Vergangenheit – Wieso ist sie gegangen? von VampirLea (Eine Beyblade und Megaman Fanfiktion) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Moskau – Jahr 2000 – Fr. 12.05. – 21.45 Uhr Ein Junge von 8 Jahren saß in sich zusammengesunken und mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Ecke eines kleinen, dunklem und nur spartanisch eingerichtetem Raum der eher einer Zelle glich. Wenn man ihn näher betrachtete, fielen einem die vielen, kleinen und größeren Wunden, Schnitte und Prellungen auf die seinen Körper verunzierten. Auch seine, viel zu große und abgenutzte, Kleidung war zerrissen und blutig. Wenn man ihn so sah, könnte man denken, er sei Opfer eines Verbrechens geworden oder hätte einen Unfall gehabt was aber nicht der Fall war. Er saß hier wie so gut wie jeden Tag wenn er für sein Versagen oder einfach nur für das Zeigen von Gefühlen bestraft wurde, das war beinahe ein dauerhafter Zustand. Langsam stand er auf, ohne auch nur irgendeinen Laut von sich zu geben, und ging zu dem Verbandskasten der an der Wand hing. Er war beinahe leer, was in Anbetracht der vielen Wunden die er sich zuzog, kein Wunder war. Er versorgte seine Wunden und packte den restlichen Inhalt des Verbandskastens in einen Rucksack, ebenso wie die wenigen Kleider die sich in seinem Schrank befanden. Dann öffnete er eine kleine Klappe am Schrankboden und griff in die Öffnung hinein. Das, was er dort aufbewahrte, war der einzigste private Besitz den er hatte, es war eine Halskette mit der Yin-Hälfte des YinYang-Symbols. Diese Kette hatte er schon immer gehabt und nicht mal seine Peiniger wussten von ihrer Existenz. Er legte sie sich um den Hals und verließ das Zimmer. Leise, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden schlich er durch die langen, dunklen Gänge, seinen Beyblade mit seinem BitBeast Dranzer startbereit in der Hand um sich wenn nötig zu verteidigen. Leise atmete er auf als er an der Tür ankam, die er angesteuert hatte, und öffnete diese. Der Raum dahinter lag im Dunkeln und man konnte nur ein leichtes glimmen erkennen, so, wie es ein Display in der vollkommenen Dunkelheit verbreitete. Genau auf dieses kleine Leuchten ging er zu und steckte das Gerät, dass es aussandte in die dafür vorgesehene Tasche. Dann stutzte er: Neben dem Gerät, das er genommen hatte, lag ein weiteres, ziemlich eingestaubtes und an der Farbe erkannte er, wem es gehörte. Es war das Gerät seiner besten Freundin, der einzigen Person, der er bedingungslos vertraute und die nun seit drei Jahren weg war, tot, so wie es die Trainer erzählt hatten. Kurz zögerte er, dann wischte er den gröbsten Staub herunter und nahm es mit. Jetzt würde der schwierigste Teil kommen, die Flucht. Er schlich durch die Gänge bis er an den Ausgang kam und öffnete diesen. Kurz blinzelte er denn er blickte in das Licht einer grellen Straßenlaterne, er war frei, endlich frei. Das Wichtigste war jetzt, von hier weg zu kommen, nach Japan wollte er. Weit weg von dem kalten, grauen Moskau und dem Gebäude, in dem er seine Kindheit verbracht hatte. Er rannte schneller als es für einen Jungen seines Alters üblich war und blickte immer wieder auf die Karte, die das seltsame Gerät in seiner Hand anzeigte. Er war auf dem Weg Richtung Bahnhof um sich dort in einen Zug zu schleichen. Am Bahnhof angekommen, sah er einen automatischen Fahrkartenschalter und schloss das Gerät an diesem an. Nach kurzem warten druckte der Schalter eine Fahrkarte nach Tokio aus ohne, dass der Junge sie bezahlen musste denn Geld hatte er keins. Es war sein Glück, dass es ein moderner Bahnhof war denn nur so konnte er den Fahrkartenautomat austricksen. Er sah auf die Uhr die ihm das Display zeigte und rannte zu dem Bahngleis an dem in zwei Minuten sein Zug fahren würde. Grade noch rechtzeitig erwischte er diesen und jubelte im Inneren. Nach außen hin war er kühl und abweisend wie immer. Plötzlich kam eine zögerliche Stimme aus dem Gerät „Master Kai, wo sind wir?“ „Auf dem Weg in die Freiheit Protoman“ sagte der Angesprochene kühl und sah aus dem Fenster. Frankfurt – Jahr 2008 – Mi. 16.07. – 17.00 Uhr Stolz kam sie mit ihrem ersten richtigen Beyblade aus Frankfurts erstem und einzigem Beybladeladen. Sie betrachtete den kleinen, schwarz roten Kreisel mit dem leeren Bitchip in ihrer Hand und lief gedankenverloren durch die Stadt. Sie brannte darauf, den Blade zu testen und doch gab es einen Teil von ihr, der dies für keine gute Idee hielt. Während sie so hin und herüberlegte, trat sie in eine kleine Seitenstraße ein. Als sie bemerkte, wo sie sich befand, ging sie zielstrebig auf eine Tür zu und schloss diese auf. Ohne sich groß umzusehen betrat sie die kleine 2-Zimmerwohnung in der sie, finanziert von ihrer Adoptivfamilie, seit ein paar Monaten lebte. Sie zog ihren schwarzen Mantel aus und blieb kurz vor dem Spiegel hängen. Sie hatte lange, rubinrote Haare die sie sich mit einem schwarzen Haarband bedruckt mit einem roten Pentagramm aus dem Gesicht band. Ihre, ebenfalls rubinroten, Augen blickten etwas kühl und doch voller Vorfreude den neuen Blade zu testen in den Spiegel. Ihr Gesicht war symmetrisch aber sie würde sich trotzdem nicht als schön bezeichnen, eher durchschnittlich. Um ihren Hals trug sie zwei Ketten, die Eine, ein simples Lederband mit einem Pentagrammanhänger trug sie offen während sie die Andere, ebenfalls ein simples Lederband, dieses mal allerdings mit der Yang-Hälfte eines YinYang-Symbols, immer unter ihrem rubinroten T-Shirt verbarg. Dazu trug sie eine schwarze Hose mit leichtem Schlag und einer großen Tasche an jedem ihrer Unterschenkel. Ihre Schuhe waren, ebenfalls schwarze, einfache aber bequeme Turnschuhe. Vom Körperbau her sah sie aus wie die meisten Mädchen mit 16 Jahren, zumindest so lange, wie sie lange Kleider trug. Tat sie dies nicht, vielen ihre gut trainierten Arm- und Beinmuskeln und ihr auch sonst ziemlich trainierter Körper auf. Sie riss ihren Blick von ihrem Spiegelbild los und ging in das Zimmer, das ihr als Arbeitszimmer diente und in dem sie sich die meiste Zeit aufhielt. Sie schloss die Tür und ging auf eine Bowl, die eher für Spielzeugblades gemacht war, zu und steckte ihren neuen Blade auf den Starter. Ohne, dass sie darüber nachdachte stellte sie sich in eine Startposition, die eher einem Profi glich als einem Anfänger und startete den Blade. Ein seltsam vertrautes Gefühl stellte sich ein, so, als hätte sie schon immer gebladet und als ob sie nicht das erste mal einen richtigen Blade in der Hand halten würde. Gebladet hatte sie ja eigentlich schon öfters, allerdings eher schlecht als recht mit einem Spielzeug-Dranzer da in Deutschland der Blade-Sport nicht wirklich verbreitet war. Sie selbst hatte Beyblade auch nur für einen Anime gehalten, auf jeden Fall bis sie vor einem Bladeshop stand und ihren Blade erwarb. Dort hatte sie auch von dem Turnier erfahren, dass am Sonntag in einer Turnhalle in der Nähe stattfinden würde. Obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, dass dort viele Mannschaften antreten würden, wollte sie doch hingehen da auch die Weltmeister dort sein würden. Nichts konnte sie davon abhalten, ihr Idol, Kai Hiwatari, den sie bis heute nur für eine Animefigur gehalten hatte, in echt zu sehen. Sie wendete sich wieder dem Blade in der Arena zu, der vor ihr auf der Stelle kreiselte und scheinbar auf Befehle wartete. Sie führte ein paar einfache Moves durch, fand es aber, wieso auch immer, zu simpel und brachte ihren Blade dazu, sich so schnell zu bewegen, dass er nicht mehr zu sehen war. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihr Blade und versuchte zu fühlen, wo dieses sich befand. Sie spürte eine Verbundenheit mit diesem Blade, mit dem Sport an sich und sie gab sich diesem Gefühl hin und merkte, wie ihr Blade immer schneller und schneller wurde ehe das Klingeln ihres Handys sie ablenkte und sie die Kontrolle über den Blade verlor und dieser, durch die Wand der dünnen Plastikbowl, aus der Arena flog. ~Zum Glück ist das eine Eigentumswohnung~ dachte sie nur, als sie das Loch in der Betonwand sah. Sie hob ihr Blade auf, befreite es von dem Schmutz und steckte es in die Tasche, dann holte sie ihr Handy heraus und blickte auf die SMS. „Nur so eine blöde Werbung“ grummelte sie, löschte die SMS und sah auf die Uhr. Es war schon 20 Uhr und sie hatte noch nichts gegessen. Schnell ging sie in die Küche, machte sich ein Brot und aß es. Dann nahm sie den Staubsauger, saugte den Boden des Arbeitszimmers und das Loch in der Wand ab um in dieses anschließend Zeitung zu stopfen. Wenn sie Zeit hatte, würde sie es zuspachteln. Dann sah sie sich den Schaden an der Arena an und flickte ihn notdürftig mit stabiler Pappe und Klebeband. Sie musste sich wirklich mal eine bessere besorgen. Um 20.30 Uhr startete sie ihr Blade erneut, setzte sich vor die Arena und schloss die Augen. Sie gab sich ganz dem Gefühl der Verbundenheit hin und spürte, wie sich ein Teil von ihr löste und in den Blade überging. Erschrocken öffnete sie die Augen und sah einen ganz dünnen, rotschwarzen Dunst über ihrem Blade. Sie stempelte das Ganze als Sinnestäuschung ab und schob die plötzlich aufkommende Müdigkeit auf die Uhrzeit, nahm ihr Blade aus der Bowl und ging in das zweite Zimmer, das als Schlaf- und Wohnzimmer diente. Sie legte den Blade auf den Nachttisch und machte sich fertig. Ziemlich erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schlief sofort ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)