Schwer erziehbar von Remy (Über 100 Favos. -freu-) ================================================================================ Kapitel 57: Abschied -------------------- Kapitel 57 – Abschied Sean’s PoV Es war jetzt über ein Jahr vergangen und in wenigen Tagen würden wir unsere Abschlussfeier haben. Dann würden wir hier raus sein. Endlich. Wie schön würde es sein, mein Leben mit Jamie in der Freiheit zu verbringen. Ich würde ihn nie wieder verlassen. Ja, es würde nicht mehr lange hin sein und dann könnten wir in aller Ruhe unsere Liebe ausleben und nichts und niemand würde uns davon abhalten können. Eng kuschelte ich mich an Jamie. Nur noch ein paar Tage. Ich konnte es schon gar nicht mehr erwarten. Wenn es nur etwas geben würde, was mich etwas ablenken könnte. Vor Aufregung würde ich noch platzen. Dadurch, dass wir die Prüfungen schon hinter uns hatten, viel der Unterricht für uns aus, genau so wie für die Restlichen der Abschlussklassen. „Na…?“ Jamie strich mir übers Haar und ich blickte langsam zu ihm auf. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Was wollen wir als erstes anstellen, wenn wir hier raus sind?“, wollte er von mir wissen. Doch ich konnte auch nur mit den Schultern zucken. So recht hatte ich mir noch nicht überlegt, was ich tun wollte. Eigentlich hatte ich auch nur die ganze Zeit ihn im Kopf. In meinem Leben schien es schon fast gar nichts anderes mehr zu geben. „Hat ja noch Zeit“, meinte er schließlich schmunzelnd. Eigentlich hatte er ja Recht, immerhin hätten wir jetzt ein ganzes Leben lang Zeit. Wieso sich also in sinnlose Planung stürzen, wenn man es einfach auch spontan angehen konnte? Ja, Planung kostete uns nur Zeit, die wir miteinander verbringen konnten. „Ich kann mir das noch gar nicht richtig vorstellen, für immer mit dir zusammen zu sein…“ Jamie drückte mich etwas fester an sich und ich hörte die Nachdenklichkeit in seiner Stimme. Wollte er jetzt womöglich einen Rückzieher machen? Nein! Nicht jetzt so plötzlich! Schließlich streckte sich Jamie und stand auf. „Wir können doch noch etwas im Bett bleiben“, meinte ich schmollend. Immerhin hatten wir doch keinen Unterricht mehr. „Etwas Bewegung ist immer gut… Bringt den Kreislauf in Schwung“, erwiderte er nur knapp und so setzte ich mich nun schließlich auch langsam auf. Wirklich große Lust zum Aufstehen hatte ich ja eigentlich nicht, aber hier alleine liegen würde mir wohl oder übel auch bald langweilig werden. Während ich mir noch Gedanken darüber machte aufzustehen, hatte sich Jamie längst angezogen. Mit gehobener Augenbraue blickte er mich an. Er würde mich nie hetzen, zumindest nicht mit Worten, aber sein Blick sagte mir schon alles. Also beeilte ich mich etwas. Wir marschierten schließlich langsam durch die Gänge. Oft würden wir das nicht mehr können, dann wären wir hier raus. Irgendwie würde ich es das hier vermissen. „Hey, meine zwei Hasen…“ - Von hinten schlang Piccolo seine Arme um uns. – „Mann, werde ich euch vermissen.“ Für manche der Abschlussschüler ging die Heimreise schon etwas früher los und Piccolo gehörte dazu. Er würde wohl einer derjenigen sein, die ich am meisten vermisste. Aber es wird wohl sicher Mittel und Wege geben, dass wir uns irgendwann mal wieder sehen könnten. „Wann geht es für dich los?“, wollte Jamie von ihm wissen, als er sich von dem jungen Italiener wieder gelöst hatte. „In ungefähr drei Stunden kommt der Heli… Und dann bin ich weg. Ich werde das hier wohl vermissen…“ Er klang richtig sentimental, aber jetzt wo es zu Ende ging, würden wir wohl alle so reagieren. Irgendwie hatte man das Internat doch lieb gewonnen, auch wenn es einen vielleicht am Anfang richtig aufgeregt hatte. „Na ja, ich muss noch ein bisschen packen.“ Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und grinste dann Jamie zu. Ich konnte den bösen Blick des Schwarzhaarigen regelrecht spüren. Dabei kannte er Piccolo doch. „Ich werd’ ihn ganz schön vermissen…“, meinte Jamie, als wir weiter schlenderten. Kurz blickte ich zu ihm auf, wandte mich aber dann auch schon wieder ab. Ich konnte den traurigen Ausdruck in seinen Augen nicht lange sehen. Selbst konnte ich ihn sehr gut verstehen, dass es ihn bedrückte, von hier weggehen zu müssen. Auch ich hatte in der Zeit hier einige Freunde gefunden und es würden uns einige hundert Kilometer von einigen trennen. Zum Glück gab es in unserer heutigen Zeit das Internet. Jamie zog mich abrupt zu sich. „Zumindest du bist bei mir…“ Jamie’s PoV Ich hatte Sean ihm Arm. Was würde ich jetzt nur ohne ihn machen? Wahrscheinlich wäre ich wieder mit meinem Vater mitgegangen. Ich wäre so dumm und naiv gewesen. „Wir haben auch nur noch ein paar Tage“, meinte ich, als ich mich von ihm löste. Irgendwie würde selbst ich, der diese Mauern hier anfangs gehasst hatte, das alles sicher vermissen. Es hatte einfach alles auch zu meinem Leben beigetragen. Immerhin wäre ich Sean auch nie begegnet, wenn ich nicht hier gelandet wäre. Ich ließ ein tiefes Seufzen laut werden. Es ging jetzt langsam alles zu Ende. Unsere ganze schöne Zeit, die wir hier hatten. Ja, selbst ich würde sie vermissen. „Vielleicht sollten wir uns langsam seelisch darauf vorbereiten.“ Sean strich mir übers Haar und hatte dabei so einen mütterlichen Ausdruck im Gesicht. Der Kleine war schon richtig süß. Ohne ihn würde ich es in dieser harten Welt da draußen gar nicht mehr aushalten. Nur wenige Tage später war es dann überstanden. Wir marschierten aus der Mensa, wo unsere Abschlussfeier stattgefunden hatte und machten uns auf den Weg zum Flugplatz. Dort sollten schon für die meisten von uns Helikopter warten, die uns in die Zivilisation zurück bringen sollten. Ich konnte wir gar nicht vorstellen, was sich in den Jahren wohl geändert haben könnte, in denen ich hier war. „Hey, ihr beiden! Ihr kommt gleich mit mir mit!“ Es war Miller, der uns da zu sich rief. Es war bekannt, dass Lehrer Privilegien pflegten, wenn es um den Transport in die ‚normale’ Welt ging. Leider mussten wir feststellen, dass das wohl nur Gerüchte waren. „Ich hoffe mal, wir stürzen mit dem Ding nicht ab…“ Der Heli sah etwas danach aus, als ob er noch aus dem 1. Weltkrieg stammen würde statt aus der heutigen Zeit. „Stell dich nicht so an. Freu dich lieber, dass du in die Freiheit kommst“, beschwichtigte mich Dave etwas. Ich grummelte nur etwas vor mich hin. „Was hast du gesagt?“, wollte er da aber auch schon von mir wissen. Kurz seufzte ich. „Sie wissen doch, dass ich… schwer erziehbar bin.“ ~~~ Öhm... ja nun, das war's dann mal. Ich hab' es vollbracht. Auch wenn mir das Ende ja so irgendwie gar nicht gefällt. Wirkt total hingeklatscht. >.>; Na ja... auf demnächst. -wink- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)