Anfang in einer neuen Welt 2 von abgemeldet (Mattheo x Luca) ================================================================================ Kapitel 15: Katastrophe ----------------------- Chapter 15 Vorwort: Hi, hier ist also der nächste Teil von AienW 2. Ich hoffe es gefällt euch^^ Nebenbei wollte ich euch auch Mal auf eine andere meiner Stories hinweisen, ich hoffe das ist erlaubt^^ Sie heißt: "My Vampire Heart." Schaut doch Mal rein. xxx- Sae °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Kapitel 15: Katastrophe Mattheo kam auf Chris zu und streckte ihm die behandschuhten Finger entgegen: „Es wäre mir eine Freude, alte Differenzen beigelegt zu wissen.“ Chris nickte erneut, sich erinnernd, dass er darüber schließlich schon nachgedacht hatte. Es wäre klug eine Allianz zu bilden. Er streckte die Hand aus, um Mattheos zu ergreifen. „CHRIS!!!“, schrie Luca atemlos, die Tür aufreißend. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Die beiden Mafiosi blickten überrascht auf, als Luca plötzlich die Bürotür aufriss. Es entstand eine unangenehme Stille, in der sie sich nicht rührten und keiner etwas sagte. Chris wirkte einfach nur leicht verwirrt und blickte seinen Freund erwartungsvoll an, während Mattheo scheinbar Mühe hatte sich wieder zu fassen. Seine hellen Augen fixierten Luca und bombardierten ihn förmlich mit Fragen, die er vor Chris aber nicht aussprechen wollte. Luca selbst starrte nur fassungslos auf die Szene, welche sich ihm bot. Warum standen die beiden Männer einfach nur so friedlich beieinander und schüttelten sogar Hände? War Mattheo nicht hier, weil dachte Luca sei mit Chris zusammen? In dem Falle würde er da nämlich sicherlich nicht so entspannt stehen. Und warum wirkte er so überrascht ihn zu sehen? „Luca.“, raffte sich Chris schließlich auf zu sagen: „Ähm, dein Vater ist geschäftlich hier, wolltest du nicht im Wohnzimmer warten…?“ Leichte Sorge spiegelte sich dabei in seinen Augen; hatte Luca sich nicht vor Mattheo versteckt? Warum kam er jetzt einfach in den Raum gelaufen? Bei diesem fiel nun endlich der Groschen und er hätte am liebsten seinen Kopf gegen die Wand geschlagen. Wie hatte er bloß so dumm sein können, sich auf Paolos Gerede einzulassen?! Mattheo hatte doch gar nicht wissen können, dass er hier war, schließlich wusste er nichts von ihrer Freundschaft! Und nun hatte er sich verraten, weil er nicht richtig nachgedacht hatte. Verflucht, aus mit dem Versteckspiel... Sein Blick traf den seines Vaters und dessen Intensität stellte ihm die Nackenhaare auf. Hastig blickte er weg, hin zu Chris. Er war noch nicht bereit ihn zu treffen, würde es nie sein – besonders nicht hier mit Chris dabei. Es ging einfach nicht. Wider besseren Wissens trat er instinktiv den Rückzug an. „Ja…ähm…da warte ich dann…bis…“ Er stolperte rückwärts zur Türschwelle, um so schnell wie möglich zu verschwinden. Zwei Schritte später prallte er gegen Paolos Brust, welcher die Tür gerade hinter sich schloss. Ihre Blicke trafen sich und diesmal war Lucas ebenso hasserfüllt wie Paolos. Dieser verdammte…! Das machte er doch mit Absicht. Nur weil er in seiner verqueren Fantasie glaubte, Luca hätte was mit seinem Neffen, legte er es jetzt darauf an einen Konflikt mit Mattheo heraufzubeschwören. Und zwang ihn dabei in diesem Raum zu bleiben...mit Mattheo. „Alessandro Mattheo.“, schnarrte Paolo, noch immer die Tür blockierend: „Wie ich höre hast du nun endlich den Leichenberg zur Macht völlig erklommen. Gratulation!“ Mattheo zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er Carlos´ Tod erwähnte. Chris dafür war nicht begeistert: „Onkel.“, sagte er warnend und Paolos Grinsen verschwand: „Dies ist ein geschäftliches Meeting und ich wünsche keine Sabotage.“ „Und was tut er dann hier?“, verlangte sein Onkel zu wissen und deutete auf Luca: „Wobei hilft er dir, Neffe?“ Der subtil zweideutige Kommentar trieb Luca die Röte ins Gesicht und ließ Mattheo misstrauisch aufblicken. Chris schien nicht zu begreifen. „Anscheinend hat Luca noch etwas mit seinem Vater zu klären, aber das wird dich kaum interessieren. Warte bitte draußen.“ Lucas Herz fing an zu rasen und er spürte förmlich wie alle Farbe aus seinem Gesicht wich. Er mit Mattheo reden?! Allein!? Chris bemerkte seine Unruhe und legte ihm eine Hand auf die Schulter: „Wenn du möchtest kann ich dabei bleiben, aber ich denke wirklich dass ihr euch wieder versöhnen solltet.“ Er lächelte aufmunternd, ohne zu wissen, dass eine Aussprache in diesem Fall keinesfalls zur Versöhnung führen konnte. Wieder blickte er zu Mattheo, der die ganze Zeit über stumm gewesen war und fühlte erneut dessen Blick auf sich. Äußerlich war er gefasst und so kühl wie immer, doch Luca konnte es förmlich unter der Oberfläche brodeln sehen. Er seufzte schwer und blickte von Paolo zu Chris. Hatte er denn eine Wahl? Wenn er es nicht tat, würde Mattheo doch niemals gehen. Nicht jetzt wo er ihn durch Lucas eigene Dummheit gerade gefunden hatte. Aber dann würde es zum Streit mit Chris kommen und…nein! Außerdem hatte er jetzt ohnehin kein Versteck mehr, wo Mattheo ihn hier gefunden hatte. Es führte wohl kein Weg darum herum. „Ich glaube ich rede besser allein mit ihm.“, erwiderte er, ohne sich auch nur um ein Lächeln zu bemühen: „Gibt es hier ein Zimmer, wo…?“ „Ihr könnt hier reden.“, warf Chris kooperativ ein und fügte noch laut genug für Mattheos Ohren hinzu: „Wir werden draußen sein, falls wir gebraucht werden.“ Luca wusste dass ihn dies beruhigen sollte, doch im Endeffekt fühlte er sich dadurch nur noch mehr in die Enge gedrängt als zuvor. Wortlos nickte er. Der blonde Don nickte Mattheo noch einmal kurz zu, schenkte Luca ein Lächeln und verließ dann mit einem missmutigen Paolo den Raum. Luca wartete bis die Tür fest verschlossen war. Noch einmal atmete er tief durch und ballte seine schweißnassen Hände zu Fäusten, bevor er sich schweren Herzens umdrehte. Auf in den Kampf. Mattheo hatte sich noch nicht von der Stelle bewegt und machte auch sonst keine Anstalten sich ihm zu nähern. Schweigend stand er einfach da und schaute Luca an. „Du…du hast nicht gewusst, dass ich hier bin, nicht wahr?“, brachte Luca schließlich heraus, während er aus dem Fenster in die Nacht starrte. „Nein.“ Mattheos tiefe Stimme ging ihm durch Mark und Bein. „Nicht bis du schreiend in den Raum gestürmt bist. Aber du hattest ja schon immer ein Gespür für den falschen Augenblick.“ Luca lächelte freudlos und vermied weiterhin Blickkontakt. Mattheo sollte doch irgendwie den Anfang machen, oder einfach wieder verschwinden anstatt hier Zeit zu schinden. „Warum kommst du nicht nach Hause, Luca?“, kaum war die Frage heraus, wünschte Luca sich schon er wäre doch nicht zum Punkt gekommen. Sofort fühlte er sich wieder miserabel und viel zu nervös. Er konnte noch so viele Gefühle für Mattheo haben, der alltägliche Umgang mit ihm war wieder so schwierig wie nie zuvor. Er konnte sie nicht beantworten, ohne alles auffliegen zu lassen und indem er sich hinter Mattheos Liebeserklärung versteckte, würde er die Sache nur noch verworrener machen. Aber welche andere Wahl hatte er schon, wenn er ihm nicht von der Sache zwischen ihm und Bella erzählen wollte? Wie sonst sollte Mattheo sonst verstehen, warum er ihn nicht mehr anblicken konnte? „Kannst du dir das nicht denken?“, erwiderte kühl und wich damit doch der wirklichen Antwort aus. Na toll, jetzt musste er ja denken, dass es an ihrer Beziehung lag. Dabei konnte Luca darüber im Moment nicht mal nachdenken, so gestresst war er durch seine Erklärungsnot. Und natürlich fasste es der Ältere genauso auf. „Luca. Ich…kann mich nur wiederholen. Ich wollte nie unsere gute Beziehung zerstören, indem ich dir die Wahrheit sage. Aber ich habe es einfach nicht mehr ertragen. Deshalb musst du aber nicht aus dem Penthouse ausziehen, wenn du willst, suche ich mir eine andere Wohnung und du….“ „Ich bin gerne hier bei Chris.“, log Luca rasch. Dieses Gespräch lief in die völlig falsche Richtung und er konnte es einfach nicht stoppen. Noch war Mattheos Verfassung traurig und verzweifelt, doch er wusste am besten wie schnell das in hilflosen Zorn umschlagen konnte. Trotzdem konnte er einfach nicht aufhören, Worte auszusprechen, die den Anderen provozieren mussten. Tatsächlich glaubte er ein wenig Eifersucht aus Mattheos Stimme herauszuhören, als er antwortete: „Ich wusste nicht, dass ihr euch kennt. Amici hat es mir einmal gesagt, aber ich hielt es immer für eine Lüge.“ Lügen. Das kam dem Kernthema schon näher. Aber irgendwie verdiente Mattheo es doch auch ein wenig zu leiden; was hatte er Luca alles durchmachen lassen in den letzten Wochen und Monaten? „Er ist mein bester Freund und mit Isabella zusammen.“, wenn ihn dass nicht aus der Reserve lockte, was dann? Zu spät bemerkte er den Fauxpas. Mattheo kam einen Schritt näher und Luca musste sich zwingen stehenzubleiben. „Isabella? Welche Isabella?“, sein Gesicht wechselte von ehrlich verwirrt zu misstrauisch: „Doch nicht meine….! Mit Chris Amici!!? Und woher kennst du überhaupt….? Was geht hier eigentlich vor, Luca?!“ Der 18-Jährige biss sich entsetzt auf die Lippen. Warum hatte er das sagen müssen? Jetzt hatte er sich selbst noch weiter reingeritten….. „Ähm…aus der Schule und von Prom…du weißt schon…wir sind halt Freunde.“, stammelte er sich fahrig zusammen: „Ist ja wohl nicht meine Schuld, dass du sie mir nie vorgestellt hast.“ Mattheos Stirn lag in tiefen Falten und er kam nun doch weiter auf ihn zu geschritten. Erschrocken wich Luca zurück, als er die Kontrolle von Mattheos Zügen gleiten sah. „Du warst mit Bella beim Abschlussball?!“, hakte er ungläubig nach und kam noch näher. „Selbst wenn.“ verteidigte sich der Jüngere trotzig: „Das wäre alles nicht passiert, wenn du von mir deine Familie nicht bloß immer scheibchenweise vorstellen würdest!“ Das ganze wurde immer unangenehmer. Wenn er noch weiter zurückging, war er bald am Bücherregal. In der Falle. Verdammt, er hatte diese Unterhaltung von Anfang an nicht gewollt! Warum musste der Kerl ihn so in die Enge treiben?! Dabei redeten sich noch nicht Mal über DAS. Wo war nur Chris wenn man ihn brauchte? Der Wutanfall kam völlig unangekündigt. Von einer Sekunde auf die andere verzerrten sich Mattheos schöne Gesichtszüge und er knurrte aggressiv: „Als ob du das gewollt hättest! Und warum bin ich immer der Böse, wenn du mir anscheinend auch genug verheimlichst?! Amici ist dein Freund, Bella deine Freundin – willst du mir vielleicht noch mehr beichten, wo wir grade dabei sind?!“ Seine Augen funkelten zornig und er packte Lucas Kragen, als dieser wieder auswich: „Jetzt bleib gefälligst stehen!! Hör mir mal zu, Luca. Es tut mir Leid, dass du so unter meinem Geständnis zu leiden scheinst, aber das ändert nichts an der Situation! Also hör gefälligst auf, mir auszuweichen und sag mir, was das Problem ist!!“ Erschrocken zuckte Luca zusammen und versuchte sich loszureißen. Keine Chance. Panik stieg in ihm auf, als ihm die Möglichkeiten ausgingen. Dazu noch Mattheo so nah und die unangebrachte Erkenntnis, dass sein Aftershave unglaublich roch….er musste hier weg. Zu spät blickte er auf. Mattheos Blick kam ihm unheimlich bekannt vor. „Nein…“, setzte er an, doch da schnitt ihm Mattheos Kuss schon das Wort ab. Er stolperte zurück und stieß wie erwartet gegen Widerstand. Allerdings handelte es sich dabei um Chris´ Schreibtisch und nicht um das Regal. Luca verlor das Gleichgewicht und landete hart auf der hölzernen Tischplatte. Schock durchfuhr ihn, als er merkte in welche Richtung dieses Gespräch unweigerlich verlief und er drückte sich hoch. Der Mafioso reagierte jedoch schneller und ließ ihn gar nicht erst wieder hochkommen, sondern beugte sich weiter über ihn und drückte Lucas Hände zu beiden Seiten seines Kopfes nach unten. Hilflos wand sich der Kleinere in dem stählernen Griff, obwohl ihm klar war, dass er Mattheo rein körperlich weit unterlegen war. „Lass mich…“, ein erneuter Kuss. Luca war zu überrumpelt, um noch groß nachzudenken. Mattheos Zunge glitt in seinen Mund und einen Moment später war ihr Kuss so intensiv, dass ihm schwindelig wurde. Irgendwann gab er einfach auf und wehrte sich nicht weiter sinnlos. Ihm war heiß und konnte kaum genug Sauerstoff in seine Lungen bekommen; warum nur musste sich das so gut anfühlen, gerade jetzt?! Es wäre so viel einfacher wenn er es nicht wollte, doch nicht mal das konnte er sich einreden. Die Wut über seine eigene Schwäche ließ ihn leise aufschluchzen und daraufhin ließ Mattheo endlich etwas von ihm ab. Luca drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Er wollte nicht, dass er ihn so sah. Nicht schon wieder. Reglos lag er einfach nur da und wartete, dass Mattheo ihn endlich losließ. Was er nicht tat. Der Don blieb einfach so über ihn gebeugt und fixierte ihn heftig atmend. „Lass mich los.“, bat Luca schließlich leise und kaum hörbar, doch der Größere hatte anscheinend nicht vor dieses Ratespiel ewig mitzuspielen. Seine Wut war nicht etwa verraucht, sondern nun auch noch mit wilder Entschlossenheit gemischt: „Nein! Wir reden jetzt und danach kannst du meinetwegen nach Australien auswandern, wenn dir meine Nähe so zusetzt. Aber ich will das geklärt wissen: Warum, Luca?! Hasst du mich wirklich so sehr dafür?! Es sieht nämlich nicht danach aus. Oder warum bist du einfach nicht wiedergekommen?! SAG ES MIR!“ Luca hatte mittlerweile entsetzt die Augen zugekniffen und krümmte sich in Mattheos Griff. Tränen schnürten seine Kehle zu. Warum musste er ihn so bedrängen, warum konnte er es nicht einfach ruhen lassen? Er wollte nur weg, fort von diesem Alptraum. „LUCA….!!“, Mattheo schüttelte ihn außer sich; er schien ebenfalls mit den Nerven am Ende: „Weißt du eigentlich wie schwer das für mich ist?! Wenn du meine Liebe nicht erwiderst, sag es mir einfach ins Gesicht, damit ich damit abschließen kann. NA LOS!!“ „Das kann ich nicht!“, schrie Luca ihn nun ebenfalls an, seine Sicht verschwamm vor Tränen. Warum musste er das tun? Warum….? „Ich…kann…nicht….lass mich endlich…Es geht nicht, kapier´s doch!“ Er spürte seine Abwehr zerbröseln; vermutlich merkte Mattheo es auch und ließ deshalb nicht locker. „Warum nicht?! SAG ES MIR, LUCA!!“ Es sollte endlich vorbei sein. Er wollte hier weg. “WARUM!?!“ - „WEIL ICH MIT IHR GESCHLAFEN HABE!“ Luca hätte sich die Hand vor den Mund geschlagen, wenn sie frei gewesen wäre. Was kurz darauf geschah. Mattheo war urplötzlich verstummt und hatte ihn losgelassen. Luca nutzte die Chance, um sich aufzusetzen und etwas Distanz zwischen sie zu bringen. Nun war es raus. Er hatte es unbedingt wissen wollen. Nun wusste Mattheo, warum sie nie wieder zusammen sein konnten. Auch eine Lösung des Problems. Trotzdem wünschte Luca es wäre anders gelaufen. Doch nun war es zu spät. Er blickte Mattheo nicht an, wusste dass dessen Gesicht noch immer genauso rigide und weiß war wie vor einem Moment. „Ich habe mit Isabella geschlafen. Nach dem Abschlussball. Deshalb bin ich weggelaufen.“ Tränen liefen lautlos über seine Wangen. Ihrer aller Leben, zerstört in nur einer Nacht. Wenn das kein Talent seinerseits war. Wenigstens würde Mattheo hiernach auch nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Aber komischerweise tat das am meisten weh. Es war aus bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Die Stille dehnte sich aus. „Warum sagst du nichts?“, verlangte er schließlich zu wissen und blickte auf. Mattheos Gesicht glich einer steinernen Maske. Regungslos stand er vor ihm und schien keine Worte zu finden. Als er es dann tat, äußerten sie sich erneut in Schreien und Flüchen. „DU HAST WAS?!“ Was hatte er auch anderes erwartet. Fast wie auswendig gelernt wiederholte er den Tathergang: „An Prom. Nachdem du mir gesagt hast, dass du….und da wollte ich mir wohl beweisen, dass ich nicht….und dann…..VERDAMMMT; WIR WUSSTEN, DOCH NICHT DASS WIR VERWANDT SIND! WEIL DU MIR NIE…!“ Mattheos Faust zertrümmerte die Buchstütze neben Lucas Schenkel. Der Junge schrie erschrocken auf und starrte Mattheo fassungslos an. Wütend wäre eine Untertreibung gewesen. Außer sich und kurz davor durchzudrehen passte schon eher. Mattheo riss den Stuhl neben dem Schreibtisch fort und schleuderte ihn in die andere Ecke des Raumes. Dann packte er Luca und zerrte ihn von Schreibtisch. „SAG MIR DASS, DAS NICHT WAHR IST! DU HAST MIT ISABELLA GESCHLAFEN!?!“ Es gab nichts zu antworten. Luca versuchte nicht einmal sich zu wehren. Sollte er ihn doch schlagen. Schließlich verdiente er es im Grunde genommen. Doch nichts geschah. Kein Schlag, kein Schmerz. Vorsichtig öffnete Luca die Augen. Mattheos Gesichtsausdruck war nicht mehr verzerrt. Schmerz und Leid hatten sich darin eingefunden und drehten Luca fast den Magen um. Das war noch viel schlimmer als einfacher Zorn. Er hatte ihn verletzt. Dann sah er etwas, dass ihn wünschen ließ er wäre auf der Stelle gestorben. Die Bürotür stand offen und über Mattheos Schulter erblickte er Chris und Paolo. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern sagte ihm nur allzu deutlich, dass sie genug gehört hatten. Chris wurde von Paolo in den Raum geschoben. Ungläubig, wie im Schock. Mittlerweile hatte sich auch Mattheo umgedreht und Luca losgelassen. Drei Gesichter, drei ehemalige Freunde und Verbündete –für immer entstellt und verfremdet durch diesen Verrat, dieses Leid, den unglaublichen Vertrauensbruch. Mattheo schien rasch zu verstehen was Chris Rolle in dem Ganzen war, sein Blick wandelte sich rapide zwischen Schmerz und Zorn. Der blonde Don starrte nur weiter fassungslos auf Luca, stumm flehend doch zu widersprechen. Letzterer stand einfach nur da und weinte stumm, seine Schultern bebten: „Es tut mit Leid, es tut mir so Leid. Wir wollten es nicht, wir waren betrunken…es tut mir so schrecklich Leid.“ Immer und immer wieder schluchzte er dieses Tantrum, ob nun zu Chris oder zu Mattheo. Als könnte es irgendwie die riesige Kluft füllen, die in diesem Moment zwischen ihnen entstanden war. Der einzige, der die Situation zu genießen schien war Paolo. Der bärtige Italiener lachte lauthals auf, als er die Lage begriff und fing sofort an zu höhnen: „Na was hab ich dir gesagt, Santorelli? Das mit dir und Chris ist dann ja wohl vorbei, huh?“ Dieser blickte ihn nur kurz irritiert an, bevor er sich wieder Chris zuwandte um diesen zu beschwören ihm zuzuhören. Mattheo hingegen widmete seine Aufmerksamkeit dessen Onkel: „Was meinst du damit?!“, wollte er wissen. Mit Chris? Und Bella?! „Tja, hättest du nicht gedacht, Mafiaboss, was?! Dein Sohn springt von einem Bett ins nächste, ohne dass du es weißt. Du musst so stolz sein.“, grinste Paolo böse. Keiner von beiden hatte sich mehr um die anderen gekümmert, und so fuhren sie geschockt herum, als Chris sich plötzlich mit einem Schrei auf Luca stürzte. Der Blonde packte ihn und würgte ihn mit beiden Händen, während er den Kleineren brutal schüttelte. Luca keuchte panisch und versuchte ihn vergeblich abzuschütteln, während Chris ihn völlig außer sich anschrie: „DU! WIE KONNTEST DU DAS TUN?!! ICH HABE DIR VERTRAUT!!!!“ Er schüttelte den Schwarzhaarigen heftig, sein Gesicht komplett verzerrt und schnürte diesem die Luft ab. Mattheo wirbelte herum und stürzte sich auf Chris, um ihn von Luca wegzubekommen. Doch die schiere Kraft dessen Wahnsinns machte es schwer, zu ihm durchzudringen. Luca selbst konnte inzwischen gar nicht mehr reden. Seine Lippen waren blau angelaufen und er schien kurz davor bewusstlos zu werden. Chris selbst schien es nicht wahrzunehmen: „Bella, meine Bella, oh Gott….warum…“ Mit einem brutalen Schlag warf Mattheo ihn schließlich zu Boden und riss Luca in seine Arme. Chris sprang wieder auf, seine Lippe blutverschmiert und wollte sich auf ihn stürzen, als er sich mit den Pistolenlauf des Mafiabosses konfrontiert sah. „Ganz ruhig, Amici.“, beschwor dieser ihn eindringlich und verdeckte seinen hustenden Geliebten halb hinter seinem Rücken: „Tu jetzt nichts Dummes.“ Das Knurren welches sich daraufhin aus Chris´ Kehle löste war beinahe animalisch; sein Blick purer Schmerz: „Geh aus dem Weg, Mattheo! Ich bring ihn um!“, zischte er. Mit einem Klicken entsicherte Mattheo seinen Revolver. Einen Moment lang verhakten sich ihre Blicke. Blau traf grau. Leid und Hass in beider Augen. Dann warf sich Chris mit einem Schrei auf Mattheo und Luca. Alles geschah daraufhin wie ferngesteuert. Ein Schuss löste sich mit einem ohrenbetäubenden Knall. Chris´ Augen weiteten sich in Erkenntnis, doch er hatte keine Chance mehr auszuweichen. Mattheo riss im gleichen Moment Luca in seine Arme und rollte mit ihm zur Seite, um dem fallenden Körper auszuweichen. Beide knallten hart auf das Parkett und Mattheo stützte sich ab so gut es ging, um den benommenen Luca nicht zu erdrücken. Als er sich versichert hatte, dass er relativ unverletzt war, blickte Mattheo schließlich auf. Der von der Kugel getroffene Körper war weit nach hinten geschleudert worden und Blut sickerte aus dem Loch im Jackett. Der Sizilianer rappelte sich auf und blickte auf die Szene hinab. Paolo Amici lag auf dem Bauch am Boden, unter ihm bildete sich eine Blutlache. Neben ihm stemmte sich gerade Chris vom Boden hoch und griff entsetzt nach seinem Onkel. „Was hast du getan?!“, schrie er: „Paolo!!“ Fluchend lud Mattheo seine Waffe nach und richtete sich auf Chris. Wie war das alles nur so außer Kontrolle geraten? Nun musste er es beenden, wenn er noch irgendwie verhindern wollte, dass blutige Rache folgte. Chris sah auf und begegnete seinem Blick furchtlos und voller Hass: „Tu es. Wenn du jetzt zögerst werde ich nicht zögern, bis ich deine ganze verfluchte Familie ausgerottet habe.“ Mattheo nickte stumm und ein erneutes Klicken war zu hören. In diesem Moment warf sich Luca in seinen Arm und irritierte Mattheo genug um wegzusehen. Seine Lippe war aufgeplatzt während des Aufruhrs, die Würgemale an seinem Hals verfärbten sich bereits violett und seine Wangen waren tränenüberströmt. „Nein!“, keuchte er flehend: „Bitte nicht. Nicht, Mattheo. Bitte.“ Seine Beine gaben wieder nach und er sank zu Boden; seine Finger in Mattheos Mantel verkrallt: „Es ist meine Schuld. Oh, bitte nicht…“ Ein letzter Blick auf Amici, dann hatte Mattheo seine Entscheidung getroffen. Italienische Flüche zischend steckte hob er die Waffe und schlug Chris damit bewusstlos. Der junge Don sank lautlos neben seinem Onkel zu Boden. Mattheo steckte die Waffe weg, dann zog er Luca auf die Füße und zerrte ihn aus dem Büro und aus dem Anwesen heraus. Niemand kreuzte ihren Weg, als sie zur Auffahrt rannten und Mattheos Luca auf den Beifahrersitz seines Wagens stieß. Mit quietschenden Reifen rasten sie schließlich davon und fort von dem Ort des Unglücks. Erst lange nachdem sie die Amicivilla hinter sich gelassen hatten erlaubte er sich wieder annähernd der Geschwindigkeitsbegrenzung zu folgen. „Scheiße! Verdammte Scheiße!!!“ Er schlug auf das Lenkrad ein: „Cazzo!!“ Hastig zerrte er sein Handy auf der Manteltasche und drückte die 2 auf der Kurzwahlliste. Kurz darauf war er dabei schnell auf Amadeo einzureden, wobei er zwischendurch immer kurz von der Straße auf Luca blickte, welche nur apathisch neben ihm saß. „Ruf alle zusammen. Wir haben einen Notstand.“, befahl er kurz angebunden: „Das ist mir scheißegal. Erzähl ihr irgendwas, nur komm da hin! Und ruf die Männer zusammen. Ja. Nein. Zum Penthouse. Luca? LUCA! Hast du Chris von dem Penthouse erzählt?“ Der Junge blickte ihn nur verständnislos an, schüttelte dann jedoch den Kopf. Mattheo wandte sich wieder seinem Gespräch zu, während er den Wagen in einem haarsträubenden Manöver über eine rote Kreuzung lenkte: „Gut. Ja, ich erklär dir alles später. Nein, er ist okay. Ja. Bis gleich.“ Damit legte er auf. Luca fragte nicht nach. Er schien in einer Art Schock zu sein, doch darum konnte sich Mattheo leider gerade nicht kümmern. Sie hatten echt Probleme. Sobald Chris wieder bei sich war würde er die halbe Stadt auf sie hetzen. Bis dahin mussten sie vorbereitet sein. Es würde Krieg geben. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So, das wars erst Mal wieder. Ich hoffe niemand ist jetzt genauso drauf wie Chris. Der arme Kerl konnte doch nicht anders, Snif... Tja, dann ist also jetzt das meiste gelöst und in einer Tragödie käme jetzt noch das retardierende Moment und dann die katastrophe, aber wir wollen mal nicht so sein. vllt kann ich ja noch was rausreißen^^ WER WILL LIEBER EIN HAPPY END, WER LIEBER EIN DRAMATISCHES? Finger hoch^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)