Der Fluch von Yamica (Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen die Zeit) ================================================================================ Kapitel 4: Mutter und Sohn -------------------------- Titel: Der Fluch Untertitel: Mutter und Sohn Teil: 4/9 Autor1: Nicnatha Email: 2x-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: Get Backers Rating: PG-18 Inhalt: Eine neue Kundin will die Get Backers anheuern, um ihren vermissten Sohn zu finden, der an einer tödlichen Krankheit, einem Fluch, leidet. Doch was ist, wenn die Jungs den Gesuchten bereits kennen? Warnungen: [Yaoi] Pairing: Ginji/Ban Archiv: ja Disclaimer: Gehört alles nicht uns und wir verdienen keinen Cent damit! Ginji hatte sich sofort auf den Rückweg ins Krankenhaus gemacht und fuhr so schnell er nur konnte. Dort eingetroffen war das Behandlungszimmer von vorhin leer. Sofort stürmte Ginji zurück auf den Flur und auf eine Krankenschwester zu. "Mein Freund, wo ist er hin? Was machen sie mit ihm?" "Jetzt mal ganz langsam junger Mann. Wen meinen sie denn?" "Meinen Freund, er lag vorhin dort im Behandlungsraum und nun ist er weg, wo ist er hin?" "Wie heißt ihr Freund denn?" Die Schwester ging bereits zu einem Schwesternzimmer, um am Computer nach zu sehen. "Ban-chan.... Ähm... ich meine... Mido Ban..." "Ah ja...oh, ehm...er wurde eingewiesen. Er muss wohl unter Beobachtung bleiben. Er hat ein Einzelzimmer im 4 Stock...484..." "Eingewiesen...?" Ginji nickte und bedankte sich, bevor er zur Treppe rannte und in den 4. Stock hetzte. Dort suchte er fast panisch nach Bans Zimmer. Es lag ganz hinten im Gang, neben einem kleinen Aufenthaltsraum. Leise klopfte Ginji an und wartete darauf, dass Ban ihn hinein rief. Doch nichts erklang und als Ginji schließlich das Zimmer betrat, wusste er auch wieso: Ban schlief tief und fest und rührte sich auch jetzt noch nicht. Leise schloss er die Tür und trat ans Bett, wo er sich auf den Stuhl setzte, der dort stand. Schweigend beobachtete er seinen Freund beim Schlafen. Aber Ban schien seine Gegenwart zu spüren und begann zu blinzeln. Ginji total in Gedanken vertieft, merkte das jedoch nicht. Bis Ban schließlich die Hand unter der Decke hervor schob, um Ginji leicht zu berühren. Erschrocken zog Ginji die Hand weg und sah Ban dann an. "Oh du... du bist wach... wie geht es dir?" "Ich weiß nicht...ich glaub die haben mir was gegeben, damit ich noch müder werde..." "Oh...." Ginji streichelte seine Hand. "Hat der Doc den schon was gesagt?" "Etwas...ist wohl nicht ganz okay mit meinem Blut, aber es sei kein Virus..." "Meinst du, deine Mum hatte doch Recht?" Zum ersten Mal wurde Bans Blick sichtbar unsicher. "Ich....vielleicht..." Ginji beugte sich nun vor und sah Ban ernst an. "Wir kämpfe dafür, dass es dir bald besser geht okay? Die Get Backers holen schließlich alles zurück und nun eben deine Gesundheit." Ban schnaubte leise und sah Ginji unsicher an. Dieser zitterte nun und schloss unsicher die Augen. "Ban-chan, ich muss dir was sagen und bitte hör mir zu, bevor du etwas antwortest. Weißt du... in letzter Zeit hab ich mich verändert und... und... ich weiß nicht ob dich das stört." Bans Augen wurden vor Verwirrung größer. "Ich... muss immer wieder an dich denken... nicht nur so, sondern, ich träum auch von dir..." Ginji hielt seine Augen immer noch geschlossen und zitterte wie Espenlaub. "Ich...krieg dich nicht mehr aus meinem Kopf und muss musste mir nun eingestehen, das...das... das mein Herz... das dir mein Herz gehört." Ganz leicht öffneten sich Bans Lippen. Und Ginji saß noch immer zitternd vor ihm und langsam tauchten erste elektrische Ladungen an seinen Fingern auf. "Sag...sag doch was." "H-heisst das...." "Heißt was?" "...du...hast dich...verliebt?" "Was würdest du sagen, wenn ich ja sag?" "Ich wäre...sprachlos..." "Oh.... okay..." Ginji liess Bans Hand los. "Dann sag ich nichts." Doch Ban war schneller und hielt Ginjis Hand fest. "Warum....?" "Weil ich dich nicht verlieren will... als... Freund." Ban erzitterte leicht, doch sein Griff wurde kurz fester. "Aber...aber wenn ich.....dann würdest du wenigstens nur einen Freund verlieren..." "Hör auf so zu reden, du wirst nicht... nein, das lass ich nicht zu!" "Aber Ginji...." Ban schluckte und senkte den Blick. "Die Ärzte wissen doch auch nicht wie sie das verhindern sollen, was willst du denn da schon groß machen?" "Ich... ich werd zuerst mit deiner Ma reden und dann... " Ban hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht und so stand er auf, um im Zimmer umher zu laufen. "Irgendwas werd ich schon machen können, egal ob du nur mein Freund bist...oder mehr." "Mehr...", murmelte Ban vor sich hin und schien nach zu denken. Ginji stand mitten in seinem Zimmer und blickte zu ihm. "Tut mir Leid, ich sollte nicht davon reden." "Wenn...wenn wir mehr sind, was...wird dann, wenn ich doch.....schaffst du dass dann trotzdem?" "Hör auf davon zu Reden, ich will nicht daran denken!" "Aber ich will nicht, dass du dann mehr leidest, als nötig...was wäre wenn gewesen.....das will ich nicht..." "Wenn du stirbst..." Ginji ging nun zu ihm und sah ihn ernst an. "Mehr leiden als dann, kann ich nicht... denn meine Gefühle bleiben gleich, egal ob wir zusammen sind oder nicht." Ban blickte traurig hoch, die blauen Augen schon ganz hell und schimmernd. "Ich liebe dich...", murmelte Ginji und schloss wieder die Augen. Ban schniefte leise und schluchzte dann unterdrückt auf. "Ich hab eine Scheißangst...ich will noch nicht sterben und schon gar nicht will ich dich jetzt schon verlassen...." Ginji sank neben ihn aufs Bett und zog ihn in seine Arme. "Ich... lass das nicht zu, egal was ich tun muss, ich lass dich nicht sterben." Ginjis Wärme und seine Umarmung ließen schließlich alle Dämme brechen und Tränen der Angst flossen nun unaufhaltsam und Schluchzen schüttelte Bans Körper in Ginjis Armen. "Shht, wir schaffen das Ban-chan, zusammen sind wir stark...." Ginji hielt ihn fest umschlungen und musste nun selber weinen. Ban beruhigte sich scheinbar erst wieder, als er einfach keine Kraft mehr zum Weinen hatte und nur noch leise schnuffelnd in Ginjis Armen lag. "Wir schaffen das..." Ginji war fest davon überzeugt und wollte nun auch, das Ban es glaubte. Der sah müde hoch und lächelte sanft. "Du versprichst es mir? Dann glaub ich dran...ich glaub an dich..." Ginji lächelte sanft und sah auf ihn hinab. "Muss...ich hier bleiben?", wollte Ban leise wissen und hielt sich an Ginjis Weste fest. "Ist vielleicht besser, wenn der Arzt dich unter Beobachtung halten kann." "Und du bleibst hier?" "Ich sollte zu deiner Mum und mit ihr Reden." "Nein...bitte bleib hier...! Ruf sie meinetwegen an, aber...lass mich nicht allein." Ginji streichelte ihn sanft. "Okay, ich bleib bei dir... versprochen." "Danke...." Vorsichtig beugte Ginji sich vor und küsste ihn auf die Stirn. Bans Mundwinkel kräuselten sich und er hob eine Hand etwas hoch, um sie in Ginjis Nacken zu legen und ihn runter zu ziehen. "Wenn, dann richtig..." "W-Was?" Eine Antwort bekam er nicht, konnte aber auch nicht weiter nachfragen, da seine Lippen von Bans verschlossen wurden. Erschrocken wollte Ginji etwas zurückweichen, doch Ban hielt ihn fest umschlungen. Frech verlangte sogar seine Zungenspitze Einlass zwischen Ginjis weiche Lippen. Und Ginji öffnete seinen Mund um ihm Einlass zu gewähren, während er ihn noch dichter an sich zog. Vorsichtig, um Ginji und wohl auch sich selbst nicht zu überfordern erkundete Ban die warmfeuchte Mundhöhle seines Partners. Bis er schließlich auch Ginjis Zunge spürte, die seine leicht anstupste. Doch all zu lange schaffte Ban es nicht mehr, sich dem Kuss entgegen zu bringen und sank langsam erschöpft wieder zurück. Ginjis Augen strahlten, als er sich zurück zog und ihn ansah, dennoch lagen auch Sorgen darin. "Geht es Ban-chan? Wir hätten das nicht tun sollen." "Schon...okay...", schnaufte Ban und lächelte kurz. "Das war schön...", murmelte Ginji und sah ihn dann strahlend an. "Die Fortsetzung gibt es dann, wenn du wieder gesund bist, also streng dich an." "Hai...ich schaff...das schon...." Leise kuschelte sich Ginji an ihn. "Ich sollte nun aber eben Telefonieren gehen, vielleicht weiß deine Mutter etwas, das noch helfen kann." "Wüsste nicht...was...", kam es nur noch von Ban, ehe dieser einschlief. Ginji löste sich von ihm um wieder aufzustehen und dann ein Telefon zu suchen. Schnell wurde über die Auskunft die Telefonnummer des Hotels gefunden und dort fragte er dann nach Bans Mutter. Er wurde etwas nervös, als es schließlich klingelte. "Hai...?", meldete sich schließlich Megumi, die geradezu auf einen Anruf gewartet zu haben schien. "Megumi-san ich bin’s Ginji-kun... ich bin mit Ban-chan im Krankenhaus." "Im Krankenhaus? Geht es ihm schlechter?" "Er ist kaum noch wach geworden...ist immer müde und hatte Fieber." Ginji seufzte leise. "Megumi-san wissen sie noch irgendwas, was ihm helfen kann?" "Oh je, ich...hmm...was haben die Ärzte denn schon genau untersucht? Es muss etwas in den Genen sein, dass das Blut kaputt macht...es wird als erstes dann die Nieren angreifen und dann die Lungen..." "Sie haben eine Blutprobe genommen und machen gerade weitere Untersuchungen, aber langsam gehen mir die Ideen aus, konnten die Ärzte damals wirklich nichts machen? Was ist, wenn sie sein Blutaustauschen?" "Haben sie bei meinem Mann versucht, aber das Böse konnten sie dadurch auch nicht ganz auslöschen und es ist zurückgekommen, noch hungriger und gieriger..." "Das.... Böse?" Ginji seufzte leise. "Danke Megumi-san ich werde versuchen ein paar Freund darauf anzusetzen." "Darf...meinen sie, ich darf ihn besuchen...?" "Ich denke er würde sich freuen wenn sie kommen." "In Ordnung. Wo genau liegt er denn...?" "Er liegt im Hiroo Red Cross Krankenhaus, im vierten Stock, Zimmer 484!" "Vielen dank, ich komm so schnell wie möglich vorbei..." "Ich werde hier sein." Ginji legte auf und rief dann Kazuki auf seinem Handy an. Auch der schien nur darauf gewartet zu haben und nahm schon nach dem ersten Klingelton ab. "Kazu-chan, ich brauch deine Hilfe!" "Ist was passiert?" "Ban-chan wird sterben, wenn wir nichts finden, was ihn heilt!" Ginji wirkte extrem besorgt. "Kannst du alle Leute zusammenrufen? Im Mugenjou? Ich komm zu euch!" "Ha-hai, sicher...." Kazuki legte auf und beeilte sich besonders MakubeX zu informieren, so wie Gen den Apotheker, der so viel zu wissen schien. Ginji ging noch mal kurz in Bans Zimmer und gab ihm einen kleinen Kuss auf den Mund, bevor er wieder verschwand und sich auf den Weg zum Mugenjou machte. Er wurde schon beim Eingang von Sakura in Empfang genommen, die ihm aufmunternd zulächelte. "Tut mir Leid, das ich euch aufscheuche...", murmelte Ginji und ging an ihr vorbei. "Kein Problem...wir wären böse, würdest du es nicht tun.....ihr habt uns ja auch geholfen..." "Auch wenn ihr ihm wahrscheinlich nicht helfen könnt, muss ich alles versuchen." "MakubeX sitzt schon daran und hat Kazuki, Juubei und Toshiki bereits hoch in die Beltline geschickt, um Hilfe zu suchen." "Hilfe? Von wem?" Sakura schien nicht wirklich mit der Sprache rausrücken zu wollen. "Nun ja..." "Sag schon..." drängte Ginji weiter. "Aus Babyloncity..." Der Blonde blieb stehen und sah sie ernst an. "Das meint ihr nicht so oder? Die Kerle wollten uns alle töten!" "Aber wenn jemand weiß was zu tun ist, dann die..." "Und du denkst sie helfen uns? Sicher nicht..." "Mit genügend Argumenten lässt sich so mancher überzeugen", meinte Sakura. Ginji nickte nur und ging dann vor. Sakura führte ihn zur Apotheke, wo auch MakubeX schon auf ihn wartete. "Hallo...", murmelte Ginji nur, der langsam merkte, wie erschöpft er eigentlich war. "Ginji-san.....gut dass du kommst.....wir...haben eine Idee...." MakubeX zog Ginji vor Gens Computer. "Wir haben uns die Proben aus dem Krankenhauscomputer gehackt und uns angesehen. Es scheinen nur bestimmte Zellen aggressiv zu reagieren, dafür ziemlich heftig und alles andere anzugreifen...wir testen gerade aus, wie wir nur diese vernichten können..." "Und womit soll das funktionieren? Seine Mutter sagte, dass es in seinen Genen liegt, auch wenn ihr alle kranken Zelle vernichtet, er wird neue bilden." "Nicht wenn man alle vernichtet.....sie können sich nur reproduzieren, so lange noch irgendeine intakte Zelle übrig ist...." "Und wie wollt ihr das schaffen ohne ihn zu töten?" "Tja, das ist das Problem....", gab MakubeX nun zerknirscht zu. "Daran arbeiten wir noch und erhoffen uns etwas Hilfe von oben." Ginji setzte sich nun. "Und wenn die nicht helfen können oder wollen?" Seine Freunde sahen ihn traurig an, doch Wunder konnte keiner von ihnen vollbringen. "Schaut nicht so, ich brauch euer Mitleid nicht!" "Gomene Ginji-san...", hauchte MakubeX "Tut lieber was, als euch zu Entschuldigen." Langsam wurde Ginji wütend und das sah man ihm auch an, da er anfing sich aufzuladen. "Beruhig dich Ginji, das wird nichts bringen", meinte Shido ruhig. "Du solltest zurück ins Krankenhaus. Hier wirst du nicht mehr ausrichten können, als wir anderen..." "Ich kann denen da oben etwas Druck machen!" "Und wer kümmert sich so lange um Ban...?" "Seine Ma ist bei ihm." "Seine Mutter? Ich wusste nicht, dass er noch eine hat...." "Doch und sie macht sich Sorgen um ihn, genau wie ich." Ginji sprang auf und sah auf seine Hand, auf der nun deutlich kleine Blitze zu sehen waren. "Ich werd Babylon City einen Besuch abstatten." "Ich komm mit", bot sich Shido sofort an, der Ginji gerade jetzt lieber nicht alleine lassen wollte. "Nein, ich geh allein!" "Kommt nicht in Frage...", mischte sich nun auch Emishi ein. "Freunde sollten zusammen halten. Kazuki-han ist ja auch nicht allein da hoch gegangen..." "Er war aber auch schwächer als ich." Ginji ging nun einfach los. Und Shido und Emishi folgten ihm einfach. Derweilen sah sich Ban mit seiner Mutter konfrontiert, die er für sich eigentlich schon lange als gestorben angesehen hatte. Aber nun stand sie leibhaftig vor ihm und er hatte keine Möglichkeit zu entkommen. "Hallo mein Kleiner...", murmelte sie und trat näher ans Bett. "Wie geht es dir?" "Ich bin größer als du", knurrte Ban als erstes. "Aber du hast mal da rein gepasst", sagte seine Mutter und deutete auf ihren Bauch. Ban stöhnte leicht auf. "Ja, ja, vor 21 Jahren..." "Siehst du..." Sie setzte sich an sein Bett. "Wie fühlst du dich?" "Müde und abgekämpft und nicht in der Lage selber was zu machen...hab mich noch nie beschissener gefühlt...es bleibt alles an Ginji hängen..." "Er kümmert sich so gut um dich, er ist wohl ein wahrer Freund." "Mein einziger Freund...er ist alles was ich habe..." "Möchtest du vielleicht etwas? Trinke, oder etwas zu Essen?" Ban hob seine Hand mit der Infusion. "Ich werd schon voll gepumpt. Ich muss eher bald mal wohin..." "Soll ich dir helfen?" "Ich muss nur aus dem Bett raus kommen, ohne dass mich eine Schwester erwischt." "Kannst du laufen?" "Werd ich gleich herausfinden." Ban schob die Decke von sich runter und schwang die Beine über die Bettkante. Sofort war seine Mutter an seiner Seite. Ban holte schon wieder Luft, um zu meckern, doch ein Schwindelgefühl forderte seine vollste Konzentration, so dass er schwieg. Und Megumi nahm seine Hand. Was Ban leicht zurück zucken liess, aber er entzog sie ihr nicht. "Na komm schon, zusammen schaffen wir das." Ban fasste die Tür, die zu der Toilette führte, ins Auge und hielt stur darauf zu, seine Mutter an seiner Seite ignorierend. Doch Megumi stützte ihn so gut es ihr möglich war. Bei der Toilette dann aber, sah Ban sie ernst an. Da mit rein würde er sicher niemanden nehmen. "Was denn mein Schatz, ich hab dich schon mehr als einmal nackt gesehen, also stell dich nun nicht so an." "Hey! Langsam! Hier zu sein, gibt dir noch lange nicht das Recht, mich wieder wie einen kleinen Jungen zu behandeln!" "Aber du willst da drinnen zusammenbrechen oder was?" "Da hat es wenig Platz um umzufallen...." "Ich komm mit dir rein, wenn du fällst, bekomm ich den Ärger von deinem Freund!" Ban versuchte griesgrämig drein zu blicken. "Dann geh allein da rein. Da mach ich nicht mit." "Du brauchst gar nicht versuchen ernst zu bleiben, du musst mal, das weiß ich genau, und entweder ich begleite dich, oder du musst es dir verkneifen und ich ruf die Krankenschwester, du weißt genau, was die dann macht..." Eine schmale Augenbraue ging leicht irritiert nach oben. "Also, entscheide dich." Megumi sah ihren Sohn herausfordernd an, irgendwoher kannte Ban doch diesen Blick. Langsam wurde es brenzlig, denn seine Blase sagt ihm, dass er sie entweder bald möglichst leeren sollte, oder sie einfach explodieren würde. "Also?" Megumi wurde nun langsam langweilig. "Willst du noch ewig hier so stehen?" "Ich geh da allein rein", versuchte Ban es erneut und griff nach dem Türknauf. "Nichts da." Seine Mutter hielt ihn fest und ohne sie kam er nicht vorwärts. "Oooooh, komm schon", maulte Ban. "Nein.. zusammen oder gar nicht." Ban grummelte. "Na gut, na gut, du kannst rein kommen, aber du guckst zur Tür, verstanden?!" "Hai..." Megumi grinste und half ihm ins Bad. Wo Ban sie sofort angrummelte, trotzdem ganz rosige Wangen bekam, was man bei der sonst äußerst blassen Hautfarbe noch besser sah. "Na komm schon, ich weiß wie du nackt aussiehst und das du da unten ein kleines Muttermal hast." Sofort stockte Ban wieder. "Halt die Klappe oder raus hier! Das hat da nichts mehr mit dem vor 21 Jahren zu tun!" "Ach Ban, sei nicht so empfindlich." Megumi drehte sich um und seufzte leise. Ban war das Ganze noch immer äußerst peinlich und er sah eilig zu seinem Geschäft zu erledigen. Allerdings wurde ihm nun langsam schwindlig und er musste die erneute Erniedrigung in kauf nehmen und sich setzen. Seine Mutter sagte jedoch keinen Ton mehr und wartete brav, bis er ihr sagte, dass er fertig sei. Der nächste Schock kam beim Händewaschen, denn über dem Waschbecken war ein Spiegel angebracht und zum ersten Mal seit alles angefangen hatte, sah Ban sich und erschrak. Megumi trat neben ihn und sah über seine Schulter in den Spiegel. "Ach mein Kleiner, das wird schon wieder." "Kann man nicht wenigstens in Würde sterben?", moserte Ban leise. "Du stirbst nicht! Ginji wird alles tun, was möglich ist." "Aber ob das reichen wird?" "Das werden wir sehr bald sehen mein Schatz." "Bitte nenn mich nicht so. Ich bin doch kein kleines Kind mehr..." "Wie soll ich dich denn sonst nennen?" "Ich hab einen Namen, oder? Den hast glaub ich sogar du mir gegeben." "Nein das war dein Vater..." Megumi seufzte leise. "Er hatte ihn einmal im Fernsehen gehört und seitdem immer gesagt, dass sein Sohn einmal so heißt würde. Auf meine Frage hin, wie denn eine Tochter heißen würde, sagte er nur, das er weiß, das du ein Junge wirst, trotz der Aussage der Ärzte." "Ich muss besonders wild gewesen sein, schon vor der Geburt..." "Ja, du hast mich immer nur getreten und standest mit ständig auf der Blase, ich hatte keine halbe Stunde Ruhe, bevor ich wieder auf die Toilette musste." Ban grinste schief und er hielt sich etwas fester am Waschbecken fest, war aber noch nicht bereit aufzugeben und sich wieder ins Bett zu legen. "Was ist denn?", fragte Megumi und hielt ihn weiter fest. "Geht schon, ich...will einfach noch nicht wieder ins Bett, sonst hab ich bald wunde Stellen vom Liegen." "Stimmt auch, aber was dann? Etwas umherlaufen?"! "Ich...versuch es mal....", meinte Ban und löste seine verkrampften Hände von Waschbeckenrand. "Komm ich helf dir." Megumi stützte ihn wieder. Nach und nach begann Ban sich etwas wohler zu fühlen in Megumis Gegenwart und spürte sogar eine Art Sicherheit, wie er sie noch nie gekannt hatte. "Willst du wirklich noch nicht ins Bett? Du siehst sehr erschöpft aus...", murmelte seine Mutter nach fast zehn Minuten. Doch Ban fand das Geschehen vor dem Fenster in seinem Zimmer wesentlich interessanter als das Bett. "Ban, was schaust du denn?" "Da draußen spielen Kinder...", meinte Ban abwesend. "Und das findest du interessant?" "Interessanter als die Zimmer...decke....", hustete Ban. "Ja, aber dir geht es wieder schlechter...", murmelte seine Mum besorgt. "Das geht’s mir im Bett auch...." "Aber deine Kräfte, die brauchst du doch noch.“ "Ach ja? Für was? Zum Rumliegen?" "Fürs Kämpfen gegen die Krankheit, für Ginji, der sich solche Sorgen um dich macht... für mich?" Ban zog die Augenbrauen. "Für Ginji...." "Willst du kämpfen für ihn?" Ban nickte heftig, musste sich daraufhin aber mit einer Hand an der Scheibe abstützen. "Komm nun ins Bett und keine Widerrede ich bin immer noch deine Mutter." Ausnahmsweise gab Ban Megumis Drängen nach und schlich zurück zum Bett. "So ist brav, willst du etwas trinken?" "Keinen Tee mehr bitte, sonst breche ich gleich. Kann ich nicht mal nen normalen Kaffee haben?" "Kaffee?" Megumi sah ihn fragend an. "Cola auch okay?" "Egal, hauptsache Koffein." "Ich hol dir schnell was und du ruh dich aus." Ban nickte nur schwach und zog die Decke leicht über sich, da ihm seltsam kalt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)