Was sich liebt, das neckt sich von abgemeldet (Mission Zutara) ================================================================================ Kapitel 5: Aufgeflogen ---------------------- Die nächsten Minuten stand die ungewöhnliche Gruppe bewegungslos da und starrte den eben verschwundenen Feuerbändigern nach. Niemand sagte ein Wort und erst der einsetzende Nieselregen ließ die Jugendlichen und den alten Mann aus ihren Gedanken aufschrecken. Aang machte sich sofort daran Appa loszubinden. Sokka und Zuko halfen ihm, den wild um sich schlagenden Himmelbison von seinen Fesseln zu befreien. “Das war knapp”, bemerkte Katara und gähnte müde. “Mh”, Iroh nickte. “Ist so ein Theater bei euch Feuerfuzzis normal?”, fragte Toph. Iroh schüttelte resigniert den Kopf: “Nein, nicht wirklich.” Sie entschieden einstimmig in die nächste Stadt zu fliegen, um sich erst einmal auszuruhen. Es war bereits Nachmittag, als sie dort ankamen. Die Stadt war nicht gerade klein, trotzdem brauchte die, seit Ende des Krieges, nicht mehr ganz so ungewöhnliche Gruppe noch fast zwei Stunden, bis sie ein Gasthaus gefunden hatten, das sie alle aufnehmen konnte. Katara ging sofort hoch auf das Zimmer, das sie sich mit Toph teilen sollte. Es war recht groß und die Möbel waren in gutem Zustand, aber Katara mochte es trotzdem nicht. Der Raum war ihr zu unübersichtlich und ungemütlich. So ganz anders, als das Iglu indem sie wohnte, oder die Höhlen, in denen sie während der Kriegszeit so oft übernachtet hatte. Dem Zimmer keine weitere Beachtung schenkend, entledigte Katara sich ihrer Oberbekleidung und ließ sich in die weichen Kissen eines der beiden Betten fallen. Sie schaffte es noch laut und nicht gerade damenhaft zu gähnen und sich die Bettdecke bis zum Hals zu ziehen, bevor sie einschlief. Langsam glitt Katara vom Tiefschlaf in einen Halbwachen Zustand hinüber. “Katara?!” Eindeutig Toph, die sollte bloß still sein. Katara wollte schlafen! Sie hatte einen seltsamen Traum gehabt. Sokka war darin vorgekommen, er hatte sie mit Aangs Gleiter verflogt und Feuerspuckende Kokosnüsse nach ihr geworfen. Dann waren sie plötzlich auf Sokka losgegangen und Zuko war aufgetaucht. Er hatte die Kokosnüsse mit Schneebällen abgeworfen und Sokka damit vor ihnen gerettet. Katara hatte keine Ahnung, woher er den Schnee hatte, denn eigentlich hatte der Traum im Sommer gespielt. “Katara!” Schon wieder Toph… Genervt drehte Katara sich zu der Erdbändigerin und öffnete ihre Augen einen Spalt breit. “Was”, sie gähnte verschlafen, “ist?” “Steh auf!” “Nein”, nuschelte Katara. Was waren das denn für Anforderungen? Sie würde doch nicht mitten in der Nacht aufstehen. Die Tatsache, das von draußen noch immer das Dämmerlicht der untergehenden Sonne hinein drang, ignorierte Katara gekonnt. “Pennt man am Wasserstamm immer den ganzen Tag über?” “Nur wenn man sich von dem Angriff von ein paar verrückt gewordenen Feuerbändigern, die einen zu Kleinholz verarbeiten und dann auch noch anzünden wollten, erholen muss.” Toph verdrehte genervt die Augen und sagte: “Jetzt stell dich nicht so an und hör mir wenigstens mal zu!” Seufzend öffnete Katara ihre Augen nun vollend und setzte sich umständlich auf. “Also, was ist?” “Du wirst mit mir auf ein Blind Date kommen!” Katara blickte ihr Gegenüber sprachlos an. Wie kam dieses Mädchen nur plötzlich auf so unsinnige Ideen? “Ich bin zu müde.” “Katara, bitte! Ich auf einem Blind Date, das passt doch wie die Faust aufs Auge.” Einen Augenblick lang blickte Katara ihr Gegenüber fragend und wahrscheinlich auch ziemlich dämlich an, dann erklärte sie: “Bei einem Blind Date geht es doch nicht darum sein Date nicht zu sehen, sondern ihn vorher noch nicht gekannt zu haben.” “Ich möchte trotzdem hin! Weißt du wie schwer es ist jemanden kennen zu lernen, wenn man blind ist? Komm doch bitte mit!” Toph war wohl das einzige blinde Mädchen, das es schaffte einen Dackelblick aufzusetzen und dann auch noch so einen perfekten. Laut seufzend lenkte Katara ein: “Na gut, meinetwegen können wir hingehen. Aber nicht so lange!” “Super!”, jubelte Toph. “Dann mach dich schnell fertig, sonst kommen wir noch zu spät.” “Ich sehe gut genug aus.” “Tust du nicht.” Einen Augenblick lang sah Katara ihr Gegenüber fragend an, dann erkundigte sie sich zickig: “Ach ja, und woher weißt du das?” “Sokka hat gesagt, dass du morgens immer aussiehst wie eine Vogelscheuche.” “Pah!” Mehr bekam Toph von Katara nicht mehr zu hören, bevor diese im Bad verschwand um zu verhindern, dass die Lady Bei Fong sich mit einer Vogelscheuche blicken lassen musste. “Das ist nicht euer Ernst, Onkel!” Noch bevor Iroh zu einer Antwort ansetzten konnte, fuhr Zuko fort: “Da mache ich nicht mit!” “Seit doch nicht immer zu verklemmt, Zuko! Ein Blind Date, was ist schon dabei?” Der Feuerlord verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. “Nur über meine Leiche!”, verkündete er. Zehn Minuten später saß Zuko einer aufgeregt schnatternden Frau - vielleicht passte der Ausdruck Gans doch besser- gegenüber und versuchte nicht alle zwei Minuten genervt auszuseufzen. Entgegen seines Versprechens hier nur über seine Leiche rein zu gehen, war Zuko noch immer lebendig. Wobei die Betonung auf “noch” lag, denn er war sich sicher, dieses Theater nicht mehr lange zu überleben. Eine helle Glocke ertönte und die Männer durften oder eher mussten einen Platz weiter rücken. Als Zuko sein neues Gegenüber, eine dicke Frau, die ihn angrinste und dabei eine Reihe halb verfaulter Zähne entblößte, sah, verspürte er den Drang zurück zu der Gans, vom letzten Tisch zu gehen. Als die Glocke erneut ertönte, blickte Katara auf, um sich anzusehen, welche Nervensäge sie sich jetzt antun musste. Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie direkt in zwei goldene Iriden blickte. “Zuko?!” Er schien erst jetzt zu bemerkten, wem er gegenübersaß. “Katara? Was machst du denn hier?” “Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.” “Iroh”, antwortete Zuko und verdrehte genervt die Augen. “Mich hat Toph hier her geschleppt und jetzt ist sie verschwunden. Wo ist Iroh eigentlich?” “Weg”, antwortete Zuko kurz angebunden. “Irgendwie passiert das in der letzten Zeit ziemlich oft…” Zuko blickte sie fragend an und Katara erklärte: “Als wir das erste Mal angegriffen wurden, in diesem Gasthaus, war Toph auch plötzlich weg und gestern wollte sie unbedingt in die Quelle und war dann verschwunden.” Zukos Blick verfinsterte sich: “Das kenne ich nur zu gut… Wir sollten ihr und Iroh mal einen Besuch abstatten.” “Du meinst, die machen das extra?” “Ja.” Die beiden entlarvten Kuppler ahnten noch nichts von ihrem Pech und saßen gemütlich bei einer Tasse Tee und leckerem Gebäck zusammen, während sie sich darüber unterhielten, ob der neueste Verkupplungsversuch wohl Früchte getragen haben könnte. Plötzlich schwang die Tür auf und ein ziemlich wütend drein blickender Zuko trat ein. Ihm folgte Katara, die auch nicht gerade begeistert aussah. “Onkel”, knurrte Zuko wütend. Der Angesprochene setzte eine Unschuldsmiene auf und fragte: “Schon zurück?” Katara blickte von Iroh zu Toph und fragte wütend zischend: “Ihr hattet etwas anderes geplant, nicht?” Toph seufzte genervt auf und gab zu: “Natürlich, aber ihr beide seit echt hoffnungslos verloren. Euch Schnarchnasen müsste man schon unter Drogen setzten, damit ihr euch wenigstens einen kleinen Kuss gebt!” Sie erntete empörte Blicke, dann entschieden Katara und Zuko wortlos, aber dafür einstimmig, jetzt zu gehen. Katara hörte, dass Zuko die Tür ins Schloss knallte, kurz darauf war er wieder neben ihr. “Was haben die Beiden sich nur dabei gedacht?”, fragte Zuko wütend. “Gute Frage, wahrscheinlich hatten sie Langeweile oder so.” “Pah und dann müssen wir natürlich wieder dran glauben. Unglaublich!” “Stimmt, ich frage mich echt, wie die darauf gekommen sind. Ich würde dich doch nicht küssen!” “Ach, und wieso nicht?” Katara blieb überrascht stehen, mit der Frage hatte sie nicht gerechnet. Auch Zuko stoppte und blickte sie fragend an. Ein Grinsen schlich sie auf Kataras Gesicht, ehe sie antwortete: “Du kannst eh nicht küssen!” “Bist du dir da sicher?” Plötzlich kam Zuko ihr gefährlich nahe, was Katara scharf die Luft einziehen ließ. Sie versuchte ein spöttisches Grinsen, aber dieses Mal wollte es ihr nicht so recht gelingen. “Ich habe mit Mai gesprochen.” “Mai? Seit ihr hatte ich eine Menge Zeit zum Üben.” Jetzt grinste er, während Katara zurück wich, aber nur einen Schritt weit kam, dann hatte sie eine Wand im Rücken. Zu ihrem Leidwesen folgte Zuko ihr sofort. Wieso schaffte sie es eigentlich nicht die Hände zu heben und ihn ganz einfach zur Seite zu stoßen? “Nervös?”, fragte Zuko und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. “Unsinn”, versuchte Katara zu zischen, bekam aber kaum mehr als ein Piepsen raus. Zukos Grinsen wurde noch etwas breiter. Er legte eine Hand an ihre Wange, zwang sie ihn anzusehen und ließ seine Finger dann durch ihr weiches braunes Haar gleiten. Katara war noch nicht einmal mehr in der Lage sich zu bewegen, als er ihr einen Kuss auf die Wange gab. “Willst du dich nicht lieber selber von meinen Fähigkeiten überzeugen?” Leise stammelte sie: “Ähm…” Zuko wartete gar nicht erst auf ihre Antwort, sondern legte seine Lippen auf die Ihren. Sanft, aber bestimmt und obwohl Katara zuerst erschrocken die Augen aufgerissen hatte, konnte sie jetzt gar nicht mehr anders als den Kuss zu erwidern. Ganz egal, was Mai behauptete, Zuko konnte küssen und wie! Katara begriff endlich, was es hieß Schmetterlinge im Bauch zu haben und ihre Knie zitterten so, dass sie ihre Arme um Zukos Hals schlang, um nicht einzuknicken. Als er sich einige Sekunden später wieder von ihr löste, konnte Katara noch so gerade ein enttäuschtes Aufseufzen unterdrücken. Dann starrte sie ihm ungläubig in die goldenen Augen. “Möchtest du deine Meinung vielleicht noch einmal überdenken?”, fragte Zuko flüsternd und seine raue Stimme jagte Katara einen Schauer über den Rücken. Er löste sich nun vollends von ihr und ging, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Meint ihr nicht, dafür, dass ich so schnell war, habe ich ein paar Kommis verdient? ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)