittag um sechzehn Uhr anbieten. Ist das in Ordnung?“ Überrumpelt blickten alle das Handy an, bis Tai zögerlich antwortete. „Äh... o...kay?“ „Ah, sehr gut, also dann bis morgen um vier. Die Adresse findet ihr im Internet. Schönen Tag noch!“ Ein Klicken war zu hören, Bene hatte aufgelegt. Perplex blickten sich alle an. Das war... unerwartet gewesen. Leise seufzte Tai und lehnte sich gegen die Wand. „Jetzt haben wir immerhin eine Möglichkeit mehr über sie herauszufinden“, er schluckte hart, „Nur wie bringen wir meinen Eltern bei, dass Kari... tot ist...“ Traurig blickte er auf den Boden. Gatomon und die anderen hatten Karis Leiche in der Digiwelt nicht finden können, obwohl sie das Gebiet um die Höhle, in die Kari gestürzt war, gründlich abgesucht hatten. Das einzige, was sie gefunden hatten, waren Blutflecken gewesen. Plötzlich begann sein Handy zu klingeln. Schnell hob er ab. „Ja?“ „Tai, Tai, oh mein Gott, es ist so schlimm, Tai!“ „Mama? Was ist denn los?“ „Tai, oh Tai, es ist wegen Kari, es gab einen Unfall, ein Auto hat sie an einer Böschung erwischt, und sie, und sie... oh mein Gott...“ Entsetzt blickte Tai das Handy an, aus dem das Schluchzen seiner Mutter zu hören war. - File 06 deleted – ~~~~~~~~~~~~~~ Verwendete Zitate: Blade: Trinity: Du kennst die Art von Frauen, deren Vorname Ärger ist. Man sieht sie und alle Alarmglocken in deinem Hirn fangen an zu läuten. Ghostbusters 2: Rein in die Kiste, Zeit zum Verschwinden, denn wir sind fix und die sind foxi! Zurück in die Zukunft II: Das war ganz schön knapp. Ich hätte beinahe den Löffel abgegeben! Faculty – Trau keinem Lehrer: Im Film sagt jetzt normalerweise jemand: Lasst uns ganz schnell verschwinden! - Lasst und ganz schnell verschwinden! Der Wixxer: Hallo, hier spricht Edgar Wallace... sein Nachbar. Apocalypse Now Redux: Wir sind hier um euch zu helfen. Spaceballs: Schönen Tag noch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)