Adrenalin. von abgemeldet (vom stark und schwach sein.) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Langsam strich Frank die Saiten, erzeugte dabei ein ohrenbetäubendes Knirschen, ehe er die ersten Akkorde von ‘Dead!’ anspielte. Genießerisch schloss er die Augen. Egal was war, egal wie schwer die Zeiten waren, seine Gitarre gab ihm Halt. Das Spiel beruhigte seine Nerven, ließ ihn alles vergessen. Zu mindestens wenn er auf einem Festival spielte, die tobende Menge abertausender Fans in seinem Rücken hatte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Das Adrenalin pumpte durch seine Venen. Gerard warf einen verstohlenen Blick zu Frank hinüber und konnte die Augen gar nicht mehr abwenden. Wie er da stand, mit seinen geschlossenen Augen und die Musik genoss, es schaltete Gerards Verstand aus. Es war das Adrenalin, dass ihn wieder so spontan machte, was ihn verdrängen ließ, dass Frank vor einigen Stunden noch vor ihm geflüchtet war. Der erste Refrain war gespielt. Gerard gab Ray mit einem kleinen Zeichen zu sagen, dass sie einen Zwischenteil einspielen sollten, indem er die Fans begrüßen wollte. Frank hatte das Zeichen zwar nicht gesehen, aber sofort begriffen was Sache war, als er Ray andere Töne anschlagen hörte. Er griff um, ohne das jemand etwas bemerkte. „Detroit! Was geht ab?“ Die Masse begann hysterisch zu kreischen. Frank regte es auf, dass Gerard jetzt die Fans begrüßen musste. Frank wollte jetzt einfach nur ordentlich in die Saiten hauen. „Uh, seit ihr bereit?“ Kreischen. Frank begann entnervt den selben Akkord nocheinmal, verdrehte die Augen. Mikey warf ihn einen besorgten Blick zu. „Für uns, für My chemical Romance?“ Die Menge tobte. Gerard grinste zufrieden. Die ganzen strahlenden Gesichter, die Gitarren, die seine Ohren zum kreischen brachten, der Bass, der mit jedem Ton sein Herz zum Beben brachten, ebenso wie jeder Schlag der Basedrum Bobs. Ja, all dies löste das Adrenalin aus. All dies ließ ihn Dinge tun, die er normal niemals getan hätte. All dies ließ ihn jetzt auf Frankie zugehen, ließ ihn seinen Arm um ihn legen. Frank hörte auf zu spielen, sah Gerard nur an, der immer noch ins Publikum blickte. „Wisst ihr?“ Die Menge hielt gespannt den Atmen an. Mikeys Blick lag nervös auf den Beiden. Frank war ganz ruhig. Gerard grinste dreckig. „Homophobia is Gay!“ Mit diesen Worten beugte Gerard sich zu Frank hinab. Seine Lippen kurz vor den Franks. Dieser war ganz ruhig. Schloss die Augen. Gerards Lippen auf den Franks. Wie er das Gefühl doch vermisst hatte. Es war kein Kuss aus Liebe. Es war nur ein Kuss. Ein Kuss um Frank zu zeigen, dass er für ihn da war, dass er ihn lieb hatte. Lieben tat Gerard Lyn-z. Frank hatte er lieb. Frank spürte noch Gerard weiche Lippen, dann war es vorbei. Gerard Augen weiteten sich, als Frank aus seiner halben Umarmung rutschte. Mikey warf seinen Bass hin und rannt auf die Beiden zu. Franks Gitarre quietschte. Mit einem dumpfen Knall landete Gerards Mikro auf dem Bühnenboden, auf dem zeitgleich Franks Kopf aufschlug. Aus dem begeisterten Tosen wurden Schreie der Angst. Der Moment war vorbei. Das Adrenalin versackt. Gerard sah nur noch Frank bewusstlos am Boden liegen. ... ”Stand up fucking tall Don't let them see your back Take my fucking hand And never be afraid again” Leise drangen die Worte an Franks Gehör. Mit zittriger Stimme gesungen, unterlegt von einem durchgehenden Schluchzen. Gerard. Weinte er? Frank versuchte seine Augen zu öffnen, doch seine Lider waren zu schwer. Was war passiert? Er spürte, dass jemand seine Hand hielt. Er ordnete sie Gerard zu. Sanft drückte Frank sie und Gerard schrie erschrocken auf. „Frank?“ Seine Stimme bebte, Tränen rannten seine Wangen hinab. „Frankie, bist du wach?“ Frank zwang sich zu einem Nicken. Er war zu schwach zu sprechen. Er war zu schwach die Augen zu öffnen, Gerard anzulächeln, ihm zu versichern, dass alles okay war. Ihm zu sagen, dass er nicht mehr weinen brauchte. Er konnte nicht. Sein Körper ließ ihn nicht. Sein Körper ließ ihn nicht mehr lügen. „Frankie“ Gerard schluchzte wieder laut auf, legte seinen Kopf vorsichtig auf Franks Schulter. Frank schmiegte sich an ihn. Eine einfache Geste, doch rief sie bei Gerard noch mehr Tränen hervor. Dann taten sie nichts mehr. Gerard hockte auf einem unbequemen Plastikstuhl vor dem Bett, indem der totenblasse Frank lag. Gerard weinte einfach nur. Frank hielt seine Hand. „Was ist passiert?“ Frank hatte seine Stimme wiedergefunden. Seine Augen öffnete er nicht. Würde er sie jetzt öffnen, wäre der Moment vorbei. Gerard machte anstallten seinen Kopf von Franks Schulter zu heben, doch dieser drücke seine Hand nur etwas fester, wollte ihm zeigen, dass er diese Nähe jetzt brauchte. Gerard verstand zwar nicht viel, aber diese Geste schon. Sanft ließ er seinen Kopf wieder auf Franks Schulter sinken, ehe er die Stimme erhob. Sie zitterte immer noch. „Du zusammengeklappt, einfach so, du warst über fünf Minuten bewusstlos.“ Gerards Stimme brach, wieder suchte eine Träne seinen Weg. Frank hob schwerfällig seinen anderen Arm und wischte sie sanft von Gerards Gesicht. Er brauchte es nicht zu sehen, er wusste so, dass sein bester Freund weinte. „Tut mir Leid.“ Gerard schüttelte nur den Kopf. Es war so typisch Frank. „Es brauch dir nicht leid zu tun, Hauptsache du bist wieder wach. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“ Frank strich Gerard durch die Haare. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet. Mikey kam herein, in der Hand zwei große Becher Kaffee. „Hey Gee, ich hab dir Kaffee... Frank! Du bist wach?“ Mikey trat an das Bett heran und strich Frank eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Frank öffnete die Augen. Sah Mikeys sanft lächelndes Gesicht über sich. Erblickte Gerards blonden Haarschopf, seine verquollenen Augen. Dann erhob er sich vorsichtig. Beendete den Moment. Gerard hob sofort den Kopf, setzt sich aufrecht auf seinen Stuhl, während Mikey sich auf Franks Bett schwang. Er strich Frank über den Arm. „Du hast uns nen ganz schönen Schrecken eingejagt“ Mikey grinste ihn an. Frank piekte ihn in die Seite. „Tut mir echt Leid. Aber ihr habt die Show doch zuende gespielt, oder?“ Gerard und Mikey blickten sich an, schüttelten synchron den Kopf. Dann war also wieder eine Show verpatzt. Wieder wegen ihm. Bedrückt blickte er zu Boden. „Hey, dir macht keiner Vorwürfe.“ Sagte Mikey sanft, lächelte Frank aufmunternd an. Gerard sah verwirrt seinen Bruder an. Er verstand es nicht. Seit wann war es so? Seit wann waren Mikey und Frank so vertraut. Sein Blick wanderte von Mikeys Hand, die immer noch beruhigend über Franks Arm strich, zu dem sanften Lächeln der Beiden. Gerard fühlte sich urplötzlich fehl am Platz. Sein bester Freund, der immer Schutz bei ihm gesucht hatte. Bei dem Gerard immer Schutz gesucht hatte. Dieser beste Freund. Er hatte jetzt Mikey. Er brauchte Gerard nicht mehr. Eine Träne rannte über Gerards Wange. Schnell blickte er zu Boden. „Ich geh mal Brian holen, der ist vor Sorge fast umgekommen.“ Mikey klopfte Frank aufmunternd auf die Schulter, ehe er von seinem Bett sprang und aus dem Raum tänzelte. Frank blickte ihm Kopfschüttelnd hinterher, ehe sein Blick auf Gerard fiel, der immer noch seine Schuhspitzen fixierte. „Gerard, weinst du?“ Gerard blickte auf. Sah in das besorgte Gesicht seines Freundes. Und während sie sich ansahen, spürte es Gerard immer deutlicher. Irgendetwas zwischen ihnen war kaputt gegangen. „Seit wann Frankie? Seit wann sind wir so kaputt?“ ... und weil Windy sich so gefreut hat, grüß ich sie gleich nochmal xD Danke für deine lieben Reviews. Du bekommst auch noch n Kapi gewidmet, schwör ich dir, aber eins, dass irgendwie besser passt. wenn du verstehst... *knuddel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)