Digimon Reloaded von Fantasiehelden (Die Wahrheit wird die Geschichte verändern...) ================================================================================ File 04: Yolei -------------- Hallo! Kradi und ich (CaSi) wollten uns bei , , und für die Kommentare bedanken. ^-^ Wir haben uns sehr darüber gefreut eine Rückmeldung zu erhalten und hoffen, dass die Geschichte natürlich jetzt noch besser wird - nachdem die Einleitung so gut wie geschafft ist und wir uns natürlich bemühen die Geschichte den Kritikpunkten entsprechend zu verbessern. Ich muss sagen, dass es viel Spaß gemacht hat dieses Kapitel zu verfassen - und dass ich eigentlich Lust hätte sofort weiterzuschreiben - wäre da nicht die Klausur morgen. In jedem Fall wünsche ich auch weiterhin viel Spaß mit Digimon Reloaded... Auf dass es hoffentlich abwechslungsreich und spannend wird. :) Viel Spaß beim Lesen! CaSi und Kradi -------------------------------------------------- [Loading Data Information... 100%] Digimon Reloaded - Die Wahrheit wird die Geschichte verändern… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein Spiel mit dem Feuer Wenn du dich mit ihrer Kraft misst Nicht acht gibst und vergisst, dass jeder Sonnenschein Sicher einen Schatten wirft und der wird dunkel sein (Devimon) ~* File 04: Yolei Verfällt man in Panik, verliert man häufig den Blick für das Offensichtliche; Statt sich zu beruhigen und alles zu überdenken handelt man unüberlegt und überstürzt. Doch letzten Endes ist nichts mehr rückgängig zu machen und jede Tat fordert ihren Preis. Und all das nur wegen einer Situation, die man nicht gewohnt ist und daher fürchtet... An den nackten, harten Felsen gepresst stand Kari regungslos da und lauschte. Seit zehn Minuten redeten diese Männer bereits miteinander und das, was sie sagten, löste in ihr tiefstes Entsetzen aus. All das, was sie befürchtet hatte war ein schlechter Scherz im Vergleich zu dem, was wirklich Sache war. Und wenn sie nun daran dachte, dass sie kaum noch Zeit hatten... Sie musste die anderen informieren! Doch wie? Gatomon war unterwegs um Hilfe zu holen... doch was passierte, wenn es mit jemandem zurückkam und die beiden Männer sie entdeckten? Sie hatten bereits zu spüren bekommen, dass diese Leute bereit waren für ihre Ziele zu töten und wenn sie ehrlich war, wollte sie mit Sicherheit nicht das nächste Opfer sein... Am besten sie verschwand einfach von hier, bevor sie ihr Schicksal herausforderte und doch noch so endete wie Davis. Dennoch musste sie den anderen Bescheid geben, egal wie, denn sie waren alle in großer Gefahr. ...Und wer konnte schon sagen, ob sie hier wirklich wieder lebend herauskam? Schlagartig fiel ihr ihr neues D-Terminal ein, das sie eigentlich immer bei sich trug. Wieso hatte sie nicht daran gedacht? Sie war eine Idiotin, so etwas wichtiges einfach vergessen zu haben. Nun war Gatomon weg und sie hier ganz alleine... Doch ob ihr ihre Entdeckung geglückt wäre, wenn Gatomon geblieben wäre? Langsam und vorsichtig ließ sie ihre Hand möglichst lautlos in ihre Hosentasche gleiten. Zum ersten mal wurde ihr nun klar, dass ihr Absturz durch die Decke der Höhle einiges an Lärm hätte verursachen müssen, dass jedoch keiner der Männer darauf reagiert hatte. ...Ob sie selbst dafür verantwortlich waren? Ihr schauderte und sie hoffte, dass dem nicht so war. Ganz alleine in der Höhle des Löwen zu sein war ein sehr beunruhigendes, beklemmendes Gefühl. Mühsam riss sie sich aus ihren Gedanken und öffnete das kleine Gerät. Sie würde an alle eine Nachricht senden um Bescheid zu geben, was sie gesehen hatte. Dennoch hatte sie keine Zeit alles genauestens auszuformulieren, daher beschränkte sie sich darauf den anderen lediglich eine Warnung zukommen zu lassen - den Rest würde sie hoffentlich später selbst erzählen könne. Ihre Finger flogen förmlich über die Tastatur, als sie den Text verfasste. Hallo an alle. Ich bin durch die Decke einer Höhle eingebrochen, aber mit mir ist alles okay. Hier unten sind zwei Männer von der Organisation, die Davis hat umbringen lassen. Näheres werde ich euch jedoch erst erzählen, sobald ich wieder bei euch bin. Dennoch müsst ihr nicht weiter nach Veemon und dem Digivice suchen, es befindet sich in ihrem Besitz, weil sie es für ihren Plan brauchen. An Yolei, Codey, Ken und T.K.: Verwendet unter keinen Umständen euere Digivices oder die Amor-Digitation! Das ist wichtig! Bis bald, Kari Sie erwachte aus ihrer Konzentration und blickte über ihre Schulter hinweg zu den beiden Männern. Sie unterhielten sich immer noch. Gut... Nun musste sie nur noch ihre Mitteilung versenden und dann ungesehen verschwinden... So schnell es konnte eilte Gatomon nach Richtung Westen, in der Hoffnung auf Ken und Wormmon zu stoßen, von denen es vermutete, dass sie ihnen am nächsten waren. Wo genau sie sich befanden wusste es nicht, denn das Digivice war gemeinsam mit Kari in die Tiefe gestürzt. Als sie erstmals den Weg durch den dichten Wald gegangen waren, war er Gatomon wesentlich kürzer vorgekommen, doch nun, da Gatomon es eilig hatte, es keine Zeit zu verschwenden gab, nun schien es eine Ewigkeit zu dauern, zumal der Wald, je tiefer es in ihn hinein ging immer unebener wurde. Gatomon stoppte schlagartig. Verflucht! Sie hatten ihr D-Terminal doch dabei gehabt! Wieso hatte sie Kari alleine gelassen? Warum hatten sie nicht einfach daran gedacht? Über das kleine Gerät wäre es kein Problem gewesen die anderen Digiritter zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Hoffentlich hatte in der Zwischenzeit kein wildes, bösartiges Digimon Kari etwas getan und-... „Gatomon, was machst du denn hier?“ Erschrocken fuhr das Katzendigimon herum und sah sich Ken und Wormmon gegenüber. Es war viel zu aufgebracht und aufgeregt um zu bemerken, dass es Ken fast anschrie: „Ken, schnell! Kari ist abgestürzt. Ich wollte Hilfe holen, aber sie ist jetzt alleine - wenn ein Digimon sie angreift! Wir hatten vergessen, dass wir das D-Terminal dabei hatten... Ich hätte sie nicht alleine lassen sollen!“ Bevor es sich weitere Vorwürfe machen konnte, brachte Ken Gatomon mit einem ernsten Blick zum Schweigen. „Wann ist es passiert? Wo ist sie genau? Bring mich zu ihr, so schnell du kannst!“ Unglückliche Zufälle hatten sich in letzter Zeit gehäuft - Davis war aufgrund eines solchen ums Leben gekommen und Ken wollte mit Sicherheit nicht für Karis Tod verantwortlich sein. Zumal er sich schon für Davis’ schuldig genug fühlte. Gerade, als sie losrennen wollten, machte Kens D-Terminal auf sich aufmerksam. „Halt!“, meinte Ken im befehlenden Ton und zog den Apparat aus seiner Hosentasche, „Ich bekomme gerade eine Nach-...“ Seine Miene hellte sich schlagartig auf und er lächelte den beiden Digimon beruhigend zu: „Es ist von Kari. Sie scheint also okay zu sein, sonst hätte sie sich nicht gemeldet. Mal sehen, was sie schreibt...“ Es gibt Momente im Leben, an denen sieht man etwas und ist aus tiefster Seele erschüttert und alles Gute, an das man jemals geglaubt hatte, scheint es niemals gegeben zu haben. Ein Gefühl der inneren Verzweiflung, des Aufschreien-Wollens, aber Unfähig-Seins sich in irgendeiner Weise zu äußern. Eben das war es, das Ken empfand, als er die Nachricht ansah. Schockiert ließ er das kleine Gerät schlichtweg fallen, in der Hoffnung hierdurch seinen eigenen Gedanken zu entkommen. Er sackte auf die Knie. Cody und Armadillomon waren gemeinsam bereits einige Zeit Richtung Osten durch die unebene, bergige Landschaft gelaufen und schnell hatte sich herausgestellt, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Trotz der üblichen Abnormitäten, wie Strom- und Telefonmasten, die ins nirgendwo führten, fehlte etwas, das für die digitale Welt typisch war: Die Digimon. Sie hatten bisher kein einziges Digimon zu Gesicht zu bekommen. Alles wirkte furchtbar ausgestorben und leer und außer ihren eigenen Schritten hörten sie keinerlei Geräusche, die auf lebendige Wesen hingedeutet hätten. Versteckten sich die Digimon etwa? Waren sie geflohen? Oder waren sie alle spurlos verschwunden? Vielleicht getötet? Irgendetwas lief falsch... Wieso fiel es ihnen erst jetzt auf? Wieso hatten sie sich in all der Zeit niemals um diese Welt gekümmert, sondern sie einfach verdrängt und ihr eigenes Leben weiter gelebt in dem festen Glauben sie hätten alles Böse ausgelöscht? Er konnte diese Frage nicht beantworten. Aber Cody wusste, dass sie alle an der Entwicklung der Situation Schuld waren. Das hieß keineswegs, dass Davis es verdient hatte zu sterben, nein eher... Bei Gott, worüber dachte er da eigentlich gerade nach? Versuchte er etwa sich und den anderen die Schuld an allen Grausamkeiten, die in dieser Welt geschehen waren, zu geben? Mit einem leisen, verzweifelten Seufzen blickte Cody zu Boden. Irgendetwas war schon vor langer Zeit aus dem Ruder gelaufen... Doch was? „Hey, Cody!“ Armadillomons Stimme klang entfernt und Cody blickte erschrocken auf, da er, vertieft in Gedanken, gar nichts von dem Verschwinden seines Digimonpartners bemerkt hatte. „Cody, komm her! Ich hab was gefunden…“ Mehr auf Verdacht als durch Wissen folgte er der Stimme, doch er hatte Glück. Armadillomon befand sich hinter einem der kleineren Hügel, der am Fuße eines höheren Berges lag. „Da bist du ja endlich! Schau mal, was ich entdeckt habe...“ Sein Partner deutete auf Fußspuren verschiedenartigster Digimon, die sich vor einer kleinen Öffnung im Berg befanden - vermutlich der Eingang zu einer Höhle. „Ich habe mich gewundert, dass kein Digimon hier war“, bestätigte Cody sich selbst, „Sie scheinen sich tatsächlich zu verstecken...“ „Aber wieso?“ „Das können wir nur herausfinden, wenn wir sie selbst fragen. Ich denke, wir werden Wohl oder Übel in diese Höhle hinein gehen müssen...“ Selbstsicher trat der Junge auf den kleinen Spalt zu und kontrollierte ihn. „Du passt da sicherlich ohne Probleme durch“, er zögerte einen Moment, „Für mich könnte es schon schwieriger werden...“ Codys Vermutungen bestätigten sich schnell und nach einiger Überlegung beschlossen sie, dass Armadillomon den Durchgang durch eine Attacke vergrößern sollte. Gesagt, getan und die beiden begaben sich in die Höhle. Sie war zappenduster, der Weg eng, schmal und feucht und die Luft stickig. Daran, dass es eigentlich Tag war, erinnerte nur ein wenig Licht, das durch die Öffnung herein fiel, die sie gerade so viel vergrößert hatten, dass Cody durchpasste - Wenn sich die Digimon versteckten, dann sicherlich aus gutem Grund. Schweigend liefen sie immer weiter, bis Armadillomon, das voraus lief, plötzlich stehen blieb. In dem Versuch etwas zu erkennen kniff Cody seine Augen etwas zusammen und er erkannte, dass sich der Durchgang verbreiterte, ja eine Art runden Platz bildete. Ein leises, ängstliches Flüstern erfüllte den Raum und Cody wusste, dass er und sein Digimonpartner wohl als Unbekannte nicht unbedingt vertrauenswürdig wirkten - ganz im Gegenteil - wenn sich diese Wesen versteckten, war es durchaus auch möglich, dass sie sich vor ihnen ebenso fürchteten. Um zu beweisen, dass er ihnen nichts böses wollte, setzte er sich langsam und vorsichtig neben Armadillomon und hoffte, dass sie nicht aus dem Nichts angegriffen würden. Es herrschte lange Zeit eine nervöse Stille, ehe sich letzten Endes eine unsichere Stimme zu Wort meldete: „Wer seid ihr?“ „Ich bin Cody, einer der Digiritter und das hier ist Armadillomon. Wir wollen euch nichts böses... Wir... Ein Freund von uns wurde getötet und wir wissen, dass es mit verschiedenen Geschehnissen in der Digiwelt zusammenhängt... Deswegen wollten wir Informationen sammeln. Aber hier ist auf einmal alles so verändert... wieso versteckt ihr euch?“ Wiederum herrschte Schweigen. Auf einmal erhellte sich die kleine Höhle und Cody hob schützend seine Arme vor seine Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und lichtempfindlich reagierten. Als sich seine Augen an die neuen Verhältnisse gewöhnt hatten, sah er sich verwirrt um. Es waren nicht viele Digimon hier, insgesamt waren es drei ohne Armadillomon: Elecmon, Labramon und Tapirmon. Name: Elecmon Level: Rookie Art: Säugetierdigimon Typus: Serum Attacke: Donnerschlag, Schlagattacke Name: Labramon Level: Rookie Art: Tierdigimon Typus: Serum Attacke: Kleiner Feuerstrahl, kleiner Flammentornado Name: Tapirmon Level: Rookie Art: Heiliges Tierdigimon Typus: Serum Attacke: Alptraum, Wasserspritzer Sie alle saßen um eine kleine Feuerstelle, die sie anscheinend gelöscht hatten, als sie jemanden hatten kommen hören und die Labramon mit der Attacke „Kleiner Feuerstrahl“ wieder entzündet hatte. Labramon erwies sich zusätzlich als ihr Gesprächspartner und es blickte sie etwas verunsichert an. „Es ist selten, dass hier jemand vorbeikommt, der noch nichts davon weiß...“ „Ja, jeder weiß doch davon“, murmelte Elecmon leise, als ob es etwas verbotenes sei, laut darüber zu sprechen. „Wir waren lange nicht hier“, gab Cody zu, „Deswegen wissen wir nichts über die aktuellen Ereignisse. Was ist es denn, was jeder weiß?“ Labramon blickte Elecmon und Tapirmon kurz fragend an, die beiden nickten zustimmend. „Ich... war damals nicht dabei. Es ist schon lange her und die meisten kennen es nur vom Sagen her... Alles begann eigentlich zu dem Zeitpunkt, als die ersten Digiritter in unsere Welt gekommen sind.“ „Meinst du Tai und die anderen?“, fragte Cody verwirrt und runzelte die Stirn. „Nein. Die Generation davor. Es... heißt, dass es in der Digiwelt zu seltsamen Vorkommnissen gekommen war... Bei der Entstehung eines neuen Digimons war es zu einem entscheidenden Fehler gekommen - und man suchte dieses Digimon, da es eine enorme Bedrohung für die Stabilität unserer Welt darstellte. Aus diesem Grund holte man die ersten Digiritter in unsere Welt. Noch Kinder, so wird es zumindest gesagt“, Labramon brach kurz ab und schien nachzudenken, wie es mit seiner Erzählung weiter ging, „Anstatt der Digiwelt zu helfen, haben sie sie in ein noch größeres Chaos gestürzt. Anstatt einen Fehler zu beseitigen, haben sie einen begangen... Fenrismon.“ Das Digimon brach ab und starrte betreten zu Boden, während seine beiden Freunde begannen zu zittern, da sie sich an etwas zu erinnern schienen. „Mit viel Mühe und großen Opfern gelang es letztendlich, das Monster mit seinem Diener vorläufig zu bannen. Aber nun... die Barriere wird schwächer und es sind Menschen hinter der Macht her...“ „Hinter der Macht von Fenrismon?“ „Ja... Hinter der Macht des Urbösen Digimons...“ Elecmon schnaubte. „Momentan geht auch weniger die Gefahr der Zerstörung von Fenrismon aus... Im Gegenteil: zwei verschiedene menschliche Gruppierungen scheinen hinter diesen vergessenen Geheimnissen her zu sein und zerstören immer weiter die Digiwelt auf der Suche nach den Schlüsseln. Jedes Digimon, das sich zeigt, muss um sein Leben fürchten... Experimente oder Sklaverei. Meist lassen sie es einen sogar aussuchen...“ „Cody...“, meinte Armadillomon und blickte seinen Partner von der Seite her an, „Wir müssen langsam wieder gehen, wenn wir rechtzeitig wieder am Treffpunkt sein wollen... Und wir haben ja inzwischen einiges an Informationen sammeln können...“ Ein Zögern folgte, ehe Cody nickte, dann stand er auf und blickte noch mal die drei Digimon an. „Ich danke euch für euere Hilfe. Wenn ihr mehr Informationen habt... wir können alles brauchen, was ihr uns gebt...“ Tapirmon schüttelte den Kopf. „Das ist alles was wir wissen. Aber wenn ihr geht... Seid vorsichtig. Es ist wirklich gefährlich.“ Sie verabschiedeten sich und winkten den drei Freunden nochmals, ehe sie aus der Höhle traten. „Das war einiges an Informationen...“, gab Cody auf dem Rückweg zu bedenken und Armadillomon nickte. „Das stimmt. Aber wir sollten nicht so laut darüber sprechen, wenn das stimmt, was die drei gesagt haben.“ Sein Gegenüber stimmte zu. „In jedem Fall-...“ Er brach ab, als sich sein D-Terminal mit einem leisen Piepsen meldete. Behutsam zog er es aus der Tasche und ein neugieriger Blick seines Digimons traf ihn. „Wer ist es? Was steht in der Nachricht?“ „Es ist Kari...“, lächelte der Junge und betätigte ein paar Knöpfe, ehe seine Gesichtszüge schlagartig erfroren. Er warf das kleine Gerät brutal auf den Boden, als ob er sich davon erhoffte es zu zerstören und hielt sich im gleichen Moment die Hand vor den Mund, als ein Schwall von Übelkeit ihn überkam. Yolei und Hawkmon blickten nachdenklich den Abhang hinunter. Unzählige Baumstümpfe ragten aus dem Boden hervor und gaben einen weiten Blick auf die zerstörte Natur preis. Vor ein paar Tagen hatte hier mit Sicherheit ein wunderbarer, frischer Wald gestanden. Doch nun war alles zerstört, außer einer Leere war nichts mehr übrig. Mit entsetztem Blick ließ sich Yolei auf einen kleinen Felsvorsprung fallen. „Das ist... schrecklich! Was ist hier passiert?“ Hawkmons Blick wirkte ernst und verschlossen, daher zog Yolei es vor weiterzusprechen, aus Angst vor der Stille: „Ich frage mich, wozu jemand all dieses Holz benötigt.“ „Vielleicht wird es gar nicht gebraucht“, gab das Digimon zu bedenken und wandte sich von dem grausamen Anblick ab, „Vielleicht-...“ Es erstarrte. Plötzlich schoss es vor und packte Yolei grob am Ärmel, sodass diese nach vorne fiel und sich mit ihm gemeinsam unter dem Felsvorsprung, verstecken konnte. „Was ist los?“ Exakt in dem Moment, als Yolei das fragte, schlug ihr Digivice Alarm und es waren deutlich Stimmen und Schritte zu hören. Erschrocken pressten sie sich gegen das Gestein und lauschten. Hoffentlich waren das nicht die Typen, die Davis umgebracht hatten... „Hm. Jetzt ist das Signal wieder weg.“ Es war eine tiefe, fast etwas enttäuscht wirkende Männerstimme, die das gesagt hatte und eine zweite, noch maskulinere Stimme antwortete. „Ich habe dir gleich gesagt, dass wir leiser sein sollten, wo wir doch schon so lange gebraucht haben, um überhaupt einmal ein Signal zu orten.“ Ein genervtes Schnauben ertönte und ein anscheinend weibliches Digimon - zumindest klang es danach - meinte tröstend: „Keine Sorge. Sie befinden sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit immer noch hier in der Nähe. Und ihr wisst, was der Boss gesagt hat: Wir brauchen dieses Digivice und die Armoreier. Schade dass wir sie nur orten können, sofern ihre Geräte reagieren...“ Yolei schluckte hart, als ihr klar wurde, dass diese Typen tatsächlich hinter ihr und Hawkmon her waren. Bitte, bei Gott... Hoffentlich wurden sie nicht entdeckt! „Nun ja“, war die Antwort des ersten Mannes, der gesprochen hatte, „Das lässt sich nun auch nicht ändern. Aber immerhin haben wir jetzt überhaupt einmal eine Spur im Vergleich zu vorher. Ich meine... überlegt mal. Wie lange haben wir jetzt schon nach den Bugs gesucht und sie nicht gefunden?“ „Lange genug“, kam eine genervte Zustimmung von jemandem, der bisher noch gar nicht gesprochen hatte, „Wenn ich bedenke, wie lange wir schon aktiv sind, und dass erst jetzt unsere Zielobjekte überhaupt etwas davon mitbekommen... Irgendwie schon ätzend. Das Positive ist, dass sie dadurch überhaupt nicht auf uns vorbereitet sind.“ Erschrocken zuckte Yolei zusammen, als etwas in ihrer Tasche vibrierte und sie erstarrte augenblicklich. Das D-Terminal. Bei Gott, hoffentlich hatten diese Leute das nicht bemerkt! Sie begann wieder zu lauschen, doch die Unterhaltung hielt immer noch an. Also schienen sie doch nicht entdeckt worden zu sein... Die Schritte und das Gespräch wurden lauter und Yolei verkrampfte sich, während sie spürte, dass ihr Herz immer heftiger gegen ihren Brustkorb schlug und sie fast panisch versuchte ihre Atmung zu unterdrücken. Plötzliche Stille. Was war geschehen? Das Blutrauschen in ihren Ohren machte es ihr fast unmöglich, die Bewegungen der Unbekannten zu hören und ihr wurde schwarz vor Augen, als ihr klar wurde, in was für einer Lebensgefahr sie sich befanden - diese Leute hatten auch Davis getötet. Sie würden nicht zögern das Gleiche zu tun, auch wenn sie ein Mädchen war. Hilfe von den anderen konnte sie nicht erwarten... Sie hörte das Entsichern einer Waffe und blickte erschrocken auf. Ein Mann in schwarzer Hose und mit schwarzer Lederjacke stand vor ihr, mit geladener Waffe, die auf sie zielte... „Game Over.“ - File 04 deleted - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)