Bloody Roar von abgemeldet (der Kampf geht weiter [NiSaki] - [TsukasaxToshiya]) ================================================================================ Kapitel 1: a hidden Assassin ---------------------------- a hidden Assassin Kurz nach dem Putsch der alten Regierung war ein Team zusammen gestellt worden, dass in der abgebrannten Ruine SeraphiMeds nach belastenden Beweisen suchen sollte und er hatte sich freiwillig dazu gemeldet. Beim einstigen Standort der Pharmafirma angelangt, wurde ihm sofort klar, dass es ziemlich schwierig für sie werden würde, ein Beweismittel hier zu finden, da alles bis auf die Grundmauern abgebrannt war. „Dr. Yoshida, besser wir kehren zur Basis zurück, hier finden wir nichts“ sagte ein Offizier zu ihm, der ihn mit seiner Einheit bei dieser Aufgabe unterstützte, bat ihn noch für einen kurzen Augenblick, in dem er sich noch umschauen wollte und kurz nachdem der Offizier sich von ihm abgewandt hatte, fiel ihm eine bläulich-schwarze Kuppel auf, die in mitten der Trümmer sich deutlich hervor hob. Seine Neugier wurde damit geweckt, vorsichtig näherte er sich diesem merkwürdigen Gebilde und er konnte eine menschenähnliche Gestalt darin erkennen, die scheinbar schwerwiegende Verletzungen trug. „Offizier Kurata, da ist jemand, da ist ein Überlebender” rief er nun hervor, wobei sein Blick weiterhin an der Gestalt innerhalb dieser Kuppel fiel und er wusste gleich, dass er rasch handeln musste, wenn er das Leben dieses Wesens retten wollte. „Er muss so rasch wie möglich in eine Medikammer” brachte der Schwarzhaarige noch hervor, als einige der Soldaten den bewusstlosen Körper nun bargen, sofort in der Klinik anrief, in der er im Namen der neuen Regierung für Genforschung arbeitete und im Augenblick fühlte er sich voll verantwortlich für das Überleben dieses Wesens. *************** Gerade arbeitete er an einer Software, die als Übersetzungsprogramm für eine Mittelschule benötigt wurde, als er deutlich hörte, wie sich die Türe öffnete und jemand ins Zimmer kam. Lächelnd blickte er den Anderen an, der gerade mit Tee und ein paar Sandwiches herein kam und sich zu ihm setzte. „Mach doch mal eine Pause, Tsukasa“ meinte der Schwarzhaarige nur, der nun seit ein paar Jahren mit diesem zusammen lebte, ihn leicht streng ansah und innerlich einfach nur das Gefühl hatte, dass sich der Andere eines Tages sicherlich überarbeiten würde, wenn er weiter so machte wie jetzt. „Hai, du hast recht“ sagte Tsukasa nur darauf, streckte sich etwas, nahm nun die Tasse Tee an und begutachtete mal seine Arbeit in Ruhe. Es machte ihn einfach nur Spaß, an Programmen zu arbeiten, die der Gesellschaft mehr als hilfreich war und er konnte so auch sein bei Kai gesammeltes Wissen in die Tat umsetzen. Beide hatten lange gebraucht, um ein normales Leben wie andere Menschen zu führen, doch nach einer Weile hatten sie es auch geschafft, auch wenn sie immer noch auf ihre feinen Sinne hörten, die tief in ihnen ruhten. Toshiya half tagsüber in einem Kindertagesheim aus, wobei er ehrlich gesagt ziemlich froh war, dass keiner der dort Angestellten etwas gegen ihn hatte. Selbst die Kinder hatten ihn rasch ins Herz geschlossen, durch sie bekam er deutlich das Gefühl, genau wie sie zu sein, selbst wenn tief in ihm ein Biest ruhte, dessen Gene man ihm verpasst hatte, als er selbst noch ein kleines Kind war. Durch diesen Job konnte er auch für Tsukasa eine weitere Stütze sein und manchmal ertappte er sich auch dabei, dass er sich zu fragen begann, was wohl mit Ni~ya war und ob dieser nun Sakito wieder gefunden hatte. „Warum kannst du nicht morgen daran weiter arbeiten?“ fragte er nun bei Tsukasa nach, dem er ein Sandwich reichte, ihn genau ansah und nicht genau verstehen konnte, wieso sich der Andere so sehr abrackerte. „Weil ich es bis morgen fertig haben will“ antwortete Tsukasa nur seinem Gegenüber, blickte ihm genau in die Augen, nahm dankend das Sandwich an und machte gleich mal einen Biss davon. Toshiya seufzte nur, für ihn war es einfach zu hoch, deswegen hat er sich ja auch nach einem Job umgeschaut, der nix mit Computer zu tun hatte und schließlich ja auch einen gefunden. „In Ordnung, Toshiya, ich werde morgen weiter arbeiten, nun zufrieden?“ fragte er nun den Schwarzhaarigen, speicherte gerade seine Arbeit ab, fuhr danach den Rechner herunter, blickte Toshiya genau an und er wusste schon, dass dieser es lieber hatte, wenn er, Tsukasa, mehr Zeit mit ihm verbrachte als mit dem Computer. Ein sanftes Lächeln huschte nun über seine Lippen, als Toshiya ihn mit strahlenden Augen umarmte und er strich ihm sanft durchs Haar, wobei er deutlich bemerkte, dass er ihn in den letzten Tagen doch etwas zu sehr wegen seiner Arbeit an dieser einen Software vernachlässigt hatte. Gemeinsam mit Toshiya verließ er nun sein Arbeitszimmer, um runter in die Küche zu gehen, als plötzlich der Strom ausfiel. „Zum Glück für mich, dass ich noch vorher abgespeichert habe“ meinte Tsukasa mehr zu sich, lauschte seinen feinen Sinnen, die ihn gerade vor einer Gefahr warnten und selbst Toshiya spürte deutlich tief in sich, wie seine animalischen Instinkte ihn gerade um Vorsicht baten. „Ich schau gleich mal nach dem Sicherheitskasten“ sagte nun Toshiya, der Tsukasa genau anschaute, dann ging der Schwarzhaarige rasch die Treppen hinunter, unter denen sich ja dieser ja befand. Lautlos traf ihn auf einmal etwas, viel zu spät bemerkte er eine Gestalt, die sich gerade diese Dunkelheit zu nutze machte und grimmig starrte er den Anderen an, wobei er einen brennenden Schmerz an seiner Seite vernahm. // Verdammt, wieso bin ich auf einmal auf mich selbst angewiesen? // dachte er gerade nach, als er knapp einem weiteren Angriff des Fremden ausweichen konnte und nun mit dem Rücken zur Wand stand. Toshiya biss sich stark auf die Lippen, bisher hatten ihn seine feinen Sinne noch nie im Stich gelassen, warum auf einmal jetzt, wo er sie dringend brauchte? Tsukasa merkte ebenfalls, dass irgendetwas nicht stimmte, war Toshiya hinab gefolgt und er konnte noch knapp in Richtung der Wand ausweichen, als er einen Angriff der ihm fremden Gestalt bemerkte. // Wer zum Teufel ist das denn bitte? // fragte er sich gerade, als er eindeutig Blut riechen konnte, dass auf jeden Fall nicht vom Fremden oder ihm selbst stammte. „Toshiya“ brachte er nur hervor, wobei er nun knurrend sich auf ihren Angreifer stürzte und die Verletzung ignorierte, die ihm dieser gerade zufügte. "X2G5-AlphaC313 und X2G5-AlphaC306, ergebt euch mir und schließt euch mir an" sagte die Stimme ihres Angreifers nun eiskalt zu ihnen, wobei man deutlich bemerkte, dass keinerlei Emotion in der Stimme lag und er die beiden Wesen vor sich mit eisigen Blick fixierte, die er mit seinen Klauen verletzt hatte. Toshiya biss sich auf die Lippen, er fühlte deutlich die Wut in ihm aufkochen, die allein der Klang dieser Nummer in ihm auslöste und bevor Tsukasa ihn noch aufhalten konnte, transformierte er sich in Black Ifrit, wobei ihre Wohnung ziemlich darunter zu leiden hatte. "Ist das etwa ein Nein, X2G5-AlphaC313?" fragte der Unbekannte nun nach, der zu Black Ifrit kalt grinsend schaute, sich nun auf eine Form konzentrierte, die diesem deutlich überlegen war, ging nun in den Angriff über und er erwischte dabei auch Tsukasa an der Schulter, der in seiner humanen Form Toshiya zu beschützen versuchte. // Verdammt... er ist viel zu flink für mich // dachte Tsukasa gerade knurrend, der ihren Angreifer fixierte und ihn ehrlich gesagt kaum ausmachen konnte, da er nicht genau wusste, wo dieser genau war. Toshiya und er mussten einiges an Attacken einstecken, bevor der Unbekannte verschwand, da aus der Ferne Polizeisirenen zu vernehmen waren und Tsukasa konnte sich knapp noch abstützen, wobei sein Blick zu Toshiya schweifte, der am Boden lag. "Toshiya" brachte er mehr als besorgt hervor, krabbelte auf ihn zu und ihm fiel nun auf, dass der Andere ziemlich schwere Verletzungen aus diesem Kampf hervor trug. Er biss sich so stark auf die Lippen, dass er leicht blutete, hob den bewusstlosen Körper seines Freundes auf, obwohl er selbst aus diesem Kampf ziemlich angeschlagen war, trug ihn aus der Wohnung und machte sich mit ihm auf den Weg ins Krankenhaus, was sich nicht so einfach anstellte, wie er gedacht hatte. Kapitel 2: The young man in Shibuya Hospital -------------------------------------------- The young man in Shibuya Hospital Lange brauchten sie, um den geborgenen Körper halbwegs zu stabilisieren, den Hizumi mit seinem Team bei den Ruinen von SeraphiMed gefunden hatte. Dank der DNA-Analyse fand er sogar heraus, dass es sich um einen der G5 handelte, der von der neuen Regierung für tot erklärt worden war. Während der Zeit, in dem er mit seinem besten Freund an einem neuem Projekt arbeitete, dass von der Regierung her ‘Top Secret’ eingestuft wurde, konnten Hizumi und einige andere Wissenschaftler den Zustand langsam wieder herstellen und er fand sogar heraus, welche Fähigkeiten in diesem Wesen schlummerte. *************** So angeschlagen wie er war, brauchte er doch länger als angenommen um das Krankenhaus zu erreichen und er war ziemlich in Sorge um Toshiya, dessen Zustand doch recht kritisch war. “Bitte, helft ihm” sagte er gleich einmal zu den Ärzten, als er gerade die Notaufnahme erreichte und seinen eigenen Zustand vollkommen ignorierte. Für ihn war viel wichtiger, dass es Toshiya wieder gut ging und diesem so rasch wie möglich geholfen wurde. “Mister, warten sie, sie bluten ja” rief ihm eine Krankenschwester hinter her, als er das Spital gerade verließ und ihm gerade einfiel, dass DIE einen Sensor hat entwickeln lassen, der die G5 aufspüren konnte und diesen ja momentan selbst in Besitz hatte. // Sakito… er kann mir sicher weiter helfen // dachte er gerade, als er langsam durch die Straßen der Kolonie schritt, wobei er ab und an doch etwas rasten musste, da die Schmerzen an seiner linken Seite doch etwas zuviel waren. Kurz schloss er seine Augen, innerlich wusste er ja, dass Toshiya nun in Sicherheit war, daher hatte er nun eine Sorge weniger und er konzentrierte sich nun darauf, mit Hilfe des Sensors nun Sakito zu finden, wobei er sich ehrlich gesagt nicht sicher war, wie präzise dieses Gerät arbeiten würde. *************** Inzwischen war der Morgen gerade angebrochen, als ein feminin wirkender junger Mann gerade die Küche betrat und alles für ein Frühstück herrichtete, als zwei noch recht verschlafen wirkende Japaner den Raum ebenfalls betraten. “Ohayo, ihr beiden Schlafmützen” sagte er freundlich zu ihnen, lächelte sie an und reichte beiden gerade eine Tasse Tee, als der letzte Mitbewohner des Hauses ebenfalls in Richtung Küche schlurfte. “Hey, wir sind hier nicht die einzigen, die du frühmorgens aus den Federn trommelst, Saki” kam es doch leicht protestierend vom Kleineren, der leicht schmollend nun diesen anschaute, seine Tasse Tee umklammerte und beim Blondhaarigen ein leichtes Grinsen bemerkte, als dieser seinen Blick kurz zu den Chibis schweifen ließ. Seit er nach der Zerschlagung SeraphiMeds Sakito und die Chibis hier in Seoul gefunden hatte, war der blonde Japaner geblieben und er unterstützte diesen so gut es ging. Ihm wäre es doch lieber gewesen, Sakito ganz allein für sich zu haben, aber er hatte sich erst langsam an die Tatsache gewohnt, dass die Chibis einen fixen Bestandteil neben ihm selbst in dessen Leben hatten. Er schlang nun seine Arme um Sakitos schlanken Körper, legte seinen Kopf auf Sakitos Schulter und schloss seine Augen, wobei ein leichtes Lächeln über die Lippen des Mittelbraunhaarigen huschte. Einen kurzen Blick auf die Uhr werfend stupste der Rotschwarzhaarige nun den Kleineren an, blickte kurz zu Sakito und Ni~ya, dann waren die Chibis raus aus dem Haus, da ja bald ihre Vorlesungen beginnen würden. Auch wenn sie anfangs bei Kai und Kisara in der Kolonie Sendai wie eine Art Geschwister aufgewachsen waren, so waren in Hitsugi die Gefühle zum Kleineren doch recht intens geworden und seit sie mit Sakito hier in Seoul lebten, waren sie auch nun miteinander zusammen, so wie Sakito es mit Ni~ya war. “Yomi, du wirkst so still” sagte er zu ihm auf ihren Weg zur Uni, dabei wusste er genau, welche Fähigkeit in diesem schlummerte, nachdem Tsukasa und auch Sakito ihn dahin gehend eingeweiht hatten. “Tsukasa… es geht ihn nicht gut, irgendwer hat ihn angegriffen” brachte er nur hervor, blieb nun stehen, wobei er mehr mit fast leeren Blick in Richtung Straße starrte und deutlich spürte, wie Hitsugi seine Hand auf Yomis Schulter legte. “Ich konnte deutlich sehen, dass er recht angeschlagen auf dem Weg zu uns ist” sagte er noch zum Jüngeren, schaute ihn nun genau an und um ehrlich zu sein, machte er sich doch recht Sorgen um Tsukasa. *************** “Dr. Niimura, ein Anruf aus dem Shibuya Krankenhaus, vor kurzen ist ein junger Mann eingeliefert worden, der nicht wirklich auf die Medikamente reagiert, die der dortige Chefarzt ihm verabreicht. Er vermutet, dass es sich vielleicht um einen der G5 handeln könnte” riss nun eine junge Wissenschaftlerin ihn gerade aus seinen Gedanken, als er in seinem Büro stand und diese mit einem leicht blitzenden Blick anschaute. Ehrlich gesagt mochte er es nicht, wenn man ihn gerade in seinen Gedanken störte, allein schon durch seinen Blick machte er klar, dass sie einen doch recht gravierenden Fehler getan hatte und scheute sie hinaus. Nachdenklich ging er nun auf das Fenster zu, schaute lange hinaus auf die hektische Straße, die fast schon wie eine Schlange sich an seinem Arbeitsplatz vorbei wand, dabei kamen ihm die Worte der Wissenschaftlerin wieder in den Kopf. Vielleicht sollte er sich doch diesen jungen Mann in Shibuya mal genau unter die Lupe nehmen, er selbst hatte ja bisher noch nie etwas mit den G5 zu tun gehabt, bis zu jenem Augenblick, wo sein bester Freund Hizumi damals diesen doch recht aufregenden Fund in Sendai gemacht hatte. Seit dem Tag arbeiteten sie Hand in Hand an einem Mittel, dass die Selbstheilungskräfte der G5 aktiviert und sie machten recht große Fortschritte dabei, dank denen sie vor genau drei Jahren endlich mit der Entwicklung dafür fertig wurden. Leider konnten weder Hizumi noch er die Testergebnisse an dem einen Wesen persönlich überprüfen, da dieses eines Tages von einigen Maskierten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entführt worden war. “Hiroshi, ich denke wir haben Black Ifrit in Shibuya” sagte er zu seinem Freund, den er eben anrief, dabei machte er sich gerade auf den Weg nach Shibuya, um sicher zu gehen, dass der junge Mann, der dort eingeliefert worden war, auch wirklich ein Mitglied der G5 war. Hizumi hatte kaum Zeit, um auf die Nachricht seines Freundes zu reagieren und huschte gleich mal aus der Türe hinaus, wobei er sich ein Taxi rief, um auch rechtzeitig beim Shibuya Krankenhaus an zu kommen. Auf der Fahrt dorthin richtete er sein in alle Windrichtungen abstehendes pechschwarzes Haar, nebenbei musste er über das nachdenken, was sein Freund ihm gerade über Telefon mitgeteilt hatte. Konnte es wirklich sein, dass sich Black Ifrit nun in ihrer Greifweite befand und wenn ja, wieso befand sich dieser in einem öffentlichen Krankenhaus? Beim Eingang traf er schließlich auf den kleinen blonden Japaner, der gerade schnurstracks auf ihn zumarschierte. Seit genau 12 Jahren arbeiteten sie ziemlich erfolgreich als Team zusammen und sie hatten schon so einige verrückte Sachen erlebt, die sie im Namen der japanischen Regierung zu erledigen hatten. “Was sind die Merkmale?” fragte Kyo gleich mal nach, als er mit Hizumi nun zur Intensivstation geleitet wurde, wo sich der junge Mann befand, weswegen der Geheimdienst eingeschalte wurde. “Black Ifrit – sein Code ist X2G5-AlphaC313, nebenbei ist er unter dem Namen Toshiya eingetragen” schoss es gleich mal aus Hizumi heraus, der natürlich jede einzelne Akte der G5 eingehend studiert hatte. Kapitel 3: Yomis Daydream Vision -------------------------------- Yomis Daydream Vision Doch recht besorgt schaute Hitsugi den Kleineren an, mit dem er vormittags in der gleichen Vorlesung war und er fragte sich innerlich, ob wirklich alles mit Yomi in Ordnung war. Was immer der Ältere wohl gesehen haben mag, Hitsugi konnte deutlich an Yomis Körpersprache ablesen, dass es ihm sehr zusetzte. „Yomi“ sprach er ihn nun an, doch der Kleinere reagierte auf einmal nicht auf ihn, was Hitsugi doch recht stutzig machte. Normalerweise war Yomi nie so, irgendwie musste er doch herausfinden können, was den Anderen so sehr beschäftigte. Den ganzen Vormittag über war Yomi nicht ganz anwesend, andauernd zerbrach er sich den Kopf über den Traum, den er seit ein paar Tagen wiederholt hatte. Was war nur Tsukasa und auch Toshiya passiert, wieso waren sie attackiert worden und warum hatte er nur Tsukasa so angeschlagen in seiner Vision gesehen? In seinem Traum hatte er ganz klar den Angreifer gesehen, aber er verstand nicht, warum dieser mit solcher Brutalität gegen Yomis Freunde vorgegangen war. Während der Vorlesung, die er mit halbem Ohr verfolgte, versuchte der Kleinere diese Gestalt aus seinem Traum so detailgenau wie möglich zu zeichnen und seine Mühe lohnte sich. // Wer du auch immer bist, warum bist du hinter Tsukasa her? // fragte er sich nun geistig, als er seine gelungene Zeichnung anstarrte, mit der er nun den Hörsaal verließ und er achtete nicht auf Hitsugi, der gerade nach ihm rief. Viel zu sehr war er nun in seinen Gedanken gefangen, als dass er realisieren würde, wie er auf einmal nach und nach in einen Tagtraum reinschlitterte. Yomis Traumphase: |Er ging durch die Straßen, seine Hände voller Blut, wobei sein Mantel als auch der Rest seiner Kleidung deutliche Spuren eines Kampfes aufwiesen. Kurzerhand blieb er in einem kleinen Laden stehen, wo er den Besitzer anfauchte, ihm neue Kleidung aus zu händigen und ihm eine Seife zu geben, damit er das Blut loswerden konnte, das immer noch auf seinen Händen klebte. Der alte als auch ziemlich eingeschüchterte Mann gab ihm die Sachen, ohne auch nur Geld dafür zu verlangen, dann verließ er den kleinen Laden und machte sich in Richtung Flughafen auf, wo er schließlich schon erwartet wurde. Am dortigen WC zog er sich die neuen Sachen an, wusch sich das Blut von den Händen und blickte dabei in den Spiegel, als ihm plötzlich eine kleinere Gestalt auffiel, die ihm scheinbar bis hierher gefolgt war. „Wer bist du?“ fragte dieser gleich den Kleineren, zu dem er sich umdrehte und ihm fiel genau auf, dass Trauer, Wut und auch leichte Neugier in den Augen seines Gegenübers lagen. „Wieso bist du hinter Tsukasa und auch Toshiya her, sie sind meine Freunde“ bekam er die Frage mit und ehrlich gesagt war er erstaunt, wie der Kleinere ihn so rasch gefunden hatte. „Ich bin 23R0, Kleiner, merk dir das“ sagte er nur zu ihm mit einem Grinsen, dann huschte er so schnell er konnte davon, wobei er sich innerlich selbst sagte, dass er endlich einen ebenbürtigen Gegner gefunden zu haben.| Yomi schreckte sofort zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und im Spiegel deutlich Hitsugi erkennen konnte. Wie und wann er auf die Herrentoilette gegangen war, konnte er sich nicht mehr erinnern, aber dann fiel ihm wieder ein, dass er Tsukasas Angreifer gefolgt war. „Hitsugi, wo ist 23RO hin, hast du ihn gesehen?“ brabbelte er gleich mal los, wobei der Rotschwarzhaarige doch recht verwirrt von Yomi Worten war und schaute fragend Yomi in die Augen. „Von was redest du denn bitte, hier ist niemand mit diesem Namen, das müsstest du doch wissen, Yomi“ antwortete nur Hitsugi darauf, wobei der Klang seiner Stimme doch recht besorgt ausfiel. „Aber... aber ich habe ihn doch gerade gesehen, er steckt hinter den Angriff auf Tsukasa, wir müssen ihn auf der Stelle verfolgen“ kam es noch aus Yomi heraus, der erst nach und nach begriff, dass er wohl einen realen Tagtraum gehabt hatte und senkte darauf hin seinen Blick, als er feststellte, wie der Größere ihn doch mehr als fragend ansah. Wieso wollte Hitsugi ihm nicht glauben, was er eben gesehen hatte, warum wirkten die meisten seiner Visionen so irreal? *************** Im Flugzeug sitzend atmete er tief ein und aus, das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass man ihn entdeckt hatte. // Wer immer er auch ist, ich muss mehr über ihn und seine Gabe herausfinden, mit der er mich ausfindig gemacht hat // dachte er gerade, als dieses eben startete und aus dem Fenster schaute. Wie geplant hatte er seinen Auftrag ausgeführt, dabei hatte er nicht mit so einem Widerstand seitens X2G5-AlphaC313 und X2G5-AlphaC306 gerechnet. Den Flug über retour zur Basis, die gut versteckt in den Ruinen der einstigen Millionenstadt Los Angeles lag, lehnte er sich in seinem Sitz zurück und er musste an den Kleineren denken, den er vor dem Boarding auf der Toilette begegnet war. ------------------------------------------------------------------------- Kommentar des Autors: dieses Kapitel ist absichtlich so kurz gehalten, aber das nächste wird wieder länger, versprochen ;) Kapitel 4: who am I really? --------------------------- who am I really? "Onii-chan" rief eine junge weibliche Stimme, die er gerade vernehmen konnte und er stand nun auf. Soweit er sich erinnern konnte, war dieser Traum, den er eben gehabt hatte, ziemlich verwirrend für ihn gewesen und ehrlich gesagt war er sich der Bedeutung nicht bewusst. Er strich sich durch sein dunkelbraunes Haar, blickte in den Teil, der mal ein Spiegel gewesen war, zog sich ein T-Shirt über und ging nun hinab, wo auch schon vier Mädchen geduldig auf ihn warteten. Soweit er wusste, lebte er schon immer mit seinen vier jungen Schwestern hier, nachdem sie ihre gesamte Familie im Krieg verloren hatte. "Dann lasst uns los und schauen, was wir so finden können" meinte er nun sanft lächelnd zu ihnen, wuselte der Größeren durch die Haare, danach brachen sie gemeinsam aus der Ruine auf, die sie als ihr zuhause bezeichneten. Nach dem Krieg war es nicht gerade leicht geworden, an Lebensmittel und vor allen an Medizin zu gelangen, doch mit der Zeit hatte er Stellen gefunden, die nicht von der Armee bewacht wurden, um an Nahrung, Kleidung und Medikamente zu gelangen. "Sag mal, Onii-chan, wirst du heute Nacht wieder kämpfen?" wurde er nun von der Kleinsten, die gerade mal 5 Jahre alt war, gefragt und er schwieg lieber auf die Frage hin. Es war die einzige Chance die er hatte, damit sie in den Ruinen der einstigen Millionenstadt Los Angeles überleben konnten, nebenbei konnte er so auch etwas an Lebensmitteln und Medizin, die ziemlich wichtig für seine kleine Schwester Maki war, gelangen die in diesen Kämpfen als Einsatz geboten wurden. "Hai, Harumi" antwortete er nach einer Weile ihr, wobei er seinen Blick nach vorwärts gerichtet hatte und auf einmal tief in sich das Gefühl bekam, dass er schon einmal auf jemanden aufgepasst hatte, die ihm wichtig waren. Den ganzen Tag streiften sie durch die in Staub gehüllten Strassen, wobei sie nicht wirklich was fanden und verzweifelt, wie die Mädchen im Moment war, spürte er deutlich die Last des Erfolges auf seinen Schultern ruhen. Er musste heute Nacht unbedingt diese Kämpfe gewinnen, da sonst die kleine Harumi und auch Maki diese Woche nicht überstehen würden. "Sayuki, pass bitte auf deine Schwestern Aya, Maki und Harumi auf, ich bin im Morgengrauen wieder zurück" sagte er zu ihnen, schaute sie lange an und Sayuki nickte nur, die Mädchen verstanden ganz genau, dass ihr Bruder nur bei diesen Untergrund - Kämpfen teilnahm, um ihnen zu helfen. // Ich darf nicht verlieren, ich muss unbedingt gewinnen // sagte er geistig zu sich, als er nun den Austragungsort erreichte und schon mit begeisterten Jubelrufen empfangen wurde. Er war der ungeschlagene Herrscher im Untergrund, bisher hatte es noch kein Einziger geschafft, ihn im Kampf zu besiegen und ehrlich gesagt war er sich nicht wirklich sicher, ob da nicht noch eine andere Macht in ihm beheimatet ist, die so begierig danach war, in einem Kampf zu glänzen. Die Meute hatte ihm den Namen ‚Kami‘ verpasst, einen Namen, den er doch mit Stolz trug und es war auch irgendwie ein gutes Gefühl für ihn, dass er so gerufen wurde. Diese Nacht war er wieder recht erfolgreich, all seine Herausforderer hatte er K.O. geschlagen und in diesem Augenblick stapfte ein hochgewachsener Afroamerikaner auf ihn zu, der ihn mehr an einen haarlosen Gorilla erinnerte und dieser forderte ihn heraus. Fragend hob er eine Augenbraue hoch, dann auf einmal spürte er tief in sich, dass er die ganze Zeit beobachtet wurde. Kurz wandte er sich in die Richtung, aus der er deutlich vernehmen konnte, dass eine Person abseits der Meute stand und ihn mit fast schon katzenartigen Augen für eine kurze Zeit fixierte. // Wer ist das denn? // fragte er sich gerade, wobei er gerade vom Afroamerikaner mit einem rechten Haken getroffen wurde und zu Boden ging. Er richtete sich auf, wischte sich das Blut weg, dass von seiner Lippen kam und fixierte seinen Gegner, wie schon in den letzten Tagen zuvor, verspürte erneut tief in sich, dass etwas zu rufen schien, ihn endlich frei zu setzen, doch bisher hatte er diese Stimme ignoriert, da sie ihm unbekannt war. Er holte gerade zu einem Angriff aus, als ihm plötzlich auffiel, das er die Schwäche von seinem Gegner deutlich ablesen konnte und schneller als sonst in seinen Angriffen war. Mit einem gezielten Schlag in Richtung Nacken brachte er den hochgewachsenen Afroamerikaner zu Boden und wortlos starrte ihn die ganze Meute an. "Er ist tot, Kami, du hast ihn gekillt" brachte einer der Anwesenden hervor, der gerade den am Boden liegenden Mann abcheckte und Kami genau anschaute. Angst, das war es, was er deutlich fühlen konnte, dass die Meute gerade ausstrahlte und ehrlich gesagt war es ihm doch unheimlich, dass er genau so was deutlich wahr nehmen konnte, als sich diese nun mehr und mehr von ihm absonderte. "Ich weiß ganz genau, wer du wirklich bist, Kami" vernahm er nun eine Stimme, zu der er sich rasch umdrehte und er blickte erneut in diese katzenartigen Augen, die auf einmal auf eine gewisse Art vertraut vorkamen, aber er wusste leider nicht genau woher. "Wer bist du denn?" fragte er nun kalt nach, wobei er lange den Anderen anstarrte und feststellte, dass dieser doch kleiner als er selbst war. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Kami, dass die Meute nun verschwunden und er somit allein mit dem Fremden hier war. "Normalerweise müsste ich dich nun bitten, mit mir zu kommen, aber ich gehe das Risiko ein, dich hier frei herum laufen zu lassen" antwortete der Kleinere nun ganz ruhig, wobei er seine Kapuze nun runter gab und sein Gegenüber lange musterte. "Wer bist du?" fragte Kami nun noch kühler nach, blitzte den Fremden eisig an und erneut konnte er diese Stimme tief in sich schreien hören, sie endlich frei zu setzen, doch er kämpfte dagegen an. "Ich bin Tora, ich bin hier um dir zu helfen" brachte er nun hervor, wobei er nun den fragenden Blick des Anderen bemerkte und nun langsam auf ihn zu ging. "Es ist besser für dich, wenn du hier im Untergrund mit diesen Menschen lebst, Ghost und Jibril haben eine Jagd nach deinen Freunden und auch nach dir angesetzt, besser gesagt, nachdem was sie vermuten, dass du eigentlich bist" sagte er noch ruhig zum Größeren, reichte ihm eine Schatulle und er verschwand so lautlos, wie er eben aufgetaucht war. *************** Ehrlich gesagt hatten sie beide nicht damit gerechnet, ausgerechnet im Shibuya Memorial Hospital auf Black Ifrit zu stoßen. Nachdem sie das Blut des Patienten genau untersucht hatten, waren Kyo und Hizumi zu der Entscheidung gekommen, ihn ins Tokyo Shiori Memorial zu überweisen, damit sie ihn besser behandeln konnten. Die behandelnden Ärzte Toshiyas stimmten diesen Vorschlag genau zu, wobei Kyo deutlich an ihnen ablesen konnte, wie erleichtert diese doch waren, Toshiya los zu werden und sich nicht mehr um ihn kümmern zu müssen. "Was ist los mit dir, Tooru?" fragte Hizumi nun nach, als der Transport gerade organisiert wurde und er neben seinem blondhaarigen Freund stand. "Ich habe das Gefühl, jemand ist hinter den G5 her" brachte er nur als Antwort hervor, wobei seine Hirnzellen seit der Untersuchung Toshiyas wie verrückt zu rattern begonnen hatten. Im Tokyo Shiori Memorial angekommen kommandierte Dr. Niimura die anderen Ärzte herum und Hizumi konnte deutlich an ihm ablesen, wie angespannt der kleine blonde Japaner im Augenblick war. "Ich weiß nicht so recht, ob wir das ihm antun sollen" brachte Hizu nur zweifelnd hervor, als sie endlich Toshiyas Zustand stabilisieren konnten, der durch den raschen Transport labil geworden war und blickte seinen langjährigen Freund tief in die Augen. "Uns bleibt wohl oder übel keine Wahl, wenn wir ihn retten wollen" brachte Kyo nur hervor, der gerade an Toshiyas Arm eine Infusion fertig machte und dabei Hizumi genau anschaute. Mit einem simplen Kopfnicken gab dann Dr. Yoshida das OK für diese Infusion, die Kyo und er extra für die G5 entwickelt hatten, damit deren Selbstheilungskräfte aktiviert wurden. *************** Am Zielflughafen angelangt verrieten ihm seine feinen Sinne, dass er erwartet wurde und erkannte schon in der Ferne seine beiden Bosse. // Wer war dieser Junge und wie hat er mich so rasch gefunden? // fragte er sich gerade geistig, als er auf Ghost und Jibril, die leitenden Köpfe der Fukai Mori zu ging und mit ihnen retour zur Basis kehrte. "Hast du deinen Auftrag erledigt?" fragte nun Jibril nach, der Zero kühl anschaute und nebenbei den nächsten Auftrag an 41BAR1 übermittelte. "Hai, Jibril-sama" brachte Zero nur hervor, wobei er gerade von seinen eigenen Fähigkeiten gerade heraus fand, dass er bestimmte Dinge verbergen konnte. "Jibril, lass doch 41R0T0 mit 41BAR1 den nächsten Auftrag erledigen, vielleicht hört dann endlich T0RA auf unsere Befehle" brachte Ghost nun leicht amüsiert hervor, da ihm in letzter Zeit dieser zu sehr in der Gegend herum streunerte als das dieser irgendwie der Fukai Mori behilflich war. Jibril nickte nur, fügte nun den Befehl von Ghost in den Auftrag hinzu, dann schloss er sein Notebook und blickte kühl Zero an, der genau neben ihm im Auto hockte. Kapitel 5: back to Nihon - a new Mission [Part 1] ------------------------------------------------- back to Nihon - a new Mission Ehrlich gesagt fühlte er sich doch etwas unwohl im Augenblick, da Hitsugi ihm nicht wirklich glauben wollte. Er hatte doch eben den Angreifer von Tsukasa gesehen, mit ihm geredet, doch warum wollte der Andere ihm das nicht glauben und es als einen Tagtraum abtun? Leichte Verzweiflung kam in ihm hoch, lag Hitsugi am Ende vielleicht doch recht mit seiner Aussage und er begann nun Dinge zu sehen, die er unbedingt sehen wollte? Tief seufzend nahm er seine Tasche, die er sich über die Schulter gab, blickte den Jüngeren nicht an und machte sich mit ihm nun auf den Weg zurück nachhause. „Ich bin 23R0, merk dir das, Kleiner“ Deutlich hatte er noch die Stimme seines Gegenübers im Kopf, mit fast schon leeren Blick starrte er auf die Strasse, die nun begann durch den aufkommenden Regen dunkler zu werden begann und er reagierte kaum auf Hitsugi, der ihm zurief, sich zu beeilen, wenn er sich nicht eine Lungenentzündung holen wollte. „23R0 – Zero, dein Name ist Zero“ murmelte er nun vor sich hin, als er bemerkte, dass Hitsugi ihm am Handgelenk schnappte, kurz den Kleineren in die Augen blickte und sie nun durch den Regen rannten. „Seit deiner Vision, die du vom Angriff auf Tsukasa hattest, bist du fast wie ausgewechselt, was ist los mit dir, Yomi?“ stellte nun Hitsugi die Frage an den Anderen, mit dem er sich nun bei einigen Bäumen unterstellte und ihm tief in die Augen blickte. Yomi konnte deutlich die Sorge raus aus Hitsugis Stimme hören, das war eigentlich etwas, dass er nicht wollte und auf eine gewisse Art fühlte er sich nun schuldig. „Ich mache mir wohl zu viele Gedanken in den letzten Tagen, gomen, ich wollte wirklich nicht, dass du dir solche Sorgen um mich machst, Hitsugi“ antwortete er ihm nun, wobei Yomi seinen Kopf nun anhob, damit er den Jüngeren genau anschauen konnte, fuhr sich leicht verlegen durchs Haar und blickte ihn um Verzeihung bittend an. Ein leichtes Lächeln huschte nun über Hitsugis Lippen, er nahm Yomi in seine Arme und strich ihm über den Kopf, dabei blickte er die Regenwolken an, die sich nun langsam weiter in Richtung Norden bewegten. Als der Regen nun weniger wurden, gingen die beiden Chibis retour zum Haus, wobei Hitsugi und Yomi gleichzeitig die Augen aufrissen, da ihnen die an einem Baum angelehnte Gestalt mehr als vertraut war. „Tsukasa“ riefen beide gleichzeitig, auf dem sie zu rannten und Yomi konnte deutlich die Wunden an Tsukasas linker Seite und an dessen Arm erkennen. „Er muss so schnell wie möglich hinein und verarztet werden, Hitsugi“ brachte Yomi nur hervor, wobei Hitsugi nur nickte und beide Chibis stützten Tsukasa beim Gehen ab. // Diese Wunden, wo er die wohl her hat? // fragte sich Hitsugi geistig, der sich nun doch auch Sorgen um Tsukasa machte und beide Ni~ya nicht bemerkten, der gerade mit Sakito heraus kam. *************** // Verdammt, wie konnte er mich eigentlich aufspüren, wer ist dieser Junge eigentlich? // dachte Zero, der gerade den Pazifik überquert hatte, tief in seinen Gedanken versunken war und sich immer noch wunderte, wie der Kleinere ihn eigentlich gefunden hatte. Selbst wenn er seine Augen schloss, so konnte er sich noch ganz genau erinnern, wie er aussah. Tief seufzend lenkte er nun seinen Blick aus dem Fenster, wobei er nur in die Nacht starrte und weitere Fragen tauchten nun in ihm auf. Weshalb hatte er sich auch dem Anderen gegenüber zu erkennen gegeben, warum hatte er ihn nicht einfach eliminiert, so wie er von der ‚Fukai Mori‘ dazu trainiert worden war, warum eigentlich? *************** Inzwischen in der Betonwüste, die einst die Millionenstadt Los Angeles gewesen war, huschte ein Raubtier durch die Strassen, das eigentlich mehr nach Sibirien oder Indien passen würde als in diese gottverlassene Gegend. Lange streifte der weiße Tiger suchend herum, bis er fand was er gesucht hatte und vor dem jungen Mann, der dort wartete, transformierte er sich. „Kami-sama sei dank, du bist in Ordnung“ brachte er rasch hervor und umarmte nun den kleinen Braunhaarigen, der doch etwas genervt dreinschaute. „Mach dir nicht so viele Sorgen um mich, Hiroto, ich kann auf mich aufpassen“ brachte er nun hervor, wobei er sich den Staub von seinen Kleidern klopfte und den Anderen anschaute. Seit genau fünf Jahren war er fern seiner eigentlichen Heimat, er war auf die Bedingungen der ‚Fukai Mori‘ eingegangen, da sein bester Freund Tora sich bei ihnen befand und ehrlich gesagt hatte er nur zugestimmt, damit er ihn da raus holen konnte. „Ich denke, ich habe ihn gefunden, Hiroto, er lebt mit ein paar Waisenkindern zusammen“ brachte Tora nun mit einem sanften Lächeln hervor, schaute seinen Kindheitsfreund genau in die Augen und machte sich mit ihm auf den Weg retour zum Hauptquartier der ‚Fukai Mori‘. Hiroto nickte nur, für ihn waren das gute Neuigkeiten, hatte er doch vor genau zwei Jahren jenes Wesen freigelassen, dass die Organisation in Tokyo so heimlich mitgenommen haben, nachdem der japanische Geheimdienst es bei der Ruine von SeraphiMed gefunden hatte. *************** „Was ist mit Tsukasa passiert?“ kam es gleich mal aus Sakito hervor, der den Chibis gleich mal half, diesen rein ins Haus zu bringen, wobei er Ni~yas Blick im Moment vollkommen ignorierte. „Was macht er den hier?“ fragte der Blondhaarige nur kalt nach, als er Tsukasa mit leichter Kühle ansah und seinen Blick gleich mal auf Sakito richtete. „Hitsugi, hol sofort heißes Wasser sowie das Verbandszeug, Yomi, du hilf mir hier, die Wunden zu säubern“ brachte Sakito rasch hervor, wobei er Ni~yas Frage ignorierte, Tsukasa gerade den Mantel entfernte und ziemlich ernst auf die Verletzungen des Älteren starrte, als er ihn auf den abgeräumten Tisch legte. So rasch wie er nur konnte war Hitsugi mit dem heißem Wasser als auch dem Verbandszeug zurück, ging gleich Sakito und Yomi zur Hand, wobei er deutlich fühlen konnte, dass Ni~ya mit Tsukasas Auftauchen mehr als unzufrieden war. Sakito brauchte fast zwei Stunden, um alle Wunden seines Freundes zu versorgen und ehrlich gesagt war er doch recht besorgt deswegen, da er nicht genau wusste, wer oder was Tsukasa dies zugefügt hatte. Die Chibis als auch Sakito blieben diese Nacht über wach, da sie nicht genau wussten, ob er in Ordnung sein würde. „Ehrlich gesagt, es sieht fast so aus, als wäre er aus dem Nichts angegriffen worden” brachte Ni~ya hervor, der mit verschränkten Armen auf Sakito zuging und kurz Tsukasa anschaute. „Du meinst, jemand war hinter ihm her?“ fragte er gleich mal nach, wobei er dem Blondhaarigen genau in die Augen schaute und auf einmal ein ungutes Gefühl in ihm aufkam, was wenn Ni~ya recht hatte und Tsukasa wirklich das Ziel eines Angriffes war, würde das auch heißen, dass wer immer Tsukasa diese Wunden zugefügt hatte, konnte auch hinter ihnen her sein? Ni~ya nickte nur, legte eine Hand auf Sakitos Schulter, blickte kurz die Chibis an, die nun am Sofa eingeschlafen waren und blickte erneut zu Tsukasa, den er ehrlich gesagt aus einem bestimmten Grund nicht wirklich ausstehen konnte und den er geschickt für sich behielt. „Ich kann das Militär eindeutig ausschließen, obwohl ich denen immer noch nicht traue“ sagte Ni~ya nach einer Weile, wobei er deutlich tief in seinem Inneren fühlte, dass Fenrir danach schrie, nach so langer Zeit wieder freigesetzt zu werden. *************** Hizumi als auch Kyo konnten es kaum fassen, dass sie tatsächlich ein Mitglied der G5 gefunden hatten. Gleich nachdem sie das Krankenhaus erreichten, organisierte Hizumi alles, um die Infusion sofort durchführen zu können, wobei Kyo nebenbei herausfand, wo der Angriff auf Black Ifrit statt gefunden hatte. Während er Hizumi das Kommando überließ, checkte Kyo die Wohnung von Toshiya ab, wobei ihm auch Spuren eines Angriffes auffielen, die nicht auf Toshiya gezielt waren. Er ließ alle möglichen Beweise sichern, die der Angreifer vielleicht hinter lassen haben mochte, wobei in der Nähe der Treppe langes rotbraun-dunkelbraunes Haar gefunden wurde, dass nicht von Toshiya stammte. Retour widmete sich Kyo gleich mal der Analyse der gesicherten Haare als auch Blutspuren und er war ziemlich überrascht vom Ergebnis, dass sie von einem weiteren Mitglied der G5 stammten. Hizumis lang recherchierte Akte über die Wesen, die SeraphiMed als Biowaffen erschaffen hatte, gab ihm den festen Entschluss, dass es sich nur um den Silberdrachen handeln musste, der sich zur gleichen Zeit wie Toshiya während des Angriffes aufgehalten hatte. „Rate mal, wen wir noch entdeckt haben, Hiroshi“ kam es über Kyos Lippen, wobei er leicht grinste und Hizumi genau anschaute, auf den er gerade zuging und ihm eine Akte entgegen reichte, als er mit dem Ergebnis seiner Analyse zur Station zurückkehrte, auf der sich Toshiya befand. Neugierig wie Hizumi nun mal war, nahm er sie gleich mal an, öffnete diese und er schaute seinen Freund mehr als überrascht an, da er kaum glauben konnte, was dieser heraus gefunden hatte. „X2G5-AlphaC306 – der Silberdrache? Tooru, wie hast du ihn aufgespürt?“ fragte er sofort nach, da er sich auf einmal erinnerte, dass nur noch zwei der fünf Mitglieder der G5 noch den Mikrochip in sich trugen, der ihnen damals von Dr. Mugen Shigeru aka Kaoru Niikura verpasst worden war. „Ich bin dem Berichten halt gefolgt, die wir ja aus dem Shibuya Hospital bekommen haben und habe am Ort des Angriffes Spuren entdeckt, die nicht mit Toshiyas Wunden passen“ erklärte der kleine blondhaarige Japaner nun seinem Freund, wobei er mit ihm nun Toshiyas Zimmer verließ und sie in Richtung Aufzug gingen. „Dann wird es ganz einfach sein, ihn auf zu spüren, wenn er den Chip noch in sich hat“ antwortete Hizumi nun ziemlich zuversichtlich, fuhr mit Kyo im Aufzug nun in den Bereich, der nur für Angestellte, Agenten und andere Beschäftigte des japanischen Geheimdienstes zugänglich war. „Von Minister Andou wissen wir mit Sicherheit, das X2G5-AlphaC623 - the Fenrir als auch X2G5-AlphaC609 – the Oni entchipt worden sind, genau wie Toshiya im Shibuya Hospital“ brachte Kyo hervor, wobei Hizumi nur noch leicht grinste und damit die Bestätigung bekam, die er haben wollte. Mit Hilfe der Computerspezialisten, mit denen Kyo und Hizumi oft in ihren Missionen zusammen arbeiteten, fanden sie schließlich heraus, dass sich X2G5-AlphaC306 - der Silberdrache in Seoul, Südkorea genau bei X2G5-AlphaC629 - the Half-Beast befand, nachdem die beiden Wissenschaftler so lange gesucht hatten. „Zwei Fliegen mit einer Klappe“ brachte Hizumi nur mit einem Lächeln hervor, der sich persönlich gleich mal daran machte, sich mit dem koreanischen Militär als auch dem Außenministerium in Verbindung zu setzen, um an X2G5-AlphaC306 und X2G5-AlphaC629 zu gelangen. „Ich werde mich dann gleich mal auf den Weg nach Seoul machen“ sagte Hizumi gleich, der nach einem langen, diplomatischen Telefonat erfolgreich war, Kyo genau anschaute und sich die Akten über X2G5-AlphaC306 und X2G5-AlphaC629 mitnahm. „Ich kümmere mich da weil um Black Ifrit“ antwortete nur Kyo darauf, der Hizumi genau anschaute und seine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen gelegt hatte. Kapitel 6: back to Nihon - a new Mission [Part 2] ------------------------------------------------- back to Nihon - a new Mission [Part 2] Hizumi schaute genau seinen langjährigen Freund an, nickte nur mit seinem Kopf, dann machte er sich sofort auf den Weg in die koreanische Hauptstadt. In einem Jet, der von der japanischen Regierung im Tokioter Untergrund während der Kriegsjahre versteckt worden war und dann vom Geheimdienst für ihre Missionen übernommen wurde, flog er nun rasch nach Seoul, wobei er erneut einen Blick in die Akten von X2G5-AlphaC306 und X2G5-AlphaC629 warf, auf die er sehr bald persönlich treffen würde. Ehrlich gesagt, in seiner Befragung von Kaoru Niikura vor den Beginn dieser Mission war ihm stark aufgefallen, dass dieser bei einigen der Einträge nicht einmal anwesend gewesen war und dessen Unwissenheit im Bezug darauf machte ihn doch recht stutzig. Wie konnte jemand wie Kaoru, der mit anwesend bei der Erschaffung der G5 war, nicht wissen was passiert war und was nicht? *************** Inzwischen hockte Sakito die ganze Nacht über neben Tsukasa, den er mit den Chibis verarztet hatte und ehrlich gesagt wunderte er sich, woher dieser seine Verletzungen zugefügt bekam. Er blickte sofort auf von seiner Näharbeit auf, als sich der Andere versuchte zu bewegen, was in seinem momentanen Zustand ziemlich schmerzvoll war. „Bleib noch etwas liegen“ brachte Sakito gleich im sanften Ton hervor, der Tsukasa erst einmal abstützte, ihm genau anschaute und ihn sachte dazu brachte, sich wieder auf die Couch zu legen. Der dunkelbraun-rotbraunhaarige junge Mann stimmte nur schweigend zu, beobachtete jeden Handgriff des Jüngeren und schloss kurz wieder seine Augen. “Wer hat dir das angetan?” fragte Sakito leise nach, nachdem er kurz in die Küche gegangen war, um für sie beide eine Tasse Tee zu holen und schaute Tsukasa genau an. “Ich… ich weiß es nicht so genau; wer immer dahinter steckt, er kennt sich gut aus in der Taktik, sich versteckt zu halten” kam vom ihm nun die Antwort, als er einen Schluck Tee getrunken hatte, den Sakito ihm vorsichtig einflößte und diesen genau anschaute. In kurzen Worten erfuhr der Mittelbraunhaarige, was genau Tsukasa als auch Toshiya in Tokyo passiert war und er blickte ihn nur stumm an, wobei er innerlich doch froh war, dass der Andere dieses Attentat überlebt hatte. Ehrlich gesagt ahnte Sakito im Moment nicht, dass er vom Blondhaarigen genau im Blickfeld gehalten wurde und was er ebenfalls nicht wusste war die Tatsache, dass ein Mitarbeiter des japanischen Geheimdienstes gerade auf den Weg nach Seoul war, um Tsukasa als auch ihn, Sakito, zurück in die japanische Hauptstadt für eine Mission zu bringen, in der die Fähigkeiten der G5 benötigt wurden. // Weshalb in aller Welt musste er gerade hier bei uns auftauchen? // dachte Ni~ya gerade missmutig, der nicht gerade erfreut über die Anwesenheit von Tsukasa war und daher ihn neben Sakito genau beobachtete. *************** „Willkommen in Seoul, Dr. Yoshida“ begrüßte General Ji-Son Park den pechschwarzhaarigen Japaner, als er am Militärstützpunkt Byeong nahe der wachsenden Stadt Seoul landete und dessen Hand respektvoll schüttelte. In einem kurzen Gespräch tauschte er wichtige Informationen mit dem General der koreanischen Armee über die momentane Lage aus, wobei Hizumi in Erfahrung brachte, dass X2G5-AlphaC629 zur Zeit der Explosion des Firmengeländes von SeraphiMed in Pusan angelangt war und sofort um Asyl angesucht hatte. Da Sakito sich ja als politischer Flüchtling bei seiner Ankunft in Korea ausgegeben hat, stimmte General Park zu, Dr. Yoshida in seiner Mission zu helfen und einige Minuten später war er auf den Weg zu der eingetragenen Adresse, wo sich Sakito derzeit mit Yomi, Hitsugi und Ni~ya befand. *************** Mit der Schatulle in der Hand ging er langsam zurück zu den Ruinen, die er mit seinen Schwestern als sein Zuhause bezeichnete und blickte auf, als eine junge Frau auf ihn zugelaufen kam. Sie war natürlich keine Unbekannte zu ihnen, da er ab und an auch Aufträge von ihrer Familie annahm. „Kami, da bist du ja“ sagte sie zu ihm, schaute ihn genau an und ein unangenehmes Gefühl kam nun in ihm hoch. „Was ist los, stimmt etwas nicht, Rosalinda?“ fragte er sofort nach, als sie nun die Ruine betraten und ihm nun auffiel, dass sich die zwei jüngeren Mädchen sich nicht rührten. „Onii-chan“ brachte Aya nur hervor, ging auf ihn zu und er wurde von ihr im gleichen Augenblick wie Sayuki umarmt, dabei verstand er nun, was geschehen war. Harumi und Maki hatten also die heutige Nacht nicht mehr überlebt; ein Stich war in seinem Herzen zu spüren, da er sich sehr verbunden zu ihnen fühlte und strich beruhigend über die Rücken seiner zwei noch verbliebenen Schwestern. Lange blieb er so da stehen und tröstete die beiden Mädchen, dann aber fällte Kami einen Entschluss, der ihm innerlich ziemlich schwer fiel. „Rosa, bitte bring sie nach Mexico“ sagte er nun zu der jungen Mexikanerin, die ihn nun genau anschaute und ehrlich gesagt hatte sie schon insgeheim damit gerechnet, dass er sie um diesen Gefallen bitten würde. „Onii-chan, bitte… du darfst uns nicht alleine lassen“ brachte Aya nun unter mehr Tränen hervor und er konnte eindeutig die Verzweiflung in den Gesichtern seiner Schwestern ablesen. „Bitte, Onii-chan, komm wenigstens mit uns“ bat ihn nun Sayuki ebenfalls unter Tränen, dabei fühlte er deutlich einen Stich in seinem Herzen, so eine Entscheidung zu fällen. „Aya, Sayuki, ich gebe euch ein Versprechen – sobald ich heraus gefunden habe, wer diese Typen sind, die hier das Sagen haben, werde ich ebenfalls aufbrechen und euch finden, egal wo ihr seid“ sagte Kami nun zu ihnen, schloss die beiden Mädchen in seine Arme und schaute sie lange an, dabei war ihm innerlich klar, dass er sie eventuell nie mehr wieder sehen würde. „Versprochen, Onii-chan?“ fragten ihn nun Aya und Sayuki gleichzeitig und schauten ihm dabei tief in die dunklen Augen ihres Bruders. „Großes Ehrenwort“ antwortete er nun sanft lächelnd, hauchte den Beiden noch einen Kuss auf die Stirn, dann brach er mit Rosalindas verbleibenden drei Cousins Pedro, Xavier und José in Richtung Innenstadt auf, dabei ahnte er nicht im geringsten, dass nun Stück für Stück die Stimme in ihm wieder die Oberhand übernehmen würde. „Was genau hast du vor, Kami?“ fragte ihn nun Xavier, der Los Angeles noch vor dem Krieg her kannte und den Asiaten genau anschaute. „Erst einmal heraus finden, was die Leute von dieser Organisation hier vor haben“ sagte er nun zu ihnen, blickte leicht grimmig drein und in einer kurzen Lagebesprechung entschieden sich die vier Männer, den Stützpunkt in der Nähe von Riverside zu plündern. *************** Es dämmerte schon der Morgen und man konnte schon die ersten Frühaufsteher der Tierwelt ihr Lied verkünden hören. Der Japaner mit den pechschwarzen Haaren stand etwas abseits des Einsatzteams, das die koreanische Armee so schnell aufgestellt hatte und er war ehrlich gesagt nervlich etwas angespannt wegen der ganzen Sache. Innerlich war er sich auf einmal unsicher, ob er nicht direkt auf das Haus zugehen sollte, aber der General meinte nur, dass dieser Vorschlag von Hizumi viel zu riskant wäre, da man nie genau wusste, ob die Mitglieder der G5 überhaupt auf eine Verhandlung eingingen. „Auf mein Zeichen“ sagte der General, blickte die Soldaten genau an und stand nun genau neben dem Japaner. „Sobald wir das Haus gesichert haben, können sie eintreten, Doktor Yoshida“ erklärte er ihm noch dem Plan, dann rief er zur Stürmung der kleinen Hütte auf. Sakito und Ni~ya waren sichtlich überrumpelt, als koreanische Soldaten gerade herein platzten und der Blondhaarige stellte sich knurrend vor Sakito, der den verletzten Tsukasa beschützen wollte. Yomi und Hitsugi wurden durch den Lärm wach und klammerten sich jeweils beim Anderen fest, dabei huschte Yomis Blick zur Türe und ihm fiel ein Japaner mit pechschwarzen Haaren in ziviler Kleidung auf, der gerade die Hütte betrat. „X2G5-AlphaC629, auch als Sakito, the Half-Beast bekannt?“ fragte er nun den Mittelbraunhaarigen, der sich schützend über den Verletzten gebeugt hatte und nun kalt funkelnd sein Gegenüber anstarrte. „Verzeih mir, dass ich mit diesem Fachbegriff herum werfe, der euch doch so verhasst ist und ich hoffe du nimmst auch meine Entschuldigung dafür an, dass diese Leute einfach so herein geplatzt sind“ begann Hizumi nun von sich zu geben, blickte kurz zum Blondhaarigen, dann erneut zum Japaner mit den mittelbraunen Haaren. Durch diese Worte war Sakito nun perplex, warum bat er um Entschuldigung und weshalb fragte er, ob er einen menschlichen Namen trug? „Wer sind sie denn?“ fragte Ni~ya nun kalt nach, funkelte eisig den kleinen Japaner als auch die Soldaten an und Sakito steckte das Kunai weg, das er gezückt hatte, um Tsukasa im Falle eines Angriffes zu verteidigen. „Mein Name ist Dr. Hiroshi Yoshida, ich arbeite für den japanischen Geheimdienst und ich bin hier, weil ich eure Hilfe in einem bestimmten Fall brauche“ erklärte der Japaner mit den pechschwarzen Haaren nun wer er genau war und weswegen er eigentlich hier vor ihnen stand. „Seit wann braucht der japanische Geheimdienst Hilfe von den G5?“ fragte nun Yomi, der nun neugierig geworden war und mit Hitsugi an der Seite nun näher gekommen war. „Ganz einfach, weil wir heraus finden wollen, wer denn Toshiya – Black Ifrit und auch den Rest von euch lieber tot sehen will“ antwortete Hizumi nun, dabei fielen ihm sofort die Verletzungen Tsukasas auf und der Arzt in ihm wollte unbedingt ihn im Krankenhaus wissen. Bevor ein weiteres Wort gesprochen wurde, ging Hizumi auf den jungen Mann zu, bei dem Sakito nun stand und bat einen der Soldaten darum, ihm seinen Koffer zu bringen, den er - Hiroshi Yoshida - immer wegen Notfällen mit sich führte. Rasch untersuchte der pechschwarzhaarige Japaner die Wunden des Silberdrachens, biss sich dabei leicht auf die Lippen und er war durch Sakitos Bericht nicht gerade bester Laune, was die Schwere der Verletzungen anging. „Euer Freund hier muss so schnell wie möglich in ein Krankenhaus, nur dort kann ich ihm helfen“ sagte Hizumi nun zu Sakito, der nur nickte, zu den Chibis blickte und entgegen Ni~yas Bitte hier in Seoul zu bleiben, schloss sich der Mittelbraunhaarige dem Wissenschaftler auf den Weg zurück nach Japan an. Gestaffelt verließen sie die Hütte und Hizumi war aufgefallen, das der blondhaarige Japaner ihnen trotzdem folgte, wobei er nur ahnen konnte, wer er war. „Sakito-san, weißt du zufällig, wie man den Fenrir aufspüren kann? Soweit wir wissen, ist er damals von Minister Andou vor dem Putsch der alten, korrupten Regierung persönlich entchipt worden“ fragte der Pechschwarzhaarige, als sie mit dem Helikopter zum Militärstützpunkt Byeong flogen, Sakito genau gegenüber hockte und nebenbei die Chibis betrachtete, die ebenfalls mitkamen. „Dieser nette junge Mann an meiner Seite hier ist Fenrir“ kam die Antwort des schlanken Japaners mit den karamellbraunen Haaren, wirkte recht amüsiert über diese Frage seines Gegenübers und deutete dabei auf Ni~ya, der neben ihm Platz genommen hatte. Überrascht richtete Hizumi nun seinen Blick auf den blonden Japaner; dass er noch das letzte und fehlende Glied innerhalb der G5 ebenfalls in Seoul finden würde, damit hätten weder Kyo noch er - Hiroshi Yoshida - gerechnet. „Ni~ya“ kam es kalt und kurz vom Blonden, der seine Arme verschränkte, den pechschwarzhaarigen Japaner kühl anblickte und ihm dadurch zeigte, wie misstrauisch er immer noch war. „Ni~ya-san, in wie weit kennt ihr die Fähigkeiten eurer Gefährten?“ wollte der Wissenschaftler in Hizumi nun wissen, der scheinbar einen Riecher dafür hatte, dass ihn der legendäre Wolf aus dem hohen Norden daran hindern würde, diese Frage an Sakito zu stellen. „In wie fern ist diese Frage zu verstehen? Soweit wir beide selbst mitbekommen haben, fanden Tsukasa und Sakito damals durch unseren Vater etwas über ihre Fähigkeiten heraus“ antwortete nun Hitsugi für den Blonden, der kurz zu ihm zufrieden schaute und Hizumi fiel der ernsthafte Blick in den Augen des Rotschwarzhaarigen auf. „Eine Organisation hat uns vor genau zwei Jahren ein Wesen entführt bevor wir auch nur ansatzweise heraus finden konnten, in wie weit sein menschlicher Partner ihn kontrollieren konnte“ gab Hizumi schließlich zu, fuhr sich verlegen durch das Haar und senkte leicht seinen Blick, dabei war ihm nicht bewusst, dass er mit der exakten Wahl seiner Worte etwas sympathischer in den Augen des Fenrirs zu beginnen wirkte. // Sakito, Toshiya, Tsukasa, Ruka und ich - ein Menschlicher Partner? - hmmm... so gesehen könnte er sogar recht haben // dachte Ni~ya gerade bei den vernommenen Worten, schaute aus dem Fenster des Helikopters hinaus und irgendwie kam in ihm nun das wage Gefühl auf, dass Hizumi eventuell wusste, was wirklich mit Ruka damals passiert war. Kurz nach der Landung und dem Einstieg in den Jet fiel niemanden auf, dass sich Yomi sonderbar zu verhalten begann und erst als Hizumi sich versicherte, dass Tsukasas Zustand stabil für den Transport war, wunderte sich der Mediziner über die Wunden, die wie aus dem Nichts den Körper des Kleineren nun zu zieren begannen. „Yomi, was ist los?“ fragte Hitsugi mehr als besorgt nach und wollte gerade diesen berühren, als er das Gefühl bekam an etwas ab zu prallen. | Auch wenn Ghost und Jibril ihm momentan keine Mission auftrugen, so war er heimlich Hiroto und Tora gefolgt, die mit Hibari zusammen auf die Suche nach dem Entflohenen gesandt wurden. Um ehrlich zu sein, er misstraute Hibari sehr und er hasste dessen Fähigkeiten über alles. Seit der Begegnung mit dem Jungen in Tokyo war er gedanklich oft bei diesem und er wunderte sich immer noch, wie er von ihm gefunden werden konnte, wenn er von Ghost als ein Morph bezeichnet wurde. Gerade als er auf die drei grundverschiedenen Wesen traf, konnte er deutlich fühlen, wie Hibari seine Kräfte gegen ihn einsetzte. Keuchend blieb er stehen, blickte wutentbrannt den Schwarzhaarigen an, der ihn belustigt anfunkelte und bevor Tora oder Hiroto etwas passierte nahm er die Form des Silberdrachens an, um Hibari gegenüber überlegen zu sein. „23R0, kann es sein, dass du den Spion decken willst, der sich in unseren Reihen befindet?“ fragte Hibari nur kalt nach, blieb in seiner menschlichen Gestalt und griff sein Gegenüber so an, dass dieser sich kaum auf den Beinen halten konnte. „418AR1, es reicht“ brachte Hiroto nur hervor, wobei er von Tora zurück gehalten wurde, leicht eine Hand zur Faust ballte und sich in diesem Moment wünschte, nicht so schwach zu sein. Der schwarzhaarige Japaner zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er Zero erneut angriff und ihn schwer verwundet mit den in seinen Augen wirkenden Schwächlingen zurück ließ. „Finde den entlaufenden Oni, dann werde ich dir glauben, dass du zu uns gehörst, 23R0. Dasselbe gilt auch für dich, T0RA“ brachte er noch hervor, verwandelte sich in eine schwarzviolette Krähe und flog auf & davon. „Verdammt... verdammt, 418AR1“ brachte Zero nur zähneknirschend hervor, brach auf einmal Blut hervor und knickte fast zusammen, dabei konnte er von Glück reden, dass Hiroto verschont geblieben war, der sich sofort daran machte ihn zu heilen. | „Yomi...“ rief Sakito, der mehr als besorgt um seinen Schützling war und alle Anwesenden waren wie erstaunt, als sich die eben gezeigten Wunden von selbst zu heilen schienen. „Verdammt... verdammt, 418AR1“ murmelte der Japaner mit den mittelbraunhaarigen Haaren vor sich hin, rappelte sich wieder auf und starrte auf seine Hände, auf denen das Blut verschwand, dass er noch vor ein paar Minuten gehabt hatte. „Ein Code? Wer oder was ist 418AR1?“ fragte Hizumi nun nach, untersuchte Yomi genauestens auf verbliebene Verletzungen und er war mehr als erstaunt, dass der junge Mann unbeschadet war. „Ein Monster, er sucht den Oni und er hat versucht, Tora und Hiroto zu töten“ antwortete Yomi nun in einer Stimme, die seinen Freunden unbekannt war und Sakito fiel stark auf, dass Tsukasa wie erstarrt wirkte bei dem Ton dieser Stimme. „Tsukasa, was ist los?“ fragte Ni~ya nun nach, blickte den Silberdrachen an und erst da schien er zu verstehen, was mit Yomi eigentlich los war. Hitsugi hatte ihnen ja von Yomis Tagtraum berichtet, was wenn er gerade wieder in einem gefangen war? Kapitel 7: Karyus hidden secret [Part 1] ---------------------------------------- Karyus hidden secret [Part 1] Nachdenklich wie er gerade war, beobachtete er fast jede Stunde die Werte von Toshiya, nachdem dieser ohne jegliche Probleme die Infusion akzeptierte und der kleine Blonde seufzte tief auf, als sein Pager zu piepsen begann. Kyo wusste ganz genau, dass ihr Vorgesetzter auf den neuesten Stand ihrer Ermittlungen gebracht werden wollte und er befahl einer der Krankenschwestern ihn sofort zu holen, falls sich etwas an den Werten des jungen Mannes ändern sollte. Er rauschte durch die Gänge in Richtung Konferenzraum, als nun sein Pager erneut piepste und ein kurzes Grinsen über seine Lippen huschte. // Das hast du gut gemacht, Hiro // dachte der kleine Blonde nur beim Eintreten, ließ sich sofort in die Kanzlei ihres Chefs verbinden und tief in seinem Inneren fragte er sich immer noch, wie ein Rebell vom Volk zum Abgeordneten gewählt worden war. „Minister Andou, ich habe Neuigkeiten im Bezug der G5“ sagte Kyo sofort, als er den Rothaarigen am Bildschirm sah und berichtete ihm sofort von Hizumis Erfolg, Sakito - the Half-Beast samt Ni~ya - the Fenrir und Tsukasa - the Silverdragon zurück nach Japan zu bringen. Leider konnte Kyo wegen dem Zustand Toshiyas noch keine Veränderung melden und er stimmte der Bitte des Abgeordneten zu, diesen sofort zu verständigen, wenn Toshiya erwachen sollte. ************ Gleich nach der Landung brach Hizumi ins Tokyo Shiori Hospital auf, damit er sich um Tsukasas Verletzungen kümmern konnte und aus dem Augenwinkel heraus fiel ihm stark auf, wie nachdenklich Yomi auf der Fahrt dorthin wirkte. // Er scheint wirklich nichts mitbekommen zu haben // dachte Ni~ya gerade, behielt den Kleineren genau im Blick und er fragte sich gerade, was Yomi diesmal gesehen bzw. gefühlt hatte. Über Sakito wusste er über dessen Gabe Bescheid, doch weder Hitsugi noch er hatten anfangs seinem Instinkt trauen wollen, dass Yomis Gabe noch nicht ganz erwacht sei. Warum und weshalb er zu dem Zeitpunkt dieses Gefühl verspürte war ihm ungewiss gewesen, doch nun da er mit eigenen Augen sah, dass der Jüngere unbewusst seine Gabe weiter entwickelte schien er langsam zu verstehen, was ihm Fenrir sagen wollte. // Du wolltest mir nur sagen, dass ich besser auf ihn aufpassen soll, nicht wahr? // fragte er sich gerade geistig, schloss dabei kurz seine Augen und für einen Augenblick war ihm, als stände er dem Biest tief in sich wohnend friedlich gegenüber. „Keine Angst, dir wird keiner was tun und falls es doch wer wagt, dann kriegt er es mit Fenrir und mir zu tun“ sagte Ni~ya nun zu Yomi, dem er eine Hand auf die Schulter legte, ihn freundschaftlich anlächelte und der Mittelbraunhaarige fühlte sich durch diese Worte gestärkt. „Vielen Dank, Ni~ya-kun“ brachte Yomi erleichtert hervor, lächelte sogar bei diesen Worten und legte seine Hand auf die des Älteren. Sakito wirkte sichtlich erleichtert, dass Ni~ya endlich eine Bande zu den Chibis fand und er unterhielt sich mit Hizumi über das Spital, in dem dieser von der neuen Regierung aus arbeitete. „Es gibt etwas, über das ich mit euch reden will, bevor wir ankommen“ sagte nun Hizumi, stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab und er ernsthafte Ton in seiner Stimme ließ Ni~yas Blick ebenfalls auf ihn ruhen. „Anhand der Akten weiß ich, wie sehr euch Infusionen und alles was mit Spritzen in diese Richtung zu tun hat verhasst ist, aber ich bitte euch, Sakito und Ni~ya um das Einverständnis einer letzten Infusion, die euren Gefährten retten kann“ erklärte Hizumi nun die Situation in der sie sich befanden und Sakito als auch Ni~ya waren aufgrund der Aufrichtigkeit des Pechschwarzhaarigen überrascht, der nebenbei mit seinen Worten großen Respekt an sie, die Leidtragenden aus den Experimenten von SeraphiMed zollte. Sakito nickte rasch, um seine Zustimmung zu geben und der blonde Japaner mit Fenrirs Genen in sich stimmte ebenfalls nach leichter Zögerung zu, auch wenn er etwas misstrauisch bei der ganzen Sache war. „Wie funktioniert diese Infusion, Hizumi-san?“ wollte der blonde Japaner nun wissen, als sie endlich beim Spital ankamen und auf seine Instinkte horchte, die ihm gerade sagten, dass Hizumi samt seiner Forschungen keinerlei Gefahren für sie stellen würde. „Mein Partner Kyo und ich haben über die Jahre hinweg versucht, den letzten Schlüssel zu knacken, der in eurer DNS verborgen lag. Vor drei Jahren ist es uns endlich gelungen, die Selbstheilungskräfte der G5 zu entschlüsseln und auf dieser Basis hin erschufen wir eine Infusion um sie in den fünf verschiedenen Wesen aktivieren zu können“ erklärte ihm nun Hizumi mit einem verlegenem Lächeln, strich sich dabei durch das pechschwarze Haar, dann kümmerte er sich sofort darum, dass Tsukasa auf die Station verlegt wurde, auf der sich Toshiya befand. „Selbstheilungskräfte?“ fragten die Chibis gerade, die an der Seite von Sakito und Ni~ya einer jungen Krankenschwester hinein folgten, wobei selbst bei ihnen die Frage nun aufkam, weshalb Karyu ihnen diesen Punkt verschwiegen hatte. „Hört sich ziemlich praktisch an, meinst du nicht auch, Saki?“ meinte Ni~ya nur darauf, hatte seine Hände hinter den Kopf, blickte kurz den Jüngeren fragend an und er staunte nicht schlecht, als sie den Wohnbereich betraten, der für sie vorbereiten worden war. „Wieso? Ich meine, wenn SeraphiMed gewollt hätte, das die G5 sich bis zu einem bestimmten Grad regenerieren können, dann wäre diese Fähigkeit ja schon längst aktiviert worden oder nicht?“ warf nun Hitsugi ein, dem die ganze Sache doch recht merkwürdig vorkam, setzte sich auf einen Stuhl, lehnte sich an der Lehne mit seinen Armen an und schaute Ni~ya als auch Sakito lange an. „Er hat recht, Ni-chan, was wenn Karyu uns absichtlich diese Fähigkeit verschwieg?“ kam es nun von Sakito, der einen Arm um sich schlang, neben seinem Schützling stand, die andere Hand auf Hitsugis Schulter ruhte und seinen Geliebten direkt in die Augen schaute. „Wenn man es so betrachtet, liegen beide richtig“ kommentierte nun Yomi, der sich auf dem Fußboden bequem gemacht hatte, seinen Blick ebenfalls auf den Blonden richtete und er zeichnete nebenbei irgendwelche Symbole in den Teppich mit seinem Finger nach, die anfangs keinerlei Bedeutung zu haben schienen. „Bleiben wir mal bei der These, dass SeraphiMed von den Selbstheilungskräften der unterschiedlichen Wesen wusste, warum dann diese absichtlich deaktiviert lassen?“ war nun Ni~yas Meinung zu dieser Debatte, wobei er nun einen raschen Blick auf Yomis Zeichnerei warf und erst da ihm etwas auffiel, dem er damals kaum Bedeutung geschenkt hatte. „Dieses Zeichen... Yomi, woher kennst du es?“ fragte der blonde Japaner nun nach, kniete nun zu ihm nieder und fuhr mit seinem Finger selbst dem Linienmuster nach, dass der Jüngere in den Teppich malte. „Aus meinen Träumen natürlich, woher sonst“ antwortete Yomi lächelnd, schaute ihm tief in die Augen und erst da wurde ihm bewusst, warum die G5 nie von dieser vitalen Funktion informiert worden war. „Saki, ich bin bald wieder da“ brachte der Mittelbraunhaarige nun rasch hevor, sprang vom Boden auf und lief fast schon wie der Blitz durch die Gänge, da er damit unbedingt mit Hizumi reden musste. // Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen? // dachte Yomi gerade, als er beim Aufzug eine Tafel entdeckte und verzweifelt daran zu entziffern versuchte, wo er den Pechschwarzhaarigen den finden konnte. Yomi entschied sich einfach beim höchsten Stockwerk zu beginnnen und so Ebene für Ebene abzuklappern, dabei stieg er neben einem blondhaarigen Japaner aus, der ihn aus seiner Sicht her zu Hizumi führen konnte. „Was willst du hier? Zutritt für Zivilisten verboten“ hörte er den Blonden nun sagen, der kaum größer als er selbst war und blickte in diese kühlen braunen Augen. „Ich muss unbedingt zu Hizumi-san, es geht um die G5“ brachte er nur knapp hervor, konterte den kühlen Blick seines Gegenübers und ihm fiel klar auf, wie dieser nun fragend die Augenbraue hoch hob. „Yomi, Adoptivsohn von Kai und Kisara“ stellte er sich rasch noch vor, bevor der Andere ihn noch fragen konnte, woher er von den G5 Bescheid wusste und der Blonde deutete ihm an ihn zu folgen. Kopfnickend ging er mit ihm durch einige Sicherheitsschleusen, bis sie in einem Labor ankamen und da erst bemerkte er den Pechschwarzhaarigen, der vor einem Mikroskop saß.“Hiro, der Kleine hier wollte zu dir“ sagte der Blonde leicht grummelig, deutete dabei auf Yomi und Hizumi lächelte ihn nur freundlich an. „Yomi, darf ich vorstellen? Dr. Tooru Niimura, besser bekannt als Kyo“ stellte dieser seinen Freund als auch Partner vor, warf dem Blonden einem kurzen Blick zu und widmete seine volle Aufmerksamkeit nun dem Kleineren. „Als Ärzte untersucht ihr doch auch das Blut der Patienten - habt ihr etwas bei Tsukasa gefunden, was mit Karyus und auch Kaorus Unschuld zu tun hat?“ fragte Yomi nun nach, wobei Kyo als auch Hizumi ihn mit aufgerissenen Augen anstarrten. „Woher weißt du davon? Nebenbei bemerkt, woher willst du wissen, dass Mugen Shigeru unschuldig sein soll?“ fragte Kyo nun streng nach, verschränkte seine Arme und ließ seinen Blick nicht von Yomi weichen. „23R0, also Zero wurde nur nach Tokyo ausgesandt um Tsukasa aus dem Weg zu räumen, da er wichtige Informationen in sich trägt, die diesen Leute schaden können.“ sagte Yomi nun zu ihnen, wobei ihm tief in seinem Inneren nun bewusst wurde, dass er Sakito und Ni~ya absichtlich wichtige Informationen vor enthielt. „Auf den Weg hierher, warst du da etwa mit Zero in Verbindung?“ fragte Hizumi nun nach, dem noch die Szene mit dem verwundeten Yomi klar im Kopf geblieben war und klärte dahin gehend rasch seinen Freund auf, was für eine Gabe der junge Mann besaß. Yomi nickte nur, wobei er auf Bitten von Hizumi jene Namen in den Computer eingab, an die er sich erinnern konnte und die beide Wissenschaftler waren wirklich mehr als erstaunt, als ihnen der Computer einige Identitäten ausspuckte, die seit Jahren als verschollen galten. „Hiro, ich werde mit Yomi diese Liste durch gehen und dem Minister Bescheid geben; sieh zu, dass du Tsukasas Blut genau unter die Lupe nimmst“ sagte nur Kyo darauf, blickte dem zwei Jahre jüngeren Japaner genau in die Augen, dann schnappte er sich den Kleineren und brach mit ihm zum Konferenzraum auf, wo Yomi seine neuersten Erkenntnisse diesem persönlich mitteilen sollte. ************ Inzwischen streifte Kami mit Rosalindas Cousins durch den leerstehenden Komplex einer Schule, wobei sie knapp einer militärischen Streife ausweichen konnten und die Stimme tief in seinem Inneren meldete sich verstärkt, um endlich von ihm befreit zu werden. Erneut blickte er auf die Schatulle, die Tora ihm gab, nachdem er am Abend zuvor bei den Untergrundkämpfen unabsichtlich seinen Herausforderer getötet hatte. Nebenbei gingen ihm die Worte des Kleineren nicht mehr aus dem Kopf und er fragte sich gerade innerlich, was er nun wirklich war. // Sie jagen nach deinen Freunden und nach dem, was sie vermuten was du bist - verdammter Tora, was meinst du überhaupt damit? // dachte Kami gerade, ballte eine Hand zur Faust und auf einmal überkam ihm das Gefühl, dass etwas tief in ihm wohnte von dem der Andere Bescheid wusste. „Kami, wir können los“ vernahm er nun die Worte von Xavier, nickte nur rasch, schulterte die Remington die sie ein paar Blocks weiter von einem toten Soldaten aufgelesen hatten und streiften lautlos durch die Straßen zur nächsten Ruine, die von einer aus hauptsächlich afroamerikanischen und kubanischen Mitgliedern bestehenden Straßengang bewohnt wurde. Kami warf Pedro die Remington zu, der von den drei jungen Mexikanern der Geschickteste im Umgang mit Schusswaffen war. Während José, Xavier und er mit ihren Fäusten versuchten, die Anderen unschädlich zu machen, sahen sie sich einer bewaffnteten Übermacht entgegen und er biss sich stark auf die Lippen, als er aus dem Augenwinkel her mitbekam, wie einer der Kubaner Pedro gezielt in den Kopf schoss. // Verdammt, was soll ich nur machen? // dachte Kami verzweifelt, der hinter einem Mauerstück Deckung fand und anhand der Schüsse mitbekam, dass selbst Pedros Brüder das Zeitliche gesegnet haben. Ihm blieb nur eine logische Möglichkeit: fliehen oder getötet zu werden. Gerade als sich Kami dafür entscheiden wollte, seine Haut zu retten und zu fliehen, vernahm er die dunkle Stimme in seinem Inneren nun stärker als zuvor und er ließ einfach zu, dass sie die gesamte Kontrolle übernahm. Ehe er sich versah, war er schneller als der auf ihn gerichtete Kugelhagel und seine Klauen rissen tiefe Wunden in die Körper seiner Gegner. Der Geruch des Blutes schien wie eine Wohltat für ihn zu sein und so meuchelte er auch diejenigen, die bereit waren sich zu ergeben. Zufrieden funkelte er auf den Asphalt, der nun in satten Rottönen schimmerte, leckte sich das Blut von den Klauen und konzentrierte sich auf eine Energiequelle nicht unweit von ihm, wobei er sich vorher die Zeit nahm, Rosalindas Cousins so gut es ging zu begraben. Kami hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen, starrte verwirrt auf seine Hände und langsam begann er in seinem Inneren zu verstehen, was den Afroamerikaner im Ring tötete. // So viele Leichen - war das etwa ich, die sie so zugerichtet hat? // fragte er sich nun geistig, wandte dann seinen Blick ab und ging einfach weiter, wobei ihm beim halbeingestürtzem Dach eines ehemaligen Familenhauses ein weißer Tiger auffiel, der auf ihn gewartet zu haben schien. Neben dem Tiger stand ein junger Mann in eine Robe gehüllt, da er nicht erkannt werden wollte und irgendwie bekam er das Gefühl, dass die beiden Wesen vor ihm mehr über ihn wussten als er über sich selbst. Vor seinen Augen verwandelte sich der Tiger in den jungen Mann, dem er gestern Abend begegnet war und blickte ihn darauf nur kalt an. „Tora, was weißt du über diese dunkle Stimme, die ich andauernd höre?“ stellte Kami sofort seine Frage an den Kleineren, hob ihm am Kragen hoch und blitzte ihn eisig an, dabei fiel ihm aus dem Augenwinkel heraus auf, wie der junge Mann mit der Robe sich auf die Lippen biss. „Ruka, bitte lass ihn los, er kann nichts dafür, dass du ein Oni bist“ sagte nun der Dunkelbraunhaarige mit sanfter Stimme zu ihm, legte eine Hand auf Kamis Arm und blickte diesen freundlich an. Ruka? War das etwa sein richtiger Name und was zum Teufel war bitte ein Oni? Leicht knurrend gab er schließlich nach, setzte Tora wieder ab und verschränkte nun seine Arme, dabei behielt er Toras Freund genau im Blick. Kapitel 8: Karyus hidden secret [Part 2] ---------------------------------------- Karyus hidden secret [Part 2] Die Blutprobe, die Hizumi vor der Infusion genommen hatte, begann er nun genauer unter dem Mikroskop auf Fremdkörper zu untersuchen und er staunte nicht schlecht, als er unter 800facher Vergrößerung einige Nanoroboter inmitten der roten Blutplättchen verborgen entdeckte. Überrascht wie er gerade war, versuchte er mit ruhiger Hand einiger dieser Nanoroboter zu bergen und er fragte sich gerade, wie viele davon durch den Blutverlust für immer verloren gegangen waren. Da fiel ihm wieder ein, dass sich Tsukasas Blut ja noch teilweise in dessen Wohnung und auf dessen Kleidung befand, was den Wissenschaftler in ihm regelrecht aufatmen ließ und er beorderte gleich einige Forensiker damit, vom Tatort Blutproben von Tsukasa zu sichern, damit diese auf Nanokörper untersucht werden konnten. // Wie sind die solange unbemerkt geblieben? // dachte sich der pechschwarzhaarige Japaner gerade, dem es eben gelungen war, einen Nanoroboter aus einem Blutplättchen zu holen und diesen vorsichtig mit destilliertem Wasser reinigte. Ob Mugen Shigeru aka Kaoru Niikura davon Bescheid wusste, dass der Silberdrache unter den G5 mit Nanokörpern versehen war? Hizumis Gefühl sagte ihm, dass nur Karyu die Hauptquelle zu dieser Information war und bei dem Gedanken musste er tief aufseufzen, da Karyu bei der Explosion von SeraphiMed ums Leben kam. „Mal sehen, was hier oben ist“ sagte Hizumi nun sichtlich zuversichtlich, als er den gereinigten Nanokörper auf einem Mikrochip platzierte und diesen dann dem Computer zum Analysieren gab. Dem Pechschwarzhaarigen blieb vor lauter Staunen der Mund offen; ehrlich gesagt hätte er nie in seinem Leben damit gerechnet, mit diesem prekären Mordfall von damals konfrontiert zu werden, der ja China als auch Russland dazu brachte, eine internationale Kriegserklärung gegen die japanische Regierung auszurufen. Hizumi brauchte eine Weile bis er sich gefasst hatte, dann las er sich in Ruhe ein Protokoll durch, dass auf diesem Nanokörper gespeichert war und er wirkte deutlich durch den Wind, als die internationale Gendatenbank einen Treffer aufgrund von Tsukasas Blutprobe am Monitor anzeigte. „Das kann doch nicht... unmöglich, das ist schier unmöglich“ kam es nur aus ihm heraus, wobei er mehrmals das Ergebnis überprüfte und ihm nun auffiel, dass Tsukasas Blut ident zu einem Abgeordneten war, der vor fast dreißig Jahren wegen seines pazifistischen Engagement ermordet worden war. „Verdammt, was machen wir nun? Wenn die von der Regierung davon Wind bekommen, wer der Silberdrache in Wirklichkeit ist... das absolute Dilemma“ brachte Hizumi nun von sich, seufzte tief auf, setzte sich auf einen freien Stuhl, stützte beide Arme auf seinen Knien ab und vergrub nachdenklich sein Gesicht in seinen Händen. Er wusste ganz genau, dass sie diesen Fall bei ihrem Vorgesetzen melden mussten und doch wollte der Mensch Hiroshi Yoshida eine weitere politische Schlammschlacht vermeiden. Erneut seufzte er auf, als er in Richtung Fußboden starrte und sich gerade fragte, warum es unbedingt Tsukasa sein musste, der diese heikle Information in sich trug. Hizumi stand nun auf, schaute sich die Daten noch einmal ganz genau auf und erst da stieß er auf das erste Puzzleteil zu den wahren Identitäten von Ruka - the Oni als auch Tsukasa - the Silverdragon. „Das macht meine Lage auch nicht gerade einfacher“ kam es nur aus ihm hervor, wuschelte sich durch sein pechschwarzes Haar und er schreckte fast auf, als das Telefon plötzlich läutete. ************ Rukas Vergangenheit: „Ich bitte Sie inständigst darum, es zu nehmen. Mir ist es egal, welche Art von medizinischen Tests sie an dem kleinem Bastard machen werden, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar dafür, wenn sie dieses Unwesen aus mir entfernen“ sagte die junge Frau ziemlich aufgebracht und tief seufzend stimmte er schließlich zu, da er das Leben des Ungeborenen retten wollte. „Dann kaufe ich Ihnen den Kleinen ab, wie viel wollen sie dafür haben, Frau Kano?“ fragte der junge Japaner mit dem dunkelblonden Haaren nun nach, führte sie sofort in den Behandlungsraum der kleinen Praxis, die von seinem Cousin geführt wurde und hatte schon Scheckbuch als auch Stift gezückt. „35 Millionen Yen“ brachte sie nur hervor, wobei er klar an ihr ablesen kann, wie sehr sie sich darüber freute, den ungeborenen Jungen so rasch wie möglich los zu werden. Mit einem Nicken füllte er den Scheck aus, überreichte diesen der jungen Frau und bereitete schließlich alles dafür vor, dass der 69 Tage alte Embryo in der bereit gestellten Nährlösung überleben konnte. „Sie haben wahrlich mein Leben vor einer Blamage bewahrt, Herr Matsumura“ sagte sie schließlich nach der erfolgreichen Prozedur, blickte ihn kurz mit einem honigsüßen Lächeln an und er begleitete sie noch zu Tür. Nachdem er sich versicherte, dass sie schon gegangen war, kehrte er in den Behandlungsraum zurück und blickte lange den Embryo an, der positiv auf die Nährlösung ansprach. „Du bist wirklich zu bemitleiden, mein Kleiner. Deine eigene Mutter wollte dich loswerden und dich als Forschungsobjekt für die Firma meines Vaters verkaufen“ sagte der dunkelblonde Japaner nun tief betroffen, nahm vorsichtig die Kartusche in seine Arme und starrte traurig auf das kleine Wesen. „Yoshitaka“ hörte er nun eine Stimme, die ihm nur all zu vertraut war und er blickte den Mann an, der gerade den Raum betrat. „Kenji, kannst du mich zu SeraphiMed fahren? Ich muss den Kleinen hier schleunigst in eine der Aufzuchtkapseln bringen“ brachte er rasch hervor, als er mit der Kartusche in seinen Armen auf ihn zuging und der Angesprochene nickte nur mit seinem Kopf. In kurzem Worten berichtete Yoshitaka ihm, wie es dazu kam, dass er nun mit einem Embryo in einer Kartusche mit Nährlösung endete und er konnte deutlich sehen, wie sein Freund mit dem Kopf schüttelte. Bei SeraphiMed angekommen, ging er raschen Schrittes an den verschiedenen Wissenschaftlern vorbei, die für seinen Vater & seinem Onkel arbeiteten und er erreichte schließlich den Bereich, so sich die Aufzuchtkapseln befanden. „Was hast du denn vor, Yoshitaka?“ fragte der rotbraun-dunkelbraunhaarige Japaner namens Kenji nun nach, legte eine Hand auf die Schulter des Größeren und beobachtete genau jeden Handgriff seines Freundes. „Ich werde ihn großziehen und ihm dadurch die Chance geben zu leben, die ihm seine leibliche Mutter verwehren wollte“ sagte Yoshitaka zuversichtlich, lächelte den Anderen an und da er der Kleine ja nun zu ihm gehörte, vermerkte er im Computer als Namen Satoru Kano für den Jungen, den er eben davor bewahren wollte, als unschuldiges Versuchskaninchen zu enden. ************ „Bist du dir ganz sicher?“ fragte Kyo erneut nach, blickte Yomi genau an und der Japaner mit den mittelbraunen Haaren nickte nur. Gemeinsam blickten sie auf die am Computer erstellte Liste, auf der ein Name deutlich hervor sprang der zu einem Vermissten gehörte und Yomi fragte sich gerade in was sie eigentlich verwickelt worden waren. „Ich hätte nie gedacht, dass es sich dabei um lauter vermisste Personen handelt“ brachte nun Yomi überrascht hervor, da er diese Tatsache nie als Hinweis in seinen Träumen gesehen hatte und blickte erneut dem blonden Japaner in die Augen. „Um ehrlich zu sein, Yomi-kun, ich auch nicht“ sagte nun Kyo, der seine Arme verschränkte und seinen Blick wieder auf die Fotos der Vermissten warf, die mit Yomis Beschreibung übereinstimmten. „Da z.B. Shinji Amano, der Sohn eines hoch angesehenen Ärztepaares aus Tokyo - seit fast 9 Jahren spurlos verschwunden“ las nun der Blonde vor, schaute kurz Yomi an und ehrlich gesagt war ihm das einfach nur unbegreiflich, wie vier Jugendliche aus den Kolonien unbemerkt verschwinden konnten. „Kyo-san, was wenn sie entführt wurden, um Experimente an ihnen durch zu führen?“ kam nun die Frage über Yomis Lippen, da er an den weißen Tiger und an die schwarzviolette Krähe aus seiner letzten Vision denken musste. Natürlich, wieso war er nicht gleich darauf gekommen? Gleich als Yomi diese Frage an ihn stellte, durchsuchte er die nationale Datenbank nach verbliebener Verwandtschaft von Yoshitaka Matsumura und er wurde dabei fündig, wobei er sich auf die Lippen biss aufgrund des Vermerkes in Yuras Akte. „Verzogen? Was soll das heißen, verzogen?“ kam es grummlig von Kyo, der auf das Steuerungsboard haute und kurz den Bildschirm anblitzte. „Sieh mal, Kyo-san, da ist ja noch etwas vermerkt“ machte Yomi ihn nun aufmerksam, wobei selbst ihm fast die Luft weg blieb, als er wegen dem Eintrag in Yuras Akte zu recherchieren begann. „Kami-sama... da stecken wir aber wirklich tief im Sumpf fest“ meinte nur Kyo, der beide Arme auf dem Steuerungsboard abstützte, lange den Bildschirm anstarrte und selbst Yomi schien klar zu werden, welche Bedeutung die Worte des Wissenschaftlers hatten. „Aber... wieso sieht der genau so aus wie Tsukasa?“ brachte der mittelbraunhaarige Japaner japsend hervor, starrte ebenfalls das Foto an und er konnte einfach nicht verstehen, warum innerhalb seiner Träume dieser Hinweis verborgen gewesen sein sollte. „Yomi-kun, bitte kehre jetzt zu deinen Freunden zurück, das ist etwas, dass ich mit Hizumi vorerst alleine besprechen muss“ bat ihn nun Kyo, wand sich an den Kleineren und blickte ernsthaft an, dabei verstand Yomi sofort was er damit meinte. „Saki und Ni~ya - darf ich ihnen davon sagen, was wir erfahren haben?“ fragte er nur rasch nach, als Kyo ihm ausdrücklich das Verbot aussprach, die Beiden vorerst zu informieren und leicht nickend verschwand Yomi aus dem Labor, in dem er gerade mit dem blonden Japaner gewesen war. Der Mittelbraunhaarige schlang beide Arme um sich, lehnte sich an der Wand an und dachte darüber nach, was er dank dem Supercomputer des japanischen Geheimdienstes so in Erfahrung hatte bringen können. Vier vermisste Jugendliche aus den Kolonien und dann noch das Verschwinden von Karyus einzigen lebenden Verwandten - was hatte das alles zu bedeuten? Kapitel 9: Karyus hidden secret [Part 3] ---------------------------------------- Karyus hidden secret [Part 3] Tief in seine Gedanken versunken stand Yomi eine Weile bei der Wand angelehnt da und versuchte einen Zusammenhang zwischen Karyus einzigem lebenden Verwandten und den vier vermissten Jugendlichen aus den Kolonien zu finden. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, da er auf einmal ein bekanntes Kribbeln durch seinen gesamten Körper fühlte. „Zero... er ist... „murmelte er nun vor sich hin, stieß sich sachte von der Wand ab an der er angelehnt war, ging nun den Gang entlang, hatte eine Hand an seinem Kinn ruhen und versank wieder soweit in seine Gedanken, dass er nicht mehr mit bekam, wohin ihn eigentlich seine Schritte leiteten. Zero hatte regelrecht überrascht gewirkt, als er - Yomi - ihm gegenüber gestanden war, fast so als hätte er nicht mit dieser Gabe gerechnet. Aber warum hatte er dann auf dem Flug nach Tokyo ganz genau sehen können, was diesem in der Zwischenzeit passiert war? Weshalb begann sein gesamter Körper zu zittern, wenn er an den jungen Mann denken musste, der Zero kurzerhand angegriffen und sich darauf hin in eine schwarzviolette Krähe verwandelt hatte? „Hoffentlich träume ich nicht von Hibari“ brachte Yomi nun leise von sich, schlang sofort beide Arme schützend um seinen Körper, der nun leicht zu zittern begann und sich deswegen auf die Lippen biss. Ja, dieser Mann war ihm dermaßen unheimlich, dass Yomi ungern zugeben musste, dass er Angst vor Hibari hatte, auch wenn er diesem noch nie über den Weg gelaufen war. „Ich will wenigstens von Tsukasa oder Sakito oder Ni~ya oder sogar von Zero träumen, aber bitte nicht von diesem schwarzviolettem, geflügeltem Ungetüm“ brachte Yomi murmelnd vor sich her, schlang sich die Arme fester um seinen Körper, um das Zittern seines Körpers in Kontrolle zu bringen und konnte dadurch seine aufkommenden Tränen nicht stoppen, als er jenen Komplex erreichte, indem er mit Hitsugi, Ni~ya und Sakito untergebracht worden war. „Yomi, was ist los?“ fragte Hitsugi sofort nach, der den Älteren bei der Türe bemerkte und selbst Sakito & Ni~ya fiel stark auf, wie abwesend der Kleinere auf einmal war. „Ich will nicht mehr... ich will all diese Träume einfach nicht mehr haben“ brachte Yomi nur von sich, wobei ihm mehr Tränen herab rannen, dadurch seine Freunde nicht wahr nahm und seine Gabe zu verfluchen begann, die er scheinbar schon von Geburt an mit sich trug. Nun entwickelte er sich dahin gehend sehr rasch weiter, dass er sogar tagsüber schon von Visionen heimgesucht wurde und um ehrlich zu sein begann er all die Leute in den Kolonien darum zu beneiden die problemlos ihren gesunden Schlaf erlangten. „Yomi?“ fragte Hitsugi nun erneut in sanfter Weise nach, wobei Sakito den Kleineren nun in seine Arme schloss und ihn beruhigend darin wiegte. „Warum kann ich nicht ein ganz normaler Mensch sein?“ fragte Yomi nur nach, der sich nun sichtlich zu beruhigen begann und Ni~ya aufgrund dieser Frage eine Augenbraue fragend anhob. Die Frage des Kleineren stimmte nicht nur ihn, sondern auch Sakito recht nachdenklich, da sie ja nur noch wenige Erinnerungen an ihr Leben außerhalb von SeraphiMed besaßen. An die Fragmente, an die er sich noch an seine Kindheit erinnern konnte war jener Augenblick, als Karyu ihn damals von den Straßen der Kolonie Sendai aufgelesen hatte und ihm ein Dach über den Kopf anbot. Selbst Sakito erinnerte sich noch wage daran, wie er aus dem maroden Waisenhaus geholt wurde, dass kurz vor der Schließung stand und schaute nun tief in die Augen des Blondhaarigen. „Was immer Yomi bei Hizumi heraus gefunden hat, es nagt wohl sehr an ihm, dass er uns nichts darüber sagen darf“ brachte Ni~ya nur hervor, lehnte sich leicht seufzend bei der Wand an, richtete seinen Blick auf Sakito und Hitsugi wirkte recht erstaunt, wie rasch der Ältere diese Tatsache heraus gefunden hatte. ************ Er war noch ganz klein, als er den anderem Jungen vorgestellt wurde und er blickte ihn lange an, dann fing er zu lachen an und fragte ihn gleich einmal, ob sie zusammen spielen konnten. Seine braunen Augen leuchteten auf, als sogar Karyu ihm die Erlaubnis dazu gab und auch der Junge mit den dunkelbraunen Augen schien nach ein paar Minuten all seine Scheu verloren zu haben. „Matsumura-san? Ihr Cousin Yura-san ist nun da“ vernahm er nun die Stimme einer Frau, wobei beide Kinder in ihrem Spiel stoppten und direkt zu Karyu schauten. „Ruka, Tsukasa, keine Sorge, ich bin gleich wieder bei euch“ hörte er ihn mit beruhigender Stimme zu ihm sagen, nickte nur mit einem Lächeln und er sah sich für diesen Augenblick für Tsukasa verantwortlich. Auch wenn sie kaum ein Wort mit einander wechselten, so verstanden sie sich auch so und eines hatte er auch mit dem Jüngeren gemeinsam: beide fürchteten sich gewaltig vor Yura Matsumura, dem jüngeren Cousin von Karyu. Jedes Mal wenn dieser Mann bei Karyu vorbei kam, tauchte die Angst in beiden Kindern auf, dass Karyu sie nicht mehr lange vor den wahren Plänen des Anderen beschützen konnte. „Ich habe Angst um ihn“ brachte Tsukasa nun leise hervor, schlang seine Arme schützend um seinen Körper und er blickte ihn lange an, dabei fühlte er genauso wie der Jüngere, wobei er nur um einige Minuten älter als Tsukasa war. „Niemand kriegt Karyu klein, er wird uns schon vor diesem bösen Teufel beschützen“ kam es nun aus ihm hervor, nahm den Kleineren schützend in seine Arme und beide richteten gespannt ihren Blick auf die Türe, dabei ahnten sie nicht im Geringsten die Ausmaße des heutigen Gespräches zwischen Karyu und Yura. Kurz stützte er sich bei einer Mauer ab, die noch halbwegs stand und starrte auf den zum Großteil gerissenen Betonboden. Was waren das eben für Bilder gewesen und warum wirkten sie so vertraut auf ihn. Er hatte eben doch heraus gefunden, dass in ihm etwas schlummerte und obendrein fand er noch heraus, dass er von einer ihm unbekannten Organisation gejagt wurde. „Tsukasa... wer ist bitte Tsukasa?“ stellte er nun die Frage an sich selbst, schaute nun in Richtung Osten und erst da bemerkte er die Sterne, die einer noch dem Anderen sich nun langsam sichtbar machten. Seit seinem Gespräch mit den beiden Männern Hiroto und Tora war er auf der Suche nach seinem wahren ich rastlos durch die Ruinen der einstigen Millionenstadt Los Angeles gestreift und bisher war er leider keinen Schritt weiter gekommen. „Ruka... mein Name ist also Ruka“ kam es nun leicht schmunzelnd über seine Lippen, bevor er dem Wesen in sich erlaubte, die Kontrolle zu übernehmen und huschte so lautlos durch die Nacht, dass er für das menschliche Auge unsichtbar war. Er musste erneut mit Hiroto & Tora reden; sie wussten scheinbar mehr über ihn Bescheid als sie ihm klar machen wollten, nebenbei wollte er noch heraus finden, er die Leute in seinen Erinnerungsfetzen waren die so vertraut auf ihn wirkten. Doch eines war er sich zu 100 % sicher: jemand der ihm vertraut war starb wahrscheinlich durch seine Hand. Er musste sich nur noch versichern, dass es niemand war, dem er noch so einiges schuldig war und am Strand angelangt nahm er wieder seine menschliche Form an, dabei richtete er seinen Blick aufs Meer und hoffte irgendwie darauf, dass jemand über seine Existenz Bescheid wusste und nach ihm suchen würde. ************ Auch wenn er Kyo gegenüber sein Wort gab, ihnen nix weiter zu erzählen, so sagte Yomi trotzdem in kurzen Worten, was Hizumi und er an Informationen heraus gefunden hatten und Ni~ya als auch Sakito blickten mehr als nachdenklich drein. „Wer in aller Welt sollte bitte Nanokörper in Tsukasa verstecken?“ fragte Hitsugi nun nach, der aufmerksam zuhörte und nachdenklich seine Freunde anschaute. „Da passt einfach was nicht zusammen; warum sollte Karyu uns erschaffen und uns als Waffen verwenden wollen, wenn er geheime Daten in einem von uns auf so mühsame Art versteckt?“ brachte Ni~ya nur hervor, der damit die Sache auf einen Punkt brachte und auch Sakito wurde langsam unsicher, ob man sie beabsichtigt mit falschen Informationen auf die falsche Fährte gelenkt hat. „Eines war jedoch merkwürdig; als wir Karyu bekämpften bekam ich das Gefühl, dass Ruka und Tsukasa genau wussten was sie zu tun hatten. Tsukasa hatte sich ohne zu zögern sofort in den Silberdrachen verwandelt und Ruka war auch ohne ein Zögern geblieben, als SeraphiMed kurz vor der Selbstzerstörung stand. Ich beginne mich nur zu fragen, warum er uns so wichtige Informationen vorenthalten hat“ kam es noch vom Blondhaarigen hervor, dabei fiel Sakito die Nachdenklichkeit des Älteren auf und ihm fiel wieder jene Szene ein, die als kleiner Junge mit erlebt hatte. Ni~ya und er waren erst einige Tage dort gewesen, als Ruka stumm da stand und Toshiya als auch Tsukasa tröstete, mit denen sie in den Bunker verbannt worden waren. Er erinnerte sich noch ganz genau daran, wie die beiden Jungen geweint haben und Ruka trotz seiner Trauer stark geblieben war. „Ni~ya, mir ist gerade wieder etwas eingefallen“ sagte der junge Mann mit den hellbraunen Haaren, blickte seinen Freund als auch Partner lange an und erst da wurde ihm bewusst, dass sie eigentlich kaum etwas über die älteren drei Mitglieder der G5 wussten. Sofort richteten Ni~ya, Yomi und Hitsugi ihre Blicke auf den schlanken Japaner, der mit ihnen nun das Zimmer verließ und der Blonde ahnte schon, dass er mit Hizumi darüber reden wollte. „Was denn, Saki?“ schoss es nun von den Chibis hervor, die recht neugierig wirkten und sie sich auf den Weg zur Krankenstation machten, wo sich neben Toshiya auch Tsukasa aufhielt. „An den Tag, wo man uns fünf in den Bunker einsperrte. Ni~ya und ich waren in einem Zimmer neben der Krankenstation untergebracht gewesen, wobei Ruka, Tsukasa und Toshiya erst in diesem Bunker mit unserer Anwesenheit vertraut gemacht worden waren.“ kam es nun aus Sakito hervor, der nachdenklich in Richtung Boden schaute und sich genau die Frage stellte, was damals wirklich geschehen war. „Ich erinnere mich; ich war zwar erst 4 oder 5 Jahre alt, aber ich erinnere mich daran, dass ich Karyu gegenüber ziemlich dankbar war, dass er mich von der Straße geholt hat“ antwortete Ni~ya nur darauf, strich sich verlegen durchs blonde Haar und auf einmal war den beiden jüngeren Mitgliedern der G5 klar, dass ihr Gesamtbild mit den Dingen, die sie vor kurzem erlebten nicht mit den Erinnerungsfragmenten aus ihrer Kindheit überein stimmte. „Wartet mal, wollt ihr etwa sagen, Karyu war die ganze Zeit über der Gute? Habt ihr etwa vergessen, was er euch und auch uns beiden angetan hat?“ fragte nun Yomi sichtlich irritiert nach, richtete nun seinen Blick auf die Älteren, verschränkte seine Arme und er konnte nicht so schnell vergessen, wie SeraphiMed damals Hitsugis als auch seine Familie ermordeten. „Ich verstehe sehr gut deinen Unmut, Yomi, aber ehrlich gesagt werde ich langsam unsicher, ob der Kampf gegen Karyu nicht doch zu Unrecht geführt wurde“ brachte Sakito mehr als nachdenklich hervor, schlang einen Arm um seine Taille, lehnte sich bei der Wand an, richtete seinen Blick in Richtung Boden und im schossen nun tausend Gedanken durch den Kopf, die er sich vor zehn Jahren nicht gemacht hatte. „Wenn eure Aussagen korrekt sind, dann würde das ja heißen, dass eine Person hinter diesem ganzen Komplott steckt, die uns momentan unbekannt ist“ sagte nun Hizumi zu ihnen, der nun auf die Gruppe näher kam und die vier Freunde ihren Blick sofort auf den pechschwarzhaarigen Wissenschaftler richteten. Nur Yomi ahnte schon, wer hinter der ganzen Sache stecken konnte, aber diese Information hatte er aufgrund seines Versprechens an Kyo für sich behalten und jetzt erst verstand er auch, weshalb ihn der Wissenschaftler um Verschwiegenheit gebeten hatte. Kyo wollte sich zuerst versichern, ob seine Vermutungen auch korrekt waren bevor er den Mitgliedern der G5 die volle Wahrheit zumutete. „Hizumi-san“ brachte Sakito nur hervor, der den Pechschwarzhaarigen erst jetzt bemerkte und ihn direkt ansah, dabei spürte er nebenbei tief in seinem Inneren, wie das Biest in ihm vor einer drohenden Gefahr warnte. Bevor Hizumi auch nur Sakito antworten konnte, fiel plötzlich der gesamte Strom aus und Ni~ya gab Sakito den Befehl, auf die Chibis, Hizumi und auch auf Tsukasa als auch Toshiya ein Auge zu werfen. Der Blonde verwandelte sich sofort in Fenrir und rannte den Gang vor sich entlang, dabei ahnte er nicht im Geringsten, dass ihm Yomi einfach folgte und knurrend fixierte er ein Wesen welches sich in der Finsternis zu Recht fand. // Warum muss er auch immer so unüberlegt handeln? // dachte Yomi gerade, der sich unbemerkt davon schleichen konnte und Ni~ya einfach folgte, da die Stimme tief in ihm gerade sagte, dass er dadurch auch Zero finden konnte. Rasch kam die Übelkeit in ihm hoch, als ihm der vertraute Geruch von Blut in die Nase stieg und er sah eine stark blutverschmierte Gestalt über Ni~yas Körper stehen, die ihn mit eisigen Augen anfunkelte. „Zero... bitte, warte auf mich“ rief er nun dem Anderen entgegen, der sich nun aus dem Staub machen wollte und Yomi ignorierte das starke Pochen seines Herzens, dass die gesamte Situation nun in ihm auslöste. „Zero...“ brachte Yomi noch hervor, als der Schwarzhaarige wieder seine menschliche Form angenommen hatte und ihn zu sich näher in einen engen Gang zog, als er zusätzliche Schritte vernehmen konnte. Yomis Herzklopfen wurde nun etwas intensiver und er nickte nur, als er in Zeros Augen blickte. // Warum, Zero? Warum greifst du meine Freunde an? // dachte er gerade, wobei er sich stark auf die Lippen biss, damit er keinen Mucks von sich gab und er ahnte gerade, dass einige Soldaten den verwundeten Körper seines Freundes gefunden hatte. Zero zögerte nicht lange, griff auf die Fähigkeiten des Wesens zurück, dass tief in seinem Inneren schlummerte und brachte so Yomi und sich außer Reichweite der Soldaten, damit er ungestört mit diesem reden konnte. „Wer bist du eigentlich? Wie hast du es geschafft, mich zu finden?“ stellte der Schwarzhaarige nun die Frage an Yomi, den er gegen die nächste Wand gepresst hatte und ihm tief in die Augen schaute, die ihn damals so neugierig als auch traurig anblickten. „Mein Name ist Yomi und ich kann Ereignisse in meinen Träumen sehen, die zu 100% eintreten“ antwortete der Japaner mit den mittelbraunen Haaren nun leicht schluckend, erneut auf seine Lippen biss und sich zu fragen begann, warum der Angreifer seiner beiden Freunde Ni~ya & Tsukasa solche Interesse an ihm zeigte. Ein Schauer rann durch Yomis Körper, als Zero ihm nun das Blut von den Lippen strich und auf einmal begann er sich zu fragen, warum er aufgrund seiner Träume eine Bindung zu ihm hatte. „Yomi... du hast diesen Namen nicht von Geburt an“ meinte der Schwarzhaarige nur mit einem Lächeln, ließ nun von ihm ab und erst jetzt schien ihm klar zu werden, warum der Kleinere so an ihn gebunden war. „Woher...“ wollte Yomi gerade fragen, als er auf einmal Zeros Hände auf seinen Wangen fühlte und ungewollt leicht rot anlief, da der Schwarzhaarige ihm nun so nah war. “Du erweckst ein vertrautes Gefühl in mir wieder, kleiner Yomi. Grüß den Oni von mir, wenn du ihn findest“ sagte Zero noch sichtlich gutgelaunt, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, dann griff er erneut auf seine Fähigkeiten zurück und verschwand vor Yomis Augen. „Warte, Zero“ rief der Mittelbraunhaarige ihm hinterher, dabei war er mehr als verwirrt über die Worte des Schwarzhaarigen. Warum gab ihm Zero auf einmal das Gefühl, dass er ganz genau über seine Gabe Bescheid wusste und warum in aller Welt sollte er einen Oni grüßen? Erst da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen; mit Oni war einer der G5 gemeint, dem er in Tokyo zum ersten Mal begegnet war. „Ich finde schon heraus, weshalb du hinter meinen Freunden her bist und ich verspreche dir, dass ich dich eigenhändig aufhalten werde, Zero“ brachte Yomi nun hervor, als ihm erst jetzt klar wurde, dass der Schwarzhaarige ihn geküsst hatte. Knallrot werdend senkte er nun seinen Blick und er wusste nun überhaupt nicht, wie er nun Hitsugi unter die Augen treten sollte. „Das zahle ich dir ebenfalls noch heim, Zero“ rief er nun in Richtung der Wolken, die Yomi über seinen Kopf entdeckte, ging wieder ins Innere und machte sich auf den Weg zur Krankenstation, da er sich riesige Sorgen um Ni~yas Zustand machte. Kapitel 10: Cold Case K. Oota [Part 1]: first clues --------------------------------------------------- Cold Case K. Oota [Part 1]: first clues Abgeschottet von den restlichen Gefangenen im Hochsicherheitsgefängnis der unterirdischen Kolonie Kyoto konnte Mugen Shigeru trotzdem in Ruhe noch seine Recherchen durch gehen und ihm fielen auf einmal mehrere wichtige Punkte in den Unterlagen auf, die er sich bei seiner Einlieferung als Kopien behalten durfte. Mit Rotstift bewaffnet strich er jene Sequenzen an, die ihm stutzig machten und ehrlich gesagt begann er sich nun zu fragen, warum er damals nicht auf den Rothaarigen gehört hatte. Erneut las er sich den Auszug aus der Akte des Silberdrachens und des Onis durch, dabei stieß er auf einen interessanten Vermerk, was die beiden Jungen betraf. „Ich muss zusehen, dass jemand Vertrauliches diese wichtigen Informationen unverzüglich erhält“ murmelte er nun vor sich hin, verstaute all seine Sachen in seinem Bettzeug und machte sich nun bereit den Bewährungshelfer zu treffen, der ihm wegen guter Führung erlaubt worden war ihn aufzusuchen. Auf den Weg in die kleine Halle, in der er sich mit dem grauhaarigen kleinwüchsigen Mann jeweils für eine Stunde in der Woche traf rasten seine Gedanken wie wild wer denn geeignet genug sein könnte um diesen Hinweisen nach zu gehen und um ehrlich zu sein fiel ihm nur eine einzige Person ein. „Ah, Mugen-san, sie sind aber pünktlich heute“ begrüßte ihn der Bewährungshelfer überschwänglich, dabei bat er den dunkelbraunhaarigen Mann hinein und er biss sich kurz auf die Lippen, als er klar erkennen konnte, wer sich noch in ihrer heutigen Sitzung befand. „Ich habe dir nichts zu sagen, Daisuke“ brachte er kühl, aber knapp hervor; verschränkte einmal seine Arme und machte gleich einmal Andeutungen diese Sitzung sausen zu lassen, als er das freudige Funkeln in den Augen des Grauhaarigen bemerkte. „Aber, aber, Mr. Mugen; der Minister ist nur hier, weil er ihnen einen Deal machen will“ meinte sein auf die Mitte fünfzig zugehender Bewährungshelfer gerade, dessen Stimme so voller guter Laune mitschwang, dass ihm fast schon schlecht davon wurde. „Welche Art von Deal?“ kam es nur knapp aus ihm hervor, drehte sich nun um und fixierte mit seinem Blick nun den Rothaarigen, der nur einige Monate jünger als er selbst war. „Ganz einfach, Kaoru; der japanische Geheimdienst ist auf dein Wissen angewiesen, da sie auf eine interessante Spur gestoßen sind, die sogar deine Unschuld beweisen kann“ antwortete der Rotschopf ihm nur so sachlich wie möglich, dabei ließ er sich gerade die Informationen durch den Kopf gehen, die er im Gespräch mit Dr. Niimura und Yomi aufgrund deren gemeinsamer Nachforschung erhalten hatte. „Vergiss es einfach, Kaoru Niikura existiert schon lange nicht mehr“ gab der Dunkelbraunhaarige fast schon emotionslos von sich, senkte dabei seinen Blick und biss sich erneut auf die Lippen. „Tut mir Leid, Daisuke, aber ich kann dir nicht helfen. Was ich in dieser Sache höchstens noch machen kann, ist dir die Unterlagen zu geben, die mir noch geblieben sind, denn ich brauche sie hier drinnen nicht mehr“ sagte Mugen Shigeru noch zu ihm, drehte sich nun zu den beiden Wärtern bei der Türe um und bat diese ihn zurück in seine Zelle zu führen. ************ Sein Brustkorb hob und senkte sich noch in einem unregelmäßigen Tempo, dabei starrte er nun seine eigenen Hände an und er versuchte gerade die Bilder vor seinem inneren Auge zu sortieren, die wie wild herum schossen. Er biss sich erneut auf seine malträtierte Unterlippe und suchte die Schuld nun bei sich, da er in seinen Träumen keinen Hinweis auf diesen Angriff gesehen hatte. „Verdammt, ich hätte Ni~ya warnen können, wenn ich doch nur ansatzweise ein Anzeichen dafür entdeckt hätte“ brachte er nun harsch zu sich selbst hervor, schlug mit der Hand gegen die Mauer und rutschte nun langsam an ihr herab, dabei verstand er einfach nicht, warum er auf einmal seine Träume nicht mehr so deuten konnte wie bis her für ihn üblich. Lag es etwa daran, dass er angefangen hatte, die Visionen nun tagsüber zu bekommen, wenn ihn seelisch etwas zu belasten schien? “Hitsugi hatte Recht im Bezug zu Zero, ich habe begonnen ein Hirngespinst zu verfolgen“ kam es noch leise von Yomi, der sich nun aufrappelte, kurz zu Boden starrte und gerade den Gang entlang gehen wollte indem er sich gerade befand, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass er sich gleichzeitig an einen ganz anderen Ort befand. // Wo in aller Welt bin ich hier? // dachte der Mittelbraunhaarige gerade, ließ seinen Blick den Gang vor ihm entlang schweifen und all seinen Mut zusammen nehmend folgte er diesem bis zu einer verschlossenen Metalltür. Das Innenleben des Gebäudes erinnerte ihn eher an einen verlassenen Militärstützpunkt und auf einmal wurde ihm bewusst, dass er sich zwar körperlich noch im obersten Stockwerk des Tokyo Shiori Hospitals befand, aber scheinbar im selben Augenblick mit einem astralen Körper fern ab seiner Freunde in einem unbekanntem Gebäude. Tief ein und ausatmend zählte er bis drei ehe er die Tür nun öffnete und er war offensichtlich erstaunt den Schwarzhaarigen hier anzutreffen. „Was hast du diesmal vor, Zero?“ schoss es gleich aus Yomi hervor, der mit verletztem Blick sein Gegenüber fixierte und direkt vor der Tür stehen blieb, die er nach dem Eintreten abschloss. Zero schien überhaupt nicht überrascht zu sein, dass der Kleinere erneut vor ihm erschien und mit einem gutgelaunten Funkeln in seinen Augen ging er auf Yomi zu. „Wer weiß, ich bin noch unschlüssig“ antwortete er ihm nur, grinste dabei leicht und berührte den mittelbraunhaarigen jungen Mann an der Wange. Yomi schien richtig erstaunt zu sein, dass er die Berührungen seines Gegenübers fühlen konnte und blickte ihn verwirrt in die Augen. „Wer bist du wirklich? Was weißt du über meine Gabe? Woher kennst du mich so gut? Warum kann ich meine Träume nicht mehr deuten seit ich dir begegnet bin?“ schossen nun die Fragen aus Yomi heraus, dabei sagte ihm sein Verstand viel zu spät, dass er sich gerade ihrem Feind in die Hände spielte. „So viele Fragen auf einmal, kleiner Yomi, aber ich kann dir momentan nur einen kleinen Teil davon beantworten“ brachte Zero nun auf ehrliche Weise hervor, horchte kurz auf seine Instinkte und hob sanft Yomis Kopf an. „Deine Gabe hast du von deinen Eltern geerbt; sie waren warmherzige und zuverlässige Leute, die leider Opfer eines brutalen Mordes geworden sind“ folgte nun nach einer kurzen Stille im Raum die Antwort des Schwarzhaarigen auf Yomis Frage über seine Gabe, dabei konnte Yomi deutlich die Trauer nicht nur in seinen Augen sehen, sondern sie auch aus Zeros Stimme heraus hören. Endlich hatte Yomi Gewissheit - Gewissheit darüber, dass er kein ausgesetztes Findelkind war wie ihm Kisara damals eingebläut hatte. Ihm wurde nun auch klar warum Kisara diesen Schritt gegangen war. // Nur um mich zu beschützen wurde mir die Wahrheit vorenthalten // dachte Yomi gerade, der stumm nun nickte und sich nun zu fragen begann, weshalb ihm Zero all das erzählte. „Zero, bitte sag mir...“ „... die ganze Wahrheit? Kleiner Yomi, das kann ich gerade nicht“ „Warum? Was verbirgst du? Weshalb dann die Angriffe auf meine Freunde“ „Die G5 deine Freunde? Sie sind nur der Schlüssel zu einer weit größeren Zerstörung“ „Welche Art von Zerstörung und warum bezeichnest du sie als Schlüssel?“ „Kleiner Yomi, ist es dir noch nicht aufgefallen, warum du ganz oben auf der Liste stehst?“ „Eine Liste? Was für eine Liste? Nebenbei, weiche nicht meinen Fragen aus, Zero“ „Ich bin nur aus einem bestimmten Grund der Fukai Mori beigetreten und wenn ich dafür über Leichen gehen muss“ antwortete nun Zero dem Kleineren, blickte ihn lange ernsthaft an und ihm fiel ganz klar neben der Skepsis auch die Frage nach dem Warum in Yomis Augen auf. „Fukai Mori?“ fragte Yomi nun nach, senkte kurz seinen Blick und biss sich auf die Lippen, da er einfach das Gefühl bekam kaum einen Fortschritt gemacht zu haben. „Hai, ihre leitenden Köpfe sind Ghost und Jibril“ hörte er nun den Schwarzhaarigen sagen und irgendwie wollten die Bilder in seinem Kopf nicht so recht zusammen passen. Einerseits der blutverschmierte Mann mit dem eiskaltem Blick, der ohne große Mühe Toshiya, Tsukasa und auch Ni~ya fast ins Nirvana geschickt hatte und andererseits nun der von Schuld geplagte, vom Wesen her sanfte Mann der bereitwillig versuchte ihm Antworten zu geben so fern es ihm möglich war. „Es gab schon genug Blutvergießen, wir sollten endlich ein Ende finden“ sagte Yomi nun zum Schwarzhaarigen, schritt näher auf ihn zu und strich ihm das leicht gewellte Haar zur Seite, dabei fiel ihm erst jetzt der Zwiespalt auf, der in den braunen Iriden des Größeren lag. „Es wird ein Ende geben, das kann ich dir Versprechen, aber ich werde nicht eher ruhen, bis die G5 und die Fukai Mori aus dem Weg geräumt sind“ gab Zero endlich den wahren Grund seiner Angriffe auf Yomis Freunde zu und leicht verbittert fiel ihm der Schock in den Augen des Kleineren auf. „Du solltest jetzt lieber gehen, bevor 418AR1 dich findet“ sagte Zero noch zu ihm, bevor Yomi ihn noch etwas fragen konnte und ehe er sich versah stand der mittelbraunhaarige junge Mann im Wartebereich des Krankenhauses, wo schon Sakito und Hitsugi anwesend waren. „Yomi, wo warst du denn? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht“ schoss es gleich einmal aus dem Rotschwarzhaarigen hervor, der seine Arme um den 1 Jahr älteren Japaner schlang und erst da wurde Yomi klar, warum er nun tagsüber von seinen Visionen heimgesucht wurde. // Er wollte, dass ich ihn finde. Zero wollte, dass ich erfahre, dass diese Visionen nur ein Bruchteil meiner wahren Gabe sind // dachte er nur stumm, ließ sich vom Jüngeren zu einem Sitz führen und Zeros Worte konnte er nicht mehr aus dem Kopf bekommen, da sie ihn ein Stück der Wahrheit näher gebracht haben. „Sakito, ich... Gomen nasai, aber werde euch in Zukunft nicht weiter behilflich sein können“ sagte Yomi nun rasch zum Japaner mit den karamellbraunen Augen, verbeugte sich sogar vor ihm und er wollte gerade den Bereich verlassen, als nicht nur ihm der rothaarige Mann auffiel, der mehr als schlecht gelaunt in Begleitung von mehreren Bodyguards den Wartebereich betrat. ************ Mit so einem niederschmetterndem Ergebnis hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet und obendrein verfluchte er die Sturheit seines langjährigen Freundes. Tief in seinem Inneren hatte er gehofft, dass es wenigstens einen Teil innerhalb des dunkelbraunhaarigen Mannes gab, der alles dafür geben würde seine Unschuld beweisen zu wollen, aber er hatte sich geirrt. Gerade als er das Gefängnis mit den Unterlagen verließ, die ihm der Ältere überlassen hatte, bekam er von seiner persönlichen Assistentin die Meldung, dass erneut ein Mitglied der G5 schwer verwundet worden war. Wütend wie er gerade aufgrund dieser Situation war sagte er die restlichen Termine in seinem Kalender komplett ab und gab ihr den Befehl sofort nach Tokyo aufzubrechen, da er mit den Verantwortlichen ein Hühnchen zu rupfen hatte. Eigentlich war sein Plan gewesen erst am Wochenende vorbei zu schauen, da er sich Sorgen um Toshiya machte, aber nach dieser Nachricht musste sich versichern, dass es wirklich positiv um ihn stand wie Dr. Niimura ihm gegenüber angegeben hatte. // Ein wirklich ungünstiger Zeitpunkt // dachte der rothaarige Mann nur, nachdem er innerhalb von Minuten endlich sein Zielort erreichte und sofort auf die zuständige Station zusteuerte, die den beiden Wissenschaftlern Dr. Niimura & Dr. Yoshida für notwendige Eingriffe zur Verfügung stand. Die Anwesenheit von Yomi und Hitsugi überraschten ihn nicht, da sie ja damals mit Sakito auf einmal spurlos verschwunden schienen und er hob nun fragend eine Augenbraue hoch, als der junge Mann mit den mittelbraunen Haaren nun die Anstalten machte, sich bei ihm zu entschuldigen. „Es ist meine Schuld, bitte verzeiht, dass ich Ni~ya-san nicht vor diesem Angriff warnen konnte“ hörte er nun Yomi sagen, als ihm nun der blonde Mediziner auffiel und mit einem Stummen Nicken legte er kurz seine Hand auf Yomis Kopf, dann ging er auf Kyo direkt zu. „Was zur Hölle ist hier bitte passiert? Wie konnte es passieren, dass jemand unbemerkt hier rein schleicht und es einen weiteren Schwerverletzten gibt?“ herrschte er nun den Kleineren an, dabei zeigte er ganz klar seinen Unmut und tief in seinem Innere machte er sich die Memo, dass es Konsequenzen für diese grobe Fahrlässigkeit geben würde. Kapitel 11: Cold Case K. Oota [Part 2]: Sakitos Decision -------------------------------------------------------- Cold Case K. Oota [Part 2]: Sakitos Decision Um ehrlich zu sein war er sichtlich überrascht, dass er nach so langer Zeit ausgerechnet hier wieder auf den Rotschopf treffen würde und gerade als er Yomi fragen wollte, was dieser mit seiner Aussage vorhin meinte, fiel ihm deutlich am Kleineren auf, dass diesen etwas tief in seinem Inneren beschäftigte. Danach war es einfach wie verhext, da der mittelbraunhaarige Japaner Hitsugi als auch ihm gekonnt aus dem Weg ging, so fern es auf dieser Ebene für sie überhaupt möglich war. Für eine Sache war Sakito aber dem Kleineren gegenüber ziemlich dankbar: Yomi hatte für Sakito die volle Verantwortung der lebenswichtigen Infusion auf sich genommen, falls Ni~ya nach dem Aufwachen deswegen zu toben beginnen sollte. „Seit dem Überfall auf Ni~ya ist er wie ausgewechselt“ hörte er nun Hitsugi seufzend sagen, der seinen Kopf nun auf seinen Armen ruhen ließ und ihn direkt anschaute. „Hai...“ kam es nur aus dem jungen Japaner mit den karamellbraunen Augen hervor, seufzte tief auf und versank immer mehr in seine Gedanken, die sich um den blonden Japaner als auch um seinen Schützling drehten. Er konnte es ihm deutlich ansehen, aber dazu zwingen wollte er ihn nicht: Yomi verbarg etwas vor ihnen und was immer es auch war, es nagte wohl ziemlich tief an ihm. „Ich wünschte, ich wüsste gerade, was in Yomi vorgeht“ brachte nun das Katerchen seufzend hervor, wobei Sakito nun kurz aufstand und sich neben seinen Schützling setzte. „Das wüsste ich auch gerne, Hitsugi“ meinte dieser nur mit einem sanftem Lächeln, strich ihm sanft durch das rotschwarze Haar und machte ihm den Vorschlag gemeinsam nach Ni~ya zu schauen, worauf Hitsugi nickend zustimmte. Gemeinsam verließen sie nun das ihnen zugewiesene Zimmer und machten sich auf den Weg zur Intensivstation, wo sich zur Zeit drei ihrer Freunde befanden und tief in seinem Inneren befürchtete Sakito, dass er früher oder später das nächste geplante Ziel werden würde. „Sakito-san, Hitsugi-san“ begrüßte sie der pechschwarzhaarige Japaner höflich, als sie den streng bewachten Bereich betreten wollten und gemeinsam an der Seite des Wissenschaftlers konnten sie schließlich hindurch. „Wie geht es denn Ni~ya?“ fragte Sakito gleich einmal nach, wobei er sich eigentlich wunderte, wo sich sein zweiter Schützling denn befinden könnte und richtete seinen Blick auf Hizumi. „Ihre Zustände verbessern sich, nun da sie endlich die von ihrem Körper selbst gebildeten Antikörper akzeptieren“ brachte Hizumi sichtlich erfreut hervor, geleitete sie zu ihren Freunden und da erst konnen Sakito und Hitsugi kurz den mittelbraunhaarigen Japaner sehen, der an der Seite von Dr. Niimura einige Aufzeichnungen machte. „Was macht eigentlich Yomi hier?“ „Er hilft uns, indem er die Arbeit von Dr. Uke Yutaka fortführt“ „Aber warum hat er mir nichts davon gesagt?“ „Wir mussten ihm versprechen, dahin gehend erst etwas zu dir zu sagen, wenn du uns danach fragst, Hitsugi-san“ Stutzig geworden hob Sakito leicht eine Augenbraue hoch, dann erinnerte er sich wieder an den Wissenschaftler, bei dem Tsukasa und er damals auf ihrer Flucht in der unterirdischen Kolonie Sendai unter gekommen waren. „Hizumi-san, dürfte ich dann unter vier Augen mit dir sprechen?“ bat nun der Japaner mit den hellbraunen Haaren, schlang sich einen Arm um seine Taille und blickte diesem direkt in die Augen, dabei war ihm nun klar genug, dass es eine schwere Entscheidung war die er kurz davor war zu fällen. Es gab kein zurück mehr aus dieser Sache und Sakito war sich in diesem Augenblick bewusst, dass diese wichtige Infusion nur in seinem System Anklang finden würde, wenn die tierische DNS seines Körpers auf 100 % vervollständigt wurde. Seit seiner Flucht aus SeraphiMed war er innerhalb der G5 der Einizge, indem nur zur Hälfte die DNS eines antiken Wesens schlummerte und bis heute sah er auch keinen Grund dazu irgendetwas daran zu verändern. Doch die drohende Gefahr eines weiteren Angriffes durch den mysteriösen Unbekannten ließ den Hellbraunhaarigen vorsichtiger werden und Sakito war sich dahin gehend sicher, dass der Unbekannte sicherlich zuerst Ruka angegriffen hätte, wenn er dessen Aufenthaltsort wüsste. „Sicherlich, Sakito-san, lass mich nur noch Hitsugi-san rasch durchchecken“ sagte nun Hizumi zu ihm, der innerlich schon ahnte, weswegen das Nesthäkchen der G5 mit ihm so dringend reden wollte. // Ich werde besser Kyo noch dazu schalten // dachte der pechschwarzhaarige Japaner gerade, ging mit Hitsugi in den Raum nebenan und Sakito setzte sich daweil zu Ni~ya neben das Krankenbett. „Wenn Ruka nur hier wäre“ seufzte er leise auf, legte seine Hände in den Schoß, senkte leicht seinen Blick und so genommen war er - Sakito - momentan als einziges Mitglied der G5 kampfbereit. ************ Zeros Vergangenheit: Japan war rasch zu einer der führenden Nationen in der Genforschung aufgestiegen, als er in eine Welt hinein geboren wurde, wo selbst der aggressivste Krebs in seiner aussichtslosen Variante erfolgreich bekämpft werden konnte. Seine Eltern waren wirklich hohe Tiere in internationalen Konzernen, wodurch seine Erziehung in den Händen einer schrulligen Amme lag und im Alter von fünf Jahren lief er kurzerhand von zuhause davon, da er sich von seinen Eltern ungeliebt vor kam. Er verlangte doch nur von seinen Eltern etwas Aufmerksamkeit und Liebe, aber die waren ja so beschäftigt in ihren Berufen, dass er sie höchstens für maximal eine halbe Stunde am Tag zu Gesicht bekam. Wenn er doch ihr absolutes Wunschkind war, warum ignorierten sie ihn dann so? Tief in seinem Inneren suchte der kleine fünfjährige Japaner die Schuld bei sich und er blickte schluchzend auf, als ihn eine Frau gerade fragte ob er sich verlaufen hätte. Neben ihr war ein Junge mit lebhaften braunen Augen, der ihn neugierig anschaute und in diesem Augenblick wollte er nur noch ein Teil von dieser Familie sein. Auch wenn ihn die Frau zurück zu seinem richtigen Zuhause führte, so bekam er von ihr die Erlaubnis sie jederzeit zu besuchen, wen er sich alleine fühlen sollte. Am Abend bekam er seine Mutter zu sehen und selbst sie gab ihm die Erlaubnis, die Chibas zu besuchen. Von nun an brauchte er nicht mehr diese strenge Amme, sondern verbrachte die Tage bei Frau Chiba und ihrem vierjährigen Sohn. Rasch freundeten sich die beiden Kinder an, besuchten gemeinsam den Kindergarten, stellten eine Menge Unsinn an und auch seine eigenen Eltern begannen rasch eine Verbindung zu den Chibas aufzubauen. Am liebsten waren ihm aber jene Tage, wo sich seine Eltern extra für ihn frei nahmen und sie gemeinsam mit den Chibas Ausflüge aufs Land machten oder wo sie nur als dreiköpfige Familie etwas unternahmen. Doch den Tag, als alles zerstört worden war; den konnte er nicht so einfach mehr aus seinem Unterbewusstsein verbannen, da seine gesamte vertraute Welt in sich eingestürzt war. Einen Arm über seinen Kopf ruhend öffnete er nun seine Augen und starrte die Zimmerdecke an. Es war lange her, dass er von seiner Kindheit und seiner ersten Begegnung mit Yomi geträumt hatte. Jetzt wo sie beide zu erwachsenen Männern heran gewachsen waren, schien ihm erst jetzt am Kleineren aufzufallen, dass dieser sehr stark nach seinem Vater ging. Trotzdem hatten Yomis Augen nichts von ihrer Lebhaftigkeit verloren, die ihm so vertraut war. „Verzeih mir, kleiner Yomi, dass ich dir nicht sagen kann, wer ich wirklich bin und was meine wahren Ziele sind“ sagte er nun leise vor sich hin, schloss kurz seine Augen, horchte auf die Stimme in seinem Inneren und richtete sich nun langsam auf. Er hatte sich damals dazu entschlossen, den Jüngeren zu sich zu nehmen, nachdem er die Mörder ihrer beiden Eltern ausfindig gemacht und zur Strecke gebracht hatte. Nur dafür hat sich der damals jugendliche Japaner ohne weiteren Hintergedanken freiwillig der Fukai Mori und ihren Zielen angeschlossen, nachdem er vom Mord auf den Wissenschaftler Dr. Uke Yutaka durch ein Mitglied von SeraphiMed und Yomis erfolgreicher Flucht vor dieser Pharmafirma erfuhr. Selbst die unzähligen Tests ließ er willig zu, da er sich endlich jene Stärke zu besitzen erhoffte, mit dem er den Jüngeren in Zukunft vor solchen Gefahren beschützen konnte und nun war er in der Lage dazu jegliche Gefahr zu eliminieren die seinem Kindheitsfreund drohen konnten. In ein blaukariertes Holzfällerhemd schlüpfend blickte er rasch zu seiner Zimmertür, als ihm nun Hiroto und Tora auffielen, die gerade mit ihm reden wollten. Mit ihnen kam er merkwürdigerweise problemlos aus. Nur mit Hibari eckte der schwarzhaarige Japaner andauernd an, da sie sich gegenseitig nicht leiden konnten und Hibari war ihm am Anfang häufig in seiner Biestform überlegen gewesen. „Zero, wir sind mit dabei“ sagte nun Tora in knappen Worten, wobei allen drei Männern gerade bewusst war, dass es zu gefährlich war ihren Plan offen auszusprechen. „Um Mitternacht, am Huntington Beach“ kam noch von Hiroto, der ihn direkt anschaute, dann verließen die beiden Freunde sein Zimmer und mit einem kurzem Lächeln wusste der Morph schließlich, dass er sich zu 100 % auf ihre Zusammenarbeit verlassen konnte. Selbst wenn sie Hibari nun belauscht hätte, so gab es keinen Hinweis dafür, dass Hiroto, Tora oder er einen Sturz der Organisation planten. Nebenbei konnte nur Yomi die Barriere durchschreiten, die er mental um sich aufgebaut hatte und dadurch war er vor Hibaris furchtbarer Gabe, die Gedanken anderer Menschen zu manipulieren sicher. Gut gelaunt wie er nun war, machte er sich nun auf in den Aufenthaltsraum, der früher wohl von der Polizei von Los Angeles für Verhöre verwendet worden war und Zero verbeugte sich rasch vor Ghost und Jibril bevor er sich an seinen Platz setzte. Während die beiden leitenden Köpfe der Fukai Mori ihnen die weiteren Schritte ihres Vorgehens erklärten, verfolgte ein Teil von Zero auf einer abgeschirmten Verbindung zum Jüngeren, welche Pläne dieser nun umsetzen wollte und um ehrlich zu sein war er wirklich schon auf Yomis Reaktion gesapnnt, wenn er ihm doch endlich reinem Wein einschenkte, was ihre Verbindung betraf. ************ „Du wolltest mit mir reden, Sakito-san?“ fragte der pechschwarzhaarige Japaner nun nach, der ihm einen Becher mit heißem Tee reichte und sich ihm direkt gegenüber setzte, dabei war auch Dr.Niimura mit anwesend im Raum. Seinen ganzen Mut zusammen nehmend erklärte Sakito nun den Grund, worüber er mit dem Wissenschaftler eigentlich reden wollte und Hizumi ahnte gerade, wie schwer dem Jüngeren wohl diese Entscheidung zu fällen wohl gewesen war. „Bist du dir wirklich sicher, dass du diese Prozedur durchziehen willst, Sakito-san?“fragte nun Kyo nach, der sich von der Wand abstieß, seine Arme in die Taschen seines Laborkittels stopfte und seinen Blick direkt auf den Hellbraunhaarigen richtete. „Es gibt danach kein Zurück mehr“ brachte noch Hizumi mit ein, wobei die beiden Wissenschafler von Sakitos Entschlossenheit überrascht waren. „Ich bin bereit“ sagte Sakito nun, der es als seine Pflicht nun ansah nicht nur die Chibis, sondern auch seine momentan außer Gefecht gesetzten Freunde vor einer drohenden Gefahr zu verteidigen. „Nun gut, Sakito-san, dann lass es uns zu Ende bringen“ meinte Kyo nur darauf, seufzte tief auf und in diesem Augenblick war er froh darüber, dass Yomi an die von der Regierung her verschwunden geglaubten Daten von SeraphiMed gekommen war, die sich gut geschützt auf einem abgelegenen Server befanden. „Der Junge weiß wirklich, wie man mit Computer umgeht“ brachte der blonde Wissenschaftler sichtlich amüsiert hervor, als sie nun das Labor erreichten, dass eigentlich sein ganzes Reich bildete und am riesigen Monitor konnte Sakito deutlich sehen um welches Tier es sich eigentlich handelte, dass momentan noch zur Hälfte in ihm schlummerte. „Damit du keine Schmerzen verspürst geben wir dir ein Narkosegas. Wir dosieren es so, dass dein Körper es rasch abbauen kann und damit du dich auch problemlos an deine fehlende Hälfte gewöhnen kannst, Sakito-san“ erklärte nun Hizumi ihr Vorhaben, wobei Sakito sich sichtlich erleichtert darüber zeigte, wieviel Respekt ihm die beiden Wissenschaftler gegenüber zeigten und verglichen zu den unzähligen Tests innerhalb der Mauern von SeraphiMed war keiner der dort angestellten Wissenschaftler mit Nachsicht und Respekt auf sie zugegangen. Sakito setzte sich bereitwillig in den vorbereiteten Stuhl, setzte sich die Maske auf, durch die er das Narkosegas einatmen konnte und er gab den Beiden das Zeichen, dass sie den Prozess starten konnten. // Ni~ya wird sicherlich toben.... was Ruka wohl dazu sagen würde? Ruka.... wo bist du bloß? // dachte der hellbraunhaarige Japaner gerade, während das Gas zu wirken begann und Kyo die Injektion mit der fehlenden Menge an tierischer DNS vorbereitete. „Ich wünschte nur, sie hätten von Anfang an die Lage gehabt sich freiwillig für diese Prozedur zu entscheiden“ meinte nun Hizumi seufzend, der mit Kyo nun genau beobachten konnte, wie der prozentuelle Anteil an tierischer DNS innerhalb von Sakitos Körper nun zu wachsen begann und schaute seinem Freund genau in die Augen. „Was wärst du dann geworden, Hiro? Ein Hund?“ brachte er hervor, lächelte seinen langjährigen Freund an und legte einen Arm um ihn. „Nein, ein schöner schwarzer Wolf“ meinte Hizumi mehr mit sich zufrieden, grinste nur den Älteren an und er wunderte sich gerade, welches Tier wohl zu Kyo passen würde. „Du bist unmöglich, weißt du das?“ warf Kyo nun ein, während er mit Hizumi die Werte genau im Auge behielt und erst da waren die beiden Wissenschaftler sichtlich überrascht, dass der Ursprung des Trägers dieser Gene sich im alten Ägypten befand. „Die von SeraphiMed haben ihm tatsächlich eine Frau eingepflanzt“ kam es nur aus Hizumi hervor, als beiden vor Staunen nur der Mund offen blieb, da diese antiken Gene scheinbar zur ägyptischen Katzengöttin Bastet gehörten. „Na toll und wie erklären wir das nun Minister Andou?“ wollte Kyo nun wissen, der zur Anzeige auf dem Monitor blickte und dieser gerade einen Wert von 93% anzeigte. „Ich frage mich gerade, wie wir Sakito-san erklären sollen, dass in ihm ein weibliches Wesen haust“ kam nun von Hizumi, der sich verlegen durch sein pechschwarzes Haar fuhr und ebenfalls seinen Blick nicht von der Anzeige nehmen konnte, die nun einen Wert von 96,3% zeigte. „Anstatt es ihm zu erklären wirst du es ihm schonend beibringen, indem du mit Yomi und ihm der Spur unseres Angreifers zur Westküste Amerikas folgen werdet“ brachte Kyo nur hervor, der nun genau wusste, wie sie auch vor den anderen Mitgliedern der G5 vorerst Sakitos Veränderung geheim halten konnten und in diesem Augenblick ahnte keiner der beiden Wissenschaftler, dass sie dort auf das fehlende Mitglied der G5 stoßen würden, der von seiten der Regierung für tot erklärt worden war. Kapitel 12: Cold Case K. Oota [Part 3]: who is the real key suspect? -------------------------------------------------------------------- Cold Case K. Oota [Part 3]: who is the real key suspect? Es war eine sternenklare und kalte Nacht, als er gedankenversunken den Strand entlang ging und seinen Blick hinaus aufs Meer warf. Irgendwie hatte er auf einmal das Gefühl, dass jenseits des Ozeans ihn jemand erwartete, den er von klein auf beschützt hatte und leise eine Melodie vor sich hinsummend schloß er seine Augen, dabei sagten seine Instinkte ihm, dass er momentan nicht ganz alleine war. „Tora, mit dir habe ich hier nicht gerechnet“ brachte er kalt von sich, richtete seinen Blick nun auf die drei Männer, die über ihm auf einer kleinen Anhöhe standen und ehe sich der Angesprochene versehen konnte stand der dunkelhaarige Japaner direkt vor ihm. „Ruka-san, wir sind hier, um dir einen Vorschlag zu unterbreiten“ sagte Tora nun zu ihm, wobei er klar fühlen konnte, wie Hirotos Hand auf seiner Schulter ruhte und dadurch ermutigt konterte er den kalten Blick des Onis. „Komm auf den Punkt, Tora“ meinte dieser nur knapp, ging ein paar Schritte näher auf sie zu, fixierte mit seinen Blick den Schwarzhaarigen und ein herausfordernes Lächeln lag dabei auf seinen Lippen. Der Schwarzhaarige übernahm die Aufgabe, ihn alle Details auf den Tisch zu legen und er war sofort mit von der Partie, als er gerade mitbekam wer in Wirklichkeit ihr Feind war. „Nur damit eines unter uns klar ist, dieser Ghost gehört allein mir“ meinte der Oni eisig in ihre Richtung, funkelte die drei Männer kalt an, ballte eine Hand zur Faust und Hiroto nickte nur rasch zustimmend, da er sich durch diese Geste des Dunkelhaarigen sichtlich eingeschüchtert fühlte. „Dafür bleibst du von Yomi fern, Ruka“ meinte der Schwarzhaarige nur darauf unbeeindruckt, der seine Arme verschränkt hielt und seinen Blick wachsam am Größeren ruhen ließ. „Yomi? Ach so, der Kleine den Hisui damals killen wollte“ kam es abwertend von ihm, winkte rasch ab und ging nun seiner Wege, wodurch er dem Schwarzhaarigen gegenüber klar anzeigte, dass er keinerlei Interesse an Yomi hatte. „Bleib ruhig, Zero“ warfen nun Hiroto & Tora ein, die den Schwarzhaarigen direkt anschauten und dadurch verhindern konnten, dass dieser sich in einen unnötigen Kampf mit dem ältesten Mitglied als auch dem offiziellen Anführer der G5 verwickelte. „Ich hätte ihn sofort Hibari zum Töten überlassen sollen“ knurrte Zero nur vor sich hin, verfluchte gerade die Arroganz des Onis und tief in seinem Inneren schwor er ihm den qualvollsten Tod auf Erden sollte er sich nicht an sein Abkommen halten. ************ Nach der geglückten Injektion war Sakito wohlauf und er nickte nur, als ihm Hizumi gerade ihre jetzige Mission erklärte und in einer gewissen Weise war er doch erleichtert, dass die beiden Chbis sie nach Kalifornien begleiten würden. „Wir - also Hizumi-san, Hitsugi, Sakito und ich - sind nur für Informationsbeschaffung zuständig; Kämpfe werden vermieden bis unsere Kamptruppe wieder auf den Beinen ist“ erklärte Yomi noch ihre momentane Lage, dabei hob der junge Japaner mit den hellbraunen Haaren fragend eine Augenbraue hoch, da sein Schützling auf einmal so ernst wirkte. „Wir können uns im Moment keinen weiteren Verletzten leisten“ warf noch Kyo ein, der streng seinen Blick auf Sakito richtete und das Nesthäkchen der G5 verstand ihre Sorgen nur all zu gut. „Mit Kampftruppe sind Ni~ya, Toshiya und Tsukasa gemeint, richtig Yomi?“ fragte nun Hitsugi nach, der im Flieger direkt neben ihm sitzen durfte und sich gerade anschnallte. Mit einem Nicken beantwortete er nur die Frage, drückte sachte die Hand des Jüngeren und richtete seinen Blick nun auf Sakito, der scheinbar in der Zwischenzeit deutlich für ihn sichtbar erwachsene Züge angenommen hatte. // kami-sama sei dank, dass ich für diese Mission zugelassen wurde. Dadurch werde ich sicherlich heraus finden können, was Zero an wichtigen Informationen vor mir verbirgt // dachte Yomi gerade, als ihr Flug endlich startete und in den letzten Tagen hatte er rasch den Umgang mit seinen für ihn persönlich neu entdeckten Gaben erlernen können. Seine Augen schließend atmete Yomi tief ein als auch aus, ließ seine Gedanken in die Ferne schweifen und auf einmal war ihm, dass er Zeros genaue Position ausmachen konnte. Mit einem Trick linkte er sich rasch in die Gedankenwelt des Schwarzhaarigen ein und Yomi war sichtlich überrascht, Rukas Präsenz darin vor zu finden. „Er lebt also noch“ murmelte er nun vor sich hin, starrte in Richtung Boden und zeichnete auf Papier jene Dinge auf, die er dank seiner neuen Gabe innerhalb von nur ein paar Minuten heraus finden konnte. „Sakito-san, angenommen Ruka lebt noch, wie bringst du ihn dazu, an eurer Seite zu kämpfen?“ fragte nun Hizumi nach, der seinen Blick auf den hellbraunhaarigen Japaner warf und selbst Yomi schien auf die Antwort Sakitos gespannt zu sein. „Eto... um ehrlich mit euch allen zu sein weiß ich nicht einmal, wie ich darauf reagieren soll, wenn ich Ruka erneut gegenüber stehe“ gab Sakito nun zu, wobei er etwas nachdenklich den Kopf senkte und seine Finger in einander verschränkte. „Ich an Sakitos Stelle hätte ihm wahrscheinlich zuerst eine geknallt, dann nachgewassert, warum er sich so lange nicht bei mir und meinen Freunden gemeldet hat“ warf Yomi seine Meinung in die Runde, faltete das beschriftete Stück Papier zusammen und steckte das gefaltete Stück Papier recht unauffällig in seine Hosentasche. Allein diese Worte seines Schützlings stimmten Sakito noch nachdenklicher und er wunderte sich gerade, in wie weit der Jüngere ihn nun kannte. Außerdem fragte er sich gerade, weshalb Yomi in den Tagen seit dem Zwischenfall so distanziert und ruhig ihnen gegenüber wirkte. ************ Seit seinem Treffen mit Hiroto & Tora patroullierte er jede Nacht in Newport Beach und er fragte sich tief in seinem Inneren, warum der Schwarzhaarige ihm gegenüber diese Bedingung gestellt hatte. Er kannte den von ihm genannten Yomi doch nicht und trotzdem war seine Antwort ihm gegenüber gewesen, dass er diesen Namen schon einmal aufgeschnappt hat. Doch woher in aller Welt kannte er jemanden, der den Namen Hisui trug? Hier in Los Angeles war er niemandem begegnet, der so hieß und Ruka begann sich nun zu wundern, ob dieser Name eventuell in seiner ihm noch verschleierten Vergangenheit gefallen war. „Hoffentlich spuckt Ghost jene wichtigen Informationen aus, die mir helfen werden mich an meine Vergangenheit zu erinnern“ murmelte er nur vor sich hin, setzte sich auf die Mauer in der Nähe des Strandes und richtete seinen Blick in Richtung des sternenklaren Himmels über ihm. „Das hier ist Toshie, bitte habt ein Auge auf sie“ hörte er nun Yoshitaka zu ihm sagen, worauf der dunkelbraunhaarige Junge und er selbst mit ihren Köpfen nickten. Bisher war ihr Leben recht trist verlaufen, da sie aus Schutz vor der allgemeinen Bevölkerung innerhalb der Firma gehalten wurden. Mit Tsukasa - wie der Dunkelbraunhaarige hieß - war er innerhalb dieser Mauern heran gewachsen und daher war ihre Freude auch echt gewesen, als sie schließlich mitbekamen, dass auch ein Kind von außerhalb kommen sollte. Sie - Ruka & Tsukasa - waren zwar fast gleich alt, aber beide Jungen zeigten sich regelrecht engagiert, wenn es darum ging sich um die kleine Toshie zu kümmern. Selbst als Yoshitaka ihr einen Bruder erschuf, indem er ihn aus ihrem Genmaterial klonte, passten sie gut auf die beiden Jüngeren auf. „Karyu-san, wäre es nicht besser, wenn die Kleinen welche zum Spielen bekommen, die ungefähr in ihrem Alter sind?“ stellte er eines Tages die Frage an ihm, nachdem Tsukasa und er den privaten Unterricht mit Yoshitaka hinter sich hatten, wobei er seine dunklen Iriden auf ihn richtete. „Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich davon ausgehen, dass du wohl deine neue Aufgabe richtig genießt, Ruka“ kam es lachend vom Dunkelblondhaarigen, der nun durch sein Haar strich. Leicht rot geworden senkte er nun seinen Kopf, da er sich innerlich ertappt fühlte und er konnte deutlich fühlen, dass Tsukasa seinen Blick auf ihn gerichtet hatte. „Ich sehe, was ich tun kann, Ruka“ vernahm er nun von ihm, dabei blickte er direkt in Yoshitakas Augen und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Seufzend sprang er nun von der Mauer, stopfte beide Hände in seine Hosentaschen und erneut begann er sich zu fragen, woher diese Fragmente der Erinnerung denn stammten. Was er bisher durch Tora in Erfahrung bringen konnte waren nur die Fakten, dass sein Name Ruka war und er tief in sich einen Oni schlummern hatte. Doch warum war in letzter Zeit das Gefühl in ihm verstärkt aufgetreten, dass er schon als Kind diese Präsenz in sich verspüren konnte? Wenn er nur den Dunkelblonden aus seinen Erinnerungen aufsuchen könnte; doch Ruka ahnte nicht im Geringsten, dass er sein gesamtes Erinnerungsvermögen genau an jenem Tag verlor, an dem er in der Gestalt des Onis diesen in den Tod begleiten wollte. ************ Auch wenn es nun zwei Tage her war, dass der Rothaarige ihn hier besuchte, so ließ es ihn innerlich kalt und um ehrlich mit sich selbst zu sein war er es nicht mehr wert, an der Seite des Gleichaltrigen zu leben, der einst für ihn die gesamte Welt auf Erden war. Aus seiner Sicht hatte er ihn damals schon verraten, als er ihm von seiner fixen Anstellung bei SeraphiMed erzählte. Schweigend hockte sich der Dunkelbraunhaarige nun auf seine Pritsche und starrte die dunkelgraue Wand seiner Einzelzelle an, die seit zehn Jahren schon sein Zuhause bildete. // Ich habe einen Punkt erreicht, andem ich mir selbst nicht verzeihen kann, dass ich die Person meines Herzens so verraten und die Kinder innerhalb der Firma so in Stich gelassen habe // dachte er gerade tief seufzend, dabei begann er sich wieder an jenen Tag zu erinnern, wo Karyu und er selbst Opfer eines unvorhergesehenen Putsches wurden: Er arbeitete nun schon seit ein paar Monaten als Geschäftsführer von SeraphiMed und er hatte dabei die beiden Jungen Ruka & Tsukasa kennen gelernt, die aufgrund einer natürlichen Abwandlung ihrer DNA aus Sicherheit vor der allgemeinen Bevölkerung abgeschottet gehalten wurden. Von Karyu bekam er für seinen kleinen Engel einen Jungen geschenkt, den er aus ihren Genen klonen konnte und so konnte er den Kummer tief in seinem Herzen kurz vergessen den der Rotschopf in ihm auslöste, wenn er mit den Zwillingen spielte. Doch dann änderte sich das gesamte Klima innerhalb der Firma schlagartig und er - Kaoru Niikura - hatte nicht einmal den Hauch einer Chance zu entkommen. An diesem Tag wollte er die neu dazu gekommenen Kinder Ni~ya & Sakito in Physik unterrichten, als ihn jemand von hinten ein Tuch mit einer stinkenden Flüssigkeit gegen die Nase hielt. Bevor ihm schwarz vor den Augen wurde, war ihm noch möglich die Wiederwahltaste auf seinem Mobiltelefon zu betätigen und erhoffte sich dadurch, dass er Karyu noch rechtzeitig warnen konnte. Lautlos wie die Schatten waren sie eingefallen. Wut kam nun in ihm hoch und er schlug so fest er konnte gegen die Mauer, dabei ignorierte er gekonnt den aufkommenden Schmerz in seiner Hand. Daisuke hatte damals Recht gehabt, doch er tat es als Irrglauben ab. Wenn er doch nur von Anfang an auf ihn gehört hätte, dann würde Toshie noch leben und auch Yoshitaka Matsumura. „Es tut mir leid, aber zwischen uns liegt ein Ozean aus Leichen“ brachte er nun schwermütig hervor, dabei spürte er nach langer Zeit wieder, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammen zog und geistig hatte er noch die jüngere Version des Rothaarigen vor seinem Auge. ************ Kyo befand sich gerade im Labor, um einige der Blutzellen unter dem Mikroskop zu betrachten, die er als Probe von Ni~ya genommen hatte und erstaunt hob er eine Augenbraue hoch, als er diese schließlich mit der Probe von Tsukasas Blutzellen verglich. „Aber... das würde ja heißen, dass...“ brachte er nur murmelnd hervor, setzte sich nachdenklich an seinen Schreibtisch und rief sich auf den Bildschirm die Akten der G5 auf. Aufgrund von Hizumis Entdeckung war es ihnen soweit möglich gewesen, eine digitale Kopie der Aufzeichnungen zu machen, die er auf den Nanochips in Tsukasas Blut versteckt gefunden hatte. „Bitte sagen sie Minister Andou Bescheid, dass ich ihm die aktuellen Ergebnisse mitteilen will“ sagte er über die Funkanlage seiner Sekretärin, richtete alles was für den Abgeordneten wichtig sein könnte her und auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Nur die Zellen von Tsukasa wiesen keinerlei Spuren von einem genetischen Eingriff auf, der ihn darauf schließen ließ, dass die als Biowaffen gedachten G5 in jenem Zeitpunkt entstanden waren wo Dr. Mugen Shigeru die Leitung über diese Pharmafirma hatte. „Na toll, jetzt habe ich sogar ein Alibi für dieses Genie gefunden“ grummelte der blonde Wissenschaftler vor sich hin, strich sich durch sein Haar und er sah sich sicherheitshalber die einzig verbliebene Probe des unbekannten Objekts an, dass Hizumi damals in den Ruinen von SeraphiMed entdeckte. „Die Struktur der Zellen ist fast ident mit der von Tsukasa. Also doch - nur die anderen drei Mitglieder der G5 wurden in ihrer genetischen Struktur umgebaut“ sagte er vor sich hin, als er in diesem Augenblick nicht mitbekam, dass der Abgeordnete gerade sein Labor betrat. „Soll das etwa heißen, der Oni und auch der Silberdrache sind nicht in einer Petrischale entstanden?“ fragte der Rothaarige nun nach, blickte dem Kleineren über die Schulter und er war sichtlich erstaunt über die Ergebnisse, die Kyo & Hizumi in dieser kurzen Zeit zusammen sammeln konnten. „Minister Andou, hier sehen Sie sich bitte den Unterschied an“ kam es nun von Kyo, der unter dem Mikroskop eine Zellprobe von Tsukasa und eine von Ni~ya hergerichtet hatte. „Dr.Niimura, Sie können mir sicher den Unterschied erklären?“ fragte dieser sofort nach, der deutlich tief in seinem Inneren fühlen konnte, dass sein Herz gerade einen Sprung der Erleichterung tat, da er einen eindeutigen Beweis für Kaorus Unschuld vor sich hatte. „Ich hielt es für unmöglich und auch mein Partner Dr. Yoshida war sich am Anfang etwas unsicher, aber wir müssen nun davon ausgehen, dass eine Organisation namens ,Fukai Mori‘ hinter all dem steckt“ setzte Kyo nun seine Erklärung an, dabei zeigte er ihm die an seinem Bildschirm vorbereiteten Unterlagen vor und aus dem Augenwinkel fiel ihm heraus, wie ernst die Miene des Abgeordneten wurde. „Ein Toter, der wieder unter den Lebenden weilt; zwei tatsächlich existierende Lebewesen und oben drauf noch eine Organisation, dessen Anführer innerhalb Japans als auch international wegen Mordes gesucht wird“ hörte er nun den Rothaarigen sagen, der sich kurz setzen musste und die Reaktion von ihm auf die wahre Identität des Anführers der ,Fukai Mori‘ verschlug ihm den Atem. „Hibari? Sind sie sich da wirklich sicher, dass er sich in dieser Organisation befindet?“ wollte Minister Andou nun wissen, als Kyo ihm jene daten zeigte, die er mit Yomis Hilfe zusammenstellen konnte und mit einem Nicken bejahte er diese an ihn gerichtete Frage. „Ich muss sofort eine Sondersitzung einberufen und die neuen Ergebnisse mitteilen. Benachrichtigen sie mich umgehend, wenn Toshiya oder einer der anderen Beiden wieder zu sich kommen sollte“ sagte der Rothaarige rasch zu ihm, der über ein Speichermedium sich die Informationen mitnahm und eilig das Labor verließ. Leicht seinen Kopf schüttelnd stand der kleine Blonde inmitten seines Labors, dann stopfte er beide Hände in die Taschen seines Kittels und ging auf die Station, wo sich die drei Verletzten der G5 momentan befanden. Kapitel 13: Cold Case K. Oota [Part 4]: the vital clues ------------------------------------------------------- Cold Case K. Oota [Part 4]: the vital clues Sakito war nicht sonderlich überrascht von der Umgebung, als sie nach der geglückten Landung aus dem Flugzeug ausstiegen und auch die Chibis schienen innerlich damit gerechnet zu haben, dass wohl auch über den Ozean noch eine Wüste aus Beton, Staub und Asphalt die Überhand in der Landschaft bildete. Seine sechs Sinne waren leicht angespannt, da er diese Gegend natürlich nicht so gut wie sein Zuhause in Seoul kannte und er ging nur ein paar Schritte von ihrem Flieger weg in Richtung Strand, als die Stimme tief in ihm sagte, dass sich nicht unweit von ihm ein unbekanntes Wesen aufhielt. Sofort schlich sich der junge Japaner auf leisen Pfoten davon, wobei ihm kurz darauf seine Katzenohren erschienen und er sich voll auf seine feinen Sinne verließ. // Hoffentlich ist es nicht der Feind // dachte Sakito gerade hochkonzentriert, der kurz davor war dem Biest in sich die volle Kontrolle zu überlassen, als er mit erschrockenen Blick feststellen musste, dass sich jemand unbemerkt an ihn angeschlichen hatte. „Folge mir“ vernahm er eine dunkle Stimme, die sofort einen wohligen Schauer in ihm auslöste und mit einem raschen Nicken folgte er der mehrfach vermummten Gestalt in einen abgelegenen Bunker etwas weiter entfernt vom Strand auf dem sie gelandet waren. „Ruka...“ brachte der Japaner mit den karamellbraunen Augen nur stockend hervor, als sein Gegenüber den Umhang mit Kapuze ablegte und nun direkt vor ihm stand. Vorsichtig streckte Sakito seine Hand nach dem Größeren aus, wobei er kaum glauben konnte was er sah und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Du lebst; Ruka, ich bin so froh, dass du noch lebst“ schoss es aus dem jungen Mann nur hervor, der Ruka nun umarmte und sein Gesicht in Rukas Halsbeuge verstecke, damit dieser nicht Sakitos aufkommende Tränen bemerkte. „Mich wird man nicht so schnell los“ hörte der junge Japaner nun den Älteren sagen, wobei ihm sprichwörtlich ein Stein vom Herzen fiel und in diesem Augenblick wollte er Ruka nicht mehr loslassen. Sakito spürte deutlich, dass der Ältere sich zu entspannen begann und ihm über das hellbraune Haar strich, welches ihm über die Jahre schulterlang gewachsen war. „Sakito...“ vernahm er erneut die dunkle Stimme Rukas, wobei er sich gerade innerlich zu fragen begann, wieso sie so einen wohligen Schauer in ihm auslöste wenn er doch schon mit Ni~ya seit fast zehn Jahren zusammen war. Er hatte etwas gehört, dass nur selten in Los Angeles zu hören war und dementsprechend war er in Richtung Strand aufgebrochen, nicht ohne sich zuvor soweit zu verhüllen um ja nicht so rasch vom Feind erkannt zu werden. Bei einer der Dünen hörte er auf den Oni in ihm, der ihm von einer ihm vertrauten Person in unmittelbarer Nähe berichtete und auf seine Fähigkeiten zurück greifend konnte er sich hinter den schlanken hellbraunhaarigen Japaner schleichen, der in seine Gedanken versunken zu sein schien. In kurzen Worten brachte er schließlich den Anderen dazu ihm zu seinem Versteck zu folgen und er konnte deutlich in den karamellbraunen Augen seines Gegenübers als auch anhand seiner Reaktion ablesen, dass dieser ihn sehr gut kannte. // Irgendetwas ist ganz anders an ihm // dachte er gerade, als er vom Jüngeren umarmt wurde und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in seinem gesamten Körper aus, da er den warmen Atem des Hellbraunhaarigen auf seiner Haut spüren konnte. Während er von ihm umarmt wurde, entspannte sich sein gesamter Körper und auch wenn er sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern konnte, so wusste er ganz genau den Namen seines Gegenübers. „Ich bin so froh, dich unbeschadet zu sehen, Sakito“ brachte er nach einer Weile hervor, hob sachte den Kopf des Jüngeren an und legte vorsichtig seine Hand auf Sakitos Wange. In diesem Augenblick verstand Ruka sein Innenleben auf einmal nicht mehr, warum auf einmal fühlte er sich nur so stark zum Hellbraunhaarigen hingezogen, den er ja doch nicht wirklich kannte und wieso stieg in ihm auf einmal dieses Bedürfnis an, die Nähe zu Sakito vollends auskosten zu können. Auf diese aufsprudelnen und für ihn total neuen Gefühle hörend presste er Sakito gegen die Wand und küsste ihn, dabei wanderten seine Hände neugierig über den schlanken Körper seines Gegenübers, der in diesem Augenblick noch in Baumwolle besserer Qualität eingehüllt war. Selbst die feinen Sinne tief in ihm rieten ihm an, auf sie zu hören und sich mit dem Jüngeren vor sich zu vereinigen. ************ In seiner Zelle lag Kaoru nachdenklich in seinem Bett und ging noch einmal geistig die Worte des Rothaarigen durch. Nein, was würde es ihm überhaupt noch bringen, wenn er dieser Regierung half die Hintermänner für das Attentat auf Mitglieder der G5 zu finden? Sie würden ihn eventuell aus der Einzelhaft im Hochsicherheitstrakt entlassen, aber weiterhin von der Außenwelt abgeschottet halten. Da konnte er genau so gut in diesen vier Wänden bleiben die seit zehn Jahren sein neues Zuhause bildeten. Trotzdem ließen ihn die Erinnerungen an das Geschehen von damals nicht los. Warum hatte er immer noch diese Bilder vor sich, auch wenn er sie am liebsten vergessen wollte? Außerdem beunruhigte ihn die Tatsache, dass sein einstiger Weggefährte sich in etwas hinein wagte, dass ihm eventuell selbst das Leben kosten konnte. „Baka... nie kann ich dich auch nur für einen kurzen Augenblick allein lassen“ grummelte er leise vor sich hin, sprang aus seinem Bett und ging direkt auf die verschlossene Türe zu. „Holt mir sofort jemanden, der meine Botschaft an den Minister ohne Umwege weiterleiten kann“ brachte er nun hervor, dabei blickte er düster einen der Wärter an, die gerade vor seiner Zellenreihe patrouillierten und kurze Zeit später stand auch schon der Mann in seiner Zelle, bei dem er sich einmal in der Woche einfinden musste. In kurzen Worten berichtete Kaoru was er von den Ereignissen innerhalb der Pharmafirma wirklich wusste und obendrein informierte er den Rechtsanwalt noch über die Tatsache, dass der Rotschopf sich mit der ,Fukai Mori‘ einen gefährlichen Gegner auf den Hals hetzen würde. „Mister Mugen, ich werde ihre Warnung sofort weiterleiten“ bekam er darauf zu hören, dann war er wieder allein in seiner Zelle und tief in seinem Inneren fiel ihm ein Stein der Erleichterung, dass ihm diesmal Glauben geschenkt wurde. „kami-sama, wenn es dich wirklich gibt, dann sieh zu, dass diesem Baka nichts zustößt“ brachte Kaoru leise grummelnd von sich, setzte sich an den kleinen Tisch und begann all die Informationen über den Kopf der ,Fukai Mori‘ aufzuschreiben, die gerade noch in seinem Langzeitgedächtnis herum schwirrten. „Ich lasse nicht zu, dass er noch weitere Leben zerstört, dass schwöre ich dir bei meinem eigenen Leben, Yoshitaka Matsumura“ brachte Kaoru leise von sich, als er auf seine geschriebenen Worte starrte und an den jungen Japaner denken musste, der Opfer seiner eigenen Familie geworden war. Nur zwei oder dreimal war er dem Cousin des hochgewachsenen jungen Mannes begegnet, der damals schon sichtliche Anstalten machte, die Leitung von SeraphiMed unbedingt an sich zu reißen. Inmitten all dieser Erinnerungen fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Karyus Cousin war in Wirklichkeit hinter den beiden Jungen her gewesen, wobei der Ältere der beiden von Geburt an schon eine einzigartige DNS für einen einfachen Menschen aufwies. Mit geballter Faust haute er gegen die Wand, dabei biss er sich auf die Lippen und erst da wurde ihm klar, wer in Wirklichkeit für den Tod seines kleinen Engels verantwortlich war. „Wäre ich nicht hier auf lebenslang eingesperrt, dann würde ich dir höchstpersönlich die Eingeweide herausreißen für all das was du verbrochen hast, Yura Matsumura“ kam es tief grollend von Kaoru über die Lippen, setzte sich wieder hin und verfasste nun ein mehrseitiges Schreiben, indem er ausdrücklich vor dem jüngsten Sproß aus der Familie Matsumura warnte. ************ „Wo ist Sakito?“ wollte Hizumi nun wissen, der fragend seinen Blick auf die Chibis richtete und das jüngste Mitglied der G5 nicht mehr entdecken konnte. „Hoffentlich ist ihm nichts passiert“ schoss es daraufhin aus Hitsugi hervor, der sich um jeden Sorgen machte der ihm wichtig war und konnte im feinen Sand die Fußspuren des Älteren entdecken, die in Richtung Strand führten. „Wohin ist er verschwunden?“ fragte Yomi nun nach, der mit Hitsugi & Hizumi der Spur gefolgt war und vor dem Meer Sakitos Spuren auf einmal wie durch Geisterhand verschwanden. „Das müssen wir nun heraus finden“ meinte Hizumi nur darauf, dem erst nach kurzer Überlegung wieder einfiel, dass sie das Mitglied der G5 ja nicht mehr per Radar orten konnten, da ja der von SeraphiMed eingepflanzte Mikrochip entfernt worden war und der Wissenschaftler entschloß sich vorerst dazu, in einer der Ruinen mit den Chibis Unterschlupf zu suchen. „Wie sollen wir ihn hier finden?“ kam es unsicher von Hitsugi, der schon so sehr an die Anwesenheit des Hellbraunhaarigen gewohnt war und er schniefte leise vor sich hin, da er sich jeglicher ihm unbekannter Gefahr schutzlos ausgeliefert fühlte. „Ich weiß jemanden, der uns sicher hilft“ munterte Yomi nun den um ein Jahr Jüngeren auf, zog ihn schützend zu sich und legte einen Arm um ihn. Sofort schmiegte sich Hitsugi bei Yomi an, schloss seine Augen und begann leise zu schnurren um sich innerlich zu beruhigen. Hizumi hob nur kurz fragend eine Augenbraue aufgrund von Yomis Worten hoch, da er sich selbst kaum vorstellen konnte hier noch auf menschliches Leben zu treffen. // Zero... wenn ich ihn finde und frage, dann wird er mir sicher helfen // dachte Yomi leise seufzend, da er den Schwarzhaargen langsam aber doch tief in seinem Inneren vermisste und er war sich nicht ganz so sicher, wieso Zero so anziehend auf ihn wirkte. Zero war der Grund, weswegen drei seiner Freunde im Krankenhaus lagen und doch war er seit seiner ersten Begegnung mit ihm regelrecht fasziniert vom Schwarzhaarigen. Fast so als existiere seit dem Tag seiner eigenen Geburt ein unsichtbares Band, dass ihn an den Älteren knüpfte. Schweigend betrachtete er Hitsugi, der nun bei ihm angeschmiegt eingeschafen war und erneut tauchte in ihm die Frage auf, warum seine Gefühle für den Jüngeren seit seiner Begegnung mit Zero sichtlich abflauten. Selbst seine Augen schließend fokusierte er sich auf Zero und ehe er sich versah fand er sich in jenem Gebäude wieder wo er zuvor schon einmal gewesen war. Yomi kannte schon den Weg zu Zeros Zimmer, dabei war er mehr als vorsichtig. Er wollte nicht riskieren von einem Unbekannten bemerkt zu werden und schlich sich daher lautlos zu Zeros Zimmer. Yomis Augen leuchteten förmlich auf als er den Schwarzhaarigen entdeckte und sofort lief er leicht rot an, da Zero nur mit einem Handtuch um die Hüften im Zimmer stand. „Wie amüsant, du kehrst also von selbst zu mir zurück“ hörte er nun Zero sagen, der sich ihm nun zuwandte und Yomi ignorierte so gut es ging sein schneller schlagendes Herz. „Ich bin aus einem bestimmten Grund hier, Zero“ brachte er mutiger geworden hervor, ging ein paar Schritte auf ihn zu und sein Blick ruhte die ganze Zeit auf dem gutgebauten Körper des Schwarzhaarigen. „Was weißt du über meine Fähigkeiten?“ „So fordernd.... bist du auch bereit den Preis dafür zu bezahlen?“ „Ich will endlich wissen, was du über meine Fähigkeiten als auch meine Vergangenheit weißt“ „Also ist das ein Ja von dir?“ Leicht musste Yomi schlucken, da er dem Älteren nun doch etwas näher war als ihm in diesem Augenblick lieber wäre und aus dem Augenwnkel heraus fiel ihm auf, dass das Handtuch nicht mehr an seinem angestammten Platz war. Zero lächelte sanft, als ihm die Röte des Jüngeren auffiel, legte seine Hand auf Yomis Wange, dann zog er sanft den Kleinerne näher zu sich und küsste ihn zärtlich. Ein wohliges Kribbeln stieg in ihm auf, als sich ihre Lippen versiegelten und Yomi schmiegte sich während des Kusses mehr beim Schwarzhaarigen an. Merkwürdigerweise verspürte er keinerlei Reue dabei, dass er gerade einen anderen Mann küsste. Yomis Gewissen sagte ihm klar, dass es richtig war was er gerade tat und daraufhin ging er mehr auf Zero ein. ************ „Minister Andou, ein dringender Anruf an Sie“ hörte der Rothaarige gerade, der sich nicht nehmen ließ an Toshiyas Seite zu bleiben und blickte überrascht auf. „Gehen Sie ruhig, Minister, ich passe soweit auf ihn auf“ sagte Kyo nur, der gerade die Werte des Schwarzhaarigen überprüfen wollte und mit einem Nicken verließ er schließlich die Station. Er biss sich sichtlich auf die Lippen, als er das Telefonat annahm und vom Bewährungshelfer Kaorus wichtige Informationen im Bezug zur ,Fukai Mori‘ erfuhr. „Eri, Shiori; seht zu, dass Dr. Mugen Shigeru wie er sich nun nennt so rasch wie möglich hierher ins Sicherheitszentrum verlegt wird“ gab er den Befehl an zwei seiner persönlichen Assistentinnen, blickte sie kurz an, dann suchte er den blonden Wissenschaftler auf. „Dr. Niimura, wir haben Alarmstufe Rot“ sagte er schließlich zu ihm, nachdem er mit ihm alleine war und blickte ernsthaft den Kleineren an. „Neue Infos?“ wollte Kyo nur wissen, der sich auf einem Drehsessel bequem machte und sich an der Lehne den Kopf abstützte. Mit einem Nicken fing der Rothaarige an jene Informationen weiterzuleiten, die Kaoru ihm auf vertraulichem Wege zukommen ließ. „Halten Sie sich da raus, Matsumura gehört mir“ vernahmen Kyo und der Rothaarige auf einmal ein dunkles Grollen und überrascht blickten sie Tsukasa an, der bei der Tür angelehnt stand. Seine hellbraunen Augen funkelten gefährlich auf und er musste nur bei diesem Anblick leicht schlucken, da er sich auf einmal nicht scher war, ob ihn der Silberdrache angreifen wollte. „Tsukasa-san“ brachte er nur hervor, blickte lange den Dunkelbraunhaarigen an, der nun auf sie zu kam und leicht verwirrt beobachtete er Kyo, der sichtlich hoch motiviert war. „Vergessen Sie es, Andou-san, dem Sturkopf kann man schwer etwas ausreden“ vernahm er nun eine ihm vertraute Stimme und erleichtert blickte er den blonden Japaner, dessen Leben er vor zehn Jahren selbsthändig gerettet hatte. „Wir stecken schließlich mit in dieser Sache, also bitte ich dich nur darum hier zu bleiben und auf Dr. Mugen zu schauen“ kam es nun von einer ihm wieteren vertrauten Stimme und ein Stein der Erleichterung fiel ihm vom Herzen, als er Toshiya neben Fenrir und dem Silberdrachen entdeckte. „Toshiya, ihr müsst vorerst abwarten bis wir von Sakito & Yomi brauchbare Hinweise auf den Unterschlupf dieser Organisation bekommen“ sagte nun Kyo an die Mitglieder der G5 gerichtet, welche vollständig geheilt vor ihnen standen und dem Rothaarigen fiel deutlich der fragende Blick bei Ni~ya auf. „Wo befinden sie sich?“ wollte der blonde Japaner unbedingt wissen, da er es als seine Aufgabe sah seine Familie zu beschützen und auch bei Tsukasa konnte er klar ablesen, dass ihm hier etwas total nicht passte. „Yomi kann unmöglich anhand seiner Träume einen Oni ausfindig machen“ meinte nun Tsukasa darauf, der seine Arme verschränkte und kühl den kleinen Blonden anstarrte. „Da unterschätzt du ihn wohl sehr, denn schließlich war er derjenige, der Ni~ya-san das Leben rettete“ meinte Kyo nur kühl darauf, blitzte herausfordernd den Dunkelbraunhaarigen an und vorerst verschwieg er vor Tsukasa, was er alles über Ruka und ihm selbst in Erfahrung bringen konnte. Ni~ya biss sich leicht auf die Lippen aufgrund dieser Worte, da Kyo mit seiner an Tsukasa gerichteten Aussage vollkommen ins Schwarze getroffen hatte. In den letzten Jahren war es ihm fast schon selbstverständlich geworden, dass Yomi sie dank seiner Gabe vor kommenden Gefahren warnte und nun war er blind an dessen persönlichen Weiterentwicklung vorbei gegangen. „Tsu, willst du etwa sagen Ruka lebt?“ wollte nun Toshiya wissen, der genau wie Ni~ya davon ausgegangen war, dass der Älteste der G5 bei der Explosion ums Leben gekommen war und ihre Blicke ruhten auf dem Zweitältesten innerhalb der G5. „Hai, wobei es mich sehr erstaunt, dass Sie uns diese Information vorenthalten haben, Minister Andou“ kam es kühl von Tsukasa, der nun leicht blitzend den Rothaarigen anstarrte und Kyo ahnte schon, wie der Dunkelbraunhaarige davon erfuhr. „Hätten wir früher von diesen Nanochips gewusst, dann hätten wir auch vom Oni eine Blutprobe genommen“ sagte Kyo nur darauf, dem ein Lächeln über die Lippen huschte und um ehrlich zu sein gefiel ihm das Wesen des Silberdrachens sehr. Bevor auch nur einer der beiden jungen Männer reagieren konnte war Tsukasa hervor geschnellt und hatte den blonden Wissenschaftler gegen die Wand gepinnt, dabei blitzten seine bernsteinfarbenen Augen warnend auf. „Nur die Leute hier in diesem Raum anwesend sind als auch mein Partner Dr. Hiroshi Yoshida sowie Yomi & Sakito wissen über die Informationen Bescheid die darauf gespeichert wurden“ sagte Kyo nun an den Silberdrachen gerichtet, wobei er regelrecht fasziniert vom Dunkelbraunhaarigen wirkte und er atmete erleichtert auf, als Tsukasa den Griff lockerte. Toshiya reagierte ziemlich verwirrt, da er diese Seite an Tsukasa eigentlich nicht kannte und auch Ni~ya war misstrauisch. „Warum ist er so empfindlich auf dieses Thema?“ fragte Toshiya nach, als er mit dem Rothaarigen alleine im Raum war und ehrlich gesagt machte er sich Sorgen. „Es ist zwar schwer zu erklären, aber ich versuche mein Bestes“ antwortete er auf diese an ihn gerichtete Frage, strich sacht durch das schwarze Haar des jungen Mannes und erzählte ihm soweit, was er mit Hilfe der beiden Wissenschaftler Kyo & Hizumi über Tsukasa wahre Vergangenheit heraus finden konnte. Schweigend saß Toshiya nun da, hielt seinen Blick leicht gesenkt und starrte auf den Boden. In einem gewissen Punkt konnte er den Älteren verstehen, denn er selbst kämpfte auch dafür jene Personen zu schützen welche ihm am Herzen lagen. Doch in wie weit konnte er Tsukasas Drang nach Gerechtigkeit nachvollziehen? In wie weit konnte er akzeptieren, dass Tsukasas Herz einst jemanden Anderem gehörte? Ein kurzes Stechen fühlte er tief in seinem Inneren als dieser Gedanke gerade durch seinen Kopf huschte und um ehrlich zu sein wünschte er sich nur noch eines: die gesamte Wahrheit verschleiert zu lassen. Kapitel 14: Fukai Mori strikes back ----------------------------------- „Warte Tsukasa, du wusstest doch von Anfang an Bescheid, dass Ruka diese Explosion in Sendai überleben würde“ hörte er die an ihn gerichteten Worte als er den Raum verlassen wollte in dem er sich gerade befand und blickte Ni~ya nun an, der ernsthaft bei der Wand angelehnt ihn deswegen zur Rede stellen wollte. „Selbst wenn ich es gewusst haben sollte, was spielt es jetzt für eine Rolle für dich, Ni~ya?“ kam es recht kühl als auch abweisend vom Dunkelbraunhaarigen, der Ni~ya kaum Beachtung schenkte und gerade eine Hand zur Faust ballte, da ausgerechnet der Jüngste von ihnen auf die Fersen des Onis angesetzt worden war. „Was wurde uns dreien, also Tosh, Saki und mir von Dr. Mugen als auch Karyu mit Absicht an Informationen verschwiegen?“ schoss es nun aus Ni~ya hervor, der ihm absichtlich den Weg versperrte und ihn direkt in die braunen Augen starrte. „Wenn du unbedingt die Wahrheit wissen willst, Ni~ya, dann begleite mich doch“ kam es nur aus Tsukasa in herab lassender Weise hervor, hielt dem herausfordernden Blick des Jüngeren problemlos stand und steuerte direkt auf den blonden Wissenschaftler zu, mit dem er persönlich noch ein paar Worte vor dem großen Aufbruch zur Jagd nach dem wahren Übeltäter wechseln wollte. „Haben sie kurz Zeit für mich?“ fragte er nun nach, klopfte höflicherweise bei der Tür an und blickte lange den Kleineren an. Mit einem Nicken wurde er hinein gebeten, schloss die Tür hinter sich und in diesem Moment fragte er sich gerade, in wie weit der Wissenschaftler über Ruka und ihn selbst Bescheid wusste. „Ich ahne schon was du mich fragen willst, Tsukasa-san, deswegen habe ich das hier schon für dich vorbereitet“ antwortete Kyo ihm nun, stopfte beide Hände in seinen Kittel und wies mit seinem Kopf auf den Monitor hinter ihm. Mit einem kurzen Nicken ging Tsukasa auf den riesigen Computer zu und er wirkte etwas angespannt als der blonde Wissenschaftler ihm jene Informationen zeigte, die dieser mit Yomi zusammen gesammelt hatte. „Sind diese Daten alle korrekt?“ wollte er nun wissen, blickte Kyo an und tief in seinem Inneren begann es nun zu arbeiten. „Hai, das sind sie, denn Yomi-san und ich haben sie dreimal durch gecheckt“ gab er nun Tsukasa gegenüber zu, zeigte ihm auch die geheime Akte auf die sie gestoßen waren und dem blonden Japaner fiel erst jetzt auf, wie sich Tsukasa zu verspannen begann. „Dr.Niimura, ich danke ihnen vielmals für alles was Sie für uns getan haben, doch ab jetzt muss ich Sie darum bitten, die restlichen Mitglieder der G5 außer Reichweite der ,Fukai Mori‘ zu bringen“ schoß es nun aus Tsukasa hervor, dessen braunen Augen nun mehr als ernst auf den Kleineren gerichtet waren, kurz seine Hand auf dessen Schulter legte und stolzen Hauptes des Raum verließ bevor der Wissenschaftler ihm auch nur darauf antworten konnte. // Ich werde es sicherlich nicht zulassen, dass noch mehr Leute in diese Sache hinein gezogen werden // dachte er nun ernsthaft über ihre jetzige Situation nach, ging durch die vielen verschiedenen Gänge bis zum Materiallager, deckte sich dort mit mehreren Kampfmessern ein und verließ über das Dach in der Gestalt des Silberdrachen das Land. Denn in Tsukasas Augen war es ganz allein ihre von Karyu aufgetragene Mission - die von Ruka und ihm selbst. Ruka war damals von ihm gerettet worden, nur weil seine Mutter ihn als Testobjekt an SeraphiMed verkaufen wollte und er selbst - leider waren seine Erinnerungen an seine eigene Vergangenheit sehr verschwommen, doch er wusste von Kindesbeinen an, dass er mit purer Absicht einer bestimmten Person vom Aussehen her spiegeln sollte. Eine Person, welche unermüdlich für den weltweiten Frieden und gegen die stetige Aufrüstung durch atomare Waffen angekämpft hat. // Schließlich hat er all das kaputt gemacht, wofür du gelebt hast, Karyu // schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf, dabei begann er sich nun zu fragen, warum er schon als Kind automatisch fühlen konnte wie sehr sich der Dunkelblonde nach dem erlösenden Tode sehnte. Ein Kloß blidete sich in seiner Kehle, da Ruka und er selbst nur die Kontrolle über diese anmialische Seite ihnen verloren hatten, weil Yura samt seiner ,Fukai Mori‘ jenen Menschen durch Drogen soweit manipulierten, dass er ihnen als Feindbild hängen blieb. Durch die aufsteigende Wut auf Yura Matsumura flog der Drache nun noch schneller und konnte mit freien Auge nicht mehr am Himmel noch am Radar des Militärs ausgemacht werden. Tsukasa hatte nun nur noch ein bestimmtes Ziel vor Augen: die ,Fukai Mori‘ finden, zerschlagen und Yura vor das internationale Tribunal zu zerren, damit dieser seine gerechte Strafe für den Mord an Yoshitaka Matsumura sowie den unerlaubten jahrelangen Versuchen an Toshiya, Ni~ya und Sakito bekam. ************ Nachdenklich lag er auf seiner Pritsche, starrte die aus Beton bestehende Decke der Zelle an die er seit zehn Jahren bewohnte und hatte seine inzwischen tätowierten Arme unter seinem Kopf verschränkt. Er wusste selbst nicht was ihn eigentlich dazu veranlasste um diese Uhrzeit noch wach zu bleiben, doch tief in seinem Inneren warnte ihn seine innere Stimme davor einzuschlafen. „Dr. Mugen, sie werden heute noch verlegt“ vernahm er nun die vertraute Stimme eines der für ihn verantwortlichen Wärter, richtete sich nun auf seiner Pritsche auf, nickte nur kurz um zu zeigen das er verstanden hatte, stand nun seelenruhig auf und ließ sich die Handschellen vom zweiten Wärter anlegen. Irgendwie war er froh, dass niemand hier es wagte ihn bei seinem ursprünglichen Familiennamne zu nennen und nebenbei begann er sich auch zu fragen, wieso er so plötzlich mitten in der Nacht verlegt wurde. // Da steckst ganz sicherlich du dahinter, Daisuke Andou // dachte er in diesem Moment, wies ganz kurz ein Lächeln auf und folgte mit angespannten Sinnen den Anweisungen der beiden Wärter. Kaum waren sie ein paar Schritte den Gang entlang gegangen fiel plötzlich der gesamte Strom aus und an den Wärtern die ihn eben aus der Zelle geholt hatten konnte er an deren Körpersprache deutlich ablesen, dass sie scheinbar damit gerechnet haben. „Los, Beeilung, wir müssen ihn so rasch wie möglich von hier weg bringen, denn sie könnten jeden Moment zuschlagen“ vernahm er nur von ein paar weiteren Wärtern, dabei erkannte er einen jungen Mann wieder, der zuvor schon in Begleitung von DIE mehrfach hier gewesen war. So lief der Hase also, die ,Fukai Mori‘ tat also schon ihren ersten Schritt um die unnötigen Zeugen ihrer Existenz aus dem Weg zu räumen und erst da wurde ihm tief in seinem Inneren bewusst, dass er so oder so ein recht kurzes Leben geführt hätte. Kaum waren diese Worte gefallen, konnte er den metallischen Geruch von Blut in der Luft wahr nehmen und geschockt starrte er zu seiner Linken, wo der Wärter einfach so blutüberströmt zusammen sackte. Mit aufgerissenen Augen starrte er ein Wesen an, dass ihn an eine Krähe in Menschenformat erinnerte und bevor er überhaupt reagieren konnte fielen mehrfach Schüße auf diese merkwürdige Kreatur, die sich ihm gerade näherte. Der junge Mann brachte ihn schließlich dazu zu laufen und in diesem Augenblick verstand er auch, warum ihn sein Instinkt so gewarnt hatte. Wäre er jetzt in seiner Zelle geblieben und friedlich eingeschlafen, so hätte ihn mit höchster Wahrscheinlichkeit dieses Wesen auf dem Gewissen gehabt. So gut es ging lief er den stockdunklen Gang entlang, dabei hang noch immer dieser Geruch von Blut in der Luft und mehrfach schluckend fiel ihm auf, dass das ganze Gefängnis in diesem Augenblick eher einem Schlachthaus als einem Hochsicherheitsgefängnis glich. „Dr. Mugen, bitte folgen Sie diesem Gang hier. Er führt sie zu einer geheimen Basis unserer Gruppierung nicht unweit der Kolonie“ sagte der junge Mann rasch zu ihm, befreite ihn rasch von den Handschellen und er scheuchte ihn durch einen Schacht, bevor er erneut Schüße vernehmen konnte. Ohne sich auch nur einmal umzudrehen folgte er diesen Schacht bis tief unter die Erde und lief solange bis er völlig außer Atem stehen bleiben musste. Sein Herz klopfte wie wild und die Bilder von vorhin wollten nicht mehr aus seinem Kopf hinaus. Wer immer dieses Wesen war, sein Zweck diente einzig & allein dazu all jene auszuschalten die der ,Fukai Mori‘ im Weg standen. Er tat noch einige Schritte vorwärts, wobei er sich an der Wand abstützen musste, da sein gesamter Körper stark zu zittern begann und er starrte im Schock die Erde vor sich an. Nein, dieses als Mensch getarnte krähenartige Wesen von vorhin war genau das, was Yura Matsumura immer geplant hatte zu erschaffen: eine emotionslose, blutrünstige und höchst zuverlässige biologische Waffe. Jetzt wurde ihm auch endlich klar, weswegen Karyu ihn damals um Hilfe aufgesucht hatte. Weil er - Kaoru Niikura - zu dem Zeitpunkt ja schon erwachsen und als Genie auf den Gebiet der Genforschung galt. Er war nur eingestellt worden, um an Tsukasa & Ruka regelmäßig durch Blutproben deren rasche Entwicklung zu protokollieren und um diese für Karyu fremdartig wirkende Gensequenz genauer zu erforschen, da er einem Bauchgefühl nachging was die beiden Jungen betraf. Allein von dessen These, dass gewisse Wesen sich auch innerhalb der menschlichen Bevölkerung nachweisen ließen war er begeistert gewesen und hatte deswegen auch den Job bei SeraphiMed angenommen ohne zu wissen, dass ihre Forschungsarbeit einer gewissen Gruppierung ein Dorn im Auge sein wird. ************ „Minister Andou, es gab einen unerklärbaren Angriff auf das Gefängnis in dem sich Dr. Mugen Shigeru befindet“ vernahmen sie nun einen Mann ins seinen Mitte vierzig zu ihnen sagen, der sichtlich durch den Wind wirkte und Ni~ya & Toshiya konnten deutlich die Angespanntheit in der Luft fühlen. „Los, wir müssen sofort weg von hier“ brachte der Rothaarige mehr als angespannt hervor, worauf selbst der blonde Wissenschaftler zu reagieren begann und sie schnurstracks zu einem Bereich führte der für das normale Personal verboten war zu betreten. „Sie tun also ihren ersten Schritt“ meinte Kyo nur, schloss das Tor hinter ihnen mehrmals ab, gab über das Modul gewisse Befehle an den Hauptrechner weiter und Ni~ya war sichtlich erstaunt als sich nun vor ihren Augen im Boden eine geheime Luke auftat. Genau in diesem Moment konnten sie vermehrt Schüße vom Gang herkommend vernehmen und Ni~ya & Toshiya bissen sich auf die Lippen, da ihnen gerade bewusst vor Augen geführt wurde was ihre momentane Aufgabe war. „Verdammt, dieser Angriff war im Vorhinein schon geplant gewesen“ kam es vom Rothaarigen, der sich auf die Lippen biss und gegen die Wand schlug, dabei gab er sich nun die Schuld dafür, dass so viele Leute durch die Hand eines Auftragskillers der ,Fukai Mori‘ sterben mussten. „Hey, Red, du kannst nichts dafür, schließlich waren wir alle von Anfang an das Ziel dieser blutrünstigen Organisation“ kam es nun aus Ni~ya hervor, der ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter legte und ihm so vermitteln wollte, dass es noch schlimmer gekommen wäre, wenn sie nicht dank Yomis umfangreicher Recherche so vorgewarnt gewesen wären. Ein kurzes Lächeln huschte sich über die Lippen des Ministers, da er von Ni~ya mit seinem einstigen Decknamen angeredet wurde und er bedankte sich bei ihm für die Aufmunterung. „Bis wir sie geschnappt & die Anderen gefunden haben bestehe ich darauf, RedA genannt zu werden“ kam es nun aus dem Rothaarigen hervor, worauf Kyo & Toshiya nickten und gestaffelt folgten sie nun den langen im sterilem weiß gehaltenen Gang bis hin zu einer Kammer die den beiden Mitgliedern der G5 recht merkwürdig vorkam. „Wo sind wir hier?“ fragte Toshiya nun skeptisch geworden nach, schaute den Rothaarigen fragend an und weigerte sich genau wie Ni~ya durch die geöffnete Tür zu gehen. „Die unterirdische Basis des japanischen Geheimdienstes. Außerdem war sie früher ein Stützpunkt der Rebellenbewegung“ antwortete ihnen Kyo, der beide Hände in den Taschen seines Laborkittels stecken hatte und die beiden Mitglieder der G5 direkt anblickte. Mit einem kurzen Nicken folgten Ni~ya & Toshiya ihnen durch die Tür, dabei waren sie sichtlich erstaunt wie viele Menschen hier herum wuselten. „Toshiya, warte“ sagte Ni~ya zum Schwarzhaarigen, der auf einmal in eine bestimmte Richtung los rannte und als er ihn endlich eingeholt hatte blickte er fragend auf einen Mann der nicht unweit eines Ganges zu dieser Basis zusammen gebrochen war. Schlagartig entgleisten ihm die Züge, da er diesen Mann sofort wieder erkannte und Ni~ya fragte sich gerade geistig, wie Dr. Mugen Shigeru sich hier aufhalten konnte wenn er doch sich im Hochsicherheitsgefängnis der unterirdischen Kolonie Osaka befinden sollte? „Ni~ya, hilf mir“ vernahm er nun Toshiyas leicht verzweifelte Stimme, seufzte tonlos auf, nickte nur und er half ihm den Wissenschaftler zur Basis zur bringen, wobei ihm erst jetzt die vielen neugierigen Blicke bewusst wurden. // Saki, ich hoffe du und die Chibis seid in Ordnung // schoß ihm der Gedanke gerade durch seinen Kopf, wobei er sich bei der nächsten Wand anlehnte und das medizinische Personal dabei boebachtete wie sie sich um Dr. Mugen Shigeru kümmerten. Um ehrlich zu sein, jetzt wäre ihm sogar die Anwesenheit des Silberdrachens oder die von Yomi & Hitsugi angenehm, da er sich auf einmal komplett fehl am Platz zu fühlen begann. Kapitel 15: Kaoru resigns ------------------------- Die Tage seit ihrer Ankunft inmitten dieser einst pulsierenden Metropole vergingen recht schleppend und beide Chibis waren langsam aber doch recht ratlos, wo sie in dieser sie umringenden Betonwüste von Los Angeles nach einer für sie brauchbaren Spur nach dem Standort der ,Fukai Mori‘ suchen sollten. Tief seufzend ließ sich Yomi auf ein Stück Fußboden nieder, schaute direkt Hitsugi & Hizumi an und nebenbei fragte er sich in seinem Inneren, wo zum Henker sich denn Sakito befand, da dieser seit ihrer Landung in der einstigen Millionenmetropole einfach spurlos verschwunden war. „Seit wir hier gelandet sind funktioniert die Verbindung zum Hauptquartier nicht mehr einwandfrei“ brachte Hizumi seufzend hervor, starrte erneut auf das Funkgerät und ließ sich neben Yomi nieder. „Was machen wir nun, Hizumi-san?“ fragte Hitsugi nach, setzte sich ebenfalls neben Yomi und ließ seinen Blick in Richtung Horizont wandern der nun sich langsam in die Farben der Nacht hüllte. „Hat einer von euch einen recht brauchbaren Vorschlag parat?“ fragte Yomi nun nach, blickte ebenfalls in den dunkler werdenden Himmel und nebenbei war er gedanklich an einem ganz anderem Ort unterwegs. Seit ihrer Ankunft versuchte er eisern eine mentale Verbindung zu Zero aufzubauen ohne das der Jüngere etwas davon mitbekam, doch er fühlte sich meist die ganze Zeit durch Hizumi & Hitsugi beobachtet und tief seufzend legte er seinen Kopf in seine Hände. Seine beiden Begleiter schüttelten verneinend den Kopf und Yomi schlug nun vor Wache zu halten, damit sie wenigstens etwas Schlaf holen konnten um für die weitere Reise auf Schusters Rappen bei voller Energie zu sein. Gesagt, getan waren Hizumi & Hitsugi ins Land der Träume geglitten und so lautlos wie möglich schlich sich Yomi nun davon, da er unbedingt heraus finden wollte ob Zero in Ordnung war. Ein Stück abseits der beiden lehnte er sich bei dem restlichen Stück Mauer an, schloss seine Augen und konzentrierte sich verstärkt auf den Schwarzhaarigen, dabei schoss ihm die Röte auf die Wangen als er klar fühlen konnte wie ihn jemand von hinten umarmte. „Du hättest nicht hierher kommen sollen, kleiner Yomi“ vernahm er nun Zeros dunkle Stimme leise zu ihm sagen, die einen wahren Schauer in ihm auslöste, lehnte sich mehr bei ihm an und der Schauer in ihm wurde mehr als er Zeros warmen Atem über seine Haut streichen spürte. „Ich musste dich einfach wieder sehen“ brachte Yomi nur leise hervor, wobei er deutlich fühlen konnte, wie Zero ihm über den Bauch strich und er hatte einfach das Gefühl, dass der Ältere gerade seinetwegen lächelte. „Obwohl du weißt, dass ich es auf die G5 abgesehen habe? Obwohl du noch nicht einmal die gesamte Wahrheit über mich weißt, kleiner Yomi?“ „Ich musste mir sicher sein, dass 418AR1 dich nicht getötet hat“ brachte er nun noch leiser hervor, senkte dabei seinen Blick und aufgrund des Lachens, dass er nun von Zero vernahm stieg dieser wohlige Schauer in seinem Körper an. „Kleiner Yomi, du machst dir Sorgen um mich?“ hörte er Zero in sanfter Weise nachfragen, der ihn vorsichtig zu sich umdrehte und die Röte um seinen Wangen wurde etwas mehr als er dem Schwarzhaarigen direkt in die Augen schaute. Da Yomi im Moment kein einziges Wort hervor brachte nickte er nur rasch und Zero lächelte ihn sanft an. „Komm mit, die beiden brauchen nicht zu erfahren was ich dir zu sagen habe“ meinte der Morph nun zu ihm, dabei warf Yomi nur einen raschen Blick auf Hizumi & Hitsugi, nickte rasch nur, nahm Zeros Hand in seine eigene und ehe er sich versah befand er sich mit ihm in dessen Zimmer wieder. „Du hast gesagt, Yomi wäre nicht mein richtiger Name“ „Sowie Zero nur ein Deckname ist“ „Dann sag mir bitte meinen richtigen Namen“ „Was würde es dir denn bringen, wenn ich ihn dir nenne, kleiner Yomi?“ stellte Zero nun die Frage an ihn, zog ihn vorsichtig näher zu sich, strich Yomi das hellbraune Haar zur Seite und um ehrlich zu sein war er damals regelrecht erleichtert gewesen von der Nachricht zu hören, dass Yomi noch am Leben ist. Denn zum Jüngeren hatte er eine unerklärlich starke Bande von Kindesbeinen an und wenn er auch ehrlich zu sich selbst sein wollte, so war das Bestreben danach den Mörder ihrer beider Eltern zu finden nur darin gelegen, dass er ihn aus eigener Kraft heraus beschützen konnte. Nur deshalb war er innerhalb der ,Fukai Mori‘, nur deshalb sah er die G5 als eine stete Gefahr für Yomi an. „Wir sind uns damals als Kinder begegnet“ „Hai, das stimmt“ „Es hat an dem Tag geregnet & du hast geweint“ hörte er Yomi nun sagen der eher so klang als befände er sich inmitten einer alten Erinnerung und Zero war auf einmal als könne er die feinen Regentropfen erneut auf seiner Haut spüren. „Du erinnerst dich daran?“ „Hai, aber auch nur seit wir uns über den Weg gelaufen sind“ gab Yomi schließlich zu, der sich verlegen durchs Haar strich und ein Lächeln huschte ihm über die Lippen. Zero umarmte nun den Kleineren, dabei vergrub er sein Gesicht in Yomis Halsbeuge und sog langsam dessen Geruch ein. „Jun Chiba, dein richtiger Name ist Jun Chiba“ sagte er nun leise zu ihm, ließ Yomi für eine Weile nicht los und er konnte gerade tief im Inneren des Kleineren fühlen, dass dieser keinerlei Angst vor ihm - Zero - hatte. „Ich danke dir, Michi-kun“ sagte Yomi nun zu ihm, wobei nun er eine sanfte Röte auf den Wangen trug, dann beugte er sich zu ihm hervor und versiegelte ihrer beider Lippen. ************ Leicht schnurrend schmiegte sich Sakito an die Wärmequelle dicht neben ihm liegend an und der Dunkelhaarige lächelte leicht aufgrund dieses Verhaltens. Auch wenn er immer noch nicht einen Schritt weiter war, der ihm seine Erinnerungen an seine Vergangenheit zurück brachte, so empfand er Sakitos Nähe als recht angenehm. Vorsichtig zog er den schlanken Körper des Jüngeren näher an sich heran, hüllte sie beide in die Decke ein und er - Ruka - betrachtete schweigend den schlafenden Sakito, dabei fiel ihm klar auf welche Art von Wesen tief inmitten des Jüngeren schlummerte. Außerdem verrieten ihm seine feinen Sinne gerade, dass Sakito noch nicht lange mit diesem katzenartigen Wesen in vollem Ausmaß zu tun hatte und nun tauchte die berechtigte Frage in ihm auf, was am Jüngeren davor anders gewesen sein mag. Lange lag er so da, betrachtete in aller Ruhe den schlafenden Jüngeren und er strich ihm sanft die ins Gesicht fallenden Haare aus dem Gesicht, wobei er auf einmal tief in seinem Inneren das Gefühl bekam schon einmal auf Sakito aufgepasst zu haben. "Ruka, wann werden wir frei sein? Wann hören die auf, uns so weh zu tun?" riss ihn schließlich Sakito aus seinen Gedanken heraus, der seine karamellbraunen Augen auf ihn gerichtet hatte, die im Dunkeln um einiges besser waren als die eines gewöhnlichen Menschen, seinen Kopf hob und sich fast schon wie eine Katze streckte, während er zum Älteren über den blondhaarigen, schlafenden Jungen hinüber krabbelte.   "Das kann ich dir leider nicht sagen, Sakito" kam nun die Antwort von ihm, der seufzend zu Sakito blickte, ihm über den Kopf strich und leicht lächelte, als der Junge deswegen leicht zu schnurren begann. Auf eine gewisse Art war Sakito ja eine Katze; er war auf Kaorus Beorderung hin dabei gewesen als sie dem Jüngeren die Gene der ersten Wildkatze auf der Erde injizierten, dabei hatte man ihm selbst auch für eine Injizierung von uralten Genen vorbereitet, immer noch brannte dieses Bild tief in seiner Erinnerung und Ruka hatte begonnen, einen gewaltigen Hass gegen alle Forscher und auch auf die Leiter von SeraphiMed zu entwickeln. Ein kurzes Lächeln huschte ihm nun über die Lippen, scheinbar gehörte Sakito zu den verlorenen Erinnerungen seiner Vergangenheit. An irgend einem bestimmten Punkt waren sie an einem Ort scheinbar gegen ihren Willen eingesperrt worden und so wie er die Worte erneut im Kopf hatte, musste es ein recht schrecklicher Ort für sie alle gewesen sein. Doch wer war dann der blonde Junge? Er war neben Sakito auch ein Schützling von ihm und dann waren da noch zwei weitere Gestalten, die sich im Nebel seines Verstandes aufhielten. Noch konnte er die Verbindung zwischen ihnen nicht klar einordnen, doch mit Sicherheit würde er bald die Antworten finden nach denen er suchte. ************ Während die Mediziner sich um Kaoru kümmerten wich er keinen Zentimeter von dessen Nähe und er behielt sie genau im Auge. Selbst Kyo, der ihnen zur Hand ging beobachtete er recht misstrauisch und er blieb daher die ganze Zeit bei der Wand angelehnt. Warum er auf einmal sich solche Sorgen um Kaoru machte konnte er sich selbst gerade nicht erklären, doch wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass eine Stimme tief in seinem Inneren sich noch eine brauchbare Antwort von ihm erhoffte. Er, Toshiya wollte unbedingt die Wahrheit wissen, die Tsukasa vor ihnen so eisern verschwieg und Kaoru schien in diesem Augenblick die beste Anlaufstelle dafür zu sein. Schließlich war dieser ja ebenfalls wie sie alle in den Gebäudekomplex von SeraphiMed gewesen. Nachdem die Mediziner alle wieder verschwunden waren schritt er langsam auf das Krankenbett zu in dem Kaoru nun lag und blickte vorerst etwas abwertend den Mann mit den dunkelbraunen Haaren an. Lag da vor ihm ein weiteres Opfer der ,Fukai Mori‘ wie er selbst eines war oder ein brillanter Wissenschaftler, der für all die Versuche innerhalb von SeraphiMed zurecht verantwortlich gemacht wurde? So ganz konnte er ihn nicht einordnen, nachdem was ihnen vor kurzen an neuen Informationen zugespielt worden war und daher misstraute er vorerst Kaoru. „Wer bist du wirklich?“ stellte er nun leise die Frage an ihn, schob einen Sessel ganz nahe an den Rand des Bettes, setzte sich nun und ließ seinen wachsamen Blick auf dem Mann ruhen, der gerade erwachte. Direkt in Kaorus Augen starrend gab er ihm somit zu verstehen, dass er keinerlei Ausreden dulden würde und ehrlich gesagt irritierte ihm die sichtliche Sorge in diesen braunen Iriden ruhend. Spielte er sie ihm gegenüber nur vor oder war sie wirklich echt? Nach all den Jahren, in denen sie - die Mitglieder der G5 - so schandlos belogen worden waren schien es einfach kein Wunder mehr für ihn selbst zu sein, dass er genau wie Ni~ya der normalen Bürgerschaft noch recht misstrauisch gegenüber war. „Ein Narr, der viel eher auf sein Herz hätte hören sollen“ vernahm er nun Kaorus Antwort, zeigte darauf keinerlei Regung im Gesicht und ehrlich gesagt wusste er nicht wirklich, was er mit dieser Aussage anfangen sollte. „Wer bist du wirklich?“ wiederholte er in aller Ruhe seine Frage an ihn, wobei er recht emotionslos auf Kaoru blickte und sich nun eine passende Antwort von ihm erhoffte. „Niikura Kaoru“ „Toshiya, auch bekannt als Black Ifrit“ stellte er sich nun dem Anderem gegenüber vor, dabei erinnerte er sich noch ganz gut an sein erstes Gespräch mit Andou-san zurück bevor dieser zum Minister ernannt worden war. „Nein, denn dein richtiger Name ist Hara Toshimasa“ hörte er Kaoru nun zu ihm sagen, dabei fiel ihm erst jetzt das traurige Lächeln auf Kaorus Lippen ruhend auf. Nun war er doch leicht verwirrt. Er hatte einen vollständigen Namen so wie alle anderen Menschen auf diesem Planeten auch? Wieso hat Andou-san ihm diesen nicht schon früher genannt? Vielleicht weil niemand sonst außer Kaoru ihn kannte? Lange ruhte sein Blick nun am dunkelbraunhaarigen Mann, dabei ließ er in diesem Augenblick zu, dass sich gefühlsmäßig etwas in seinem Gesicht regte. „Warte mal, mein richtiger Name ist...?“ „Ja, dein wahrer Name lautet Hara Toshimasa“ bekam er nur als bestätigende Antwort von Kaoru zu hören, nickte darauf nur und ehrlich gesagt veränderte es doch etwas die Sicht auf sein bisheriges Leben. Er war kein x-beliebiges Projekt, dass SeraphiMed erschaffen hat. In ihm steckte immer noch ein menschliches Leben mit einem Namen und dadurch wurde ihm auch klar vor Augen geführt, dass er kein Monster und auch keine biologische Waffe vom Zeitpunkt seiner Geburt an war. In einem darauf folgenden recht ausführendem Gespräch erfuhr er schließlich von Kaoru den wahren Hintergrund seiner Entstehung und nachdenklich wie er deswegen war biss er sich dabei auf die Lippen. Nur um ihm eine Chance zu gewähren weiter am leben zu bleiben und obendrein um der kleinen Toshie einen altersgerechten Spielpartner zu bieten hatte Kaoru kurzerhand Karyu darum gebeten ihn aus den Genen des kleinen Mädchens zu klonen. Dabei erfuhr er erst jetzt, dass er im Grunde genommen ein wiederbelebter Embryo war, den seine leibliche Mutter kurzerhand abtreiben ließ als sie von ihm erfuhr. Sich verstärkt auf die Lippen beißend senkte er nun seinen Blick und so langsam konnte er nun verstehen, wieso ihm Andou-san davon nichts von dieser Seite erzählt hat. Nebenbei konnte er von Kaoru auch in Erfahrung bringen, dass er - Toshiya - erst ein Jahr gewesen war als die ,Fukai Mori‘ SeraphiMed kurzerhand übernahmen, sie die Kinder als Testobjekte konfiszierten und unter Einsatz verschiedener neuartiger Drogen behielten sie so Karyu & Kaoru unter Kontrolle um die Versuche an ihnen rasch vorantreiben zu können. Eine sichtliche Wut überkam ihn nun aufgrund dieser Information, da man sie - die G5 - aus purer Absicht all die Jahre in die Irre leitete. Demnach war es Sinn & Zweck der ,Fukai Mori‘ gewesen, dass sie sich gegen die vermeintlichen Leiter von SeraphiMed wenden würden, dabei saßen sie von Anfang an im selben Boot fest. „Wieso hast du dich dann nicht gegen die Vorwürfe verteidigt?“ „Weil ich mich dafür verantwortlich sehe, unschuldiges Leben nicht gerettet zu haben“ bekam er nun recht erschöpft von Kaoru zu hören, den er nun sichtlich fassungslos anschaute und innerlich rebellierte es gerade ganz gewaltig in ihm. Dieser Organisation konnte er auf jeden Fall nicht so durchgehen lassen, was sie ihnen angetan haben und wütend wie er war ballte er nun eine Hand zur Faust, die leicht in Flammen aufging. „Du wirst dich gefälligst dazu stellen, dass du mit der Erschaffung dieser Monster in uns nichts zu tun hast, Niikura Kaoru“ fuhr er Kaoru nun an, pinnte den Älteren ins Bett fest, funkelte ihn dabei wütend an, befand sich dabei direkt über Kaoru und in diesem Moment wollte er den Mann persönlich das Herz aus der Brust reißen, der für all das Leid um sie herum wirklich verantwortlich war. Mehrfach schluckend blickte er nun in die funkelnden Iriden Toshiyas, der sich direkt über ihm befand und allein wie dieser seine Worte an ihn gerichtet hielt führte ihn nur klar vor Augen, dass Toshiya in diesem Punkt Daisukes Ansicht klar verteidigte. Nun da er ihm die Wahrheit zukommen ließ, bestand das Mitglied der G5 darauf, dass er - Niikura Kaoru - sich auch dieser stellte. „Dafür ist es nun zu spät“ „Nicht solange du noch kämpfen kannst“ hörte er nun Toshiyas Worte an ihn gerichtet, seufzte dabei leise auf und ja, er hatte sich innerlich schon längst kampflos aufgegeben. Wenn er ehrlich war, dann hatte er Niikura Kaoru einfach nur unter einem irrsinnigen Vorwand tief in sich begraben um ja nicht mehr damit konfrontiert zu werden, was er getan bzw. nicht getan hat. Sich selbst sah er nur noch als Mugen Shigeru an, der geniale Wissenschaftler der für SeraphiMed gearbeitet hat und dafür war die ihm auferlegte Strafe aus seiner Sicht her gerecht verhängt worden. Weder Karyu noch Ruka, Ni~ya, Sakito, Toshiya und Tsukasa hatte er retten können. Kurz gesagt: er hat als Niikura Kaoru versagt. „Wozu einen Krieg gewinnen, der schon verloren ist?“ „Noch ist nicht alles verloren“ „Dein Optimismus in allen Ehren, doch bist du bereit die Wahrheit zu akzeptieren, wenn du ihr gegenüber stehst?“ brachte er müde hervor, schaute Toshiya tief in die Augen, der sich immer noch direkt über ihm befand und er hatte aufgrund seiner Recherchen heraus gefunden, wieso die ,Fukai Mori‘ so sehr hinter Ruka & Tsukasa her waren. ************ Nach seinem Aufbruch von der Kolonie Tokyo war er binnen von zwei Stunden am amerikanischen Kontinent angelangt und überflog eine gewaltige Trümmerlandschaft an der Westküste. Wo genau er nach Anhaltspunkten an dieser Küstenlinie suchen sollte wusste er nicht so recht, doch ein leises Grollen entkam seiner Kehle als er an der Küste hinab weiter südwärts flog und die Anwesenheit von Wesen spürte, die eindeutig nicht menschlicher Natur waren. Sofort griff er eine schwarzviolette Krähe an, die sich ebenfalls hoch in der Luft befand und sein Gegner versuchte ihm durch geschickte Wendemanöver auszutricksen, doch ihm gelang es dennoch diesem Vogel zu verletzen. Gerade als er zu einem weiteren Angriff ausholen wollte verschwand diese Krähe und die Wut überrannte seinen gesamten Körper. Fast hätte er den Feind schlagen können, doch diesem war die Flucht geschickter Weise gelungen. Seine menschliche Gestalt wieder annehmend stand er auf den Resten eines Daches, ballte beide Hände zur Faust und starrte wütend auf den nächtlichen Horizont. „Dich kriege ich noch“ kam es aus ihm hervor, wandte sich nun am Absatz um und marschierte durch die Trümmerlandschaft in der er gelandet war. Sie erinnerte ihn stark an die Städte in seinem Herkunftsland, die ebenfalls nur noch eine Wüste aus Beton & Asphalt bildeten. Nach einem geeignetem Unterschlupf für die Nacht suchend fiel ihm erst jetzt auf, wie angespannt seine Sinne waren und er fühlte eine ihm recht vertraute Anwesenheit. Der Drache in ihm reagierte instinktiv auf diese vernommene Ausstrahlung und sich darauf konzentrierend fand er recht rasch einen gut getarnten Eingang in der Nähe zu einem Strandabschnitt. Eins der mitgenommenen Messer ziehend schlich er lautlos den Gang entlang, dabei reagierte er mehr als überrascht als er den Mann entdeckte der ihn gerade gegen die nächste Wand pinnte. „Wer bist du und was willst du hier?“ „Ich bin auf der Suche nach Matsumura Yura“ brachte er nun hervor, ließ dabei das Messer fallen und nebenbei fiel ihm klar an seinem Gegenüber auf wie angespannt dieser sofort auf diesen genannten Namen reagierte. Ein kurzes Lächeln huschte ihm dabei über die Lippen, da außer Karyu & Kaoru nur noch Ruka genau wussten, wer dieser Mann in Wirklichkeit war. Kapitel 16: Decisions, Decisions & a hidden secret -------------------------------------------------- Leise fluchend schleppte sich Hibari ins Versteck zurück, dabei hatte er noch Glück im Unglück gehabt. Wenn er sich nicht noch rechtzeitig davon teleportiert hätte, dann wer weiß was kurzerhand aus ihm geworden wäre. Der gesamte rechte Arm als auch die Schulter schmerzten höllisch und er biss sich eisern auf die Lippen, da er diesen Schmerz als unvorstellbar empfand. „418AR1, was ist passiert?“ hörte er Ghost nun nachfragen als er sich mit seiner heilen Schulter bei der Wand anlehnte und ihm erst jetzt das Blut auffiel, dass von seinem rechten Arm unaufhörlich floß. „Ich bin aus dem Nichts heraus angegriffen worden?“ „Weißt du wer bzw. was es war?“ „Ein gewaltiger Drache und verdammt schnell obendrein“ kam leicht knurrend aus ihm hervor als Ghost ihn zur medizinischen Einheit geleitete und sich sofort dessen Verletzungen an Arm & Schulter genau anschaute. „Ein Drache? Bist du dir auch ganz sicher, 418AR1?“ „Für einen Raubvogel war es eindeutig zu riesig und für ein Flugzeug viel zu wendig“ kam die Antwort aus ihm hervor, schaute Ghost genau an und erst da fiel ihm eine gewisse Nachdenklichkeit an ihm auf. „Sir, ich hatte plötzlich das Gefühl in ein gewaltiges Luftloch zu sacken“ brachte Hibari noch hervor als dieser nun das transportable Röntgengerät aktivierte und somit konnte er ebenfalls sehen was genau mit seinem Arm passiert war. „Der gesamte Oberarmknochen sowie die Schulter sind mehrfach zertrümmert worden“ hörte er Ghost nun sagen, biss sich dabei fest auf die Lippen und innerlich schwor er sich dieses Wesen ausfindig zu machen und ihm heim zu zahlen was er eben dank des Drachens erlitten hat. Leise fluchte Hibari vor sich hin, dabei blickte er auf als Jibril nun mit Hiroto an der Seite im Raum erschien. „Los, heil ihn“ hörte er Ghost kurzerhand den Befehl an Hiroto geben, wobei ihm ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte. Hiroto zitterte am gesamten Körper und als er die Wunde an Hibaris Arm bemerkte riß dieser seine Augen weit auf. „Ich... ich kann nicht“ nuschelte Hiroto nun vor sich hin, senkte dabei rasch seinen Blick und er erschrak fürchterlich als Ghost ihn doch recht unsanft am Arm packte. „Heil ihn, sofort“ befahl er im scharfen Ton, worauf Hiroto nun mehrfach schlucken musste, das Zittern an seinem Körper sichtlich mehr wurde, darauf nur rasch nickte und seine Hände knapp über den verletzten Arm Hibaris legte. Plötzlich war ein scharfes Zischen im gesamten Raum zu vernehmen und wie aus dem Nichts heraus war Hiroto auf einmal in einer Spähre gefangen, dabei war Hibari in die Knie gesackt und starrte entgeistert auf die Stelle, wo eben noch sein Arm gewesen war. „Wir müssen schleunigst weg von hier“ „Du scheinst zu wissen, wer dahinter steckt, Ghost“ „418AR1 muss auf jeden Fall gerettet werden“ meinte dieser nur trocken darauf, hob den geschwächten Körper seines persönlichen Lieblings an, reichte ihm eine Kapsel und legte noch rasch eine Jacke über die wunde Stelle wo Hibari noch einen Arm hatte. Kurz darauf verschwand er mit Jibril durch ein ausgeklügeltes Schachtsystem in einen weiteren versteckten Bunker, dabei ruhte sein Blick auf Hibari, der nun seine Augen geschlossen hielt. „Ruh dich aus, du wirst bald wieder einsatzfähig sein“ sagte Ghost sanft zu diesem, legte ihn auf das Bett und ein zufriedener Glanz lag in seinen Augen als er nun den Jüngeren genau anschaute. „Du hast wirklich gute Arbeit geleistet, Jibril“ „Schade nur, dass wir 410T0 aufgeben mussten“ bekam er dessen Aussage mit, grinste dabei leicht und er wusste ganz genau was sein Freund damit andeutete. Jibril wäre es lieber gewesen den jungen Mann mit den heilenden Händen für weitere Forschungen zur Verfügung zu haben und somit war er sichtlich betrübt, dass sie 410T0 auf diese Weise haben aufgeben müssen. ************ Nach seiner Begegnung mit der schwarzvioletten Krähe war er kurzerhand gelandet, nahm wieder menschliche Züge an und blickte sich genauer um. Rund um ihn sah es genau so aus wie jenes Tokyo, dass er damals an der Seite von Sakito, Yomi & Hitsugi auf seiner Flucht von SeraphiMed aufgesucht hatte. Ein leises Schnauben entwich ihm, ging nun einfach weiter gerade aus und er konzentrierte sich stark darauf, ob er die Anwesenheit eines ihm vertrauten Wesens verspüren konnte. Kurz huschte ihm ein Lächeln über die Lippen, denn tief in seinem Inneren fühlte er deutlich eine gewisse Zufriedenheit aufsteigen und er ahnte schon was sein Gegner von vorhin wohl versucht haben mochte. Somit würde er recht schnell diesen ausfindig machen können, doch vorher wollte er noch einer weiteren Spur folgen die er dank seiner feinen Sinne gerade wahrnahm. Sichtlich angespannt folgte er dieser Spur zu einem gut geschützt liegenden Bunker, wo er lautlos einstieg und sich in der herrschenden Dämmerung doch recht gut zurecht fand als er innerlich annahm. Ein Lächeln huschte ihm kurzerhand über die Lippen als er plötzlich gegen die nackte Betonwand gedrückt wurde und in ein paar ihm vertrauter Augen blickte, die gerade kalt aufblitzten. „Lange nicht mehr gesehen, Satoru“ kam recht leise aus ihm hervor, wobei der Griff des Oni sich nun lockerte und sein Gegenüber wieder sichtlich menschliche Züge annahm. „Woher...?“ fragte ihn nun der Ältere, der überrascht als auch verwirrt zugleich auf ihn wirkte und seinen Blick umgehend auf ihm ruhen ließ. „Bitte sag mir nur eines: an was konkret erinnerst du dich noch?“ „Nur daran, dass mir jemand namens Hiroto sagte ich wäre ein Oni mit dem Namen Ruka und das jemand hinter mir her wäre“ „Diejenigen, die hinter uns her sind, sie sind im Grunde genommen für all die Versuche verantwortlich“ „Was für ein Wesen schlummert in dir?“ bekam er nun die Frage von Ruka gestellt, wies dabei ein kurzes Lächeln auf und schaute dem Oni direkt in die Augen. Auf einmal ahnte er, wieso Karyu ihn damals aufgrund von Infusionen abseits der Anderen behandelt hatte. Dank der Nanokörper, die dieser in Tsukasas Blut versteckte wusste er nun, dass Ruka und er selbst schon von Beginn an komplett verschieden von den drei Jüngeren waren. Zwar wurden auch an ihnen zahllose Versuche durchgeführt, doch erst ab den Zeitpunkt wo Karyu ganz unter Kontrolle der ,Fukai Mori‘ stand. „Ich bin der Silberdrache und du der Oni. Hinter uns beiden sind sie schon seit Jahren her“ „Warte mal, was ist mit dem Mann, dem ich mein Leben überhaupt zu verdanken habe?“ „Karyu? Er ist tot“ „Was ist passiert?“ „Genau das, worum er uns bat“ kam nun leise aus ihm hervor, biß sich dabei auf seine Lippen und eine gewisse Bitterkeit begann ihn nun zu erfüllen. Warum musste er sich ausgerechnet jetzt wieder daran erinnern, welche Bitte Karyu einst an sie beide richtete bevor Kaoru bei SeraphiMed zu arbeiten begann. „Ruka, Tsukasa, ich habe nur eine einzige Bitte an euch“ kam nun aus ihm hervor und sah dabei die beiden Jungen ernsthaft an. Er hatte zwar endlich jemand gefunden, der deutlich älter als er selbst war um die Leitung der Pharmafirma zu übernehmen bis er selbst volljährig war, doch ehrlich gesagt misstraute er seinem Cousin. Da dieser kurzerhand eine Organisation namens ,Fukai Mori‘ aus den Boden stampfte, die sich für biologische Waffen aller Art stark machte war für ihn ein gewisser Gefahrenfaktor. Denn ehrlich gesagt wusste er nicht, wie lange er noch die beiden Jungen so abgeschirmt vor der Gesellschaft bewahren konnte. Obendrein wollte er nicht, dass sein Cousin sie samt der Firma in die Hände bekam. „Was für eine Bitte denn, Karyu-san?“ „Sollte es Yura eines Tages gelingen, SeraphiMed an sich zu reißen, dann möchte ich von euch getötet werden“ „Aber, Karyu-san...“ „Das kann ich nich tun“ „Ihr seid die Einzigen, die ich darum bitten kann. Ich will eher tot sein als unter seiner direkten Kontrolle zu stehen“ sagte er nun zu ihnen, wobei er deutlich sehen konnte, dass Ruka sich stark auf die Lippen biß und Tsukasa rannen sichtlich die Tränen herab. Kurzerhand umarmte er die beiden Jungen, dabei konnte er deutlich fühlen wie schwer es ihnen fiel diese von ihm gestellte Bitte auch nur ansatzweise zu akzeptieren und drückte sie daher sanft an sich. Ungewollt ballte er nun eine Hand zur Faust, dabei biß er sich auf die Lippen und er fühlte deutlich eine gewisse Trauer als auch Verzweiflung, Wut und Schmerz von seinem Gegenüber förmlich auf sich selbst überschwappen. Ja, er konnte sich wieder einwandfrei daran erinnern wie der Andere tränenüberströmt sich bei Karyu anschmiegte. Wie in einem Puzzle setzte sich vor seinem inneren Auge auf einmal wieder zusammen, was ihn an Erinnerungen verloren gegangen war. Seinetwegen war Karyu nun nicht mehr am Leben. Die letzten Worte Karyus schwangen noch klar in seinem Kopf mit. „Tsukasa, lass uns Yura aufsuchen, wir haben eine Mission zu erledigen“ kam es nun kalt aus ihm hervor und starrte dabei sein Gegenüber lange an. Nun, da seine gesamten Erinnerungen wieder da waren wollte er unbedingt die wahren Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Mit einem kurzen Lächeln nickte Tsukasa nur, dann verließen sie gemeinsam den Bunker in dem er ruhigen Gewissens Sakito zurück lassen konnte, der sich noch im Land der Träume befand. „Ich kann der ,Fukai Mori‘ niemals vergeben, was sie getan haben“ „Yura ist derjenige, der für Karyus Tod verantwortlich ist“ „Dafür lasse ich ihn all das Leid spüren, dass vor allen die Jüngeren erfahren haben“ „Vergiss nicht, ich hab auch noch eine Rechnung mit ihm offen“ meinte Tsukasa nur auf mentaler Weise, da er sich gerade in seiner Biestform befand und er wusste sofort auf was der Jüngere anspielte. Schließlich waren die Gene des Silberdrachens schon innerhalb eines menschlichen Körpers gewesen bevor diese als Tsukasa wieder erweckt wurden. „Keine Sorge, ich lass dir noch die Chance, deine persönliche Rache an ihm zu nehmen“ sagte er nun mit einem kurzen Lächeln zum Silberdrachen, ließ sein Blick auf ihm ruhen und innerlich begann er sich nun zu fragen wie die Leute die ihnen damals bei der Flucht behilflich waren reagieren würden, wüssten sie die wahre Identität hinter Tsukasas Aussehen. ************ Nachdem selbst Toshiya ihm gegenüber deutlich klar machte, dass er nicht dulden würde wenn er sich innerlich weiterhin aufgab war er vor lauter Erschöpfung schließlich eingeschlafen. Dabei fiel sein Schlaf an sich recht unruhig aus. Denn in seinem Traum vermischte sich was er in der Vergangenheit und jetzt erlebt hatte so sehr zusammen, dass er schwer atmend und schweißgebadet aufwachte. Sein Herzschlag war deutlich beschleunigt und er wirkte regelrecht überrascht, dass der junge Schwarzhaarige in dem Black Ifrit schlummerte im Raum geblieben war. Dicht hinter ihm stand eine Person, die er selbst am nächsten Exoplaneten in ihrem Sonnensystem sofort erkennen würde. „Kaoru, wir sind auf deine Hilfe angewiesen“ „Ich...“ „Ein einfaches ,Nein‘ oder ,ich kann nicht‘ wird hier nicht geduldet“ vernahm er unmittelbar Toshiya sagen, dessen Blick fast schon durchdringend wirkte und ein leises Seufzen entwich kurz darauf seinen Lippen. Warum nur musste dieser recht attraktive Schwarzhaarige so ein offensichtlicher Sturkopf sein? Doch eines konnte er definitiv nicht abstreiten. Toshiya besaß eine Weise, die sein Umfeld recht schnell überzeugen kann. „Nun gut, ich bin mit von der Partie“ kam es schließlich aus ihm hervor, wobei er deutlich am Gleichaltrigen erkennen konnte wie sichtlich erleichtert er deswegen wirkte. „Ich informiere gleich einmal Ni~ya und Kyo“ hörte er den Rothaarigen zu Toshiya sagen, dann war er kurz darauf erneut mit ihm allein im Raum. In einer gewissen Weise wusste er ehrlich gesagt nicht wie er genau auf den Schwarzhaarigen konkret eingehen sollte und somit zog er vorerst das große Schweigen vor. „Warum gerade SeraphiMed?“ „Du klingst gerade voll nach DIE“ „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum SeraphiMed?“ wollte Toshiya nun von ihm wissen, der die Tür nun nicht ganz geschlossen hatte und mit unlesbarer Miene direkt neben dieser mit verschränkten Armen angelehnt stand. Ein gewisser Grad an Neugier lag schon in dessen Frage drinnen und erst jetzt fiel ihm auf, dass er wohl nur aus diesem Zimmer hinaus kam wenn er auch Antworten lieferte die den Schwarzhaarigen auch zufrieden stellten. „Weil ich einfach helfen wollte. Mir ging es im Grunde genommen nie um die gute Bezahlung oder um den Posten an sich. Ich wollte einfach nur genau so sehr wie Karyu verhindern, dass diesen Kindern schlimme Dinge angetan werden. Doch seien wir ehrlich: wir haben im Grunde genommen nur versagt. Ich, der erst frisch aus der Universität kam und viel zu naiv mein Leben in Angriff nahm habe in allen Punkten versagt. Hätte ich damals nur die drohende Gefahr von ,Fukai Mori‘ ausgehend besser einschätzen können, dann....“ brachte er nun hervor, sah Toshiya dabei nicht ganz an, ballte dabei eine Hand zur Faust und erst jetzt bekam er mit, dass sich auch der Rotschopf wieder im Raum befand. Verdammt, heißt das jetzt, dass DIE diese Worte ebenfalls mitbekommen hat? Rasch biß er sich auf die Lippen und starrte den Fußboden an. „Verzeih mir, dass ich damals kein guter Zuhörer war, Kaoru“ hörte er diesen nun zu ihm sagen, blickte nun auf und erst da fiel ihm auf, dass Toshiya das Zimmer verlassen hat. „Du vergisst wohl gerade, dass...“ „...du immer noch Kaoru bist, egal wie du dich jetzt nennen magst“ konterte der Rothaarige nun mit einem sichtlichen Grinsen, seufzte leicht auf und entgegen jeglicher innerlicher Erwartung huschte ihm nun ein Lächeln über die Lippen. Da war er wieder, der charmante Rotschopf in den er sich damals verliebt hat und den er im Grunde genommen nie aufgehört hatte ihn zu lieben. ************ „Warum hast du das vorhin getan?“ „Was genau meinst du jetzt, Ni~ya?“ stellte Toshiya nun die Frage an den Blonden, lehnte sich etwas abseits von ihm an der Wand an und tat gerade so als wäre ihm alles egal. Doch in Wahrheit arbeitete es gerade tief in seinem Inneren. Endlich zu wissen, dass er einen richtigen Namen besaß. Obendrein auch noch zu erfahren, dass der Mann den er eigentlich über alles hassen sollte ihm gegenüber eben seine Schwäche und auch seine begangenen Fehler eingestand. Selbst Black Ifrit war sichtlich in Aufruhr aufgrund seiner Gefühle, die wie wild in seinem Inneren tobten. „Es geht mich zwar nichts an, aber es würde mich schon interessieren, wieso du plötzlich Dr. Mugen verteidigst“ „Dann scheinst du da wohl etwas missverstanden zu haben, Ni~ya“ kam es nun abweisend als auch kalt aus ihm hervor, blitzte warnend den Anderen an, stieß sich von der Wand ab und er entschied sich kurzerhand dazu den Raum aufzusuchen der für die Rebellen als Trainingsraum fungierte. Dort gab er dem Drängen Ifrits nach, nahm nun dessen Gestalt an und all die negativen Gefühle in ihm brodelnd brachen in einem riesigen Feuerball gebündelt aus ihm hervor. Mehrere dieser Feuerbälle in der Größe von Medizinbällen feuerte er in einer Salve ab, worauf die Sprinkleranlage aktiviert wurde und er schlug mit voller Wucht in den Boden als er wieder menschliche Gestalt annahm. Verdammt, warum fiel es ihm so schwer diesen Mann zu verabscheuen? Dieser Mann hat einfach zugesehen, wie unzählige Tests an seinem Körper ausgeführt wurden und obendrein hatte er einfach zugelassen, dass sein Zwilling starb. Wütend ballte er eine Hand zur Faust, wobei er erneut in den Boden schlug und nebenbei deutlich fühlen konnte wie ihm die Tränen herab rannen. Warum? Warum konnte er keinen Hass mehr für ihn empfinden? Warum nur? „Toshiya“ vernahm er nun eine Stimme leise an ihn gerichtet, doch er zeigte keinerlei Reaktion. Trotzig wie er war verblieb er gerade wo er sich befand, starrte den Boden vor sich an und hörte deutlich wie sich die Schritte ihm näherten. „Warum? Warum kann ich dich nicht einfach hassen, so wie es dir eigentlich zusteht?“ fuhr er nun Dr. Mugen an der sich neben ihm auf den Boden setzte, starrte ihn so trotzig & abwertend wie möglich an, doch die Tränen die er eisern versuchte zurück zu halten sprachen eine ganz andere Sprache. „Ich kann es dir nicht verübeln, dass du so über mich denkst“ kam es leise aus Kaoru hervor, der deutlich den Zwiespalt am Schwarzhaarigen erkennen konnte und ehe er sich versehen konnte lag er mit dem Rücken am Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den jungen Mann an der Black Ifrit in sich beherbergt und er musste mehrfach schlucken als dieser mit der linken Pranke dieses Wesens auf seine Kehle zielte. „Tu es...“ meinte er nur seelenruhig als er deutlich vernehmen konnte wie sich draußen die Schritte vermehrten, schloss dabei seine Augen und im Grunde seines Herzens wollte er Toshiya nur dabei behilflich sein diesen Zwiespalt in seiner Seele endgültig zu eliminieren. Ein unangenehmes Geräusch entstand nun, fast so als würde man mit einem Katana an einer Wand aus reinem Eisen entlang schrammen. Als Kaoru seine Augen öffnete schluckte er mehrmals, denn Toshiya hatte ihn scheinbar mit Absicht um wenige Millimeter verfehlt. „Nein, so einfach kommst du mir nicht davon, Niikura Kaoru“ vernahm er nun dessen Stimme, dabei fiel ihm deutlich auf wie sehr der Jüngere beim Sprechen zitterte. „Du weißt also Bescheid?“ stellte er ihm nun die Frage, blickte Toshiya dabei direkt in die Augen und bekam daher nur am Rande mit, dass DIE mit Kyo & Ni~ya bei der Tür stand. „Sie war der Klon, nicht ich. Du Bastard hättest mich damals ruhig sterben lassen können, doch aus einem mir immer noch unbekannten Grund hast du mich in einen Körper eingesperrt der einem Kind gehört. Du schuldest mir noch die Antwort auf meine Frage von vorhin und auch eine Antwort darauf, wieso du meintest mein Leben retten zu müssen“ brachte er nun hervor, starrte ihn fast schon abwertend an und stand dabei langsam auf. „Toshiya, ich bin der Meinung jedes Lebewesen hat ein Anrecht darauf zu leben. Ich tat das alles nur um dir eine Möglichkeit zu geben auch die positiven Seiten eines Menschen zu erfahren“ fing Kaoru nun an zu sagen, atmete dabei kurz tief ein & aus, dann begann er dem Schwarzhaarigen in dem Black Ifrit ruht die ganze Geschichte zu erzählen. Toshiya‘s Vergangenheit   Er war kurzerhand aus seinem Zuhause in Nagano abgehauen. Er war absolut gegen eine Zwangsverheiratung und dem Eintritt ins Heer. Beides waren die Bedingungen seines Vaters und seiner Stiefmutter gewesen, doch anstatt brav zu gehorchen hatte er seinen Sturkopf durch gesetzt. Bis nach Kyoto konnte er sich durchschlagen und sich dort für eine Weile verborgen halten, doch dann schien es das Schicksal besonders gut mit ihm zu meinen. Auf der dortigen Universität war er zwei jungen Männern begegnet, die besonders gut innerhalb ihres Studiums waren und um ja nicht aufzufallen hatte sich Toshiya dazu entschieden gewaltigen Abstand zu ihnen zu halten. Doch wie es der Zufall wollte war es ausgerechnet der Dunkelhaarige gewesen, in den er während der Prüfungszeit häufig hinein rannte. So freundete er sich kurzerhand mit Niikura Kaoru an, der sich die Zeit nahm ihm beim Lernen zu helfen. Zwar redeten sie auch über Gott & die Welt, doch sie zogen das große Schweigen vor was ihr persönliches Umfeld betraf. Aber mit der Zeit begann er schließlich zu bemerken, dass er dem Älteren vertrauen konnte und daher fing er Stück für Stück an sich ihm gegenüber zu öffnen. „Was hast du danach vor?“ „Ich haue ab. Egal wohin, aber weit weg aus Japan“ „Vielleicht sollte ich...“ vernahm er den Älteren nun leise sagen, blickte ihn fragend an und ihm war deutlich aufgefallen wie sehr sich dieser in der letzten Zeit verändert hatte. „Vergiss es, Niikura, du bringst mich nur als Leiche dazu hier zu bleiben. Außerdem ist es mehr als offensichtlich, an wem du immer noch hängst“ sagte er nur zu ihm, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und grinste dabei leicht. Bevor ihm der Ältere aber antworten konnte hatte er schon die Pfote zum Gruß gehoben und machte sich auf den Weg zu seiner kleinen Wohnung ohne zu ahnen was ihn erwarten würde. Nur weil er den Mut erwies einem kleinem Kind auf die Beine zu helfen, dass auf der Straße gestolpert war und den herannahenden Lastwagen nicht kommen sah zahlte er für seine Zivilcourage mit einem hohen Preis. Dem Kind war zum Glück nichts zugestoßen, doch er selbst erlitt bei dem Aufprall mehrere schwere Verletzungen. Bevor ihn die Dunkelheit sanft in ihre Schwingen einhüllte vernahm er eine Stimme, die er überall wieder erkennen würde. Langsam aber sicher glitt er in diese angenehme Stille ab um ja nie wieder erwachen zu müssen. Denn wenn er erst einmal tot war, dann konnte ihn sein Vater auch nicht dazu bringen eine fremde Person zu ehelichen als auch ihn dazu zwingen ins Heer einzusteigen. „Weil du mich auch damals versucht hast auf Distanz zu halten. Doch in Wahrheit kennst nur du allein die Antwort darauf, wieso du mich nicht hassen kannst“ hörte er Kaoru nun zu ihm sagen, schnaubte dabei leicht, riß ihn fast schon ruckartig auf die Beine und ignorierte vor allem Ni~ya, der neben der Tür angelehnt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)