Anfang in einer neuen Welt 2 von abgemeldet (Mattheo x Luca) ================================================================================ Kapitel 13: Böses Erwachen -------------------------- Chapter 13 Böses Erwachen Luca schlug die Augen auf und das erste was er sah, waren ein weißes Bettlaken und eine Flut dunkelblonder Locken, die sich darüber verteilten. Nach einem Moment der Verwirrung erkannte er Isabella und danach auch ihr Schlafzimmer. Sie schlief friedlich und ziemlich nackt neben ihm. Der letzte Abend fiel ihm wieder ein und alle Taubheit wich mit einem Schlag von ihm. Sie hatten doch tatsächlich miteinander geschlafen. Luca setzte sich leise auf, sein blick noch immer auf ihren Rücken geheftet und konnte es selbst nicht fassen. Was hatte er nur getan?! Wie hatte er das zulassen können?! Chris würde ihn für immer hassen, wenn er davon erfuhr. Und Isabella – wie lange würde es dauern, bis sie begriff, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte? Er versuchte sich zu erinnern was genau geschehen war und die Bilder in seinem Kopf gefielen ihm gar nicht. Schlimm genug, dass er mit seiner besten Freundin geschlafen hatte – nein, er hatte sich auch noch vorgestellt, es wäre ein Mann gewesen. Verzweifelt fuhr er sich durchs Gesicht und zwang sich ruhig durchzuatmen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Aber leugnen konnte er es wohl schlecht. Es gab da mehr zwischen ihnen, als er sich eingestehen wollte, das konnte er nicht länger verdrängen. Wut stieg in ihm auf, darüber dass Mattheo ihn in diese Lage gebracht hatte. Hätte er ihn doch nur nie kennengelernt! Die Vorstellung daran drehte ihm den Magen um. Ohne Mattheo zu leben erschien so grausam und kalt. So sinnlos. Was sollte er nun tun? Zu Mattheo zurück gehen und herausfinden, ob seine Gefühle wirklich dieselben waren? Was, wenn es so war? Selbst, wenn er akzeptieren konnte, dass er offensichtlich schwul war: Er konnte doch keine Beziehung zu seinem Vater eingehen! Jedenfalls musste er zuerst mal hier weg. Er stand auf und fuhr sich auf dem Weg ins Bad müde übers Gesicht. Was war nur in ihn gefahren? Wie hatte er sich so von Isabella überrumpeln lassen können, wo er doch wusste, was sie nun von ihm erwarten würde. Und warum hatte er das nicht schon lange gemerkt? Chris hatte also doch allen Grund zur Eifersucht gehabt. Wie ironisch…. Kaltes Wasser brachte endlich wieder Leben in seine Glieder und sein Gehirn zum laufen. Nein, er konnte jetzt unmöglich mit Bella darüber reden. Es half alles nichts, aber er musste zu Mattheo und sich mit diesem aussprechen. Schließlich war das nicht nur sein Problem, sondern besonders auch das seines lieben Vaters. Wenn er ihn schon in diese Misere brachte, konnte er ihm jetzt auch helfen, eine Lösung zu finden. So leise wie möglich ging er ins Schlafzimmer zurück und begann seine Kleidung vom Boden aufzusammeln. Schuldbewusst blickte er zu Bella? Was sollte er ihr sagen? Wie sollte ihre Freundschaft weiter bestehen? Im Grunde war er fast sicher, dass seine Freundin keine Ahnung hatte, was er wirklich von ihrer Beziehung hielt. Kein Wunder, schließlich hatte er sie gestern ja auch nicht weggestoßen. Er war selbst mit Schuld an dem Schlamassel. Sie war eine gute Freundin, aber er war einfach nicht in sie verliebt. Aber ob er ihr das sagen konnte? Es würde ihr Herz brechen….. Trotzdem. Er konnte ihr nichts versprechen wo er doch in Wirklichkeit Mattheo….. Ja, wie endete dieser Satz eigentlich? Er wusste es doch selbst nicht. In den letzten Tagen und Wochen hatte sich so vieles für ihn geändert, ohne dass er es bemerkt hatte, hatte sein Leben begonnen, sich nur noch um Mattheo zu drehen. Ungläubig schüttelte Luca den Kopf. Konnte das wirklich Liebe sein? Verdammt, der Kerl war doch der Grund für all seine Probleme! Nichts als Ärger und Kummer hatte er ihm gebracht. Und doch schaffte er es nicht einmal jetzt, den Sizilianer aus seinen Gedanken zu verbannen. Er musste zu ihm und mit ihm über alles sprechen. Sie hatten sich nicht mehr gesehen, seit…. Er verließ das Schlafzimmer und nahm seine Jacke von der Garderobe im Flur. ….seit, seit dem Geständnis ----------------und Mattheos Kuss. Es war tatsächlich Zeit für eine Aussprache. Etwas zuversichtlicher öffnete er die Haustuer und…. “Luca, wohin gehst du?” Fast dachte er sein Herz würde stehenbleiben, dann drehte er sich extrem langsam um. Hinter ihm war Isabella erschienen, noch total verschlafen und mit der Bettdecke um ihren Körper geschlungen. Sofort fühlte er sein schlechtes Gewissen wieder hochkommen. Sie wirkte so glücklich und befreit, wie konnte er sie so verletzen. Aber im Grunde hatte er das ja schon…. “Ich…aehm… wollte nur frühstücken gehen und du ….hast noch geschlafen also…” er brach ab. Das würde nicht mal der dümmste Idiot glauben. “Ach, so…”, sagte Isabella fröhlich: “Du hättest mich wecken sollen. Warte, wir können zusammen ins Stadtcafé gehen! Ich bin da ohnehin verabredet mit meinem Dad und du kannst ihn gleich kennen lernen. Das wird total super!” Damit war sie zu ihrem Kleiderschrank gewuselt und zog sich blitzschnell an. Luca wagte nicht, sich vom Fleck zu rühren. Ihm schwante Übles. Vielleicht war ihre Idee nicht ganz so toll, es sei denn sie wollte vor ihrem Vater eine Abfuhr erhalten. Angestrengt dachte Luca nach. Er musste es ihr sagen. Er konnte es nicht. Es ging nicht anders. Sie würde ihn hassen. Keine zwei Minuten waren sie Arm in Arm unterwegs in ein nahes Café in der Innenstadt. Der schwarzhaarige Überlegte verzweifelt wie er aus dieser Sache schnell wieder herauskommen würde. Vielleicht sollte er einfach die Stadt verlassen, das wäre am einfachsten. Aber sie würde ihn finden. Ganz zu schweigen von Mattheo, der Hackfleisch aus ihm machen würde, wenn er ihn aufspürte. Er blickte auf Isabella hinunter, die seinen Arm im Klammergriff hielt. Ihre blauen Augen leuchteten glücklich und ihre Wangen hatten sich vor Eifer rot gefärbt. Luca dachte unwillkürlich an die letzte Nacht und wurde daraufhin ebenfalls rot. Sie sah ihn an und lächelte strahlend. Er lächelte zurück. Was war er doch für ein Mistkerl. Andererseits, dachte er, war das gar kein so großer Fehler gewesen. Er mochte Isabella doch und sie hatten immer viel Spaß zusammen gehabt. Sollte dieses Ereignis ein Zeichen gewesen sein, es wenigstens als Moeglichkeit in Betracht zu ziehen? Vielleicht musste er es nr wirklich wollen, so wie sie gesagt hatte. Sie könnten ein ganz normales Paar sein. Vielleicht waren diese Gefühle für Mattheo nur eine Phase…. Alles wäre so viel einfacher. “….und mein Daddy ist so ein toller Mensch. Du wirst gleich sehen was ich meine.” , beendete Isabella ihren Monolog. “Ich wollte euch schon lange vorstellen und da wir ja jetzt offiziell zusammen sind, passt das ganz wunderbar!” Luca hob nur skeptisch eine Augenbraue. Davon hatte bisher noch gar nichts mitbekommen, obwohl er ziemlich sicher war, dass sie ihm ihren Vater wahrscheinlich noch vor einer Minute gründlich beschrieben hatte. Wie kam er aus dieser Sache nur heil wieder heraus? Andererseits was konnte schon passieren, er würde den Mann im Bestfall eh nie wiedersehen. Und danach konnte er immer noch zu Mattheo gehen. Mittlerweile hatten sie das Café erreicht und die Blondine sah sich suchend um. Das Wetter war relativ mild für diese Jahreszeit und so saßen viele Leute an Tischchen vor dem Café unter Sonnenschirmen. “Da ist er!”, strahlte sie und lief auch gleich auf einen der Tische zu. Luca folgte ihrem Blick und sah dort zwei Männer sitzen. Ein dunkelhaariger, gut angezogener Mann saß mit dem Rücken zu ihnen und diskutierte mit dem anderen. Beide wirkten verstörend bekannt. Die Welt um Luca herum schien mit einem Schlag alle Farbe verloren zu haben. Er starrte den Mann von Weitem nur fassungslos an und glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Das….. Isabella war inzwischen bei dem Tisch angekommen. “Hi, Daddy.”, zwitscherte Isabella und umarmte ihren Vater herzlich: “Ich hab dich so vermisst. Warum können wir uns nicht öfter sehen?” Er lächelte, als er ihr schmollendes Gesicht sah. “Das weißt du doch, Liebes. Niemand soll uns zusammen sehen.” “A propos.”, sagte das Mädchen daraufhin etwas schuldbewusst: “Ich möchte dir jemanden vorstellen. Daddy, das ist mein Freund. Er ist…” “…nicht mehr da.” Tatsächlich war die Stelle, an der der 18-Jaehrige bis vor kurzem noch gestanden hatte, leer. Verwirrt sah sie sich um, doch es gab nirgends eine Spur von ihm. „Das ist ja komisch.“, sagte sie enttäuscht und ließ sich ihrem Vater und Onkel gegenüber nieder: “Wo kann er denn so schnell hingegangen sein?” “Bestimmt hat er kalte Füße bekommen,” zwinkerte er; “Schließlich wird man nicht jeden Tag den Brauteltern vorgestellt. Und erst recht nicht einer Bekanntheit aus der Familie Mattheo.” Luca konnte sich einfach nicht beruhigen. Er rannte bis er nicht mehr atmen konnte und brach dann auf dem Boden zusammen. Unterbewusst nahm er wahr, dass er vor Mariettas Grab kniete, doch es hätte auch genauso gut sein eigenes sein können. Um ihn herum blühte der Frühling und ihm war eiskalt. Der Schock über, dass was er eben gesehen hatte, saß noch immer tief und seine Hände zitterten unkontrolliert. Verzweifelt schlug er auf den feuchten Boden ein. Das konnte nicht sein. Gab es denn gar keinen barmherzigen Gott, dass der so etwas zulassen konnte?! Es war keine Täuschung gewesen. Isabella war direkt auf Amadeo und Alessandro Mattheo zugelaufen. Gerade sie. Das durfte nicht sein….. Er konnte nicht ihr Vater sein! Das hätte er doch wissen müssen! Worte, Erinnerungen, die zuvor nicht zusammengepasst hatten, verbanden sich plötzlich zu einem Bild. Seine Gedanken rasten. Mattheo. ° Ich habe eine Tochter. Sie lebt hier in New York, willst du sie kennen lernen? ° Chris. ° Isabellas Dad ist glaube ich auch irgendwie in dubiose Geschäfte verwickelt. ° Mattheo. ° Wir treffen uns nur heimlich. ° Isabella. ° Ich liebe dich, Luca. ° Mattheo. ° Ich will dich. ° Luca spürte kaum wie Tränen seine Wangen hinab liefen und andere Besucher ihn komisch anblickten. Schluchzend schlug er die Hände vors Gesicht. Mattheos Tochter. Seine Schwester. Er hatte mit Isabella geschlafen. „Oh Gott….“, wimmerte er entsetzt: „Das darf nicht sein.“ Er konnte ihnen nie wieder unter die Augen treten. Diese ungeheure Erkenntnis war zu schrecklich, als dass sie es je erfahren durften. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Isabella fühlte sich prächtig und musste das auch gleich der ganzen Welt mitteilen. Ihr Vater und Onkel saßen nur geduldig da und ließen ihr Geplapper über sich ergehen. „Und er ist ja so süß, Daddy. Ich bin so froh, dass ich mich endlich aufgerafft habe, ihm die Wahrheit zu sagen.“, sagte sie gerade zum elften Mal. Amadeo schaffte es tatsächlich noch zu nicken und sie aufmunternd anzulächeln, während sein Bruder sich mittlerweile anscheinend völlig aus der Unterhaltung ausgeklinkt hatte. Sein Blick war leicht glasig und tiefe Falten zogen sich über seine Stirn, als er reglos auf die Straße starrte. Es war nicht schwer darauf zu kommen, wo er gerade gedanklich war. Die Sache mit Luca ließ ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Er hatte nicht aus ihm herausbekommen können, was am Abend noch geschehen war, nachdem er den Raum verlassen hatte. Allerdings war Luca am Morgen noch nicht zurückgewesen und Sandro sah auch aus als hätte man ihm die Petersilie verhagelt. Da war es kaum schwer sich das nächstliegende zu denken: Sie hatten sich mal wieder gestritten. Amadeo seufzte leise. Hoffentlich würden sie diesmal schneller darüber hinweg kommen- ohne Schussverletzungen und Gerichtsverfahren wenn möglich. Er zwang sich Isabella anzublicken, welche aufgehört hatte zu reden und ihn erwartungsvoll anlächelte. Sandro tat weiterhin so als würde ihn das alles nichts angehen. „Das ist großartig, Süße.“, lächelte er und atmete erleichtert auf, als sie die Antwort akzeptierte und fröhlich weitererzählte. Von da an gab er sich mehr Mühe zuzuhören, doch auch er war mit seinen Gedanken heute nicht ganz bei der Sache. Schließlich erhob sie sich und meinte, sie müsse jetzt zurück und das Haus aufräumen, bevor ihre Mutter zurückkam. Ein feiner Rotschimmer lag über ihren Wangen und Amadeo versuchte nicht darüber nachzudenken, was das bedeuten konnte. Isabella umarmte Sandro und er küsste sie auf die Wange: „Bye, Bells. Pass auf dich auf.“ Sie nickte und umarmte Amadeo auf die gleiche Weise. Dann winkte sie noch einmal zum Abschied und lief zur nächsten Metrostation. Amadeo seufzte und setzte sich wieder. Er bestellte ihnen noch zwei Kaffee und wartete dann darauf, dass Sandro von allein mit der Sprache rausrückte. Dieser saß jedoch weiterhin nur da und starrte in seine Tasse. Amadeo räusperte sich. „Warum kann nicht meine Beziehung zu Luca auch so einfach sein?“, fragte Sandro ihn müde. Er nahm einen Schluck Kaffee und fuhr fort seinem Blick auszuweichen. Amadeo verzog mitleidig das Gesicht. Sein Bruder war so fertig von dieser ganzen Geschichte; das musste endlich ein Ende nehmen. „Was ist gestern passiert?“, hakte er nach, wissend, dass er die Antwort nicht wissen wollte. „Ich hab es ihm gesagt.“, flüsterte sein Bruder; Trauer in seinem Blick. Amadeos Herz machte einen Satz. Deshalb war Luca so entsetzt an ihm vorbei gestürzt. „Er kommt sicher wieder, wenn er sich beruhigt hat.“, mutmaßte er und hasste sich selbst dafür, dass seine Stimme so gar nicht überzeugend klang. Kein Wunder, dass Luca geflohen war. Wie sollte man auch ruhig bleiben bei solch einem Geständnis? Mattheo fuhr sich erschöpft übers Gesicht und für einen Moment bröckelte seine gefasste Fassade und Amadeo sah die Verzweiflung dahinter. Es war zutiefst verstörend seinen Bruder so zu sehen und es passierte in letzter Zeit viel zu oft. „Dario hat gesagt, er habe bei seiner Freundin geschlafen und ich solle mich nicht sorgen.“, erklärte er, Eifersucht troff aus seinen Worten, doch ehe Amadeo etwas e8inwerfen konnte, wurde sein Gesicht wieder besorgt: „Ich hoffe nur, er macht keine Dummheiten.“ „Ach, keine Bange.“, versuchte er seinen kleinen Bruder aufzuheitern: „Luca und Dummheiten – das ist so unwahrscheinlich wie Weihnachten und Geschenke.“ Dass Sandro das nicht lustig finden würde, hätte er sich eigentlich gleich denken können. „Was mach ich nur?“, fragte dieser schließlich hilflos: „Ich liebe ihn so sehr, aber ich sehe einfach nicht wie ich die Sache zum Guten wenden kann….“ Betroffen schwiegen beide Männer. Amadeo wusste nicht was er sagen konnte; nichts würde helfen. Er hoffte nur für seinen Bruder, dass Luca bald zurückkam und sie gemeinsam über ihr Problem reden konnten. Wenn alle Wahrheit offen auf dem Tisch lag, würde es sicher viel einfacher werden und gut enden. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Luca wusste nicht, wie lange er auf der kalten Erde gekauert hatte, als er plötzlich Schritte vernahm, welche direkt neben ihm verstummten. Irritiert drehte Luca den Kopf zur Seite und blickte auf ein paar schwarzer Schuhe und Hosen. Er blickte auf und musterte den Störenfried. Neben ihm stand ein großer, junger Mann mit zurückgekämmtem, blonden Haar und Dreitagebart. Sein langer Mantel war ebenfalls völlig schwarz und an seiner Hand steckte ein goldener Ring, welcher Luca seltsam bekannt vor kam. Sein Blick war seltsam traurig und verständnisvoll als er in Lucas verweinte Augen blickte. Luca versuchte die Tränen weg zublinzeln, doch es klappte einfach nicht. Überrascht keuchte er auf, als der Mann ihn plötzlich am Arm packte und auf die Beine zog. Ehe er es sich versah lag er schon an dessen breite Brust gedrückt und starke Arme hielten ihn. Erschrocken drückte er ihn weg und blickte ihn fragend an. „Ist schon gut, Luca. Ich kenn das Gefühl.“; es dauerte einen Moment, bis er realisierte, dass Chris vor ihm stand. Blinzelnd stand er da und versuchte die Stimme mit der Erscheinung zu vereinbaren. Warum hatte er ihn nicht erkannt? „Chris?“, stotterte er verwirrt: „W…was machst du hier?“ Der Anblick von Isabellas haaren unter seinen Fingern sandte einen scharfen Stich durch seine Brust und automatisch kamen ihm erneut die Tränen. Entsetzt presste er eine Hand vor den Mund um keinen Laut von sich zu geben. Chris war sein bester Freund, sogar jetzt hielt er zu ihm. Doch er wusste nicht, dass er und Isabella ihn so schändlich verraten hatten. Chris´ Freundlichkeit führte ihm nur noch klarer vor Augen, was für einen furchtbaren, unverzeihlichen Fehler er gemacht hatte. „Ich besuche jemanden“,, lächelte Chris freudlos: „So wie du auch.“ Sein Blick war besorgt und am liebsten hätte Luca sich umgedreht und wäre fortgerannt. Wie hatte er ihm so etwas nur antun können?! Wenn er wüsste….. Er konnte sich nicht davon abhalten seinen Blick zu erwidern. Seine Augen waren dunkel, wo sie früher hellblau gestrahlt hatten und seine Haltung anders. Chris wirkte überhaupt nicht mehr wie derselbe Mensch. Irgendwie älter und….härter. Er wirkte als hätte er selbst Mühe seine Haltung zu wahren und strahlte gleichzeitig eine Aura von immenser Stärke aus. Sein Blick lag zwar auf Lucas Gesicht, doch irgendwie schien er innerlich weit weg zu sein. Unwillkürlich fiel ihm der Tag ein, an welchem Chris am Telefon so seltsam geklungen hatte. Doch Chris sagte nichts darüber, offensichtlich bemüht seine perfekte Fassung zu wahren. Er legte eine Hand auf Lucas Schulter, um ihn hochzuhalten: „Es wird kalt. Soll ich dich nach Hause bringen lassen?“, fragte er leicht besorgt. Lucas Blick huschte zu einigen massigen Gestalten mit Sonnenbrillen zwanzig Meter weiter, welche ihn misstrauisch beobachteten. Zweifelnd sah er Chris an, doch dieser wirkte keinesfalls unsicher: „Keine Sorge, sie werden dir nichts tun, solange ich es ihnen befehle. Komm mit, du siehst schlecht aus…“ Wie seltsam, dachte Luca wie durch einen Schleier. Noch vor Kurzem hatten sie streng geheim gehalten, dass sie sich überhaupt kannten und nun sollte er sich von seinen Bodyguards nach Hause bringen lassen? Was hatte sich verändert? „Aber deine Familie….“, protestierte er unsicher. Paolo und Ernando wären sicher nicht begeistert über seinen Besuch. „Paolo hat nichts zu bestimmen, als erster Sohn stehe ich über ihm.“, versicherte Chris ruhig und ohne eine Spur Freude. „Aber dein Vater…..wird er nicht….?“, widersprach Luca abermals und zuckte zusammen bei dem Ausdruck auf Chris Gesicht. Einen Moment später waren seine erschreckend dunklen Augen wieder das einzige Lebendige an ihm. „Ich bin das Oberhaupt des Amici Clans, Luca.“, erklärte er fest: „Mein Vater ist tot.“ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Ende des Kapitels. Soooo, viele Wendepunkte dabei diesmal. Für alle, die jetzt schon verwirrt sind, es wird noch etwas komplizierter^^ Hoffe, niemand ist zu entsetzt. Lg Saeko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)