Anonymer Dichter? von fluffymausi-chan (Ruffy/Nami) ================================================================================ Kapitel 1: Anonymer Dichter? ---------------------------- Die Sonne war bereits untergegangen und vereinzelt sah man einige Sterne über dem Meer funkeln. Eine orangehaarige Frau saß an Deck und hatte Nachtwache. Es war schwül und man konnte die Luft fast förmlich anfassen, so schwer war sie. Schweißperlen liefen ihr über die Stirn und im Inneren fragte sie sich, wie die anderen es bloß aushalten konnten, bei so einer Hitze zu schlafen. Sie hatte sich bereits von ihrer Jacke getrennt und saß nur noch in einem Top da, was bereits an ihr klebte, wie eine zweite Haut. Mit ihrem Block, den sie sich eigentlich zum Zeichnen mitgenommen hatte, fächelte sie sich Luft zu und trank jede Minute einen Schluck Wasser. Sie wollte gerade in Gedanken ein weiteres Mal über ihre derzeitige Situation aufregen, als ihr etwas ins Auge fiel. Verwirrt sah sie den Block an. Darauf waren bereits einige Zeilen geschrieben worden. Aber nicht die Tatsache, dass da etwas stand, sondern das Geschriebene, war merkwürdig. Es war ein Gedicht. Liebe konnte ich dir nicht zeigen, dafür schäme ich mich, vielleicht lohnte es sich zu schweigen, vielleicht denkst du jetzt an mich... Nami musterte die ersten vier Zeilen nachdenklich. Die Schrift kannte sie irgendwoher aber sie war sich nicht sicher, wer es geschrieben haben konnte. Es waren schöne Zeilen. Die mussten fast von Sanji stammen. Oder? Sie war sich da jetzt nicht mehr so sicher. In ihrem Kopf begann sie die Männerauswahl zu dezimieren. Robin konnte es nicht gewesen sein, so viel stand schon einmal fest. Blieben also nur noch die Männer. Sie kannte Choppers Schrift, hatte sie auf den vielen Medizinetiketten gesehen. Lysopp signierte gerne eine seiner neusten Erfindungen. Franky und Brook waren beide musikalisch, obwohl nur der Eine Talent hatte und der Andere immer nur heulte. Hatte etwa einer der beiden auch eine poetische Ader? Oder war es doch von Zorro? Dieser war mittlerweile mit Robin zusammen und wer wusste schon was für einen Einfluss diese Beziehung auf seinen Charakter haben konnte. Am Ende blieben nur noch Ruffy und Sanji übrig. Alles deutete auf Sanji, aber sie wollte sich erst versichern bevor sie Ruffy ausschließen konnte. Es war ein guter Zeitvertreib, so viel stand schon einmal fest. Die Zeilen schrieb ich nur für dich, Ich wusste nicht Mal dass ich so etwas schreiben kann, du bist mir überaus wichtig, und ich sage es dir persönlich, irgendwann... Noch immer war sie keinen Schritt weiter gekommen. In Gedanken versunken, strich sie über die Zeilen und dachte nach. Die Hitze war vergessen. Jetzt zählte nur noch der anonyme Dichter. Ihr kam dauernd Sanji in den Sinn. Er war ein Frauenheld, ein Gentleman, aber ob er dichten konnte? Sie schüttelte gedankenversunken den Kopf und dachte weiter. Vielleicht war es doch von Ruffy…? Als sie gerade dabei war an ihrem Verstand zu zweifeln, entschied sie sich weiterzulesen. Ich sehe dich Schönheit immer vor mir, mein Herz schlägt so schnell wenn du bei mir bist, ich wünschte es ginge dir so wie mir, ich halte sie nicht mehr lange aus, diese Folterfrist... Da ging es einem wohl sehr schlecht und das wegen einem Mädchen. Sie lächelte. Waren nicht immer die Frauen dafür verantwortlich wenn Männer verrückt wurden? Sie kicherte leise. „Was ist so lustig?“ Ruffy ließ sich neben ihr nieder und grinste neugierig. Er hatte sein Oberteil nicht an und schwitzte wie sie, in diesem furchtbaren Klima. Ihre Augen ruhten kurz auf der X-Narbe bevor sie ihren Blick wieder auf den Block in ihren Händen richtete. „Ach nichts, ich versuche nur was rauszufinden.“ Dabei hob sie den Block und wedelte damit einmal vor seiner Nase. Er blickte sie interessiert an. Das klang doch nach einem Abenteuer. Genau das Richtige für ihn. „Was machst du denn eigentlich hier? Kannst du nicht schlafen?“ Ruffy lachte. „Bei der Hitze?“ Dann wurde er wieder ernst, als er auf den Block deutete. „Wo hast du den denn her?“ Nami sah ihn verwundert an. Sollte sie es versuchen? Vielleicht etwas sticheln, dann würde er reden? „Ach das? Den habe ich in einer alten Kiste gefunden. Kennst du vielleicht den anonymen Dichter?“ Er schwieg und sie glaubte bereits ein Geständnis kommen zu sehen, als er wieder unschuldig grinste. „Nein.“ Dieser Mann hatte ein unschlagbares Pokerface. Aber sie war noch nicht bereit aufzugeben. „Hm. Findest du es nicht auch seltsam? Ich hab noch nie einen unserer Freunde dichten gesehen. Mit Ausnahme von Franky.“ Seine dunklen Augen leuchteten bei dem Gedanken an einen singenden Cyborg. Der Mann schrieb unheimlich gerne Blues-songs, die nicht nur ihn alleine in eine tiefe Trauer stürzten sondern auch alle Anwesenden, die sein Gejaule mit anhören mussten. „Stimmt, aber ich finde ihn lustig.“ War ja klar. Nami schüttelte lächelnd den Kopf, während sie die nächsten Zeilen las. Ruffy‘s Blick schweifte derweil in die Ferne. Die Sonne würde bald aufgehen. Ich wünschte dir ich könnte es dir sagen, ich liebe dich, dürfte ich dich etwas fragen? liebst du mich..? Nami lachte immer noch leise und las weiter. „Ich hoffe es kommt von Zorro und ist für Robin.“ Alleine bei dem Gedanken bekam sie schon Seitenstechen vor Lachen. Das wäre doch ein ideales Druckmittel für einige weitere Tausend Berry. Ihre Augen nahmen die Form von glühenden Berry-symbolen an und Ruffy musste kein Hellseher sein um zu wissen an was sie gerade dachte. Er hatte immer noch sein typisches Grinsen im Gesicht und ihr fiel bei einem Blick aus ihrem Augenwinkel auf, dass der sonst so gutgelaunte Kapitän ungewöhnlich still war. Lag es an der Hitze? Ihre braunen Augen fixierten ihn von der Seite und bevor sie wusste was sie tat, stellte sie ihm die Frage. „Kannst du dichten?“ Seine Augen weiteten sich. Ich wollte du wärst nun mein, willst du in meinen Armen liegen?, würdest du ebenfalls glücklich sein? Oder soll doch die Vernunft über dieses Gedicht hier siegen..? Er blieb vorerst still. Das Grinsen war ihm kurz vom Gesicht gerutscht, aber es war wieder an seiner Stelle, bevor sie noch etwas Weiteres sagen konnte. Er kratzte sich kichernd am Hinterkopf. Normales Ruffy-Benehmen. „Nami, ich glaub du hast nen Hitzschlag.“ Er ließ sich ins Gras fallen und verschränkte Arme hinter dem Kopf. „Wirklich nicht?“ , hakte sie nach. „Ja, wieso fragst du?“ „Nur so.“ Sie zuckte mit den Schultern und wollte sich wieder ihrem Problem, in Form eines Gedichts stellen, als sie ihm in die Augen sah. Er sagte nichts, blickte sie nur an. Doch seine Augen sagten auch so bereits genug. Sie schauderte durch die Anzahl an Emotionen, die er mit nur einem Blick vermitteln konnte. Kurz glaubte sie, Verwirrung, Zurückhaltung, Erkenntnis, Verlangen und dann der ihr wohl bekannte abenteuerlustige Funken, zu sehen. Aber es passierte einfach alles zu schnell. Sie war sprachlos. Hatte sie da wirklich Verlangen gesehen? Allein beim bloßen Gedanken an seine Nähe und eine mögliche Berührung, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie unter den hohen Temperaturen schwitzte. Ihr gelbes Top hätte sie fast auswringen können und ihre Shorts klebten ebenfalls an ihr. Ihre Haare, die sie hochgesteckt hatte, begannen sich durch die hohe Luftfeuchtigkeit zu kräuseln und obschon sie das wirklich nicht mochte, war der Gedanke mitsamt allen anderen unwichtigen Dingen (wie dem Verstand) aus dem Fenster geflogen. Ihr Atem beschleunigte sich unbewusst und sie biss sich auf die Unterlippe, als sie einem Schweißtropfen mit ihren Augen folgte. Dieser bahnte sich einen Weg von seinem Kinn, über den Hals und verschwand schließlich in seinen schwarzen Haaren. Er hatte den Blick immer noch nicht von ihr genommen und das Gedicht wurde von Sekunde zu Sekunde nebensächlicher. Wie konnte dieser kindliche, naive, überdrehte und vor allem verfressene Kapitän auf einmal so umwerfend aussehen? Schon beim bloßen Gedanken dem Pfad des Schweißtropfens mit ihren Fingern zu folgen, schoss ihre eine noch viel ungesundere Röte ins Gesicht. Sie kämpfte um einen klaren Verstand, aber es nutzte nichts. Es lag sicher an der Hitze. Sicher… Vielleicht? „Willst du mich dichten hö..“ „Halt die Klappe.“ Da hatte sie ihn schon geküsst. Der Schreibblock glitt ihr aus den Händen und so entging ihr auch der Schluss. Ich komme gerne Heim zu dir, warte bitte auf mich, du fehlst mir, ich liebe dich! Shanks Wer hätte damit schon gerechnet? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)