Unchained Destiny von abgemeldet (Draco x Hermine) ================================================================================ Kapitel 1: Stimmungsschwankungen -------------------------------- 01: Stimmungsschwankungen Der wolkenverhangene Himmel versprühte keinen Hauch an Wärme an diesem doch noch recht kühlen Frühlingsmorgen. Die Schüler Hogwarts waren eifrig damit beschäftigt, sich für ihre Osterheimreise bereit zu machen – Koffer wurden gerichtet, die letzten Tests vor den Ferien hinter sich gebracht, für das letzte große Quidditch Turnier trainiert – das ganze Haus war in emsiges Treiben vertieft. Schritte hallten durch den dunklen, feuchten Korridor und gelangweilt von der für ihn maßlos übertriebenen Eile seiner Mitschüler bahnte sich der große Blonde mit den eisblauen Augen seinen Weg durch das Chaos der Hausbewohner. Draco Malfoy war genervt. Genervt war vielleicht noch nicht der perfekte Ausdruck, es war eher eine Mischung aus hochgradig genervt und überdrüssig aller Dinge, die einem nur eventuell eine Freude oder ein Lächeln bereiten konnten. Galant fuhr er sich durchs Haar und steuerte gedankenverloren die Treppe hinauf zum Speisesaal an. Er war gerade auf dem obersten Treppenabsatz angelangt, als nicht weit hinter ihm eine süßlich schrille Stimme seinen Namen flötete. „Draaaacooo!“, säuselte Pansy und beschleunigte ihren Schritt noch etwas, um ihren Freund einzuholen und sich, ohne ein Widerwort von ihm dulden zu lassen, bei ihm einhakte. „Pansy, verzieh dich! Ich hab gerade keinen Nerv für dich.“, erwiderte Draco genervt und rollte leicht mit den Augen, während er wirkungslos versuchte, die Dunkelhaarige von sich abzuschütteln. „Aber Dray, hattest du zu wenig Schlaf oder wieso bist du wieder so übel gelaunt?“ Schmollend ließ Pansy den Blonden los und strich sich ihren Rock glatt. „Also ich finde das du momentan ganz schön komisch bist. Du meldest dich kaum und wenn ich dich mal hier auf den Korridoren erwische dann bist du gleich genervt. Stehst du nicht mehr auf mich oder was ist dein Problem?“ „Habe ich das jemals?“ Er drehte sich im Flur angekommen zu der Jüngeren um und nagelte sie mit seinen Augen fest. Was auch immer sich Pansy einbildete, es würde ihm wohl nie möglich sein, dieses Weibsbild zu verstehen. „Wenn du mich fragst, aus meiner Sicht scheint das alles eine sehr einseitige Sache zu sein. Ich stehe weder auf deine kurzen Beine, noch auf deine mickrige Oberweite, und aus deinem Mund kommt die meiste Zeit des Jahres über nur Müll, also würdest du mich bitte entschuldigen? Ich habe Hunger und nein, bevor du mich frägst, ich verzichte darauf, dass du am Tisch neben mir sitzt!“ Damit wandte er sich um und ließ eine leicht entsetzt und rot angelaufene Pansy Parkinson zurück. „A..aber Dray, was ist denn nur mit dir los?“ Pansy Parkinson war in Dracos Augen wirklich ihren Namen wert – eine schlimme Krankheit, die, sich einmal eingefangen, einfach nicht mehr heilbar zu sein schien. Da müsste schon wirklich ein guter Arzt kommen und ein Gegenmittel erfinden. Konnten die dummen Weibsbilder in nicht mal in Ruhe lassen? Er verstand ja dass er gut aussah, sicher, und dass sein Vater ihm den bedeutenden Namen Malfoy weitergegeben hatte. Aber das war noch lange kein Grund, dass sich Frauen das Recht nehmen konnten, ihn mit ihrer ständigen Anwesenheit fast in den Wahnsinn zu treiben. „Draco! Wart mal eben!“ „Blaise.“ Draco verlangsamte seinen Schritt etwas, um dem Dunkelhäutigen die Chance zu geben ihn einzuholen. Blaise war an diesem Morgen vielleicht das einzige Erfrischende. „Schon genervt so früh?“ Blaise zog fragend eine Augenbraue in die Höhe und schlurfte neben dem Blonden her. „Parkinson.“ Er begnügte sich mit ihrem Namen, denn Blaise wusste zu gut, wie sehr Parkinson ihm zusetzte. „Die alte Laier? Von wegen mein Freund und so?“ Draco nickte stumm und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. „Nicht das ich nicht genug mit der Narbenstirn und dem behinderten Rotschopf mit Schlammblut im Schlepptau zu tun hätte, nein, mich nerven auch noch die eigenen Leute aus Slytherin. Ich frage mich manchmal, ob es nicht einen Zauber gibt, der sie einfach zum Schweigen bringt.“ „Pansy?“ „Die als Erstes. Aber glaub mir Blaise, die Liste wäre beliebig erweiterbar. Spontan fallen mir da mehrere DIN A4 Seiten ein…“ „So schlimm?“ „Schlimmer.“ Die beiden jungen Männer hatten den Speisesaal erreicht und steuerten ihre Plätze am Slytherin-Tisch an. Draco legte sein „Sprich-mich-an-und-du-bist-tot“-Grinsen auf und zog am Tisch der Gryffindors vorbei, nicht ohne vorher dem heraneilendem Weasley mit einer schnellen Bewegung das Bein zu stellen und ihn der Länge nach hinfallen zu lassen. Ein Kichern ging durch die Sitzreihen Slytherins, während einige Gryffindors kampflustig aufstanden. Der Rothaarige rappelte sich mühsam auf und sah Draco abfällig an. „Malfoy! Du widerliche Kröte!“, zischelte er, gestärkt von den Gryffindors in seinem Rücken. „Nana…wir wollen doch nicht ausfällig werden Rotschopf? Wo hast du denn deine kleinen Freunde gelassen? Oder nennen sie sich nicht mehr deine Freunde, weil sogar sie gemerkt haben, was sie da für einen Versager als Freund haben?“ Draco lächelte kalt. Oh, es war einfach zu schön und zu erheiternd, andere zu quälen. Immerhin gönnte man ihm ja sonst keinerlei Spaß. „Geht dich ja gar nichts an!“ „Oh, hör an. Muckt der kleine Weasley etwa auf? Hast du Lust auf Ärger?“ Einige Slytherins waren ebenfalls aufgestanden und postierten sich nun neben Draco. Darunter auch Crabbe und Goyle, die sich beide die Hände vor den Mund halten mussten, um nicht laut loszuprusten. Das bewies nur einmal mehr ihren geringfügigen Intelligenzquotienten. Ravenclaw und Hufflepuff blieben allesamt sitzen. Sie kannten die Feindschaft der beiden Häuser zu gut und hielten sich lieber dezent unparteiisch. Einige rührten in ihrem Müsli, andere schauten ab und an leicht eingeschüchtert zu den Streithähnen hinüber. Ron ballte die Fäuste. „Komm doch her Malfoy wenn du dich traust. Aber du versteckst dich ja immer hinter deinen zwei fetten Kumpanen!“ „Ganz schön mutig von dir…was ist passiert Wiesel, meinst du wirklich, du kannst es mit mir aufnehmen?“ Ein kleines gemeines Lächeln huschte über seine Lippen. Das würde einfach sein. Plötzlich stürmten einige Gryffindors auf die Slytherins zu und im Handumdrehen entstand ein Gerangel. Einige Mädchen taumelten kreischend zurück, andere wiederum stellten sich auf die Bänke und feuerten ihre Häuser an. Draco blieb gelassen und besah sich das Spektakel, das sich ihm bot. Wie erfrischend. Er fixierte den Rothaarigen und wollte gerade auf ihn losgehen, als ein ohrenbetäubender Pfiff durch die Halle tönte und eine entsetzte Professor McGonnagall sich das Chaos besah. „Auseinander! Und zwar alle! Sofort!“, hallte ihre Stimme durch den Saal und das Wirrwarr aus Händen und Füßen begann sich in Luft aufzulösen. Betreten schauten die Gryffindors zu Boden, während sich die betagte Professorin den Weg durch die Sitzreihen bahnte. Auch die Slytherins rafften sich auf, das Funkeln in ihren Augen erlosch jedoch nicht und kampflustig ballten sie wieder die Fäuste. „Ungeheuerlich! Absolut ungeheuerlich! Seid ihr denn wahnsinnig geworden? Ronald Weasley! Was ist in Sie gefahren?“ Wütend zupfte sich Draco am Kragen. Schon wieder eine, die ihm den Spaß verdarb. Frauen waren doch wirklich das Letzte. Wieso meinte immer jeder, sich in die Angelegenheiten des anderen einmischen zu müssen? War ein wenig Spaß denn wirklich zu viel verlangt? Nur weil er Spaß anders definierte als die Anderen, musste man ihm doch nicht immer wieder einen Riegel davorschieben. Ätzend. Wirklich ätzend. Draco knurrte leise. McGonnagall hatte von Ron keine Antwort erhalten und baute sich nun vor ihm auf. „Mr. Malfoy, würden Sie mir bitte erklären was dieser Trubel so früh am Morgen zu bedeuten hat? Sie möchten doch sicherlich vermeiden, dass ich Professor Snape davon unterrichten muss?“ Minerva hielt Dracos missmutigem Blick stand und versuchte in seinen Augen irgendein Gefühl wahrzunehmen. Doch Draco blieb kalt. „Professor McGonnagall, Sie dürften doch nur zu gut wissen, wie streitsüchtig sich Ihre Schüler immer wieder gegen mein Haus und meine Mitschüler verhalten? Ihnen dürfte auch nicht entgangen sein, dass ich nichts mit der eben stattgefundenen Prügelei zu tun hatte und es mir ein Rätsel ist, wieso Sie immer und immer wieder die Frechheit besitzen mich bei solchen Angelegenheiten mit rein zu ziehen? Es liegt mir fern, wieso Sie mich zu abgrundtief zu hassen scheinen, aber es ist mir gleich. Ich möchte nun einfach frühstücken. Sie erlauben?“ flötete der Blonde und schob die Professorin bestimmend zur Seite. Minerva wusste nicht wie ihr geschah. Noch nie hatte ein Schüler derartig das Wort gegen sie erhoben und sie vor der halben Schule so gedemütigt. Das Problem war nicht, dass sie ihn nicht hätte bestrafen können. Das Problem war jenes, dass sie genau wusste, dass der Streit von Slytherin ausgegangen sein musste und dass der Weasley-Junge sicherlich keine Schuld an der Rauferei hatte, doch Draco Malfoy hatte das geschickt geplant und sich aus all dem Wirrwarr rigoros rausgehalten. Sie konnte ihn nicht bestrafen. Sie blickte ihm noch einmal entrüstet nach und sah, wie er zufrieden am Slytherin-Tisch Platz nahm und seelenruhig begann, sich ein Brötchen zu belegen. Sie seufzte leicht, rückte ihren Umhang zurück und wandte sich an ihre Schüler. „Lasst euch nicht immer so provozieren. Wenn das noch einmal vorkommt in nächster Zeit, werde ich Professor Dumbledore davon unterrichten müssen. Ihr entschuldigt mich.“ Damit wand sie sich zum Gehen und nahm vorne am Lehrertisch Platz, wo sich mittlerweile auch Professor Snape und Madame Pomfrey eingefunden hatten. Auch wenn ihm die Schlägerei leider nicht geglückt war, so blieb ihm doch noch der Genuss der Erhabenheit gegenüber der alten schrulligen McGonnagall. Wie traumhaft das alles für ihn verlaufen war. Blaise hatte sich kopfschüttelnd ebenfalls gesetzt und raunte ihm ein leises „Drecksack. Gut gemacht.“ zu, was ihn an diesem Morgen noch ein wenig fröhlicher stimmte. Würde es nun noch anfangen zu regnen, ja, dann würde der Tag wahrlich perfekt werden. Er war gerade mit dem Verzehr seines ersten Brötchens fertig, als er zwei ihm nur zu gut bekannte Personen den Speisesaal betraten. Ihr übertriebenes Lächeln gepaart mit ständig angestrengt blickenden braunen Augen und das ebenso farbige lange Haar, seine Narbenstirn und die schrecklich uncoole runde Brille. Potti und Schlammblut. Er blickte auf und sah die beiden miteinander schäkern. Sie schienen ganz in ihr Gespräch vertieft, als sie sich schließlich setzten. Es gab immer Dinge, die ihn in seiner Laune drückten. An diesem Morgen war es ihr Lächeln, das seine Hochstimmung wieder gen Nullpunkt sacken ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)