scheinheilige Liebe von chrono87 ================================================================================ Kapitel 2: Vorfreude -------------------- Rosette erwiderte seinen Blick. Sie wusste, was passieren würde und auch, dass Chrono ausnutzte, aber ihr blieb keine andere Wahl. Sie wurde schließlich nicht umsonst zur Erde geschickt. Wenn sie so darüber nachdachte, wäre sie froh gewesen, wenn sie noch zu Hause wäre. Das alles entglitt langsam aber sicher ihrem Auftrag. Nur das schlimme war, dass sie nicht die Macht hatte, um es zu ändern. Zumindest im Moment hatte sie diese macht nicht. Chrono schloss die Augen und drehte seinen Kopf zur Seite. Er brauchte sie und das wusste er. Der Teufel wollte sie ja auch benutzen, aber plötzlich kamen ihm Zweifel. Schnell verwarf er diese Zweifel wieder. Ehe er noch Blödsinn reden konnte, sagte er ihr schließlich zu und erklärte ihr, was ihn retten würde. „Ich brauche einen Vertragspartner. Nur durch die Kraft seiner Seele kann ich überleben. Andernfalls würde ich sterben.“ Rosette sah ihn mit aufgerissenen Augen an. –Wenn ich für jede solcher Vorstellungen einen Cent bekommen würde, dann hätte ich für den Rest meines langen Lebens ausgesorgt. -, dachte Rosette. Von außen ließ sie sich nicht anmerken, was in ihrem Inneren so vor sich ging. „Einen Vertragspartner? Was ist das?“, fragte Rosette interessiert. Chrono erklärte ihr genau war ein Vertragspartner ist und wie das alles abläuft. Innerlich freute er sich, dass sie angebissen hatte. -Na ja, den Köder konnte man ja auch nur schlucken. -, dachte der Teufel und grinste innerlich. „Ich will dein Vertragspartner werden.“, durchbrach Rosette plötzlich die Stille. Chrono sah sie überrascht an. Auch er stimme zu, auch wenn er sich fragte, wieso sie dafür war. Rosette wusste ganz genau, was in ihm vorging. Deshalb erklärte sie ihm, dass sie versprochen habe, immer für ihren Bruder da zu sein. Chrono nahm das hin und gab ihr die Taschenuhr, die sie um den Hals trug. „Ich werde mit dir diesen Vertrag eingehen, Rosette Christopher.“, sagte Chrono laut. Seit jenem Tag sind nun vier lange und harte Jahre ins Land gegangen. Mittlerweile ist Rosette zu einer leichtsinnigen und aufbrausenden jungen Frau geworden. Trotz dieser Charakterschwäche hilft sie allen Menschen, die sich in Gefahr befinden. Außerdem hatte sie auch eine gute und nette Seite an sich. Doch diese zeigte sie kaum. Wozu auch. Die anderen Leute sahen in ihr nur das Mädchen, das einen Vertrag mit einem Teufel geschlossen hatte. –Wenn die wüssten. -, dachte Rosette nur immer wieder und versuchte alle, die dieser Meinung waren, aus dem Weg zu gehen. Leider hatten diese Leute dafür gesorgt, dass sich Rosette einen Panzer zulegte. Niemand kam an sie ran und keiner wusste, wie sie sich wirklich fühlte. Chrono war da eine Ausnahme. Auch wenn sie ihm nicht alles erzählte, so wusste er doch, dass sie leicht verletzbar und sensibel war. Nach so vielen Jahren konnte er schon an ihren Schritten erkennen, wie sie drauf war. Klar, es war auch nicht immer leicht für ihn, mit ihr klar zu kommen, aber er lernte schnell, wie man sie nehmen musste. So entwickelte sich einen tiefe Bindung zwischen ihnen. Zum Anfang war es nur Zweck zum Mittel, aber mittlerweile ist es Freundschaft. Vielleicht aber auch mehr. Bei Rosette kann man das nie sagen. Sie hat ihren Schutzpanzer immer um und lässt kaum Gefühle zu. Auch Chrono ist schwer einzuschätzen. Er lässt sich nie etwas anmerken. Heute war ein ganz besonderer Tag. Rosette freute sich richtig. Sie kam gerade von Schwester Kate. Zum ersten Mal, nach langen vier Jahren, gab es einen Ball. Dieser Ball fand eigentlich jedes Jahr statt, aber Rosette wurde immer ausgeschlossen, weil sie einen zu niedrigen Rang und zu wenig Aufträge hatte. Doch dieses Mal war es anders. Klar, vorher hatten sie noch einen Auftrag, weshalb Rosette zu Chrono rannte. Voller Vorfreue riss sie die Tür auf, die aus den Angeln krachte und umkippte. Rosette kniff die Augen zu und sah gar nicht erst hin. Chrono kannte das schon zur Genüge. „Guten Morgen, Rosette. Wie ich sehe, haben wir einen Auftrag, der eine ganz besondere Bedeutung hat.“, sagte Chrono, der sein Buch weglegte und sich seiner Partnerin zuwandte. Diese setzte sich auf die Bettkante und sah ihn sanft an. „Wir müssen in den Hafen. Dort ist ein Geisterschiff. Wenn wir den Auftrag erfüllen, können wir endlich an diesem verflixten Ball teilnehmen.“ Chrono verzog das Gesicht. Er konnte nicht tanzen und er hasste solche Anlässe. Allerdings wusste er, dass sich Rosette jedes Jahr drauf freute. –Ach was soll’s. Es wird mich schon nicht umbringen. Hoffe ich. … Obwohl ich lieber mit ihr allein wäre. Na, ja. Da muss ich jetzt durch. -, dachte Chrono und ließ den Kopf hängen. Rosette war so von der Sache mit dem Ball beschäftigt, dass sie Chrono gar nicht mehr wahrnahm. Dieser stand auf, packte Rosette am Arm und zog sie mit sich. „Wir haben einen Auftrag, schon vergessen?“, fragte er, während er mit Rosette zum Auto ging. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)