Forbidden Fruit von abgemeldet (Wie schwer kann das Gewissen wiegen?) ================================================================================ Kapitel 8: Kopflast ------------------- Einem ähnlichen Kampf ausgesetzt sah sich Itachi nun ebenfalls, Deidara in seinen Armen haltend, die Nase in seine duftenden Haare vergraben. Ein wundervoller Geruch... Er konnte ihn nicht lieben. Er konnte es einfach nicht. Würde er sich wirklich verlieben, würde er ihn irgendwann vor Eifersucht töten. Denn... Wer ihm gehörte, durfte niemand anderem mehr gehören. Aber er wollte den Blonden nicht töten. „Aus Liebe zu dir liebe ich dich nicht“, wisperte er leise dem Schlafenden ins Ohr. Er war in seinen Armen eingeschlafen. Sich total verausgabt. Irgendwie niedlich. Wahrscheinlich fand deshalb dieser Rotschopf auch solchen Gefallen an ihm. Diese Lebenslust war unbeschreiblich, dieses Lachen... Und die Nächte... fast hätte er sich selbst bei einem Grinsen erwischt. Sanft löste er sich aus Deidaras Klammergriff, nach Itachis Ansicht dem eines Schraubstock gleich, und stand auf. Das sanfte Licht seiner Schreibtischlampe flammte auf, und er begann, seine Unterlagen durch zu sehen, versuchte, sich irgendwie abzulenken, schlafen konnte er nicht. Und trotzdem. Jeder Satz tanzte und verschwamm vor seinen Augen. „Meine Augen lassen nach...“, murrte der Schwarzhaarige monoton und blinzelte mehrmals, um die Verschwommenheit etwas einzudämmen. Von wegen. Jetzt konnte er keinen vereinzelten Buchstaben mehr identifizieren. „Klasse.“ Beinahe hätte er die Schriftrollen wütend vom Tisch gefegt, wie immer, aber er knüllte nur eine in seiner Faust zusammen, dass das Holzstäbchen, um welches das Papier gewickelt war, mit leisem Knacken zerbrach. Und das alles nur wegen... „Pain, du verdammter Hundesohn“, zischte er. „Wetten wir, du führst da noch was im Schilde?!“ Er hatte ein ungutes Gefühl. Ein sehr beunruhigendes Gefühl. Sein Instinkt schlug in seinem Kopf einen leisen Alarm. Denn jetzt erst fiel ihm wieder ein, dass Pain niemals etwas für andere tat, wenn es nicht zu seinem eigenen Vorteil passierte. Deidara hatte seinen Auftrag erfüllt und war somit wohl kaum noch von Wert für den Leader. Ihm konnte kaum noch etwas an dessen Leben liegen. Vielleicht gerade deshalb wollte er seinen Tod verhindern? Wollte er etwas ausprobieren? Mit ihm und dem londen als Spielfiguren? Aber selbst wenn. Würde er seine Beunruhigung Deidara mitteilen, müsste er alles auffliegen lassen. ...nicht gut. Aber wenn er alles einfach so weiterlaufen ließ, musste ja irgendwann das Pulverfass hochgehen. ...auch nicht gut. Und vor allem wüsste er dann nicht, wie und wann es hochging. ...überhaupt nicht gut. Er könnte dabei selber draufgehen. Sogar ganz schlecht. Aber wenn er es ihm selber sagen würde, könnte er ihm ja überhaupt nicht mehr gegenüber treten. Dazu war er wohl zu stolz. Übel. Welch eine triviale Entscheidung! Er musste einsehen, dass Pain das geschickt eingefädelt hatte. Ihm waren schlicht die Hände gebunden. Und zwar nicht mal durch den Leader, sondern einfach durch sich selbst! „Scheiße.“, fluchte Itachi leise und stützte den Kopf in den Händen ab. Jetzt konnte er nur noch abwarten. Und wenn es allzu brenzlig würde, würde er wohl verschwinden müssen... Der Rothaarige saß auf einem Stuhl festgeschnallt. Tausende von hauchzarten Chakrafäden spannten sich in einem rötlich schimmernden Netz, hafteten an jedem Stück seines Körpers und drangen in die Chakraflüsse des Marionettenspielers ein, drängten das blaue zurück. Sasori ließ es zwar ohne eine Gesichtsregung zu, aber wehrte sich mit seinem eigenen Chakra heftig gegen das fremde. Dennoch, langsam aber sicher erreichte das rote sein Herz, die Quelle des Chakras, sein einziger verletzlicher Punkt zwischen der zu hartem Material verwandelten Mischung aus Fleisch und Eichenholz. [Anm.: Das hab ich erfunden. Ich weiß nicht, wie Sasos Körper wirklich beschaffen ist. Ich weiß nur, dass nicht alles an seinem Körper aus „Holz“ ist ^^“] „Verpiss dich aus meinem Heiligtum, Pain!“, knirschte er unter zusammengebissenen Zähnen irgendwann hervor. Dieser grinste nur, zuckte mit den Fingern, von denen sich das rote Chakra heraus spannte, und mit einem Ruck war das Chakra mit einem kräftigen Stoß nun ganz nahe an sein Herz gelangt. Sasori wehrte sich nun umso verbissener, spannte die steifen Finger an, seine Schultern bebten vor Anstrengung. Er war zu stark für ihn. Noch. „Gib doch endlich auf. Du machst es dir auch wirklich zu schwer.“ Pain schnalzte ungeduldig mit der Zunge. Schließlich musste sein Chakra das Herz erst erreichen, um es zu zähmen und komplett für seine Zwecke zu nutzen. Nur noch wenige Millimeter trennte ihn das blaue Chakra von dem Ziel, und in den Augen des Marionettenspielers flackerte Angst auf. Zwar nur schwach, aber trotzdem deutlich. Seine Kraft schwand. Einen winzigen Tick. In seiner Armbeuge steckte eine kleine Nadel, kratzte an einem zarten Nerv, ließ ihn kurzen Schmerz spüren. „Süße Träume, Sasori, Herr der Puppen...Leide gut und genieße es!“ Der makellose Mund riss auf, und ein markerschütternder Schrei voller Schmerz brach Sasoris Stimme, als Pain sein heiligstes erreichte und brennend rotes Chakra gleich wie Lava hindurchjagte. Der Schweiß auf der Stirn des Leaders rann herunter, und er lachte erschöpft. Ohne diesen miesen Trick hätte er auch nicht mehr lange durchgehalten. ... Das Opfer hatte augenblicklich, wie er wieder zu Kräften gefunden hatte, aufgehört zu schreien, und sah ihn ausdruckslos an. Eine richtige Marionette. Er hatte es geschafft. „Hätte ich sein Chakra nicht schon vorher mit einem Siegel gebändigt, hätte ich es wohl direkt vergessen können“, seufzte er. Was für eine Kraft! „Aber nun ruhe, meine Spielfigur. Morgen werden du und Tobi alles so einrichten, wie es mein Experiment verlangt.“ Damit verließ er den Raum, wischte sich dabei über die Stirn. Er war so todmüde, sein Gang schwankte, aber sein Gesicht voller Zufriedenheit. Kaum fiel die Kerkertür ins Schloss, ließ Sasori den Kopf hängen. Er spürte, wie mit jedem Schritt, mit dem Pain sich von ihm entfernte, die Fesseln um sein versiegeltes Herz sich lockerten. Zwar nur minimal, aber es genügte, seine Gedanken zu ordnen. Was hatte er mit ihm vor? Sämtliche seiner Puppen waren zertrümmert, und er selbst... Er sah kraftlos an sich herunter. Anscheinend hatte Pain ihn wieder nach genau demselben Prinzip geschaffen. Oder war es gar sein alter Körper? Was genau wollte er damit bezwecken? Fragen über Fragen... Am liebsten würde er Pain direkt zur ersten seiner neuen Marionettensammlung machen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, jemandes Spielzeug zu sein. Mein armer, armer Saso-chan... möff. Frage: Wer möchte Pain jetzt gerne töten? xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)