Anfang in einer neuen Welt 2 von abgemeldet (Mattheo x Luca) ================================================================================ Kapitel 14: Allianz? -------------------- Chapter 14 Allianz? Eine Woche später war Luca noch immer nicht zurück und Mattheo war kurz davor wahnsinnig zu werden. Es half nichts, dass Amadeo ihm gut zuredete und Dario versicherte, er sei bei Freunden. Er konnte nicht essen, er konnte nicht schlafen. Was hatte er nur getan? Schließlich hatte es ganz offensichtlich so enden müssen. Warum hatte er alles was ihm teuer war zerstören müssen, nur weil er sich nicht besser unter Kontrolle hatte? Es war so dumm….. Doch er hatte es einfach nicht mehr ertragen, all seine kraft war an der Bemühung verbraucht, es vor ihm geheim zu halten. Vielleicht war es ja besser so. Wenigstens wusste Luca nun, wo sie beide standen und solange er nicht da war, musste Mattheo sch nicht ständig maßregeln. Es könnte so einfach sein. Einfach alles vergessen und sein altes Leben wieder aufnehmen. Schließlich war es nicht so als hätte er nichts zu tun. Als Pate hatte er von morgens bis abends nichts als Arbeit und Scherereinen mit seinen Leuten und Feinden. Nach Carlos Tod war noch immer die halbe Unterwelt in Aufruhr; einen Umbruch vollziehend. Zudem hatte er erst kürzlich vom Tod des Amiciclan-Oberhaupts gehört, also würde es auch dort zu Unruhen kommen. Da konnte er nur hoffen, dass das neue Oberhaupt ein williger Verhandlungspartner war…. Es war ja nicht so als hätte er gedacht, ein Pate würde nichts tun als mit einer fetten Katze in einem Lehnstuhl zu hocken und mit dem schlimmsten Akzent die Verschickung von blutigen Pferdeköpfen in Auftrag geben – aber er war schließlich auch nur ein Mensch. Außerdem konnte er sich einfach nie lange genau auf eine Sache konzentrieren, ohne wieder über Luca nachzudenken. Wann würde das nur endlich aufhören….? Würde er je freiwillig zurückkehren? Oder hatte er ihn für immer verloren? Kurz entschlossen verließ Mattheo das Haus und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen. Wenn Luca ihm nichts sagte, würde es selbst herausfinden müssen. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Luca saß im verdunkelten Wohnzimmer des Amici Anwesens und starrte seit Stunden reglos ins flackernde Kaminfeuer. Stumm wischte er sich eine einzelne Träne von der Wange. Noch vor einer Woche war sein Leben perfekt gewesen. Endlich, nach so langer Zeit schien alles gut werden zu wollen. Dann war das Verhängnis Welle für Welle dunkel über seinem Kopf zusammengeschlagen und von einem Tag auf den anderen war er allein und verlassen. Und nun saß er hier und wartete darauf, dass sich die Welt für ihn veränderte, dass alles wieder gut würde, wenn er nur lange genug die Augen schloss und dafür betete. Wie kindisch er doch war. °°°°°Every now and then I get a little bit lonely and you're never coming around Every now and then I get a little bit tired of listening to the sound of my tears So sehr wünschte er sich zu Mattheo zurückzukönnen – aber das war unmöglich. Niemals würde alles wieder so werden wir zuvor. Verdammt, vor kurzen hatte er ihn noch verflucht und nun konnte er nicht einmal mehr leugnen, dass er ebenfalls Gefühle für ihn hatte….. °°°°°°Every now and then I get a little bit nervous that the best of all the years have gone by °°°°°° Was sollte nur aus ihnen werden? Das Ganze konnte doch nicht gut ausgehen. Manchmal, wenn er nicht aufpasste, ergriff Luca eine schiere Panik – wie Todesangst. Um sich, um Mattheo, alles was er auf dieser Welt liebte. Es schien einfach nicht kompatibel. Er konnte nicht Isabella lieben und ihr Bruder sein, er konnte nicht Chris Freund sein und mit seiner Freundin schlafen, aber dann konnte er auch nicht Mattheo….. °°°°°Every now and then I get a little bit terrified and then I see the look in your eyes Turnaround bright eyes…..°°°°°° Luca schloss die Augen, seine Tränen unterdrückend und erinnerte sich an Mattheos Blick, al ser ihm seine Liebe gestanden hatte. Er war erschöpft gewesen, verzweifelt – und doch war darin immer noch die liebevolle Wärme und Zuneigung zu sehen gewesen, mit welcher Mattheo nur Luca ansah und niemand anderen. Wenn sie beide keine Hoffnung hatten, dann konnte das niemand. Wenn Mattheo glaubte es sei möglich, dann konnten sie mehr sein als Vater und Sohn. Geliebte. °°°°°Every now and then I get a little bit restless and I dream of something wild°°°°° Warum sollte er ihnen nicht eine Chance geben? Lucas Wangen verfärbten sich leicht rötlich als er den Gedanken an eine Beziehung mit Mattheo in seinem Kopf weiterspann. Moral hin oder her – was sollte schon passieren, immerhin würde er mit ziemlicher Sicherheit nicht schwanger werden. Es war zumindest eine Überlegung wert. Doch nicht mehr nachdem er von Isabellas und Mattheos Verwandtschaft erfahren hatte. Wie sollte er mit ihm zusammenleben, wenn er ihm nicht einmal in die Augen blicken konnte vor Scham und Selbstverachtung? Luca wusste, er sollte stark sein…..allein schon für Chris….doch manchmal, wenn er allein war, überkam es ihn einfach und er brach einfach so in sich zusammen. °°°°°°Every now and then I fall apart Every now and then I fall apart °°°°°° Luca drehte sich nicht um, al ser die Tür zum Wohnzimmer leise auf- und zuklappen hörte. Er beobachtete nur weiterhin die Flammen und wartete darauf, dass der Störenfried entweder sprach oder wieder verschwand. Es wäre ohnehin entweder Paolo –der ihn mit Todesblicken aufspießen und dann wieder abziehen würde, oder Chris. Wobei letzteres fast noch schlimmer war. Seit Tagen wohnte er jetzt schon mit in Chris Wohnung, doch sie sprachen kaum. Chris war den ganzen Tag fort und Luca vermutete, dass er sich um Mafiaangelegenheiten kümmerte und wenn er abends heimkam, saßen sie meist nur stumm nebeneinander vorm Kamin. Luca konnte es kaum ertragen mit Chris normal zu sprechen, da ihm sein Verrat und alle Lügen dadurch nur noch niederträchtiger erschienen. Aber er konnte auch auf keinen Fall zu Mattheo oder Isabella. Er würde vor Scham und Schande umkommen, sollten sie es je erfahren. Allerdings schien auch Chris nicht reden zu wollen. Er wich Luca keineswegs aus, schien ihre gemeinsamen Stunden zu brauchen. Doch bisher hatte keiner von ihnen auch nur ein Wort zuviel über seinen Vater verloren. Es war als hielte ihn nur der Unwille, vor Luca Schwäche zu zeigen, davon ab zusammenzubrechen. Er wusste es nicht…. Es war ein großer Schock gewesen zu erfahren, dass Ernando Amici seiner Krankheit letztendlich erlegen war. Schlimmer noch zu erfahren, dass Chris sein Nachfolger sein sollte. Seinen Freund selbst schien letzteres jedoch kaum zu stören, wahrscheinlich brauchte er einfach die Ablenkung durch Arbeit. Wenigsten schien Isabella noch nicht mit ihm Schluss gemacht zu haben, sonst wäre er wohl schon längst von irgendeiner Brücke gesprungen. Jemand trat hinter ihn und Luca wusste fast sofort, dass es Chris war. Der Blonde sagte nicht hallo, sondern streifte nur stumm seinen Mantel und seine Stiefel ab und trat dann um den Sessel herum. Er blickte Luca nicht an, doch dieser sah sofort dass etwas nicht stimmte. Er konnte gerade noch seine Arme ausstrecken, ehe Chris zu seinen Füßen in sich zusammensank und sich hemmungslos schluchzend an ihn klammerte. °°°°°°Turnaround, Every now and then I get a little bit helpless and I'm lying like a child in your arms Turnaround, Every now and then I get a little bit angry and I know I've got to get out and cry °°°°° Luca wusste nicht wie er reagieren sollte. Es war ein solcher Schock Chris weinen zu sehen, dass er erst nur wie versteinert da saß. Früher noch hätte er es für absurd gehalten, den 19-Jährigen jemals traurig oder ernst zu sehen, doch in den letzten Tagen hatte sich alles verändert. Vorsichtig legte er die Hände auf dessen Arme und drückte sie tröstend. Er wusste nicht, was er sagen sollte; ihn trösten sollte, selbst wenn er sich denken konnte, warum er weinte. °°°°°Every now and then I get a little bit terrified when I see the look in your eyes°°°°° Eine lange Zeit hielt seinen Freund einfach nur ohne etwas zu fragen und wartete, bis Chris sich einigermaßen beruhigt hatte. Dementsprechend überrascht war er als Chris erster Satz sehr klar und ohne zu zögern ausgesprochen wurde: „Du bist der beste Freund den ich habe, Luca.“ °°°°°Every now and then I fall apart°°°° Lucas Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen; alles schien ihn mittlerweile an seine verzehrenden Schuldgefühle zu erinnern. Und nun musste er auch noch so etwas sagen…. „Nein, wirklich.“, fuhr Chris fort ohne aufzublicken: „Ohne dich wäre ich schon längst am Ende. Du gibst mir Halt, besonders jetzt…wo ich stark sein muss mehr denn je…auf dich kann ich mich immer verlassen…..ich danke dir dafür….“ Mit einem Mal fühlte sich Luca selbst, als würde er im nächsten Moment ebenfalls in Tränen ausbrechen müssen. Seine Wangen brannten vor Scham und er war froh, dass Chris ihn nicht ansah. Wie würde Chris über ihn denken, sollte er jemals erfahren, dass seine Freundin ihn seinetwegen verlassen hatte? °°°°°Every now and then I fall apart°°°°° Dabei war Chris auch immer für ihn dagewesen. Er hatte ihn unterstützt, ihn aufgebaut, ihm Ratschläge gegeben, ihm Unterschlupf gewährt, sein Leben riskiert um ihn zu retten. Wo wäre er heute ohne Chris? Wahrscheinlich schon unter der Erde, ob durch seine eigene Schuld oder die eines anderen. “Kann ich nur zurückgeben, Kumpel. Ohne dich wäre mein Leben echt nur noch Scheiße.“, er versuchte verbissen seine Stimme nicht kippen zu lassen, doch es klappte nur bedingt. °°°°°And I need you now tonight And I need you more than ever °°°°° „Es tut mir alles so Leid, Chris.“, nun weinte er doch. Verdammt, durch ein Geständnis würde er Chris jetzt auch nicht helfen! Warum konnte er nicht einmal stark sein?! Chris hatte es anscheinend geschafft erwachsen zu werden, warum konnte er das dann nicht auch tun? Wie so oft zu vor wünschte er sich, er wäre niemals nach New York gekommen. Was war diesen ganzen Schmerz denn eigentlich wert? Sollte Liebe nicht etwas Schönes sein und einem Kraft geben, anstatt einen aller Energie und Hoffnung zu berauben? Vielleicht war es tatsächlich so….. Schließlich waren nicht viele Leute so wie Alessandro Mattheo. Er war doch selbst Schuld, wenn er sich nicht in jemand Normales verlieben konnte…. °°°°°Your love is like a shadow on me all of the time I don't know what to do and I'm always in the dark °°°°°° Ein Mafiaboss, sein Vater, zwei ungestürmte Gemüter, die ständig aneinander gerieten. Es schien als wolle das Schicksal selbst ihm einen Hinweis geben, bevor er einen Fehler machte. Wie lange konnte das alles noch gut gehen? Im Grunde war seine Welt ja schon zerbrochen…. Wie lange würde er verhindern können, dass die furchtbare Wahrheit auch ihr aller Zusammenleben zerstörte? °°°°°We're living in a powder keg and giving off sparks I really need you tonight °°°°° Chris wischte sich übers Gesicht bevor er aufsah: “Es ist nicht deine Schuld, Luca. Dir muss nichts Leid tun. Ich hätte dir früher erzählen sollen, dass mein Vater im sterben lag, aber ich habe es wohl einfach nicht aussprechen können. Ich weiß, dass du mir beigestanden hättest – obwohl du selbst genug Probleme hast.“ Luca blinzelte verzweifelt gegen seine Tränen an. Er konnte Chris noch nicht einmal widersprechen, ohne sich zu verraten. Doch zu hören, wie er so gut von ihm sprach, drehte ihm den Magen um. Und nun hatte er sich anscheinend wieder gut genug im griff, um Lucas Probleme zu analysieren. Er biss sich auf die Lippen. Richtig, Chris schien schon länger geahnt zu haben, dass da mehr zwischen ihm und Mattheo war – noch bevor er es selbst hatte wahrhaben wollen. Doch auf keinen Fall wollte er jetzt mit ihm über seine non existente Beziehung sprechen. Verdammt, warum weinte er nur?! Chris blaue Augen- noch immer unendlich traurig und im starken Kontrast zu seiner Erscheinung in den letzten Tagen, blickten ihn forschend an. Er hob die Hand und wischte damit über Lucas nasse Wangen. „Hey, rede doch mit mir. Ich kann dir auch helfen.“, versprach er leise: „Dafür sind Freunde schließlich da.“ Wie nur war es soweit gekommen, dass er anstatt Chris zu trösten, nun in dessen Armen lag und vor lauter Weinen kaum sprechen konnte? Warum konnte er nicht einmal stark sein? Chris hatte viel größere Probleme als er selbst, er sollte ihn nicht trösten müssen. Er verdiente es nicht einmal, noch von ihm angesehen zu werden….. Alles war so falsch. Mireille hatte Recht gehabt. Er hätte abhauen sollen, als er noch die Chance dazu hatte. Nun war es zu spät. Selbst wenn er sich noch von Mattheo hätte loseisen können-er wollte es nicht einmal mehr. Er war verloren. „Ich….wollte es…es nicht mal….“, schluchzte er unartikuliert und klammerte sich in Chris´ Pullover, während dieser noch immer seine Wange streichelte: „Ich dachte….konnte doch nicht….mein Vater…..hasse ihn….warum hat er…. mir das angetan…..?! Wieso muss…ich…so…so fühlen….dieser verdammte….“ Der blonde Don lächelte leicht, als er meinte: “Hast du es also endlich kapiert, huh? Und nun versteckst du dich hier vor ihm?“, er lachte leise und dunkel: „Ein Wunder, dass Mattheo die Stadt noch nicht niedergebrannt hat.“ Unter all den Tränen spürte Luca wie sein Gesicht sich leuchtendrot verfärbte. Alle hatten es wohl geahnt, nur er nicht – und Chris schien nicht mal dagegen zu sein. „Aber…..du weißt…ich…hab alles kaputt….wir können keine Freunde mehr…es tut mir so….“, verstand er denn nicht, dass er ihn eigentlich hassen sollte?! Der Andere lächelte nur, den Sinn in Lucas Worten missdeutend. „Luca. Mein Vater war mit Mattheo verfeindet, aber ich kann ihm seine Taten nachsehen, wenn ich…..beide Augen zudrücke.“, sein Gesicht verdunkelte sich in Erinnerung an etwas, dass Luca nie herausgefunden hatte. Die Entführung und Mattheo ungerechtfertigte Racheaktion. Doch er war erwachsen geworden und wusste, dass man sich manchmal einfach nicht von Gefühlen leiten lassen durfte. Es war Schwäche. Deshalb konnte Mattheo froh sein, dass Chris, der er dessen größte Schwäche kannte und hier bei sich hatte, bereit war ihm zu verzeihen. „Wir können Freunde sein, ich werde keinen sinnlosen Krieg führen. Und es ist mir egal, dass er dein Vater ist; Liebe ist frei. Und dir sollte es auch egal sein, wenn du ihn wirklich liebst.“ Luca konnte einfach nichts erwidern. Chris hatte Recht, auch wenn er unabsichtlich wieder fast die Wahrheit ausgeplaudert hätte. Er vermisste Mattheo so sehr, sehnte sich nach ihm - hasste ihn mit der gleichen Intensität mit der er ihn liebte. °°°°°Once upon a time I was falling in love But now I'm only falling apart°°°°° Egal was er noch tun würde oder nicht – es war zu spät um zurückzukehren. Er hatte keine Wahl. Wenn ein leben mit Mattheo Schmerz und Desaster bedeutete, dann war das der preis den er willentlich zahlen würde. Um der Liebe willen. °°°°°There's nothing I can do A total eclipse of the heart °°°°° Er konnte selbst kaum glauben, dass er bei seiner Ankunft noch ein völlig anderer Mensch gewesen war. Ein naiver, dummer Junge wirklich. Vor seiner zeit hier, hatte er nicht gewusst wie viel Leid ein einzelner Mensch ertragen konnte; wie abhängig Glück machte und seien es nur kurze Momente. °°°°Once upon a time there was light in my life But now there's only love in the dark Nothing I can say A total eclipse of the heart °°°°°° “Danke, Chris. Ich verdiene deine Freundschaft nicht.”, murmelte Luca schwach. Dieser lächelte nur warm: „Du bist echt ein Idiot, Luca.“ In diesem Moment öffnete sich die Tür erneut und Paolo Amici trat ein: „Christiano, bist du hi…?“, er verstummte urplötzlich, als er die Situation erfasste. Chris der vor Luca kniete, eine Hand an seiner Wange; die beiden jungen Männer einander so nah. Also hatte er doch Recht gehabt. Die Erinnerung daran was sein Neffe ihm gesagt hatte, als Luca damals entführt worden war, hatte er nie wirklich aus seinem Kopf verbannen können und sie hatte seinen Hass auf den Sizilianer nur geschürt. ****** “Luca? Wie in Mattheos-Sohn-Luca? Warum solltest du ihn retten wollen, nach allem was passiert ist?! Der Junge ist ohnehin eine Plage.” “Du verstehst nicht.”, ereiferte sich Chris ungeduldig: “Meine Liebe hängt davon ab. Wenn Luca etwas passiert ist meine Beziehung im zu Ende. Und deshalb werde ich jetzt gehen und ihn befreien!” Paolo hörte nur wie im Schock zu und verstand das genaue Gegenteil von dem was sein Neffe ihm sagte. CHRIS LIEBTE LUCA!?!******* Also war sein Neffe, der Nachfolger seines Bruders, schwul? Wenn Ernando dass wüsste, würde er sich im Grabe umdrehen. Und dann auch noch LUCA SANTORELLI?! Dieses unverschämte Balg, Mattheos Sohn und damit technisch gesehen ihr Feind. Es war schlimm genug, dass er diese pest in seinem Haus ertragen musste, weil Chris seine neue Macht missbrauchte, doch dass ging eindeutig zu weit!! „Dürfte ich erfahren, was hier vor sich geht?“, presste er mühsam beherrsch t an seinen Zähnen vorbei. Während Luca erschrocken aufsah, blickte Chris ihn nur mit demselben gefühlsarmen Blick an, welchen er seit der Beerdigung trug. „Offensichtlich störst du einen privaten Moment, Onkel.“, erwiderte er kühl und brachte damit Paolos Blut zum kochen: „Ich hoffe, es ist wichtig?“ „In der Tat.“, knirschte der ältere Mafioso mit mühsamer Beherrschung, angesichts dieser Respektlosigkeit: „Wir haben Besuch im Büro deines V - deinem Büro. Ein potentieller Geschäftspartner, der nur mit dir sprechen möchte.“ Der junge Anführer nickte kurz angebunden und stand auf. Kurz zerwuschelte er Lucas dichtes Haar, bevor er seine Klamotten zurechtrückte und seinen Gesichtsausdruck beherrschte. „Warte hier, Luca. Wir reden später weiter.“ Dieser nickte und wischte sich rasch übers Gesicht, während sein bester Freund ihn allein ließ. Allein mit Paolo. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Kaum war sein Neffe außer Hörweite verzerrte sich das Gesicht des Mafioso zu einer hasserfüllten Grimasse und er zischt er böse: „Wie kannst du es wagen, du….DU….!?!“ Allein dies klang schon wie eine Beleidigung, doch Luca versuchte sein Bestes ihn einfach zu ignorieren. Paolo durfte ihm nichts tun, solange er auf Christiano Amicis Wunsch hier war. Tja, dumm gelaufen. Die Idee, Paolo zu verärgern hob seine Laune dann doch etwas an. „Ich habe keine Ahnung, was dein Problem ist, aber ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht, Paolo.“; Luca stand auf und ging an ihm vorbei zur Tür: „ Ich würd´s mir ja anhören, aber mein Tag war schon scheiße genug.“ Bevor er hinausgehen konnte, hatte der ältere Mann ihn schon grob am Oberarm gepackt, sein gesicht war ihm so nahe dass luca dessen Atem spüren konnte. Angewidert verzog er das Gesicht: „Lass mich los, Amici. Ich dachte du hättest die Warnung verstanden.“ °°°°°°°°°° Leicht entnervt ging Chris raschen schrittes seinem Büro entgegen. Wer musste ihn denn jetzt nur stören? Alles was er wollte, war sich in seinem Bett zu verkriechen und an nichts mehr denken zu müssen. Oder eben auch zu Luca zurück…sein Beistand half ihm wirklich sehr. °°°°°°°°°° Paolos Gesicht war weiß hinter seinem dunklen Bart und seine Augen sprühten vor Hass: „Warte nur, Junge, eines Tages…..irgendwann wirst du keinen mehr haben, der dich beschützen will – und dann gehörst du mir. Du magst es schaffen Chris an dich zu binden, indem du ihm einredest ihr würdet eine wirkliche Beziehung haben, doch bald wird auch er aufwachen und sich von dir befreien. So wie Mattheo auch.“ °°°°°°°°° Er erreichte die Tür zum ehemaligen Arbeitsraum seines Vaters mit dem festen Entschluss, wen auch immer er reffen würde möglichst rasch wieder abzuwimmeln. Sollte Paolo sich doch um den Kleinkram kümmern; wozu war der denn ein Stellvertreter? °°°°°°°°° Wütend zerrte Luca an den Griff um seinen Arm: „Leidest du jetzt schon unter Wahnvorstellungen?! Was für eine Beziehung?!? Und was ich mit Mattheo mache, geht dich einen feuchten Dreck an!!“ Wovon redete dieser Verrückte da eigentlich? Er und Chris? Jetzt war er wohl völlig hinüber…. °°°°°°°° Chris öffnete die Tür und er trat in den kleinen Raum. Seine Augen weiteten sich in Überraschung und Schock, als er seinen Besuch erblickte. „Was….was tust… DU …hier?!“, fragte er ungläubig. °°°°°°°° Paolos Mund verzog sich zu einer gehässigen Fratze: „Leugne es ruhig, Santorelli. Aber ich denke nicht, dass Mattheo von eurer kleinen Affäre so begeistert ist – wäre er sonst extra hergekommen, um mit Chris zu reden?“ °°°°°°°° Alessandro Mattheo stand neben dem Stuhl vor seinem Schreibtisch und blickte ihm milde lächelnd entgegen: „Guten Abend, Don Amici. Ich hoffe ich komme nicht ungelegen.“ °°°°°°°° Luca hatte dazu angesetzt, ihm eine noch weniger freundliche Antwort ins Gesicht zu schleudern, doch Paolos Worte pressten jegliche Luft direkt aus seinen Lungen. Mit Schock starrte er den Anderen an, welche nur triumphierend grinste: „Na, hättest nicht gedacht, dass er so schnell dahinter kommt was? Jetzt wird Chris sich entscheiden müssen, zwischen dir und dem Frieden mit der Gambuchi Familie. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er sich für dich entscheiden wird, oder Kleiner?!“ „Ma…mattheo ist hier?!“ Weil er glaubte Chris und Luca seinen ein Paar? Um sich zu rächen? Um Chris zu drohen? Wortlos riss der Schwarzhaarige sich heftig los und rannte Chris hinterher ohne nachzudenken. Wo zur Hölle war noch mal das verdammte Büro?! °°°°°°°°° „Sicher nicht, Mattheo. Was führt Sie zu mir?“, Chris hatte sich soweit gefasst, nachdem ihm klar geworden war, dass Mattheos Leibwächter abwesend und die Hände des Älteren leer waren. Der Sizilianer lächelte weiterhin, ohne Anstalten zu machen sich hinzusetzen oder seinen Mantel abzulegen. „Zuerst einmal möchte ich Ihnen mein Aufrichtiges Beileid am Tod ihres Herrn Vater aussprechen. Wir hatten einige…Meinungsverschiedenheiten, doch er war ohne Zweifel ein großer Mann.“ Der Blonde nickte leicht und kam auf ihn zu: „Vielen Dank.“ „Weiterhin hoffe ich auf eine freundschaftliche Zusammenarbeit unserer Familien, nun da Sie sicher für ihn übernehmen werden.“, Mattheo kam auf Chris zu und streckte ihm die behandschuhten Finger entgegen: „Es wäre mir eine Freude, alte Differenzen beigelegt zu wissen.“ Chris nickte erneut, sich erinnernd, dass er darüber schließlich schon nachgedacht hatte. Es wäre klug eine Allianz zu bilden. Er streckte die Hand aus um Mattheos zu ergreifen. „CHRIS!!!“, schrie Luca atemlos, die Tür aufreißend. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Oh boy, und schon wieder ins Fettnäpfchen getreten. Na, so weiß Mattheo nun jedenfalls sicher wo er ist^^ Der Song ist Total Eclipse of the Heart von Bonnie Tyler, etwas seltsam vielleicht in diesem Kontext, aber er passte streckenweise recht gut. PS: Kurze Frage: Vermisst irgendjemand eigentlich Mireille? Wenn ja geb ich mir MÜhe sie wieder einzubauen. Also: YES or NO? Ich hoffe es hat euch gefallen. Lg Saeko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)