Mit Mut und Liebe von abgemeldet (Die große Schlacht der Piraten) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Der Wind heulte durch die dunkle Nacht und trug einen eigenartigen Duft heran. Er pfiff wie verrückt und schlug an die Fenster der großen Villa. Die Villa stand auf einer prachtvoll hohen Klippe und unter ihr rauschte das Meer. Das laute Aufprallen des Wassers, an den großen Gesteinen, weckten die hoch schwangere Aurora aus ihrem Schlaf. Mondschein spendete dem dunklen Raum genügend Licht, um die Möbel erkennen zu können. Aurora war eine bildhübsche Gestalt, die tief in ihrem Innern eine sehr bedrückte und kränkliche Frau war. Von Außen schien sie so stark zu sein, doch war ihr Herz sehr schwach und ertrug viele Dinge nicht. Ihr Leben war verzwickt gestrickt und ihr Faden kurz, doch davon ahnte sie nichts. Sie schaute zu ihrer linken Seite und erblickte ihren fest schlafenden Ehemann, der leise vor sich hin schnarchte. Eigentlich konnte Aurora sehr zufrieden sein, denn sie war die Frau eines Gouverneurs und würde in kurzer Zeit Mutter von zwei Kindern werden. Was könnte sich eine Frau mehr wünschen? Erneut peitschte der Wind gegen das Fenster des Schlafzimmers und ein lauter Schuss einer Pistole hallte durch die tiefe Nacht. Aurora stand sofort auf und lief zum Fenster hinüber. Dort erhaschte sie einen Blick auf das unruhige Meer und erblickte ein Schiff mit schwarzen Segeln. Ihre dunklen Augen weiteten sich hoffnungsvoll und ohne mit der Wimper zu zucken, verließ sie das Schlafzimmer. In ihrem Körper stiegen Glücksgefühle auf und sie konnte ihr breites Grinsen nicht verbergen. Ihr weißes Nachthemd schlurfte grazil über den Boden und ihr langes wallendes braunes Haar schwebte hin und her. Als sie das Ende das Ganges erreicht hatte, blieb sie an einer Ecke stehen und versicherte sich, dass die Wachen schon schliefen. Ihr Herz klopfte wie wild und ihr Atem ging schnell. Sie lief die weiße Mamortreppe hinunter und rannte über die Eingangshalle. Als sie vor dem Eingangstor stand, schloss sie kurz die Augen und fasste sich mit ihren Händen schützend an den Bauch. Aurora sammelte sich wieder und öffnete leise die Tür. Mit schnellen Schritten rannte sie über den Hof und entfernte sich von der Villa. Es regnete in einem schnellen Rhythmus und die Windböen drohten immer heftiger zu werden. Doch sie lief und lief so schnell sie konnte. Ihr Saum war schon völlig mit Dreck befleckt und ihr Haar bis in die Spitzen durchnässt, aber das war ihr egal. Ihre nackten Füße rannten so schnell sie es erlaubten und gaben nicht nach. Solch einen Willen hatte sie lang nicht mehr gezeigt. Ihr Herz pochte so heftigen gegen ihren Brustkorb, dass er zu zerreißen drohte. Sie keuchte, als sich ihre Schritte verlangsamten. Wieder packte sie an ihren runden Bauch und kniff die Augen zusammen. Sie nahm all ihre Kraft auf um die Schmerzen zu unterdrücken und weiter zu gehen. Aurora wollte zu einer Bucht hinunter klettern und versuchte alles, dort auch hinzu kommen. Der Regen verschlimmerte sich und Pfützen bildeten sich auf dem Weg. Ihr Nachthemd klebte ihr am Leibe und bot so einen Durchblick auf ihren makellosen Körper. Es breitete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht aus, als sie am Ende der Bucht eine Gestalt erblickte. Mit stockenden Schritten glitt sie auf die Person zu. Wohlig lachte sie auf, was sehr selten war in ihrem Leben, als sie die vertrauten Umrisse eines Mannes im Mondschein erkennen konnte. Er trug einen riesigen runden Hut, worauf große Federn befestigt waren und machte einen kräftigen Eindruck. Sein Blick war aufs Meer gerichtet und seine rechte Hand umfasste ein Schwert, was in seiner Scheide steckte. »Hector!«, flüsterte Aurora leise und Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihre Hand ruhte immer noch auf ihrem dicken Bauch und ihre Lippen bebten vor Aufregung. Der Mann drehte sich langsam zu ihr um und lächelte verschmitzt. »Aurora, du bist gekommen!«, sagte der Mann namens Hector und schloss sie vorsichtig in seine Arme. Tief blickte er mit seinen hellen blauen Augen, in ihre und ein breites Grinsen zierte sein vernarbtes Gesicht. Schließlich verweilte er mit seinem Blick auf ihrem Bauch. »Ich freue mich so!«, sagte er und strich ihr sanft über, die von Kälte geröteten, Wangen. Doch Aurora schaute betrübt zu Boden, »Er wird mich dem Galgen vorwerfen wenn ich ihn verlasse. Er wird mich töten wollen, wenn ich ihm preis gebe, welch' Schande ich über die Familie gebracht habe. Liebster, hilf mir!«, sie griff mit hängendem Kopf an seinen Mantel und konnte ihre Tränen nicht verbergen. Hector biss sich auf die Unterlippe und schloss voll Trauer seine Augen, »Ich kann dir nicht helfen. Nicht in deinem Zustand. Du darfst es ihm nicht erzählen, sag ihm nichts von unserer Liebe! Ich will dich nicht verlieren, lieber würde ich sterben wollen«, erklärte er und drückte sie wieder an sich. Fest umschloss seine Hand ihren Kopf und drückte ihn an seinen Oberkörper. Beide brachen sie in tiefes schluchzen aus und Tränen kullerten eine nach der anderen über ihre Gesichter. »Ich liebe dich Aurora, dich und unsere beiden Kinder die du in dir trägst. Und aus diesem Grund musst du schweigen, so schmerzhaft dies für dich und mich sein mag«, sagte Hector und streichelte ihren Bauch. »Ach Hector, wenn du nur jede Sekunde mit mir verbringen könntest. Es ist so furchtbar jemanden vorzutäuschen zu lieben, den man jedoch nicht liebt. Wieso bist du nicht bei mir, wenn ich dich brauche?«, schluchzte sie und klopfte ihm kraftlos auf die Brust, »Wieso?« Verzweifelt schaute er in ihr verweintes Gesicht, das trotz den geröteten Augen, immer noch wunderschön war. »Aurora, ich- ich,«, stammelte er, »einmal Pirat, immer Pirat. Du wurdest gezwungen einen anderen Weg zu gehen. Einen Weg, der dir als Baby schon in die Wiege gelegt wurde. So wie meines!« Doch bevor sie ihm antworten konnte durchzog ein starker Schmerz ihren Körper. Krampfhaft hielt sie ihren Bauch fest und schrie auf. »AURORA!«, rief Hector und hielt die vor Schmerzen gebückte Frau fest, »Aurora!« Wieder schrie sie auf und kniff sich leicht in den Bauch. Die Schmerzen nahmen immer mehr zu. »Geh! Geh zurück, los!«, befahl Hector. Sie schaute ihn mit schmerzerfüllten Augen an und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Innig erwiderte er den Kuss und nahm sie fest in die Arme. Als sie sich voneinander lösten, zog erneut eine Wehe durch ihren Bauch und Aurora schrie wieder auf. Der Regen wurde immer fester und der Mond wurde langsam von dunklen Gewitterwolken begraben. »Nun geh endlich und gebäre unsere Kinder, Liebste!«, sagte Hector. Sie nickte ohne ein Wort, drehte sich zögernd um und wollte zurück gehen, als er sie am Handgelenk packte und wieder an sich zog, »Ich liebe dich! Nächsten Sonnenabend treffen wir uns wieder hier, noch bevor die Sonne untergeht und dann stellst du mir meine beiden Kinder vor.«, sagte er und grinste. »Ich liebe dich auch Hector Barbossa! Eines Tages werden wir vereint sein!«, erklärte sie und wieder trafen ihre Lippen aufeinander. Mit einem erneuten Nicken rannte sie zurück in die Villa. Hector wandte seinem Blick wieder dem Meer zu. Das Wasser schlug so hohe Wellen, dass sie an den hohen Klippe abprallten. Die restliche Nacht wütete der Sturm weiter und der Regen schüttete die Felder mit Wasser zu. Keiner hatte gefragt wo Aurora vergangene Nacht gewesen war, oder warum sie so durchnässt und verdreckt war, als sie um später Stunde um Hilfe schrie. Die Aufregung der vorstehenden Geburt war zu groß. Und immer noch, an diesem frühen Morgen, lag sie in schrecklichen Wehen. Sie schrie bei jeder neuen Wehe fürchterlich auf, sodass die Hebamme Rosmerta nichts Gutes vermutete. Sie saß auf einem kleinen Holzstuhl, neben dem Bett und versuchte Aurora zu beruhigen. »Beruhigen sie sich doch Miss«, sagte die junge Hebamme. Rosmerta war eine junge Dame von neunzehn Jahren und dies war ihre erste Geburt in der sie alles alleine machen musste. Erneut schrie Aurora auf, das war mit Abstand der schlimmste Schrei von allen. Rosmerta sprang von ihrem Stuhl, »Es geht los Miss Greensburry!« Gary James Greensburry, der Ehemann von Aurora lief vor dem Zimmer auf und ab. Er war von Panik ergriffen und hatte schreckliche Angst, dass seiner Frau etwas passieren könnte. Andauernd redete er beruhigen auf sich ein und versuchte die kläglichen Schreie von Aurora zu ignorieren, vergeblich. Nach einigen Minuten, schrie sie wieder und Gary konnte es nicht mehr länger ertragen. Er stürzte in das Zimmer und eilte an die Seite seiner Frau, »Liebes!«, sagte er mit zittriger Stimme und nahm ihre Hand, »Liebes, ich bin jetzt bei dir!« »Pressen sie!«, befahl Rosmerta in einem angespannten Tonfall. Aurora nahm all ihre Kraft und presste. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und kniff angestrengt die Augen zusammen und dann war es geschehen. Das erste Kind hatte soeben das Licht der Welt erblickt. Kraftlos viel Aurora zurück ins Kissen und keuchte. Schweißtropfen rannten die Stirn hinunter und ihr Haar klebte an ihrem Gesicht. Sie hatte schreckliche Schmerzen und ihr Kopf drohte zu platzen. »Es ist ein Junge Miss!«, sagte Rosmerta glücklich und hielt das Baby hoch, doch die gewordene Mutter warf ihren Kopf schmerzerfüllt in jede Richtung und schrie. Alles nahm sie verschwommen war und in ihrem Kopf drehte sich alles. Gary blickte angeekelt auf das rosa-farben fleischige Baby und schüttelte den Kopf, »Yvette!«, rief er und eine Mädchen kam aus dem Schatten einer Ecke hervor und nickte zurückhaltend. »Bring den Knaben runter zu Otilia, sie wird sich um ihn kümmern!« Yvette schnappte sich behutsam den Jungen und rannte aus dem Zimmer. Gary wandte derweil sich wieder Aurora zu, die sich im Bett umherwelzte und schrie. »Nun kommen sie schon Miss Greensburry, noch einmal pressen!«, flehte Rosmerta. »Ich kann nicht mehr. ICH STERBE!«, kreischte Aurora, doch sie beugte sich wieder nach Vorne und nahm die letzte Kraft zusammen die sie hatte und presste. Ein Kräftiger Schmerz zog vom Bauch in ihre Herz. Laut schrie sie auf und kniff ihre Augen zusammen. Ihre Hände vergruben sich in das weiße Bettlacken, was schon völlig nass war. Sie verdrehte ihre Augen und der stechende Schmerz in ihrem Herzen wurde immer schlimmer. Sie konnte nicht mehr, ihre Kräfte waren ausgelaugt. Aurora hörte das erneute Schreien eines Babys und Rosmerta verkündete voller Glück, »Ein Mädchen!« Und sie wusste, dass dies der letzte Satz war, den sie hören würde, denn ihre Augen schlossen sich, für immer und somit ließe das Stechen in ihrem Herzen nach. Aurora starb kurz nachdem ihr zweites Kind das Licht der Welt erblickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)